-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen einer Backstraße nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1; die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Reinigen einer Backstraße.
-
Backstraßen dienen dazu, Backwaren in großen Mengen vollautomatisch herzustellen. Diese Backstraßen sind dabei wenige Meter breit, haben aber eine beträchtliche Länge von beispielsweise 50 m. Am Beginn der Backstraße wird der Teig zunächst in Backformen gegeben. Mittels eines umlaufenden Transportbandes werden die Backformen mit dem darin befindlichen Teig langsam transportiert, um so die einzelnen Backschritte sukzessive zu durchlaufen. Am Ende der Backstraße werden dann die Backformen mit dem darin befindlichen fertigen Backgut entnommen.
-
Die vorbeschriebene Backstraße besteht – wie ausgeführt – aus einem endlos umlaufenden Transportband. Dieses Transportband besteht in der Regel aus einem Metallgeflecht, welches aufgrund seiner Struktur durchlässig ist. Dies bedeutet, daß irgendwelche Backreste oder Gleitmittel, welche vor dem Eingeben des Teigs in die Backformen eingegeben werden, unten durch Öffnungen in den Backformen hindurchtreten und dadurch schließlich auf das Transportband gelangen. Da diese Backreste viskos sind, fallen sie sowohl durch das Obertrum als auch durch das Untertrum des Transportbandes hindurch und fallen schließlich auf eine unterhalb des Transportbandes sich befindende Aufnahmefläche.
-
Im Laufe der Zeit sammeln sich auf der unteren Aufnahmefläche der Backstraße immer mehr Backreste. Aufgrund der Backhitze handelt es sich hier um verkohltes Material. Im Laufe der Zeit türmen sich diese Backreste immer mehr auf, so daß sie schließlich bis an die Unterseite des Transportbandes gelangen. Dies bedeutet aber, daß von Zeit zu Zeit die Aufnahmefläche von den dort angesammelten Backresten gereinigt werden muß. Dies ist bislang nur mit einem erheblichen Aufwand verbunden, wobei eine vollständige Reinigung dabei so gut wie nicht möglich ist.
-
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Reinigen einer Backstraße von sich darin ansammelnden Backresten zu schaffen.
-
Die technische Lösung ist bezüglich des Verfahrens gekennzeichnet durch die Merkmale des Anspruchs 1.
-
Die Grundidee des erfindungsgemäßen Reinigungsverfahrens zum Reinigen einer Backstraße von sich darin ansammelnden Backresten besteht darin, daß von Zeit zu Zeit die Backreste von der Aufnahmefläche unterhalb des Transportbandes abgeschabt werden. Dieser Abschabvorgang erfolgt dabei erfindungsgemäße durch die Bewegung des Transportbandes, welches extra für den Reinigungsvorgang mit entsprechenden Einrichtungen ausgestattet wird. Nachdem die Backreste abgeschabt worden sind und sich somit von ihrer Aufnahmefläche gelöst haben, werden sie anschließend entfernt.
-
Vorzugsweise werden gemäß der Weiterbildung in Anspruch 2 die abgeschabten Backreste abgesaugt. Hierzu können entsprechende Absaugeinrichtungen durch seitliche Wartungsöffnungen in die Backstraße eingeführt werden. Das Absaugen der abgeschabten Backreste ist eine technisch einfache Möglichkeit, um sämtliche abgeschabten Backreste von der Auflagefläche zu entfernen.
-
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 3 schlägt vor, daß nach dem Abschaben und dem Entfernen der Backreste eine Nachreinigung vorgenommen wird. Dabei wird ein flüssiges Reinigungsmittel verwendet, welches auf die Aufnahmefläche aufgetragen wird. Auch hierzu dienen wiederum die seitlichen Wartungsöffnungen der Backstraße. Die eigentliche Reinigung mit dem Reinigungsmittel erfolgt wiederum durch eine Bewegung des Transportbandes. Hierzu wird das Transportband speziell temporär mit einer entsprechenden Reinigungseinrichtung ausgerüstet.
-
Die technische Lösung ist bezüglich der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch die Merkmale des Anspruchs 4.
-
Der Kerngedanke der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Reinigen einer Backstraße von sich darin ansammelnden Backresten besteht darin, daß das Transportband als Hilfseinrichtung zum Abschaben der Backreste von der darunter befindlichen Aufnahmefläche verwendet wird. Konkret werden am Untertrum des Transportbandes (also der untere Abschnitt des Transportbandes, welcher zur Aufnahmefläche für die Backreste hin gerichtet ist) spezielle Schabprofile für den Reinigungsvorgang angeordnet. Diese Anbringung der Schabprofile erfolgt am einen Ende, insbesondere am Beginn der Backstraße. Diese am Transportband angeordneten Schabprofile werden dann durch Betätigen des Transportbandes über die Aufnahmefläche für die zu entfernenden Backreste bewegt. Dabei schaben die Schabprofile diese Backreste ab. Durch die Anbringung der Schabprofile am Transportband durchlaufen diese die gesamte Länge der Backstraße, so daß über deren gesamte Länge die Backreste abgeschabt werden. Nachdem dieser Reinigungsvorgang abgeschlossen ist, werden die Schabprofile wieder von dem Transportband abmontiert. Anschließend kann ein weiterer Reinigungsvorgang mit einer anderen Methode erfolgen, oder aber die Backstraße kann wieder für ihren eigentlichen Einsatz, nämlich dem Backen von Backwaren eingesetzt werden.
-
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 5 schlägt eine spezielle Anordnung der Schabprofile vor. Kerngedanke ist, daß die Schabprofile bezüglich der Mittellängsachse in Bewegungsrichtung des Transportbandes gesehen spitz zulaufen. Dies bedeutet, daß bei der Vorwärtsbewegung des Transportbandes die abgeschabten Backreste sukzessive in den Seitenbereich der Backstraße bzw. des Transportbandes geschoben werden.
-
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 6 schlägt vor, daß insgesamt mehrere Schabprofile vorgesehen sind, welche die Schabeinrichtung bilden und entsprechend auf dem Transportband befestigt werden. Indem mehrere einzelne Schabprofile vorgesehen sind, sind diese leicht handhabbar. Wichtig dabei ist, daß sich die Schabprofile in Querrichtung des Transportbandes gesehen überlappen, so daß gewährleistet ist, daß die gesamte Breite der Aufnahmefläche von den Schabprofilen beaufschlagt ist und somit ein Abschaben der Backreste über die gesamte Breite zuverlässig erfolgt.
-
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 7 schlägt vor, daß die Schabprofile bezüglich der Ebene der Auflagefläche schräg angestellt sind. Dies bedeutet, daß durch die Schrägstellung des Schabprofils dieses sehr gut unter die Backreste greift, so daß sich diese sehr leicht von der Aufnahmefläche abschaben lassen.
-
Die Weiterbildung gemäß Anspruch 8 schlägt vor, daß alternativ zu den vorbeschriebenen Schabprofilen eine oder mehrere Wischeinrichtungen am Untertrum des Transportbandes befestigt werden können. Diese Wischeinrichtungen dienen als Nachreinigung mittels eines flüssigen Reinigungsmittels, nachdem zuvor die Backreste abgeschabt worden sind. Mittels des flüssigen Reinigungsmittels läßt sich die Oberseite der Aufnahmefläche sehr gut final reinigen, ohne daß irgendwelche Restbestände von Backresten übrig bleiben.
-
Vorzugsweise sind auch hier gemäß der Weiterbildung in Anspruch 9 mehrere Wischeinrichtungen vorgesehen, welche sich in Querrichtung der Transportrichtung des Transportbandes gesehen überlappen. In diesem Fall können die Wischeinrichtungen quer zur Transportrichtung angeordnet sein.
-
Schließlich schlägt die Weiterbildung gemäß Anspruch 10 eine Möglichkeit zur Befestigung der Schabprofile sowie ggf. der Wischeinrichtungen vor. Hintergrund ist, daß das Transportband aus einem Metallgeflecht besteht, welches durchlässige Öffnungen besitzt. Diese durchlässigen Öffnungen dienen normalerweise dazu, daß die viskosen Backreste hindurchtropfen können. Für den Reinigungsvorgang werden diese durchlässigen Öffnungen dazu verwendet, daß von oben her Schrauben oder andere Befestigungsmittel hindurchgesteckt werden. Diese werden dann in die Schabprofile bzw. in die Wischeinrichtungen eingedreht, so daß diese zuverlässig und fest gehalten werden.
-
Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Reinigen einer Backstraße von sich darin ansammelnden Backresten wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
-
1 eine Draufsicht auf die Backstraße mit schräg angeordneten Schabprofilen;
-
2 einen Längsschnitt durch die Backstraße entlang der Linie A-A in 1;
-
3 einen Querschnitt durch die Backstraße entlang der Linie B-B in den 1 und 2;
-
4 ein Detailausschnitt aus der Darstellung in 2;
-
5 eine perspektivische Ansicht eines Schabprofils;
-
6 eine Darstellung entsprechend der in 1 mit Wischeinrichtungen anstelle der Schabprofile für eine Nachreinigung mittels eines flüssigen Reinigungsmittels;
-
7 einen Schnitt entlang der Linie C-C in 6.
-
Eine Backstraße 1 weist eine bezüglich ihrer Breite erheblich größere Länge auf. Das Grundprinzip dieser Backstraße 1 besteht darin, daß am einen Ende der Backstraße die Backformen mit dem Teig aufgegeben werden, daß anschließend die Backformen mit ihrem Teig längs der Backstraße 1 langsam verfahren werden, wobei dabei der Backvorgang stattfindet, und daß schließlich am anderen Ende der Backstraße 1 die Backformen mit ihrem Backgut entnommen werden. Für den Backvorgang weist die Backstraße 1 entsprechende Öfen auf.
-
Als Transportmittel für die vorbeschriebenen Backformen dient ein endlos umlaufendes Transportband 2 mit einem Obertrum zur Auflage der Backformen und einem Untertrum 3 für die Rückführung des Transportbandes 2 zum Ausgangspunkt. Das Transportband 2 besteht aus einem Metallgeflecht.
-
Unterhalb des Transportbandes 2 befindet sich eine Aufnahmefläche 4 für Backreste 5, welche während des Backvorganges durch das Transportband 2 hindurch nach unten tropfen. Bei diesen Backresten 5 handelt es sich um ein Gleitmittel, welches vor der Zuführung des Teiges in die Backformen eingegeben wird und welches durch Durchbrechungen in den Backformen nach unten tropft. Aber auch Teig kann als Backrest 5 auftreten und durch das Transportband 2 hindurch nach unten tropfen.
-
Von Zeit zu Zeit müssen die auf der Aufnahmefläche 4 sich ansammelnden, verkohlten Backreste 5 entfernt werden, weil sie allmählich bis zum Untertrum 3 des Transportbandes 2 reichen.
-
Für diesem Zweck wird das Untertrum 3 des Transportbandes 2 extra mit einer Reinigungseinrichtung ausgerüstet. Bei dieser Reinigungseinrichtung handelt es sich um Schabprofile 6, wie sie in 5 dargestellt sind. Wichtig bei diesen Schabprofilen 6 ist lediglich, daß sie mit ihrer Unterkante auf der Aufnahmefläche 4 entlangfahren können. Dabei sind die Schabprofile 6 bezüglich der Vertikalen schräg angestellt.
-
Die Befestigung dieser Schabprofile 6 am Untertrum 3 des Transportbandes 2 erfolgt dadurch, daß durch die Öffnungen des Metallgeflechts des Transportbandes 2 Schrauben hindurchgesteckt werden. Diese werden dann von oben in die Schabprofile 6 eingedreht, so daß diese fest am Untertrum 3 des Transportbandes 2 gehalten sind. Durchgeführt wird dies durch seitliche Wartungsöffnungen 7 hindurch, welche im Gehäuse der Backstraße 1 ausgebildet sind.
-
Wie in 1 erkennbar ist, sind die Schabprofile 6 bezüglich der Mittelachse des Transportbandes 2 nach hinten geneigt und definieren insgesamt eine Spitze. Dabei sind in Querrichtung des Transportbandes 2 gesehen die Schabprofile 6 gegeneinander versetzt angeordnet, so daß die gesamte Breite des Transportbandes 2 durchgängig mit diesen Schabprofilen 6 bestückt ist.
-
Zum Reinigen der Aufnahmefläche 4 von den Backresten 5 wird dann das Transportband 2 betätigt. Die Schabprofile 6 gleiten dabei über die Aufnahmefläche 4 und schaben die darauf befindlichen Backreste 5 ab. Aufgrund der Schrägstellung der Schabprofile 6 werden die abgeschabten Backreste 5 zur Seite hin abgeführt. Dort können sie über die Wartungsöffnungen 7 abgesaugt werden.
-
Die 6 und 7 zeigen eine zusätzliche Einrichtung für eine Nachreinigung, nachdem zuvor die Schabprofile 6 wieder entfernt worden sind. Für diese Nachreinigung sind Wischeinrichtungen 8 vorgesehen, welche wiederum an der Unterseite des Untertrums 3 auf die vorbeschriebene Weise befestigt werden. Auch hier sind die Wischeinrichtungen 8 versetzt zueinander angeordnet, so daß sie sich in ihrer Gesamtheit über die gesamte Breite des Transportbandes 2 bzw. der Aufnahmefläche 4 ohne Zwischenlücke erstrecken.
-
Diese Wischeinrichtungen 8 werden in Verbindung mit einem flüssigen Reinigungsmittel eingesetzt, welches zuvor auf die Aufnahmefläche 4 aufgetragen worden ist. Indem das Transportband 2 vom einen Ende bis zum anderen Ende bewegt wird, überstreichen die Wischeinrichtungen 8 die gesamte Oberfläche der Aufnahmefläche 4 und reinigen im Zusammenwirken mit dem flüssigen Reinigungsmittel diese Oberfläche.
-
Nach erfolgtem Reinigungsvorgang werden dann die Wischeinrichtungen 8 wieder abmontiert, so daß die Backstraße 1 wieder – nunmehr im gereinigten Zustand – für Backvorgänge eingesetzt werden kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Backstraße
- 2
- Transportband
- 3
- Untertrum
- 4
- Aufnahmefläche
- 5
- Backrest
- 6
- Schabprofil
- 7
- Wartungsöffnung
- 8
- Wischeinrichtung