DE19916539A1 - Reinigungsvorrichtung für viskose Materialien - Google Patents

Abstract

Zum Reinigen von viskosem Material, insbesondere einer Kunststoffschmelze, von Festkörperverunreinigungen wird eine Reinigungsvorrichtung vorgeschlagen, die in einem Gehäuse (1) ein in seiner Längsrichtung verschiebbares Filterband (5) zum Abtrennen der Festkörperverunreinigungen führt. Das Filterband (5) umschlingt einen gekrümmten Stützflächenbereich (7) eines feststehenden Stützkörpers (3). Der gekrümmte Stützflächenbereich (7) sowie zumindest zum Teil die ebenen Stützflächenbereiche (15, 17) sind zur Minderung des Bewegungswiderstandes des Filterbands (5) mit in Transportrichtung des Filterbands (5) verlaufenden Nuten (25) versehen. Das zu reinigende Kunststoffmaterial wird über eine den Stützflächenbereich umschließende Zuführkammer (23) zugeführt und über Verbindungskanäle (27, 35), die von den Nuten (25) ausgehen, gereinigt abgeführt. Ausgangsseitig der Reinigungsvorrichtung durchläuft das Filterband (5) eine Reinigungsstation (67). Das Filterband kann mehrlagig sein, ist wenigstens zweilagig (5 und 201), wobei die an der Durchflußrichtung der Kunststoffschmelze letzte Siebbandlage (5) als Stütz- und Transportband für eine Filtrierbandauflage ausgebildet ist und die Filtrierbandauflage (201) vor dem Einlauf des Transportbandes (5) in die Reinigungsstation (67) vom Transportband getrennt wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für viskose Materialien, insbesondere einer Kunststoffschmelze von Festkörperverunreinigungen.

Aus DE 35 35 491 C 1 und CH 469 547 ist es bekannt, die zu reinigende Kunststoff schmelze mittels eines Extruders durch ein engmaschiges, aus Drahtgewebe bestehendes Filterband zu drücken, welches sich auf der Austrittsseite der gereinigten Kunststoff schmelze an einem mit einer Vielzahl vergleichsweise großer Durchtrittsöffnungen verse­ henen Stützkörper abstützt.

Das Siebband hält die abzutrennenden Festkörperverunreinigungen zurück und wird mittels einer hydraulischen Transporteinrichtung oder aufgrund hydrostatischer Kräfte der Schmelze längs der Stützfläche des Stützkörpers bewegt, um die Festkörperverun­ reinigungen aus dem Strömungsweg des Kunststoffmaterials heraus zu transportieren. Mit einem bewegbaren Filterband arbeitende Filtriereinrichtungen sind auch aus der FR 75 35 869, der DE PS 19 44 704 und anderen Schriften bekannt.

Das vorzugsweise aus Metallgewebe gebildete sehr engmaschige Filterband ist beim Reinigungsvorgang für das geschmolzene Kunststoffmaterial, das in der Regel hochvis­ kos ist, ein hoher Widerstand.

Im Materialstauraum vor dem Filterband kann daher ein Betriebsdruck bis zu 300 bar und mehr beim Reinigungsvorgang erforderlich sein.

Bei der bekannten Vorrichtung ist die Stützfläche eben und auch das Siebband wird längs einer Ebene transportiert. Insgesamt gesehen ist jedoch der den Strömungsweg des Kunststoffmaterials durchsetzende Flächenbereich des Siebbands vergleichsweise klein, womit die Reinigungsleistung der Vorrichtung erhöhten Anforderungen nicht genügt.

Aus der PCT/ EP 98/00170 ist eine Vorrichtung bekannt, mittels der Festkörperverun­ reinigungen aus einer viskosen Schmelze von thermoplastischem Kunststoffmaterial ab­ getrennt werden können.

Diese Vorrichtung umfaßt
ein Gehäuse mit einem Zuführkanal für das zu reinigende Material und einem Abführka­ nal für das gereinigte Material,
ein den Strömungsweg des Materials in dem Gehäuse zwischen Zuführkanal und Ab­ führkanal abgedichtet durchdringendes, in seiner Längsrichtung verschiebbares Filterband zum Abtrennen der Festkörperverunreinigungen,
einen auf der dem Abführkanal zugewandten Seite des Filterbands im Strömungsweg feststehend angeordneten Stützkörper mit einer das Filterband abstützenden Stützfläche, deren Kontur in einem gekrümmten, das Filterband über einen Umschlingungswinkel von mehr als 90° umlenkenden Stützflächenbereich im wesentlichen der Form einer Zylin­ derfläche, insbesondere einer Kreiszylinderfläche folgt und in beiderseits des gekrümmten Stützflächenbereichs in tangential und bündig an den gekrümmten Stützflächenbereich anschließenden Stützflächenbereichen im wesentlichen eben ist, mit einer Vielzahl zuein­ ander parallel und nebeneinander in Verschieberichtung des Filterbands sich erstrecken­ der, zur Stützfläche hin offener Nuten zumindest in dem gekrümmten Stützflächenbe­ reich und mit einer Vielzahl von den Nuten ausgehender Durchtrittskanale für den Durchtritt des gereinigten Materials zum Abführkanal, wobei der Zuführkanal eine zu­ mindest den mit Nuten versehenden Bereich überdeckende Zuführkammer umfaßt, eine Transporteinrichtung zum kontinuierlich oder schrittweisen Vorschub des Filter­ bands.

Aufgrund der gekrümmten Konstruktion des Stützkörpers ist die Reinigungsvorrichtung sehr kompakt, selbst wenn der nutzbare Flächenbereich des Filterbands vergleichsweise groß bemessen ist. Auch kann ein solcher Stützkörper dem hohen Zuführdruck der Kunststoffschmelze, der 300 bar oder mehr erreichen kann, besser widerstehen. Zudem ist das Totvolumen der Kunststoffschmelze bei einer solchen Konstruktion vergleichs­ weise gering, was die wärmetechnische Steuerung des Reinigungsprozesses erleichtert.

In der PCT/EP 98/00170 ist auch vorgeschlagen, daß unmittelbar im Anschluß an die Reinigungsvorrichtung das endlos ausgebildete Filterband in seiner Vorschubrichtung relativ zum Stützkörper versetzt mit dem Schmutzfracht beladenen Bandbereich eine Bandreinigungsstation durchläuft und über wenigstens eine Umlenkrolle im Kreislauf zum Stützkörper zur Wiederverwendung zurückgeführt wird.

Als Nachteil hat sich dabei in der praktischen Anwendung dieser Anordnung gezeigt, daß das Filterband für eine längere Einsatzzeit und intensivere Reinigung einerseits eine hohe Festigkeit aufweisen muß und andererseits, um die Anforderungen der erforderlichen Filterfeinheit im my-Bereich zufüllen, mit entsprechender Feinheit des Filtergewebes aus­ geführt sein muß. Diese Anforderungen lassen sich nur mit einem in der Herstellung sehr aufwendigen Siebband erfüllen.

Zudem sind die Kosten für die Reinigung eines Siebbandes mit hoher Festigkeit und ge­ ringer Maschenweite sehr hoch, weil die Reinigung eines Bandabschnittes dann einen relativ langen Zeitraum beansprucht.

Bei der Reinigung einer Kunststoffschmelze mit einem hohen Fremdanteil, welcher einen Siebwechsel in kurzen Zeitintervallen erfordert, wäre dann eine Reinigungsstation mit großer Kapazität erforderlich, welche dann die Wirtschaftlichkeit einer Reinigungsstation in kontinuierlichem Betrieb mit einer Filtriereinrichtung in Frage stellt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Reinigen viskosen Materials, im besonderen einer Kunststoffschmelze von Festkörperverunreinigungen mit einem beweg­ baren Siebband zu schauen, bei welcher bei einem weitgehendst automatischen, stö­ rungsfreien Betrieb die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit durch Senkung der Siebkosten erreicht wird.

Die Erfindungsaufgabe wird dadurch gelöst, daß ausgehend von den Konstruktions­ merkmalen einer Vorrichtung zum Reinigen viskosen Materials nach der PCT/EP An­ meldung 98 00/170 ein Meterfach-, im besonderen ein zweilagiges Siebband verwendet wird, wobei ein grobmaschiges Siebband für einen Dauerbetrieb im Umlauf ist, welches als Stütz- und Transportband für eine feinmaschige Siebbandauflage in Funktion ist und die feinmaschige Siebbandauflage vor dem Eintritt des Umlauftransportbandes in eine unmittelbar an die Schmelzereinigungsvorrichtung anschließende Bandreinigungsstation vom Umlaufband abgeschabt und ausgeschieden wird.

Die in der Strömungsrichtung der verschmutzten Kunststoffschmelze oben liegende Siebbandlage hat die Aufgabe der Zurückhaltung der Fremdstoffe und kann zu diesem Zweck in einer einfachen, kostengünstigen Webart ausgeführt sein, da diese vom Stütz­ band abgestützt und beim Weitertransport nur unwesentlich belastet ist.

Wie bekannt, wird der im Schmelzeabflußabschnitt der Reinigungsvorrichtung befindli­ che Siebbandbereich nach Beladung mit Schmutzfracht durch eine Siebtransportein­ richtung durch einen freien Siebbandabschnitt ersetzt.

Das endlos umlaufende Transportband ist aus hochwertigem Material gefertigt und kann auch beim Weitertransport hohe Zugkräfte aufnehmen. Ebenso ist die Webart auf die Stütz- und Transportfunktion der Reinigungssieblage ausgelegt. Dieses in der Herstel­ lung kostspielige Transportband ist durch seine lange Nutzungsdauer nur ein unerhebli­ cher Kostenfaktor.

Wesentlich ist, daß die im Umlaufweg des Transportbandes angebrachte Bandreinigungs­ station durch die schwierig zu reinigende, feinmaschige Siebbandauflage und der Schmutzfracht nicht belastet ist, dadurch kleiner, in einfacher Bauweise ausgeführt sein kann und dadurch die Investitions- und Betriebskosten einer Bandreinigungsstation den Vorteil geringerer Siebmittelkosten nicht weitgehendst verbrauchen.

Die Verwendung von mehrlagigen Siebgeweben bei der Reinigung viskoser Materialien, im besonderen von verschmutzter Kunststoffschmelze ist Stand der Technik. Ein we­ sentlich praktikabler Vorteil und eine Senkung der Reinigungskosten wird bei Verwen­ dung der Konstruktionsmerkmale nach der EP 98 00170 und durch die nach der Erfin­ dung vorgeschlagene Verwendung eines mehrlagigen Siebbandes mit Zuführung eines Stütztransportbandes in eine Bandreinigungsstation nach Abtrennung der feinmaschigen Siebbandauflage mit der Schmutzfracht erreicht.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Abschabeinrichtung zur vom Material erforderlichen Temperatur mit einer beheizbaren Schaberklinge ausgerüstet, welche austauschbar und ggf. PTF - beschichtet sein kann.

Ebenso kann es zweckmäßig sein, wenn die Abschabeinrichtung zweiteilig ausgeführt ist. Mit einer ersten Schaberklinge wird dabei die Schmutzfracht in einem Sammelbehälter abgestreift. Mit der nachfolgend versetzten zweiten Schaberklinge wird die verschmutz­ te, aus Metallgewebe bestehende Filtrierbandauflage vom Transportband getrennt und einer Aufwickeltrommel zugeführt.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Abschabeinrich­ tung mit der Transporteinrichtung für das Transportband zusammenwirkend ausgeführt = ist. Eine Klemmzange ist dabei auf einer Längsführung längs des Filterbandes auf einen hydraulisch verschiebbaren Schlitten aufgebaut und mit dem Schlitten wenigstens eine Abschabklinge gekoppelt. Wird der Schlitten in der Bewegungsrichtung des Transport­ bandes bewegt, wird er zum Bandtransport über die Klemmzange kraftschlüssig mit dem Schlitten verbunden. Bei gelöster Klemmzange und bei der Rückbewegung des Schlittens ist die Abschabklinge in der Wirkstellung. Der Abschabvorgang kann dadurch vorteilhaft getrennt vom Bandtransport erfolgen.

Zur Offenbarung der vorliegenden Anmeldung gehört die vollständige Offenbarung der früheren Anmeldung EP 98 00170 und zwar unter dem Gesichtspunkt der Kombination der Offenbarung dieser Anmeldung und der EP 98 00170.

Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert.

Hierbei zeigt:

Fig. 1 eine Schnittansicht einer Reinigungsvorrichtung für viskose Materialien, gesehen entlang einer Linie I-I in der Fig. 2;

Fig. 2 eine Schnittansicht der Vorrichtung gesehen entlang der Linie II-II in der Fig. 1;

Fig. 3 einen Schnitt durch ein Detail der Vorrichtung, gesehen entlang einer Linie III-III der Fig. 2;

Fig. 4 eine Schnittansicht, ähnlich der Fig. 1 durch eine Variante der Vorrichtung Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Transporteinrichtung, wie sie in der Vorrichtung gemäß der Fig. 4 Verwendung finden kann;

Fig. 6 eine Schnittansicht der Transporteinrichtung, gesehen entlang einer Linie VIII-VIII in der Fig. 5;

Die zur Reinigung von viskosem Material, insbesondere einer Kunststoffschmelze von Festkörperverunreinigungen, speziell Metallabfällen und dergleichen bestimmte Vor­ richtung umfaßt ein Gehäuse 1, das in einer Kammer einen Stützkörper 3 enthält. Ein aus einem sehr engmaschigen, ggf. mehrlagigen Metallgewebe bestehendes endloses Filter­ band 5 umschlingt einen gekrümmten Umfangsmantelbereich bzw. Stützflächenbereich 7 des Stützkörpers 3 über einen Umschlingungswinkel von ungefähr 180° längs eines nachfolgend noch näher erläuterten Transportwegs, in welchem das Filterband 5 in Richtung eines Pfeils 9 in das Gehäuse 1 eingeführt und nach Umlaufen des Stützkörpers mit den Festkörperverunreinigungen beladen aus dem Gehäuse 1 wieder abgeführt wird. Für den Transport ist das Filterband 3 um ein Umlenkrad 11 geführt, das mit einer nachfolgend noch erläuterten hydraulischen Transporteinrichtung 13 zusammenwirkt. Die Transporteinrichtung 13 transportiert das Filterband 3 schrittweise.

Der Stützkörper 3 ist in der Kammer des Gehäuses 1 feststehend angeordnet und lenkt das Filterband 5 um 180° um. Das Filterband 5 läuft entlang von ebenen Stützflächen­ bereichen 15, 17 auf den gekrümmten Stützflächenbereich 7 auf bzw. von diesem wie­ der ab. Die ebenen Stützflächenbereiche 15, 17 gehen hierbei tangential und bündig in den gekrümmten Stützflächenbereich 7 über.

Das zu reinigende Kunststoffmaterial tritt über einen mit einem Anschlußflansch 19 ver­ sehenen Zuführkanal 21 in eine Zuführkammer 23 des Gehäuses 1 ein, die der Stützflä­ chenkontur des Stützkörpers 3 entlang des gekrümmten Stützflächenbereichs 7 und der ebenen Stützflächenbereiche 15, 17 folgt. Der Zuführkanal 21 ist an einer sowohl in Umfangsrichtung der Zuführkammer 23 als auch in axialer Richtung der Zuführkammer 23 mittigen Stelle des Gehäuses 1 angeordnet und durchdringt die Gehäusewand radial zum Zentrum des kreiszylindrisch gekrümmten Stützwandbereichs 7. Die Stützwandbe­ reiche 7, 15 und 17 sind mit einer Vielzahl parallel nebeneinander in Transportrichtung des Filterbands 5 verlaufender Nuten 25 versehen, die sich in Transportrichtung des Fil­ terbands 5 sowohl über den gekrümmten Stützflächenbereich 7 als auch über an den Be­ reich 7 sich unmittelbar anschließende Teilbereiche der ebenen Stützflächenbereiche 15, 17 erstrecken. Die Nuten 25 erstrecken sich damit in senkrecht zu den Zylinder erzeu­ genden des gekrümmten Stützflächenbereichs 7 verlaufenden Ebenen. Quer zu den Nu­ ten 25 enthält der Stützkörper 3 eine Vielzahl längs der Nuten verteilter, zueinander par­ allel sich erstreckender, beispielsweise zylindrischer Kanäle 27, die die Nuten 25 zur Bil­ dung von Durchtrittsöffnungen 29 anschneiden, wie am besten Fig. 3 zeigt. Die Kanäle 27 erweitern sich stetig oder, wie hier, stufenförmig in Strömungsrichtung zu einem von einem Anschlußflansch 31 des Gehäuses 1 gebildeten Abführkanal 33 hin. Der Abführ­ kanal 33 ist über radiale, in einer Stirnfläche des Stützkörpers 3 eingeformte radiale Ver­ bindungskanäle 35 mit den einzelnen Kanälen 27 verbunden. Wenngleich die Verbindung des Abführkanals 35 mit den Kanälen 27 auch durch einen gemeinsamen Radialspalt möglich wäre, so wird doch durch die Verbindung über einzelne radiale Verbindungska­ näle 3 5 das Totvolumen an Kunststoffschmelze in dem Gehäuse 1 verringert, was die Wärmeregulierung der Vorrichtung erleichtert. Zur Minderung ihrer Wärmekapazität ist im übrigen auch der Stützkörper 3 mit einer inneren Kammer 37 versehen.

Das Filterband 5 durchläuft auf seinem Transportweg innerhalb des Gehäuses 1 eine im wesentlichen ebene Bandzuführkammer 39, an die sich in geradliniger Verlängerung der ebene Stützbereich des Stützkörpers 3 anschließt. Ablaufseitig schließt sich an den Stützbereich 17 des Stützkörpers 3 in gleichfalls geradliniger Verlängerung eine im we­ sentlichen ebene Bandabführkammer 41 an. Zumindest im Bereich des Stützkörpers 3, vorzugsweise jedoch in seinem gesamten Weg innerhalb des Gehäuses 1 wird das Filter­ band 5 durch Randflansche 43 (Fig. 2) an seinen Rändern geführt.

Während des Reinigungsprozesses muß das Kunststoffmaterial auf Erweichungs- oder Schmelztemperatur gehalten werden. Hierzu sind in dem Gehäuse 1 sowohl in der Um­ gebung des Stützkörpers 3 als auch in den daran anschließenden Bereichen der Bandzu­ führkammer 39 und der Bandabführkammer 43 Wärmemittelkanäle 45 für ein der Tem­ perierung dienendes Fluid, bei welchem es sich um Luft oder auch um eine Flüssigkeit, wie zum Beispiel Wasser, handeln kann, vorgesehen. Das Temperierungsfluid wird über bei 47 angedeutete (Fig. 2) Sammelleitungen oder dergleichen zu- und gegebenenfalls wieder abgeführt. Eine nicht näher dargestellte Temperaturregelung hält das Gehäuse 1 und damit die Kunststoffschmelze auf einer geeigneten Temperatur von beispielsweise 180°C bis 330°C, vorzugsweise 200°C bis 220°C.

Um zu verhindern, daß die Kunststoffschmelze über die Bandzuführkammer 39 und die Bandabführkammer 41 austritt, schließt sich eingangsseitig der Bandzuführkammer 39 und ausgangsseitig der dazu parallel verlaufenden Bandabführkammer 41 in dem Gehäu­ se 1 eine Kühlzone 49 an, in der das Gehäuse 1 von den Kanälen 45 gesonderte Kanäle 51 für ein Kühlfluid, vorzugsweise wegen der größeren Wärmekapazität eine Kühlflüs­ sigkeit enthält. Zu- und Ableitungseinrichtungen für das Kühlfluid sind in Fig. 2 bei 53 angedeutet. Der Kühlzone 49 ist eine gesonderte Temperaturregeleinrichtung zugeord­ net, die für eine Erstarrung des aus den Kammern 39, 41 herausdrängenden Kunststoff materials sorgt und damit diese Kammern nach außen hin abdichtet. Um die Kühlzone 49 auf einem niedrigen Temperaturniveau halten zu können, schließt dieser Bereich des GE­ häuses 1 über eine thermische Isolierschicht SS an den den Stützkörper 3 enthaltenden Teil des Gehäuses 1 an. Die Bandzuführkammer 39 erweitert sich von der Kühlzone zum Bereich der Stützflächen hin geringfügig, um die Temperierung von eventuell in die Bandzuführkammer 39 eingedrungenen Kunststoffmaterials zu erleichtern. In entspre­ chender Weise erweitert sich die Bandabführkammer 41 im Bereich der Kühlzone 49 nach außen hin, um das Abziehen des mit Verunreinigungen beladenen Filterbands 5 zu erleichtern.

Das Filterband 5 wird von der Transporteinrichtung 13 intermittierend in Richtung des Pfeils 9 vorgeschoben, sobald der von einem nicht näher dargestellten Drucksensor er­ faßte Druck im Zuführkanal bei übermäßiger Beladung des Filterbands 5 mit Verunreini­ gungen ansteigt. Die Transporteinrichtung 13 umfaßt einen Klemmbacken 57, den ein Hydraulikzylinder 59 radial gegen das am Umfang des Unilenkrads 11 geführte Filter­ band 5 preßt. Hierzu ist gleichachsig zum Unilenkrad 11 ein Stützhebel 61 gelagert, an dessen freien Ende bei 63 ein Winkelhebel 65 angelenkt ist, der mit seinem einen Arm mit dem Klemmbacken 57 und mit seinem anderen Arm mit der Kolbenstange des Hydrau­ likzylinders 59 gelenkig verbunden ist. Der eine Arm des Winkelhebels 65 verläuft hier­ bei im wesentlichen in Umfangsrichtung des Umlenkrads, und zwar in Vorschubrichtung, während der andere Arm in Verlängerung des Stützhebels 61 verläuft. Auf diese Weise erzeugt der Hydraulikzylinder 59 an dem Klemmbacken 57 nicht nur eine das Filterband S vorschiebende Kraftkomponente, sondern auch eine den Klemmbacken 57 gegen das Filterband 5 pressende Kraftkomponente.

Obwohl die vorstehend erläuterte Reinigungsvorrichtung sehr kompakt aufgebaut ist, lassen sich große nutzbare Filterflächen in der Größenordnung von 0,1 m² und mehr problemlos realisieren. Da die zwischen den Nuten 25 und den Kanälen 27 gebildeten Durchtrittsöffnungen 29 am Boden der Nuten 25 liegen, ist der Bewegungswiderstand, den das Filterband 5 seiner Transportbewegung entgegensetzt, trotz der vergleichsweise großen nutzbaren Filterfläche verhältnismäßig gering. Insbesondere wenn der Zufüh­ rungskanal 21 während der Filterbandtransportphase druckentlastet wird, läßt sich das Filterband 5 auch mit einfachen Transporteinrichtungen bewegen.

Das Filterband wird im Reinigungsbetrieb in erster Linie im Bereich der Nuten 25 mit Verunreinigungen beladen. Die zwischen den Nuten 25 verbleibenden, streifenförmigen Stützflächenbereiche werden auf diese Weise nur unzureichend genutzt. Um dem abzu­ helfen, enden die im zuführseitigen, ebenen Stützflächenbereich 15 beginnenden Nuten innerhalb des gekrümmten Stützflächenbereichs 7, wie dies bei 57 in Fig. 3 mit einer in Transportrichtung 9 ansteigenden Schrägfläche angedeutet ist, während andererseits die zum auslaufseitigen, ebenen Stützflächenbereich 17 hin sich erstreckenden Nuten 25 in­ nerhalb des gekrümmten Stützflächenbereichs 7 anfangen, wie dies bei 59 angedeutet ist. Die ausgangsseitigen Nuten 25 sind quer zu ihrer Längsrichtung auf Lücke gegen die eingangsseitigen Nuten gesetzt, womit sich eine vollständige Beladung des Filterbands 5 mit Verunreinigungen und damit eine bessere Ausnutzung des Filterbands 5 erreichen läßt.

Um das Filterband problemlos wechseln zu können, hat das Gehäuse ein von Material­ zuführungsöffnungen freies Seitenwandteil 62 (Fig. 2), das mit Hilfe nicht näher darge­ stellter Schraubverbindungen oder dergleichen nach Art eines Deckels abnehmbar an dem verbleibenden Restgehäuse gehalten ist. Der bei 64 angedeutete Trennflächenverlauf liegt an einer Stelle, an der der Rand des Filterbands 5 bei abgenommenen Wandteil 62 über die gesamte Länge des innerhalb des Gehäuse 1 verlaufenden Filterbandbereichs zugänglich ist. Nach dem Abnehmen des Wandteils 62 kann das Filterband 5 quer zu seiner Transport- bzw. Längsrichtung aus dem Gehäuse 1 herausgezogen bzw. in das Gehäuse 1 eingesetzt werden.

Alternativ kann die Wand 62 jedoch auch den Zuführkanal bilden, wie dies bei 21' ange­ deutet ist. Dem Zuführkanal 21' sind dann seinerseits Verbindungskanäle 66 zugeordnet, die ihn mit der Zuführkammer 23 verbinden. Zweckmäßigerweise sind der Zuführkanal 21' und der Abflußkanal 33 gleichachsig angeordnet, was bei bestimmten Anwendungen den Einbau der Reinigungsvorrichtung in eine komplexere Anlage erleichtern kann.

Um das endlose Filterband auch im Dauerbetrieb, d. h. bei mehr als einem Umlauf nutzen zu können, durchläuft das aus der Reinigungsvorrichtung auslaufende, mit Verunreini­ gungen beladene Filterband 5. bevor es auf die Umlenkrolle 11 aufläuft, eine mehrstufige Reinigungsstation 67, 71, in der es von den Ablagerungen befreit wird, um sodann erneut der Reinigungsvorrichtung zugeführt zu werden.

Das Filterband ist nach der vorliegenden Erfindung mehrlagig, im hier gezeigten Beispiel zweilagig 5 und 201.

Die in der Durchströmrichtung innen liegende Bandlage 5 ist als endloses, grobmaschiges Stütz- und Transportband für eine feinmaschige Siebbandlage 201 ausgeführt. Das Endlosband wird bei übermäßiger Beladung der Siebbandauflage mit Verunreinigungen und damit verbundenem Druckanstieg abschnittweise weitertransportiert, dabei als zweite Lage von einer Vorratsrolle 202 kommend eine feinmaschige Filtriergewebeaufla­ ge 201 aufgelegt, welche mit dem Stütztransportband 5, wie schon beschrieben, in der Lage über den Stützkörper 3 den Reinigungsvorgang bewerkstelligend durch die Reini­ gungsvorrichtung 1 geführt wird.

Nach dem Austritt aus der Reinigungsvorrichtung 1 wird die Filtriergewebeauflage 201 vom Transportband 5 mit den zurückgehaltenen Verunreinigungen getrennt und in der Regel als Abfall ausgeschieden. Das weiterlaufende Trum des Endlosbandes 5a wird durch die Bandreinigungsstation 67 geführt, in welcher es zur Wiederverwendung gerei­ nigt über die Umlenkrolle 11 zur Neuauflage von Filtriergewebe im Kreislauf geführt ist. Die Bandreinigungsstation 67 besteht aus einem Durchlaufofen 75, in dem das Trans­ portband 5a durch eine Heizeinrichtung 77 materialabhängig auf 250°C bis 400°C er­ hitzt wird. Der am Bandgewebe anhaftende Kunststoff wird dadurch soweit verflüssigt, daß er vom Gewebe weitgehendst abfließt. Eine Endreinigung erfolgt in der Ausblassta­ tion 81 mit über einen in Düsen 83 zugeführten Heißluftstrom. Anstelle der genannten Einrichtungen 75 und 81 können auch andere oder zusätzliche Reinigungsvorrichtungen, wie beispielsweise eine Wirbelbett-Reinigungsanlage 79 oder eine Pyrolyseeinrichtung verwendet werden.

Die Abschabeinrichtung 71 besteht aus einer Schaberklinge 73, welche federnd am Transportband 5 anliegt und an einer mittels Heizpatronen 74c beheizbaren, stationären Halterung 76 als Verschleißteil auswechselbar ist. Beim Vorbeibewegen des Bandes wird die Filterbandauflage 201 von der Schaberklinge abgestreift.

Bei einer alternativen Ausführung der Transport- und Abschabeinrichtung, wie sie die Fig. 4 bis 6 zeigen, ist die Abschabeinrichtung mit der Transporteinrichtung für das Transportband zusammenwirkend ausgeführt.

Die Transporteinrichtung 13a ist mit dem Gehäuse lc der Reinigungsvorrichtung zu ei­ ner Baueinheit vereinigt und umfaßt eine Linearführung 93c, an der mittels eines Hy­ draulikzylinders 95c ein Klemmschlitten 97c längs des Filterbandes 5c hin- und herbe­ wegbar ist. Der Klemmschlitten 97c hat einen quer zur Ebene des Filterbands bewegli­ chen Klemmbacken 99c, der von einem weiteren Hydraulikzylinder 101c zwischen einer Klemmstellung, in der er das Filterband 5c gegen einen schlittenseitigen Gegenbacken 103c spannt und einer das Filterband 5c freigebenden Stellung verstellbar ist. Bei ge­ spanntem Klemmbacken 99c kann die Transporteinrichtung 13a das Filterband Sc aus der Reinigungsvorrichtung lc ziehen. Bei gelöstem Klemmbacken 99c kann die Trans­ porteinrichtung 13a leerlaufend einen Rückhub ausführen.

Wenigstens eine beheizbare Abschabklinge 73e ist dabei mit dem Klemmschlitten 97c verbunden. Bei Ziehen des Transportbandes 5c wird die Schaberklinge 73e mit dem Transportband 5c mitbewegt. Beim leerlaufenden Rückhub des Schlittens 97c wird von der Schaberklinge 73d das Filtergewebe 201 mit der Schmutzfracht abgeschabt, das Transportband 5c bei diesem Vorgang über eine Rücklaufsperre in der Umlenkrolle am Rücklauf gehindert. Bei einer weiteren alternativen Ausführung der Abschabeinrichtung ist diese mit zwei hintereinander angeordneten Schaberklingen 73d und 73e ausgerüstet. Mit einer ersten Schaberklinge 73d wird dabei beim Abschabvorgang die Schmutzfracht von der Filtergewebeoberfläche entfernt und von der nachgeordneten Schaberklinge 73e die Filtergewebeauflage 201 vom Transportband 5c getrennt. Das abgetrennte Filterge­ webeband kann mittels einer angetriebenen Trommel 202 zu einer Bandrolle 203 aufge­ wickelt werden.

Claims (8)

1. Reinigungsvorrichtung für viskose Materialien, insbesondere für eine Kunststoff schmelze mit folgenden Merkmalen:

• - ein Gehäuse (1) mit einem Zuführkanal (21, 23) für das zu reinigende Material und einem Abführkanal (33) für das gereinigte Material,
• - ein den Strömungsweg des Materials in dem Gehäuse (1) zwischen Zuführkanal (21, 23) und Abführkanal (33) abgedichtet durchdringendes, in seiner Längs­ richtung verschiebbares Filterband (S) zum Abtrennen der Festkörperverunreini­ gungen,
• - einen auf der dem Abführkanal (33) zugewandten Seite des Filterbandes (5) im Strömungsweg feststehend angeordneten Stützkörper (3)
  mit einer das Filterband (5) abstützenden Stützfläche (7, 15, 17), deren Kontur in einem gekrümmten, das Filterband (5) über einem Umschlin­ gungswinkel von mehr als 90° umlenkenden Stützflächenbereich (7) im wesentlichen der Form einer Zylinderfläche, insbesondere einer Kreiszy­ linderfläche folgt und in beiderseits des gekrümmten Stützflächenbereichs (7) in tangential und bündig an den gekrümmten Stützflächenbereich (7) anschließenden Stützflächenbereichen (15, 17) im wesentlichen eben ist,
  mit einer Vielzahl zueinander parallel und nebeneinander in Verschiebe­ richtung des Filterbands (5) sich erstreckender, zur Stützfläche (7, 15, 17) hin offener Nuten (25) zumindest in dem gekrümmten Stützflächenbereich (7),
  und mit einer Vielzahl von den Nuten (25) ausgehenden Durchtrittskanä­ len (27, 35) für den Durchtritt des gereinigten Materials zum Abführkanal (33), wobei der Zuführkanal (21, 23) eine zumindest den mit Nuten (25) versehenen Bereich der Stützfläche (7, 15, 17) überdeckende Zuführ­ kammer (23) umfaßt
• - eine Transporteinrichtung (13) zum kontinuierlichen oder schrittweisen Vor­ schub des Filterbands (5),
  wobei das Filterband als endloses Filterband (5) ausgebildet ist, welches in seiner Vorschubrichtung relativ zum Stützkörper (3) versetzt eine unmittelbar anschlie­ ßende Reinigungsstation (67) durchläuft und als Filterband ein mehrlagiges, im besonderen ein zweilagiges Siebband verwendet wird, wobei wenigstens die in der Durchflußrichtung der Kunststoffschmelze letzte Siebbandlage als wieder­ verwendbares, grobmaschiges Band, als Stütz- und Transportband (5) für wenig­ stens eine feinmaschige Filtrierbandauflage (201) ausgebildet ist und die Schmutzfracht beladene, verbrauchte Filtrierbandauflage (201) in einer Abscha­ beinrichtung (71) vom Stütz- und Transportband (5a) vor dessen Wiederaufbe­ reitung in einer Reinigungsstation (67) getrennt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschabeinrichtung (71) mit einer beheizbaren (74) Schaberklinge (73) ausgerüstet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beheizung der Schaberklinge (73) über eine beheizbare Halterung (75, 74) erfolgt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaberklinge (73) an einer Halterung (76) auswechselbar ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Schaberklingen (73d, 73e) nacheinander angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Schaberklingen (73d, 73e) in der Bandverlaufebene (5c) verschiebbar angeordnet sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Schaberklingen (73d, 73e) mit der Transporteinrichtung (13a) für das Transportband (5c) zu einer Baueinheit vereinigt sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von einer Schaber­ klinge (73c) von der Schmutzfracht befreite Filtrierbandauflage (201) zu einer Bandrolle (203) aufgewickelt wird.