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[Technisches Gebiet]
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Die Erfindung betrifft eine Brille mit einer Anordnung zum Auswechseln einer Brillenscheibe, insbesondere eine Anordnung, durch die keine entsprechenden Werkzeuge beim Auswechseln der Brillenscheibe benötigt werden, wodurch der Vorgang zum Auswechseln einfacher und bequemer durchgeführt und die Arbeit schneller abgeschlossen werden kann. Damit ist eine erhöhte Anwendbarkeit gewährleistet.
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[Stand der Technik]
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Im Allgemeinen können die herkömmlichen Brillen hinsichtlich ihrer Funktionen in optische Brillen, Sonnenbrillen, Sportbrillen und Nachtsichtschutzbrillen unterteilt werden, die vom Benutzer je nach Zeit und Nutzungsbedarf getragen werden können. Daher haben die Verbraucher in der Regel mehrere Brillen mit unterschiedlichen Ersatzfunktionen. Zum Beispiel müssen Sportbrillen tagsüber bei starker Sonne eine Anti-UV-Funktion erfüllen, wobei, wenn nachts nicht genügend Licht vorhanden ist, mehr Licht durchgelassen werden muss. Der Kauf mehrerer Brillen für unterschiedliche Bedürfnisse führt jedoch nicht nur zu einer wirtschaftlichen Belastung der Verbraucher, sondern auch zu Unannehmlichkeiten bei der Aufbewahrung der einzelnen Brillen.
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Bei der grundlegenden strukturellen Gestaltung der oben genannten verschiedenen Brillen wird eine Brillenfassung verwendet, um Brillengläser bzw. Brillenscheiben zu befestigen. Die Brillengläser werden in ein Gläserfassungsloch einer Brillenfassung eingebaut. Ein Schraubenelement kann in ein dem Gläserfassungsloch entsprechendes Schraubenloch der Brillenfassung eingeschraubt werden, wodurch die Brillengläser fest in die Gläserfassungslöcher der Brillenfassung eingespannt werden können. Schließlich werden Brillenbügel an beiden Seiten der Brillenfassung schwenkbar angeordnet, wodurch der Zusammenbau der Brille abgeschlossen wird.
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Die Brillengläser der herkömmlichen Brille können zwar durch die Schraubenelemente fest in die Gläserfassungslöcher der Brillenfassung eingespannt werden. Im tatsächlichen Gebrauch wird jedoch festgestellt, dass bei der Montage oder Demontage der Brillengläser in oder von den Gläserfassungslöchern das Schraubenelement separat mit einem Schraubwerkzeug verschraubt oder gelöst werden muss, was zu großen Unannehmlichkeiten bei der Montage oder Demontage der Brillengläser führt. Außerdem ist die Montage oder Demontage der Brillengläser unmöglich ist, wenn kein geeignetes Schraubwerkzeug zur Hand ist. Daher ist die herkömmliche Brille verbesserungsbedürftig.
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Deshalb werden im Stand der Technik verschiedene Brillen mit auswechselbaren Brillengläsern bzw. Scheiben vorgeschlagen. Beispielsweise zeigen die Druckschriften
US 2017/0357104 A1 und
DE 20 2016 106 911 U1 jeweils eine Brille mit einer Anordnung zum Auswechseln von Brillenscheiben, welche eine Brillenfassung mit einem Scheibenaufnahmeabschnitt, zwei Brillenscharniere, die in die Brillenfassung eingreifen und ein Positionierungselement aufweisen, und Brillenscheiben umfasst, die mit dem Scheibenaufnahmeabschnitt der Brillenfassung und dem Positionierungselement der Brillenscharniere wechselwirken.
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Außerdem ist aus den Druckschriften
US 9 740 021 B1 und
US 9 279 999 B1 jeweils eine Brille mit einer Anordnung zum Auswechseln von Brillenscheiben bekannt, welche eine obere Brillenfassung mit einem Scheibenaufnahmeabschnitt, zwei Brillenscharniere, die in die Brillenfassung eingreifen und ein Positionierungs- und Arretierungselement aufweisen, und Brillenscheiben umfasst, die mit dem Scheibenaufnahmeabschnitt der Brillenfassung und dem Positionierungs- und Arretierungselement der Brillenscharniere wechselwirken. [Aufgabe der Erfindung]
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brille mit einer Anordnung zum Auswechseln einer Brillenscheibe zu schaffen, die durch einfache Maßnahmen die oben genannten Nachteile vermeidet.
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[Technische Lösung]
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Brille mit einer Anordnung zum Auswechseln einer Brillenscheibe, die die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Gemäß der Erfindung sind eine Brillenfassung, ein Brillenscharnier und eine Brillenscheibe so aufeinander abgestimmt, dass diese drei fest miteinander verbunden und positioniert sind, ohne sich voneinander zu lösen. Beim Einsetzen oder Auswechseln der Brillenscheibe werden keine entsprechenden Werkzeuge benötigt, wodurch eine einfachere, bequemere und schnellere Montage gewährleistet ist. Damit kann die erfindungsgemäße Brille die praktische und funktionale Wirkung erfüllen.
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Figurenliste
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Im Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausgestaltungen anhand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
- 1 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Brille;
- 2 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Brille, die von der Seite gesehen dargestellt ist;
- 3 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Brille, die von oben gesehen dargestellt ist;
- 4 eine perspektivische Zusammenbaudarstellung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Brille;
- 5 eine perspektivische Zusammenbaudarstellung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Brille von einer anderen Seite gesehen;
- 6 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Brille, die von der Seite gesehen dargestellt ist, wobei ein Begrenzungsvorsprung in eine Begrenzungskerbe eingreift;
- 7 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Brille, die von oben gesehen dargestellt ist, wobei der Begrenzungsvorsprung in die Begrenzungskerbe eingreift, und
- 8 einen vergrößerten Ausschnitt aus 7.
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[Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels]
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Wie aus den 1 bis 3 ersichtlich, weist eine erfindungsgemäße Brille mit einer Anordnung zum Auswechseln von Brillengläsern eine Brillenfassung 1, mindestens ein Brillenscharnier 2 und eine Brillenscheibe 3 auf.
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Die Brillenfassung 1 weist einen Scheibenaufnahmeabschnitt 11 auf. Die Brillenfassung 1 ist am Rand des Scheibenaufnahmeabschnitts 11 mit Arretiervorsprüngen 12 versehen. An beiden Seiten der Brillenfassung 1 ist je eine Begrenzungsnut 13 ausgebildet, in der sich ein Begrenzungsanschlag 14 befindet;
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Das Brillenscharnier 2 greift in die Begrenzungsnut 13 der Brillenfassung 1 ein. Das Brillenscharnier 2 ist an seinem vorderen Ende mit einer Einstecknut 21 versehen, in der sich ein Positioniervorsprung 211 befindet. Das Brillenscharnier 2 weist innenseitig eine mit der Einstecknut 21 kommunizierende Öffnung 22 auf, in der ein Positionierelement 23 schwenkbar gelagert ist. Das Positionierelement 23 ist mit einem Begrenzungsvorsprung 231 versehen. Außerdem ist eine Rastnut 232 am vorderen Ende des Positionierelements 23 ausgebildet. Die Rastnut 232 dient zur Befestigung der Innenwand der Einstecknut 21. Ferner ist ein rutschfester Abschnitt 233 an dem Positionierelement 23 ausgebildet, um dem Benutzer die Kraftaufbringung zu erleichtern. Des Weiteren ist ein Bügelabschnitt 24 schwenkbar mit dem Ende des Brillenscharniers 2 verbunden.
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Die Brillenscheibe 3 ist im Scheibenaufnahmeabschnitt 11 der Brillenfassung 1 angeordnet. Die Brillenscheibe 3 ist randseitig mit Arretiernuten 31 versehen, die an die Arretiervorsprünge 12 angepasst sind. Die beiden Seiten der Brillenscheibe 3 greifen in die Einstecknuten 21 der Brillenscharniere 2 ein. Außerdem ist die Brillenscheibe 3 beidseitig mit je einer an den Positioniervorsprung 211 angepassten Positioniernut 32 versehen. Ferner ist die Brillenscheibe 3 beidseitig mit je einer Begrenzungskerbe 33 versehen, die an den Begrenzungsvorsprung 231 des Positionierelements 23 angepasst ist.
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Wie aus 4 bis 7 ersichtlich, wird das Brillenscharnier 2 beim Zusammenbau der erfindungsgemäßen Brille in die Begrenzungsnut 13 der Brillenfassung 1 so eingeführt, dass das obere und das untere Ende des Brillenscharniers 2 durch die Begrenzungsnut 13 blockiert sind. Gleichzeitig wird auch die innere Endfläche des Brillenscharniers 2 durch den Begrenzungsanschlag 14 blockiert und begrenzt. Dann wird die Brillenscheibe 3 entsprechend in den Scheibenaufnahmeabschnitt 11 der Brillenfassung 1 so eingesetzt, dass die beiden Seiten der Brillenscheibe 3 in die Einstecknuten 21 der Brillenscharniere 2 eingreifen. In diesem Fall stehen die in den Einstecknuten 21 befindlichen Positioniervorsprünge 211 mit den an den beiden Seiten der Brillenscheibe 3 angeordneten Positioniernuten 32 in Eingriff. Gleichzeitig greifen die am Rand des Scheibenaufnahmeabschnitts 11 der Brillenfassung 1 angeordneten Arretiervorsprünge 12 in die am Rand der Brillenscheibe 3 ausgebildeten Arretiernuten 31 ein. Dann wird das Positionierelement 23 in die Öffnung 22 so gedrückt, dass der Begrenzungsvorsprung 231, der aus dem Positionierelement 23 herausragt, in die Begrenzungskerbe 33 der Brillenscheibe 3 eingreift, wobei die am vorderen Ende des Positionierelements 23 versenkte Rastnut 232 gegen die Innenwand der Einstecknut 21 anliegt [siehe 8]. Damit kann das Brillenscharnier 2 gleichzeitig durch die Begrenzungsnut 13, den Begrenzungsanschlag 14 und die Brillenscheibe 3 blockiert und begrenzt werden, sodass die Brillenfassung 1, das Brillenscharnier 2 und die Brillenscheibe 3 fest verbunden und zuverlässig fixiert sind, ohne sich voneinander zu lösen.
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Beim Abnehmen bzw. Auswechseln der Brillenscheibe 3 braucht das Positionierelement 23 nach außen gedrückt zu werden. Das Positionierelement 23 ist mit dem rutschfesten Abschnitt 233 ausgebildet, durch den eine einfache Kraftaufbringung beim Lösen des aus dem Positionierelement 23 herausragenden Begrenzungsvorsprungs 231 von der Begrenzungskerbe 33 gewährleistet ist. Gleichzeitig lösen sich die am Rand der Brillenscheibe 3 ausgebildeten Arretiervorsprünge 12 von den jeweiligen Arretiernuten 31. Damit kann die Brillenscheibe 3 zum Auswechseln herausgenommen werden.
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Gegenüber dem Stand der Technik können die Brillenfassung 1, das Brillenscharnier 2 und die Brillenscheibe 3 so aufeinander abgestimmt werden, dass diese drei fest miteinander verbunden und positioniert sind, ohne sich voneinander zu lösen. Beim Einsetzen oder Auswechseln der Brillenscheibe 3 werden keine entsprechenden Werkzeuge benötigt, wodurch eine einfachere, bequemere und schnellere Montage gewährleistet ist. Damit kann die erfindungsgemäße Brille die praktische und funktionale Wirkung erfüllen.