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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bahnsteiginstallationseinrichtung für einen Bahnsteig, einen Bahnsteig mit einer entsprechenden Bahnsteiginstallationseinrichtung sowie ein Verfahren zum Installieren eines Bahnsteigs.
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An Bahnsteigen können Passagiere öffentlicher Transportmittel diese betreten oder verlassen oder auf sie warten. An modernen Bahnsteigen werden auch zusätzliche Funktionen bereitgestellt, etwa durch elektrisch betriebene Geräte wie Kartenautomaten oder Getränkeautomaten oder digitale Einrichtungen wie Überwachungskameras oder Bildschirme. Ferner können Bahnsteige mit Heizungen ausgestattet werden, etwa um vor Vereisung zu schützen. Mit zunehmender Elektrifizierung ist es oft notwendig, Bahnsteige im Laufe der Zeit mit neuen Gerätschaften nachzurüsten. Das Nachrüsten und Warten derartiger Einrichtungen an einem Bahnsteig kann einen erheblichen Aufwand hervorrufen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine einfach herzustellende Bahnsteiginstallationseinrichtung bereitzustellen, welche die Installation oder Wartung von an einem Bahnsteig bereitgestellten Geräten zu erleichtern vermag.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Im Rahmen dieser Beschreibung kann ein Bahnsteig insbesondere eine befestigte Plattform sein oder umfassen. Die Plattform kann eine Oberfläche aufweisen, welche durch Passagiere begehbar und/oder für Passagiere zugänglich ausgebildet sein kann. Die Oberfläche kann auf einer Bahnsteigplatte oder als Teil davon ausgebildet sein. Eine Längserstreckung der Bahnsteigplatte oder der Oberfläche kann parallel zu einem Gleis für ein Schienenfahrzeug und/oder einer Anfahrtsstelle für ein Kraftfahrzeug wie einen Bus vorgesehen sein. Zwischen der Bahnsteigplatte oder Oberfläche und dem Gleis oder der Anfahrtsstelle kann ein geringer Abstand vorgesehen sein. Ein solcher Abstand kann beispielsweise derart ausgebildet sein, dass er ein leichtes Aussteigen von einem Fahrzeug zur Plattform oder Oberfläche oder ein leichtes Einsteigen ermöglicht. Alternativ können Plattform oder Oberfläche und die Anfahrtsstelle oder das Gleis oder Gleisbett aneinander anschließen. Ein Bahnsteig kann insbesondere eine Bahnsteigplatte aufweisen, welche eine Oberfläche aufweisen kann, welche für Personen begehbar ist. Der Bahnsteig kann insbesondere als ein Bahnsteig für Niederflurfahrzeuge, insbesondere Straßenbahnen und/oder Busse ausgebildet sein. Eine Heizungseinrichtung oder Heizung kann dazu ausgebildet sein, einen Bahnsteig zu erwärmen und kann etwa als Flächenheizung ausgebildet sein. Dazu kann eine Heizung eine Heizquelle, etwa eine elektrisch betriebene Heizquelle oder einen Brenner oder eine Erdwärmequelle, umfassen oder damit verbunden oder verbindbar sein. Eine Heizung kann fluidische oder elektrische Leitungen aufweisen oder damit verbunden oder verbindbar sein. Es ist vorstellbar, dass eine Heizung mit einer Heizungsversorgungseinrichtung verbunden oder verbindbar ist, welche es vermag, einen elektrischen Strom und/oder einen Wärmeträger, insbesondere einen fluidischen Wärmeträger, bereitzustellen, um die Heizung mit Wärme zu versorgen. Ein solcher Wärmeträger kann direkt der Heizung zugeführt werden. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Heizung einen geschlossenen Wärmeträgerkreislauf aufweist, welcher durch einen von einer Heizungsversorgungseinrichtung bereitgestellten Wärmeträger erwärmbar ist. Eine Heizung kann für einen wärmeübertragenden Kontakt mit einem zu erwärmenden Körper oder Bereich vorgesehene Leitungen und/oder einen oder mehrere entsprechende Wärmeübertrager aufweisen. Ein wärmeübertragender Kontakt kann insbesondere ein wärmeleitender und/oder ein über Wärmestrahlung vermittelter Kontakt sein.
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Erfindungsgemäß ist eine Bahnsteiginstallationseinrichtung für einen Bahnsteig vorgesehen. Die Bahnsteiginstallationseinrichtung umfasst mindestens einen Installationskörper mit einer Bodenfläche und mindestens zwei Seitenflächen. Zwischen den Seitenflächen und der Bodenfläche ist ein Installationsraum ausgebildet. Der Installationskörper ist an einer Oberseite mit mindestens einer Bahnsteigplatte abgedeckt oder abdeckbar. Somit kann ein genau definierter Installationsraum bereitgestellt werden, über welchen eine Wartung oder Nachinstallation ermöglicht wird. Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Bahnsteigplatte den Installationsraum nach oben begrenzt oder definiert. Allgemein kann die Oberseite diejenige Seite sein, welche für ein Begehen durch Passagiere vorgesehen ist und/oder eine entsprechende Oberfläche aufweist oder lagert. Die Oberseite kann dazu vorgesehen sein, eine dem Erdmittelpunkt im Wesentlichen abgewandte Seite zu sein. Die Bahnsteigplatte kann an dem Installationskörper befestigt oder befestigbar sein, etwa durch Verschrauben und/oder Verkleben und/oder Verwendung eines geeigneten Speises und/oder durch Zementieren und/oder durch eine geeignete Befestigungseinrichtung wie Bolzen. Die Bahnsteigplatte kann ein oder mehreren Elemente aufweisen oder daraus zusammengesetzt sein. Es ist vorstellbar, dass die Bahnsteigplatte mehrere Schichten aufweist. Bei einer Variante kann vorgesehen sein, dass innerhalb der Bahnsteigplatte Fluidleitungen und/oder elektrische Leitungen und/oder Rohrführungen für derartige Leitungen ausgebildet und/oder aufgenommen sind. Etwa können Kabelkanalführungen innerhalb der Bahnsteigplatte aufgenommen sein. Die Installationseinrichtung kann zum Einsetzen in eine Vertiefung insbesondere im Erdboden vorgesehen sein und/oder in einer Vertiefung eingesetzt oder einsetzbar sein. Die Vertiefung kann zur Montage der Installationseinrichtung ausgehoben werden. Die Bodenfläche kann dazu vorgesehen sein, an einer unteren Seite und/oder auf einer der Oberseite bezüglich der mindestens zwei Seitenflächen gegenüberliegenden Seite angeordnet zu sein. Es ist vorstellbar, dass die Bodenfläche im Wesentlichen dem Erdmittelpunkt zugewandt ist. Die Bodenfläche kann insbesondere zum Aufsetzen auf eine Bodenfläche einer Vertiefung vorgesehen sein. Die zwei Seitenflächen können einander gegenüberliegend ausgebildet sein, insbesondere gegenüberliegend bezüglich der Bodenfläche und/oder der Oberseite oder der Bahnsteigplatte sein. Insbesondere können die Seitenflächen zueinander parallel ausgebildet sein. Es ist vorstellbar, dass die Seitenflächen rechtwinklig von der Bodenfläche nach oben hervorstehend ausgebildet sind. Zusätzlich zu den mindestens zwei Seitenflächen kann ein Installationskörper eine Kopffläche und/oder eine Endfläche aufweisen, welche jeweils den Installationskörper abschließen können. Die Bodenfläche des Installationskörpers kann als Grundfläche des Installationskörpers und/oder der Installationseinrichtung angesehen werden. Auf oder an der Bodenfläche können die mindestens zwei Seitenflächen und/oder die Kopffläche und/oder die Endfläche angebracht sein. Es ist vorstellbar, dass die Seitenflächen und/oder Kopffläche und/oder Endfläche rechtwinklig zur Bodenfläche ausgebildet und/oder daran angebracht sind. Seitenflächen und/oder gegebenenfalls Kopffläche und/oder Endfläche können fest miteinander verbunden und/oder einstückig ausgebildet sein, etwa aus Beton und/oder miteinander verbundenen oder verklebten Steinplatten. Die Breite des Installationskörpers kann allgemein durch die Seitenflächen, insbesondere durch den Abstand der Seitenflächen und die Dicke der Seitenflächen bestimmt sein. Die Länge des Installationskörpers kann durch die Erstreckung der Bodenfläche quer zur Breite des Installationskörpers bestimmt sein. Eine Kopffläche oder eine Endfläche eines Installationskörpers kann allgemein als eine Querfläche ausgebildet sein, welche einen Installationskörper in Längsrichtung zu begrenzen vermag. Die Höhenrichtung des Installationskörpers kann durch einen Abstand zwischen der Bodenfläche und der Oberseite und/oder der Bahnsteigplatte bestimmt sein. Die Bahnsteigplatte kann einstückig mit dem Installationskörper ausgebildet sein. Es kann vorgesehen sein, dass der Installationskörper eine an der Oberseite angebrachte Haltefläche aufweist, an welcher die Bahnsteigplatte gehalten und/oder befestigt und/oder haltbar und/oder befestigbar sein kann. Die Haltefläche kann an einer oder mehreren Seitenflächen befestigt sein oder einstückig damit ausgebildet sein. Somit kann der Installationskörper im Querschnitt geschlossen sein, bevor die Bahnsteigplatte darauf gehalten oder angebracht wird. Allgemein kann die Bahnsteigplatte und/oder die Haltefläche auf einer oberen Kante mindestens einer Seitenfläche aufgesetzt oder aufsetzbar sein. Die Installationseinrichtung kann einen oder mehrerer Installationskörper umfassen. Es kann vorgesehen sein, dass der oder die Installationskörper einen Trog oder eine trogartige Struktur bilden oder zu bilden vermögen, in welchem ein Installationsraum ausgebildet ist. Mehrere Installationskörper können zusammengesetzt sein, um den Trog oder die trogartige Struktur zu bilden. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Installationskörper Dichtungseinrichtungen aufweisen, um die Installationskörper an ihren Berührungsstellen und/oder Schnittstellen abzudichten, etwa gegen fluidische oder Flüssigkeitsleckagen. Es ist vorstellbar, dass derartige Dichtungseinrichtungen durch eine geeignete Verbindung oder Verfugung von Installationskörpern bereitgestellt wird, etwa eine Steckverbindung, und/oder ein geeignetes Dicht- und/oder Fügematerial umfasst. Es kann zweckmäßig sein, die zwei Seitenflächen und die Bodenfläche eines Installationskörpers derart auszubilden, dass keine Undichtigkeiten zwischen den Seitenflächen und der Bodenfläche beziehungsweise den jeweiligen Kontaktschnittstellen entstehen. Insbesondere können die Kontaktschnittstellen zwischen zwei Flächen jeweils fluiddicht und/oder wasserdicht ausgebildet sein. Es kann vorgesehen sein, dass der Installationskörper einen u-förmigen Querschnitt aufweist. Dabei kann der Querbalken des u-förmigen Querschnitts durch die Bodenfläche gebildet sein und die vertikalen Balken des u-förmigen Querschnitts können durch die mindestens zwei Seitenflächen gebildet sein. Die Anzahl der Installationskörper und/oder der Bahnsteigplatten kann derart gewählt sein, dass ihre aneinandergereihte Länge jeweils einer gewünschten Bahnsteiglänge entspricht. Dabei können unterschiedlich lange Installationskörper und/oder Bahnsteigplatten vorgesehen sein. Die Länge einer Bahnsteigplatte kann der Länge des zugeordneten Installationskörpers entsprechen. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Längen der Bahnsteigplatten sich von den Längen der zugeordneten Installationskörper unterscheiden. Etwa kann eine Bahnsteigplatte dazu vorgesehen sein, mehrere Installationskörper jeweils zumindest teilweise abzudecken und/oder es kann vorgesehen sein, dass ein Installationskörper durch mehrere Bahnsteigplatten abgedeckt oder abdeckbar ist. Durch den oder die Installationskörper können ein durchgehender Trog oder mehrere durch eine oder mehrere Querflächen wie eine Kopffläche oder Endfläche getrennte Trogbereiche oder Installationsräume definiert sein. Es ist vorstellbar, dass die Bahnsteiginstallationseinrichtung mindestens einen einen oder mehrere Installationskörper umfassenden Trog aufweist. Ein Installationskörper kann allgemein modulartig aufgebaut sein, beispielsweise können modulartige Endstücke mit Kopf- und/oder Endflächen und/oder Verbindungsstücke vorgesehen sein, welche keine Begrenzungen des Trogbereiches oder Installationsraum durch eine Querfläche aufweisen.
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Derartige Module können über geeignete, insbesondere abdichtende oder abdichtbare, Verbindungen oder Befestigungen aneinander verbindbar oder befestigbar sein. Die Bahnsteigplatte kann aus einem Steinmaterial und/oder Beton hergestellt sein. Es ist vorstellbar, dass die Bahnsteigplatte federnd auf dem oder den Installationskörpern gelagert oder lagerbar ist. Beispielsweise kann eine elastische Schicht zwischen Installationskörper und Bahnsteigplatte angeordnet oder anordenbar sein. Die elastische Schicht kann als eine dichtende Schicht insbesondere gegen eindringendes Wasser ausgebildet sein. Es ist vorstellbar, dass die elastische Schicht ein Elastomermaterial aufweist. Allgemein kann die Bahnsteigplatte auf einer den Installationsraum nach oben begrenzenden Haltefläche aufliegen, welche etwa auf den Seitenflächen gelagert und/oder daran befestigt und/oder einstückig mit diesen ausgebildet sein kann. Eine solche Haltefläche kann an der Oberseite des Installationskörpers ausgebildet sein und etwa als Zwischenschicht oder zur Verstärkung und Stabilisierung dienen. Im Installationsraum kann eine Sammeleinrichtung für eindringende Flüssigkeit vorgesehen sein. Insbesondere kann an einer Bodenfläche eines Installationskörpers eine Sammelvertiefung und/oder eine Rohrleitung zum Abführen angesammelten Wassers vorgesehen sein. Es ist vorstellbar, dass die Bodenfläche eines Installationskörpers leicht abgeschrägt angeordnet ist, etwa in Längsrichtung und/oder Querrichtung. Dadurch kann ein zur Ansammlung eingedrungener Flüssigkeit geeignetes Gefälle bereitgestellt sein. Eine Sammeleinrichtung kann am tiefliegenden Endbereich einer solchen Abschrägung vorgesehen sein. Eine Abschrägung kann allgemein gegenüber den Seitenflächen und/oder durch leicht schrägen Einbau des Installationskörpers definiert oder definierbar sein. Für den letzten Fall kann vorgesehen sein, dass die oberen Kanten der Seitenflächen und/oder die Bahnsteigplatte entsprechende Abschrägungen aufweisen, um die Bahnsteigplatte in der gewünschten Lage halten zu können. Bahnsteigplatte und/oder Installationskörper können als vorgefertigte Fertigbauelemente oder Fertigmodule ausgebildet sein. Es kann vorgesehen sein, dass eine Seitenfläche des Installationskörpers dicker oder stärker ausgebildet ist als die andere Seitenfläche. Die dickere Seitenfläche kann etwa zur Aufnahme von Befestigungseinrichtungen vorgesehen sein. Im Installationskörper und/oder in der Bahnsteigplatte können Öffnungen und/oder Anschlüsse vorgesehen sein, um Leitungen oder Rohre in den Installationsraum oder aus diesem heraus führen oder anschließen zu können.
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Es kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Installationskörper als ein Betonkörper ausgebildet ist. Somit lässt sich der Installationskörper leicht in die gewünschte Form bringen und vor dem Einbau in eine Vertiefung fertigen.
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Es ist vorstellbar, dass die mindestens zwei Seitenflächen um die Bodenfläche einstückig ausgebildet sind. Insbesondere kann der Installationskörper aus einem Gussmaterial gegossen sein. Somit kann der Installationskörper auf einfache Art wasserdicht ausgebildet sein. Es ist vorstellbar, dass eine Endfläche und/oder eine Kopffläche einstückig mit den Seitenflächen und/oder der Bodenfläche ausgebildet sind.
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Der Installationsraum kann über mindestens eine Öffnung zugänglich sein. Die Öffnung kann derart ausgebildet sein, dass eine Person und/oder ein Wartungsautomat wie ein Roboter durch die Öffnung in den Installationsraum einzudringen vermag. Die Öffnung kann insbesondere in der Bahnsteigplatte und/oder eine Haltefläche an der Oberseite des Installationskörpers vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein Schacht in der Bahnsteigplatte vorgesehen sein, welcher als Öffnung dient. Die Öffnung kann verschließbar und/oder abdeckbar sein, etwa durch eine geeignete Abdeckungsplatte. Die mindestens eine Öffnung kann in der mindestens einen Bahnsteigplatte ausgebildet sein. Es ist vorstellbar, dass eine Bahnsteigplatte mehrere Öffnungen aufweist, oder dass die Bahnsteiginstallationseinrichtung mehrere Bahnsteigplatten umfasst, in denen eine oder mehrere Öffnungen vorgesehen sein können.
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Bei einer Weiterbildung kann die Bahnsteigplatte eine Heizung umfassen. Die Heizung kann Fluidleitungen und/oder mindestens einen Fluidleitungskörper umfassen, durch welchen ein als Wärmeträger dienendes Fluid geführt oder führbar ist. Die Fluidleitungen oder der Fluidleitungskörper können innerhalb der Bahnsteigplatte aufgenommen sein, etwa in das Material einer Bahnsteigplatte eingegossen sein. Alternativ oder zusätzlich können Fluidleitungen oder Fluidleitungskörper an der Bahnsteigplatte befestigt sein, insbesondere unterhalb der Bahnsteigplatte und/oder innerhalb des Installationsraums. Ein Fluidleitungskörper kann etwa ein Wärmeübertrager sein. Allgemein kann vorgesehen sein, dass die Fluidleitungskörper und/oder Fluidleitungen in wärmeübertragendem Kontakt mit der Bahnsteigplatte stehen oder bringbar sind. Somit kann die Bahnsteigplatte beheizt werden, um etwa bei kalter Witterung ein Überfrieren der Bahnsteigplatte und der damit verbundenen Gefährdung wartender Personen zu vermeiden. Es ist vorstellbar, dass die Installationseinrichtung mehrere beheizbare Bahnsteigplatten aufweist. Die Heizungen der Bahnsteigplatten können seriell und/oder parallel an einen Wärmeträgerkreislauf angeschlossen oder anschließbar sein, über welchen ein erwärmtes Medium direkt zuführbar oder in wärmeübertragenden Kontakt mit Wärmeträger der jeweiligen Heizung bringbar sein kann. Es kann etwa vorgesehen sein, dass eine einzelne Bahnsteigplatte über einen eigenen Wärmeträgerkreislauf verfügt, welcher geschlossen sein kann und/oder welcher separat von Kreisläufen anderen Bahnsteigplatten angeschlossen oder anschließbar sein kann, etwa an einen Wärmeträgerkreislauf im Installationsraum und/oder einer geothermischen oder Grundwasserkreislauf. Das Anschließen an einen Wärmeträgerkreislauf kann dabei das Anschließen für einen Fluidaustausch und/oder das Anschließen zur Wärmeübertragung bezeichnen, etwa über einen Wärmetauscher.
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Es kann vorgesehen sein, dass im Installationsraum mindestens eine elektrische und/oder fluidische Leitungseinrichtung aufgenommen oder aufnehmbar ist. Insbesondere können Zuleitungen und/oder Ableitungen und/oder Versorgungsleitungen für in, an oder auf der Bahnsteigplatte angeordnete Einrichtungen wie beispielsweise elektrische und/oder fluidische Heizungen und/oder elektrische Gerätschaften wie Kameras und/oder Fahrscheinautomaten und/oder Anzeigeeinrichtungen wie Bildschirme, Projektoren oder Anzeigeeinrichtungen für Fahrtinformationen vorgesehen sein.
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Bei einer Weiterbildung kann die Installationseinrichtung mindestens eine Befestigungseinrichtung aufweisen, vermittels welcher eine Berandung an der Installationseinrichtung befestigt oder befestigbar ist, insbesondere an der mindestens einen Bahnsteigplatte und/oder an dem mindestens einen Installationskörper. Eine solche Berandung kann beispielsweise eine Bordsteinkante zu einer Fahrbahnseite hin und/oder eine Bahnsteigkante umfassen. Derartige Kanten können separat und/oder aus einem anderen Material hergestellt sein als die Bahnsteigplatte. Eine Berandung kann allgemein dazu vorgesehen sein, eine Bahnsteigplatte und/oder eine Bahnsteiginstallationseinrichtung gegenüber Fahrbahnen und/oder Trassen und/oder Gleisen und/oder angrenzenden Verkehrseinrichtungen abzugrenzen. Eine Berandung kann allgemein einen Naturstein umfassen oder daraus ausgebildet sein. Die Befestigungseinrichtung kann insbesondere am Installationskörper oder der Bahnsteigplatte angebracht und/oder darin aufgenommen sein. Es ist beispielsweise vorstellbar, dass ein Befestigungsanker in dem Installationskörper und/oder der Bahnsteigplatte aufgenommen ist, etwa eingegossen ist. Dies ist insbesondere dann zweckmäßig, wen die Bahnsteigplatte und/oder der Installationskörper aus einem Gussmaterial wie Beton hergestellt ist. Vermittels eines solchen Ankers kann beispielsweise ein Bordstein an dem Installationskörper und/oder der Bahnsteigplatte befestigt oder befestigbar sein. Es ist vorstellbar, dass eine Befestigungseinrichtung mehrere Befestigungselemente aufweist, vermittels welche jeweils ein oder mehrere Berandungselemente wie Bordsteine oder Steine für eine Bahnsteigkante befestigt oder befestigbar sind. Eine Befestigung oder Befestigungselemente können Anker und/oder Bolzen und/oder Schraubelemente und/oder Verklebungselemente umfassen.
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Die Erfindung betrifft außerdem einen Bahnsteig mit mindestens einer hierin beschriebenen Bahnsteiginstallationseinrichtung. Der Bahnsteig kann Aufbauten und/oder Gebäude und/oder Dachkonstruktionen sowie elektrische und/oder hydraulische und/oder pneumatische Einrichtungen aufweisen. Es kann vorgesehen sein, dass der Bahnsteig eine Berandung umfasst.
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Ferner wird ein Verfahren zum Installieren eines Bahnsteiges beschrieben, mit den Schritten des Aushebens einer Vertiefung und des Einbringens mindestens eines Installationskörpers, insbesondere eines hierin beschriebenen Installationskörpers einer hierin beschriebenen Bahnsteiginstallationseinrichtung in die Vertiefung. Ferner umfasst das Verfahren den Schritt des Abdeckens des mindestens einen Installationskörpers vermittels mindestens einer Bahnsteigplatte. Der Installationskörper kann vor dem Einbringen des Installationskörpers in die Vertiefung abgedeckt werden. Es ist ein Schritt des Ausbildens eines Troges aus einem oder mehreren Installationskörpern vorstellbar, bei welchem etwa mehrere Installationskörper derart in die Vertiefung eingesetzt werden, dass sie einen Trog bilden, Die Installationskörper können abdichtend aneinander angebracht werden. Alternativ ist vorstellbar, dass der Installationskörper nach dem Einbringen abgedeckt wird oder dass der Installationskörper teilweise abgedeckt wird, bevor er in die Vertiefung eingebracht wird. Es kann vorgesehen sein, dass die Bahnsteigplatte an den Installationskörper befestigt wird. Bei einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass eine Heizung für die Bahnsteigplatte an einer in dem Installationsraum einer Installationseinrichtung vorgesehenen Heizungseinrichtung und/oder Heizleitungseinrichtung angeschlossen wird. Eine Berandung kann an der Installationseinrichtung befestigt werden, insbesondere vermittels einer Befestigungseinrichtung. Die Berandung kann an dem Installationskörper befestigt werden.
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Im Folgenden werden Varianten für einen Bahnsteig und Bahnsteiginstallationen anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezug auf die Figuren erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen Querschnitt durch eine Bahnsteiginstallationseinrichtung;
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2 eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnitts aus 1; und
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3 eine Ansicht auf einen Bahnsteig von oben.
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In den Figuren bezeichnet jeweils x die Querrichtung oder die Breite, y die Höhe und z die Längsrichtung.
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1 zeigt einen Querschnitt eines Bahnsteigs 10, welcher in diesem Fall als ein Niederflurbahnsteig für eine Niederflur-Straßenbahn mit einem Gleisbereich 12 ausgebildet ist. Der Bahnsteig weist eine Bahnsteigplatte 14 auf, welche als Fertigteil ausgebildet ist. Innerhalb der Bahnsteigplatte ist eine Flächenheizung 16 mit Heizleitungsrohren 18 aufgenommen, die beispielsweise die Bahnsteigplatte 14 eingegossen sein können. Eine Seite der Bahnsteigplatte 14 ist dem Gleisbereich 12 zugewandt und bildet eine Bahnsteigkante 20. In diesem Beispiel ist in der Bahnsteigplatte 14 ein Ausnehmungsbereich vorgesehen, in welchen Natursteinelemente 21, 22 eingesetzt sind, welche die Bahnsteigkante 20 bildende Berandung der Bahnsteigplatte 14 bilden. Die Natursteinelemente 21, 22 sind an der Bahnsteigplatte 14 befestigt, etwa durch Verspeisen, Verkleben und/oder Verschrauben oder auf andere geeignete Art. Auf der gegenüberliegenden Seite ist in diesem Beispiel der Bahnsteig an einer Fahrbahn einer Straße gelegen und durch einen Bordstein 24 begrenzt. In dieser Variante ist eine Fuge 25 zwischen der Bahnsteigplatte 14 und dem Bordstein 24 vorgesehen. Die Bahnsteigplatte 14 deckt einen Installationskörper 30 ab, welcher in einer Vertiefung 26 in einem Bodenbereich aufgenommen ist. Der Installationskörper 30 ist im Wesentlichen u-förmig gegossen und weist eine Bodenfläche 32 und jeweils damit verbundene Seitenflächen 34, 36 auf. Die Seitenflächen 34, 36 liegen einander gegenüber und sind einstückig mit der Bodenfläche 32 ausgebildet. Die Seitenfläche 36 ist stärker ausgebildet als die Seitenfläche 34. In diesem Beispiel ist der Installationskörper 30 aus einem Beton gegossen und kann als Betontrog ausgebildet sein. Auf der Oberseite des Installationskörpers 30 ist die Bahnsteigplatte 14 derart angeordnet, dass sie den Installationskörper 30 abdeckt. Zur Federung und Abdichtung sind zwischen Bahnsteigplatte 14 und Installationskörper 30 Elastomerlager 38 vorgesehen. Die Bahnsteigplatte 14 kann auf den Installationskörper 30 aufgelegt sein. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Bahnsteigplatte am Installationskörper 30 befestigt ist, etwa durch geeignete Verankerungen, Verschraubungen, Bolzen und/oder Verklebungen oder Verspeisungen. Zwischen den Seitenflächen 34, 36 und der Bodenfläche 32 ist ein Installationsraum 40 ausgebildet, welcher für eine Person zugänglich sein kann. Im Installationsraum 40 sind in diesem Beispiel Vorlaufleitungen 42 und Rücklaufleitungen 44 für die Heizung 16 vorgesehen. Die Leitungen können zumindest teilweise in einer Abkastung 45 aufgenommen sein. Über die Vorlaufleitungen 42 und Rücklaufleitungen 44 kann Grundwasser aus einem Entnahmebrunnen 43 vermittels einer Umwälzpumpe gepumpt und über einen Schluckbrunnen 47 wieder zurückgeführt werden. Das Grundwasser kann direkt in Leitungen der Heizung 16 gepumpt werden und/oder in wärmeübertragenden Kontakt mit einem Wärmeträger der Heizung 16 gebracht werden, der in einem geschlossenen Wärmekreislauf geführt sein kann. Alternativ oder zusätzlich kann die Heizung über ein Mehrkreissystem beheizt werden, welches etwa geothermisch und/oder über eine Tiefensonde und/oder über einen Wärmekorb und/oder elektrisch betrieben werden kann. Es ist auch vorstellbar, dass statt einer fluidischen Heizung für die Bahnsteigplatte eine elektrische Heizung vorgesehen ist. Allgemein können elektrische Leitungen, insbesondere zur Stromversorgung und zur Kommunikation, innerhalb des Installationsraums 40 geführt sein. An geeigneten Stellen können allgemein Leitungen und/oder Rohre aus dem Installationsraum 40 heraus geführt sein, etwa durch Öffnungen in dem Installationskörper 30 und/oder der Bahnsteigplatte 14. Die Rohre und Leitungen innerhalb des Installationsraums können derart angeordnet sein, dass sie für eine Wartung innerhalb des Installationsraums 40 ausreichend Platz lassen. In der Seitenfläche 36 mit größerer Wandstärke ist ein Halteanker 50 aufgenommen, über welchen der Bordstein 24 am Installationskörper 30 befestigt ist. Der Anker kann bereits beim Gießen des Installationskörpers 30 eingegossen sein. Die Vorlaufleitungen und Rücklaufleitungen 42, 44 können auf geeignete Art in einer Doppelrohrführung 52 und eine Einzelrohrführung 54 aufgenommen sein.
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In 2 ist ein Teilausschnitt A der 1 in größerem Maßstab dargestellt. Die Bahnsteigkante 20 wird von den Natursteinen 21, 22 gebildet, die an der Bahnsteigplatte angesetzt sein können. Innerhalb der Bahnsteigplatte 14 sind Heizleitungen 18 verlegt. Die Heizung kann eine Bewehrung 60 aufweisen, welche die Heizleitungen 18 umgeben kann. Die Bewehrung 60 kann die Heizleitungen 18 vor Beschädigung schützen. Es ist vorstellbar, dass die Bewehrung 60 aus einem gut wärmeleitfähigen Material besteht und in wärmeübertragendem Kontakt mit den Heizleitungen 18 steht. Somit kann über die Bewehrung 60 die Bahnsteigplatte 14 gut flächig beheizbar sein.
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3 zeigt eine Ansicht zweier im Wesentlichen identisch ausgebildeten, einander bezüglich eines Gleisbereichs 12 gegenüberliegender Bahnsteige 10 von oben. Jeder Bahnsteig 10 weist mehrere Bahnsteigplatten 14 auf, die nebeneinander auf Installationskörpern 30 angeordnet sind. Die Installationskörper 30 können wasserdicht aneinandergereiht sein, um jeweils einen durchlaufender Trog oder Installationsraum unterhalb der Bahnsteigplatten 14 bereitzustellen. Es kann vorgesehen sein, dass die Installationskörper 62, 64 an den längsseitigen Rändern eines Bahnsteigs 10 über ein Querflächen begrenzt sind, um die Tröge abzuschließen. In einer oder mehreren Bahnsteigplatten 14 können abdeckbare Öffnungen 15 oder entsprechende Schächte vorgesehen sein, durch welche eine Person und/oder ein Wartungsgerät in den darunterliegenden Installationsraum eingeführt werden können. Jeder Bahnsteig 10 wird zu dem schematisch dargestellten Gleisbereich 12 einer Straßenbahneinrichtung durch eine Bahnsteigkante 20 aus Naturstein begrenzt. Auf der gegenüberliegenden, einer Straße zugewandten Seite, ist jeweils ein Bordstein 24 vorgesehen. Der Bordstein und die Bahnsteigkante können den Bahnsteig umlaufend ausgebildet sein und ineinander übergehen. Die gezeigte Bahnsteigeinrichtung stellt eine Straßenbahninsel zwischen Fahrbahnen dar. Innerhalb des Installationsraums sind Vorlauf und Rücklauf für ein Heizungsversorgungssystem vorgesehen, welches Wasser aus einem Schluckbrunnen 43 entnimmt und über einen Entnahmebrunnen 47 zurückführt. Eine Umwälzpumpe 46 kann jeweils dazu vorgesehen sein, dass Wasser zu pumpen. Unterhalb der Bahnsteigplatten sind Leitungen verlegt, welche in den Bahnsteigplatten 14 aufgenommene Heizleitungen mit Wärmeträger zu versorgen vermögen.
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Die beschriebenen Merkmale können einzeln oder in beliebiger Kombination für die Umsetzung der Erfindung relevant sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bahnsteig
- 12
- Gleisbereich
- 14
- Bahnsteigplatte
- 15
- Bahnsteiginstallationseinrichtung
- 16
- Heizung
- 17
- Öffnung
- 18
- Heizleitungsrohre
- 20
- Bahnsteigkante
- 21
- Natursteinelement
- 22
- Natursteinelement
- 24
- Bordstein
- 25
- Fuge
- 26
- Vertiefung
- 30
- Installationskörper
- 32
- Bodenfläche
- 34
- Seitenfläche
- 36
- Seitenfläche
- 38
- Elastomerlager
- 40
- Installationsraum
- 42
- Vorlauf
- 43
- Entnahmebrunnen
- 44
- Rücklauf
- 45
- Abkastung
- 46
- Umwälzpumpe
- 47
- Schluckbrunnen
- 50
- Verankerung
- 52
- Doppelrohr
- 54
- Einfachrohr
- 60
- Bewehrung
- 62
- Randkörper
- 64
- Randkörper