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Die Erfindung betrifft eine Löschvorrichtung mit Steigrohr entsprechend dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
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Die Erfindung ist überall dort anwendbar, wo Löschvorrichtungen mit Steigrohr, einem Löschmittelbehälter, einem Löschmittel, einem Druckgas und einem Ventil mit permanent wechselnder Installationslage benötigt werden. Das kann beispielsweise bei Fahrzeugen der Fall sein, die während des Fahrens oder bei Unfällen ihre Lage ändern, so dass die Löschvorrichtung seitlich oder um 180 Grad verdreht angeordnet ist, so dass bei normal angeordnetem Steigrohr ein Entleeren des Löschmittelbehälters problematisch ist.
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Um Behälter, insbesondere Löschmittelbehälter, die nicht gerade stehen, möglichst vollständig zu entleeren, sind flexible Steigrohre bekannt.
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DE 87 09 784.2 U beschreibt einen Handfeuerlöscher mit einem Löschmittelbehälter, auf den kopfseitig eine Ventilarmatur aufgesetzt ist und in dem ein von der Ventilarmatur bis nahe an den Behälterboden heranreichendes Steigrohr angeordnet ist, das nah an der Ventilarmatur ein flexibles Zwischenstück aufweist. Das flexible Zwischenstück ermöglicht es, dass das Ende des Steigrohres und dessen untere Öffnung auch bei gekipptem Feuerlöscher am nahezu tiefsten Punkt des Löschmittelbehälters angeordnet ist. Dem sind allerdings durch die Wandungen des Löscherbehälters Grenzen gesetzt. Ein vollständiges Entleeren des Feuerlöscherbehälters ist in der Schrägstellung nicht möglich, da der tiefste Punkt des Steigrohres in schräger Lage des Löschmittelbehälters nicht bis zum tiefsten Punkt des Löschmittelbehälters reicht. Für den Fall, dass der Löschmittelbehälter auf dem Kopf stehend betrieben wird, kann nur ein sehr geringer Teil des Löschmittels entnommen werden, da die Öffnung des Steigrohres sich bei fast vollem Löschmittelbehälter oberhalb des Löschmittels befindet.
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DE 31 29 885 A1 beschreibt eine Sprühvorrichtung, vorzugsweise einen Handfeuerlöscher mit einem Handventil, an dem ein Steigrohr angeordnet ist, das sich bis zum Behälterboden erstreckt. Das Steigrohr ist schwenkbar am Ventil gelagert, so dass die Möglichkeit besteht, mehr Löschmittel vom tiefsten Punkt des Löschmittelbehälters aus diesem auszutragen. Eine vollständige Entleerung des Behälters ist nicht möglich. Sofern der Behälter auf dem Kopf stehend entleert werden soll, verbleibt der größte Teil des Löschmittels im Behälter.
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DE 1 806 996 U beschreibt eine Sprühvorrichtung für Flüssigkeiten mit einem Zerstäuberteil und einem eine Verschlussvorrichtung aufweisenden auswechselbaren Behälter, aus dem die Flüssigkeit dem Zerstäuberteil über ein eintauchendes Rohr zugeleitet wird. Um die Flüssigkeit auch in einer Schräglage der Sprühvorrichtung entnehmen zu können, weist die Vorrichtung ein Tauchrohr auf, welches schwenkbar ist. Ein vollständiges Entleeren, insbesondere bei kopfstehender Vorrichtung, kann mit diesem Steigrohr und dieser Vorrichtung nicht erfolgen, da sich das steife Rohrteil des Steigrohres und dessen Mündung oberhalb des Flüssigkeitsspiegels befände.
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Nach dem Stand der Technik bekannte Löschvorrichtungen mit Steigrohr haben den Nachteil, dass eine fast vollständige Entleerung des fluiden Löschmittels nur in weitestgehend senkrechter Stelllung des Löschmittelbehälters möglich ist. Für den Fall, dass der Löschmittelbehälter mit dem Löschmittel und dem Druckgas gekippt oder um 180 Grad verdreht also auf dem Kopf stehend betrieben werden soll kann das Löschmittel in der Regel nicht mittels Steigrohr ausgetragen werden. Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Löschvorrichtung mit Steigrohr zu entwickeln, die in jeder Raumlage den Austrag des Löschmittels aus dem Löschmittelbehälter ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des ersten Patentanspruches gelöst.
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Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
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Die erfindungsgemäße Lösung sieht eine Löschvorrichtung mit Steigrohr, einem Löschmittelbehälter, einem Löschmittel, einem Druckgas und einem Ventil vor, in dem ein bewegliches, längenflexibles Steigrohr angeordnet ist. Das erfindungsgemäße Steigrohr ist so beschaffen, dass es in jedem Abstand zu seinem Anfang am Ventil und seinem Ende hin beweglich und längenflexibel ist. Dazu ist das Steigrohr an seinem Ende mit der Eintrittsöffnung mit einem Gewicht versehen. Dieses Gewicht sorgt dafür, dass sich die Eintrittsöffnung für das Löschmittel am Steigrohr immer in etwa am tiefsten Punkt des Löschmittelbehälters befindet, unabhängig von der Lage des Löschmittelbehälters. Bei einem geradestehenden Behälter liegt also das Ende auf dessen Grund auf. Bei einem schrägstehenden Löschmittelbehälter dehnt sich das Steigrohr etwas und gelangt so zum tiefsten Punkt des Löschmittelbehälters. Für den Fall, dass die Löschmittelbehälter um 180 Grad gedreht wird, also auf dem Kopf steht, wird das längenflexible Rohr aufgrund des Gewichtes zusammengedrückt und liegt so immer unter der Oberfläche des Löschmittels, so dass der Behälter nahezu vollständige entleert werden kann.
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Das Gewicht am Ende des Steigrohres kann einen zylindrischen, kegelförmigen, rechteckigen oder rhombischen Körper darstellen. Der Körper des Gewichtes kann Eintrittsöffnungen zur Durchleitung des Löschmittels hin zum Steigrohr aufweisen. Eintrittsöffnungen werden in der weiteren Beschreibung auch als Öffnungen bezeichnet. In einer besonders bevorzugten Ausführung kann der Körper untere Eintrittsöffnungen seitliche Eintrittsöffnungen oder kombiniert untere und seitliche Eintrittsöffnungen aufweisen. Die mindestens eine untere Eintrittsöffnung, befindet sich immer am tiefsten Punkt des Steigrohres. Dazu dient das Gewicht an dieser Öffnung des Steigrohres. Das Löschmittel kann auch durch die Öffnungen des Körpers des Gewichtes hindurch, in das Steigrohr geleitet werden. Diese Öffnungen stellen beispielsweise eine Durchgangsbohrung in axialer Richtung des Körpers dar, welche mit der Flussrichtung des Löschmittels an der Eintrittsöffnung des Steigrohres übereinstimmt. Diese Öffnungen im Körper des Gewichtes stellen die Eintrittsöffnung des Löschmittels dar. Seitliche Öffnungen für den Eintritt des Löschmittels sind für den Fall erforderlich, dass das Ende des Steigrohres direkt auf einem geraden Boden eines Löschmittelbehälters aufliegt und der Löschmittelfluss durch die untere Eintrittsöffnung beeinträchtigt oder verhindert ist. Das Löschmittel kann dann über seitliche Öffnungen entnommen werden. Diese Öffnungen können rund, länglich, oval sein oder die Form eines Siebes aufweisen. Das Gewicht in seinen unterschiedlichen Ausführungen sollte vorteilhafterweise mit einem weichen Material, beispielsweise einem Kunststoffmaterial, beschichtet sein. Damit können bei ständiger Bewegung des Steigrohres Beschädigungen an der Innenseite des Löschmittelbehälters und eine Geräuschentwicklung vermieden werden.
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In einer weiteren Vorteilhaften Ausführung hat das Gewicht keine seitlichen und/oder unteren Eintrittsöffnungen, sondern dient nur der Streckung oder Stauchung, d.h. der flexiblen Längenänderung des Steigrohres und der Positionierung der mindestens einen unteren Eintrittsöffnung für das Löschmittel (Ansaugöffnung) des Steigrohres in etwa am tiefsten Punkt des Löschmittelbehälters, unabhängig von dessen Lage in Bezug auf die Wirkungsrichtung der Gewichtskraft. In einer weiteren Ausführungsform weist das Steigrohr mindestens eine seitlich Eintrittsöffnung für das Löschmittel auf. Auch die Version, dass das Steigrohr nur seitliche Eintrittsöffnungen aufweist, stellt eine vorteilhafte Ausführung dar.
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Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Steigrohr einen flexiblen Mantel darstellt, der eine Spirale oder eine Spiralfeder gasdicht umschließt. Der Mantel kann vorteilhafterweise aus Kunststoff, aus einem gasdichten Gewebe oder aus dünnem Metall bestehen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Steigrohr auch aus einem Faltenbalg mit einer Spiralfeder bestehen, wobei die Spiralfeder innerhalb oder außerhalb des Faltenbalges angeordnet sein kann.
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Die Spirale oder die Spiralfeder dient dem Zweck, einer flexiblen Längenänderung und dazu dem Mantel die erforderliche Stabilität in seitlicher Richtung zu verleihen. Das ist dann von Bedeutung, wenn eine Längenänderung des Rohres wie ein Zusammenziehen oder ein Ausdehnen erforderlich ist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, das Löschmittel aus einem Feuerlöschbehälter mit Druckgas auch dann weitestgehend vollständig auszutragen, wenn dieser sich in unterschiedlichen Lagen befindet, da sich das Ende des Steigrohrs mit seinen Eintrittsöffnungen immer an der tiefsten Stelle des Löschmittelbehälters befindet.
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Im Folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und sechs Figuren dargestellt und näher erläutert. Die Figuren zeigen:
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1: Löschvorrichtung mit Steigrohr in einer stehenden Löschvorrichtung in schematischer Darstellung im Schnitt
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2: Löschvorrichtung mit eingefahrenem Steigrohr mit Öffnungen am tiefsten Punkt der Vorrichtung in schematischer Darstellung im Schnitt
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3: Löschvorrichtung in horizontaler Lage mit Steigrohr in schematischer Darstellung im Schnitt, wobei das Steigrohr am tiefsten Punkt der Seitenwand anliegt
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4 bis 6: Ausführungsvarianten für den zylindrischen Körper am Ende des Steigrohres, wobei Steigrohre aus unterschiedlichem Material dargestellt sind.
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Die 1 zeigt einen senkrecht stehenden Löschmittelbehälter 10 in schematischer Darstellung im Schnitt, in dem sich das Löschmittel 8 befindet, über dem das Druckgas 9 angeordnet ist. Der Löschmittelbehälter 10 ist durch ein Ventil 11 verschlossen, von dem ein Steigrohr in den Löschmittelbehälter 10 ragt, an dessen Ende als Gewicht ein zylindrischer Körper 3 angeordnet ist, der sich aufgrund der Schwerkraft immer am tiefsten Punkt des Löschmittelbehälters 10 befindet. Das Ansaugende des Steigrohres weist im zylindrischen Körper 3 Eintrittsöffnungen 5, 6 auf, wobei die seitliche Eintrittsöffnung 5 dafür Sorge trägt, dass das Löschmittel 8 auch dann entnommen werden kann, wenn die untere Eintrittsöffnung 6 des zylindrischen Körpers 3 durch ein Aufliegen auf dem Boden des Löschmittelbehälters 10 blockiert ist.
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Das dargestellte Steigrohr weist einen gasdichten Mantel 2 auf, welcher die Spiralfeder 1 umschließt. Der Mantel kann aus einer dünnen Metallschicht oder Kunststoff bestehen.
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Die 2 zeigt eine Löschvorrichtung, deren Löschmittelbehälter 10 um 180 Grad, also auf dem Kopf stehend, angeordnet ist. Das Steigrohr, welches aus einer Spiralfeder 1 mit einem Mantel 2 besteht, wird aufgrund des Gewichtes des zylindrischen Körpers 3 am tiefsten Punkt des Löschmittelbehälters 10 zusammengedrückt, so dass das Löschmittel 8 durch den Druck des Druckgases 9 in die Eintrittsöffnungen 5, 6 des zylindrischen Körpers 3 gedrückt und durch das Ventil 11 aus dem Löschmittelbehälter 10 ausgetragen werden kann. Damit ist auch das Entleeren eines kopfstehenden Löschmittelbehälters 10 problemlos und nahezu vollständig möglich.
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Die 3 zeigt eine Löschvorrichtung in schematischer Darstellung im Schnitt, bei der der Löschmittelbehälter 10 gegenüber seiner in 1 dargestellten Lage um 90 Grad gedreht ist, so dass sich das Gewicht, welches den zylindrischen Körper 3 darstellt, an der Seitenwand des Löschmittelbehälters 10 befindet und das Löschmittel 8 durch die seitliche Eintrittsöffnung 5 aus dem Löschmittelbehälter 10 ausgetragen wird. Auch in der vorliegenden Lage des Löschmittelbehälters 10 ist ein nahezu vollständiges Austragen des Löschmittels 8 aus dem Löschmittelbehälter 10 möglich.
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Damit durch den zylindrischen Körper 3 am Ende des Steigrohres die Löschflüssigkeit 8 möglichst vollständig aus dem Löschmittelbehälter 10 ausgetragen werden kann, sind unterschiedliche Ausführungen des zylindrischen Körpers 3 denkbar.
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Die 4 zeigt eine Ausführungsvariante des zylindrischen Körpers 3, in dem seitliche Öffnungen 5 dadurch gebildet werden, dass Stege zu einem verbindenden Ring geführt werden. Denkbar sind auch einfache gerade Stege ohne den verbindenden Ring, die verhindern, dass der zylindrische Körper 3 durch sein direktes Aufliegen am Boden oder an der Wandung des Löschmittelbehälters 10 verschlossen wird.
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Eine weitere Ausführungsvariante ist in 5 gezeigt, bei der der zylindrische Körper 3 eine halbkugelförmige oder elliptische Fortführung mit seitlichen Eintrittsöffnungen 5 aufweist, durch die das Löschmittel 8 in das Steigrohr gelangt.
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Die 6 zeigt als Steigrohr einen Faltenbalg 12, wobei der zylindrische Körper durch ein halbkugelförmiges Sieb verschlossen wird, welches die seitlichen Eintrittsöffnungen 5 aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spiralfeder
- 2
- Mantel
- 3
- Zylindrischer Körper
- 4
- Beschichtung von 3
- 5
- Seitliche Eintrittsöffnung
- 6
- Untere Eintrittsöffnung am zylindrischen Körper 3
- 7
- Austrittsöffnung des Steigrohres am Ventil
- 8
- Löschmittel
- 9
- Druckgas
- 10
- Löschmittelbehälter
- 11
- Ventil auf 10
- 12
- Faltenbalg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8709784 U [0004]
- DE 3129885 A1 [0005]
- DE 1806996 U [0006]