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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schlosseinsatz für ein Zylinderschloss zum Sperren eines elektrischen Schalters, eine Verkaufseinheit, aufweisend wenigstens zwei Schlosseinsätze sowie eine Schlossvorrichtung zum Sperren eines elektrischen Schalters.
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Grundsätzlich ist es bekannt, dass elektrische Schalter, insbesondere Leistungsschalter, absperrbar ausgebildet sein sollen. So können diese elektrischen Schalter zum Beispiel zum Schalten von Maschinen oder elektrischen Stromkreisen in Gebäuden ausgebildet sein. Dabei kann es wichtig sein, dass eine Absperrbarkeit dieses elektrischen Schalters vorhanden ist. Zum Beispiel wenn Wartungsarbeiten am entsprechenden Stromnetz durchgeführt werden sollen, kann es von entscheidender Sicherheitsrelevanz sein, dass eine Absperrbarkeit des elektrischen Schalters in seiner Aus-Position gegeben ist. Gleichzeitig gibt es Einsatzsituationen, bei welchen mehrere elektrische Schalter nebeneinander angeordnet sind. Dabei kann es für die Sicherheit ausdrücklich relevant sein, dass jeweils immer nur ein einziger elektrischer Schalter eingeschaltet ist. Um diese Probleme zu lösen, ist es bei bekannten elektrischen Schaltern üblich, ein Zylinderschloss vorzusehen, welches ein Sperren des jeweiligen elektrischen Schalters gewährleistet. Hierfür kommen üblicherweise zwei unterschiedliche Zylinderschlösser zum Einsatz. So sind zum einen Zylinderschlösser bekannt, welche eine Entnahme des zugehörigen Sperrmittels, also des Schlüssels, in beiden Positionen, also der Aus-Position und der An-Position, hinsichtlich des gesperrten Schalters erlauben. Gleichzeitig ist es jedoch für die Einsatzsituationen, bei welchen immer nur ein einziger elektrischer Schalter angeschaltet sein darf, entscheidend, dass der Schlüssel nur in der gesperrten Aus-Position entfernt werden kann. Hierfür werden andere Zylinderschlösser verwendet, welche in die elektrischen Schalter eingebaut werden müssen. Auch ist eine Anpassung des Gehäuses mit entsprechenden Sperrnuten an die jeweilige Ausführungsform des Zylinderschlosses erforderlich.
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Um also zwischen der beschriebenen Stand-Alone-Lösung mit Sperren und Entsperren und einer Abziehbarkeit des Schlüssels in jeder Position (Locking-Einsatz) und einer Einsatzsituation, bei welcher der Schlüssel nur in der gesperrten Aus-Position abziehbar ist (Interlocking-Einsatz) zu variieren, sind unterschiedliche Zylinderschlösser und unterschiedliche konstruktive Ausführungsformen der elektrischen Schalter, insbesondere derer Gehäuse, notwendig. Dies führt zu erhöhten Kosten und vor allem zu unterschiedlichen Ausführungsformen mit reduzierter Flexibilität hinsichtlich des Einsatzes.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise eine Sperrmöglichkeit für unterschiedliche Sperranforderungen für unterschiedliche Einsatzzwecke zu ermöglichen.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch einen Schlosseinsatz mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Verkaufseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 7 und eine Schlossvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Schlosseinsatz beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Verkaufseinheit sowie der erfindungsgemäßen Schlossvorrichtung und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Ein erfindungsgemäßer Schlosseinsatz für ein Zylinderschloss dient dem Sperren eines elektrischen Schalters. Hierfür weist der erfindungsgemäße Schlosseinsatz einen Grundkörper mit einer Aufnahmeöffnung für die Aufnahme des Zylinderschlosses auf. Dabei ist die Innenwandung der Aufnahmeöffnung für ein wenigstens abschnittsweises Kontaktieren einer Außenwandung des Zylinderschlosses ausgebildet und weiter ist in dieser Innenwandung wenigstens eine Nut für die radiale Bewegungsfreiheit von Sperrelementen des Zylinderschlosses ausgebildet. Die Lage der Nut korrespondiert mit einer Sperrposition des Zylinderschlosses.
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Erfindungsgemäß wird das Zylinderschloss entgegen bekannten Lösungen nicht mehr direkt in das Gehäuse eines elektrischen Schalters eingebaut. Vielmehr erfolgt die Verwendung eines Schlosseinsatzes gemäß der vorliegenden Erfindung sozusagen als Schlossadapter für das Zylinderschloss. Dieser Schlosseinsatz weist die Aufnahmeöffnung auf, in welche das Zylinderschloss eingesetzt bzw. eingeschoben werden kann. Ein Zylinderschloss wird üblicherweise hinsichtlich seiner Haupterstreckungsform zylindrisch ausgebildet. Die Aufnahmeöffnung korrespondiert mit dieser Form und weist dementsprechend vorzugsweise eine im Wesentlichen runde Querschnittsöffnung auf. Dabei ist die Aufnahmeöffnung für ein wenigstens abschnittsweises Kontaktieren der Außenwandung des Zylinderschlosses ausgebildet. Das bedeutet, dass das Zylinderschloss umschließend in der Aufnahmeöffnung aufgenommen wird. Die Innenwandung der Aufnahmeöffnung und die Außenwandung des Zylinderschlosses kontaktieren sich also über die größten Flächenanteile, sodass das Zylinderschloss hinsichtlich seiner Relativposition eindeutig definiert ist. Auch weitere Befestigungsmittel für eine axiale Sicherung des Zylinderschlosses in der Aufnahmeöffnung können sowohl am Zylinderschloss als auch innerhalb der Aufnahmeöffnung angeordnet sein.
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Weiter ist in der Aufnahmeöffnung, in deren Innenwandung, wenigstens eine Nut vorgesehen. Diese Nut erstreckt sich axial oder im Wesentlichen axial entlang der Längsachse der Aufnahmeöffnung bzw. der Längsachse des Zylinderschlosses. Die Wirkungsweise dieser Nut wird nachfolgend näher erläutert.
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Ein Zylinderschloss ist üblicherweise derart ausgebildet, dass radial angeordnete und bewegbare Sperrelemente vorgesehen sind. Die konstruktive und geometrische Ausführungsform dieser Sperrelemente korreliert mit entsprechenden Bartausbildungen des Schlüssels. Wird der Schlüssel in das Zylinderschloss eingesteckt, so verschiebt er die Sperrelemente radial um eine Strecke, welche der Korrelation des jeweiligen Sperrelements und der Bartsituation des Schlüssels entspricht. Diese radiale Verschiebbarkeit führt bei passendem Schlüssel dazu, dass sämtliche Sperrelemente sich derart mit dem Schlüssel ausrichten, dass sie nicht mehr über die Außenwandung des Zylinderschlosses hervorstehen. In dieser Situation bei voll eingestecktem Schlüssel ist also die Außenwandung die äußerste Begrenzung des Zylinderschlosses, sodass eine Rotationssymmetrie und dementsprechend ein Drehen des Zylinderschlosses erfolgen kann. Passt der Schlüssel nicht bzw. ist der Schlüssel abgezogen, so befinden sich die einzelnen Sperrelemente nicht vollständig radial innerhalb des Zylinderschlosses, sondern stehen über die Außenwandung vor. In dieser sperrenden Position können die Sperrelemente in die Nut in der Innenwandung eingreifen, sodass eine Rotation des Zylinderschlosses vermieden wird. Die Rotation des Zylinderschlosses entspricht dem Sperren bzw. dem Entsperren des elektrischen Schalters.
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Wie aus der voranstehenden Erläuterung erkennbar ist, ist es entscheidend, in welcher Korrelation die Sperrelemente des Zylinderschlosses und die Nut der Aufnahmeöffnung stehen. Um den Schlüssel aus dem Zylinderschloss abzuziehen, muss sich das Zylinderschloss in einer Position befinden, in welcher die Sperrelemente beim Abziehen des Schlüssels über die Außenwandung sich radial nach außen bewegen können. Dies ist nur in einer Position des Zylinderschlosses der Fall, in welcher eine entsprechende Korrelation der Sperrelemente mit einer zugehörigen Nut in der Innenwandung der Aufnahmeöffnung existiert.
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Erfolgt nun ein Einsatz des elektrischen Schalters in dem beschriebenen Locking-Einsatz-System, so kann der Schlüssel in beiden Schließpositionen (Sperren und Entsperren) abgezogen werden. Hierfür werden im Schlosseinsatz zwei Nuten vorgesehen, in der Innenwandung der Aufnahmeöffnung, welche mit den beiden Sperrpositionen (Sperren und Entsperren) des Zylinderschlosses korrespondieren. Damit kann der Schlüssel sowohl in der Sperrposition, als auch in der Entsperrposition abgezogen werden. Wird der elektrische Schalter für den beschriebenen Interlocking-Einsatz verwendet, so darf der Schlüssel nur in der Sperrposition des Zylinderschlosses abziehbar sein. Um dies zu gewährleisten, ist nur eine einzige Nut in der Innenwandung der Aufnahmeöffnung des Schlosseinsatzes ausgebildet, welche mit der Sperrposition des Zylinderschlosses korrespondiert. Ist der Schlüssel eingesteckt und sämtliche Sperrelemente dementsprechend innerhalb der Außenwandung ausgerichtet, so kann ein freies Drehen des Zylinderschlosses zwischen der Sperrposition und der Entsperrposition erfolgen. In der Entsperrposition, in welcher der elektrische Schalter frei bewegbar ist, befindet sich jedoch keine Nut in der Innenwandung der Aufnahmeöffnung, korrelierend zu den Sperrelementen. Dementsprechend kann in dieser Entsperrposition der Schlüssel auch nicht abgezogen werden, da die Sperrelemente nicht radial über die Außenwandungen nach außen bewegbar sind. Erst, wenn das Zylinderschloss in die Sperrposition rotiert ist, ist es möglich, den Schlüssel abzuziehen, da nun die beschriebene Korrespondenz zu einer Nut in der Innenwandung der Aufnahmeöffnung besteht. Nun können beim Abziehen des Schlüssels die Sperrelemente radial nach außen treten, da der notwendige Freiraum durch die entsprechende Nut in der Innenwandung der Aufnahmeöffnung ausgebildet wird.
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Aus der voranstehenden Beschreibung wird deutlich, dass die Unterschiede zwischen den beiden Einsatzsituationen (Locking-Einsatz und Interlocking-Einsatz) ausschließlich durch unterschiedliche Funktionalitäten des Schlosseinsatzes gewährleistet werden. So wird es möglich, dass ein Standardzylinderschloss und ein Standard des elektrischen Schalters vorgesehen werden, um die beiden beschriebenen unterschiedlichen Einsatzsituationen zu verwirklichen. Die Komplexitätsunterschiede sind somit auf einen kostengünstigen und vor allem einfach herzustellenden Schlosseinsatz fokussiert. Dies führt dazu, dass keine unterschiedlichen Varianten des elektrischen Schalters und keine unterschiedlichen Varianten des Zylinderschlosses mehr notwendig werden. Damit werden Kosten und Komplexität reduziert. Je nach Einsatzzweck kann sogar erst auf der Baustelle in der jeweiligen Einsatzsituation durch die Wahl des entsprechenden Schlosseinsatzes entschieden werden, für welche Einsatzsituation der elektrische Schalter und das Zylinderschloss ausgelegt werden sollen. Auch eine nachträgliche Änderung bereits verbauter elektrischer Schalter hinsichtlich ihrer Einsatzfunktionalität ist durch den Austausch des Schlosseinsatzes möglich.
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Damit wird die Flexibilität durch die universelle Einsetzbarkeit von abschließbaren elektrischen Schaltern noch weiter verbessert.
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Für die Sperrwirkung können selbstverständlich separate Bauteile vorgesehen sein. So kann das Zylinderschloss zum Beispiel zusätzliche Riegelelemente aufweisen, welche zum Beispiel in Blechbauteile des Schaltschlosses des elektrischen Schalters eingreifen können. Hierfür kann es von Vorteil sein, wenn die Aufnahmeöffnung keinen Boden und keine Bodenfläche aufweist, sondern vielmehr als Durchgangsöffnung ausgebildet ist.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Schlosseinsatz an der Außenseite des Grundkörpers eine Verdrehsicherung für das Sichern des Grundkörpers gegen ein Verdrehen relativ zu einem Gehäuse des Schalters angeordnet ist. Diese Verdrehsicherung kann zum Beispiel eine radiale Erstreckung oder eine radiale Nut sein, welche mit den entsprechenden geometrischen Korrelationen des Gehäuses korrespondiert. Die Verdrehsicherung legt also die rotatorische Position des Grundkörpers des Schlosseinsatzes zum Gehäuse fest. Damit wird mit höherer Sicherheit ein Mitdrehen des Grundkörpers bei der Rotation des Zylinderschlosses vermieden. Auch Presssitze innerhalb des Gehäuses bzw. Reibschlüsse können für eine solche Verdrehsicherung dienen. Beim Rotieren des Schlüssels zur Rotation des Zylinderschlosses und der damit einhergehenden Variation zwischen der Sperrposition und der Entsperrposition wird damit die notwendige Korrelation zu den Nuten innerhalb der Innenwandung der Aufnahmeöffnung durch die Verdrehsicherung des Schlosseinsatzes beibehalten. Dabei kann diese Verdrehsicherung sichtbar angeordnet oder auch vom Gehäuse verdeckt sein. Beispielhaft ist es von Vorteil, wenn eine solche Verdrehsicherung mit einer mechanischen Befestigungsschnittstelle gekoppelt bzw. gemeinsam mit einer solchen ausgebildet ist.
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Ebenfalls von Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Schlosseinsatz der Grundkörper eine mechanische Befestigungsschnittstelle für die Befestigung an einem Gehäuse des elektrischen Schalters aufweist. Die mechanische Befestigungsschnittstelle ist insbesondere für eine werkzeuglose Montage ausgebildet. So sind zum Beispiel Schnapp-Rastvorrichtungen als mechanische Befestigungsschnittstelle vorsehbar. Damit kann der Schlosseinsatz axial und vorzugsweise auch in Umfangsrichtung gegen Rotation an dem Gehäuse befestigt werden. Die Befestigung erfolgt zum Beispiel reversibel. Um eine nachträgliche Variation bzw. Veränderungen des Einsatzzwecks zu verhindern, kann jedoch aus Sicherheitsgründen eine mechanische Befestigungsschnittstelle bevorzugt sein, welche eine irreversible Befestigung an dem Gehäuse des elektrischen Schalters ermöglicht.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einem erfindungsgemäßen Schlosseinsatz wenigstens zwei Nuten in der Innenwandung ausgebildet sind, deren Lage jeweils mit einer Sperrposition des Zylinderschlosses korrespondiert. Die erste Sperrposition dient damit dem Sperren des Schalters. Die zweite Sperrposition, welche insbesondere eine Entsperrposition ist, korrespondiert mit dem Entsperren des Schalters. Somit kann unterschieden werden zwischen einer Ausführungsform des Schlosseinsatzes mit genau einer Nut für den beschriebenen Interlocking-Einsatzzweck. Auf der anderen Seite kann mit genau zwei oder auch mehr Nuten für mehrere Schalt- und Sperrsituationen die beschriebene Einsatzfunktionalität für den Locking-Einsatz gegeben werden. Dementsprechend kann durch diese Ausführungsform der wenigstens zwei Nuten, bevorzugt mit genau zwei Nuten, die Locking-Funktionalität des Gesamtsystems aus Zylinderschloss, Schlosseinsatz und elektrischem Schalter gewährleistet werden.
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Ein weiterer Vorteil wird erzielt, wenn bei einem erfindungsgemäßen Schlosseinsatz der Grundkörper wenigstens teilweise aus Kunststoff, insbesondere aus einem Spritzgussmaterial, ausgebildet ist. Dies führt zu einer besonders kostengünstigen Herstellbarkeit erfindungsgemäßer Schlosseinsätze. Da die Unterscheidung der unterschiedlichen Einsatzzwecke allein durch den Schlosseinsatz ausgebildet wird, kann die notwendige reduzierte Stückzahl hinsichtlich der notwendigen Flexibilität nunmehr besonders kostengünstig zur Verfügung gestellt werden. Auch das Gewicht des Grundkörpers wird auf diese Wiese deutlich reduziert. Das Material, also der Kunststoff, ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass eine elektrische Isolationswirkung gegeben ist. Damit wird sichergestellt, dass ein Spannungsüberschlag seitens der Nutzung des Zylinderschlosses besonders vorteilhaft und wirksam vermieden wird.
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Ebenfalls von Vorteil kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Schlosseinsatz auf dem Grundkörper in einem in der Montageposition sichtbaren Sichtabschnitt Markierungen der möglichen Sperrpositionen angeordnet sind. Dabei handelt es sich insbesondere um die Markierung der Sperrposition und der Entsperrposition. Somit kann eine besonders einfache Sichtbarmachung der unterschiedlichen Sperrpositionen für die erleichterte Bedienbarkeit des elektrischen Schalters sowie des Zylinderschlosses vorgenommen werden. Auch die Anzahl der Nuten bzw. deren Korrelation oder Lage sind vorteilhafterweise auf einem solchen Sichtabschnitt angeordnet. Die Markierungen können dabei zum Beispiel symbolhaften Charakter haben. Es sind Bedruckungen oder auch Aufkleber möglich. Jedoch sind auch Vertiefungen oder Erhebungen als Markierungen im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Verkaufseinheit, aufweisend wenigstens zwei Schlosseinsätze gemäß der vorliegenden Erfindung. Eine erfindungsgemäße Verkaufseinheit zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens zwei Schlosseinsätze sich hinsichtlich der Anzahl der Nuten in der Innenwandung der jeweiligen Aufnahmeöffnung unterscheiden. Damit werden durch eine Verkaufseinheit die unterschiedlichen Einsatzsituationen durch unterschiedliche Schlosseinsätze widergespiegelt. So können solche Verkaufseinheiten dem elektrischen Schalter im Verkauf beigelegt werden, sodass bei der Montage durch die Verkaufseinheit beide unterschiedliche Schlosseinsätze zur Verfügung stehen. In dieser Montagesituation kann nun zum spätestmöglichen Zeitpunkt entschieden werden, welche Einsatzfunktionalität der Schalter durch Wahl des entsprechenden Schlosseinsatzes erhalten soll. Durch die Verwendung erfindungsgemäßer Schlosseinsätze werden durch eine erfindungsgemäße Verkaufseinheit dementsprechend auch die gleichen Vorteile erzielt, wie sie ausführlich mit Bezug auf einen erfindungsgemäßen Schlosseinsatz erläutert worden sind.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn die Verkaufseinheit gemäß dem voranstehenden Absatz die Schlosseinsätze miteinander lösbar, insbesondere über eine abtrennbare Materialbrücke, verbindet. So kann zum Beispiel die Verkaufseinheit als integral ausgebildetes Spritzgussteil gefertigt werden. Durch Abreißen oder Trennen an einer Sollbruchstelle bzw. einer Sollbruchlinie kann der jeweils notwendige und einzusetzende Schlosseinsatz gewählt werden. Hierbei handelt es sich um eine besonders kostengünstige und vor allem einfach einzusetzende Verkaufseinheit gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schlossvorrichtung zum Sperren eines elektrischen Schalters, aufweisend einen erfindungsgemäßen Schlosseinsatz, ein in der Aufnahmeöffnung des Schlosseinsatzes aufgenommenes Zylinderschloss und ein Riegelelement. Das Riegelelement ist derart mit dem Zylinderschloss verbunden, dass eine Rotation des Zylinderschlosses eine Rotation des Riegelelements erzeugt. Diese Schlossvorrichtung ist vorzugsweise in einem Gehäuse eines elektrischen Schalters eingesetzt. Dabei kann das Riegelelement insbesondere in eine Öffnung in einem Blechteil des Schaltschlosses des Schalters eingreifen. Damit werden die beschriebene Sperrwirkung und die beschriebene Entsperrwirkung besonders kostengünstig und einfach erzielbar.
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Eine erfindungsgemäße Schlossvorrichtung lässt sich dahingehend weiterbilden, dass das Zylinderschloss Sperrelemente aufweist, welche die Rotation des Zylinderschlosses sperren, wenn sie radial nach außen in die wenigstens eine Nut in der Innenwandung der Aufnahmeöffnung bewegt sind. Damit wird die bereits beschriebene Korrelation mit der Abziehbarkeit des Schlüssels gewährleistet. Auch wird die beschriebene Sperrwirkung bei einem radial nach außen getretenen Eintritt in die Nut wirksam. Auch die Abziehsicherung in einer Position, in welcher die Sperrelemente nicht mit der Nut korrelieren, wird für den Schlüssel auf diese Weise kostengünstig und einfach gewährleistet.
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Weitere Vorteile, Merkmale oder Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in welcher unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine Ausführungsform eines Zylinderschlosses,
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2 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlossvorrichtung,
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3 die Ausführungsform der 2 in Explosionsdarstellung und
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4 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verkaufseinheit.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Zylinderschlosses 110. Dieses ist mit einem Schlüssel 130 sperrbar. Der Schlüssel 130 wird hierfür in einen zugehörigen Schlitz des Zylinderschlosses 110 eingeschoben und korreliert beim Einschieben mit entsprechenden Sperrelementen 114.
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2 zeigt im Querschnitt gut die Korrelation zwischen dem Schlüssel 130 und den Sperrelementen 114. Bei einem passenden Schlüssel 130 führt der eingeführte Bart dazu, dass sich die Sperrelemente 114 um den Schlüssel 130 herum ausrichten, wie dies bei den beiden oberen Sperrelementen 114 bereits der Fall ist. Dieses Ausrichten der Sperrelemente 114 erfolgt dahingehend, dass sie vollständig hinter die Außenwand 112 des Zylinderschlosses 110 zurücktreten. Beim Abziehen des Schlüssels 130 wird diese Korrelation wieder aufgehoben, sodass die Sperrelemente 114 über die Außenwandung 112 hinaustreten und dementsprechend in eine zugehörige Nut 26 eintreten können.
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Bei der 2 handelt es sich um eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schlossvorrichtung 100. Diese ist mit einem Schlosseinsatz 10 ausgebildet, der einen Grundkörper 20 aufweist. In diesem Grundkörper 20 ist eine Aufnahmeöffnung 22 vorgesehen. Über eine mechanische Befestigungsschnittstelle 21 erfolgt eine Schnapp-Rastverbindung mit dem Gehäuse 210 des elektrischen Schalters 200. Über die mechanische Schnittstelle 21 wird gleichzeitig auch die Verdrehsicherung 29 des Grundkörpers 20 relativ zum Gehäuse 210 gewährleistet. Die Verdrehsicherung 29 wie auch die mechanische Befestigungsschnittstelle 21 sind an der Außenseite 28 des Grundkörpers 20 ausgebildet.
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Weiter ist der 2 zu entnehmen, dass in der Aufnahmeöffnung 22 zumindest eine Nut 26 ausgebildet ist, in welche die Sperrelemente 114 eintreten können, wie dies 2 zeigt.
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Wird der Schlüssel 130 eingesteckt und das Zylinderschloss 110 in eine Position rotiert, wie sie die 2 zeigt, so ist hier der Schlüssel 130 einschiebbar und abziehbar, da eine korrespondierende Nut 26 besteht. Wird nach dem Einstecken des Schlüssels 130 eine Rotation des Zylinderschlosses 110 durchgeführt, wobei in der Endposition keine Nut 26 mehr mit den Sperrelementen 114 korreliert, kann der Schlüssel 130 auch nicht abgezogen werden, da die einzelnen Sperrelemente 114 nun nicht mehr nach radial außen in eine zugehörige Nut 26 eintreten können. Vorzugsweise sind genau eine oder genau zwei Nuten 26 im Schlosseinsatz 10 vorgesehen.
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In 3 sind gut in Explosionsdarstellung die Korrelation und auch die Montagesituation dargestellt. Hier ist darüber hinaus gut das Riegelelement 120 zu erkennen, welches am axial gegenüberliegenden Ende des Zylinderschlosses 110 zum Schlüssel 130 befestigt wird. Über eine drehfeste Verbindung kann nun ein Sperren bzw. Entsperren durch Eingriff oder Ausgriff des Riegelelements 120 an einem zugehörigen Schaltschloss des elektrischen Schalters 200 ermöglicht werden.
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Die 4 zeigt eine Ausführungsform einer Verkaufseinheit 300, welche zwei Schlosseinsätze 10 aufweist. Diese beiden Schlosseinsätze 10 unterscheiden sich dadurch, dass der linke Schlosseinsatz nur eine einzige Nut 26 und der rechte Schlosseinsatz 10 zwei Nuten 26 aufweist. Die unterschiedlichen Einsatzfunktionalitäten werden auf diese Weise innerhalb der Verkaufseinheit 300 gegeben. Je nachdem welche Funktionalität gewünscht ist, kann die Materialbrücke 310 aufgetrennt und der entsprechend einzusetzende Schlosseinsatz 10 Verwendung finden. Auch sind hier gut die Markierungen 23a im Sichtabschnitt 23 zu erkennen, welche mit den jeweiligen Nutpositionen der Nuten 26 und damit mit der Sperrposition und der Entsperrposition korrelieren.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schlosseinsatz
- 20
- Grundkörper
- 21
- mechanische Befestigungsschnittstelle
- 22
- Aufnahmeöffnung
- 23
- Sichtabschnitt
- 23a
- Markierung
- 24
- Innenwandung
- 26
- Nut
- 28
- Außenseite des Grundköpers
- 29
- Verdrehsicherung
- 100
- Schlossvorrichtung
- 110
- Zylinderschloss
- 112
- Außenwandung
- 114
- Sperrelement
- 120
- Riegelelement
- 130
- Schlüssel
- 200
- elektrischer Schalter
- 210
- Gehäuse
- 300
- Verkaufseinheit
- 310
- Materialbrücke