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Die
Erfindung betrifft ein Toilettensystem für den Fahrzeugeinbau nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein mit einem solchen Toilettensystem
ausgerüstetes
Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 16 bzw. eine entsprechende
Verwendung.
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Der
Begriff „Fahrzeug" wird hier im weiteren Sinne
verwendet und umfasst auch Schienen-, Luft- und Wasserfahrzeuge – wenngleich
die Erfindung weit überwiegend
nur für
Wohnmobile und Caravans („Campingfahrzeuge") von Bedeutung ist.
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Gerade
bei Campingfahrzeugen kommt es auf eine optimale Ausnutzung des
zur Verfügung
stehenden Bauraums an. Die zunehmend zur Standardausstattung solcher
Fahrzeuge gehörende
Nasszelle ist trotz aller von ihr geforderten Funktionalität so klein
zu halten wie irgend möglich.
Denn die Nasszelle wird nur wenige Minuten pro Tag benutzt, beschränkt aber
die Größe des den
weit überwiegenden
Teil der Zeit genutzten Wohnraums.
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Weiterhin
gehört
es heute durchgängig
zum Standard, dass der der Toilette zugeordnete und mit ihr – zur Vermeidung
einer zusätzlichen
Fäkalpumpe – eine Baugruppe
bildende Fäkaltank
in einem separaten Staufach untergebracht ist. Das Staufach ist von
außen über eine
in der Fahrzeugwand angebrachte Serviceklappe zugänglich.
Auf diese Art und Weise kann der Fäkaltank herausgezogen und unabhängig vom
Fahrzeug zu den heute weit verbreiteten Entsorgungsstationen für Chemietoiletten
gebracht und dort entleert werden.
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Dies
wirft für
den Konstrukteur der Fahrzeugaufbauten Probleme auf. Denn der recht
sperrige Abwassertank kann i. d. R. nur an einigen wenigen Positionen
des Fahrzeugs sinnvoll untergebracht werden. Dies zum einen deshalb,
weil im Regelfall auf die Radkästen
des Anhängerfahrgestells
oder als Basisfahrgestell dienenden Leichttransporters Rücksicht
genommen werden muss. Eine Reihe anderer, technisch möglicher
Einbaupositionen kommt nicht in Betracht, weil die Toilette bzw.
Nasszelle nicht „mitten in
den Wohnraum" hineinragen
kann. Zusätzliche Probleme
ergeben sich, wenn der Fahrzeugkonstrukteur die Vorgabe umsetzen
möchte,
vom als langweilig empfundenen rechtwinkligen Standardgrundriss abzuweichen
und z. B. eine dreieckige oder schräg verlaufende Nasszelle vorzusehen.
Dies deshalb, weil bei den herkömmlichen
Toilettensystemen in dem Moment, in dem die Einbaulage des Abwassertanks
festgelegt wird (nämlich
parallel oder rechtwinklig zur Fahrzeuglängsachse) zugleich auch die Position
festgelegt wird, in der der Nutzer später auf der Toilette sitzt – nämlich ebenfalls
parallel oder rechtwinklig zur Fahrzeuglängsachse. Es leuchtet ein,
dass dadurch die Gestaltungsmöglichkeiten
für die
kleine Nasszelle stark eingeschränkt
werden. In diesem Zusammenhang ist rein beispielhaft auf das aus
der Offenlegungsschrift
EP
0 248 511 A1 bekannte Toilettensystem zu verweisen.
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Um
dem abzuhelfen schlagen die Anmeldung
EP 0 404 537 A1 bzw. das darauf in leicht
abgewandelter Form erteilte Patent ein Toilettensystem vor, das
aus einem sog. Basisabschnitt besteht, der den Abwassertank beherbergt
und die hier „Beckenabschnitt" genannte Toilettenschüssel trägt, derart, dass
von der Toilettenschüssel
in den unterhalb befindlichen Abwassertank gespült werden kann. Das hier vorgeschlagene
Toilettensystem basiert auf der Grundidee, den Verbindungsstutzen
zwischen der Toilettenschüssel
und dem Abwassertank mit einer beweglichen Dichtung zu versehen
und damit die Toilettenschüssel
als Ganze gegenüber
dem Basisabschnitt drehbar zu machen. Die
EP 0 404 537 lehrt, dass die Toilettenschüssel vom
Hersteller des Fahrzeugs bzw. seiner Aufbauten innerhalb bestimmter Grenzen
gegenüber
dem Basisabschnitt und dem Abwassertank verdreht und dann am Basisabschnitt festgesetzt
werden. Das Toilettensystem kann damit herstellerseitig ggf. so
ein gestellt werden, dass Benutzung der Toilette auch schräg zur Einschubrichtung
des Abwassertanks erfolgen kann. Das gibt dem Fahrzeug- bzw. Aufbauhersteller
eine deutlich größere Gestaltungsfreiheit
im Hinblick auf den Grundriss der Nasszelle. Diese Lösung ist
zudem praktisch, denn die Form der Toilettenschüssel ist der menschlichen Anatomie
angepasst, indem die Schüssel
links und rechts deutlich schmäler
ist als vorne und hinten – durch
die Verdrehung der gesamten Toilettenschüssel wird stets ein anatomisch
richtiges Sitzen gewährleistet.
Darüber
hinaus gewährleistet
das Verdrehen der ganzen Toilettenschüssel einen effizienten Abtransport
fester Fäkalien.
Denn die Spüldüse bestreicht
wegen des Verdrehens der ganzen Toilettenschüssel mit ihrem Strahl auf kürzestem
Weg stets genau denjenigen hinteren Bereich der Toilettenschüssel, der
am dringendsten saubergespült werden
muss. Das ist wegen der nur begrenzten Tankkapazitäten von
Freizeitfahrzeugen von einiger Bedeutung.
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Mit
diesem Lösungsansatz,
die Toilettenschüssel
mit ihrem Flansch in der Tanköffnung
rotieren zu lassen, sind indes auch einige prinzipbedingte, recht
gravierende Nachteile verbunden.
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Der
Dichtungssatz zwischen dem Abwassertank und der Toilettenschüssel ist,
schon bei nicht drehbaren Toilettenschüsseln, ein neuralgischer Punkt.
Denn der Dichtungssatz muss dauerhaft funktionstüchtig bleiben und auch nach
vielfachem An- und Abkoppeln des Abwassertanks noch zuverlässig funktionieren – obwohl
er starker Verschmutzung durch Fäkalien
und durchweichtes Toilettenpapier ausgesetzt ist. Verlangt man von
dem Dichtungssatz zusätzlich
auch noch eine, wenn auch nur einmalige Drehbarkeit, schafft man
zusätzliche
Fehlerquellen. Denn Drehbarkeit gestattende Dichtungen dürfen zwangsläufig nur
eine begrenzte Reibung gegenüber dem
zu drehenden Bauteil entfalten und müssen daher mit einer geringeren
Dichtpressung zurecht kommen als statische Dichtungen.
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Speziell
bei der ganz konkret von der
EP
0 404 537 vorgeschlagenen Lösung tut sich zusätzlich auch
noch das Problem auf, dass der Flansch der hier nur dürftig gegenüber dem
Basisabschnitt abgestützten
Toilettenschüssel, über den
die untere Öffnung
der Toilettenschüssel
mit dem Abwassertank kommuniziert, durch das Gewicht des Toilettenbenutzers
belastet wird. Dies insbesondere dann, wenn dieser in der Enge der
oft zugleich auch als Stauraum (z. B. für nasse Surf-, Tauch- und Skianzüge, Strandtücher oder
Motorradkombis) genutzten Nasszelle schräg auf der aus nachgiebigem
Kunststoff gefertigten Toilette sitzt oder diese gar während der
Fahrt nutzt – was
in der Praxis auch immer wieder vorkommt. Es erfordert einigen Herstellungs-
bzw. Materialaufwand, die voll im Kraftfluss liegende, bewegliche
Trennfuge zwischen der Toilettenschüssel und dem Basisabschnitt
so starr hinzubekommen, dass Störungen
dauerhaft ausgeschlossen sind. Besondere Probleme bereitet dies,
das sei hier bereits am Rande erwähnt, bei der Verwendung von
mit Keramikeinsätzen
ausgerüsteten
Toilettenschüsseln,
bei denen sich in dem besagten Bereich auch noch das Problem auftut,
dass der Keramikeinsatz dauerhaft gegenüber dem aus Kunststoff bestehenden
Trägerabschnitt
der Schüssel
abgedichtet werden muss.
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Die
EP 0 404 537 spricht überall ausschließlich davon,
dass die Toilettenschüssel
vom Fahrzeughersteller bzw. Aufbautenhersteller in die gewünschte Position
gedreht und dort fest installiert werden soll – so dass der Benutzer das
Toilettensystem dann nur noch in einer einzigen Position wirklich bestimmungsgemäß benutzen
kann, d. h. in der vorgesehenen, ergonomisch richtigen Lage, auf
die die Gestaltung der Toilettenschüssel und ihrer Brille von Haus
aus abgestimmt sind. Selbst wenn der Fachmann durch diese Druckschrift
dazu angeregt worden wäre,
die Funktionalität
der Drehbarkeit auch dem Endnutzer zur Verfügung zu stellen, wäre damit nicht
viel gewonnen – die
konkret von der
EP 0 404 537 vorgeschlagene
Lösung,
bei der die Toilettenschüssel
nach dem Drehen mit einem stehkragenartigen Flansch zu verschrauben
ist, um die Toilettenschüssel
festzusetzen, ist kaum dazu angetan, regelmäßig vom Endnutzer verstellt
zu werden. Ganz abgesehen davon, dass ein solches regelmäßiges Verstellen
durch den Endnutzer die Abdichtungsproblematik noch entscheidend
verschärft
hätte.
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Schließlich ist
bei der von der
EP 0 404 437 vorgeschlagenen
Lösung
von Nachteil, dass prinzipbedingt nur um die Mittelachse des Ablaufs
der Toilettenschüssel
gedreht werden kann. Die Positionierung des Ablaufs und damit die
Ausgestaltung der Toilettenschüssel
müssen
hier also stets mit Rücksicht auf
die erforderliche Drehbarkeit erfolgen.
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Ein
weiterer Nachteil ist, dass die Spülwasserzufuhr zur Toilettenschüssel nicht
durch eine klapperfrei und fest vorinstallierte, mithin entsprechend zuverlässige Leitung
zwischen dem Basisabschnitt und der Toilettenschüssel erfolgen kann. Stattdessen ist
in jedem Fall ein loser Schlauch zwischen dem Basisteil und der
Toilettenschüssel
erforderlich – oder die
Spülwasserleitung
kann vom Fahrzeug- bzw. Aufbautenhersteller erst nach dem endgültigen Festsetzen
der Toilettenschüssel
installiert werden. Letzteres läuft
dem „plug & play"-Bedürfnis
der Hersteller zuwider, das auf mit wenigen Handgriffen einbaubare Einheiten
ausgerichtet ist.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, die genannten Nachteile im Wesentlichen
zu vermeiden.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass die besagten Nachteile
im Wesentlichen durch das grundlegende Prinzip des bekannten Toilettensystems
mit seiner drehbaren Schüssel
bedingt sind und daher von diesem Prinzip abgerückt werden muss. Erfindungsgemäß ist daher
vorgesehen, dass die Toilettenschüssel (d. h. die Baueinheit
aus dem Toilettenbecken und seiner Tragstruktur, soweit nicht ohnehin
einstückig)
in einer relativ zur Basis vorgegebenen Position fest mit der Basis
verbunden ist, nämlich
fest in dem Sinne, dass sie nicht gegenüber der Basis verdreht werden
muss, um die optimale Sitzposition des Nutzers auf der Toilette
zu verändern,
und dass zumindest der obere Randabschnitt der Toilettenschüssel im
Wesentlichen rund ist und die Brille gegenüber der Toilettenschüssel in
verschiedene, unterschiedlich gegenüber der Vertikalachse des oberen
Randabschnitts der Toilettenschüssel
gedrehte Stellungen gebracht und vorzugsweise in diesen Stellungen
an der Toilettenschüssel
festgesetzt werden kann, wobei der Begriff des Festsetzens nicht die
Auf- und Zuklappbarkeit
der Brille tangiert. Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass der grundlegende
Ansatz der Erfindung der ist, eine Verdrehbarkeit der Brille relativ
zur Toilettenschüssel
vorzusehen.
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Alternativ
oder zuätzlich
zur Verdrehbarkeit der Brille ist vorgesehen, dass die Brille im
Wesentlichen rund ist. Im Wesentlichen bedeutet dabei, dass insbesondere
in dem Bereich, an dem die Brille anscharniert ist, Abweichungen
von der Rundheit unproblematisch sind – der entscheidende Gedanke
ist, dass die Brille derart rund ist, dass sie bevorzugt Sitzpositionen
zwischen 16 und 20 Uhr ermöglicht,
ohne dass der Benutzer in diesem Bereich das merkliche Gefühl hat,
dass ihn die Brille drückt
und er eigentlich „falsch
sitzt". Anders als
die bekannten, Rücksicht auf
die Körperform
nehmenden Brillen, die eine bevorzugte Posi tion vorgeben, gibt die
Brille über
einen weiten Bereich hinweg also keine bevorzugte Sitzposition vor.
Stattdessen ermöglicht
sie es dem Benutzer ohne nennenswert spürbare Unterschiede in Bezug
auf den Sitzkomfort in unterschiedlich gegenüber der Vertikalachse des oberen
Randabschnitts gedrehten Positionen auf der Toilette Platz zu nehmen.
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Das
ermöglicht
nicht nur „low-budget"-Lösungen,
die, um auch noch „das
Letzte" an Kosten
zu sparen, auf einen optionalen Verstellmechanismus für die Brille
verzichten, sondern auch Lösungen,
die ausgesprochen praktisch sind – weil der Benutzer nicht erst
Position der Brille verändern
muss, um sich schnell einmal „schräg" auf die Toilette
zu setzen und so dem frontal vor der Toilette zum Trocknen aufgehängten Skianzug
oder dem dort hängenden
Surfanzug „auszuweichen". Diese in der Praxis
immer wieder anzutreffende Situation vor Augen sieht man, dass die
Verwendung einer im Sinne der Erfindung runden Brille für ein Toilettensystem
in einem Campingfahrzeug ausgesprochen praktisch ist.
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Generell
wird dabei unter dem Begriff „oberer Randabschnitt" der schmale, vorzugsweise
in etwa drei bis zehn Zentimeter hohe, als solcher auch im oben
diskutierten Stand der Technik vorzufindende Bereich verstanden,
der die dem Benutzer zugewandte Öffnung
der Schüssel
umrandet bzw. den größten Außendurchmesser
der Schüssel
vorgibt. Dabei muss der obere Randabschnitt selbstverständlich nicht
vom Rest der Toilettenschüssel
abgesetzt sein, sondern kann absatzlos in diesen übergehen.
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Idealerweise
ist nicht nur der obere Randabschnitt, sondern die gesamte Toilettenschüssel bzw.
zumindest deren Außenkontur
rund, beispielsweise kegelstumpfförmig.
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Der
insoweit für
die Erfindung entscheidende Aspekt ist funktionaler Natur – bei den
bekannten Schüsseln
mit durchweg ovaler oder elliptischer oberer Öffnung lässt sich der entsprechend gestaltete Toilettensitz
nur in einer einzigen Position sinnvoll montieren, da er sich in
anderen Positionen nicht sinnvoll benutzbar mit der darunter liegenden Öffnung der
Schüssel
zur Deckung bringen lässt.
Dies vermeidet die Erfindung durch die runde Gestaltung des oberen
Randabschnitts.
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Der
Vollständigkeit
halber ist noch festzuhalten, dass der obere Randabschnitt selbstverständlich nur
im Wesentlichen rund sein muss, d. h. kleinere, die angestrebte
Funktion nicht beeinträchtigende
Abweichungen von der Rundform sind möglich. So kann, nur um ein
anschauliches Beispiel zu geben, der obere Randabschnitt ohne weiteres
auch als vieleckiger, sich der Kreisform nähernder Polygonzug gestaltet
sein.
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Der
entscheidende Vorteil der Erfindung ist in allen Fällen, dass
sich die Toilettenschüssel,
auch wenn sie ein gegenüber
der Basis separates Bauteil darstellt, fest mit der Basis verbinden
lässt,
indem zwischen ihr und der mit ihr verschraubten Basis eine entsprechend
stark angepresste Dichtung zum Einbau kommt oder die Schüssel gar
mit der Basis verschweißt
oder verklebt wird. Damit ist die Schwachstelle der bisher vorgeschlagenen
Konstruktion, nämlich
die auf Drehbarkeit ausgelegte und voll im Kraftfluss liegende Trennfuge
zwischen der Toilettenschüssel
und der Basis eliminiert. Die Zahl der Fugen, in die Fäkalien eindringen
können
(wenn es auch nicht zu einem Austritt nach außen kommen mag), ist vermindert.
Zugleich lässt
sich auf diesem Wege sehr einfach ein stabiler Verbund zwischen
der Basis und dem Toilettenbecken herstellen. Die Leitung, die die
Toilettenschüssel
mit Spülwasser
versorgt, kann vom Toilettenhersteller fest vorinstalliert werden.
Der Fahrzeug- bzw. Aufbautenhersteller hat nur noch an zentraler
Stelle an der Basis die Spülwasserzufuhr
anzuklemmen.
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Da
der obere Randabschnitt der Toilettenschüssel (im Gegensatz zu dem zum
Abwassertank führenden
Verbindungsflansch der Toilettenschüssel) keinen nennenswerten
Biege- bzw. Kippmomenten ausgesetzt ist, lässt sich der dort angeordnete
Mechanismus zur variablen Befestigung der Brille als simples, aber
funktionssicheres Kunststoffteil herstellen.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der obere
Randabschnitt der Toilettenschüssel
von einem in verschiedenen Verdrehstellungen, vorzugsweise werkzeuglos
und durch Verrastung, montierbaren Abdeckring übergriffen wird. Dieser Abdeckring
trägt an
einer Seite einen Lagerabschnitt, an dem die Brille und vorzugsweise
auch ein die Brillenöffnung
abdeckender Deckel auf und zu schwenkbar angelenkt sind. Werkzeuglos
heißt
dabei nicht, dass von der Benutzung jeglicher, simpler Hilfsmittel
abgesehen werden muss, sondern grenzt gegenüber Servicearbeiten ab, die üblicherweise
nur mit Schraubenschlüsseln,
entsprechendem Know-How und Zeitaufwand durchgeführt werden können.
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Der
Abdeckring mit seinem Lagerabschnitt gestattet eine hygienisch einwandfreie
Befestigung der Brille und ggf. auch des Deckels in verschiedenen
Verdrehstellungen. Anders als bei einer Haushaltstoilette, sind
bei einer solchen Konstruktion nicht mehr verschiedene, verschmutzungsanfällige Bohrungen
erforderlich, in denen die Brille je nach Bedarf mittels entsprechender
Einsteckstifte montiert werden kann, durch Verschraubung von unten
her. Stattdessen sind die Brille und ggf. auch der Deckel immer
an der gleichen Stelle mittels eines einfach sauber zu haltenden
Lagerabschnitts an dem Abdeckring befestigt. Der Abdeckring kann
seinerseits bündig,
das heißt
im Wesentlichen ohne schmutzfangende Fugen und ggf. auch abgedichtet
in verschiedenen Verdrehstellungen am oberen Randabschnitt der Toilettenschüssel montiert
werden.
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Eine
andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Abdeckring
so ausgestaltet und am oberen Randabschnitt gehalten ist, dass er
zusammen mit der an ihm gehaltenen Brille und ggf. auch dem an ihm
gehaltenen Deckel durch den Toilettenbenutzer verdreht werden kann,
in eine ihm als individuellem Benutzer momentan genehme Position. Eine
solche Ausgestaltung bringt gegenüber der vorbekannten Konstruktion
wesentliche Vorteile. Nunmehr kann der Toilettenbenutzer von Fall
zu Fall selbst bestimmen, in welcher Position er auf der Toilette
Platz nehmen will. Dies ist gerade bei Campingfahrzeugen deswegen
ausgesprochen praktisch, weil die Nasszelle immer wieder als dauerhafter
oder vorübergehender
Abstell- bzw. Trockenraum dient, beispielsweise für nasse
Surf- oder Tauchanzüge,
nasse Motorradkombis, nasse Skianzüge, Strandhandtücher oder
im Einzelfall einfach auch nur als Abstellraum für allerhand andere schnell
aus dem Weg zu räumende
Gegenstände,
vom Bierkasten bis zum Tennisschläger. Sobald der Toilettenbenutzer
die Möglichkeit
hat, die Sitzposition auf der Toilette mit wenigen Handgriffen schnell
selbst zu bestimmen, ist er nicht mehr gezwungen die Nasszelle leer
zu räumen,
bevor er die Toilette in vernünftiger
Sitzposition benutzen kam. Stattdessen kann er sich kurzerhand mit
den in der Nasszelle lagernden Gegenständen „arrangieren".
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass der Abdeckring
nach Art einer drehbaren Gleitführung
auf dem oberen Randabschnitt läuft,
die durch einen Rastmechanismus blockiert wird. Dabei kann der Rastmechanismus
durch den Toilettenbenutzer werkzeuglos deaktiviert werden, um den
Abdeckring zu verdrehen, ohne ihn vom oberen Randabschnitt abzunehmen.
Typischerweise gleitet der Abdeckring bei einer solchen Konstruktion
nicht vollflächig
auf dem oberen Randabschnitt, sondern wird beispielsweise an drei
jeweils in etwa 120° voneinander
beabstandeten Stellen geführt.
Der Rastmechanismus besteht typischerweise aus einer toilettenschüsselfesten
Rastnase, die in eine am Abdeckring innenseitig umlaufend angebrachte
Verzahnung eingreift und so eine ausgesprochen feinfühlige Verstellung
des Abdeckrings gestattet. Selbstverständlich ist auch eine umgekehrte
Gestaltung möglich,
das da heißt,
dass die Toilettenschüssel
die Rastflächen
trägt und
der Abdeckring die Rastnase.
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Vorteilhafterweise
umfasst das Toilettensystem einen Deckel, der in geschlossenem Zustand
im Wesentlichen nur die Öffnung
der Brille abdeckt. Dabei wird zumindest ein wesentlicher Teil der
Brille im linken und rechten Seitenbereich des Deckels nicht vom
Deckel übergriffen,
sondern bleibt auch bei geschlossenem Deckel frei. Hiermit hat es
folgende Bewandtnis: Je nachdem, in welcher Position der Deckel
aktuell an der Toilettenschüssel
angebracht ist, gibt es immer wieder Situationen, in denen der Deckel
sich nicht weit genug aufklappen lässt, sondern mit einer seiner
Seiten vorzeitig an der schräg
zu ihm verlaufenden Wand der Nasszelle anschlägt – und dadurch nicht von allein
in vollständig
offener Stellung bleibt, sondern dem Benutzer immer wieder „in den
Rücken
fällt". Dies kann verhindert
werden, indem die Breite des Deckels in Richtung parallel zu seiner
Schwenkachse vermindert wird, so, wie hier vorgeschlagen. Dabei
wird der Deckel vernünftigerweise
so gestaltet, dass er entlang seines gesamten Außenumfangs die Brille ein gewisses
Stück weit überlappt
und sich so über
seinen gesamten Außenumfang
hinweg auf der Brille abstützt.
Auf diese Art und Weise wird verhindert, dass der Deckel in dem Moment,
in dem sich der Toilettenbenutzer auf die geschlossene Toilette
setzt, etwa um sich anzuziehen, mit einem übermäßigen Biegemoment beaufschlagt
wird und zu Bruch geht. Idealerweise überlappt der Deckel die Brille
im linken und rechten Seitenbereich jeweils etwa zwischen 1,5 bis
5 cm.
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Vorzugsweise
ist zwischen dem Abdeckring und dem Toilettenbecken ein im Normalfall
als separates Bauteil gestalteter und als Auflager für den Abdeckring
dienender Verteilerring angeordnet, der zusammen mit einem in ihn
eingesetzten oder integrierten Lochring ein Kanalsystem bildet.
Ein Kanalsystem, das das Spülwasser,
von einer zentralen Spülwassereinspeisung
ausgehend, den oberen Randabschnitt des Toilettenbeckens entlang
leitet und über
entsprechende Öffnungen
im Wesentlichen ringsum entlang des oberen Randabschnitts in das Toilettenbecken
einleitet, vorzugsweise durch einen Spalt zwischen dem den Verteilerring übergreifenden Abdeckring
und dem Toilettenbecken.
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Zum
einen vereinfacht eine derartige Ausgestaltung die Herstellung des
erfindungsgemäßen Toilettensystems
wesentlich. Eine Haushaltstoilette ist typischerweise einstückig geformt
und weist im oberen Randbereich der Schüssel einen umlaufenden rahmenartigen
Abschnitt auf, dem über
verborgene Kanäle
das Spülwasser
zugeleitet wird und der für die
halbwegs gleichmäßige Verteilung
des Spülwassers
sorgt – wobei
es bei den Haushaltstoiletten auf Grund der großen Spülwassermenge nicht besonders
auf eine gleichmäßige Verteilung
der Spülwassers
ankommt. Bei dem hier in Rede stehenden Toilettensystem, das typischerweise
aus Kunststoff oder einem Verbund aus Kunststoff und Keramik hergestellt
ist, ist ein einstückiges
Anformen der Spülwasserführung unwirtschaftlich – es gilt
den Werkzeugaufwand zu vermindern und die Anzahl der im Werkzeug
benötigten
Schieber möglichst
klein zu halten. Wesentlich effizienter ist es stattdessen, den
spülwasserführenden
Verteilerring als ein separates Bauteil herzustellen und zusammen
mit dem Abdeckring auf der Toilettenschüssel zu montieren. Nämlich so, dass
der aus leicht zu reinigendem und eine hochwertige Anmutung vermittelnden
Material bestehende Abdeckring den Verteilerring abdeckt. Letzterer kann
dann seinerseits aus einem anderweitigen Konstruktionswerkstoff
bestehen, welcher weniger Rücksicht
auf die optische Anmutung und die Reinigung seiner Oberfläche nehmen
muss.
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Zum
anderen ergänzt
bzw. verbessert eine derartige Spülwasserführung das Konzept, es dem Benutzer
zu ermöglichen,
sich in verschiedenen Positionen auf die Toilettenschüssel zu
setzen, in idealer Weise. Denn anders als bei den bekannten Systemen,
die das Spülwasser
nur lokal oder in bestimmten Bereichen einspülen, lässt sich mit der erfindungsgemäßen Spülwasserführung sicherstellen, dass
es stets zu einem genügenden
Abtransport fester Fä kalien
kommt, gleich, in welcher Position die Toilettenschüssel benutzt
wird und in welcher Position die Fäkalien folglich auf das Toilettenbecken
treffen. Eine Einleitung des Spülwassers
in das Toilettenbecken ringsum entlang des oberen Randabschnitts bedeutet
dabei nicht unbedingt, dass das Spülwasser wirklich an jeder einzelnen
Stelle des oberen Randabschnitts in das Toilettenbecken eingeleitet werden
müsste.
Es kann durchaus so sein, dass gewisse Bereiche, von denen angesichts
des Maßes, um
das die Brille bei dem konkreten Toilettensystem verstellbar ist,
anzunehmen ist, dass sich in ihnen keine festen Fäkalien ablagern,
ausgespart werden – schon
aus dem Grund, um Spülwasser
zu sparen. Es kann beispielsweise so sein, dass das Spülwasser nur
in einem Bogen von etwa 270° entlang
des oberen Randabschnitts in das Toilettenbecken eingeleitet wird
und beispielsweise der – im
Regelfall – vorne liegende
Bereich des Toilettenbeckens nicht direkt überspült wird. Maßgeblich sind letztendlich
funktionale Überlegungen.
Ideal ist eine Einleitung in einem Bereich von mehr als 330°.
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Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltungsform sieht vor, dass die Öffnungen
in dem Verteilerring als lokale Löcher ausgestaltet sind, die
in Abstimmung auf den nominalen Einspeisedruck des Spülwassers so
dimensioniert und ausgerichtet sind, dass das Spülwasser nach Art eines Vorhangs
aus einer Anzahl einzelner Strahlen in das Toilettenbecken eingespült wird.
Dabei erstreckt sich der Vorhang im Wesentlichen entlang des gesamten
Umfangs des oberen Randabschnitts. Nämlich derart, dass sämtliche Oberflächenbereiche
der Schüssel,
auf denen sich bei bestimmungsgemäßer Benutzung des Toilettensystems
feste Fäkalien
ablagern können,
bestrichen werden. Sinnvollerweise sind die Öffnungen des Lochrings und
die Förderleistung
bzw. der Förderdruck
der Spülwasserpumpe
dabei so aufeinander abgestimmt, dass das Spülwasser in das Toilettenbecken
eingespritzt wird, im Optimalfall mit einer Strahlgeschwindigkeit
von > 1,2 m/s, besser > 1,8 m/s.
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Idealerweise
sind die Löcher
dabei so ausgestaltet, dass sich in ihnen nicht dauerhaft Kalkablagerungen
bilden können.
Dies deshalb, weil die Löcher verhältnismäßig klein
sind. Das ist erforderlich, um mittels der Löcher jeweils einen verhältnismäßig schnellen
Strahl erzeugen zu können,
der bei geringer Wassermenge eine gute Spülwirkung hat. Ähnlich wie
bei Duschbrausen besteht daher vom Grundsatz her die Gefahr des
Verkalkens dieser relativ kleinen Löcher. Das Problem wird insbesondere
dadurch gelöst,
dass die Löcher
durch so genannten Zweikomponentenspritzguss an dem ihre Austrittsöffnung begrenzenden
Rand mit einem Wulst aus weichelastischem Material versehen werden.
Dieser Wulst ragt vorzugsweise in das Innere des Verteilerrings
hinein, anstatt nach außen
in Richtung des Inneren des Toilettenbeckens abzustehen. Dieser
Wulst aus weichelastischem Material verformt sich unter dem Einfluss der
Druckstöße, die
beim Betätigen
der Spülung
entstehen. Er sprengt dadurch eventuelle Kalkablagerungen ab, zumindest
sobald diese eine kritische Dicke erreicht haben. Aus hygienischen
Gründen
ist es sinnvoll, jeden Wulst wie beschrieben in das Innere des Verteilerrings
hineinragen zu lassen, um so Schmutz- und Bakterienablagerungen
möglichst
zu unterbinden.
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Um
das Konzept der Erfindung weiter abzurunden ist vorgesehen, die
bestimmungsgemäß mit Fäkalien beaufschlagbare
Innenoberfläche
des Toilettenbeckens so zu gestalten, dass sie an allen Stellen
eine hinreichende Neigung gegenüber
dem Auslass der Toilettenschüssel
aufweist – um
so eine Rampe zu bilden, die die Fäkalien spätestens beim Spülen selbsttätig abrutschen
lässt,
hin zum Auslass. Geeignete Rampenwinkel gegenüber der Horizontalen sind vorzugsweise
größer als
ca. 30°,
idealerweise größer als
40°. Der
am Ende geeignete Rampenwinkel hängt
nicht zuletzt von den Gleiteigenschaften der benetzten Beckenoberfläche ab.
Welche Rampenwinkel im Einzelfall geeignet sind, lässt sich
z. B. mit Hilfe des sogenannten „Sägemehltests" bestimmen bzw. näher eingrenzen. Dabei wird
zunächst
die gesamte mit Fäkalien
beaufschlagbare Oberfläche des
Toilettenbeckens mit Wasser benetzt. Sodann werden – gleichmäßig über die
besagte Oberfläche verteilt – 20 Gramm
Sägemehl üblicher
Körnung
in das Becken eingestreut. Der (5-fach zu wiederholende) Test ist
bestanden, wenn nach jedem Spülvorgang
weniger als 50 cm2 der Schüsseloberfläche nicht
vollständig
vom Sägemehl
freigespült
worden sind. Ein Bestehen des Tests signalisiert „Rampenwinkel
im konkreten Fall im brauchbaren Bereich", während
dort, wo Rückstände verbleiben,
der Rampenwinkel erhöht
werden muss.
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Aus
diesem Grunde lassen sich neben den hygienischen Eigenschaften auch
die Gleiteigenschaften und damit die sichere Abfuhr fester Fäkalien bei
vorgegebenem Rampenwinkel verbessern, wenn zumindest der Bereich
des Toilettenbeckens, der bestimmungsgemäß mit den Fäkalien in Berührung kommt,
aus Sanitärkeramik
hergestellt ist. Mithin fördert
die Verwendung eines Keramikbeckens die eigentliche Erfindung, die
ja wegen der unter schiedlichen Sitzpositionen auf der Toilettenschüssel besonders
darauf angewiesen ist, dass sich alle Bereiche des Toilettenbeckens
zuverlässig
sauberspülen
lassen.
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Eine
weitere Verbesserung lässt
sich erzielen, wenn zumindest der Abschnitt des Toilettenbeckens,
der bestimmungsgemäß mit den
Fäkalien
in Berührung
kommt, mit einer Hygiene-Schicht
ausgerüstet
ist, vorzugsweise mit einer schmutzabweisenden Schicht, Antihaftschicht
bzw. einer schmutzabweisenden Nanoschicht. Letzterenfalls stellt
sich der im Volksmund „Lotusblatt-Effekt" genannte Effekt
ein, so dass alle wasserlösliche
Substanzen abperlen und verstärkt
abrutschen, statt die Oberfläche
benetzen. Speziell bei Verwendung einer schmutzabweisenden Beschichtung
bzw. Antihaftschicht und insbesondere einer Nanobeschichtung ergibt
sich ein symbiotischer Effekt im Zusammenhang mit den primären erfinderischen
Maßnahmen.
Eine solche Schicht bzw. Beschichtung fördert nämlich das vollständige und
saubere Ausspülen
des Toilettenbeckens – und zwar
auch dann, wenn hierfür
nur wenig Wasser zur Verfügung
steht und das Toilettenbecken in verschiedenen Sitzpositionen (16
Uhr, 18 Uhr 20 Uhr usw.) benutzt wird, es also keinen Sinn macht,
auf einige wenige Stellen einen besonders starken Spülwasserstrahl
zu richten.
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Dabei
sind hier nicht Nanoschichten gemeint, die nachträglich in
der Art von Haushaltsreinigern aufgesprüht oder aufgerieben werden
können, sondern
handelsübliche
Beschichtungen oder Schichten, die bei der Herstellung der Toilettenschüssel fest
und dauerhaft mit deren Oberfläche
verbunden werden, weil sich Nanopartikel mit den Oberflächenrauhigkeiten
des Trägermaterials
verzahnen und sozusagen in die äußersten
Schichten des Trägermaterials
eindringen oder sogar in diese eingearbeitet sind. Eine geeignete
Nanobeschichtung wird z. B. von der Firma Starnberger Beschichtungen GmbH,
D-82303 Starnberg unter der Marke „Nanofinish" angeboten, es handelt
sich um eine konturnachbildende und unterwanderungsstabile Dünnschicht
in Plasmatechnologie mit Antihafteigenschaften. Alternativ kann
z. B. die von der Firma Hillebrandt Coating Technologies, Westerhaar
60, D-58739 Wickede/Ruhr unter der Marke NFC angebotene Nanobeschichtung
verwendet werden. Ggf. können, soweit
das Toilettenbecken aus Kunststoff hergestellt wird, auch Kunststoffblends
verwendet werden, die einen entsprechenden Gehalt an Nanopartikeln
aufweisen, um die gewünschte
Oberflächenbeschaffenheit
und damit eine entsprechende Schicht (zumindest) an der Oberfläche zu erreichen.
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Am
Rande sei dabei erwähnt,
dass es sich – unabhängig von
der beanspruchten Erfindung – als ausgesprochen
vorteilhaft erwiesen hat, auch die Innenoberfläche des Abwassertanks mit einer
solchen Nanoschicht bzw. -oberfläche
auszurüsten.
Dies erleichtert die hygienisch einwandfreie Reinigung des Tanks,
die bei den meisten Fahrzeugen regelmäßig erforderlich ist, um das
Fahrzeug überwinterungsfertig
zu machen, wesentlich – dem
Benutzer bleibt es erspart, fäkale
Inkrustierungen, die sich an schlecht zugänglichen, innenliegenden Stellen
im Lauf des Jahres angesammelt haben, abkratzen oder den Tank erst
umständlich
trocknen zu müssen,
um Gasbildung durch die Inkrustierungen zu vermeiden. Stattdessen
hat es für
ihn meist mit einem sorgfältigen
Ausspritzen des Tanks mit einem Wasserschlauch sein Bewenden. Gerade
beim Abwassertank empfiehlt es sich allerdings, nicht erst nachträglich innen
eine Beschichtung aufzubringen, sondern den Tank aus einem mit Nanopartikeln
gefüllten Kunststoffblend
herzustellen, wie beispielsweise von der Firma Süd Chemie AG, Lenbachplatz 6,
D-80333 München
in Kooperation mit der Firma Putsch Kunststoffe, Wiesbadener Str.
13D, 90427 Nürnberg
angeboten.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht
vor, dass der beim Abziehen der Toilette zu betätigende Verschluss zum Öffnen und
Schließen
des Tanks, zusammen mit dem vom Benutzer hierzu zu bedienenden Betätigungsorgan,
ausschließlich
am Abwassertank befestigt ist. Um trotzdem eine Betätigung bei
eingesetztem Tank zu ermöglichen,
weist die Basis eine mit dem Abwassertank abgestimmte Wand (vorzugsweise
ist das die Vorderwand) auf, die mit einer Betätigungsöffnung ausgestattet ist. Sobald der
Abwassertank in Gebrauchsposition ist, erscheint der vom Abwassertank
getragene Handgriff zur Betätigung
des Verschlusses in dieser Betätigungsöffnung und
kann von der Nasszelle aus betätigt
werden. Eine solche Konstruktion ist wesentlich einfacher, als die
bislang vom Stand der Technik vorgeschlagene Lösung. Letztere sieht nämlich vor,
dass die Basis ein separates Betätigungsorgan
für das Öffnen und
Schließen
des Verschlusses trägt,
das beim Einschieben des Abwassertanks an diesen angekoppelt wird
und bei seinem Herausziehen wieder abgekoppelt wird. Derartiges
erfordert nicht nur zusätzliche
Bauteile, sondern vor allem solche Bauteile, die nicht unerhebliche
Kräfte übertragen
müssen
und daher entsprechend massiv zu dimensionieren sind, damit sie
nicht irgendwann ermüden.
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Eine
weitere Verbesserung ergibt sich, wenn im Bereich der Betätigungsöffnung eine
schwenkbare Klappe vorgesehen ist, die beim Einsetzen des Abwassertanks
aufgedrückt,
dann durch den Abwassertank in ihrer geöffneten Position außerhalb
der Betätigungsöffnung gehalten
wird und nach dem Entfernen des Abwassertanks die Betätigungsöffnung hineinschwenkt
und diese verschließt – vorzugsweise weitgehend
geruchsdicht. Ein solches Verschließen ist nicht nur aus optischen
Gründen
sinnvoll. Vielmehr wird dadurch verhindert, dass es zu einem nennenswerten
Luftaustausch zwischen der Nasszelle und dem hinter der Betätigungsöffnung liegenden Abteil
zur Aufnahme des Tanks kommt, wenn der Tank ausgebaut ist. Auf diese
Art und Weise wird im Wesentlichen verhindert, dass von eventuellen
Fäkalspritzern
verursachte Gerüche
und verhältnismäßig kalte
Luft aus dem zur Aufnahme des Tanks vorgesehen Abteil in die Nasszelle
eindringen. Umgekehrt wird verhindert, dass, beispielsweise beim
Duschen, feuchtigkeitsgesättigte
Luft aus der Nasszelle in das für
den Tank vorgesehene, kältere
Abteil eindringt und dort auskondensiert oder gar Spritzwasser in
das Abteil gelangt.
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Idealerweise
geht von der Klappe eine Signalwirkung aus, die darauf hinweist,
dass die Toilette wegen des herausgenommenen Tanks nicht betriebsbereit
ist. Der Art der hier in Frage kommenden Signalwirkung sind keine
Grenzen gesetzt. Man kann sich einen von der Klappe betätigten Kontakt
vorstellen, der ein elektrisches Warnsignal erzeugt, und/oder die
Spülwasserpumpe
ausschaltet und/oder (unmittelbar mechanisch oder mittels eines elektrischen
Aktuators) den Toilettendeckel verriegelt – was eine Premiumlösung darstellt.
Für preisgünstige Lösungen reicht
es aber auch aus, die Klappe in einer auffälligen Farbe zu gestalten und
so den Benutzer optisch darauf hinzuweisen, dass momentan kein Tank
eingebaut ist.
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Zusätzlich oder
alternativ kann eine direkte Abfrage des Tanks vorgesehen sein,
d. h. sobald der Tank herausgenommen ist, wird dies durch einen
geeigneten, direkt auf den Tank ansprechenden Aktuator signalisiert,
der wiederum irgendwelche der oben beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen
veranlasst.
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Eine
weitere Verbesserung des erfindungsgemäßen Toilettensystems ergibt
sich, wenn man den Durchmesser bzw. die Außenkontur der Toilettenschüssel 3 (genauer:
Des Toiletten schüsselgehäuses 3b)
so wählt,
dass die Projektion der Toilettenschüssel in vertikaler Richtung
von oben nach unten im Wesentlichen nicht über die Grundfläche der Basis
hinausragt, jedenfalls nicht um mehr als 5 cm.
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Eine
derartige Gestaltung der Toilettenschüssel 3 führt zu einer
besonders guten Raumausnutzung. Denn zumindest die Länge und
Breite der Basis wird im Wesentlichen durch das Format des Tanks 15 vorgegeben,
der in dem durch den Hohlraum der Basis 2 gebildeten Serviceabteil
untergebracht ist. Es ist also letztendlich die Basis 2,
die die Größe der Mindestgrundfläche vorgibt,
die das Toilettensystem im Fahrzeug bzw. in der Nasszelle benötigt. Ein
Toilettensystem, dessen Toilettenschüssel 3 (von oben gesehen)
nicht seitlich über
die von der Basis 2 beanspruchte Grundfläche hinausragt,
ist daher in idealer Weise raumsparend.
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Es
ist gerade der Gedanke, nicht die gesamte Toilettenschüssel 3 drehbar
zu machen, sondern eine Schüssel
bzw. ein Becken mit zumindest kreisrunder Öffnung vorzusehen, auf der
sich die Brille 6 (und ggf. der zugehörige Deckel 7) drehen
lassen, der einer derartigen weiteren Ausgestaltung Vorschub leistet.
Denn in dem Moment, in dem nicht die gesamte Toilettenschüssel 3 um
ihren Ablauf gedreht wird, sondern nur die Brille 6 um
die Schüssel 3,
ergeben sich deutlich mehr Freiheiten bei der Gestaltung der Schüssel, als
bei dem bekannten Toilettensystem, bei dem die Toilettenschüssel wegen
ihrer Drehbarkeit auf die vom Abwassertank vorgegebene Lage der
Ablauföffnung
Rücksicht
nehmen muss.
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Selbst
wenn man auf den Gedanken käme, das
im Stand der Technik bekannt gewordene Toilettensystem so zu gestalten,
dass die Schüssel
nicht nur vom Fahrzeughersteller, sondern auch vom Benutzer gedreht
werden kann, hat die hier vorgeschlagene Ausgestaltung der Erfindung
ihre Vorteile. Um eine in Benutzungsstellung in den Raum hinein über die
Basis auskragende Toilettenschüssel
nach der Benutzung in eine raumsparendere Position zu drehen (beispielsweise
um einen besseren Zugang zur dicht neben der Toilette angeordneten
Dusche herzustellen), muss sie jedes Mal angefasst werden, was vielfach
als unangenehm empfunden wird.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel.
Es zeigen:
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1:
eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels bei geöffneter
Brille und geöffnetem
Deckel;
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2:
eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel
unmittelbar von oben, bei in Offenstellung geschwenkter Brille und
in Offenstellung geschwenktem Deckel;
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3a:
eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel von oben, bei
geschlossener Brille und geschlossenem Deckel, in einer ersten Position
von Brille und Deckel;
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3b:
eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel von oben, bei
geschlossener Brille und geschlossenem Deckel, in einer zweiten
Position von Brille und Deckel, die hier gewählt wurde, um das Toilettensystem
platzsparend in einer designerisch ansprechend gestalteten, weil zur
Mitte des Wohnraums hin abgerundeten Nasszelle unterbringen zu können;
-
4:
eine anderweitige Seitenansicht des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels
bei geschlossener Brille und geschlossenem Deckel;
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5:
eine Frontalansicht der erfindungsgemäßen Ausführungsform, und
-
6:
eine Darstellung der erfindungsgemäßen Ausführungsform im Mittelschnitt
durch den Ablauf des Toilettenbeckens;
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7:
eine Detailansicht des linken oberen Randbereichs der in 6 dargestellten
Toilettenschüssel;
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8 die 8a bzw. 8b sind
Einzelteilzeichnungen der von 7 gezeigten
Bauteile, nämlich
jeweils den Verteilerring mit eingesetztem Lochring, bzw. zusätzlich den
Lochring in Alleinstellung.
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9 eine
abgewandelte Ausführungsform mit
einem speziellen Vorratstank für
Spülwasser
bzw. Sanitärzusätze in einer
der 6 entsprechenden Darstellung,
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10 die 10a bis
d zweigen ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Form einer sogenannten „Bank-Lösung", nämlich
die 10a perspektivisch schräg von oben,
die 10b frontal von vorne (d. h.
der Schmalseite der Bank her), die 10c senkrecht
von oben – während die 10d eine Seitenansicht von der Breitseite der
Bank her zeigt.
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11 die 11a und
b zeigen weitere Ansichten des bereits von den 10 gezeigten
Ausführungsbeispiels,
hier jedoch mit verdrehter Brille.
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12 die 12a bis
c zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel
der Erfindung, nämlich
wiederum in form einer sogenannten „Stand-alone-Lösung", jedoch mit kreisrundem
Deckel.
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Das
Toilettensystem 1 besteht vom Grundsatz her aus zwei Komponenten,
nämlich
der Basis 2 und der Toilettenschüssel 3. Die Basis
setzt sich ihrerseits aus dem einen Tankabteil bildenden Basisabschnitt 2a und
dem damit verbundenen, eine Installationsabdeckung bildenden Basisabschnitt 2b zusammen.
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Die 6, 7, 8a und 8b zeigen den
genaueren Aufbau des Toilettensystems. Die Toilettenschüssel 3 ist
ihrerseits aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt, nämlich unter
anderem aus dem eigentlichen, die Fäkalien empfangenden Toilettenbecken 3a,
dem Schüsselgehäuse 3b,
dem Abdeckring 4 und dem Verteilerring 20, der
hier seinerseits mit einem separaten Lochring 21 ausgestattet ist,
vgl. insbes. 7. Der Verteilerring 20 hat
an einer Seite einen Anschluss für
die von der Spülwasserpumpe
kommende Speiseleitung. Er bildet zusammen mit dem von ihm aufgenommenen
Lochring 21 einen über
360 Grad hinweg oberhalb des Randes des Toilettenbeckens 3a angeordneten
Kanal, d. h. es wird hier wirklich rundum eingespült.
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Der
Verteilerring 20 wird rundum von dem Abdeckring 4 abgedeckt,
welcher in verschiedenen Positionen auf dem Verteilerring 20 verrastet
werden kann. I. d. R. sind der Verteilerring 20 und der
Abdeckring 4 gegeneinander abgedichtet, was hier nicht
dargestellt wird. Der Abdeckring 4 ist so ausgestaltet,
dass zwischen ihm und dem Toilettenbecken ein nach unten offener
Bereich freibleibt, durch den hindurch der Lochring 21 des
Verteilerrings 20 in das Toilettenbecken 3a einspült.
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Das
eigentliche Toilettenbecken 3a ist hier als kelchförmiger Einsatz
aus Sanitärkeramik
hergestellt, der fest vom Schüsselgehäuse 3b gehalten wird,
nämlich
im unteren Bereich von einem entsprechenden Flansch des Schüsselgehäuses 3b bzw.
der Basis 2 (vgl. 6) und im
oberen Bereich mittels des Verteilerrings 20 und des Abdeckrings 4,
die in Verbindung mit dem Schüsselgehäuse 3b stehen (vgl. 7).
Dabei ist das Schüsselgehäuse 3b,
wie auch fast alle anderen Bauteile außer dem Toilettenbecken 3a,
aus Kunststoff. Im Rahmen von Low-cost-Lösungen kann auch das Toilettenbecken 3a aus
Kunststoff sein, wobei es dann aber in besonderem Maße ratsam
ist, eine Antihaft-Schicht vorzusehen.
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Am
Rande ist anzumerken, dass der in 6 zu erkennende
Zwischenraum zwischen dem Schüsselgehäuse 3b und
der Toilettenschüssel 3a dazu
genutzt werden kann, um Speziallösungen
zu realisieren, etwa im Premium-Komfortbereich oder für Expeditionsfahrzeuge,
die ohne besondere Rücksicht
auf etwaige Kosten so raumsparend wie möglich ausgestattet werden müssen. Wie
die 9 veranschaulicht, ist es nämlich möglich, zwischen dem Schüsselgehäuse 3b und
der Toilettenschüssel 3a einen Schlauch-
bzw. Falttank einzubauen, der einen zusätzlichen Spülwasservorrat oder einen Vorrat
an chemischen Zusätzen
aufnimmt. Die chemischen Zusätze
können
dann bei Bedarf (z. B. über
eine entsprechende Pumpeinrichtung) zudosiert werden, um die Toilettenschüssel zu
behandeln („Deo") oder Fäulnis im
Tank zu vermeiden. Das bisherige, auf manche Benutzer recht „unbehauen" wirkende „Einschütten der
Toilettenchemie aus der Flasche (womöglich durch das Toilettenbecken
hindurch) in den Tank" entfällt dann.
Insbesondere besteht ggf. die Möglichkeit,
auto matisch zuzudosieren, so dass stets eine hinreichende aber nicht überschüssige Menge an
Chemie in den Abwassertank gelangt.
-
Die
Toilettenschüssel 3 und
die Basis 2 werden üblicherweise
als separate Bauteile hergestellt. Sie sind jedoch fest miteinander
verbunden, nämlich so
gestaltet, dass sie in einer einzigen, werksseitig vorgegebenen
Relativposition zueinander verschraubt oder vernietet werden können oder
in dieser Position miteinander verschweißt sind (vgl. 6). Letzteres
gewährleistet
eine besonders haltbare und dauerhaft zuverlässige Verbindung. Statt einer
Verschraubung ist selbstverständlich
auch eine entsprechende Verrastung der Bauteile aneinander möglich.
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Auch
der den Tankraum bildende Basisabschnitt 2a und der eine
Installationsabdeckung bildende Basisabschnitt 2b werden üblicherweise
als separate Teile gefertigt und dann aneinander montiert. Da zwischen
diesen Teilen keine besonderen Dichtigkeitsanforderungen gestellt
werden, bedient man sich zum Zwecke der Montage dieser Bauteile im
Regelfall einer Verrastung, so auch hier beim gezeigten Ausführungsbeispiel.
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An
der Basis 2 ist deutlich der umlaufende Bodenwannenflansch 10 zu
erkennen. Der Bodenwannenflansch korrespondiert im Regelfall mit
einem entsprechend ausgeformten Kragen, der in der die Nasszelle
bodenseitig abdichtenden Kunststoff-Bodenwanne vorzufinden ist,
die i. d. R. auch gleich als Duschwanne fungiert. Das Toilettensystem
wird dann von oben dichtend in diesen Kragen eingesetzt.
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Im
rückwärtigen Bereich
des Bodenwannenflansches 10 ist zudem der Installationsdurchlass 8 zu
erkennen, der u. a. dazu dient, eine in oder gegen Fahrzeugfahrtrichtung
verlaufende Warmluftleitung das Toilettensystem passieren zu lassen
und eine vom Frischwassertank kommende Spülwasserversorgungsleitung sowie
die erforderlichen elektrischen Anschlussleitungen hinter den die
Installationsabdeckung bildenden Basisteil 2b zu führen.
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Das
erfindungsgemäße Funktionsprinzip lässt sich
am besten an Hand einer gleichzeitigen Betrachtung der 2, 3a und 3b und 7 erklären.
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Die
Toilettenschüssel 3 hat
bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
die Außenkontur
eines kreisrunden Kegelstumpfs, der sich nach unten zur Basis 2 hin
verjüngt,
vgl. auch 5. Auf Grund dieser Ausgestaltung
gibt die Toilettenschüssel 3 ihrerseits
keine bevorzugte Sitzposition vor. Stattdessen kann die Toilettenschüssel 3,
wenn man sich vorstellt, dass der die Installationsabdeckung bildende
Basisabschnitt 2b die 12-Uhr-Position bestimmt, ohne weiteres
in Sitzpositionen zwischen 3 und 9 Uhr benutzt werden.
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Bei
der einfachsten und kostengünstigsten Ausführungsform
der Erfindung (nicht zeichnerisch dargestellt) ist auch die (ggf.
nicht einmal verstellbare) Brille kreisrund, d. h. im Wesentlichen
rotationssymmetrisch gestaltet. Hierdurch wird es möglich, dass
die besagten Sitzpositionen ohne spürbare Komforteinbußen eingenommen
werden können
und ohne vorher die Position der Brille zu verändern. Für den Benutzer ergibt sich
in diesem, simpelsten Fall lediglich in extremen Sitzpositionen
nahe 3 und 9 Uhr eine gewisse Komforteinbuße, da er in diesen Positionen
den aufgeklappten Deckel nahe seiner Linken oder Rechten hat und
nicht, wie bei Toiletten gewohnt, im Rücken. Dementsprechend rund
muss die Brille sein – so
dass sie zwischen > 15:30
Uhr und < 20:30
Uhr im Wesentlichen komfortable Sitzpositionen ermöglicht.
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Um
den Benutzungskomfort weiter zu erhöhen, sind daher bei dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel
die Positionen der Brille 6 und des Deckels 7 veränderbar.
Zu diesem Zweck ist von oben auf das Schüsselgehäuse 3b ein Abdeckring 4 aufgerastet, der,
wie man am besten an Hand der 3a und 3b erkennen
kann, einen Lagerabschnitt 5 trägt, an dem die Brille 6 und
der Deckel 7 auf und zu schwenkbar befestigt sind. Je nachdem,
wie der Verrastmechanismus für
den Abdeckring 4 ausgeführt ist,
kann der Abdeckring 4 in feinen Schritten in nahezu allen
denkbaren Positionen zwischen zwei und 10 Uhr verrastet werden,
oder, bei einfacheren Varianten, nur in einigen Vorzugspositionen
in diesem Bereich, etwa auf 15 Uhr, 16:30 Uhr, 18 Uhr, 19:30 Uhr und
21 Uhr. Von den hier dargestellten Figuren zeigt die 3a den
Fall, dass der Abdeckring so auf dem Schüsselgehäuse 3b verrastet ist,
dass sich der Deckel und die Brille in Position 6 Uhr befinden.
Demgegenüber
zeigt die 3b den Fall, dass sich die Brille 6 und
der Deckel 7 in Position 20 Uhr befinden.
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Der
Vorteil bei einer solchen, durch die unterschiedliche Positionierbarkeit
zumindest der Brille verfeinerten Konstruktion ist der, dass die
Gestalt der Brille an die Ergonomie des Toilettenbenutzers angepasst
und links und rechts mit relativ breiten Schenkelauflagen versehen
werden kann, so wie in 2 zu erkennen. Der entscheidende
Punkt ist dabei, dass auch eine derartige Komfortbrille zwischen
ihren Rändern
(bzw. mit ihrem Außenrand)
immer noch eine kreisringförmige
Fläche
einschließt – sodass
die Brille trotz ihrer durch die Schenkelauflagen bedingten Asymmetrie
auf dem oberen Randabschnitt der Toilettenschüssel in verschiedenen Verdrehpositionen
montiert werden kann. Dabei ist der mehr oder minder rechtwinklig
nach unten abgewinkelte Außenrand
der Brille kreisförmig
und derart an die kreisrunde Außenkontur
des oberen Randabschnitts 3c angepasst, dass der Außenrand
der Brille den oberen Randabschnitt übergreift und sich rundum oder
zumindest an mehreren Stellen gegen den oberen Randabschnitt abstützt. Diese
ebenfalls von den Brillen der üblichen
Haushaltstoiletten abweichende Ausgestaltung verhindert, dass der
Lagerabschnitt 4 bzw. die Lagerachse mit einem übermäßigen Biegemoment
beaufschlagt wird. Nämlich
dann, wenn der Benutzer auf der Brille „hin und her rutscht" und dadurch die
Tendenz entsteht, dass die Brille in horizontaler Richtung nach
links oder rechts gedrückt
wird oder wenn der Benutzer – bei
Vorhandensein eines entsprechenden Rast-Verdrehmechanismus für die Brille – an der
geschlossenen Brille zieht, um sie zu verdrehen.
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Auch
der Toilettendeckel 7 weist bei diesem Ausführungsbeispiel
eine speziell angepasste Form auf. Seine eigenartige Gestaltung
ist in den 3a und 3b deutlich
zu erkennen. Der Deckel 7 ist gerade nicht kreisrund, sondern
an seinem linksseitigen Abschnitt 7L und seinem rechtsseitigen
Abschnitt 7R gegenüber
der kreisrunden Form beschnitten. Der Deckel ist also schmaler als
die Brille. Dies hat den Vorteil, dass sich der Deckel in allen
Relativpositionen, die er bestimmungsgemäß gegenüber dem Schüsselgehäuse 3b einnehmen kann,
vollständig
aufklappen lässt,
insbesondere auch in den Positionen 16:30 Uhr und 19:30 Uhr. Dies
sind Positionen, in denen ein vollständig kreisrunder Deckel frühzeitig
seitlich an der Fahrzeugwand bzw. den die Installationsabdeckung
bildenden hinteren Basisabschnitt 2b anschlagen würde. Dies
würde dazu
führen,
dass er sich nicht um mehr als 90° aufklappen lässt und
dadurch nicht in seiner aufgeklappten Position verbleibt, sondern
den Toilettenbenutzer permanent „in den Rücken fällt". Leicht nachzuvollziehen ist dies an
Hand der 3b, die das erfindungsgemäße Toilettensystem
in eine designerisch ansprechend gestaltete Heck-Nasszelle eingebaut
zeigt, die zum Wohnraum bzw. zum Durchgang ins Heck hin abgerundet
ist. Ein völlig
kreisrunder Deckel würde
sich in einer derartigen Einbausituation vorzeitig an der Wand der
Nasszelle und/oder dem Basisabschnitt 2b anstoßen.
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Zu
erkennen ist an Hand der 3a und 3b auch,
dass der Deckel 7 die Brille 6 auch an seinem
(von vorne gesehen) linksseitigen Abschnitt 7L und seinem
rechtsseitigen Abschnitt 7R noch so weit übergreift,
dass er in geschlossenem Zustand so von der Brille abgestützt wird,
dass er durch das Gewicht des eventuell auf ihm sitzenden Benutzers
keinen übermäßigen Biegebelastungen
ausgesetzt wird.
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Nicht
zuletzt in 5 ist zu erkennen, dass auch
am Deckel 7 Maßnahmen
getroffen wurden, um zu verhindern, dass der Deckel ein unzulässig großes Biegemoment
auf den Lagerabschnitt 4 überträgt, wenn der Benutzer auf ihm
sitzt und dabei hin und her rutscht oder versucht am geschlossenen
Deckel zu drehen – der
Deckel ist mit einer an die Kontur der Brille angepassten, nach
unten weisenden Nase ausgerüstet,
die ihn gegen ein Verschieben in horizontal linker oder rechter
Richtung an der Brille abstützt.
-
Eine
Zusammenschau der 1, 2 und 6 zeigt,
dass das bestimmungsgemäß fäkalbeaufschlagbare
Toilettenbecken 3a von allen Seiten aus eine relativ starke
Neigung gegenüber
dem annähernd
zentrischen Auslass des Toilettenbeckens aufweist. Anders als hier
gezeigt, kann der Auslass auch vollständig zentrisch angeordnet werden.
Man gewährleistet
dadurch, dass auf allen bestimmungsgemäß möglichen Sitzpositionen eine
gleichartig optimale Fäkalabfuhr
erfolgt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist der Auslass jedoch leicht exzentrisch angeordnet. Damit wird
der Tatsache Rechnung getragen, dass bei einer solchen Toilette
zwar Sitzpositionen zwischen 3 und 9 Uhr ohne weiteres möglich sind,
in der Praxis aber in den meisten Fällen Sitzpositionen zwischen
17 und 19 Uhr eingenommen werden. Dementsprechend ist die von diesem
Ausführungsbeispiel
gezeigte Toilette auf diese Sitzpositionen hin optimiert.
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Die 6 gibt
Einblick in die dem Benutzer (von der Nasszelle aus gesehen) im
Regelfall verborgene Technik, die nur von der Serviceklappe durch die
Fahrzeugwand her zugänglich
ist. Die 6 zeigt den die Installationsabdeckung
bildenden Basisabschnitt 2b, der in den Tankraum bildenden
Basisabschnitt 2a übergeht,
von hinten her, also von der Serviceklappe aus gesehen. Klar zu
erkennen ist der Tank 15, der in Betrachtungsrichtung eingeschoben und
entgegen Betrachtungsrichtung wieder herausgezogen werden kann.
Der Tank weist einen um eine senkrechte Achse drehbaren Entleerungsstutzen 16 auf,
sowie hier nicht zu sehende Räder
und einen Trolleyhandgriff 17. Auf Grund seiner Räder und
seines Handgriffs kann der volle Tank nach seinem Herausnehmen aus
dem Fahrzeug wie ein Gepäckkoffer
bequem zur Entsorgungsstation gefahren werden. Ferner sieht man
die elektrische Verkabelung, die Spülwasserpumpe 18 und
die zugehörige
Spülwasseransaugleitung 19.
Die Spülwasserpumpe 18 wird über das
Bedienpaneel 20, das auch in den anderen Figuren zu sehen
ist, vom Benutzer betätigt.
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Die 5 zeigt
das Toilettensystem 1 von der Vorderseite her. Man erkennt,
deutlich, dass in der Vorderwand des den Tankraum bildenden Basisabschnitts 2a eine
Betätigungsöffnung 11 angebracht ist,
in die der am Tank 15 feste Handgriff 12 zur Betätigung des
Tankverschlusses 13 hineinragt. Der Tankverschluss 13 arbeitet
bei diesem Ausführungsbeispiel
als eine Art guillotineartiger Schieber – zieht der Toilettenbenutzer
den Handgriff 12 aus der Bildebene der 5 heraus,
so öffnet
er den Tank 15 und damit auch den Auslass des Toilettenbeckens 3a, wodurch
die Fäkalien
abgeführt
werden können. Drückt er den
Handgriff 12 wieder in Richtung der Zeichenebene der 5 hinein,
dann schließt
er damit den Tank 15 und damit auch den Auslass des Toilettenbeckens 3a.
-
Zuletzt
ist noch auf die Ausführungsform
gemäß 9 hinzuweisen.
Hier wurde in den Zwischenraum zwischen dem Schüsselgehäuse 3b und dem Toilettenbecken
ein schlauchartiger Weichtank 22 eingelegt, dessen Inhalt
punktiert dargestellt ist. Dieser Weichtank 22 kann im
vorliegenden Fall über einen
im Bereich des Brillenscharniers 5 nach außen ragenden
Stutzen mit Sanitärzusatz
befüllt
werden – ähnlich,
wie ein Scheibenwaschflüssigkeitsbehälter eines
PKW, der ja heute auch meist als Weichbeutel ausgeführt, in
einem Karosseriehohlraum untergebracht und nur über seinen halsartig in den
Motorraum hineinragenden Einfüllstutzen
zugänglich
ist. Der Tank fasst hier einen Vorrat von ca. 5 Litern, kann aber,
je nach Ausgestaltung des Schüsselgehäuses 3b größer oder
kleiner sein. Es ist eine hier nicht gezeigte elektrische Zusatzpumpe
vorgesehen, die auf Knopfdruck eine voreingestellte Menge an Sanitärzusatz
zudosiert, so dass nicht mehr nach jedem Entleeren des Fäkaltanks mit
den Flaschen mit Sanitärzusätzen hantiert
werden und die benötigte
Menge manuell abgemessen werden muss.
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Die 10 und 11 zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, nämlich
in der Form einer sogenannten „Banklösung". Anders als bei
dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel,
das als „Stand-alone-Lösung" konzipiert ist,
ist hier die Toilettenschüssel 3 weitgehend
in die zu einer kastenartigen Bank erweiterten Basis 2 integriert,
so dass im Wesentlichen nur der obere Randabschnitt der Toilette 3 über die
bankartige Basis hinausragt. Einer solche Banklösung wird von bestimmten Benutzerkreisen
aus designerischen, aber auch aus praktischen Gründen der Vorzug gegeben – der Bereich
um die Toilette herum lässt
sich hier meist leichter reinigen, als bei „Stand-alone-Lösungen", da schlecht zugängliche
Abschnitte zwischen der Toilette und den Wänden der Nasszelle bei der „Bank-Lösung" vermieden werden. Zudem ergeben sich
Ablageflächen
im rückwärtigen Bereich
der Toilette.
-
Wie
sich unmittelbar aus den diversen 10 und 11 erschließt, bietet die erfindungsgemäße Positionierbarkeit
der Brille 6 auch bei einer solchen Bank-Lösung Vorteile.
Denn zumindest der Fahrzeughersteller kann über die Lage der Brille 6 entscheiden.
Vorteilhafterweise kann jedoch auch hier der Benutzer selbst Hand
anlegen um die Brille 6 zusammen mit dem Deckel 7 wunschgemäß zu positionieren – und so
z. B. die Brille 6 so einstellen, dass die Toilette im
konkreten Fall schnell einmal in Position 16 Uhr benutzt
werden kann, etwa weil in der Ecke Nasszelle (in Position 20 Uhr)
gerade der klamme Skianzug zum Trocknen aufgehängt ist, der nicht erst umständlich aus
der Nasszelle entfernt werden soll.
-
Insbesondere
an Hand der 11a wird dabei nochmals augenfällig, wie
praktisch der gegenüber
der Brille 6 flankenseitig (7L, 7R) schmäler ausgeführte Deckel 7 ist.
-
Soweit
es nicht darauf ankommt, ob der Deckel 7 nun besonders
praktisch (weil in nahezu allen Positionen ungehindert aufklappbar)
ist oder nicht, sondern vordringlich Wert auf gestalterische Aspekte und
die oft als hygienischer angesehene Vollabdeckung der Brille 6 gelegt
wird, können
sowohl die „Stand-alone-Lösung" als auch die „Bank-Lösung" mit einem die Brille
vollständig
abdeckenden Deckel versehen sein – so, wie das die 12 an einem dritten Ausführungsbeispiel
in Form einer „Stand-alone-Lösung" illustrieren, die
zusätzlich
auch noch mit einem eine größere Installationsabdeckung
bildenden Basisabschnitt 2b ausgerüstet ist.
-
- 1
- Toilettensystem
- 2
- Basis
- 2a
- Tankraum
bildender Basisabschnitt
- 2b
- Installationsabdeckung
bildender Basisabschnitt
- 3
- Toilettenschüssel
- 3a
- Toilettenbecken
- 3b
- Toilettenschüsselgehäuse
- 4
- Abdeckring
- 5
- Lagerabschnitt
- 6
- Brille
- 7
- Deckel
- 7L
- Linksseitiger
Abschnitt
- 7R
- Rechtsseitiger
Abschnitt
- 8
- Installationsdurchlass
- 9
- Bedienpaneel
- 10
- Bodenwannenflansch
- 11
- Betätigungsöffnung
- 12
- Handgriff
zur Betätigung
des Tankverschlusses
- 13
- Tankverschluss
- 14
- Verteilerring
- 15
- Tank
- 16
- Nicht
vergeben
- 17
- Nicht
vergeben
- 18
- Nicht
vergeben
- 19
- Nicht
vergeben
- 20
- Verteilerring
- 21
- Lochring
- 22
- Schlauch-
bzw. Falttank