DE102013018811A1

DE102013018811A1 - Mit einer Einrichtung für die Luftschalldämmung versehene Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE102013018811A1
Application number: DE201310018811
Authority: DE
Inventors: Hermann Ortwein; Jakob Knorr
Original assignee: OSC RAILTEC GmbH; OSC-RAILTEC GmbH
Current assignee: FIDUM BAU AG, DE
Priority date: 2013-11-11
Filing date: 2013-11-11
Publication date: 2015-05-13

Abstract

Die Erfindung betrifft eine mit einer Einrichtung für die Luftschalldämmung versehene Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge, wobei bei jeder Schiene (1) beiderseits des Schienensteges mit Abstand von dem Schienensteg auf den Schienenfuß Bleche (2) angeordnet sind, die sich bis kurz unterhalb des Schienenkopfes erstrecken, und dass die Zwischenräume zwischen dem Steg der Schiene (1) und den Blechen (2) mit Bitumen (3) ausgefüllt sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine mit einer Einrichtung für die Luftschalldämmung versehene Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge.
Beim Überfahren von Schienen durch Schienenfahrzeuge entsteht ein erheblicher Luftschall, der zu einem hohen Schallpegel führt. Der Schallpegel kann dabei bis zu 85 Dezibel betragen. Da bereits bei einem Schallpegel von 60 Dezibel Stressreaktionen im Schlaf auftreten und bei einem Schallpegel ab 80 Dezibel die Gesundheit leiden kann, ist mehrfach versucht worden, den beim Überfahren eines Schienenfahrzugs über die Schienen entstehenden Luftschall durch das Anbringen von Teile aus Gummi oder Kunststoff auf die Schienen zu vermindern. Hierdurch wurde jedoch nur eine sehr geringe Absenkung des Luftschalls erreicht, so dass der Schallpegel nur um maximal ein Dezibel abgesenkt werden konnte.
Der Erfindung liegt die Aufgab zugrunde, die Schienen für Schienenfahrzeuge mit einer Einrichtung zu versehen, durch die eine erhebliche Verminderung des Luftschalls erreicht wird, und zwar soll gegenüber den bekannten Einrichtungen eine wesentlich höhere Absenkung des Luftschalls und somit eine erhebliche Verminderung des Schallpegels erreicht werden.
Die Lösung der gestellten Aufgab besteht in erster Linie darin, dass bei jeder Schiene beiderseits des Schienensteges mit Abstand von dem Schienensteg auf dem Schienenfuß Bleche angeordnet sind, die sich bis kurz unterhalb des Schienenkopfes erstrecken, und dass die Zwischenräume zwischen dem Steg der Schiene und den Blechen mit Bitumen ausgefüllt sind.
Das Bitumen wird bis zur Oberkante der auf den Schienenfuß angeordneten Bleche eingefüllt und geht mit den angrenzenden Bereichen der Schiene eine enge Verbindung ein. Dadurch bewirkt die erfindungsgemäße Einrichtung eine Absenkung des Schallpegels von mindestens drei Dezibel. Bitumen ist für diesen Verwendungszweck besonders geeignet, denn Bitumen besteht hauptsächlich aus hochmolekularen Kohlenwasserstoffen und ist in Wasser praktisch unlösbar. also im Kontakt mit Wasser sehr stabil. Bitumen ist daher sehr wetterbeständig. Um zu vermeiden, dass das Bitumen im Laufe der Zeit durch die Witterung spröde wird, werden dem Bitumen Kunststoffe beigemischt.
In Weiterbildung der Erfindung weisen die Bleche jeweils einen senkrechtstehenden Abschnitt und einen unteren Abschnitt auf, wobei der untere Abschnitt so gebogen ist, dass er den Schienenfuß umgreift, und wobei nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die Form der unteren Abschnitte der Bleche so bemessen ist, dass die unteren Abschnitte der Bleche auf den Fuß der Schiene eine Klemmwirkung ausüben. Durch diese Ausgestaltung der Bleche können diese in einfacher Weise auf den Schienenfuß aufgeschoben werden und finden dort infolge der Klemmwirkung einen festen Halt.
Die Höhe der senkrechtstehenden Abschnitte der Bleche ist im Falle eines Schottergleises so bemessen, dass oberhalb der Bleche so viel freier Raum verbleibt, dass die Stopfmaschine noch unter den Schienenkopf greifen kann. Der Abstand der senkrechtstehenden Abschnitte der Bleche von dem Steg der Schiene ist so bemessen, dass sie mit den Außenflächen des Schienenkopfes eine Senkrechte bilden.
Zweckmäßigerweise sind bei auf Schwellen gelagerten Schienen die Bleche zwischen jeweils zwei Schwellen angeordnet, während bei auf einer festen Fahrbahn gelagerten Schienen die Bleche sich über die gesamte Länge der Schiene erstrecken und die Bleche lediglich im Bereich von Befestigungsmitteln ausgespart sind. Dadurch wird erreicht, dass die Absenkung des Schallpegels über die gesamte Länge der Schiene wirksam ist.
Eine Verbesserung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird dadurch erzielt, dass die senkrechtstehenden Abschnitte der Bleche mit Löchern versehen, also als Lochbleche ausgebildet sind. Durch die in den Blechen vorgesehenen Löcher ist eine einwandfreie Haftung an dem Bitumen gewährlistet. Die Form der Bleche ist dem jeweiligen Schienentyp (Rillenschiene, Kopfschiene) angepasst.
Nach einem weiteren Schritt der Erfindung ist das Bitumen für die Ausfüllung der Zwischenräume zwischen dem Steg der Schiene und den Blechen so eingestellt, dass es eine hohe dynamische Steifigkeit besitzt und ein erhöhtes spezifisches Gewicht aufweist. Hierzu werden dem Bitumen entsprechende Stoffe, beispielsweise mineralische Stoffe beigemengt.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann noch dadurch verbessert werden, dass vor dem Ausfüllen der Zwischenräume zwischen dem Steg der Schiene und den Blechen mit Bitumen die die Zwischenräume bildenden Flächen der betreffenden Bestandteile der Schienenlagerung gesäubert und geprimert worden sind. Dadurch ist eine enge und sichere Verbindung des Bitumens mit den angrenzenden Bereichen der Schiene gewährleistet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
1 einen Querschnitt durch eine mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung versehene Schiene für Schienenfahrzeuge und
2 die in 1 dargestellte Schiene in Seitenansicht, wobei die Schiene auf Schwellen gelagert ist.
Bei der in 1 dargestellte Schiene 1 sind beiderseits des Schienensteges Bleche 2 angeordnet. Die dadurch zwischen dem Steg der Schiene 1 und den Blechen 2 gegebildeten Zwischenräume sind mit Bitumen 3 ausgefüllt. Die Bleche 2 weisen jeweils einen senkrechtstehenden Abschnitt 2.S und einen unteren Abschnitt 2.U auf, wobei die unteren Abschnitt 2.U so gebogen sind, dass die den Fuß der Schiene 1 teilweise umgreifen.
Wie aus 2 zu ersehen ist, sind bei einer auf Schwellen 4 gelagerten Schiene 1 die Bleche 2 jeweils zwischen den Schwellen 4 angeordnet. Die Befestigungsmittel, mit denen die Schiene 1 an den Schwellen 4 befestigt ist, sind nicht dargestellt, weil sie für die Erfindung ohne Bedeutung sind.

Claims

Mit einer Einrichtung für die Luftschalldämmung versehene Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, dass bei jeder Schiene (1) beiderseits des Schienensteges mit Abstand von dem Schienensteg auf dem Schienenfuß Bleche (2) angeordnet sind, die sich bis kurz unterhalb des Schienenkopfes erstrecken, und dass die Zwischenräume zwischen dem Steg der Schiene (1) und den Blechen (2) mit Bitumen (3) ausgefüllt sind.
Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bleche (2) jeweils einen senkrechtstehenden Abschnitt (2.S) und einen unteren Abschnitt (2.U) aufweisen, wobei der untere Abschnitt (2.U) so gebogen ist, dass er den Fuß der Schiene (1) teilweise umgreift.
Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der unteren Abschnitte (2.U) der Bleche (2) so bemessen ist, dass die unteren Abschnitte (2.U) der Bleche (2) auf den Fuß der Schiene (1) eine Klemmwirkung ausüben.
Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei auf Schwellen (4) gelagerten Schienen (1) die Bleche (2) zwischen jeweils zwei Schwellen (4) angeordnet sind.
Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei auf einer festen Fahrbahn gelagerten Schienen (1) die Bleche (2) sich über die gesamte Länge der Schiene (1) erstrecken und die Bleche (2) lediglich im Bereich von Befestigungsmitteln ausgespart sind.
Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die senkrechtstehenden Abschnitte (2.S) der Bleche (2) mit Löchern versehen, also als Lochbleche ausgebildet sind.
Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bitumen (4) für die Ausfüllung der Zwischenräume (3) zwischen dem Steg der Schiene (1) und den Blechen (2) so eingestellt ist, dass es eine hohe dynamische Steifigkeit besitzt und ein erhöhtes spezifisches Gewicht aufweist.
Lagerung von Schienen für Schienenfahrzeuge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Ausfüllen der Zwischenräume (3) zwischen dem Steg der Schiene (1) und den Blechen (2) mit Bitumen (4) die die Zwischenräume bildenden Bestandteile der Schienenlagerung gesäubert und geprimert worden sind.