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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur direkten Befestigung zumindest eines Bügels, einer Backe und/oder einer Brücke eines Brillengestells an zumindest einem Brillenglas einer Randlosbrille gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruch 1 und ein zugehöriges Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 17.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Brillen ohne Randfassungen, und zwar sogenannte Randlosbrillen umfänglich bekannt. Derartige Randlosbrillen weisen üblicherweise ein Brillengestell umfassend mehrere Brillengestellteile, vorzugsweise eine Brücke zur Verbindung der beiden Brillengläser im Nasenbereich sowie zwei Brillenbügel auf, wobei der Brillenbügel entweder direkt mit oder über ein Scharnierelement und eine Backe mit dem Brillenglas der Randlosbrille verbunden ist. Hierbei werden bei bekannten Randlosbrillen die freien Enden der Brücke bzw. ein freies Ende des Bügels bzw. der Backe am Brillenglas direkt befestigt, und zwar mittels eines am jeweiligen Brillengestellteil befestigten Stiftelementes, welches durch eine Bohrung im Brillenglas geführt und auf der gegenüberliegenden Seite mittels einem Verschlussmittel mit dem Brillenglas verspannt wird.
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Nachteilig kommt es bei derartigen direkten Befestigungen der Brillengestellteile am Brillenglas einer Randlosbrille häufig zu einer Beschädigung des Brillenglases bei ungewollter Krafteinwirkung auf das Brillengestell. Aufgrund der sich in Querrichtung durch das Brillenglas erstreckenden Bohrung zur Aufnahme des Stiftelementes wird die Kraft im Wesentlichen punktuell in das Brillenglas eingeleitet und kann damit zu einer Beschädigungen, insbesondere ein randseitiges Ausbrechen des Brillenglases im Bereich der Bohrung führen.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur direkten Befestigung zumindest eines Bügels, einer Backe und/oder einer Brücke eines Brillengestells an zumindest einem Brillenglas einer Randlosbrille aufzuzeigen, welche die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile beseitigt, insbesondere eine optisch minimalistische und äußerst stabile Anbindung des Brillengestellteils an zumindest einem Brillenglas der Randlosbrille ermöglicht. Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur direkten Befestigung zumindest eines Bügels, einer Backe und/oder einer Brücke eines Brillengestells an zumindest einem Brillenglas einer Randlosbrille gemäß dem Patentanspruch 17.
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Der wesentliche Aspekt der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur direkten Befestigung zumindest eines Bügels, einer Backe und/oder einer Brücke eines Brillengestells an zumindest einem Brillenglas einer Randlosbrille wird darin gesehen, dass in der randseitigen Ausnehmung ein Befestigungskörper vorzugsweise formschlüssig aufgenommen und fest mit dem Brillenglas verbunden ist, dass der Befestigungskörper einen sich entlang der Querachse erstreckenden buchsenartigen Aufnahmekanal aufweist und dass der Bügel, die Backe und/oder die Brücke des Brillengestells zumindest einen steckerartigen Anschlussabschnitt aufweist, der zur Herstellung einer lösbaren Steckverbindung in den buchsenartigen Aufnahmekanal einführbar ist. Besonders vorteilhaft wird durch das Einbringen des eine Verbindungsbuchse bildenden Befestigungskörpers in die Ausnehmung des Brillenglases schnell und einfach eine direkte Befestigung von Brillengestellteilen am Brillenglas einer Randlosbrille möglich. Der Befestigungskörper und die zugehörigen Brillengestellteile werden vorzugsweise maschinell vorgefertigt, so dass der Optiker vor Ort ohne großen technischen und handwerklichen Aufwand dieses verwenden kann. Weiterhin vorteilhaft ist durch die flächige Anbindung des jeweiligen Brillengestellteils über den Befestigungskörper an das Brillenglas einer Randlosbrille die Gefahr einer Beschädigung des Brillenglases bei ungewollter Krafteinwirkung deutlich reduziert. Schließlich können aufgrund der lösbaren Steckverbindung auch Brillengestelle mit unterschiedlichem Design für dieselben Brillengläser Verwendung finden, so dass ein Brillenträger beispielsweise die Farbe und Form seines Brillengestells an seine aktuellen Bedürfnisse anpassen kann.
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Weiterhin vorteilhaft ist der Befestigungskörper aus Kunststoff, Metall oder einer Kombination aus Kunststoff und Metall, vorzugsweise einem zumindest teilweise transparenten Kunststoffmaterial hergestellt ist. Bei einer transparenten Ausbildung des Befestigungskörpers ist die Anbindung des Brillengestells an die Brillengläser der Randlosbrille optisch nahezu nicht mehr erkennbar, so dass sich eine minimalistische direkte Befestigung für Randlosbrillen ergibt. Damit wird die äußere Kontur der Brillengläser durch die Befestigung des Brillengestells nicht gebrochen, sondern beibehalten.
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Vorzugsweise weist die randseitige Ausnehmung einen U- oder V-förmigen Querschnitt aufweist und läuft entlang einer Achse senkrecht zur Querachse und senkrecht zu einer die Brillengläser aufnehmenden Glasebene konisch zu. Hierdurch ergibt sich eine besonders stabile Anbindung des Brillengestellteils an zumindest einem Brillenglas der Randlosbrille.
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Weiterhin vorteilhaft ist die äußere Form des Befestigungskörpers an die Form der randseitigen Ausnehmung angepasst ist, wobei der in die randseitigen Ausnehmung eingebrachte Befestigungskörper bündig mit dem Brillenglas verbunden, vorzugsweise verklebt ist. Damit wird die Ausnehmung im Brillenglas vollständig verschlossen und es ergibt sich eine bündige Brillenglasoberfläche.
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In einer bevorzugten Ausführungsvariante läuft der buchsenartige Aufnahmekanal entlang der Querachse konisch zu und der steckerartige Anschlussabschnitt ist durch zumindest einen freien Endabschnitt des Bügels, der Backe und/oder der Brücke des Brillengestells gebildet ist, wobei der steckerartige Anschlussabschnitt aus einem flachen Bandmaterial, vorzugsweise aus Metall oder einer Metalllegierung hergestellt ist. Aufgrund der konischen Führung des steckerartigen Anschlussabschnittes im buchsenartigen Aufnahmekanal ist die lösbare Steckverbindung besonders benutzerfreundlich herstellbar.
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Weiterhin vorteilhaft ist die lösbare Steckverbindung als Raststeckverbindung ausgebildet ist. Hierzu weist der steckerartige Anschlussabschnitt einen Nasenabschnitt und der Befestigungskörper eine mit dem buchsenartigen Aufnahmekanal verbundene Bohrung und/oder halbkugelförmige Ausnehmung zur zumindest teilweisen Aufnahme des Nasenabschnittes auf. Weiterhin vorteilhaft kann die Bohrung ein Innengewinde zur Aufnahme eines Schraubmittels aufweist.
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Besonders vorteilhaft ist die randseitige Ausnehmung zumindest zur Vorderseite des Brillenglases geöffnet und erstreckt sich zumindest über einen Teil der Stärke des Brillenglases von der Vorderseite in Richtung der Rückseite. Bei Gläsern mit geringen Stärken kann die die randseitige Ausnehmung auch zusätzlich zur Rückseite des Brillenglases geöffnet sind und sich über die gesamte Stärke des Brillenglases erstrecken.
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Ebenfalls kann in gemäß einer vorteilhaft Ausführungsvariante der steckerartige Anschlussabschnitt durch ein kappenartiges Anschlusselement gebildet sein, welches auf das freie Ende des jeweiligen Bügels bzw. der jeweiligen Backe und/oder die freien Enden der Brücke aufsteckbar ist. Vorteilhaft können damit auch bestehende Brillenbügel mit den erfindungsgemäßen Steckverbindungssystem nachgerüstet werden.
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Ferner ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur direkten Befestigung zumindest eines Bügels, einer Backe und/oder einer Brücke eines Brillengestells an zumindest einem Brillenglas einer Randlosbrille, bei dem in zumindest ein Brillenglas zumindest eine randseitige Ausnehmung eingebracht wird, die sich entlang der Querachse des Brillenglases erstreckt. Der wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, dass in die randseitige Ausnehmung ein Befestigungskörper formschlüssig eingebracht und fest mit dem Brillenglas verbunden wird, wobei der Befestigungskörper einen sich entlang der Querachse erstreckenden buchsenartigen Aufnahmekanal und der Bügel, die Backe und/oder die Brücke des Brillengestells zumindest einen steckerartigen Anschlussabschnitt aufweist, und dass zur Herstellung einer der zur Herstellung einer lösbaren Steckverbindung der steckerartige Anschlussabschnitt in den buchsenartigen Aufnahmekanal eingeführt wird. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache und schnelle direkte Montage eines Brillengestells an den Brillengläsern einer Randlosbrille.
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Besonders vorteilhaft wird der in die randseitige Ausnehmung formschlüssig eingebrachte Befestigungskörper bündig mit dem Brillenglas verbunden, vorzugsweise verklebt.
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Die Ausdrucke „näherungsweise“, „im Wesentlichen“ oder „etwa“ bedeuten im Sinne der Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/– 10%, bevorzugt um +/– 5% und/oder Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
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Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine vereinfachte Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Randlosbrille mit einstückig ausgebildeten Brillenbügeln,
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2 eine vereinfachte Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Randlosbrille mit über ein Scharnierelement und jeweils einer Backe mit dem Brillengläsern verbundenen Brillenbügeln,
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3 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung der Vorderseite eines Brillenglases der Randlosbrille gemäß 1,
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4 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung der Rückseite eines Brillenglases der Randlosbrille gemäß 1,
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5 einen Schnitt entlang der Linie I-I durch den Anschlussbereich des Brillenglases gemäß 3,
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6 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsvariante des Befestigungskörpers
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7 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsvariante des Befestigungskörpers,
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8a–d unterschiedliche Ausführungsvarianten des steckerartigen Anschlussabschnittes eines Brillengestellteils, insbesondere des Brillenbügels.
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9 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung der Vorderseite eines Brillenglases der Randlosbrille gemäß 1 in einer alternativen Ausführungsvariante,
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10 einen Schnitt entlang der Linie I-I durch den Anschlussbereich des Brillenglases gemäß 3 bei sich nur teilweise entlang der Stärke des Brillenglases erstreckenden randseitigen Ausnehmung,
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11 eine Ausführungsvariante des steckerartigen Anschlussabschnittes eines Brillengestellteils, insbesondere des Brillenbügels zur Verwendung in der Ausführungsvariante gemäß 9 und
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12 eine alternative Ausführungsvariante des steckerartigen Anschlussabschnittes mit einer kappenartigen Anschlusselement.
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1 und 2 zeigen beispielhaft jeweils eine schematische Frontansicht einer Randlosbrille 1 bestehend aus zwei Brillengläsern 2, 2’ und einem mehrere Teile umfassenden Brillengestell 3.
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Beispielsweise weist das in 1 dargestellte Brillengestell 3 einen ersten und zweiten Bügel 3.1, 3.2 sowie eine Brücke 3.3 auf, wobei an der Brücke 3.3 vorzugsweise zwei Nasenauflagen 4, 4’ zur Auflage der Randlosbrille 1 auf der Nase des Brillenträgers vorgesehen sind. Der freie Ende des jeweiligen Bügels 3.1, 3.2 ist damit direkt mit dem Brillenglas 2, 2’ verbunden.
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In der Ausführungsvariante gemäß 2 ist das freie Ende des ersten und zweiten Bügels 3.1, 3.2 nicht direkt mit dem Brillenglas 2, 2’ verbunden, sondern über ein erstes und zweites Scharnierelement 3.4, 3.5 mittels einer ersten und zweiten Backe 3.6, 3.7. Damit ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel der erste Bügel 3.1 über das erste Scharnierelement 3.4 gelenkig mit der ersten Backe 3.6 verbunden, dessen freies Ende direkt mit dem in Frontansicht linken äußeren seitlichen Rand des linken Brillenglases 2 der Randlosbrille 1 in Verbindung steht. Analog hierzu ist der zweite Bügel 3.2 über das zweite Scharnierelement 3.5 an die zweite Backe 3.7 angelenkt, dessen freies Ende direkt mit dem in Frontansicht rechten äußeren seitlichen Rand des rechten Brillenglases 2’ der Randlosbrille 1 verbunden ist.
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Die vorliegende Erfindung ist keinesfalls auf die in 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen eines Brillengestells 3 beschränkt, sondern umfasst sämtliche Ausführungsvarianten der Teile eines Brillengestells 3, welche zur direkten Befestigung am Brillenglas 2, 2’ einer Randlosbrille 1 mittels eines freien Endes des Teils eines Brillengestells 3 geeignet sind.
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Erfindungsgemäß weisen die Brillengläser 2, 2’ zumindest eine randseitige Ausnehmung 5, 5’, 5’’, 5’’’ auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind pro Brillenglas 2, 2’ jeweils zwei randseitige Ausnehmungen 5, 5’, 5’’, 5’’’ in den gegenüberliegenden seitlichen Randabschnitten des Brillenglases 2, 2’ vorgesehen, um sowohl eine direkte Befestigung der Brücke 3.3 als auch des ersten und zweiten Bügels 3.1, 3.2 bzw. der ersten und zweiten Backe 3.6, 3.7 an den Brillengläsern 2, 2’ zu ermöglichen.
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Die randseitigen Ausnehmungen 5, 5’, 5’’, 5’’’ erstrecken sich entlang der Querachse QA der Randlosbrille 1, und zwar vorzugsweise über die vollständige Stärke S des Brillenglases 2, 2’, d.h. von der Vorderseite 2a zur Rückseite 2b des Brillenglases 2, 2’, wobei die Querachse QA in einer die Brillengläser 2, 2’ aufnehmenden Glasebene E verläuft. Bei Brillengläsern mit hohen Stärken S ist die randseitige Ausnehmung 5, 5’, 5’’, 5’’’ zumindest zur Vorderseite 2a des Brillenglases 2, 2’ geöffnet und erstreckt gemäß der in 10 dargestellten Ausführungsvariante zumindest über einen Teil der Stärke S des Brillenglases 2, 2’ von der Vorderseite 2a in Richtung der Rückseite 2b.
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Gemäß der in 5 dargestellten Ausführungsvariante ist die randseitige Ausnehmung 5, 5’, 5’’, 5’’’ zusätzlich auch zur Rückseite 2b des Brillenglases 2, 2’ hin geöffnet und erstreckt sich damit über die gesamte Stärke S des Brillenglases 2, 2’. Damit entsteht ein durchgehender, randseitig geöffneter und außerhalb des primären Sehfeldes befindlicher Durchbruch im Brillenglas 2, 2’. Vorzugsweise weisen die randseitigen Ausnehmungen 5, 5’, 5’’, 5’’’ jeweils dieselbe Querschnittsform auf, und zwar einen U- oder V-förmigen oder trapezförmigen Querschnitt.
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Die randseitigen Ausnehmungen 5, 5’, 5’’, 5’’’ sind erfindungsgemäß zur formschlüssigen Aufnahme eines Befestigungskörpers 6, 6’, 6’’, 6’’’ ausgebildet. Der in der randseitigen Ausnehmung 5, 5’, 5’’, 5’’’ formschlüssig aufgenommene Befestigungskörper 6, 6’, 6’’, 6’’’ ist fest mit dem Brillenglas verbunden, vorzugsweise mit diesem verklebt oder verschweißt. Hierbei wird der Befestigungskörper 6, 6’, 6’’, 6’’’ derart in die jeweilige randseitige Ausnehmungen 5, 5’, 5’’, 5’’’ der Brillengläser 2, 2’ eingebracht, dass sich ein bündiger Übergang zwischen den nach außen gerichteten Oberflächen des Befestigungskörpers 6, 6’, 6’’, 6’’’ und den daran anschließenden, die randseitige Ausnehmung 5, 5’, 5’’, 5’’’ einschließenden Oberflächenflächen des jeweiligen Brillenglases 2, 2’ ergibt. Der Befestigungskörper 6, 6’, 6’’, 6’’’ füllt damit die jeweilige Ausnehmung 5, 5’, 5’’, 5’’’ vollständig aus, so dass ein Brillenglas 2, 2’ mit einem geschlossenen Randverlauf entsteht.
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Der Befestigungskörper 6, 6’, 6’’, 6’’’ ist beispielsweise aus Metall, Kunststoff oder einer Kombination aus Metall und Kunststoff hergestellt. In einer bevorzugten Ausführungsvariante findet ein zumindest teilweise transparentes Kunststoffmaterial Verwendung. Im Falle eines vollständig transparenten Kunststoffmaterials ergibt der optische Eindruck einer geschlossenen Glasoberfläche, insbesondere auch im Bereich der Ausnehmungen 5, 5’, 5’’, 5’’’ der Brillengläser 2, 2’.
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In 3 und 4 ist beispielhaft jeweils in einer vergrößerten Ausschnittsdarstellung eine Draufsicht auf den seitlichen Befestigungsbereich der Vorderseite 2a und der Rückseite 2b des Brillenglases 2 gemäß den 1 und 2 dargestellt, bei dem in der einen randseitigen Ausnehmung 5 bereits der Befestigungskörper 6 aufgenommen ist. Hierbei sind die formschlüssig aneinander anliegenden Oberflächenabschnitte des Befestigungskörpers 6 mit dem Innenflächen der randseitigen Ausnehmung 5 des Brillenglases miteinander verklebt.
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5 zeigt einen Schnitt entlang der Achse I-I durch den die Ausnehmung 5 aufweisenden Befestigungsbereich des Brillenglases 2 gemäß 3. Die vom Brillenträger abgewandte Vorderseite 2a des Brillenglases 2 und die dem Brillenträger zugewandte Rückseite 2b des Brillenglases 2 weisen hierbei eine unterschiedliche Öffnungsweite der randseitigen Ausnehmung 5 auf, und zwar ist die Öffnungsweite Wa der Ausnehmung 5 an der Vorderseite 2a größer als die Öffnungsweite Wb der Ausnehmung 5 an der Rückseite 2b des Brillenglases 2. Damit läuft die Ausnehmung 5 entlang einer Achse senkrecht zur Querachse QA und zur Glasebene E konisch zu. Die Ober- und Unterseite des Befestigungskörpers 6 sind entsprechend angepasst, so dass diese ebenfalls konisch zulaufen.
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In 6 und 7 ist beispielhaft jeweils ein Längsschnitt durch zwei Ausführungsvarianten des Befestigungskörpers 6 dargestellt. Im Befestigungskörper 6 ist erfindungsgemäß ein sich entlang der Querachse QA erstreckender buchsenartiger Aufnahmekanal 7 vorgesehen, der zur Herstellung einer lösbaren Steckverbindung mit zumindest einem steckerartigen Anschlussabschnitt 7 des Bügels 3.1, 3.2, der Backe 3.6, 3.7 und/oder der Brücke 3.3 des Brillengestells 3 ausgebildet ist. Hierzu ist der steckerartige Anschlussabschnitt 8 des Bügels 3.1, 3.2, der Backe 3.6, 3.7 und/oder der Brücke 3.3 des Brillengestells 3 über eine randseitige Öffnung in den buchsenartigen Aufnahmekanal 7 einführbar.
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Der buchsenartige Aufnahmekanal 7 ist hinsichtlich seiner Form und Abmessung an den steckerartigen Anschlussabschnitt 8 angepasst, der vorzugsweise durch einen freien Endabschnitt des Bügels 3.1, 3.2, der Backe 3.6, 3.7 und/oder der Brücke 3.3 des Brillengestells 3 gebildet wird. Der buchsenartige Aufnahmekanal 7 läuft vorzugsweise entlang der Querachse QA und/oder einer senkrecht zur Querachse QA und der Glasebene E verlaufenden Achse konisch zu, um ein erleichtertes Einführen des steckerartigen Anschlussabschnittes 8 in den buchsenartigen Aufnahmekanal 7 zu gewährleisten. Der buchsenartigen Aufnahmekanal 7 weist hierbei im Wesentlichen eine längliche Form auf.
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Zur Herstellung einer Raststeckverbindung kann im Befestigungskörper 6 eine senkrecht zur Querachse QA und der Glasebene E verlaufende Bohrung 9 (6) oder eine halbkugelförmige Ausnehmung 9’ (7) vorgesehen sein, welches sich vom buchsenartigen Aufnahmekanal 7 zur Rückseite 2b des Brillenglases 2 bzw. zur Vorderseite 2a erstreckt. Die Bohrung 9 bzw. die halbkugelförmige Ausnehmung 9’ sind zur Aufnahme eines am steckerartigen Anschlussabschnitt 8 vorgesehenen, seitlich abstehenden Nasenabschnittes 8’ vorgesehen. Nach dem vollständigen Einführen des steckerartigen Anschlussabschnittes 8 in den buchsenartigen Aufnahmekanal 7 rastet der Nasenabschnitt 8’ des steckerartigen Anschlussabschnittes 8 zumindest abschnittweise in die Bohrung 9 oder die halbkugelförmige Ausnehmung 9’ ein und verhindert damit ein ungewolltes Lösen der Steckverbindung. Nur bei Anliegen einer vorgegebenen Zugkraft kann die beschriebene Raststeckverbindung wieder gelöst werden.
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In den 8(a) bis (d) sind vier unterschiedliche Ausführungsformen eines derartigen steckerartigen Anschlussabschnittes 8 mit Nasenabschnitt 8’ beispielhaft für das freie Ende eines Bügels 3.1 dargestellt. Der steckerartige Anschlussabschnitt 8 ist vorzugsweise aus einem flachen Bandmaterial, vorzugsweise Metall oder einer Metalllegierung hergestellt, in welches zur Ausbildung des Nasenabschnittes 8’ eine halbkreisförmige Biegung eingebracht ist. Alternativ kann der Nasenabschnittes 8’ durch Aufbringen eines halbkugelartigen Materialabschnittes und fester Verbindung mit dem bandartigen Material gebildet werden. Der Nasenabschnitte 8’ kann entweder in Richtung der Vorder- oder Rückseite 2a, 2b des Brillenglases seitlich vom ansonsten im Wesentlichen ebenen oder gerade verlaufenden steckerartigen Anschlussabschnitt 8 wegstehen.
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In einer weiteren Ausführungsvariante weist die Bohrung 9 ein Innengewinde auf, über welches ein Schraubmittel in die Bohrung 9 einschraubbar ist, um eine zusätzliche Sicherung des steckerartigen Anschlussabschnitt 8 im buchsenartigen Aufnahmekanal 7 und damit im Befestigungskörper 6, 6’, 6’’, 6’’’ zu gewährleisten.
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In einer weiteren Ausführungsvariante gemäß 9 können beispielsweise auch zwei halbkugelförmige Ausnehmungen 9’ vorgesehene sein, welche sich in der oder parallel zur Glasebene E erstrecken. 11 und 12 zeigen weitere Ausführungsvarianten des steckerartigen Anschlussabschnittes 8 mit zwei Nasenabschnitten 8’, 8’’ zur Herstellung einer Steckverbindung mit der Ausführungsvariante des Befestigungskörpers 6 gemäß 9. Der steckerartige Anschlussabschnitt 8 ist wiederum vorzugsweise aus einem flachen Bandmaterial, vorzugsweise Metall oder einer Metalllegierung hergestellt und die zwei Nasenabschnitte 8’, 8’’ sind durch Aufbringen eines halbkugelartigen Materialabschnittes und fester Verbindung mit dem bandartigen Material hergestellt. Die Nasenabschnitte 8’, 8’’ erstrecken sich damit senkrecht zur Bügelober- und unterseite.
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In einer alternativen Ausführungsvariante ist der steckerartige Anschlussabschnitt 8 durch ein kappenartiges Anschlusselement 10 gebildet, welches auf das freie Ende des jeweiligen Bügels 3.1, 3.2 bzw. der jeweiligen Backe 3.6, 3.7 und/oder die freien Ende der Brücke 3.3 aufsteckbar ist. Vorzugsweise ist das kappenartige Anschlusselement 10 als Kunststoffteil, insbesondere Kunststoffspritzgussteil ausgebildet und weist einen inneren Aufnahmekanal 10.1 zur Aufnahme des freien Endes auf. Die äußere Form des kappenartigen Anschlusselementes 10 ist an die innere Form des buchsenartigen Aufnahmekanals 7 des Befestigungskörper 6, 6’, 6’’, 6’’’ angepasst und bildet beispielsweise zwei seitlich wegstehende Nasenabschnitte 8’, 8’’ aus. Ferner können entweder am freien Ende des jeweiligen Bügels 3.1, 3.2 bzw. der jeweiligen Backe 3.6, 3.7 und/oder an den freien Enden der Brücke 3.3 Sicherungsmittel vorgesehen sein, welche das kappenartige Anschlusselement 10 vor einem ungewollten Abziehen vom freien Ende sichern. Diese können beispielsweise durch eine zumindest abschnittsweise hakenartige Profilierung der Außenfläche des freien Endes realisiert sein.
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Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegend Erfindungsgedanke verlassen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Randlosbrille
- 2, 2’
- Brillengläser
- 2a
- Vorderseite
- 2b
- Rückseite
- 3
- Brillengestell
- 3.1
- erster Bügel
- 3.2
- zweiter Bügel
- 3.3
- Brücke
- 3.4
- erstes Scharnierelement
- 3.5
- zweites Scharnierelement
- 3.6
- erste Backe
- 3.7
- zweite Backe
- 4, 4’
- Nasenauflagen
- 5, 5’, 5’’, 5’’’
- randseitige Ausnehmung
- 6, 6’, 6’’, 6’’’
- Befestigungskörper
- 7
- buchsenartiger Aufnahmekanal
- 8
- steckerartiger Anschlussabschnitt
- 8’, 8’’
- Nasenabschnitte
- 9
- Bohrung
- 9’
- halbkugelförmige Ausnehmung
- 10
- kappenartige Anschlusselement
- 10.1
- innerenr Aufnahmekanal
- QA
- Querachse
- E
- Glasebene
- S
- Glasstärke
- Wa
- Öffnungsweite Vorderseite
- Wb
- Öffnungsweite Rückseite