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Die vorliegende Erfindung betrifft spülrandlose Sanitärgegenstände, insbesondere Toiletten und Urinale mit spülrandlosen Schüsseln, die einfach zu reinigen sind, und Reinigungsverfahren.
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Herkömmliche Toilettenschüsseln weisen an der Schüsseloberseite häufig einen Rand auf, an dessen Unterseite Spülwasser austritt. Die Unterhaltsreinigung solcher Toiletten erfolgt häufig dadurch, dass ein einen Reinigungsblock („Rimblock“) enthaltendes WC-Körbchen am Rand der Toilettenschüssel derart befestigt wird, dass der Reinigungsblock bei jedem Spülvorgang mit Wasser überspült wird, wobei Reinigungs- und Duftstoffe freigesetzt werden und sich der Reinigungsblock nach und nach auflöst.
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Häufig kann die Unterhaltsreinigung auch über den Wasserkasten erfolgen. Soweit die Wasserkästen zugänglich sind, können dem Wasserkasten stückförmige Reinigungsmittel zugegeben werden. Die Reinigungsmittel lösen sich über eine Vielzahl von Spülzyklen im Spülkasten nach und nach auf und stellen somit Reinigungs- und/oder Beduftungsmittel enthaltendes Spülwasser bereit.
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Weiterhin sind Toiletten und Urinale bekannt, die weder einen zugänglichen Wasserkasten noch einen Toilettenschüsselrand aufweisen, an dessen Unterseite Spülwasser austritt. Die Spülung erfolgt bei solchen spülrandlosen Schüsseln dadurch, dass die Schüssel mit Wasser mit einem definierten Strömungsprofil benetzt wird. Das Spülwasser wird dabei im Allgemeinen derart geleitet, dass das Wasser aus der Spülwasserzulaufleitung gegen die Rückseite eines Porzellanwandabschnitts prallt, der sich rechtwinklig der Längsachse der Zulaufleitung erstreckt. Der Wandabschnitt ist Teil der Toilettenschüssel und bewirkt im Zusammenspiel mit weiteren Leitelementen, die offene Strömungskanäle bilden, dass das Spülwasser seitlich und an der Unterseite des Wandabschnitts durch mehrere Öffnungen oder Spalten definiert in die Schüssel austritt. Die Wand, die Leitelemente und die Schüssel sind dabei so ausgebildet, dass das Spülwasser durch den Aufprall auf den Wandabschnitt, die Form der Leitelemente und die Form der Schüsselinnenwand die zu reinigende Innenfläche der Schüssel vollständig benetzt. Das Spülwasser wird dann durch den in der Schüssel befindlichen Auslass der Abflussleitung zugeführt.
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Solche spülrandlosen WCs werden beispielsweise von der Firma Keramag unter den Marken „Renova Nr. 1“, „4U“ oder „iCon“, von der Firma Toto unter der Marke „Tornado Flush“ oder von der Firma Mansfield unter der Marke „Cascade“ vertrieben.
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Nachdem diese Toiletten keinen Spülrand aufweisen, kommt es nicht zu den aus dem Stand der Technik bekannten Verschmutzungen am/im Spülrand. Die spülrandlose Toilettenschüssel ist vielmehr bis auf den kleinen Bereich des Spülwasseraustritts ohne Hinterschneidungen o.Ä., so dass Verschmutzungen – bis auf den Austrittsbereich für das Spülwasser – einfach zugänglich sind und sich mit einer herkömmlichen WC-Bürste einfach entfernen lassen.
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Bei solchen Toiletten und Urinalen mit randlosen Schüsseln treten allerdings Verschmutzungen, beispielsweise von Kalkstein, Algen oder Pilzen, im Bereich der Austrittsöffnungen und Spalten auf, die sehr schwer oder gar nicht entfernbar sind.
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Durch die Bildung von Kalkstein, Algen oder Pilzen werden die Strömungsprofile verändert, d.h. es besteht die Gefahr, dass nicht mehr das gesamte Becken mit Spülwasser überspült wird. Im schlimmsten Fall setzen sich sogar die Öffnungen und Spalten mit Kalkstein, Algen oder Pilzen zu.
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Eine oftmals nur teilweise Reinigung im Bereich der Öffnungen und Spalten zum Austritt des Spülwassers ist nur von Hand im Rahmen einer einmaligen Reinigung möglich, die vom Verbraucher als äußerst unhygienisch empfunden wird, denn es ist erforderlich, sich in Richtung des Schüsselinneren zu bücken und dann mit einer kleinen Bürste die oft unzugänglichen Öffnungen und Spalten in der Reichweite der Bürste zu schrubben.
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Im Bereich der institutionellen Hygiene wie Krankenhäusern, Kindergärten oder Altenheimen scheidet eine solche Reinigung von Hand, die zudem nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt, völlig aus.
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Würde man analog zu dem WC-Körbchen in das definierte Strömungsprofil ein Reinigungsmittel in einem Behältnis oder durch Ankleben, beispielsweise mit den in der
WO 2009/106220 beschriebenen Mitteln, befestigen, so würde das gesamte Strömungsprofil gestört und damit ein ordnungsgemäßes Abspülen der Schüssel verhindert.
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Aus der
DE 198 51 754 C2 ist ein Dosiergerät für die Abgabe eines Spülwasserzusatzes an einen zum Einbau in einen als Spülrand ausgebildeten Beckenrand von Toiletten oder Urinalen vorgesehenen Spülwasserverteiler bekannt, mit einem mit dem Anschlussstutzen für die Wasserzufuhr versehenen Gehäuse, wobei das Gehäuse einen Tank zur Aufnahme eines Spülwasserzusatzes aufweist. Solche Dosiergeräte sind zur Befestigung an einer Toilette mit Rand vorgesehen und können nachträglich eingebaut werden, derart, dass das Gehäuse unterhalb des Randes an der Schüsselwand angrenzend platziert wird.
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Während des Gebrauchs kommt es allerdings zu erheblichen Verschmutzungen und zur Bildung von Urinstein zwischen der Schüsselwand und der Außenwand des Dosiergeräts. Diese Verschmutzungen lassen sich sehr schwer entfernen. Dadurch, dass das Gerät am Rand befestigt ist, wird zudem die Reinigung des Randes erschwert.
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Aus der
DE 203 12 102 U1 ist ein Reinigungssystem für Toiletten/Urinale bekannt, bei dem im Porzellan des WCs/Urinals seitlich neben dem Spülwasserrohr ein oder mehrere befüllbare Behälter integriert sind und so mit dem Spülwasserrohr verbunden sind, dass ein Vermischen von Spülwasser und Behälterinhalt möglich ist.
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Nachteilig an diesen befüllbaren Behältern ist, dass sich diese nicht oder nur sehr schwer reinigen lassen. Dadurch wächst der Behälter nach und nach mit einem Bakterienrasen zu, insbesondere, wenn Reinigungsmittel in das Behältnis gefüllt werden, die das Bakterienwachstum befördern.
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Aus der
GB 826 603 ist eine Toilettenschüssel bekannt, die einen Spülrand aufweist, wobei in der Wand der Schüssel neben dem Wassereinlass ein Behältnis angeformt ist, dessen Auslassöffnungen mit der Schüssel in Verbindung stehen. Der Behälter dient zur Aufnahme von Reinigungsmittel. Auch bei dieser Toilette setzen sich die Auslassöffnungen nach und nach mit Urinstein zu und sind nur sehr schwer zu reinigen.
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Die
EP 2 341 196 B1 lehrt eine integral innerhalb des Sanitärbeckens geformte Mischanordnung, die eine Zulaufleitung und mehrere Ablaufleitungen, die sich zwischen der Mischkammer und der Schüssel erstrecken, aufweist. In der Mischanordnung befindet sich ein Halter für ein Reinigungsmittel. Nachteilig an dieser Mischanordnung ist, dass sich die in Richtung der Schüssel gerichteten Öffnungen der Ablaufleitungen nach und nach durch Spritzer aus dem Toilettenbecken mit Urinstein oder Verschmutzungen zusetzen und nicht gereinigt werden können.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Reinigung insbesondere von spülrandlosen Sanitärgegenständen wie Toiletten und Urinalen im Bereich der in die Schüssel hineinragenden Öffnungen oder Spalten zum Durchfluss des Spülwassers zu verbessern und Verschmutzungen in diesem Bereich zu verhindern.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei den bislang bekannten Toiletten oder Urinalen mit einem Anschlussrohr für die Spülwasserzuführung, einer Schüssel und einem Wandabschnitt mit Öffnungen, wobei die Öffnungen in dem Wandabschnitt zum Durchtritt des Spülwassers in die Schüssel dienen, der Wandabschnitt mit den Öffnungen ein aus der Schüssel herausnehmbares oder herausschwenkbares Wandelement mit Öffnungen ist.
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Dadurch, dass der Wandabschnitt mit den leicht durch die Bildung von Urinstein verschmutzenden und nach und nach „zuwachsenden“ und das gesamte Strömungsprofil zerstörenden Öffnungen erfindungsgemäß nicht ein integraler Abschnitt der Toilettenschüssel ist, sondern aus der Gebrauchslage zu Reinigungszwecken entfernt werden kann, beispielsweise durch Herausschwenken oder durch vollständige Entfernung, ist eine einfache Reinigung, insbesondere der Öffnungen des Wandelements, möglich, wobei das Wandelement anschließend wieder in der Schüssel in Gebrauchslage befestigt wird.
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In Gebrauchslage, d.h. wenn das Wandelement in die Schüssel eingefügt ist und die nach innen weisende Seite des Wandelements mit der Schüsselinnenseite eine umlaufende nahezu vollständig glatte Oberfläche bildet, ist der Übergang zwischen den Seitenkanten des Wandelements und den sich daran seitlich anschließenden Kanten des oberen Bereichs der Innenfläche der Toilettenschüssel nahezu stufenlos. Anders ausgedrückt entspricht die Form der Innenseite der Toilettenschüssel mit Wandelement der Form einer herkömmlichen Toilette, es ist nur das Wandelement als herausnehm- oder herausschwenkbares Teil ausgebildet, das als solches aus der Gebrauchslage entfernt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Toilette ist somit im gesamten Schüsselbereich wie eine herkömmliche spülrandlose Toilette einfach zu reinigen. Durch das herausnehmbare Wandelement wird jedoch noch eine weitere Reinigungsmöglichkeit im Bereich der Öffnungen eröffnet, die von herkömmlichen Toiletten nicht bekannt ist. Auch der Bereich des Zuflusses, in dem, wie später erläutert, auch Reinigungsmittel positioniert werden können, kann nach dem Entfernen des Wandelements einfach gereinigt und ein etwaiger Bakterienrasen entfernt werden.
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Die Entnahme des Wandelements (Prallwand) nebst Öffnungen ist weitaus einfacher und hygienischer als die bislang – wenn überhaupt – praktizierte Möglichkeit bei randlosen Toiletten mit in die Keramik integrierten verschmutzten Öffnungen, nämlich hinzuknien und mit einer kleinen Bürste in die verschmutzten Öffnungen hineinzufahren und diese, soweit die Bürste überhaupt in die Öffnung hineinreicht, zu reinigen.
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Zur starren Befestigung des herausnehmbaren oder herausschwenkbaren Wandelements in der Schüssel bestehen verschiedene Varianten.
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In einer ersten Variante weist das Wandelement seitlich zwei angeformte Haltelippen auf, die jeweils in eine entsprechende Nut in der Schüssel befestigt werden können. Vorzugsweise wird das Wandelement von oben in die Nut in der Schüssel hineingeschoben. Wenn das Wandelement zu Reinigungszwecken entfernt wird, ist dann auch die Nut zu Reinigungszwecken zugänglich.
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In einer weiteren Variante kann das Wandelement an der Prallwand auch Befestigungsmittel aufweisen, die sich in Richtung des Anschlussrohres erstrecken und die in entsprechenden Bohrungen in der Schüssel fixiert werden. Im Vergleich zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform wird dieses Wandelement nicht „seitlich“ sondern im rückwärtigen Bereich der Prallwand an der Schüssel befestigt, und zwar derart, dass das Wandelement vom Schüsselinneren horizontal “schubladenartig“ hineingeschoben und anschließend fixiert wird. Falls gewünscht kann die Schüssel zur Aufnahme des Wandelements eine Art „Fenster“ aufweisen, in das das Wandelement schubladenartig hineingeschoben wird. Auf diese Weise kann die Schüssel mit einem durchgehenden, an der Oberseite umlaufenden Keramikrand ausgestattet sein.
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Ebenfalls ist möglich, das Wandelement schwenkbar an der Schüssel zu befestigen, beispielsweise mittels eines Scharniers, um es zu Reinigungszwecken nach oben, unten oder zur Seite zu klappen. Selbstverständlich muss das Wandelement bei dieser Variante im unteren Bereich zusätzlich an der Schüssel befestigt werden, um dem Wasserdruck Stand zu halten.
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Dadurch, dass das Wandelement entnehmbar oder herausschwenkbar ist, d.h. teilweise oder vollständig aus der Toilette entfernt und wieder eingesetzt werden kann, kann an der nicht in Richtung des Schüsselinneren weisenden Seite des Wandelements eine Halterung befestigt sein, die zur Bevorratung von stückförmigen, gelartigen oder flüssigen Reinigungsmitteln dienen kann.
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Nachdem das Wandelement aus der Gebrauchslage entfernbar ist, ist auch der rückwärtige Bereich des Wandelements mit der Halterung zugänglich, d.h. dass – beispielsweise im Rahmen der Entnahme des Wandelements zu Reinigungszwecken – gleichzeitig auch ein neues Reinigungsmittel in die Halterung eingefügt werden kann.
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Das Reinigungsmittel kann auch ohne zusätzliche Befestigungsmittel direkt in das Anschlussrohr für die Wasserzuführung eingebracht werden, wobei auch eine spezielle Vorrichtung zum Dosieren in das Rohr vorgesehen sein kann (Rohr-in-Rohr-System).
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Ein solches sich im Bereich des Zulaufs des Spülwassers in Fließrichtung vor der Schüssel und den Austrittsöffnungen und auch im Allgemeinen vor den Leitelementen befindliches Reinigungsmittel wirkt sich nicht nachteilig auf das Strömungsprofil in der Schüssel aus. Es löst sich vor jedem Spülvorgang teilweise in dem in dem Zulauf befindlichen Wasser auf und stellt somit in dem Spülwasser Reinigungs- und/oder Beduftungsmittel bereit, wie es beispielsweise auch bei den Reinigungsprodukten, die den Toilettenkästen zugegeben werden, bekannt ist.
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Alternativ kann das Reinigungsmittel auch an der in Richtung des Spülwasserzulaufs gerichteten Seite des Wandelements angeklebt werden, wobei entweder klebende viskose Reinigungsmittel, die beispielsweise aus der
WO99/66017 , der
EP1 325 103 B1 , der
EP 1 318 191 B1 oder der
DE 10 2004 056 554 A1 bekannt sind, verwendet werden können. Auch können stückförmige Toilettenreinigungsmittel mittels spezieller klebender Pasten, die aus der
WO 2009106220 A1 bekannt sind, an der Prallwandseite des Wandelements angeklebt werden.
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Auf diese Weise ermöglicht die vorliegende Erfindung nicht nur, dass spülrandlose Sanitärgegenstände im Bereich der Öffnungen einfach zu reinigen sind, sondern ermöglicht erstmals auch eine einfache Unterhaltsreinigung spülrandloser Toiletten, ohne dass das Strömungsprofil in der Schüssel beeinträchtigt wird.
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Das erfindungsgemäße Wandelement kann aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein wie beispielsweise Kunststoff, Edelstahl oder auch Keramik.
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Ebenfalls ist möglich, das Wandelement aus Kunststoff herzustellen und anschließend mit Keramik zu verblenden.
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Bevorzugt wird Kunststoff, ggfs. mit Keramik verblendet, eingesetzt, da ein separates Kunststoffteil einfach herstellbar ist, leicht zu reinigen ist und sich bei der Herstellung gegenüber Keramikteilen auch Toleranzen weitaus besser einhalten lassen.
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In einer weiteren Variante können einige oder alle Öffnungen mit Düsen ausgestaltet sein, um eine bessere und gezieltere Ausrichtung des Spülwasserstrahls in der Toilette zu ermöglichen. Diese Düsen können starr sein oder auch bei Betätigung der Spülung durch den Wasserdruck in Richtung der Schüssel herausfahrbar sein. Generell kann durch die Düsen in Abhängigkeit von deren Form und Ausrichtung auch eine andere Verteilung und Ausrichtung der einzelnen Spülwasserstrahle in der Toilette ermöglicht werden. Somit wird durch das entfernbare Wandelement, das Öffnungen mit Düsen aufweist, auch ermöglicht, gerade im Bereich starker Verschmutzung oder weniger stark benetzter Stellen das Strömungsprofil zu verbessern.
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Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Zusatzbehältern, die in der Schüssel befestigt werden, entfällt bei dem erfindungsgemäßen Wandelement auch eine Behälterrückwand, zwischen der und der Schüssel sich weiterer Schmutz und Urinstein ansammeln kann. Das erfindungsgemäße Wandelement weist keine an der Innenwand oder dem Rand der Toilette direkt anliegende Fläche auf. Insofern können sich auch keine Verschmutzungen zwischen zwei aneinander anliegenden Wänden festsetzen.
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Zudem ist das erfindungsgemäße Wandelement auch nicht an der Schüssel befestigt, sondern bildet vielmehr ein – herausnehmbares – Teil der herkömmlichen Schüssel selbst.
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Das erfindungsgemäße Wandelement bildet einen Teil der Toilette oder des Urinals und ist kein zusätzlicher Vorratsbehälter.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist auch, dass der erfindungsgemäße Sanitärgegenstand auch im institutionellen Bereich einsetzbar ist, da er eine hygienische und einfache Unterhaltsreinigung ermöglicht.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
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1 die perspektivische Ansicht auf eine spülrandlose Toilette mit geöffneter Brille und Deckel von schräg oben,
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2 eine Detailansicht des Bereichs des Spülwasserauslasses mit dem Wandelement gemäß einer ersten Ausführungsform aus 1,
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3 eine Draufsicht auf die Toilette ohne Deckel und Brille aus 1 von oben,
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4 eine Seitenansicht der Toilette aus der 3,
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5 eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wandelements mit Haltelippen,
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6 einen Schnitt entlang der Linie B-B in 4 durch das in die Nut der Toilette hineingeschobene Wandelement aus 4 und 5,
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7 eine zweite Variante des Wandelements,
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8 eine Variante zur Befestigung der Haltemittel für die Toilettenreinigungsmittel an dem Wandelement und
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9 verschiedene Darstellungen von Öffnungen, die als Düsen ausgebildet sind.
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1 zeigt eine Toilette 11 mit einer Toilettenschüssel 12, einer nach oben geklappten Toilettenbrille 13 und einem ebenfalls hochgeklappten Deckel 14. Deckel 14 und Brille 13 sind an der Schüssel 12 durch entsprechende Mittel 15 schwenkbar befestigt.
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Die Schüssel 12 weist an ihrer nach oben weisenden Seite einen ebenen Rand 16 auf, auf dem die Toilettenbrille 13 in Schließlage aufliegt.
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Die nach innen weisende Wand 18 der Schüssel 12 ist leicht gewölbt und im Übrigen weitgehend glatt (4). An der inneren Schüsselwand 18 sind einzelne Leitelemente 19 vorgesehen, die dazu dienen, das aus dem rückwärtigen Bereich der Schüssel 12, nämlich dem Anschlussrohr 23, in das Schüsselinnere durch Öffnungen 21 eintretende Wasser mit einem definierten Strömungsprofil in der Art offener Strömungskanäle an der Innenwand 18 der Schüssel entlang zu leiten. Hauptströmungsrichtungen 30 sind in den 1 und 6 gestrichelt dargestellt. Das Wasser fließt über das Abflussrohr 24 im unteren Schüsselbereich ab.
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Bei der erfindungsgemäßen Toilette 11 ist im rückwärtigen Bereich der Toilettenschüssel 12, d.h. nahe dem Wasseranschlussrohr 23, anstelle des herkömmlichen, als Prallwand fungierenden Wandabschnitts ein Wandelement 20 mit Öffnungen 21 vorgesehen, das aus der Schüssel 12 entfernt werden kann. Während des Spülvorgangs prallt das aus dem Anschlussrohr 23 in Richtung der Schüssel 12 fließende Wasser „von hinten“, d.h. in Richtung des Pfeils A in 4, gegen das Wandelement 20, das an der Keramikschüssel 12 befestigt ist. Das einströmende Wasser verteilt sich nach dem Aufprall auf das Wandelement 20 in Fließrichtung insbesondere nach rechts, links und nach unten und tritt dann durch die seitlich und im unteren Bereich des Wandelements 20 befindlichen Öffnungen 21 in die Schüssel ein.
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Das Wandelement 20, das in einer ersten Ausführungsform in 5 schematisch dargestellt ist, weist an der rechten und linken Seite 25 des Wandelements 20 jeweils Haltelippen 26 auf, die zur Befestigung in entsprechenden Nuten 27 in der Schüssel 12 dienen.
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Der seitliche Übergang zwischen dem Wandelement 20 und der Schüssel 12 sollte nahezu stufenlos sein, d.h. die Sichtseite 34 des Wandelements nahezu stufenlos in die Innenwand 18 der Schüssel übergehen, um Verschmutzungen im Übergangsbereich zu vermeiden, aber auch um insgesamt den Eindruck eines einheitlich umlaufenden „runden“ Schüsselrands zu vermitteln.
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Zur Befestigung wird das Wandelement 20 bei dieser Ausführungsform einfach von oben in die Nuten 27 in der Schüssel 12 hineingeschoben. Am unteren Ende weisen die Nuten 27 in den Rohrraum 23 endende Öffnungen auf, so dass auch etwaige Verunreinigungen in den Nuten 27 herausgespült werden können. Nachdem sich die Nuten 27 außerhalb der Schüssel 12 und der Öffnungen 21 befinden, können diese nicht wie die Öffnungen 21 mit Urinstein verschmutzen.
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Das Wandelement 20 muss selbstverständlich hinreichend starr sein, um als Prallwand für das einströmende Spülwasser dienen zu können.
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Selbstverständlich muss die Befestigung des Wandelements 20 an der Schüssel 12 dem Wasserdruck ebenfalls widerstehen.
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In der Detailansicht des Wandelements 20 in 5 sind Öffnungen 21 im unteren Bereich des Wandelements 20 dargestellt. Anstelle von Öffnungen 21 kann zwischen dem unteren Rand 31 und der Schüssel 12 auch ein Spalt sein, durch den der Durchfluss des Wassers ermöglicht wird.
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Zur Reinigung der leicht verschmutzenden Öffnungen 21 in dem Wandelement 20 (und auch der Schüssel 12) wird das Wandelement 20 aus der Schüssel 12 entfernt (herausgezogen) und beispielsweise in einem Waschbecken mit Wasser und ggf. einer Bürste und Urinsteinentferner oder Ähnlichem gereinigt oder in einem dafür vorgesehenen Spülautomaten (Steckbeckenspüler, erhältlich bei der Firma Hagmann oder der Firma Topol) gereinigt.
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Nach Entfernung des Wandelements 20 kann nun auch die Schüssel 12 auf einfache Weise mit einer Bürste gereinigt werden, da sämtliche Flächen, die durch Spritzer aus dem Toilettenraum möglicherweise verunreinigt werden können, direkt durch einfaches Durchfahren mit der Bürste von oben geputzt werden können, ohne Bücken oder Verwendung von Spezialbürsten für unzugängliche Stellen.
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Dadurch, dass die Öffnungen 21 durch die Entnahmemöglichkeit des Wandelements 20 einfach zu reinigen sind, kommt es nicht mehr dazu, dass sich die Öffnungen 21, wie es im Stand der Technik der Fall ist, langsam mit Urinstein zusetzen und das Strömungsprofil gestört wird, bis die Schüssel 12 dann nicht mehr vollständig von Spülwasser benetzt wird.
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Im Vergleich zu den herkömmlichen randlosen Toiletten ist bei der erfindungsgemäßen Toilette 11 der Wandabschnitt 20 mit den Öffnungen 21, gegen den das Spülwasser aus dem Anschlussrohr 23 von hinten prallt, nicht Teil der Keramikschüssel, sondern ein separates entfernbares Teil.
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In einer weiteren Variante ist das Wandelement 21 nicht aus der Toilette 11 vollständig entfernbar, sondern an der Schüssel schwenkbar angelenkt. Das Wandelement kann mittels einer Art Scharnier beispielsweise an dem oberen Rand der Schüssel 12 befestigt sein und zu Reinigungszwecken hochgeklappt und – falls gewünscht – mit Reinigungsmittel befüllt oder beklebt werden. In dieser Variante sollte das Wandelement 21 zusätzlich im unteren Bereich an der Schüssel befestigbar sein, beispielsweise rasten, um dem Wasserdruck Stand zu halten.
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In 7 ist schematisch eine weitere Variante des Wandelements 20 dargestellt, das aus zwei gegen die Wirkung einer Feder 40 zusammenpressbaren Teilen 41, 42 besteht. In Gebrauchslage presst die Federkraft die beiden seitlich angeformten Befestigungslippen 26 in die korrespondierenden Nuten 27 in der Schüssel 12. Durch Zusammenschieben der beiden Teile 41, 42 gegen die Wirkung der Feder 40 kann das Wandelement 20 entnommen und gereinigt werden.
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In 8 ist schematisch dargestellt, wie ein Toilettenreinigungsund/oder Beduftungsblock 28 für die Unterhaltsreinigung an der in Richtung Anschlussrohr 23 weisenden Seite des Wandelements 20 befestigt werden kann. Hierzu kann an der in Richtung des Anschlussrohrs 23 weisenden Seite des Wandelements 21 ein körbchenartiges Behältnis 29 angeformt oder angebracht sein, in dem ein sich bei einem jeden Spülvorgang nach und nach auflösendes Reinigungsmittel 28 bevorratet sein kann.
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Ein solches Reinigungsmittel 28 ist im Allgemeinen bei einer vierköpfigen Familie nach 1 bis 2 Wochen verbraucht und kann dann durch Entnahme oder Herausschwenken des Wandelements 21 und Befüllen des Behältnisses 29 wieder ersetzt werden.
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Selbstverständlich können die Mittel 29 zur Befestigung des Reinigungsmittels 28 auch anders geformt oder auf andere Weise an dem Wandelement angebracht sein.
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Anstelle der zusätzlichen Befestigungsmittel
29 für die Reinigungsblocks
28 können die Reinigungsblocks
28 jedoch auch direkt an der Rückseite des Wandelements
20 angeklebt werden, beispielsweise mit den aus der
WO 2009/106220 A1 bekannten Mitteln. Ebenfalls ist möglich, anstelle eines festen Reinigungsblocks
28 ein hochviskoses klebendes Reinigungsmittel zu verwenden und dieses direkt oder indirekt an dem Wandelement
21 anzukleben.
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Um die Strömungsrichtung des Spülwassers in der Schüssel 12 weiter zu verbessern, können die Öffnungen 21 auch in Form von Düsen ausgebildet sein, die auch verschiedene Richtungen für den austretenden Strahl ermöglichen, wie in 9a, b schematisch dargestellt.
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In 9c ist schematisch noch eine Düse skizziert, die durch den Wasserdruck (in Pfeilrichtung) herausgefahren wird und senkrecht zum Wassereintritt radial spült und nach Beendigung des Spülprozesses wieder in die Ausgangslage zurückkehrt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/106220 [0011]
- DE 19851754 C2 [0012]
- DE 20312102 U1 [0014]
- GB 826603 [0016]
- EP 2341196 B1 [0017]
- WO 99/66017 [0032]
- EP 1325103 B1 [0032]
- EP 1318191 B1 [0032]
- DE 102004056554 A1 [0032]
- WO 2009106220 A1 [0032]
- WO 2009/106220 A1 [0071]