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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Informationssystems eines Kraftwagens sowie ein Informationssystem für einen Kraftwagen.
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Während einer Fahrt mit einem Kraftwagen kann es für einen Fahrzeuginsassen von Interesse sein, Informationen über sogenannte Points of Interest zu erhalten, welche sich in Sehreichweite des Fahrzeuginsassen befinden. Bei solchen Points of Interest kann es sich beispielsweise um Hotels, Parkhäuser oder dergleichen handeln, über welche der Fahrzeuginsasse, sobald er diese erblicken kann, möglichst einfach und schnell für ihn relevante Informationen erhalten möchte.
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Die
DE 10 2007 025 531 A1 zeigt ein blickrichtungsgesteuertes Anzeigesystem für ein Kraftfahrzeug. Eine Darstellung von Informationen erfolgt dabei in Abhängigkeit von einer erfassten Blickrichtungsdauer und einer ermittelten Blickrichtung auf eine Anzeigefläche des Kraftfahrzeugs. In Abhängigkeit von einer erfassten Blickzuwendungsdauer auf die Anzeigefläche können zusätzliche Informationen, beispielsweise zu einem Point of Interest, ausgegeben werden.
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Die
DE 2009 002 979 A1 zeigt eine Projektionsanzeige für ein Fahrzeug. Es kann eine Blickrichtung eines Fahrers erfasst werden, wobei beispielsweise ein Scheinwerfer einer Lichtanlage des Kraftwagens derart ausgerichtet werden kann, dass ein außerhalb des Kraftwagens eingesehener Sichtbereich möglichst gut ausgeleuchtet wird. Dadurch soll die Gefahr von Kollisionen mit Hindernissen, wie beispielsweise anderen Fahrzeugen, Personen oder Tieren, verringert werden.
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Die
DE 10 2011 075 702 A1 zeigt ein Verfahren zur Ausrichtung einer Projektion einer Projektionseinrichtung eines Fahrzeugs. Ein außerhalb des Fahrzeugs angeordnetes Objekt wird erfasst und anschließend wird ein mit dem erfassten Objekt korrespondierendes Bild mittels der Projektionseinrichtung in ein Sichtfeld eines Informationssystems projiziert.
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DE 100 37 573 A1 zeigt ein Navigationsverfahren für ein Kraftfahrzeug. Ein als Richtungshinweis dienender Pfeil wird auf einer Windschutzscheibe in Abhängigkeit von einer erfassten Blickrichtung eines Fahrers entsprechend projiziert.
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Die
DE 10 2010 017 931 A1 beschreibt ein Verfahren zum Ausgeben von Informationen mittels eines Informationssystems. Das Informationssystem kann mittels eines Aktivierungsschalters aktiviert werden. Bei dem Aktivierungsschalter kann es sich zum Beispiel um eine Taste handeln. Alternativ kann der Aktivierungsschalter auch ein Mikrophon und einen Audioprozessor umfassen. Anhand einer Geste eines Fahrzeuginsassen wird ermittelt, auf was für ein Objekt der Fahrzeuginsasse zeigt. Zu diesem Objekt werden dann Informationen ausgegeben.
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Die
US 2013/0030811 A1 zeigt ein Verfahren zum Ausgeben von Informationen. Anhand einer erfassten Blickrichtung und Zeigegeste wird erfasst, wohin ein Fahrzeuginsasse zeigt. Beispielsweise kann der Fahrzeuginsasse die Frage stellen „Wie gut ist dieses Restaurant?“, während er auf das Restaurant blickt und zeigt. Die Qualität des Restaurants betreffende Daten werden dann ausgegeben.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einem Fahrzeuginsassen eines Kraftwagens auf verbesserte Art und Weise Informationen über fahrzeugexterne Objekte bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Informationssystems eines Kraftwagens sowie durch ein Informationssystem für einen Kraftwagen mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Informationssystems eines Kraftwagens wird überprüft, ob ein vorgegebenes Bedienelement des Kraftwagens aktiviert ist. Falls erfasst wird, dass das Bedienelement aktiviert ist, wird ein Interaktionsmodus des Informationssystems aktiviert. Sobald der Interaktionsmodus des Informationssystems aktiviert worden ist, wird eine Blickrichtung eines Fahrzeuginsassen erfasst und ermittelt, ob die erfasste Blickrichtung auf ein fahrzeugexternes Objekt gerichtet ist. Falls erfasst wird, dass die Blickrichtung auf ein fahrzeugexternes Objekt gerichtet ist, wird dieses Objekt identifiziert und überprüft, ob in einer Datenbank eine vorgegebene Information zu dem Objekt gespeichert ist. Falls die vorgegebene Information zu dem Objekt gespeichert ist, wird die vorgegebene Information zu dem Objekt mittels einer Anzeigeeinrichtung angezeigt.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird also eine Interaktion eines Fahrzeuginsassen mit einem Außenbereich des Kraftwagens ermöglicht. Schaut beispielsweise ein Fahrer des Kraftwagens aus dem Kraftwagen und berührt ein entsprechend vorgegebenes Bedienelement, wird ihm zu einem in seinem Sichtfeld befindlichen Point of Interest eine entsprechende vorgegebene Information eingeblendet. Bei diesem Point of Interest kann es sich beispielsweise um ein Hotel, eine Tiefgarage oder dergleichen handeln, über welche der Fahrzeuginsasse weiterführende Informationen wünscht. Die vorgegebene Information kann beispielsweise Text- und/oder Bildinformationen zu dem gerade vom Fahrzeuginsassen fokussierten fahrzeugexternen Objekt, also dem betreffenden Point of Interest umfassen.
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Insbesondere, wenn es sich bei dem Fahrzeuginsassen um den Fahrer des Kraftwagens handelt, kann dieser durch das erfindungsgemäße Verfahren auf besonders einfache und ablenkungsfreie Weise mit entsprechenden Informationen zu den in seinem Sichtfeld befindlichen Points of Interest versorgt werden. Dadurch, dass lediglich ein vorgegebenes Bedienelement des Kraftwagens aktiviert werden muss, bevor der beschriebene Interaktionsmodus des Informationssystems abläuft, wird insbesondere ein Fahrer des Kraftwagens besonders wenig von seiner eigentlichen Fahraufgabe abgelenkt, wobei er gleichzeitig mit den von ihm gewünschten Informationen versorgt werden kann. Dies trägt erheblich zur Steigerung der Verkehrssicherheit während einer Bereitstellung von gewünschten Informationen bei.
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Des Weiteren ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass sobald die vorgegebene Information angezeigt und erfasst wird, dass das Bedienelement betätigt, insbesondere gedrückt, wird, eine weitere vorgegebene Information bezüglich des Objekts angezeigt wird. Bei dieser weiteren vorgegebenen Information kann es sich beispielsweise um detailliertere Informationen, beispielsweise in Textform, in Bildform, in Form von Videos oder dergleichen handeln, mittels welchen der Fahrzeuginsassen weitreichendere Informationen als bei der zuvor eingeblendeten ersten vorgegebenen Information erhält.
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Alternativ oder zusätzlich ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass, sobald die vorgegebene Information angezeigt und erfasst wird, dass das Bedienelement betätigt, insbesondere gedrückt, wird, ein Kontextmenü angezeigt wird, in welchem wenigstens eine Ansteuerung einer Fahrzeugfunktion unter Berücksichtigung des Objekts angeboten wird. Beispielsweise kann eine Spracherfassung in Kombination mit einem Navigationssystem des Kraftwagens aktiviert werden, so dass ein Fahrer des Kraftwagens sich unter Bezugnahme auf das entsprechende Objekt direkt dorthin navigieren lassen kann. Des Weiteren ist es beispielsweise auch möglich, dass eine Kommunikationseinrichtung des Kraftwagens aktiviert wird, so dass beispielsweise ein Fahrer des Kraftwagens durch Bezugnahme auf das Objekt beispielsweise eine Telefonverbindung mit dem fokussierten Objekt, also beispielsweise mit einer Rezeption eines Hotels oder dergleichen, aufbauen kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Aktivierung des Bedienelements über eine Berührung des Bedienelements erfolgt. Beispielsweise kann das Bedienelement an einem Lenkrad des Kraftwagens angeordnet sein, so dass ein Fahrer des Kraftwagens lediglich beispielsweise seinen Daumen an das Bedienelement anlegen muss, um den zuvor beschriebenen Interaktionsmodus des Informationssystems zu aktivieren. Dadurch kann ein Fahrer bei der Aktivierung des Bedienelements seine Hände am Lenkrad belassen, was erheblich zur Verkehrsicherheit beim Führen des Kraftwagens beiträgt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass anhand der erfassten Blickrichtung ermittelt wird, durch welche Scheibe des Kraftwagens der Fahrzeuginsasse das Objekt erblickt, wobei die vorgegebene Information in dieser Scheibe angezeigt wird. Dadurch muss der Fahrzeuginsasse seinen Blick nicht erst von dem fokussierten Objekt abwenden, um die entsprechende Information erfassen zu können.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass anhand der erfassten Blickrichtung ermittelt wird, in welchem Bereich der Scheibe des Kraftwagens der Fahrzeuginsasse das Objekt erblickt, wobei die vorgegebene Information in einem unmittelbar an diesen Bereich angrenzenden Anzeigebereich der Scheibe angezeigt wird. Somit erfolgt eine einfach erfassbare und direkte Zuordnung der betreffenden vorgegebenen Information zu dem Objekt, auf welches der Fahrzeuginsasse gerade blickt. Insbesondere, wenn es sich bei dem Fahrzeuginsassen um den Fahrer des Kraftwagens handelt, kann dieser besonders ablenkungsfrei die entsprechende Information über das Objekt erfassen, so dass der Fahrer nicht unnötig von dem Verkehrsgeschehen abgelenkt wird, wodurch die Verkehrssicherheit beim Führen des Kraftwagens erheblich gesteigert werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Anzeigeeinrichtung ein Head-up-Display, insbesondere ein kontaktanaloges Head-up-Display, und/oder ein in zumindest einer der Scheiben des Kraftwagens, insbesondere in einer Windschutzscheibe, integriertes Display umfasst, mittels welchen die vorgegebene Information angezeigt wird. Dadurch kann die vorgegebene Information auf besonders einfache Weise im Wesentlichen unmittelbar dem fokussierten Objekt zugeordnet werden, so dass die betreffende Information von dem Fahrzeuginsassen besonders intuitiv erfasst werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die weitere vorgegebene Information und/oder das Kontextmenü nur so lange angezeigt werden, wie eine Betätigung, insbesondere Gedrückthaltung, des Bedienelements erfasst wird. Dadurch wird der betreffende Fahrzeuginsasse durch die weitere vorgegebene Information und/oder das Kontextmenü nicht unnötig abgelenkt beziehungsweise mit für ihn unnötigen Informationen überfrachtet. Insbesondere, wenn es sich bei dem Fahrzeuginsassen um den Fahrer des Kraftwagens handelt, kann dadurch die Verkehrssicherheit beim Führen des Kraftwagens erheblich erhöht werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Interaktionsmodus beendet wird, sobald erfasst wird, dass das Bedienelement nicht mehr aktiviert ist. Dadurch kann der Energieverbrauch des Informationssystems reduziert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die vorgegebene Information nur so lange angezeigt wird, wie erfasst wird, dass das Bedienelement aktiviert ist. Eine Überfrachtung mit Informationen des Fahrzeuginsassen, insbesondere eines Fahrers des Kraftwagens, wird dadurch vermieden, wodurch vor allem die Verkehrssicherheit beim Führen des Kraftwagens erhöht werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die vorgegebene Information, die weitere vorgegebene Information und/oder das Kontextmenü mittels einer Datenbrille angezeigt werden. Beispielsweise kann ein Fahrer des Kraftwagens eine entsprechend dafür ausgelegte Datenbrille aufgesetzt haben, so dass die vorgegebene Information und/oder die weitere vorgegebene Information oder auch das Kontextmenü in der Datenbrille eingeblendet werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass bei der Ermittlung, ob die erfasste Blickrichtung auf ein fahrzeugexternes Objekt gerichtet ist, eine Position des Kraftwagens und des Objekts anhand von bereitgestellten Navigationsdaten sowie eine erfasste Orientierung des Kraftwagens ermittelt und berücksichtigt werden. Dadurch kann besonders zuverlässig ermittelt werden, ob und auf welches fahrzeugexterne Objekt der Fahrzeuginsasse gerade seinen Blick gerichtet hat, wobei anhand der Navigationsdaten gegebenenfalls die entsprechenden Informationen über das gerade fokussierte Objekt bereitgestellt werden können.
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Das erfindungsgemäße Informationssystem für einen Kraftwagen umfasst eine Steuereinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, zu erfassen, ob ein vorgegebenes Bedienelement des Kraftwagens aktiviert ist, und ein Interaktionsmodus des Informationssystems zu aktivieren, falls das Bedienelement aktiviert ist. Des Weiteren umfasst das Informationssystem eine Blickerfassungseinrichtung, welche im aktivierten Interaktionsmodus dazu ausgelegt ist, eine Blickrichtung eines Fahrzeuginsassen zu erfassen und zu ermitteln, ob die erfasste Blickrichtung auf ein fahrzeugexternes Objekt gerichtet ist. Zudem weist das Informationssystem eine Erfassungseinrichtung auf, welche im aktivierten Interaktionsmodus dazu ausgelegt ist, das fahrzeugexterne Objekt, auf welches die Blickrichtung gerichtet ist, zu identifizieren und zu überprüfen, ob in einer Datenbank eine vorgegebene Information zu dem Objekt gespeichert ist. Ferner umfasst das Informationssystem eine Anzeigeeinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, die vorgegebene Information zu dem Objekt anzuzeigen, falls die vorgegebene Information in der Datenbank gespeichert ist. Das Informationssystem ist zudem dazu ausgelegt, eine weitere vorgegebene Information bezüglich des Objekts anzuzeigen und/oder ein Kontextmenü anzuzeigen, in welchem wenigstens eine Ansteuerung einer Fahrzeugfunktion unter Berücksichtigung des Objekts angeboten wird, sobald die vorgegebene Information angezeigt und erfasst wird, dass das Bedienelement betätigt, insbesondere gedrückt, wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des Informationssystems anzusehen, wobei das Informationssystem insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine schematische Darstellung eines Kraftwagens, welcher ein Informationssystem umfasst, mittels welchem Informationen über außerhalb des Kraftwagens angeordnete und von einem Fahrzeuginsassen des Kraftwagens fokussierte Objekte über eine entsprechende Anzeigeeinrichtung des Kraftwagens anzeigt werden können; und in
- 2 ein teilweise dargestelltes Cockpit des Kraftwagens, wobei im Bereich der Windschutzscheibe des Kraftwagens unterschiedliche Informationen bezüglich eines fahrzeugexternen Objekts angezeigt werden, welches von einem Fahrzeuginsassen des Kraftwagens gerade fokussiert wird.
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Ein Kraftwagen 10 mit meinem Informationssystem 12 ist in einer schematischen Darstellung in 1 gezeigt. Das Informationssystem 12 umfasst eine Steuereinrichtung 14, eine Blickerfassungseinrichtung 16, eine Erfassungseinrichtung 18, eine Anzeigeeinrichtung 20 sowie eine Datenbank 22.
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Die Steuereinrichtung 14 ist dazu ausgelegt, zu erfassen, ob ein Bedienelement 24 des Kraftwagens 10 durch eine entsprechende Berührung eines Fahrzeuginsassen 26 aktiviert ist. Des Weiteren ist die Steuereinrichtung 14 dazu ausgelegt, einen Interaktionsmodus des Informationssystems 12 zu aktivieren, falls erfasst wird, dass das Bedienelement 24 aktiviert ist. Der Interaktionsmodus wird im Nachfolgenden noch näher beschrieben.
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Die Blickerfassungseinrichtung 16 ist dazu ausgelegt, im aktivierten Interaktionsmodus eine durch die gestrichelte Linie gekennzeichnete Blickrichtung 28 des Fahrzeuginsassen 26 zu erfassen und zu ermitteln, ob die erfasste Blickrichtung 28 auf ein fahrzeugexternes Objekt 30 gerichtet ist. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei dem fahrzeugexternen Objekt 30 um ein Hotel, wobei es sich bei dem fahrzeugexternen Objekt 30 im Wesentlichen um beliebige Objekte, wie beispielsweise eine Tiefgarage, ein Kino, ein Flughafengebäude oder dergleichen handeln kann.
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Die Erfassungseinrichtung 18 ist dazu ausgelegt, im aktivierten Interaktionsmodus das fahrzeugexterne Objekt 30, auf welches die Blickrichtung 28 gerichtet ist, zu identifizieren und zu überprüfen, ob in der Datenbank 22 Informationen über das Objekt 30 gespeichert sind. Die Erfassungseinrichtung 18 kann beispielsweise ein Kamerasystem umfassen, mittels welchem das Objekt 30 aufgenommen und ausgewertet werden kann. Zudem kann gegenüber der hier gezeigten Ausführungsform die Datenbank 22 auch fahrzeugextern vorgesehen sein, wobei die Erfassungseinrichtung 18 in einem solchen Fall dazu ausgelegt ist, eine Kommunikationsverbindung mit der fahrzeugextern angeordneten Datenbank aufzubauen, um zu überprüfen, ob entsprechende Informationen über das Objekt 30 vorliegen. Bei der fahrzeugexternen Datenbank kann es sich dann beispielsweise um einen Server handeln, wobei die Erfassungseinrichtung 18 beispielsweise über eine entsprechende Internetverbindung das Objekt 30 betreffende Informationen abrufen kann.
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Schließlich ist die Anzeigeeinrichtung 20 dazu ausgelegt, die vorgegebene Information zu dem Objekt 30 anzuzeigen, falls die vorgegebene Information in der Datenbank 22 gespeichert ist.
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Nachfolgend wird anhand der 2, in welcher ein Ausschnitt eines Cockpits des Kraftwagens 10 dargestellt ist, ein Verfahren zum Betreiben des Informationssystems 12 erläutert.
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Im vorliegenden Fall ist das Bedienelement 24 an einem Lenkrad 32 des Kraftwagens 10 angeordnet. Das Bedienelement 24 umfasst eine berührungsempfindliche Sensorik, beispielsweise eine kapazitive Sensorik oder auch beispielsweise einen druckempfindlichen Sensor. Es wird fortlaufend überprüft, ob das Bedienelement 24 von dem Fahrzeuginsassen 26, bei welchem es sich im vorliegenden Fall um einen Fahrer des Kraftwagens 10 handelt, berührt wird. Sobald erfasst wird, dass das Bedienelement 24 von dem Fahrzeuginsassen 26 berührt wird, wird dieses aktiviert, wobei die Steuereinrichtung 14 den zuvor genannten Interaktionsmodus des Informationssystems 12 in diesem Fall aktiviert.
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Sobald der Interaktionsmodus des Informationssystems 12 aktiviert worden ist, wird die Blickrichtung 28 des Fahrzeuginsassen 28 erfasst und ermittelt, ob die erfasste Blickrichtung 28 auf das fahrzeugexterne Objekt 30 gerichtet ist, welches im vorliegenden Fall der Fahrzeuginsasse 26 durch eine Windschutzscheibe 34 des Kraftwagens 10 erblickt.
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Falls erfasst wird, dass die Blickrichtung 28 auf das Objekt 30 gerichtet ist, wird das Objekt 30 mittels der Erfassungseinrichtung 18 identifiziert und anschließend wird überprüft, ob in der Datenbank 22 Informationen zu dem Objekt 30 gespeichert sind.
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Bei der Ermittlung, ob die erfasste Blickrichtung 28 auf das Objekt 30 gerichtet ist, werden eine Position des Kraftwagens 10 und des Objekts 30 anhand von bereitgestellten Navigationsdaten, welche beispielsweise in einem nicht bezeichneten Navigationssystem des Kraftwagens 10 vorgehalten werden, berücksichtigt. Des Weiteren wird eine Orientierung des Kraftwagens 10 ermittelt, wobei die Orientierung des Kraftwagens ebenfalls berücksichtigt wird, um zu ermitteln, ob die erfasste Blickrichtung 28 auf das fahrzeugexterne Objekt 30 gerichtet ist.
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Anhand der erfassten Blickrichtung 28 wird zudem ermittelt, durch welche Scheibe des Kraftwagens 10 der Fahrzeuginsasse 26 das Objekt 30 erblickt. Im vorliegenden Fall erblickt der Fahrzeuginsasse 26, wie bereits erwähnt, das Objekt 30 durch die Windschutzscheibe 34. Des Weiteren wird anhand der erfassten Blickrichtung 28 ermittelt, durch welchen Bereich 36 der Windschutzscheibe 34 der Fahrzeuginsasse 26 das Objekt 30 erblickt, wobei eine entsprechend vorgegebene Information 38 in einem unmittelbar an diesen Bereich 36 angrenzenden Anzeigebereich 40 angezeigt wird.
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Die Anzeigeeinrichtung 20 umfasst im vorliegenden Fall ein kontaktanaloges Head-up-Display, mittels welchem die Information 38 eingeblendet wird. Alternativ kann auch in der Windschutzscheibe 34 ein entsprechendes Display integriert sein, mittels welchem die Information 38 angezeigt wird. Des Weiteren können beispielsweise weitere Projektionsmittel oder auch Displays in weiteren Scheiben des Kraftwagens 10 vorgesehen sein, so dass, falls der Fahrzeuginsassen 26 beispielsweise durch eine Seitenscheibe des Kraftwagens 10 ein entsprechendes Objekt erblickt, die zugehörige Information auch unmittelbar zugeordnet zu dem fokussierten Objekt in der betreffenden Scheibe angezeigt werden kann, durch welche der Fahrzeuginsasse 26 gerade schaut.
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Wie bereits erwähnt, handelt es sich im vorliegenden Fall bei dem Objekt 30 um ein Hotel, wobei mittels der Information 38 beispielsweise zunächst nur ein Name des Hotels und eine Belegungsinformation angezeigt werden. Sollte der Fahrzeuginsasse 26 nun weitere Informationen bezüglich des Objekts 30 wünschen, kann er dies durch ein Drücken des Bedienelements 24 bewirken. Sobald also während der Einblendung der Information 38 erfasst wird, dass das Bedienelement 26 gedrückt wird, wird eine weitere Information 42 in einem weiteren Anzeigebereich 44 der Windschutzscheibe 34 angezeigt. Bei der Information 42 handelt es sich um weiterführende Informationen über das Objekt 30, wobei beispielsweise im Falle eines Hotels eine Sternekategorie, Nutzerbewertungen und dergleichen zusätzlich eingeblendet werden können. Alternativ oder zusätzlich kann durch Drücken des Bedienelements 24 auch bewirkt werden, dass ein hier nicht dargestelltes Kontextmenü angezeigt wird, in welchem eine Ansteuerung einer Fahrzeugfunktion des Kraftwagens 10 unter Berücksichtigung des gerade von dem Fahrzeuginsassen 26 fokussierten Objekts 30 angeboten werden kann. Beispielsweise kann eine Spracherkennung eines hier nicht näher bezeichneten Telefonmoduls des Kraftwagens 10 aktiviert werden, so dass der Fahrzeuginsasse 26 durch einen einfachen Sprachbefehl beispielsweise eine Telefonverbindung mit einer Rezeption des Hotels aufbauen kann. Alternativ oder zusätzlich kann auch beispielsweise über das Kontextmenü angeboten werden, dass der Fahrzeuginsasse 26 durch eine entsprechende Bezugnahme auf das Objekt 30 bewirkt, dass in einem Navigationssystem des Kraftwagens 10 das gerade fokussierte Objekt 30 als neues Ziel vorgesehen wird.
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Die weiterführende Information 42 und/oder auch das hier nicht dargestellte Kontextmenü werden dabei nur so lange angezeigt, wie ein Gedrückthalten des Bedienelements 24 erfasst wird. Dadurch soll eine unnötige Reizüberflutung des Fahrzeuginsassen 26 und somit gegebenenfalls eine Ablenkung vom Verkehrsgeschehen möglichst vermieden werden.
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Die Information 38 und/oder die Information 42 können wahlweise auch zusätzlich oder alternativ beispielsweise im Bereich eines Kombiinstruments 46 oder auch im Bereich eines Displays 48 des Kraftwagens 10 eingeblendet werden.
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Der Interaktionsmodus wird beendet, sobald erfasst wird, dass der Fahrzeuginsasse 26 das Bedienelement 24 nicht mehr berührt, so dass das Bedienelement 24 nicht mehr aktiviert ist. Die vorgegebene Information 38 wird zudem nur so lange eingeblendet, wie erfasst wird, dass das Bedienelement 24 aktiviert ist, also der Fahrzeuginsasse 26 das Bedienelement 24 berührt.
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Alternativ ist es auch möglich, dass der Fahrzeuginsasse 26 eine entsprechend dafür ausgebildete Datenbrille trägt, mittels welcher die Informationen 38, 42 und/oder auch das Kontextmenü eingeblendet werden können. Dadurch ist es möglich, die Anzeigeeinrichtung 20 des Kraftwagens 10 relativ kostengünstig auszugestalten, da die Informationsversorgung des Fahrzeuginsassen 26 dann über die besagte Datenbrille erfolgen kann.
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Durch das erläuterte Informationssystem 12 und das erläuterte Verfahren zum Betreiben des Informationssystems 12 wird eine besonders einfache Interaktion von Fahrzeuginsassen mit ihrer Umwelt beim Führen eines Kraftwagens oder Mitfahren in einem Kraftwagen ermöglicht, so dass Informationen über gerade erblickte Points of Interest auf besonders einfache und bequeme Weise zur Verfügung gestellt werden können. Insbesondere für einen Fahrer eines Kraftwagens wird so eine besonders gute Informationsbereitstellung ermöglicht, wobei eine Ablenkung des Fahrers dabei besonders gering gehalten wird.