DE102007007448B3 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, der mindestens aufweist: einen Sitzrahmen (2), eine Rückenlehne (3), die gegenüber dem Sitzrahmen (2) zwischen einer aufrechten Gebrauchsstellung und einer vorgeklappten Funktionsstellung um eine Lehnenachse (A) klappbar ist, eine Lehnenverriegelung (4) zur Verriegelung der Rückenlehne (3) am Sitzrahmen (2), wobei die Lehnenverriegelung (4) durch Schwenken eines in seine Verriegelungsstellung vorgespannten Entriegelungshebels (5) lösbar ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Entriegelungshebel (5) mit der Rückenlehne (3) klappbar ist, und ein sitzrahmenseitiger Anschlag (12) vorgesehen ist, der in der vorgeklappten Funktionsstellung der Rückenlehne (3) eine Rückschwenkbewegung des Entriegelungshebels (5) oder eines mit dem Entriegelungshebel (5) verbundenen Bauteils zurück in die Verriegelungsstellung blockiert. Hierdurch wird eine ungewollte Verriegelung in der Funktionsstellung, die zu einer Beschädigung der Softteile führen könnte, verhindert.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz.
- Es sind Fahrzeugsitze bekannt, die in einer aufrechten Gebrauchsstellung der Rückenlehne die Aufnahme eines Sitzinsassen und weiterhin durch Vorklappen ihrer Rückenlehne eine Funktionsstellung ermöglichen. Hierbei kann die Rückenlehne insbesondere vollständig in eine etwa horizontale Stellung vorgeklappt werden, um z. B. als Verlängerung des dahinter liegenden Laderaums oder als Tisch zu dienen. Weiterhin sind auch teilweise vorgeklappte Stellungen, z. B. für einen Easy-Entry-Zugang, möglich.
- Die Rückenlehne ist an dem – chassisfestem oder gegenüber dem Chassis längsverstellbaren – Sitzrahmen im allgemeinen über eine Lehnenverriegelung angebunden, die insbesondere ein Rastversteller sein kann. Der Rastversteller kann hierbei im verriegelten Zustand eine Lehnenneigungsverstellung innerhalb eines Komfortbereichs ermöglichen und zum vollständigen Vorklappen entriegelt werden, wozu z. B. ein schwenkbarer Entriegelungshebel vorgesehen sein kann.
- Die
DE 10 2004 059 027 A1 zeigt einen Fahrzeugsitz, bei dem der Rastversteller über eine Entriegelungswelle entriegelt wird, die die Rastversteller an beiden Seiten des Fahrzeugsitzes miteinander verbindet. Die Rastversteller sind hierbei in ihre verriegelte Stellung federvorgespannt. - Bei einigen Fahrzeugsitzen mit dickerer Polsterung bzw. größerem Softumfang der einzelnen Teile, insbesondere der Rückenlehne, kann jedoch eine vollständige Vorklappung in die horizontale Position oder eine Verriegelung in dieser Funktionsstellung bzw. Ladebodenposition zu Schädigungen am Softumfang führen. Weiterhin kann der für den Klappvorgang zur Verfügung stehende Bauraum begrenzt sein, so dass ein vollständiges Vorklappen problematisch ist.
- Somit sind für derartige Fahrzeugsitze speziellere Konstruktionen, insbesondere spezielle Rastversteller erforderlich, die derartige problematische Verriegelungen nicht zulassen. Dies führt beim Einsatz von modularen Fahrzeugsitzsystemen, bei denen ein Fahrzeugsitz in unterschiedlichen Modifikationen für unterschiedliche Zwecke einbaubar ist, zu recht aufwändigen Konstruktionen und somit einem Kostennachteil für derartige Speziallösungen.
- Die
DE 10 2005 050 475 A1 beschreibt einen Rückenlehnengelenkbeschlag für einen verklappbaren Kraftfahrzeugsitz. Hierbei weist ein Rückenlehnengelenk einen ersten und zweiten Gelenkarm und eine zwischen diesen angeordnete Ronde auf. Die beiden Gelenkarme sind um eine Drehachse gegeneinander schwenkbar, wobei der erste Gelenkarm mit einem Untergestell des Fahrzeugsitzes und der zweite Gelenkarm mit einer Rückenlehne fest verbunden ist. Die Ronde weist eine erste und zweite Rondenplatte auf, zwischen denen eine Sperrvorrichtung angeordnet, die die beiden Rondenplatten sperrt und ihre Einstellung zueinander ermöglicht. Die Entriegelung erfolgt über einen Bowdenzug, der von einem Auslösehebel an der Rückenlehne betätigbar ist. Der Bowdenzug greift über einen Zwischenhebel auf einen Steuerarm, der schwenkbar am zweiten Gelenkarm angebracht ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz zu schaffen, der vom Benutzer einfach zu bedienen ist und mit geringem Aufwand die Einstellung problematischer Stellungen zu verhindern vermag.
- Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz nach Patentanspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
- Erfindungsgemäß wird somit eine Verriegelung des Entriegelungshebels in der vorgeklappten Funktionsstellung direkt durch einen mechanischen Anschlag blockiert. Hierbei kann der Entriegelungshebel in der vorgeklappten Funktionsstellung direkt an dem Anschlag zur Anlage kommen oder vor diesem mit einem gewissen Abstand zu liegen kommen, der lediglich eine derartige teilweise Schwenkung zulässt, dass eine Verriegelung nicht möglich ist.
- Erfindungsgemäß wird somit auf überraschend einfache Weise in der Funktionsstellung eine Lehnenverriegelung verhindert, indem direkt die Rückschwenkbewegung des Entriegelungshebels blockiert wird.
- Erfindungsgemäß kann somit eine Lehnenverstellung mit einem Verriegelungsmechanismus eingesetzt werden, dessen Verriegelung dann in der vorgeklappten Funktionsstellung durch ein zusätzliches, einfaches Bauteil blockiert wird. Somit wird erfindungsgemäß eine Modulbauweise mit einer Lehnenverriegelung ermöglicht, die in unterschiedlichen Fahrzeugsitzen eingebaut werden kann. Durch zusätzlichen Einbau des mechanischen Anschlags kann dann gegebenenfalls in dem Sitzmodell die Verriegelung in der Funktionsstellung blockiert werden, wenn dies bei dem betreffenden Modell gewünscht ist. Somit kann ein gleiches Grundmodul für verschieden Sitzmodelle verwendet werden.
- Der Anschlag wird hierbei in dem Schwenkweg des Entriegelungshebels angebracht, so dass dieser nicht unter Entspannung seiner Feder verriegeln kann. Hierbei kann der Entriegelungshebel z. B. über einen vom Benutzer betätigbaren Seilzug geschwenkt werden, der z. B. an einem sitzrahmenfesten Betätigungshebel angebunden wird. Der Seilzug kann hierbei über eine geeignete Anzahl von Rollen geführt und an dem Entriegelungshebel angebunden sein, um eine Mitschwenkbewegung des Entriegelungshebels mit der Rückenlehne zuzulassen.
- Erfindungsgemäß wird der Entriegelungshebel mit der Rückenlehne mitgeschwenkt, so dass sein Schwenkbereich in der aufrechten Gebrauchsposition durch den Anschlag nicht beeinträchtig wird und lediglich in der vorgeklappten Funktionsstellung der Rückenlehne, in der er mit nach vorne geschwenkt ist, seine Verriegelung durch den Anschlag blockiert wird. Als Seilausgleich kann ein zu seiner Verstellung verwendeter Bowdenzug über ein oder mehrere Rollen geführt werden.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einer Ausführungsform erläutert. Es zeigen:
-
1a einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in aufrechter, verriegelter Lehnenstellung in perspektivischer Ansicht von vorne; -
1b den Bereich der Lehnenachsenanbindung aus1a ; -
2a den Fahrzeugsitz aus1a nach Entriegelung der Lehnenverriegelung; -
2b den entsprechenden Ausschnitt aus2a ; -
3a den Fahrzeugsitz mit entriegelter, in die Funktionsstellung vorgeklappter Rückenlehne; -
3b den Ausschnitt der Lehnenanbindung aus3a . - Ein Fahrzeugsitz
1 weist einen Sitzrahmen2 und eine in einer Lehnenachse A am Sitzrahmen2 klappbar gelagerte Rückenlehne3 auf. In den Figuren sind von allen Bauteilen lediglich die Strukturelemente ohne Poster und Bezüge gezeigt. Der Sitzrahmen2 kann z. B. fest am Fahrzeugschassis montiert oder auch gegenüber dem Fahrzeugchassis verstellbar angebracht sein. Die Rückenlehne3 ist in zwei seitlichen Konsolen des Sitzrahmens2 angelenkt. - Zwischen dem Sitzrahmen
2 und der Rückenlehne3 ist z. B. ein Rastversteller4 zur Einstellung der Lehnenneigung durch Schwenken der Rückenlehne3 um die Lehnenachse A vorgesehen. Derartige Rastversteller sind bekannt und werden hier nicht weiter erläutert. Der Rastversteller4 wird durch Schwenken eines Entriegelungshebels5 um einen Schwenkweg von z. B. 31° in1b im Uhrzeigersinn, d. h. nach hinten, gelöst, woraufhin die Rückenlehne3 mitsamt dem Entriegelungshebel5 nach vorne und unten in die Funktionsstellung der3a , b geklappt werden kann. - Zum Schwenken des Entriegelungshebels
5 ist am Sitzrahmen2 ein Betätigungshebel6 angelenkt, an dem ein Seilzug8 angebunden ist, der bei Betätigung über Rollen10 ,11 den Entriegelungshebel5 gegen dessen Federvorspannung nach hinten schwenkt, wie in2a ,2b gezeigt ist. Die Rollen10 ,11 dienen hierbei auch als Längenausgleich bei Klappen der Rückenlehne3 . Hierbei kann z. B. die Rolle10 und gegebenenfalls weitere Rollen sitzrahmenfest und die Rolle11 an der Rückenlehne3 befestigt sein. - Die Rückenlehne
3 kann z. B. gemäß3a ,3b vollständig nach vorne in eine horizontale Position vorgeklappt werden, so dass die Funktionsstellung eine Cargo-Stellung zur Verlängerung des dahinter liegenden Laderaums oder eine Tischstellung für einen auf einem Nachbarsitz sich befindenden Benutzer darstellt. Der Benutzer kann nach Betätigen des Entriegelungshebels5 die Rückenlehne3 direkt nach vorne klappen. - Erfindungsgemäß gelangt der mit der Rückenlehne
3 nach vorne klappende Entriegelungshebel5 mit einer vorderen Anlagefläche (Kante)5a gegen einen sitzrahmenseitigen Anschlag12 , so dass er in der Funktionsstellung der3 in seiner zurück geschwenkten Entriegelungsstellung verbleibt und nicht unter Entspannung seiner Feder im Gegenuhrzeigersinn zurückschwenken und hierdurch wieder verriegeln kann. - In der Funktionsstellung der
3a , b bleibt der Rastversteller4 somit entriegelt, auch wenn der Rastverstellmechanismus grundsätzlich eine Verriegelung in dieser Funktionsstellung ermöglichen würde. - Beim Zurückklappen der Rückenlehne
3 kann der Entriegelungshebel5 wiederum in der aufrechten Gebrauchsstellung der Rückenlehne3 gemäß1a ,1b unter Entspannung seiner Feder nach vorne schwenken und somit der Rastversteller4 verriegeln.
Claims (9)
- Fahrzeugsitz, der mindestens aufweist: einen Sitzrahmen (
2 ), eine Rückenlehne (3 ), die gegenüber dem Sitzrahmen (2 ) zwischen einer aufrechten Gebrauchsstellung und einer vorgeklappten Funktionsstellung um eine Lehnenachse (A) klappbar ist, eine Lehnenverriegelung (4 ) zur Verriegelung der Rückenlehne (3 ) am Sitzrahmen (2 ), wobei die Lehnenverriegelung (4 ) durch Schwenken eines in seine Verriegelungsstellung vorgespannten Entriegelungshebels (5 ) lösbar ist, wobei der Entriegelungshebel (5 ) mit der Rückenlehne (3 ) klappbar ist, und ein sitzrahmenseitiger Anschlag (12 ) vorgesehen ist, der in der vorgeklappten Funktionsstellung der Rückenlehne (3 ) eine Rückschwenkbewegung des Entriegelungshebels (5 ) oder eines mit dem Entriegelungshebel (5 ) verbundenen Bauteils zurück in die Verriegelungsstellung blockiert. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der vorgeklappten Funktionsstellung der Rückenlehne (
3 ) der Entriegelungshebel (5 ) an dem sitzrahmenseitigen Anschlag (12 ) anliegt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Entriegelungshebel (
5 ) durch einen Seilzug (8 ) geschwenkt wird. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Seilzug (
8 ) über mindestens eine sitzrahmenseitig gelagerte Rolle (10 ) und eine rückenenlehnenseitig gelagerte Rolle (11 ) zu dem Entriegelungshebel (5 ) geführt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Seilzug (
8 ) an einer am Sitzrahmen (2 ) vorgesehenen Handhabe (6 ), angebunden ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (
6 ) ein Betätigungshebel (6 ) ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Entriegelungshebel (
5 ) um die Lehnenachse (A) schwenkbar ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (
3 ) in der Funktionsstellung etwa horizontal liegt. - Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehnenverriegelung (
4 ) ein Rastversteller (4 ) ist, der im verriegelten Zustand der aufrechten Gebrauchsstellung der Rückenlehne (3 ) unterschiedliche Lehnenneigungen durch Schwenken der Rückenlehne (3 ) ermöglicht.
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DE102007007448B3 true DE102007007448B3 (de) | 2008-09-25 |
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DE200710007448 Expired - Fee Related DE102007007448B3 (de) | 2007-02-15 | 2007-02-15 | Fahrzeugsitz |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2428393A3 (de) * | 2010-09-10 | 2017-01-25 | Faurecia Automotive Seating, Inc. | Easy-Entry-Rückenlehnenlösesystem für Fahrzeugsitz |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004059027A1 (de) * | 2004-12-08 | 2006-06-22 | Faurecia Autositze Gmbh & Co. Kg | Fahrzeugsitz |
DE102005050475A1 (de) * | 2005-03-15 | 2006-09-21 | C. Rob. Hammerstein Gmbh & Co. Kg | Rückenlehnengelenkbeschlag für einen vorklappbaren Kraftfahrzeugsitz |
-
2007
- 2007-02-15 DE DE200710007448 patent/DE102007007448B3/de not_active Expired - Fee Related
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DE102004059027A1 (de) * | 2004-12-08 | 2006-06-22 | Faurecia Autositze Gmbh & Co. Kg | Fahrzeugsitz |
DE102005050475A1 (de) * | 2005-03-15 | 2006-09-21 | C. Rob. Hammerstein Gmbh & Co. Kg | Rückenlehnengelenkbeschlag für einen vorklappbaren Kraftfahrzeugsitz |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2428393A3 (de) * | 2010-09-10 | 2017-01-25 | Faurecia Automotive Seating, Inc. | Easy-Entry-Rückenlehnenlösesystem für Fahrzeugsitz |
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