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Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von Brillengestellteilen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1, ein Unterlegelement zur Verwendung mit einer solchen Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 9 sowie eine Brille gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 10.
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Rahmenlose Brillen, bei denen das Brillengestell bzw. die Brillengestellteile, wie Bügel, Backen oder Stege direkt am Brillenglas befestigt sind, sind in verschiedensten Ausführungsformen hinreichend bekannt.
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In der Regel sind bei derartigen rahmenlosen Brillen die Brillengestellteile über Stifte, Schrauben oder dergleichen, welche durch Glasbohrungen im Brillenglas geführt werden, an den Brillengläsern befestigt. Zur Befestigung eines Brillengestells müssen dabei die Glasbohrungen, angepasst an das jeweils bevorzugte bzw. verwendete Brillengestellteil exakt im Brillenglas positioniert sein. Ebenso muss der Innendurchmesser der Glasbohrungen genau auf die Stärke der Stifte oder Schrauben abgestimmt sein, damit ein ausreichend stabiler Sitz der Brillengestellteile an den Brillengläsern erreicht wird und eine Verschiebung oder Verlagerung der Brillengläser relativ zu den Brillengestellteilen zuverlässig verhindert wird. Das Einbringen derart präziser Glasbohrungen erfordert ist technisch aufwendig und erfordert ein handwerkliches Geschick. Beim täglichen Gebrauch einer rahmenlosen Brille kommt es jedoch auch bei präzise eingebrachten Glasbohrungen nicht selten zu Ausbrüchen im Brillenglas. Daher gibt es zahlreiche Vorschläge, bei derartigen rahmenlosen Brillen eine ausbruchsichere Verbindung zwischen Brillenglas und Brillengestell zu schaffen.
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Die
DE 299 17 748 U1 beispielsweise beschreibt eine Brille mit Glasbohrfassung sowie eine Beilagscheibe für eine solche Brille, bei der die Elemente eines Brillengestells mittels Befestigungsschrauben, welche Bohrungen im Brillenglas durchdringen, befestigt sind. Für einen verbesserten Halt sind Beilagscheiben zwischen einem Kopf der Befestigungsschrauben und der innenseitigen, nämlich dem Gesicht eines Brillenträgers zugewandten Glasoberfläche angeordnet, wobei die Beilagscheiben an jeweils einer Seite keilförmig abgeschrägt sind.
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Ferner beschreibt die
EP 0 666 490 B1 eine Linsenverbindungsstruktur einer randlosen Brille zum Verbinden eines Verbindungsabschnittes eines Bügels oder eines Steges mit einem zugehörigen Brillenglas, bei der im Brillenglas eine durchgehende Verbindungsbohrung und eine Eingriffsaussparung sowie eine zwischen dem Brillenglas und dem Verbindungsabschnitt eines Bügels oder Steges angeordnete Bundbuchse vorgesehen sind. Die Bundbuchse weist eine Durchgangsbohrung und zumindest eine Ausnehmung auf, wobei die Ausnehmung derart ausgebildet ist, dass sie auf der dem Brillenglas zugewandten Seite eine korrespondierende Aufwölbung zum Eingriff in die Eingriffsaussparung des Brillenglases ausbildet. Über den Verbindungsabschnitt des Bügels oder Steges oder über eine damit verbundene Schraube werden ein Befestigungsstift und ein Eingriffsvorsprung zur Verfügung gestellt, wobei der Befestigungsstift die durchgehenden Bohrungen in Brillenglas und Bundbuchse durchdringt und der Eingriffsvorsprung wiederum in die Ausnehmung der Bundbuchse eingreift. In einfachen Worten ausgedrückt wird der Verbindungsabschnitt des Bügels oder Steges mit dem Befestigungsstift an einem Punkt am Brillenglas festgelegt und mit dem Eingriffsvorsprung an einem zweiten Punkt zusätzlich fixiert.
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Insbesondere bei so genannten Wechselbrillen, wie sie beispielsweise in der
EP 1 877 853 B1 beschrieben sind, ist eine entsprechend feste, stabile und verdrehsichere Verbindung von Brillengestellteilen tragenden Trägerelementen und Brillengläsern von entscheidender Bedeutung, da beim Wechseln der Brillengestellteile, nämlich beim Aufschieben bzw. Abziehen der Brillengestellteile vom Trägerelement eine nicht zu vernachlässigende Schub- bzw. Zugkraft auf das direkt mit dem Brillenglas verbundene Trägerelement wirkt.
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Aufgabe der vorliegenden Neuerung ist es, eine Vorrichtung zur Befestigung von Brillengestellteilen an einem Brillenglas bereitzustellen, die eine verbesserte Verbindung von Brillengestellteil und Brillenglas ermöglicht, und zwar derart, dass eine gleichmäßigere Kräfteverteilung auf der Brillenglasoberfläche erreicht wird und Ausbrüche des Brillenglases effektiv verhindert werden können.
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Die Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffes des Schutzanspruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
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Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Befestigung von Brillengestellteilen, insbesondere von Backen, Bügeln oder Stegen an einem mit Glasbohrungen versehenen Brillenglas, aufweisend wenigstens einen mit einem Brillengestellteil oder einem Trägerelement zum tragenden Aufnehmen eines Brillengestellteils verbundenen Befestigungsstift und wenigstens einem Positionierstift sowie ein Unterlegelement. Das zwischen dem Brillenglas und dem Brillengestellteil angeordnete Unterlegelement weist eine erste Durchgangsbohrung auf, wobei der Befestigungsstift die erste Durchgangsbohrung sowie eine durchgehende Glasbohrung durchdringt. Der wesentliche Aspekt der vorliegenden Neuerung ist darin zu sehen, dass das Unterlegelement zusätzlich eine zweite Durchgangsbohrung zur Durchführung des Positionierstiftes aufweist und dass zumindest eine der beiden Durchgangsbohrungen in Form eines Langloches oder in Form einer Nut ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Nut in Form einer stirnseitig geöffneten Längsnut ausgebildet.
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Der mit dem Brillengestellteil selbst oder einem Trägerelement zum tragenden Aufnehmen eines Brillengestellteils verbundene Befestigungsstift durchdringt von der Außenseite des Brillenglases her zunächst die erste Durchgangsbohrung des Unterlegelementes und dann eine dazu fluchtend ausgerichtete und als Durchgangsbohrung ausgebildete Glasbohrung im Brillenglas. In dieser Weise wird das Brillengestellteil bzw. der Befestigungsstift des Brillengestellteiles an dieser Durchtrittsstelle durch das Brillenglas mittels des Unterlegelementes stabilisiert. Aufgrund der zusätzlichen zweiten Durchgangsbohrung im Unterlegelement der neuerungsgemäßen Vorrichtung kommt es besonders vorteilhaft zu einer weiteren Stabilisierung, und zwar an der Stelle, an der der Positionierstift die zweite Durchgangsbohrung des Unterlegelementes durchdringt bevor er in die weitere Glasbohrung eingreift. Die auf die Vorrichtung zur Befestigung von Brillengestellteilen wirkenden Kräfte bei der täglichen Benutzung einer Brille, zum Beispiel beim Verschwenken oder Auf- und Zuklappen der Brillenbügel werden durch das Unterlegelement zumindest teilweise aufgenommen. Ein Verkippen oder Verdrehen der Befestigungs- bzw. Positionierstifte wird durch die neuerungsgemäße Vorrichtung wirkungsvoll verhindert, selbst dann wenn die Innendurchmesser der Glasbohrungen nicht präzise an die Stärke der Befestigungs- bzw. Positionierstifte angepasst sind. Eine rotatorische oder translatorische Verlagerung des Brillenglases relativ zum Brillengestellteil kann durch die neuerungsgemäße Vorrichtung zuverlässig verhindert werden. Ebenso kann die Gefahr des Auftretens von Ausbrüchen im Brillenglas dadurch auf ein Minimum reduziert werden.
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Insbesondere vorteilhaft ist in dem Unterlegelement der neuerungsgemäßen Vorrichtung zumindest eine der beiden Durchgangsbohrungen als Langloch oder als Nut ausgebildet, wobei besonders bevorzugt der Positionierstift des Brillengestellteiles bzw. des Trägerelementes die als Langloch oder Nut ausgebildete Durchgangsbohrung durchdringt. Durch eine als Langloch oder als Nut ausgebildete Durchgangsbohrung kann in der neuerungsgemäßen Vorrichtung ein und dasselbe Unterlegelement für Brillengestellteile bzw. Trägerelemente mit unterschiedlich zueinander positionierten Befestigungs- und Positionierstiften verwendet werden kann, solange ein bestimmter Varianzbereich der Abstände der Befestigungs- und Positionierstifte nicht überschritten wird. Besonders bei der Herstellung des Unterlegelementes, welches vorzugsweise aus Metall, insbesondere aus Edelstahl oder aus Kunststoff hergestellt ist, ist dies nicht allein aus Kostengründen ein beträchtlicher Vorteil.
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Bevorzugt ist der Positionierstift der neuerungsgemäßen Vorrichtung bezogen auf seine Länge lediglich als ein in eine Glasbohrung eingreifender Stift und nicht als ein das Brillenglas vollständig durchdringender Stift ausgebildet. Der Positionierstift kann so in eine als Aufnahmeausnehmung oder in Form eines Sackloches ausgebildete Glasbohrung in das Brillenglas eingreifen. Bevorzugt sind der Befestigungs- und der Positionierstift fest mit dem Brillengestellteil oder dem Trägerelement verbunden, es können jedoch auch lösbar verbundene Stifte oder Schrauben verwendet werden.
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Besonders vorteilhaft weist das Unterlegelement eine im Wesentlichen rechteckförmige Querschnittsform mit zwei Längs- und zwei Stirnseiten, mit einer parallel zu einer Hauptachse verlaufenden Länge und einer im Wesentlichen senkrecht zur Hauptachse verlaufenden Breite auf. Vorzugsweise hat das Unterlegelement eine Länge in einem Bereich von etwa 4 mm bis 10 mm, insbesondere von rund 6,5 mm und eine Breite in einem bereich von etwa 1,5 mm bis 2 mm, insbesondere von rund 1,8 mm. Die zwei Durchgangsbohrungen sind bevorzugt entlang der Hauptachse angeordnet, wobei sich die als Langloch oder als Nut ausgebildete Durchgangsbohrung ebenfalls ihrer Länge nach entlang der Hauptachse erstreckt. In den Ausführungsformen des Unterlegelementes der vorliegenden Neuerung, in denen eine der beiden Durchgangsbohrungen des Unterlegelementes als Nut ausgebildet ist, wobei die Nut stirnseitig geöffnet ist.
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Das Unterlegelement der vorliegenden Neuerung weist bevorzugt einen ersten stirnseitigen Randbereich und einen zweiten stirnseitigen Randbereich auf, wobei dem ersten stirnseitigen Randbereich benachbart die zweite Durchgangsbohrung und dem zweiten stirnseitige Randbereich benachbart die erste Durchgangsbohrung angeordnet ist. In Gebrauchsstellung der Vorrichtung ist das Unterlegelement so angeordnet, dass der zweite stirnseitige Randbereich vorzugsweise entlang eines Randabschnittes des Brillenglases ausgerichtet ist und der zweite stirnseitige Randbereich zur Mitte des Brillenglases hin orientiert ist.
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Vorzugsweise weist das Unterlegelement eine erste Anlagefläche zur außenseitigen Anlage an dem Brillenglas und eine zweite Anlagefläche zur Anlage an dem Brillengestellteil auf und zumindest der erste stirnseitige Randbereich des Unterlegelementes ist abgefast, wobei die Fase an der zweiten Anlagefläche ausgebildet ist. Ein derartig sich zum ersten stirnseitigen Randbereich hin verjüngendes oder abgeflachtes Unterlegelement bringt den Vorteil, dass zum Beispiel Scharnier- oder Gelenkelemente des befestigten Brillengestellteiles durch das Unterlegelement nicht räumlich behindert werden.
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Bevorzugt ist der erste stirnseitige Randbereich des Unterlegelementes abgewinkelt, abgebogen oder gekrümmt ausgebildet, wobei der erste stirnseitige Randbereich zumindest teilweise aus einer Ebene der ersten Anlagefläche heraustritt. Bei Ausführungsformen mit abgewinkelten oder geknickten ersten stirnseitigen Randbereichen schließen vorzugsweise eine erste Hauptebene der zweiten Anlagefläche und eine Knickebene einen spitzen Winkel in einem Bereich von 5° bis 25°, insbesondere einen spitzen Winkel von beispielsweise 15° ein. Bei gekrümmten oder gebogenen Ausführungsformen ist die Biegung bzw. Krümmung derart ausgebildet, dass beispielsweise die Hauptachse des Unterlegelementes und eine Biegeachse des ersten stirnseitigen Randbereiches ebenfalls einen spitzen Winkel einschließen. Der abgewinkelte, geknickte oder gekrümmte Randbereich des Unterlegelementes steht vorzugsweise über den Randabschnitt des Brillenglases über und überdeckt bzw. umgreift diesen teilweise.
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Insbesondere bevorzugt ist die Vorrichtung für eine auswechselbare Befestigung von Brillengestellteilen, insbesondere von Backen, Bügeln oder Stegen an einem mit Glasbohrungen versehenen Brillenglas ausgebildet. Dabei wird durch die Vorrichtung ein Trägerelement mit einem Brillenglas verbunden, wobei ein Brillengestellteil durch formschlüssiges Aufstecken oder Aufschieben auf das Trägerelement befestigt werden kann. Ein aufzusteckendes Brillengestellteil, beispielsweise ein Brillenbügel weist dabei eine an Form und Größe des Trägerelementes angepasste Ausnehmung auf, wobei die Ausnehmung im Brillenbügel gleichzeitig so ausgebildet ist, dass sie das Trägerelement zumindest abschnittsweise umgreift. Ein Auswechseln des Brillenbügels ist durch einfaches Abziehen und wieder Aufschieben eines Brillenbügels auf das Trägerelement möglich. Ganz besondere Vorteile ergeben sich bei einer Vorrichtung zur auswechselbaren Befestigung von Brillengestellteilen dadurch, dass aufgrund des zwischen Brillenglas und Brillenbügel angeordneten Unterlegelementes ein direkter Kontakt zwischen dem aufzuschiebenden Brillenbügel und der Glasoberfläche des Brillenglases vermieden wird. Das über Befestigungs- und Positionierstift des Trägerelementes festgelegte Unterlegelement liegt mit seiner ersten Anlagefläche außenseitig am Brillenglas an und stellt mit seiner zweiten Anlagefläche eine Kontaktfläche für den aufzuschiebenden Brillenbügel zur Verfügung. Das Entstehen von Kratzern, Ritzen, Schleifspuren oder dergleichen auf der Glasoberfläche durch häufiges Auswechseln der Brillenbügel wird dadurch verhindert. Ganz besonders vorteilhaft stellt ein Unterlegelement mit einem abgewinkelt, geknickt oder gekrümmt ausgebildeten ersten stirnseitigen Randbereich in einer Vorrichtung zur auswechselbaren Befestigung von Brillengestellteilen gewissermaßen eine Führung oder Aufschiebehilfe dar, auf der entlang der Brillenbügel lateral verschoben wird, bis er im Formschluss auf dem Trägerelement aufsitzt oder bis die formschlüssige Verbindung zwischen Brillebügel und Trägerelement vollständig gelöst ist.
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Die Neuerung umfasst auch ein Unterlegelement zur Verwendung in einer neuerungsgemäßen Vorrichtung zur Befestigung von Brillengestellteilen, insbesondere von Backen, Bügeln oder Stegen an einem mit Glasbohrungen versehenen Brillenglas, wobei das Unterlegelement eine erste und eine zweite Durchgangsbohrung aufweist, wobei zumindest eine der Durchgangsbohrungen des Unterlegelementes in Form eines Langloches oder in Form einer Nut mit einer Nuttiefe ausgebildet ist.
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Ebenso ist Gegenstand der Neuerung eine Brille mit über Glasbohrungen im Brillenglas befestigten Brillengestellteilen, wobei die Brillengestellteile über eine zumindest einen Befestigungsstift, einen Positionierstift sowie ein Unterlegelement aufweisende neuerungsgemäße Vorrichtung am Brillenglas befestigt sind.
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Die Neuerung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert werden. Zudem ergeben sich Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Neuerung auch aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Neuerung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Neuerung keinesfalls auf die angegebenen Beispiele beschränkt sein soll. Es zeigen
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1 eine schematische Darstellung einer neuerungsgemäßen Vorrichtung zur Befestigung von Brillengestellteilen an einem Brillenglas,
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2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines neuerungsgemäßen Unterlegelementes in Draufsicht,
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines neuerungsgemäßen Unterlegelementes in Draufsicht,
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4a eine längsseitige Seitenansicht einer Ausführungsform eines neuerungsgemäßen Unterlegelementes,
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4b eine längsseitige Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines neuerungsgemäßen Unterlegelementes,
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4c eine längsseitige Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines neuerungsgemäßen Unterlegelementes,
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5a eine schematische Darstellung einer als Vorrichtung zur auswechselbaren Befestigung von Brillengestellteilen an einem Brillenglas ausgebildeten Ausführungsform der neuerungsgemäßen Vorrichtung ohne Brillengestellteil und
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5b eine schematische Darstellung der Ausführungsform der 5a mit aufgestecktem Brillengestellteil.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine neuerungsgemäße Vorrichtung 10 zur Befestigung von Brillengestellteilen 2 an einem Brillenglas 5. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Brillenbügel 2 über die Vorrichtung 10 am Brillenglas 5 befestigt.
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Die Vorrichtung weist wenigstens einen mit dem Brillenbügel 2 verbundenen Befestigungsstift 11 und wenigstens einen ebenso mit dem Brillenbügel 2 verbundenen Positionierstift 12 auf. Im Brillenglas 5 sind beispielsweise zumindest zwei Glasbohrungen 8, 9 vorgesehen, wobei zumindest eine der Glasbohrungen 8, 9 durchgehend ausgebildet ist. Der bevorzugt als Gewindestift ausgebildete Befestigungsstift 11 ist durch die Glasbohrung 8 geführt und auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Fixierungselement 13, beispielsweise einer Mutter fixiert wird. Der Positionierstift 12 greift beispielsweise in die vorzugsweise als Sackloch ausgebildete Glasbohrung 9 ein.
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Die neuerungsgemäße Vorrichtung 10 weist zudem ein Unterlegelement 1 mit einer im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnittsform auf, welches zwischen dem Brillenglas 5 und dem Brillenbügel 2 angeordnet ist und zwar derart, dass es mit einer ersten Anlagefläche 4.1 am Brillenglas 5 und mit einer zweiten Anlagefläche 4.2 am Brillenbügel 2 anliegt, d.h. das Unterlegelement 1 ist Anschlussbereich des Brillenbügels 2 zwischen diesem und dem Brillenglas 5 aufgenommen.
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Ein erster stirnseitiger Randbereich 1.1 des Unterlegelementes 1 ist entlang eines Randabschnittes 5’ des Brillenglases 5 ausgerichtet und ein zweiter stirnseitiger Randbereich 1.2 des Unterlegelementes 1 ist zur Mitte des Brillenglases 5 hin orientiert. Das in der Vorrichtung 10 vorgesehene Unterlegelement 1 weist neuerungsgemäß eine erste und eine zweite Durchgangsbohrung 3, 6 auf, wobei der Befestigungsstift 11 die fluchtend zur durchgehenden Glasbohrung 8 angeordnete erste Durchgangsbohrung 3 durchdringt. Der Positionierstift 12 durchdringt die zweite Durchgangsbohrung 6 und greift in die als Sackloch ausgebildete Glasbohrung 9 ein. Bei dem in der Vorrichtung 10 vorgesehenen Unterlegelement 1 ist neuerungsgemäß eine der beiden Durchgangsbohrungen 3, 6 in Form eines Langloches oder in Form einer Nut ausgebildet. Verschiedene Ausführungsformen des Unterlegelementes 1 sind in den 2 bis 4b dargestellt, wobei die Nut vorzugsweise stirnseitige geöffnet ist.
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Die 2 zeigt in Draufsicht eine Ausführungsform des rechteckförmigen Unterlegelementes 1 mit einer sich entlang einer Hauptachse HA erstreckenden Länge l von beispielsweise 6,2 mm und einer Breite b von beispielsweise 1,8 mm. Die zweite Durchgangsbohrung 6 des im Beispiel dargestellten Unterlegelementes 1 ist als Langloch ausgebildet. Beide Durchgangsbohrungen 3, 6 sind entlang der Hauptachse HA des Unterlegelementes 1 angeordnet, wobei sich die zweite Durchgangsbohrung 6 ihrer Länge nach entlang der Hauptachse HA erstreckt. Die zweite Durchgangsbohrung 6 ist dem ersten stirnseitigen Randbereich 1.1 benachbart und die erste Durchgangsbohrung 3 ist dem zweiten stirnseitigen Randbereich 1.2 benachbart. Die erste Durchgangsbohrung 3 weist einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt mit einem Durchmesser von beispielsweise 1,3 mm auf. Die Breite des Langloches 6 beläuft sich ebenfalls auf beispielsweise 1,3 mm und die Länge auf 1,7 mm. Das Unterlegelement 1 ist bevorzugt aus Metall, vorzugsweise aus Edelstahl oder aus Kunststoff hergestellt.
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In der 3 ist in Draufsicht eine weitere Ausführungsform eines Unterlegelementes 1 dargestellt, bei der die zweite Durchgangsbohrung 6 in Form einer Nut mit einer stirnseitigen Öffnung 14 ausgebildet ist. Die stirnseitige Öffnung 14 der Nut ist im ersten stirnseitigen Randbereich 1.1 des Unterlegelementes 1 angeordnet. Die stirnseitige Öffnung 14 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine der Breite der Nut entsprechende Öffnungsweite auf. Alternativ sind jedoch auch Ausführungsformen denkbar, in denen sich die Nut zur stirnseitigen Öffnung 14 hin weitet bzw. verengt, so dass die Öffnungsweite der stirnseitigen Öffnung 14 größer bzw. kleiner ist als die Breite der Nut.
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In den 4a bis 4c ist in längsseitiger Seitenansicht jeweils eine Ausführungsform eines neuerungsgemäßen Unterlegelementes 1 dargestellt. Das näherungsweise quaderförmig ausgebildete Unterlegelement 1 ist ein längliches, plättchenförmiges Element und ist in dem in 4a dargestellten Beispiel im Bereich des ersten stirnseitigen Randbereiches 1.1 abgefast ist, d.h. in Gebrauchsstellung in der neuerungsgemäßen Vorrichtung 10 entlang des Randabschnittes 5’ des Brillenglases 5 (siehe 1) ausgerichtet ist. Die dadurch entstehende Fase im ersten stirnseitigen Randbereich 1.1 des Unterlegelementes 1 ist an der zweiten, zur Anlage am Brillengestellteil 2 vorgesehenen Anlagefläche 4.2 ausgebildet.
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Die 4b zeigt eine weitere Ausführungsform eines Unterlegelementes 1 bei dem der erste stirnseitige Randbereich 1.1 abgewinkelt bzw. geknickt ausgebildet ist. Das freie Ende des ersten stirnseitigen Randbereiches 1.1 tritt im dargestellten Beispiel zumindest teilweise aus einer Ebene E der ersten Anlagefläche 4.1 heraus, wobei eine durch die zweite Anlagefläche 4.2 gebildete erste Hauptebene E1 des Unterlegelementes 1 mit einer zweiten Knickebene E2 des abgewinkelten freien Endes des ersten stirnseitigen Randbereiches 1.1 einen spitzen Winkel α von beispielsweise 15° einschließt. In Gebrauchsstellung des Unterlegelementes 1 steht das abgewinkelte freie Ende des ersten stirnseitigen Randbereiches 1.1 über den Randabschnitt 5’ des Brillenglases 5 (nicht in der 4b dargestellt) über und überdeckt diesen teilweise.
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Die 4c zeigt ebenso eine weitere Ausführungsform eines Unterlegelementes 1 bei dem der erste stirnseitige Randbereich 1.1 gekrümmt ausgebildet ist. Der erste stirnseitige Randbereich 1.1 tritt im dargestellten Beispiel zumindest teilweise aus einer Ebene E der ersten Anlagefläche 4.1 heraus, wobei die Krümmung derart ausgebildet ist, dass die Hauptachse HA des Unterlegelementes 1 und eine Biegeachse BA des ersten stirnseitigen Randbereiches 1.1 einen spitzen Winkel β einschließen. Auch in dieser Ausführungsform steht das abgewinkelte freie Ende des ersten stirnseitigen Randbereiches 1.1 in Gebrauchsstellung des Unterlegelementes 1 über den Randabschnitt 5’ des Brillenglases 5 (nicht in der 4b dargestellt) über und umgreift diesen teilweise.
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In der 5a ist eine als Vorrichtung zur auswechselbaren Befestigung von Brillengestellteilen an einem Brillenglas 5 ausgebildete Ausführungsform der neuerungsgemäßen Vorrichtung 10 ohne Brillengestellteil schematisch dargestellt. Die Vorrichtung 10 weist wenigstens einen mit einem Trägerelement 7 zum tragenden Aufnehmen eines Brillengestellteiles 2 (in 5a nicht dargestellt) verbundenen Befestigungsstift 11 und wenigstens einen ebenso mit dem Trägerelement 7 zum tragenden Aufnehmen eines Brillengestellteiles 2 verbundenen Positionierstift 12 auf. Im Brillenglas 5 sind zwei Glasbohrungen 8, 9 vorgesehen, wobei der vorzugsweise als Gewindestift oder Schraube ausgebildete Befestigungsstift 11 eine durchgehende Glasbohrung 8 durchdringt und auf der Gegenseite mit einem Fixierungselement 13, beispielsweise einer Mutter fixiert wird. Der Positionierstift 12 greift in die als Sackloch ausgebildete Glasbohrung 9 ein. In der Vorrichtung 10 des dargestellten Beispieles ist ein Unterlegelement 1 mit gekrümmt ausgebildetem ersten stirnseitigen Randbereich 1.1 gemäß der 4c vorgesehen.
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Die 5b zeigt die Vorrichtung der 5a mit einem auf das Trägerelement 7 aufgesteckten Brillenbügel 2. Das Trägerelement 7 und der Brillenbügel 2 sind derart ausgebildet, dass der Brillenbügel 2 durch formschlüssiges Aufstecken oder Aufschieben auf das Trägerelement 7 befestigbar ist. Dazu weist der Brillenbügel 2 eine an Form und Größe des Trägerelementes 7 angepasste Ausnehmung auf, wobei die Ausnehmung im Brillenbügel gleichzeitig so ausgebildet ist, dass sie das Trägerelement 7 zumindest abschnittsweise umgreift. Ein Auswechseln des Brillenbügels 2 ist durch einfaches Abziehen und wieder Aufschieben eines Brillenbügels 2 auf das Trägerelement 7 möglich. Das Unterlegelement 1 ist bei einem aufgesteckten Brillenbügel 2 wiederum zwischen Brillenglas 5 und Brillenbügel 2 angeordnet und liegt mit seiner ersten Anlagefläche 4.1 am Brillenglas 5 und mit seiner zweiten Anlagefläche 4.2 wenigstens abschnittsweise am Brillenbügel 2 an. Das Unterlegelement 1 der dargestellten Ausführungsform steht mit seinem gekrümmt ausgebildeten ersten stirnseitigen Randbereich 1.1 über den Randabschnitt 5’ des Brillenglases 5 über und umgreift diesen teilweise, so dass das Unterlegelement 1 beim Wechseln des Brillenbügels 2 gewissermaßen als Führung oder Aufschiebehilfe dient, auf der entlang der Brillenbügel 2 lateral verschoben wird, bis er, im Falle des Aufschiebens, im Formschluss auf dem Trägerelement 7 aufsitzt oder bis die formschlüssige Verbindung zwischen Brillebügel und Trägerelement 7, im Falle des Abziehens, vollständig gelöst ist. Ein besonderer Vorteil des als Führung oder Aufschiebehilfe dienenden Unterlegelementes 1 ist darin zu sehen, dass ein zu wechselnder Brillenbügel 2 nicht auf der Glasoberfläche des Brillenglases 5 verschoben wird und das Entstehen von Kratzern, Ritzen, Schleifspuren oder dergleichen auf der Glasoberfläche verhindert wird.
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Die Neuerung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Modifikationen und Änderungen der Neuerung möglich sind, ohne dass hierdurch der Neuerungsgedanke verlassen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Unterlegelement
- 1.1
- erster stirnseitiger Randbereich
- 1.2
- zweiter stirnseitiger Randbereich
- 2
- Brillengestellteil
- 3
- erste Durchgangsbohrung
- 4.1
- erste Anlagefläche
- 4.2
- zweite Anlagefläche
- 5
- Brillenglas
- 5’
- Randabschnitt
- 6
- zweite Durchgangsbohrung
- 7
- Trägerelement
- 8
- durchgehende Glasbohrung
- 9
- Glasbohrung
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Befestigungsstift
- 12
- Positionierstift
- 13
- Fixierungselement
- 14
- Öffnung
- b
- Breite
- BA
- Biegeachse
- E
- Ebene der ersten Anlagefläche
- E1
- Hauptebene der zweiten Anlagefläche
- E2
- Knickebene
- HA
- Hauptachse
- l
- Länge
- α, β
- spitze Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29917748 U1 [0004]
- EP 0666490 B1 [0005]
- EP 1877853 B1 [0006]