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Die Erfindung betrifft ein Behältnis mit mindestens einer Sauerstoffmaske einer Sauerstoffnotversorgungseinrichtung, eine Passagierversorgungseinheit eines Flugzeugs mit einem solchen Behältnis sowie ein Flugzeug, welches mit einer solchen Passagierversorgungseinheit oder einem Behältnis ausgestattet ist.
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In einem Flugzeug sind eine oder mehrere Sauerstoffnotversorgungseinrichtungen angeordnet. Beispielsweise befindet sich in einer Druckkabine für Passagiere oberhalb einer Sitzreihe eine Passagierversorgungseinheit, nachfolgend auch PSU (Personal Service Unit) genannt. In dieser sind neben Beleuchtung und Belüftung auch Sauerstoffmasken angeordnet, welche durch eine geschlossene Außenabdeckung in der PSU gehalten werden. Im Notfall wird die Außenabdeckung der PSU geöffnet und die Sauerstoffmasken fallen aus der PSU heraus. Alternativ kann eine solche Sauerstoffversorgungseinheit auch neben der PSU in so genannten Sauerstoffboxen vorgesehen sein, welche entsprechende Maskenbehälter aufweisen.
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Aus
DE 10 2005 044 719 A1 zählt es zum Stand der Technik, die Sauerstoffmasken mit den zugehörigen Leitungen, Lanyards und dgl. in einem Behältnis anzuordnen, das einseitig mittels einer Folie verschlossen wird. Eine solche Anordnung hat den Vorteil, dass der Einbau der Masken in das Behältnis nicht vor Ort über Kopf erfolgen muss, sondern fabrikmäßig erfolgen kann. Beim Einbau des fabrikmäßig montierten Behältnisses wird dann lediglich vor dem vollständigen Schließen der Außenabdeckung in der PSU die Folie entfernt, so dass die Vorrichtung gebrauchsfertig ist.
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Bei den bisherigen Sauerstoffnotversorgungseinrichtungen ist es nachteilig, dass beispielsweise beim Überprüfen des Öffnungsmechanismus der Außenabdeckung der PSU alle darin angeordneten Sauerstoffmasken aus der PSU herausfallen. Die Sauerstoffmasken müssen danach sorgfältig wieder in der Passagierversorgungseinheit verstaut werden, so dass die Sauerstoffmasken beim nächsten Öffnen der Außenabdeckung wieder geordnet aus der PSU herausfallen können und sie somit den Passagieren bestimmungsgemäß zur Verfügung stehen. So muss insbesondere ein Ineinanderverwickeln der Sauerstoffmasken mit den Schläuchen, Lanyards und dgl. vermieden werden.
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Ausgehend von dem einleitend genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Behältnis mit mindestens einer Sauerstoffmaske dahingehend zu verbessern, dass die vorgenannten Nachteile vermindert oder vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Behältnis mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen erfüllt. Eine Passagierversorgungseinheit und ein Flugzeug, in welchen das erfindungsgemäße Behältnis angeordnet ist, sind in Anspruch 15 bzw. Anspruch 16 definiert. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung. Hierbei können gemäß der Erfindung die in den Unteransprüchen und der Beschreibung angegebenen Merkmale jeweils für sich, aber auch in geeigneter Kombination die erfindungsgemäße Lösung gemäß den Ansprüchen 1, 14 und/oder 15 weiter ausgestalten.
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Das erfindungsgemäße Behältnis mit mindestens einer darin angeordneten Sauerstoffmaske einer Sauerstoffnotversorgungseinrichtung eines Flugzeugs, welches eine Öffnung aufweist, durch welche die mindestens eine Sauerstoffmaske hindurchführbar ist, weist mindestens eine Abdeckung zum mindestens abschnittsweisen Abdecken der Öffnung und eine zugmittelbetätigte Auslösevorrichtung zur Freigabe der Abdeckung auf.
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Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, die Lagerung mindestens einer Sauerstoffmaske in dem Behältnis dahingehend zu verbessern, dass durch eine zusätzliche Abdeckung die Öffnung des Behältnisses zumindest derart abgedeckt ist, dass ein Herausfallen einer Sauerstoffmaske auch bei geöffneter Außenabdeckung der PSU aus dem Behältnis verhindert wird. Die Sauerstoffmaske ist so lange in dem Behältnis sicher gelagert, bis die Auslösevorrichtung über ein Zugmittel betätigt wird. Ist das Behältnis beispielsweise in einer Passagierversorgungseinheit (PSU) angeordnet, so kann die Außenabdeckung der PSU geöffnet werden, ohne dass eine Sauerstoffmaske nach unten durch die Öffnung herausfällt. Erst durch Betätigen der Auslösevorrichtung wird die Abdeckung freigegeben, so dass eine Sauerstoffmaske aus dem Behältnis herausfallen oder entnommen werden kann. Es versteht sich, dass das erfindungsgemäße Behältnis nicht nur in einer PSU angeordnet sein kann, sondern auch Teil eines Maskenbehälters von so genannten Sauerstoffboxen sein kann, wie sie unabhängig von der PSU typischerweise daneben angeordnet sind.
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Vorzugsweise weist die Auslösevorrichtung Mittel zum Leitungsverbinden der mindestens einen Sauerstoffmaske mit einer Sauerstoffnotversorgung auf. Das Betätigen des Zugmittels öffnet somit nicht nur die Abdeckung an dem Behältnis, sondern aktiviert gleichzeitig auch die Sauerstoffversorgung, so dass Sauerstoff zu der mindestens einen Sauerstoffmaske geleitet wird.
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Vorteilhaft weist die Öffnung des Behältnisses eine rechteckige Form auf, angepasst an die ebenfalls typischerweise rechteckige Form der Außenabdeckung in der PSU bzw. der Sauerstoffbox. Dabei ist die Abdeckung vorteilhaft mehrteilig ausgebildet. Vorzugsweise besteht die Abdeckung aus einem ersten und einem zweiten Abdeckungsabschnitt, welche jeweils eine dreieckige Form aufweisen. Die rechteckige Form der Öffnung gewährt ein behinderungsfreies Herausfallen der Masken durch die Öffnung und die darunter liegende, geöffnete Außenabdeckung. Besonders vorteilhaft ist es dabei, die Abdeckung der Öffnung mehrteilig, insbesondere zweiteilig auszubilden, da hiermit eine stufenweise Freigabe der Öffnung ermöglicht wird, was insbesondere bei Behältnissen, die eine Vielzahl von Sauerstoffmasken aufnehmen, verhindern kann, dass diese oder die damit verbundenen Schläuche, Lanyards oder dgl. sich beim gleichzeitigen Herausfallen durch die Öffnung verheddern.
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Um die Öffnung des Behältnisses zuverlässig zu verschließen, ist es vorteilhaft, wenn sich die Abdeckungsabschnitte überlappen. Dies erfolgt bei einer dreieckigen Form vorteilhaft entlang ihrer längsten Seite, welche etwa die Diagonale der rechteckigen Öffnung bildet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist die Abdeckung oder ein Abdeckungsabschnitt an einer Seite fest mit dem Behältnis verbunden und im Übrigen nicht oder lösbar verbunden. Eine solche feste Verbindung kann bei einer eigenstabilen Ausbildung der Abdeckung scharnierartig im Übrigen in geeigneter Weise erfolgen, so dass die Abdeckung bzw. der Abdeckungsabschnitt entlang dieser befestigten Seite am Behältnis verbleibt, jedoch zum Zwecke der Freigabe der Öffnung der übrige Teil der Abdeckung herunterfallen kann. Es ist deshalb eine feste Verbindung mit dem Behältnis vorteilhaft nur an einer Seite der Abdeckung vorgesehen.
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Vorzugsweise ist an einem Eckbereich der Abdeckung oder eines Abdeckungsabschnittes eine lösbare Befestigung vorgesehen, die vorzugsweise über die zugmittelbetätigte Auslösevorrichtung freigegeben wird. Dabei handelt es sich zweckmäßigerweise um den Eckbereich, der auf der Seite der Abdeckung bzw. des Abdeckabschnitts angeordnet ist, welcher von der fest mit dem Behältnis verbundenen Seite am weitesten entfernt ist.
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Wenn die Abdeckung aus zwei oder mehreren Abdeckungsabschnitten besteht, ist es zweckmäßig, jeweils die Eckbereiche lösbar zu befestigen, die sich überlappen, da die Befestigung dann gemeinsam, insbesondere über eine gemeinsame zugmittelbetätigte Auslösevorrichtung erfolgen kann.
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Eine solche Auslösevorrichtung kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung einen federvorgespannten Zapfen aufweisen, der über ein Sicherungselement, beispielsweise einen Riegel unter Eingliederung des lösbar zu befestigenden Teils der Abdeckung den Zapfen gespannt halt. Das Sicherungselement in Form des beispielsweise eine Bohrung im Zapfen durchsetzenden Riegels hält dann einerseits die Abdeckung in ihrer die Öffnung verschließenden Stellung fest und kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung gleichzeitig den Steuerteil eines Absperrventils bilden, welches zwischen der Sauerstoffversorgung und der mindestens einen Sauerstoffmaske angeordnet ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass beim Auslösen der Vorrichtung, also beim Entfernen des Riegels mittels des Zugmittels, zum einen die Abdeckung im Eckbereich über den Zapfen freigegeben wird und zum anderen der Zapfen aus seiner federvorgespannten Stellung in eine Stellung gelangt, in welcher das Absperrventil geöffnet ist.
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Bevorzugt ist das Sicherungselement kraft- und/oder formschlüssig mit dem federvorgespannten Zapfen lösbar verbunden. Die Verbindung kann beispielsweise mechanisch oder magnetisch erfolgen. Das Sicherungselement kann etwa als Stift quer zur Spannrichtung des federvorgespannten Zapfens angeordnet sein. Durch die Federkraft werden Stift und Zapfen in ihrer Position gehalten. Alternativ oder ergänzend können das Sicherungselement und der federvorgespannte Zapfen zumindest teilweise magnetisch sein, so dass der federvorgespannte Zapfen durch magnetische Anziehung oder Abstoßung in seiner federvorgespannten Stellung gehalten wird.
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Vorteilhaft ist der federvorgespannte Zapfen als Steuerteil eines Absperrventils zwischen der Sauerstoffversorgung und der mindestens einen Sauerstoffmaske ausgebildet, wobei in federvorgespannter Stellung der Ventildurchgang gesperrt und in entspannter Stellung geöffnet ist. Beispielsweise kann das Absperrventil durch eine Berstscheibe gebildet werden. In entspannter Stellung des Zapfens wird die Berstscheibe durch den Zapfen zielgerichtet zerstört und die Zuleitung des Sauerstoffs zu den Sauerstoffmasken freigegeben.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem Behältnis eine vorzugsweise als Öse ausgebildete Umlenkung für mindestens ein Zugmittel angeordnet. Befindet sich das Behältnis in einer PSU oberhalb mehrerer Passagiere, so werden die Zugmittel zum Betätigen der Auslösevorrichtung bei einem plötzlichen Druckabfall über die Umlenkung nach Öffnen der Außenabdeckung der PSU derart vor den Passagieren positioniert, dass jeder Passagier mindestens ein Zugmittel einfach und schnell erreichen kann und so die Sauerstoffzufuhr und die Freigabe der Sauer stoffmasken aus dem Behältnis ermöglicht. Der Umlenkpunkt dient somit der Anpassung der Position des Zugmittels nach dem Öffnen der Außenabdeckung der PSU bzw. der Sauerstoffbox. Ist die Umlenkung unlösbar am Behältnis angeordnet, so wird die Kraft bei Betätigen des Zugmittels durch die Umlenkung auf die Auslösevorrichtung, vorzugsweise auf das Sicherungselement, umgelenkt. Ist die Umlenkung am Behältnis lösbar befestigt, so wird bei Betätigen des Zugmittels die Umlenkung vom Behältnis gelöst und die Zugkraft wirkt direkt auf die Auslösevorrichtung, vorzugsweise auf das Sicherungselement. Ist das Zugmittel mit einem Lanyard ausgebildet, so kann dieses Lanyard durch die als Öse ausgebildete Umlenkung durchgeführt und darauf folgend mit der Auslösevorrichtung verbunden werden.
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Besonders bevorzugt ist mindestens ein Zugmittel durch ein Pull Flag und/oder eine Sauerstoffmaske mit Lanyard gebildet. Das Pull Flag ist über das Lanyard mit der Auslösevorrichtung verbunden. Das Pull Flag kann in der PSU zwischen der Außenabdeckung der PSU und der Abdeckung des Behältnisses angeordnet werden. Öffnet sich im Notfall die Außenabdeckung so fällt das Pull Flag aus der PSU bzw. der Sauerstoffbox heraus. Passagiere können an dem Pull Flag ziehen und die Sauerstoffmasken werden daraufhin freigegeben. Durch seinen einfachen Aufbau kann ein Pull Flag beispielsweise bei einer Überprüfung des Auslösemechanismus der PSU/Sauerstoffbox leicht wieder in der PSU/Sauerstoffbox angeordnet werden. Das Pull Flag kann insgesamt außerhalb des Behältnisses angeordnet sein, es kann jedoch auch in Bereichen des Behältnisses angeordnet sein, welche nicht durch die Abdeckung, beispielsweise durch den ersten oder den zweiten Abdeckungsabschnitt, abgedeckt werden. Nach dem Öffnen der Außenabdeckung der PSU/Sauerstoffbox fällt dann das Pull Flag aus dem Behältnis.
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Ein Zugmittel kann auch durch eine Sauerstoffmaske mit Lanyard gebildet sein. Manche Passagiere greifen intuitiv bei Druckverlust eher nach einer Sauerstoffmaske als nach einem Pull Flag. So ist es weiterhin von Vorteil, wenn mindestens eine Sauerstoffmaske durch die Abdeckung zuerst im Behältnis verbleibt und beispielsweise eine Sauerstoffmaske als Zugmittel aus dem Behältnis fallt. Dieses stufenweise Herausfallen der Sauerstoffmasken kann einerseits ein Verheddern der Sauerstoffmasken sowie deren Zuleitungen und Lanyards ineinander verhindern, andererseits vereinfacht dies beispielsweise bei einer Überprüfung des Öffnungsmechanismus der Außenabdeckung der PSU/Sauerstoffbox das Anordnen der wenigen herausgefallenen Sauerstoffmasken wieder in dem Behältnis.
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Alternativ oder ergänzend kann ein Zugmittel auch durch eine Sauerstoffmaske mit Lanyard und Pull Flag ausgebildet sein, wobei das Pull Flag mit der Sauerstoffmaske verbunden ist. Dem Passagier ist es somit möglich mit dem Pull Flag die Sauerstoffmaske zu sich zu ziehen und somit den Auslösemechanismus zu betätigen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens ein Sauerstoffdruckbehälter oder ein Sauerstoffgenerator im Behältnis angeordnet, der für die Sauerstoffversorgung der in dem Behältnis angeordneten Sauerstoffmasken sorgt. Somit können mehrere unabhängige Sauerstoffversorgungen in einem Flugzeug auf einfache Weise realisiert werden.
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Besonders bevorzugt ist mindestens ein Abdeckungsabschnitt als flächiger Stoff ausgebildet. Im Sinne der Erfindung ist unter flächigem Stoff beispielsweise ein flexibles, vorzugsweise leichtes Material zu verstehen, wobei dieses Material eine Folie, ein Netz, ein textiler Stoff (Gewebe, Gewirke) oder eine Kombination davon sein kann. Der flächige Stoff muss die Aufgabe erfüllen, dass er einerseits die Lagerung mindestens einer Sauerstoffmaske im Behältnis so lange sicherstellt, bis die Auslösevorrichtung betätigt wird. Zum anderen muss der flächige Stoff derart ausgebildet sein, dass nach Betätigen der Auslösevorrichtung die Öffnung zum Herausfallen der mindestens einen Sauerstoffmaske freigegeben wird. Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Abdeckung, welche mindestens einen flächigen Stoff aufweist, ein möglichst geringes Gewicht aufweist. Gerade bei einem Flugzeug ist insgesamt eine möglichst leichte Konstruktionsweise von Vorteil.
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Das erfindungsgemäße Behältnis ist in seiner Form und Ausbildung so angepasst, dass es zur Anordnung in einer PSU oder einer Sauerstoffbox bestimmt und geeignet ist.
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In einer erfindungsgemäßen Passagierversorgungseinheit (PSU) oder Sauerstoffbox für ein Flugzeug mit mindestens einer beweglichen Außenabdeckung ist mindestens ein erfindungsgemäßes Behältnis angeordnet, bei dem mindestens ein Zugmittel innerhalb der PSU bzw. der Sauerstoffbox zwischen der Außenabdeckung und der Abdeckung des Behältnisses angeordnet ist. Sowohl die PSU/Sauerstoffbox als auch das mindestens eine Behältnis können Mittel zum Befestigen des Behältnisses in der PSU/Sauerstoffbox aufweisen. In befestigter Position des Behältnisses ist dessen Öffnung in Richtung der Außenabdeckung der PSU/Sauerstoffbox ausgerichtet. Während der Montage wird zuerst das Behältnis in der PSU/Sauerstoffbox angeordnet. Danach wird erfindungsgemäß mindestens ein Zugmittel zwischen Außenabdeckung der PSU/Sauerstoffbox und Abdeckung des Behältnisses derart angeordnet, dass beim Öffnen der Außenabdeckung das Zugmittel direkt herausfallen kann. Wird an einem Zugmittel gezogen, so öffnet sich die Abdeckung des Behältnisses etwa durch Lösen des Sicherungsstiftes und durch das schwerkraftbedingte Wegklappen der Abschnitte nach unten, sodass die Sauerstoffmasken aus dem Behältnis herausfallen können. Alternativ oder zusätzlich kann mindestens ein Zugmittel innerhalb des Behältnisses angeordnet sein, wobei es in Richtung der Außenabdeckung der PSU/Sauerstoffbox nicht durch die Abdeckung des Behältnisses vom Herausfallen aus dem Behältnis und der PSU/Sauerstoffbox gehindert wird. Dies erleichtert Montage, Lagerung und Transport des Behältnisses, da die Zugmittel nicht außerhalb des Behältnisses angeordnet sind. In der verschlossenen PSU liegen die Zugmittel an der Außenabdeckung an, befinden sich dann aber weiterhin zumindest teilweise in dem Behältnis.
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Nachfolgend ist die Erfindung beispielhaft anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Behältnisses zur Anordnung in einer geschlossenen Passagierversorgungseinheit von unten,
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2 eine Seitenansicht des Behältnisses gemäß 1 in einer geöffneten Passagierversorgungseinheit,
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3 eine perspektivische Ansicht des Behältnisses gemäß 2 in Einbaulage/geöffnet,
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4 in schematischer Darstellung eine Auslösevorrichtung in einem Behältnis,
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5 eine alternative Ausbildung eines Behältnisses in Darstellung nach 1 und
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6 eine perspektivische Ansicht des in 5 dargestellten Behältnisses in einer geöffneten Passagierversorgungseinheit.
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Das in 1 gezeigte Behältnis 2 hat etwa die Form eines quaderförmigen Hohlkörpers, welcher an einer Seite (in Einbaulage an der Unterseite) eine Öffnung 4 aufweist. Das Behältnis 2 ist dazu ausgelegt, in einer Passagierversorgungseinheit (PSU) (in 1 nicht gezeigt) eingebaut zu werden. Dazu sind an den beiden der Öffnung 4 anliegenden Querseiten 6, 8 des Behältnisses 2 jeweils zwei Rasthalterungen 10 angeordnet, welche beim Einbau des Behältnisses 2 in die PSU in fluchtende Ausnehmungen einrasten. Nach Montage des Behältnisses in der PSU liegt die Öffnung 4 fluchtend zu der darunter befindlichen Öffnung in der PSU, die durch eine Außenabdeckung 11 abgeschlossen ist.
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In dem Behältnis 2 sind ein Sauerstoffdruckbehälter 12 ortsfest und vier gebrauchsfertige Sauerstoffmasken 14 angeordnet. Alternativ zu dem Sauerstoffdruckbehälter 12 kann auch ein Sauerstoffgenerator im Behältnis 2 angeordnet oder ein Anschluss zu einer zentralen Sauerstoffversorgung vorgesehen sein. Die Sauerstoffmasken 14 befinden sich paarweise in dem Behältnis platzsparend angeordnet. Die Sauerstoffmasken 14 weisen jeweils einen Maskenkörper 15 mit den üblichen Ventilen und einen Atembeutel 17 auf und sind über Schläuche 16 mit dem Sauerstoffdruckbehälter 12 leitungsverbunden. Ein Ventil 13 ist im Behältnis 2 in der Leitungsverbindung zwischen dem Sauerstoffdruckbehälter 12 und den Sauerstoffmasken 14 angeordnet. In einer ersten Stellung des Ventils 13 ist der Ventildurchgang und somit die Sauerstoffleitung zwischen dem Sauerstoffdruckbehälter 12 und den Sauerstoffmasken 14 gesperrt, und in einer zweiten Stellung ist er offen.
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Die Öffnung 4 ist durch eine Abdeckung 18 verdeckt. Die Abdeckung 18 verhindert das Herausfallen der Sauerstoffmasken 14 aus dem Behältnis 2. Dazu weist die Abdeckung 18 einen ersten Abdeckungsabschnitt 20 und einen zweiten Abdeckungsabschnitt 22 auf, die jeweils als eine dreieckige Folie ausgebildet sind und derart an dem Behältnis 2 angeordnet sind, dass sie sich entlang ihrer jeweils längsten Seite überlappen, wobei der entstehende Überlappungsbereich 24 sich diagonal über die Öffnung 4 des Behältnisses 2 erstreckt. Der zweite Abdeckungsabschnitt 22 ist entlang der Querseite 8 des Behältnisses 2 an zwei Ecken über Spreiznieten 26 mit dem Behältnis 2 fest verbunden. Der erste Abdeckungsabschnitt 20 ist über Spreiznieten 26 entlang einer Längsseite mit dem Behältnis 2 verbunden.
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Im Überlappungsbereich 24 sind in einem gemeinsamen Eckbereich 25 der erste Abdeckungsabschnitt 20 und der zweite Abdeckungsabschnitt 22 über einen Sicherungsstift 28 lösbar mit einer Auslösevorrichtung 30 verbunden, wobei die Auslösevorrichtung fest im Behälter angeordnet ist. Der Eckbereich 25 liegt dabei an der Querseite und der Längsseite des Behältnisses 2, welche nicht mit dem ersten Abdeckungsabschnitt 20 oder dem zweiten Abdeckungsabschnitt 22 über Spreiznieten 26 fest verbunden sind. Der Sicherungsstift 28 hält somit sowohl den ersten als auch den zweiten Abdeckungsabschnitt 20, 22 am Behältnis.
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Der erste und der zweite Abdeckungsabschnitt 20, 22 sind als leichte dreieckige Kunststofffolien derart ausgebildet, dass sie die in dem Behältnis 2 angeordneten Sauerstoffmasken 14 sowie deren Schläuche 16 sicher halten.
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Zwischen der geschlossenen Außenabdeckung 11 der PSU und der Abdeckung 18 des Behältnisses 2 sind zwei rechteckige, langgestreckte Pull Flags 32, 34 angeordnet, welche über Lanyards 36, 38 mit dem Sicherungsstift 28 verbunden sind. Damit das Pull Flag 34 beim Herausfallen aus der PSU eine andere Position einnimmt als das Pull Flag 32 ist an dem Behältnis 2 an der Querseite 8 seitlich der Öffnung 4 eine Öse 40 als Umlenkung angeordnet. Durch die Öse 40 ist das Lanyard 38 des Pull Flags 34 durchgeführt, bevor es am Sicherungsstift 28 endet. Die Öse 40 ist lösbar am Behältnis 2 befestigt, sodass beim Ziehen am Pull Flag 34 sich die Öse 40 vom Behältnis 2 löst.
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Befindet sich die Außenabdeckung 11 der PSU in ihrer geöffneten Position 42 (2), beispielsweise nach einem plötzlich auftretenden Druckabfall in der Kabine, so fallen die beiden Pull Flags 32, 34 aus der PSU heraus. Während sich das Pull Flag 32 aufgrund der direkten Verbindung des Lanyards 36 mit dem Sicherungsstift 28 unterhalb des Sicherungsstifts 28 positioniert, ordnet sich das Pull Flag 34 aufgrund der Umlenkung durch die Öse 40 unterhalb dieser an. Wird durch einen Passagier an einer der beiden Pull Flags 32, 34 gezogen, so löst sich der Sicherungsstift 28 aus der Auslösevorrichtung 30 und die Pull Flags 32, 34 fallen zusammen mit den Lanyards 36, 38 sowie der Öse 40 und dem Sicherungsstift 28 schwerkraftbedingt oder durch Zug weiter herunter. Das Lösen des Sicherungsstiftes 28 aus der Auslösevorrichtung 30 bewirkt, dass wie in 3 dargestellt der erste Abdeckungsabschnitt 20 und der zweite Abdeckungsabschnitt 22 schwerkraftbedingt die Öffnung 4 freigebend nach unten wegklappen und die Sauerstoffmasken 14 aus dem Behältnis 2 fallen. Die Position der Sauerstoffmasken 14 unterhalb des Behältnisses ergibt sich dabei aus der Länge des jeweiligen Schlauchs 16, welcher mit der Sauerstoffmaske 14 über den Atembeutel 17 verbunden ist. Das Lösen des Sicherungsstiftes 28 bewirkt das Auslösen durch die Auslösevorrichtung 30 und damit das Umschalten des Ventils 13 und die Freigabe der Sauerstoffzufuhr von dem Sauerstoffdruckbehälter 12 zu den Sauerstoffmasken 14.
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Eine Ausführungsform einer Auslösevorrichtung 30 ist schematisch in 4 dargestellt, welche in dem Behältnis 2 oberhalb der Öffnung 4 angeordnet ist. Die Auslösevorrichtung 30 weist ein Ventil 13 auf, dessen Ventilgehäuse 13a an dem Sauerstoffdruckbehälter 12 stirnseitig angeordnet ist. Im Ventil 13 ist ein federvorgespannter Zapfen 42 als Steuerteil des Ventils 13 angeordnet, wobei ein axiales Ende des Zapfens 42 zum Sauerstoffdruckbehälter 12 hin gerichtet ist und das andere freie Ende (abgewandt gegenüberliegend) eine Querbohrung 46 aufweist, welche von dem Sicherungsstift 28 durchsetzt ist. Hierdurch wird der Zapfen 42 in seiner federvorgespannten Position gehalten. Das Ventil 13 weist weiterhin einen Anschluss 19 auf, an welchem die Schläuche 16 angeschlossen sind. Innerhalb des Ventils 13 ist ein Ventildurchgang zu dem Sauerstoffdruckbehälter 12 derart ausgebildet, dass in der federvorgespannten Position des Zapfens 42 das Ventil 13 sich in einer ersten Stellung befindet, in der der Ventildurchgang gesperrt ist. Wird der Sicherungsstift 28 beispielsweise durch Ziehen an einem der Pull Flags 32, 34 aus der Bohrung 46 entfernt, so wird der Zapfen 42 federkraftbeaufschlagt und in eine Position bewegt, in der das Ventil 13 in einer zweiten Stellung ist, in welcher der Ventildurchgang geöffnet ist. Dann wird Sauerstoff aus dem Sauerstoffdruckbehälter 12 über das geöffnete Ventil 13 zu den Schläuchen 16 und damit zu den Sauerstoffmasken 14 geleitet.
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Eine alternative Ausführungsform der Abdeckung und der Zugelemente ist in 5 dargestellt. Die Abdeckung 18' weist herbei nur einen ersten Abdeckungsabschnitt 20' auf, welcher der vorhergehenden Beschreibung folgend wie der Abdeckungsabschnitt 20 an dem Behältnis 2 angeordnet ist, sich jedoch gegenüber der Abdeckung 20 in der Ausdehnung und somit der abdeckenden Fläche unterscheidet. Somit kann das Behältnis 2 kostengünstig mit beiden Abdeckungen 18, 18' genutzt werden. Durch die Abdeckung 18' sind nur ein Teil der Sauerstoffmasken 14' gehalten, welche sich unterhalb des ersten Abdeckungsabschnitts 20' im Behältnis 2 befinden. Die Zugelemente werden jeweils durch eine Sauerstoffmaske 48, 50, deren Schläuche und Lanyards gebildet, welche in dem durch die Abdeckung 18' nicht nach außen abgedeckten Teil des Behältnisses 2 angeordnet sind. Die Sauerstoffmasken 48, 50 sind mit ihrem Maskenkörper 15' direkt mit jeweils einem Lanyard 36', 38' verbunden, wobei das Lanyard 36' direkt mit dem Sicherungsstift 28 verbunden ist, während das Lanyard 38' über die Umlenkung 40 mit dem Sicherungsstift 28 verbunden ist. Wie bei den Sauerstoffmasken 14' verbinden die Leitungsschläuche 16' die Sauerstoffmasken 48, 50 über ihre Atembeutel 17' mit dem Sauerstoffdruckbehälter 12.
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Wird die Außenabdeckung 11 der PSU geöffnet, so fallen die beiden Sauerstoffmasken 48, 50 aus dem Behältnis 2 heraus. Die Sauerstoffmaske 48 hängt an dem Lanyard 36 unterhalb des Sicherungsstiftes 28, während die Sauerstoffmaske 50 mit dem Lanyard 38 unterhalb der Umlenkung 40 hängt (6). Zieht nun ein Passagier an einer Sauerstoffmaske 48 oder 50, so löst sich der Sicherungsstift 28 aus der Auslösevorrichtung, die Sauerstoffzufuhr zu den Sauerstoffmasken 14' und 48, 50 wird durch das Ventil 13 aktiviert, der erste Abdeckungsabschnitt 20' klappt schwerkraftbedingt von dem Behältnis 2 nach unten weg, und die Sauerstoffmasken 14' fallen aus dem Behältnis 2. Alle Sauerstoffmasken 14, 48, 50 hängen nun jeweils an ihren Schläuchen 16' und sind bereit für die Sauerstoffentnahme durch die Passagiere.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Behältnis
- 4
- Öffnung
- 6
- Querseite
- 8
- Querseite
- 10
- Rasthalterung
- 11
- Außenabdeckung der PSU
- 12
- Sauerstoffdruckbehälter
- 13
- Ventil
- 13a
- Ventilgehäuse
- 14, 14'
- Sauerstoffmaske
- 15, 15'
- Maskenkörper
- 16, 16'
- Schlauch
- 17, 17'
- Atembeutel
- 18, 18'
- Abdeckung
- 19
- Anschluss
- 20, 20'
- erster Abdeckungsabschnitt
- 22
- zweiter Abdeckungsabschnitt
- 24
- Überlappungsbereich
- 25
- Eckbereich
- 26
- Spreizniete
- 28
- Sicherungsstift
- 30
- Auslösevorrichtung
- 32
- Pull Flag
- 34
- Pull Flag
- 36, 36'
- Lanyard
- 38, 38'
- Lanyard
- 40
- Öse
- 42
- federvorgespannter Zapfen
- 46
- Bohrung
- 48
- Sauerstoffmaske
- 50
- Sauerstoffmaske
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005044719 A1 [0003]