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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Fahrzeugsitz umfasst ein Sitzteil, ein Rückenlehnenteil und mindestens einen Beschlag, der das Rückenlehnenteil um eine Schwenkachse schwenkbar mit dem Sitzteil verbindet und dazu ausgebildet ist, in einem verriegelten Zustand das Rückenlehnenteil in Position zum Sitzteil zu halten und in einem entriegelten Zustand ein Verschwenken des Rückenlehnenteils relativ zu dem Sitzteil zuzulassen. Ein erstes Betätigungselement und ein von dem ersten Betätigungselement unterschiedliches, zweites Betätigungselement sind zum Betätigen des mindestens einen Beschlags vorgesehen. An dem mindestens einen Beschlag ist hierbei ein Beschlaghebel angebracht, wobei das zweite Betätigungselement über ein Koppelelement mit dem Beschlaghebel gekoppelt und durch Verstellen des zweiten Betätigungselements der Beschlaghebel zum Betätigen des mindestens einen Beschlags bewegbar ist.
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Der Beschlag kann in an sich bekannter Weise als Rastbeschlag oder als Drehbeschlag ausgebildet sein und ermöglicht ein Verschwenken des Rückenlehnenteils relativ zum Sitzteil zum Zweck der Einstellung der Lehnenneigung.
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Ist ein Rastbeschlag beispielsweise unter Verwendung von Sperrriegeln nach der aus der
DE 10 2008 047 660 A1 bekannten Art vorgesehen, so hält der Beschlag in einem verriegelten Zustand das Rückenlehnenteil in Position zum Sitzteil und ermöglicht in einem entriegelten Zustand ein freies Verschwenken des Rückenlehnenteils relativ zu dem Sitzteil, um die Lehnenneigung einzustellen oder um das Rückenlehnenteil im Rahmen einer so genannten Easy-Entry-Funktion in eine vorverschwenkte Stellung zu bringen, in der ein Raum hinter dem Fahrzeugsitz zum Beispiel zum Zwecke eines erleichterten Zugangs auf einen hinter dem Fahrzeugsitz angeordneten weiteren Sitz vergrößert ist.
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Ist ein Drehbeschlag beispielsweise nach Art eines Taumelgetriebes, wie es zum Beispiel aus der
DE 10 2008 028 102 A1 bekannt ist, vorgesehen, ist zum Bereitstellen einer Easy-Entry-Funktion eine zusätzliche Entriegelungseinrichtung des Drehbeschlags vorhanden, die den Drehbeschlag von dem Rückenlehnenteil oder vom Sitzteil entkoppelt, so dass das Rückenlehnenteil in einem entriegelten Zustand frei gegenüber dem Sitzteil verschwenkt werden kann.
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Im Rahmen einer Easy-Entry-Funktion des Fahrzeugsitzes wird das Rückenlehnenteil gegenüber dem Sitzteil in eine vorverschwenkte Position gebracht und gleichzeitig der Fahrzeugsitz über eine Längsverstelleinrichtung, über die der Fahrzeugsitz längsverschieblich beispielsweise an einem Fahrzeugboden angeordnet ist, in eine vordere Position gebracht, so dass einem Nutzer ein leichter und bequemer Zugang auf einen hinter dem Fahrzeugsitz gelegenen Sitz ermöglicht wird. Zum Bereitstellen der Easy-Entry-Funktion ist eine Easy-Entry-Betätigungseinheit, beispielsweise in Form eines Betätigungshebels an einem oberen Ende des Rückenlehnenteils, vorgesehen, die zum Entriegeln des mindestens einen Beschlags und zum Betätigen der Längsverstelleinrichtung betätigt werden kann. Mittels der Easy-Entry-Betätigungseinheit kann ein Nutzer mit einem Handgriff das Rückenlehnenteil vorverschwenken und gleichzeitig den Fahrzeugsitz in eine vordere Position verfahren, so dass der Raum hinter dem Fahrzeugsitz vergrößert wird.
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Bei einem aus der
DE 10 2004 030 320 B4 bekannten Fahrzeugsitz ist eine Easy-Entry-Betätigungseinheit über einen Bowdenzug mit einem Rastbeschlag und mit einem weiteren Bowdenzug mit einer Längsverstelleinrichtung des Fahrzeugsitzes gekoppelt. Bei Betätigung der Easy-Entry-Betätigungseinheit werden über diese beiden Bowdenzüge einerseits der Rastbeschlag und andererseits die Längsverstelleinrichtung entriegelt, so dass das Rückenlehnenteil in eine vorgeklappte, so genannte Easy-Entry-Position verschwenkt und der Fahrzeugsitz in eine vordere Position verschoben werden kann.
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Bei einem aus der
DE 103 53 242 B3 bekannten Fahrzeugsitz ist eine an einem Rückenlehnenteil angeordnete Easy-Entry-Betätigungseinheit über einen Arm eines Bowdenzugs mit einem schwenkbar an dem Rückenlehnenteil angeordneten Mitnehmerhebel und mit einem anderen Arm des Bowdenzugs mit einem Rastbeschlag verbunden. Bei Betätigen der Easy-Entry-Betätigungseinheit werden der Rastbeschlag entriegelt und der Mitnehmerhebel an dem Rückenlehnenteil in eine Position verschwenkt, in der er beim Verschwenken des Rückenlehnenteils mit einer konzentrisch zum Rastbeschlag angeordneten Mitnehmerscheibe in Eingriff gelangt und diese mitnimmt. An der Mitnehmerscheibe ist ein Bowdenzug angeordnet, der die Mitnehmerscheibe mit einer Längsverstelleinrichtung koppelt und beim Vorverschwenken des Rückenlehnenteils die Längsverstelleinrichtung entriegelt.
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Insbesondere bei Bereitstellen einer Easy-Entry-Funktion bei einem Rücksitz, also bei einem in zweiter Reihe in einem Fahrzeug angeordneten Fahrzeugsitz beispielsweise bei einem dreireihigen Fahrzeug, besteht der Bedarf für einfach aufgebaute, dennoch aber robuste Betätigungsmechanismen zum Bereitstellen der Easy-Entry-Funktion, die ein Vorverschwenken einer Rückenlehne in Kombination mit einem Vorverfahren des Fahrzeugsitzes zur Erleichterung des Zugangs hinter den Fahrzeugsitz ermöglichen. Herkömmliche Mechanismen sind vergleichsweise komplex aufgebaut, erfordern eine große Anzahl an Bauteilen und sind insbesondere bei bestehenden Fahrzeugsitzen nicht ohne weiteres nachrüstbar oder in vorhandene Konzepte integrierbar.
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Bei einem aus der
WO 2012/022 767 A1 bekannten Fahrzeugsitz ist eine Steuereinheit mit einem am Sitzteil angeordneten Steuerhebel, der zwischen einer Passivstellung und einer Aktivstellung verstellbar und zum Betätigen einer Längsverstelleinrichtung zur Bereitstellung einer Easy-Entry-Funktion mit der Längsverstelleinrichtung gekoppelt ist, vorgesehen. Zusätzlich ist an dem Rückenlehnenteil ein Mitnehmeranschlag angeordnet, der bei einem Verschwenken des Rückenlehnenteils mit dem Steuerhebel zum Betätigen der Längsverstelleinrichtung in Wirkverbindung tritt, wenn sich der Steuerhebel in der Aktivstellung befindet, hingegen nicht mit dem Steuerhebel in Wirkverbindung tritt, wenn sich der Steuerhebel in der Passivstellung befindet.
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Bei einem Fahrzeugsitz mit einer Easy-Entry-Funktion, wie er beispielsweise aus der
WO 2012/022 767 A1 bekannt ist, sind unterschiedliche Betätigungselemente zum Verstellen des Fahrzeugsitzes einerseits im Rahmen der Easy-Entry-Funktion und andererseits zum Einstellen der Rückenlehnenneigung vorgesehen. Ein erstes Betätigungselement verwirklicht hierbei eine Easy-Entry-Betätigungseinheit, bei Betätigung derer ein Vorklappen des Rückenlehnenteils bei gegebenenfalls gleichzeitigem Vorschieben des Fahrzeugsitzes zum Bereitstellen eines Zugangs auf einen hinter dem Fahrzeugsitz gelegenen Rücksitz möglich ist. Ein zweites Betätigungselement hingegen dient zur Betätigung des Beschlags, um ein Einstellen der Lehnenneigung für eine komfortable Sitzposition eines Sitzinsassen zu ermöglichen. Diese unterschiedlichen Betätigungselemente erlauben grundsätzlich eine voneinander unabhängige Betätigung des mindestens einen Beschlags.
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Bei solch einer Anordnung ist jedoch dafür Sorge zu tragen, dass bei Betätigung des mindestens einen Beschlags beispielsweise über das erste Betätigungselement im Rahmen der Easy-Entry-Funktion es nicht gleichzeitig zu einer Betätigung an dem zweiten Betätigungselement kommen kann, um eine Fehlfunktion bei der Betätigung zu vermeiden. Eine Betätigung des zweiten Betätigungselements bei gleichzeitiger Betätigung des eine Easy-Entry-Funktion bereitstellenden ersten Betätigungselements kann insbesondere bei Vorhandensein einer Steuereinheit, über die eine Kopplung mit einer Längsverstelleinrichtung aktivierbar oder deaktivierbar ist, zu einer Fehlbedienung führen, die es zu vermeiden gilt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Fahrzeugsitz bereitzustellen, bei dem das Risiko einer Fehlbedienung eines Beschlags durch unterschiedliche Betätigungselemente so weit als möglich vermieden ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach sind das Koppelelement und der Beschlaghebel über eine erste Verbindungseinrichtung, die eine erste Kulisse und ein in die erste Kulisse eingreifendes erstes Eingriffselement aufweist, und eine zweite Verbindungseinrichtung, die eine zweite Kulisse und ein in die zweite Kulisse eingreifendes zweites Eingriffselement aufweist, miteinander gekoppelt derart, dass bei Betätigung des mindestens einen Beschlags durch das erste Betätigungselement eine Betätigung des mindestens einen Beschlags durch das zweite Betätigungselement gesperrt ist.
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Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, die Verbindung des Koppelelements, über das das zweite Betätigungselement mit dem mindestens einen Beschlag gekoppelt ist, und des Beschlaghebels, an dem das Koppelelement zum Betätigen des mindestens einen Beschlags angreift, über zwei Verbindungseinrichtungen herzustellen, die jeweils eine Kulissenführung aufweisen.
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Beispielsweise können die Kulissen der beiden Verbindungseinrichtungen an dem Koppelelement angeordnet sein, während die Eingriffselemente, beispielsweise in die Kulissen eingreifende Zapfen, an dem Beschlaghebel angeordnet sind, wobei diese Anordnung grundsätzlich auch kinematisch umgekehrt sein kann. So können die Kulissen auch an dem Beschlaghebel und die Eingriffselemente an dem Koppelelement angeordnet sein, wobei auch denkbar ist, eine Kulisse an dem Beschlaghebel und eine Kulisse an dem Koppelelement vorzusehen, in die ein Eingriffselement des Koppelelements bzw. ein Eingriffselement des Beschlaghebels eingreifen.
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Bei einem Betätigen des mindestens einen Beschlags über das erste Betätigungselement verschieben sich die Angriffselemente in Folge eines Verschwenkens des Beschlaghebels in den zugeordneten Kulissen. Durch geeignete Formgebung der Kulissen wird dadurch die Position des Koppelelements relativ zu dem Beschlaghebel gesperrt, was dazu führt, dass auch das mit dem Koppelelement gekoppelte zweite Betätigungselement gesperrt ist und somit, bei Betätigung des ersten Betätigungselements, nicht betätigt werden kann.
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Dadurch, dass bei einer Betätigung des ersten Betätigungselements, beispielsweise zum Bereitstellen einer Easy-Entry-Funktion, das zweite Betätigungselement, beispielsweise zum Einstellen der Lehnenneigung, nicht betätigt werden kann, wird eine Fehlbedienung ausgeschlossen. Bei Betätigung des ersten Betätigungselements ist das zweite Betätigungselement gesperrt, so dass ein Nutzer über das zweite Betätigungselement den mindestens einen Beschlag nicht betätigen kann.
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Die erste Kulisse der ersten Verbindungseinrichtung kann beispielsweise geradlinig erstreckt sein und somit ein geradliniges Verschieben des zugeordneten ersten Eingriffselements ermöglichen. Die zweite Kulisse hingegen weist vorzugsweise einen ersten Abschnitt und einen von dem ersten Abschnitt unterschiedlichen, zweiten Abschnitt auf. Diese Abschnitte sind vorteilhafterweise winklig zueinander erstreckt, indem sie beispielsweise einen Winkel von ungefähr 90° zueinander beschreiben. Bei Betätigung des ersten Betätigungselements wird das der zweiten Kulisse zugeordnete zweite Eingriffselement in den ersten Abschnitt hinein verschoben. Bei Betätigung des zweiten Betätigungselements hingegen läuft das zweite Eingriffselement in den zweiten Abschnitt ein. Unterscheiden sich die Erstreckungsrichtungen des ersten Abschnitts der zweiten Kulisse und der ersten Kulisse voneinander und sind somit die durch die Erstreckungsrichtungen vorgegebenen Führungsbahnen für die Eingriffselemente in den Kulissen unterschiedlich, ist die Position des Koppelelements relativ zum Beschlaghebel bei in Folge der Betätigung des ersten Betätigungselements ausgelenktem Beschlaghebel festgelegt, so dass bei Betätigung des ersten Betätigungselements das Koppelelement relativ zum Beschlaghebel gesperrt und somit eine Betätigung des zweiten Betätigungselements nicht möglich ist. Unterscheiden sich zudem die Erstreckungsrichtungen des zweiten Abschnitts der zweiten Kulisse und der ersten Kulisse, so ist ein Rückstellen des zweiten Betätigungselements nach erfolgter Betätigung des zweiten Betätigungselements beispielsweise dann verhindert, wenn der mindestens eine Beschlag über eine geeignete Freischwenkmechanik in seiner entriegelten Stellung gehalten wird.
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Eine solche Freischwenkmechanik dient dazu, bei einem Verschwenken des Rückenlehnenteils um die Schwenkachse relativ zu dem Sitzteil in einem vorbestimmten Winkelbereich auf dem Verstellweg ein Verriegeln des mindestens einen Beschlags zu verhindern. Auf diese Weise wird ein freies Verschwenken des Rückenlehnenteils ermöglicht, um beispielsweise das Rückenlehnenteil in eine sogenannte Cargo-Position vorzuklappen, in der das Rückenlehnenteil sich flach erstreckt und somit eine Ablage bereitstellt oder flach in einen Boden, beispielsweise im Rückraum eines Fahrzeugs, versenkt ist.
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Dadurch, dass das der zweiten Kulisse zugeordnete zweite Eingriffselement bei Betätigung des zweiten Betätigungselements in den zweiten Abschnitt der zweiten Kulisse eingefahren wird und dieser zweite Abschnitt unterschiedlich im Vergleich zur ersten Kulisse orientiert ist, ist die Position des Koppelelements relativ zum Beschlaghebel festgelegt und somit auch das zweite Betätigungselement in seiner Position fixiert, so dass das zweite Betätigungselement sich nicht ungewollt zurückstellen kann, wenn der mindestens eine Beschlag und damit auch der Beschlaghebel über eine Freischwenkmechanik in Position gehalten werden.
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Das zweite Betätigungselement ist beispielsweise als schwenkbar an dem Sitzteil gelagerter Hebel ausgebildet und ist vorzugsweise gelenkig mit dem Koppelelement verbunden. Das Koppelelement ist somit einerseits gelenkig mit dem zweiten Betätigungselement und andererseits über die beiden Verbindungseinrichtungen mit dem Beschlaghebel gekoppelt, so dass über das Koppelelement eine Kopplung zwischen dem zweiten Betätigungselement und dem Beschlaghebel hergestellt ist. Bei Betätigung des zweiten Betätigungselements werden über das Koppelelement Verstellkräfte in den Beschlaghebel und darüber in den Beschlag eingeleitet, um den Beschlag aus seiner verriegelten in die entriegelte Position zu verstellen.
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Der Beschlaghebel ist vorzugsweise fest mit einer Betätigungswelle verbunden, die wiederum mit dem mindestens einen Beschlag verbunden ist. Sind bei einem Fahrzeugsitz beispielsweise zwei Beschläge beidseits des Fahrzeugsitzes vorgesehen, so erstreckt sich die Betätigungswelle zwischen diesen beiden Beschlägen und dient zur synchronen Betätigung der beiden Beschläge. Durch Verschwenken des Beschlaghebels wird auch die Betätigungswelle verschwenkt und darüber ein geeignetes Steuerelement der Beschläge bewegt, das beispielsweise zum Entriegeln der Beschläge auf Sperrriegel einwirkt und diese außer Eingriff mit einer zugeordneten Verzahnung bringt, wie dies in der
DE 10 2008 047 660 A1 beschrieben ist, deren Inhalt vorliegend mit einbezogen werden soll.
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Der Fahrzeugsitz weist vorteilhafterweise zusätzlich eine Längsverstelleinrichtung zum Längsverstellen des Fahrzeugsitzes relativ zu einem Fahrzeugboden auf. Im Rahmen einer Easy-Entry-Funktion kann in diesem Fall der mindestens eine Beschlag entriegelt und gleichzeitig die Längsverstelleinrichtung zum Vorschieben des Fahrzeugsitzes betätigt werden, um auf diese Weise einen Einstieg in einen Raum hinter dem Fahrzeugsitz zu schaffen und somit beispielsweise einen Zugang auf einen hinter dem Fahrzeugsitz eingeordneten Rücksitz bereitzustellen.
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In einer konkreten Ausgestaltung kann ein Aktivierungselement vorgesehen sein, das mit dem Koppelelement über eine dritte Verbindungseinrichtung, die eine dritte Kulisse und ein in die dritte Kulisse einbegreifendes drittes Eingriffselement aufweist, gekoppelt ist. Das Aktivierungselement dient zum Verstellen eines an dem Sitzteil angeordneten, mit der Längsverstelleinrichtung wirkverbundenen Steuerhebels zwischen einer Aktivstellung und einer Passivstellung. In der Aktivstellung ist der Steuerhebel bei einem Verschwenken des Rückenlehnenteils mit einem an dem Rückenlehnenteil angeordneten Mitnehmeranschlag zum Betätigen der Verstelleinrichtung in Wirkverbindung bringbar. Bei einem Verschwenken des Rückenlehnenteils schlägt der Mitnehmeranschlag somit an dem Steuerhebel an und nimmt diesen mit, so dass darüber die Längsverstelleinrichtung betätigt wird, um ein Vorschieben des Fahrzeugsitzes im Rahmen der Easy-Entry-Funktion zu ermöglichen. In der Passivstellung hingegen ist der Steuerhebel so verstellt, dass er bei einem Verschwenken des Rückenlehnenteils nicht mit dem an dem Rückenlehnenteil angeordneten Mitnehmeranschlag zusammenwirkt. Die Easy-Entry-Funktion ist somit deaktiviert. Insbesondere kommt es bei einem Verschwenken des Rückenlehnenteils nicht zu einem Auslösen auch der Längsverstelleinrichtung.
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Das Aktivierungselement ist vorzugsweise als Hebel ausgebildet und verschwenkbar an dem Sitzteil angeordnet.
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In einer konkreten Ausgestaltung ist das Aktivierungselement bei nicht betätigtem zweitem Betätigungselement in der Aktivstellung und wird bei Betätigen des zweiten Betätigungselements in seine Passivstellung überführt. In einer Normalstellung ist das Aktivierungselement somit in seiner Aktivstellung, so dass bei Betätigen des ersten Betätigungselements im Rahmen einer Easy-Entry-Funktion und bei Verschwenken des Rückenlehnenteils es zu einer Mitnahme des Steuerhebels über den Mitnehmeranschlag an dem Rückenlehnenteil kommt und die Längsverstelleinrichtung dadurch zum Vorschieben des Fahrzeugsitzes betätigt wird. Wird hingegen das zweite Betätigungselement zum Einstellen der Lehnenneigung unabhängig von einer Easy-Entry-Funktion betätigt, so wird das Aktivierungselement verstellt und in seine Passivstellung überführt, so dass die Easy-Entry-Funktion deaktiviert wird.
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Hierzu ist anzumerken, dass das Aktivierungselement in seiner Ausgangsstellung auch in der Passivstellung sein kann. In diesem Fall wird das Aktivierungselement bei Betätigen des ersten Betätigungselements im Rahmen einer Easy-Entry-Funktion in die Aktivstellung überführt, um auf diese Weise eine Betätigung der Längsverstelleinrichtung zum Bereitstellen der Easy-Entry-Funktion zu ermöglichen. Wird hingegen das zweite Betätigungselement verstellt, so verbleibt das Aktivierungselement in seiner Passivstellung.
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Die Kopplung des Aktivierungselements mit dem Koppelelement kann über eine dritte Verbindungseinrichtung bereitgestellt werden. Die dritte Verbindungseinrichtung umfasst eine dritte Kulisse und ein in die dritte Kulisse eingreifendes, drittes Eingriffselement, wobei die dritte Kulisse beispielsweise an dem Koppelelement und das dritte Eingriffselement an dem Aktivierungshebel angeordnet sind. Befindet sich das Aktivierungselement bei nicht betätigtem zweitem Betätigungselement in seiner Aktivstellung, so wird das dritte Eingriffselement in der dritten Kulisse bei Verstellen des ersten Betätigungselements im Wesentlichen nicht verstellt. Wird das zweite Betätigungselement hingegen betätigt, so kann das Eingriffselement beispielsweise aus einem ersten Abschnitt der dritten Kulisse in einen zweiten Abschnitt der dritten Kulisse einlaufen, so dass in Folge der Kopplung des Koppelelements mit dem Aktivierungselement es zu einem Verstellen des Aktivierungselements aus der Aktivstellung in die Passivstellung kommt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Aktivierungselement gegenüber dem Koppelelement durch eine Feder elastisch vorgespannt. Die elastische Vorspannung wirkt beispielsweise in Richtung der Aktivstellung des Aktivierungselements, so dass nach einem Verstellen des Aktivierungselements das Aktivierungselement selbsttätig in seine Aktivstellung zurückgestellt wird.
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Das Aktivierungselement wird zum Verstellen des Steuerhebels in die Passivstellung vorzugsweise durch die dritte Verbindungseinrichtung des Koppelelements betätigt. Das Koppelelement wirkt somit beispielsweise mit seiner Kulisse auf das Aktivierungselement ein und verstellt dieses, wodurch der Steuerhebel bewegt und in die Passivstellung überführt wird. Ein Rückstellen in die Aktivstellung erfolgt hingegen unter Wirkung der vorspannenden Feder. Die Verbindungseinrichtung gibt dabei das Aktivierungselement frei, so dass dieses aufgrund der Federvorspannung zurück in seine Aktivstellung schwenken kann.
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Das Aktivierungselement kann zur Kopplung mit dem Steuerhebel beispielsweise mit einem um eine Schwenkachse schwenkbaren Nocken wirkverbunden sein, wobei der Nocken bei einem Verschwenken zum Verstellen des Steuerhebels zwischen seiner Aktivstellung und seiner Passivstellung auf den Steuerhebel einwirkt und diesen dadurch bewegt.
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Das Betätigen des zweiten Betätigungselements außerhalb der Easy-Entry-Funktion ermöglicht das Vorklappen des Rückenlehnenteils in eine Cargo-Position, in der das Rückenlehnenteil in eine nach vorne hin zum Sitzteil geklappte Position verschwenkt ist, um auf diese Weise beispielsweise eine weitestgehend flache Ablagefläche zu schaffen. In dieser Cargo-Position befindet sich der Steuerhebel in der Passivstellung und wird dabei derart durch eine Sperrfläche des Mitnehmeranschlags gesperrt, dass er nicht in seine Aktivstellung gebracht werden kann. Ist der Steuerhebel bei Betätigen des zweiten Betätigungselements in der Passivstellung, kann der Mitnehmeranschlag mit einer daran angeordneten Anschlagfläche an dem Steuerhebel vorbei bewegt werden, so dass der Steuerhebel nicht zum Betätigen der Längsverstelleinrichtung mitgenommen wird. Um nach einem Vorklappen des Rückenlehnenteils in die Cargo-Position dabei jedoch zu verhindern, dass bei einem Loslassen des zweiten Betätigungselements sich der Steuerhebel in seine Aktivstellung aufstellen kann, ist die Sperrfläche an dem Mitnehmeranschlag vorgesehen, die so im Schwenkweg des Steuerhebels angeordnet ist, dass ein Aufstellen des Steuerhebels gesperrt ist. Dadurch, dass der Steuerhebel sich nicht in seine Aktivstellung verstellen kann, wird auch das Aktivierungselement festgehalten und eine Aktivierung der Easy-Entry-Funktion in der Cargo-Stellung verhindert. Wird die Lehne sodann aus der Cargo-Stellung wieder aufgestellt, gibt die Sperrfläche den Steuerhebel wieder frei, so dass sich dieser, beispielsweise angetrieben durch eine elastische Vorspannung zwischen dem Koppelelement und dem Aktivierungselement, wieder in die Aktivstellung aufstellt.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem Sitzteil und einem über zwei Beschläge mit dem Sitzteil verschwenkbar gekoppelten Rückenlehnenteil, das im Rahmen einer Easy-Entry-Funktion in Kombination mit einem Vorschieben des Fahrzeugsitzes vorverschwenkt werden kann;
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2A, 2B Ansichten eines Beschlags des Fahrzeugsitzes bei einem normalen Verschwenken des Rückenlehnenteils;
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3A–3C Ansichten des Beschlags bei einem Vorverschwenken des Rückenlehnenteils im Rahmen der Easy-Entry-Funktion;
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4 eine Ansicht eines (zweiten) Betätigungselements, das über ein Koppelelement mit einem Beschlaghebel eines Beschlags gekoppelt ist, in einer geschlossenen Stellung des Beschlags;
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5A eine Ansicht der Anordnung gemäß 4, bei Betätigung des Beschlags über ein (erstes) Betätigungselements im Rahmen einer Easy-Entry-Funktion;
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5B eine vergrößerte Ansicht des Ausschnitts A gemäß 5A;
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6A eine Ansicht der Anordnung gemäß 4, bei Betätigung des (zweiten) Betätigungselements zum Einstellen der Lehnenneigung;
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6B eine vergrößerte Ansicht des Ausschnitts A gemäß 6A; und
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6C eine vergrößerte Ansicht des Ausschnitts B gemäß 6A.
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1 zeigt in einer perspektivischen Übersichtsansicht einen Fahrzeugsitz 1, der als Rücksitz beispielsweise in zweiter Reihe bei einem Fahrzeug mit drei Sitzreihen ausgebildet ist und ein Rückenlehnenteil 10 aufweist, die über zwei als Rastbeschläge ausgebildete Beschläge 91, 92 verschwenkbar mit einem Sitzteil 11 verbunden ist.
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Die beispielsweise nach Art der
DE 10 2008 047 660 A1 ausgebildeten Beschläge
91,
92 sind über eine sich entlang einer Schwenkachse S des Rückenlehnenteils
10 erstreckende Betätigungswelle
93 miteinander verbunden, wobei durch Verdrehen der Betätigungswelle
93 die Beschläge
91,
92 betätigt werden können, um das Rückenlehnenteil
10 relativ zum Sitzteil
11 zu verschwenken.
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Das Sitzteil
11 ist über eine Längsführung
8, die zwei an einem Fahrzeugboden anzuordnende Unterschienen
81,
82 und längsverschieblich an den Unterschienen
81,
82 gelagerte Oberschienen
83,
84 umfasst, in Längsrichtung eines Fahrzeugs verschieblich mit einem Fahrzeugboden verbindbar und weist eine in
1 nur angedeutete Längsverstelleinrichtung
5 auf, über die die Oberschiene
83,
84 mit den Unterschienen
81,
82 zum Verriegeln des Fahrzeugsitzes
1 in einer Längsposition verrastet werden können und die zum Längsverstellen des Fahrzeugsitzes
1 über einen vorderseitig am Sitzteil
11 angeordneten Betätigungshebel
7 betätigt werden kann und beispielsweise wie in der
WO 2012/022767 A1 , deren Inhalt vorliegend vollumfänglich mit einbezogen werden soll, ausgebildet ist.
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Die Beschläge 91, 92 weisen in einer an sich bekannten Weise jeweils ein sitzteilfestes, mit Rahmenteilen 110, 111 des Sitzteils 11 verbundenes Beschlagteil und ein lehnenfestes, mit Rahmenteilen 100, 101 des Rückenlehnenteils 10 verbundenes Beschlagteil auf, die zum Verschwenken des Rückenlehnenteils 10 zueinander verschwenkt werden können.
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Um bei einem solchen Fahrzeugsitz 1 einen Zugang zu einem hinter dem Fahrzeugsitz 1 gelegenen Raum, beispielsweise auf eine hinter dem Fahrzeugsitz 1 angeordnete weitere Sitzbank des Fahrzeugs, zu ermöglichen, weist der Fahrzeugsitz 1 eine so genannte Easy-Entry-Funktion auf, im Rahmen derer das Rückenlehnenteil 10 in eine vorverschwenkte Position und der Fahrzeugsitz 1 bei vorverschwenkter Rückenlehne 10 in eine nach vorne verfahrene Position gebracht werden kann. Zur Bereitstellung dieser Easy-Entry-Funktion weist der Fahrzeugsitz 1 ein erstes Betätigungselement in Form einer an einem oberen Ende des Rückenlehnenteils 10 angeordneten Easy-Entry-Betätigungseinheit 2, eine in der Nähe des Beschlags 92 angeordnete Steuereinheit 3, eine mit der Steuereinheit 3 zusammenwirkende Lehnenarretierungseinheit 4 und eine so genannte Memory-Einheit 6, die mit der Längsverstelleinrichtung 5 zum Verrasten des Fahrzeugsitzes 1 in einer vorderen Komfortposition bei einem Rückstellen des Fahrzeugsitzes 1 aus einer Easy-Entry-Position zusammenwirkt, auf.
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Ein Charakteristikum des in 1 dargestellten Fahrzeugsitzes 1 ist, dass die einzelnen Einheiten, die zum Bereitstellen der Easy-Entry-Funktion an dem Fahrzeugsitz 1 angeordnet sind, modular ausgebildet und jeweils über Bowdenzüge 51, 43 miteinander gekoppelt sind. Die Einheiten sind dabei so ausgestaltet, dass sie bei einem bestehenden Fahrzeugsitz 1 nachgerüstet oder in ein bestehendes Fahrzeugsitzkonzept ohne Weiteres integriert werden können, ohne dass sich der Aufbau und die Funktionsweise des Fahrzeugsitzes 1 ansonsten wesentlich ändert.
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Eine mögliche Funktionsweise der einzelnen Einheiten
2,
3,
4,
5,
6 ist in der
WO 2012/022767 A1 im Einzelnen erläutert, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die einzelnen Einheiten
2,
3,
4,
5,
6 nicht notwendigerweise in Kombination vorhanden sein müssen, sondern beispielsweise die Lehnenarretierungseinheit
4 oder die Memory-Einheit
6 auch unabhängig von einer Steuereinheit
3 der beschriebenen Art bei einem gänzlich anders gearteten Easy-Entry-System eingesetzt werden können.
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Zudem ist nicht zwangsläufig erforderlich, dass sämtliche Einheiten bei einem Fahrzeugsitz 1 vorhanden sind. So ist beispielsweise auch denkbar, auf die Lehnenarretierungseinheit 4 und/oder die Memory-Einheit 6 zu verzichten, um einen kostengünstigen Fahrzeugsitz 1 mit einfacher Easy-Entry-Funktion zu schaffen. Der Fahrzeugsitz 1 mit der beschriebenen Easy-Entry-Funktion und insbesondere der Steuereinheit 3 ermöglicht es dabei, in modularer Weise einzelne Einheiten 2, 3, 4, 5, 6 miteinander zu kombinieren und gegebenenfalls auch wegzulassen.
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Zunächst soll anhand von 2A–2B und 3A–3C die Funktionsweise der Steuereinheit 3 beschrieben werden.
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Die Steuereinheit 3 weist einen Steuerhebel 32 auf, der um eine Schwenkachse 320 verschwenkbar an einer Halteplatte 34 und über die Halteplatte 34 an dem Rahmenteil 111 des Sitzteils 11 angeordnet ist. An der Halteplatte 34 ist ein Nocken 31, beispielsweise hergestellt aus Kunststoff, verschwenkbar um eine Schwenkachse 310 und ein Betätigungshebel 33 verschwenkbar um die Schwenkachse 320 angeordnet. Der Nocken 31 dient zur Betätigung des Steuerhebels 32 zum Verstellen des Steuerhebels 32 zwischen einer in 2A und 2B dargestellten Passivstellung, in der er nicht mit einem lehnenfesten Anschlag 920 des Rückenlehnenteils 10 in Wechselwirkung treten kann, und einer Aktivstellung, dargestellt in 3A bis 3C, in der er mit dem Anschlag 920 in Wechselwirkung treten kann.
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Der Betätigungshebel 33 ist an einem Ende über einen Kopplungspunkt 331 mit einem Zugmittel 510 des Bowdenzugs 51 zur Verbindung der Steuereinheit 3 mit der Längsverstelleinrichtung 5 verbunden und weist an seinem anderen Ende einen Anschlag 330 zum Wechselwirken mit einem Anschlag 322 am Steuerhebel 32 auf. Der Betätigungshebel 33 ist an seinem dem Kopplungspunkt 331 tragenden Ende in einer Kulisse 340 an der Halteplatte 34 geführt.
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Die Steuereinheit 3 dient zur Betätigung der Längsverstelleinrichtung 5 im Rahmen der Easy-Entry-Funktion des Fahrzeugsitzes 1. Die Steuereinheit 3 betätigt dabei die Längsverstelleinrichtung 5 zu einem Vorverfahren des Fahrzeugsitzes 1 im Rahmen der Easy-Entry-Funktion in Abhängigkeit von der Verschwenkbewegung des Rückenlehnenteils 10.
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Die Funktionsweise der Steuereinheit 3 ist wie folgt.
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In 2A, 2B ist zunächst das Verschwenken des Rückenlehnenteils 10 bei einem normalen Einstellvorgang außerhalb der Easy-Entry-Funktion dargestellt. Bei einem solchen normalen Verschwenken, also bei einem normalen Gebrauch des Rückenlehnenteils 10, befindet sich der Steuerhebel 32 in der Passivstellung derart, dass der Steuerhebel 32 mit einem daran angeordneten Haken 321 nicht in Wechselwirkung mit dem Anschlag 920 des Rückenlehnenteils 10 treten kann. Wird durch Betätigen der Beschläge 91, 92 (siehe 1) das Rückenlehnenteil verschwenkt, erfolgt dies, ohne dass der Steuerhebel 32 beaufschlagt und somit ohne dass die Längsverstelleinrichtung 5 betätigt wird. Auf diese Weise kann die Neigungsstellung des Rückenlehnenteils 10 eingestellt und das Rückenlehnenteil 10 beispielsweise auch in eine so genannte Cargo-Position, also in eine horizontale oder nahezu horizontale Stellung, gebracht werden, in der der Stauraum eines Laderaums maximiert ist.
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Im Rahmen der Easy-Entry-Funktion, dargestellt in 3A bis 3C, wird der Steuerhebel 32 über den Nocken 31 um seine Schwenkachse 320 verschwenkt und in die in 3A dargestellte Aktivstellung gebracht. Wird die Easy-Entry-Betätigungseinheit 2, die mit den Beschlägen 91, 92 gekoppelt ist, betätigt und werden darüber die Beschläge 91, 92 entriegelt, so kann das Rückenlehnenteil 10, wie in 3B dargestellt, um die Schwenkachse S nach vorne verschwenkt werden, so dass der lehnenfeste Anschlag 920 um die Schwenkachse S rotiert und sich dem Haken 321 des Steuerhebels 32 annähert. Nach einem Verschwenken des Rückenlehnenteils 10 um einen vorbestimmten Verschwenkweg tritt der Anschlag 920 mit dem Haken 321 in Anlage und nimmt, wie in 3C dargestellt, diesen mit, bis der Steuerhebel 32 in Anlage mit einem an der Halteplatte 34 vorgesehenen Endanschlag 341 gelangt und somit nicht mehr weiter verschwenkt werden kann, so dass über den Steuerhebel 32 und den lehnenfesten Mitnehmeranschlag 920 das Rückenlehnenteil 10 an einem weiteren Verschwenken gehindert wird.
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In der Aktivstellung, dargestellt in 3A, befindet sich der Steuerhebel 32 mit seinem Haken 321 im Verschwenkweg des Mitnehmeranschlags 920 und gleichzeitig mit seinem Anschlag 322 in Anlage mit dem Anschlag 330 des Betätigungshebels 33. Wird der Steuerhebel 32, wie in 3B und 3C dargestellt, durch das Verschwenken des Rückenlehnenteils 10 mitgenommen, wird gleichzeitig auch über die Anlage des Anschlag 320 des Steuerhebels 32 mit dem Anschlag 330 des Betätigungshebels 33 der Betätigungshebel 33 mitgenommen und um die Schwenkachse 320 verschwenkt, wodurch der über den Kopplungspunkt 331 mit dem Betätigungshebel 33 gekoppelte Bowdenzug 51 mit seinem Zugmittel 510 zum Entriegeln der Längsverstelleinrichtung 5 betätigt wird.
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Die Steuereinheit 3 dient damit zur Betätigung der Längsverstelleinrichtung 5 in Abhängigkeit von der Verschwenkbewegung des Rückenlehnenteils 10 im Rahmen einer Easy-Entry-Funktion. Dadurch, dass die Betätigung der Längsverstelleinrichtung 5 über die Steuereinheit 3 erfolgt, ist eine direkte Verbindung der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 mit der Längsverstelleinrichtung 5 nicht erforderlich. Die Betätigung der Längsverstelleinrichtung 5 erfolgt ausschließlich über die Steuereinheit 3.
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Im Rahmen der Easy-Entry-Funktion befindet sich der Steuerhebel 32 der Steuereinheit 2 in der in 3A dargestellten Aktivstellung, wobei zwei Möglichkeiten zur Betätigung des Steuerhebels 32 bestehen.
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Einerseits kann die Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 mit den Beschlägen 91, 92 und zudem auch mit dem Nocken 31 verbunden sein, so dass bei Betätigung der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 einerseits die Beschläge 91, 92 entriegelt und andererseits über den Nocken 31 der Steuerhebel 32 in seine Aktivstellung gemäß 3A aufgestellt wird. In diesem Fall befindet sich der Steuerhebel 32 in einem Normalzustand in der Passivstellung gemäß 2A (wobei er vorzugsweise in diese Passivstellung durch ein geeignetes Federelement vorgespannt ist) und wird erst im Rahmen der Betätigung der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 in seine Aktivstellung gemäß 3A überführt.
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Andererseits ist auch möglich, den Steuerhebel 32 in einem Normalzustand in der Aktivstellung gemäß 3A zu halten, so dass im Rahmen der Easy-Entry-Funktion eine Betätigung des Steuerhebels 32 nicht erforderlich ist. In diesem Fall ist die Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 nur mit den Beschlägen 91, 92 gekoppelt, nicht aber mit der Steuereinheit 3.
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Um in dieser zweiten Variante ein normales Verschwenken des Rückenlehnenteils 10 außerhalb der Easy-Entry-Funktion vorzusehen, ist ein von der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 unterschiedliches, zweites Betätigungselement 94 (siehe 4) so mit der Steuereinheit 3 und insbesondere mit dem Steuerhebel 32 zu koppeln, dass bei Betätigen dieses anderen, zweiten Betätigungselements 94 der Steuerhebel 32 zum normalen Verschwenken des Rückenlehnenteils 10 in seine Passivstellung gemäß 2A und 2B gebracht wird.
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4 bis 6A–6C zeigen ein Ausführungsbeispiel eines zweiten Betätigungselements 94, das zum Einstellen der Lehnenneigung außerhalb der Easy-Entry-Funktion dient.
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Das zweite Betätigungselement 94 (auch als Komforthebel bezeichnet) ist um eine Schwenkachse 940 verschwenkbar an einem seitlichen Rahmenteil 111 des Sitzteils 11 angeordnet und kann zum Einstellen der Lehnenneigung des Rückenlehnenteils 10 durch einen Nutzer betätigt werden. Das zweite Betätigungselement 94 ist an einer Anlenkstelle 941 gelenkig mit einem Koppelelement 95 gekoppelt, das an seinem dem zweiten Betätigungselement 94 abgewandten Ende mit einem Beschlaghebel 96 verbunden ist. Der Beschlaghebel 96 ist fest an der Betätigungswelle 93 angeordnet derart, dass durch Verschwenken des Beschlaghebels 96 die Beschläge 91, 92 betätigt werden können.
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Die Kopplung des Koppelelements 95 mit dem Beschlaghebel 96 erfolgt über zwei Verbindungseinrichtungen, die jeweils ein an dem Beschlaghebel 96 angeordnetes Eingriffselement 960, 961 in Form eines Zapfens und eine an dem Koppelelement 95 angeordnete Kulisse 952, 953, in die das zugeordnete Eingriffselement 960, 961 eingreift, aufweisen. Die Kulisse 953 der ersten Verbindungseinrichtung ist hierbei geradlinig erstreckt und stellt somit eine geradlinige Führungsbahn für den eingreifenden Zapfen 960 bereit. Die Kulisse 952 der zweiten Verbindungseinrichtung hingegen weist zwei rechtwinklig zueinander erstreckte Abschnitte 952A, 952B auf, wobei abhängig von der Betätigung der Beschläge 91, 92 über das erste Betätigungselement in Form der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 oder das zweite Betätigungselement 94 der dieser Kulissen 952 zugeordnete Zapfen 961 in unterschiedliche Abschnitte 952A, 952B der Kulisse 952 einfährt, wie nachfolgend noch beschrieben werden soll.
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An dem Rahmenteil 111 ist weiter ein Aktivierungselement 35 in Form eines um eine Schwenkachse 250 verschwenkbar gelagerten Hebels angeordnet. Das Aktivierungselement 35 ist mit dem Steuerhebel 32 (bzw. dem Nocken 31 zum Verstellen des Steuerhebels 32) gekoppelt, so dass bei einem Verstellen des Aktivierungselements 35 der Steuerhebel 32 zum Verstellen zwischen der Aktivstellung und der Passivstellung bewegt wird.
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Das Aktivierungselement 35 ist über eine dritte Verbindungseinrichtung mit dem Koppelelement 95 gekoppelt. Die dritte Verbindungseinrichtung umfasst eine dritte Kulisse 951, in die ein drittes Eingriffselement 351 in Form eines an dem Aktivierungselement 35 angeordneten Zapfens eingreift. Die dritte Kulisse 951 weist zwei unterschiedliche Abschnitte 951A, 951B auf, wobei abhängig von der Betätigung der Rastbeschläge 91, 92 das Eingriffselement 351 in unterschiedlichen Abschnitten 951A, 951B der Kulissen 951 angeordnet ist, wie nachfolgend noch beschrieben werden soll.
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Das Aktivierungselement 35 ist über eine zwischen einem Hebelarm 352 des Aktvierungselements 35 und einem Haken 950 des Koppelelements 95 erstreckte Fehler 353 gegenüber dem Koppelelement 95 vorgespannt. Die Vorspannung bewirkt zum einen, dass das Aktivierungselement 35 in der in 4 dargestellten Position gehalten wird, wenn es nicht durch das Koppelement 95 betätigt wird. Zum anderen bewirkt die Vorspannung auch, dass das Koppelelement 95 in Richtung des Aktivierungselements 35 und somit in der Zeichenebene gemäß 4 nach oben vorgespannt ist und damit das Spiel zwischen dem Koppelelement 95 und dem Aktivierungselement 35 herausgenommen ist.
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4 zeigt die Anordnung in einer Stellung, in der die Beschläge 91, 92 verriegelt sind und das Rückenlehnenteil 10 relativ zum Sitzteil 11 arretiert ist. Aus dieser verriegelten Stellung heraus können die Beschläge 91, 92 durch das erste Betätigungselement in Form der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 oder durch das zweite Betätigungselement 94 betätigt und somit entriegelt werden, um das Rückenlehnenteil 10 relativ zum Sitzteil 11 zu verschwenken. Durch Betätigung des ersten Betätigungselements im Form der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 kann hierbei, wie vorangehend erläutert, eine Easy-Entry-Funktion bereitgestellt werden, im Rahmen derer das Rückenlehnenteil 10 vorverschwenkt und gleichzeitig der Fahrzeugsitz 1 insgesamt nach vorne verschoben werden kann. Durch Betätigung des zweiten Betätigungselements 94 hingegen kann die Neigung des Rückenlehnenteils 10 zum Einstellen einer Komfortposition für einen Sitzinsassen verstellt werden oder das Rückenlehnenteil 10 in eine Cargo-Position überführt werden.
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5A und 5B veranschaulichen das Verstellen der Beschläge 91, 92 durch Betätigung der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2. Durch Betätigung der Easy-Entry-Betätigungseinheit 102, die beispielsweise in geeigneter Weise an der Betätigungswelle 93 angreift, werden die Beschläge 91, 92 entriegelt, indem die Betätigungswelle 93 und damit auch der an der Betätigungswelle 93 angeordnete Beschlaghebel 96 in eine Bewegungsrichtung B1 verschwenkt wird. Entsprechend ändert der Beschlaghebel 96, wie in 5A und 5B dargestellt, seine Position relativ zum Koppelelement 95, wobei die Eingriffselemente 960, 961 in den zugeordneten Kulissen 952, 953 verschoben werden und in die 5A und 5B dargestellte Stellung innerhalb der Kulissen 952, 953 gelangen.
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Wie insbesondere der vergrößerten Ansicht gemäß 5B zu entnehmen, wird das Eingriffselement 960 hierbei in der ersten Kulisse 953 längst verschoben und gelangt in eine etwa mittige Stellung in der Kulisse 953. Das zweite Eingriffselement 961 hingegen fährt in den ersten Abschnitt 952A der zugeordneten, zweiten Kulisse 952 ein und gelangt somit in die in 5B dargestellte Stellung.
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In dieser Stellung ist eine Betätigung durch das zweite Betätigungselement 94 gesperrt. Denn das erste Eingriffselement 960 kann sich bei festgehaltenem Beschlaghebel 96 lediglich entlang der Verstellrichtung V1 in der zugeordneten Kulisse 960 bewegen, was für das zweite Eingriffselement 961 in der zugeordneten zweiten Kulisse 952 nicht möglich ist. Für das zweite Eingriffselement 961 ist eine Bewegung entlang einer zur Verstellrichtung V1 parallelen Verstellrichtung V2 gesperrt. Das zweite Eingriffselement 961 kann sich lediglich senkrecht in dem zugeordneten Abschnitt 952A der zweiten Kulisse 952 bewegen.
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Weil bei festgehaltenem Beschlaghebel 96 somit die Position des Koppelelements 95 relativ zum Beschlaghebel 96 festgelegt ist, ist eine Bewegung des zweiten Betätigungselements 94 gesperrt. Der Beschlaghebel 96 wird hierbei bei Betätigung der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 ausgelenkt und in Position gehalten. Bei einem Verschwenken des Rückenlehnenteils 10 kann zudem in einem Freischwenkbereich eine Freischenkmechanik wirken, die ein Verriegeln der Beschläge 91, 92 verhindert, indem sie die Beschläge 91, 92 in ihrer entriegelten Stellung hält und dadurch auch den Beschlaghebel 96 in der in 5A und 5B dargestellten Stellung festhält.
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Aufgrund der Formgebung der Kulissen 952, 953 ist bei Betätigung der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 somit eine gleichzeitige Betätigung des zweiten Betätigungselements 94 gesperrt. Weil durch die Position der zapfenförmigen Eingriffselemente 960, 961 in den zugeordneten Kulissen 952, 953 das Koppelelement 95 in seiner Stellung relativ zum Beschlaghebel 96 festgehalten ist, kann auch das gelenkig mit dem Koppelelement 95 gekoppelte Betätigungselement 94 nicht verstellt werden und wird somit in der in 5A dargestellten Position gehalten.
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Bei einem Betätigen der Beschläge 91, 92 durch das erste Betätigungselement in Form der Easy-Entry-Betätigungseinheit 2 kommt es durch Verschwenken des Beschlaghebels 96 nur zu einem geringfügigen Verstellen des Koppelelements 95. Diese geringfügige Bewegung des Koppelelements 95 führt nicht zu einem Verstellen des Aktivierungselementes 35, so dass dies in seiner eingenommenen Stellung, entsprechend der Aktivstellung des Steuerhebels 32, verbleibt und somit der Steuerhebel 32 nicht aus seiner Aktivstellung herausgestellt wird. Bei einem Vorverschwenken des Rückenlehnenteils 10 wird somit über den Mitnehmeranschlag 920 der Steuerhebel 32 mitgenommen, wie dies vorangehend geschildert worden ist, und die Längsverstelleinrichtung 5 wird zum Vorschieben des Fahrzeugsitzes 1 im Rahmen der Easy-Entry-Funktion betätigt.
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Bei einer Betätigung des zweiten Betätigungselements 94, dargestellt in 6A–6C, wird das Koppelelement 95 hingegen durch das zweite Betätigungselement 94 verstellt. Durch Bewegen des Betätigungselements 94 in eine Bewegungsrichtung B2 (siehe 6A) wird das Koppelelement 95 nach unten gezogen und dadurch durch Einwirken auf das zapfenförmige erste Eingriffselement 960 in der Kulisse 953 der Beschlaghebel 96 zum Entriegeln der Beschläge 91, 92 verstellt. Bei entriegelten Beschlägen 91, 92 kann dann das Rückenlehnenteil 10 in seiner Neigungsstellung verstellt werden.
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Beim Verstellen des Koppelelements 95 durch Betätigen des zweiten Betätigungselements 94 in die Bewegungsrichtung B2 wird der Beschlaghebel 96 in die Bewegungsrichtung B1 verschwenkt, wobei das erste Eingriffselement 960 in seiner Endposition in der Kulisse 953 verbleibt, wie dies in 6A dargestellt ist. Das zweite Eingriffselement 961 fährt bei dem Verschwenken des Beschlaghebels 96 in den zweiten Abschnitt 952B der zweiten Kulisse 952 des Koppelelements 95 ein, wie dies in 6B dargestellt ist.
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Ist das zweite Betätigungselement 94 betätigt worden und sind die zapfenförmigen Eingriffselemente 960, 961 in die in 6B dargestellte Stellung in den zugeordneten Kulissen 952, 953 gelangt, so wird das Koppelelement 95 in seiner Stellung relativ zum Beschlaghebel 96 arretiert, wenn bei einem Verschwenken des Rückenlehnenteils 10 zum Überführen des Fahrzeugsitzes 1 beispielsweise in eine Cargo-Position das Rückenlehnenteil 10 über einen Freischwenkbereich vorgeklappt wird. In diesem Freischwenkbereich hält eine geeignete Freischwenkmechanik die Beschläge 91, 92 in ihrer entriegelten Stellung, so dass auch der Beschlaghebel 96 in seiner Stellung gehalten wird. Dadurch kann auch das Koppelelement 95 nicht relativ zum Beschlaghebel 96 bewegt werden, weil die Eingriffselemente 960, 961 nicht parallel in den zugeordneten Kulissen 952, 953 bewegt werden können, weil das erste Eingriffselement 960 in der ersten zugeordneten Kulisse 953 lediglich in die Bewegungsrichtung V3, das zweite Eingriffselement 961 in der zugeordneten zweiten Kulisse 952 jedoch nicht in die parallele Bewegungsrichtung V4, sondern lediglich entlang des zweiten Abschnitts 952B der zugeordneten zweiten Kulissen 952 verschoben werden kann.
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Bei einem Festhalten des Beschlaghebels 96 wird somit eine Rückstellung des zweiten Betätigungselements 94 verhindert, so dass das zweite Betätigungselement 94 in seiner Stellung gesperrt ist. Erst wenn nach Durchlaufen des Freischwenkbereichs die Beschläge 91, 92 wieder verriegeln können, kann auch das Betätigungselement 94 wieder zurückgestellt werden.
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Bei einer Betätigung des zweiten Betätigungselements 94 wirkt das Koppelelement 95 zudem über seinen ersten Abschnitt 951A auf das zapfenförmige Eingriffselement 351 des Aktvierungselements 35 ein und verschwenkt das Aktivierungselement 35 um seine Schwenkachse 350 in die in 6A und 6B dargestellte verschwenkte Stellung. Dabei läuft das zapfenförmige Eingriffselement 351 des Aktivierungselements 35 in den zweiten Abschnitt 951B der zugeordneten Kulisse 951 des Koppelelements 95 ein und gelangt in die in 6C dargestellte Stellung. Das zapfenförmige Eingriffselement 351 liegt in dieser Stellung an der in 6C rechts dargestellten Kante des Kulissenabschnitts 951B an, über den das Koppelelement 95 auf das Aktivierungselement 35 einwirkt und dieses somit in Stellung hält.
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Aufgrund des Verstellens des Aktivierungselements 35 wird der Steuerhebel 32 in seine Passivstellung gemäß 2A und 2B verstellt, so dass bei dem Verschwenken des Rückenlehnenteils 10 der Mitnehmeranschlag 920 nicht mit den Steuerhebel 32 zusammenwirken kann und es entsprechend nicht zu einer Betätigung der Längsverstelleinrichtung 5 kommt. Die Easy-Entry-Funktion ist somit bei einem Betätigen des Betätigungselements 94 deaktiviert. Über das Betätigungselement 94 kann damit ausschließlich die Neigung des Rückenlehnenteils 10 eingestellt werden, wobei das Rückenlehnenteil 10 beispielsweise auch in eine Cargo-Position zum Schaffen einer flachen Ablagefläche vorgeklappt werden kann.
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Bei einem Verstellen des Aktivierungselements 35 durch Betätigen des zweiten Betätigungselement 94 wird die zwischen dem Hebelarm 352 des Aktivierungselements 35 und dem Haken 950 des Koppelelements 95 aufgespannte Federn 353 gespannt, wie sich dies aus einer Zusammenschau von 4 und 6A ergibt. Verriegeln die Beschläge 91, 92 erneut, so wird aufgrund der Federvorspannung auch das Aktivierungselement 35 selbsttätig zurückgestellt und gelangt wiederum in die Ausgangsstellung gemäß 4, die die Anordnung bei geschlossenen Beschlägen 91, 92 und nicht betätigten Betätigungselementen 2, 94 zeigt.
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Bei einer Betätigung des zweiten Betätigungselements 94 außerhalb der Easy-Entry-Funktion kann das Rückenlehnenteil 10 in eine Cargo-Position vorgeklappt werden, in der das Rückenlehnenteil 10 in eine nach vorne hin zum Sitzteil 11 geklappte Position verschwenkt ist, um auf diese Weise beispielsweise eine weitestgehend flache Ablagefläche zu schaffen. In dieser Cargo-Position befindet sich der Steuerhebel 32 in der Passivstellung gemäß 2B und wird dabei derart durch eine Sperrfläche 921 des Mitnehmeranschlags 920 gesperrt, dass er nicht in seine Aktivstellung gebracht werden kann. Auf diese Weise wird verhindert, dass nach Erreichen der Cargo-Position und nach Loslassen des zweiten Betätigungselements 94 sich der Steuerhebel 32 in die Aktivstellung aufstellen kann. Dadurch, dass der Steuerhebel 32 in seiner Passivstellung gesperrt ist, wird auch das Aktivierungselement 35 in der in 6A dargestellten Stellung festgehalten und kann sich somit nach Erreichen der Cargo-Position nicht zurückstellen.
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Wird das Rückenlehnenteil 10 aus der Cargo-Position wieder aufgestellt, so gibt auch die Sperrfläche 921 des Mitnehmeranschlags 920 den Steuerhebel 32 wieder frei. Dieser stellt sich somit in seine Aktivstellung auf, angetrieben durch die zwischen dem Koppelelement 95 und dem Aktivierungselement 35 wirkende Feder 353, die das Aktivierungselement 35 bewegt, dadurch den Nocken 31 verstellt und über den Nocken 31 auf den Steuerhebel 32 zum Aufstellen des Steuerhebels 32 einwirkt.
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Angetrieben durch die Feder 353 erfolgt eine selbsttätige Rückstellung des Steuerhebels 32 in die Aktivstellung nach dem Aufstellen, ohne dass das Koppelelement 95 antreibend auf das Aktivierungselement 35 einwirkt. Das Koppelelement 95 dient bei einem Betätigen des zweiten Betätigungselements 94 somit zum Verstellen des Aktivierungselements 35 und dadurch auch des Steuerhebels 32, wobei das Rückstellen selbsttätig angetrieben durch die Feder 353 erfolgt.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich auch bei gänzlich anders gearteten Ausführungsformen verwirklichen.
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Insbesondere kann die Kopplung des ersten Betätigungselements mit der Längsverstelleinrichtung grundsätzlich auch anders als über den beschriebenen Steuerhebel erfolgen, so dass ein Aktivierungselement gegebenenfalls auch entfallen kann.
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Ein Fahrzeugsitz der hier beschrieben Art kann als Vordersitz oder auch als Rücksitz in einem Fahrzeug verwirklicht sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 10
- Rückenlehnenteil
- 100, 101
- Rahmenteil
- 11
- Sitzteil
- 110, 111
- Rahmenteil
- 2
- Easy-Entry-Betätigungseinheit
- 3
- Steuereinheit
- 31
- Nocken
- 310
- Schwenkachse
- 32
- Steuerhebel
- 320
- Schwenkachse
- 321
- Haken
- 322
- Anschlag
- 33
- Betätigungshebel
- 330
- Anschlag
- 331
- Kopplungspunkt
- 34
- Halteplatte
- 340
- Kulisse
- 341
- Endanschlag
- 35
- Aktivierungselement
- 350
- Schwenkachse
- 351
- Zapfen
- 352
- Hebelarm
- 353
- Feder
- 4
- Lehnenarretierungseinheit
- 5
- Längsverstelleinrichtung
- 51
- Bowdenzug
- 510
- Zugmittel
- 6
- Memory-Einheit
- 7
- Betätigungshebel
- 8
- Längsführung
- 81, 82
- Unterschiene
- 83, 84
- Oberschiene
- 9
- Neigungsverstelleinrichtung
- 91, 92
- Rastbeschlag
- 920
- Mitnehmeranschlag
- 921
- Sperrfläche
- 93
- Betätigungswelle
- 94
- Betätigungselement
- 940
- Schwenkachse
- 941
- Anlenkstelle
- 95
- Koppelelement
- 950
- Haken
- 951
- Kulisse
- 951A, 951B
- Abschnitt
- 952
- Kulisse
- 952A, 952B
- Abschnitt
- 953
- Kulisse
- 96
- Beschlaghebel
- 960, 961
- Eingriffselement (Zapfen)
- B1, B2, B3
- Bewegung
- H
- Richtung nach hinten
- S
- Schwenkachse
- V
- Richtung nach vorne
- V1–V4
- Verstellbewegung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008047660 A1 [0004, 0024, 0046]
- DE 102008028102 A1 [0005]
- DE 102004030320 B4 [0007]
- DE 10353242 B3 [0008]
- WO 2012/022767 A1 [0010, 0011, 0047, 0051]