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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines Kältegeräts, bei dem ein Maschinenraum des Kältegeräts durch ein Seitenwandelement teilweise verkleidet wird. Ferner betrifft die Erfindung ein Kältegerät mit einem Maschinenraum und einem Gehäuse, wobei an dem Gehäuse ein teilweise den Maschinenraum verkleidendes Seitenwandelement befestigt ist, sowie ein derartiges Seitenwandelement.
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Kältegeräte, insbesondere als Haushaltsgeräte ausgebildete Kältegeräte, sind bekannt und werden zur Haushaltsführung in Haushalten oder im Gastronomiebereich eingesetzt, um verderbliche Lebensmittel und/oder Getränke bei bestimmten Temperaturen zu lagern.
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Aus der
DE 10 2010 045 A1 ist ein Kältegeräte bekannt, das einen Maschinenraum aufweist, in dem Komponenten des Kältemittelkreislaufs, wie z.B. ein Verdichter angeordnet sind. Der Maschinenraum wird dabei während der Montage von zwei Seitenwandelementen verkleidet. Zur Montageerleichterung weisen die Seitenwandelemente Einführschrägen auf, die nach der Montage, aber vor dem Ausschäumen des Kältegerätekorpus, durch Einsetzen von Zusatzelementen händisch abgedichtet werden müssen.
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Es ist daher die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, ein Verfahren zur Montage eines Kältegeräts, ein Kältegerät sowie ein Seitenwandelement bereitzustellen, bei dem auf derartige Zusatzelemente verzichtet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren und die Gegenstände mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass eine besondere einfache Montage ohne derartige Zusatzelemente dadurch ermöglicht wird, dass die Fügebewegung zur Montage des Seitenwandelements mit dem Gehäuse des Kältegeräts in zwei Komponenten unterschiedlicher Richtung zerlegt wird.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, bei dem das Seitenwandelement in eine erste Richtung und anschließend in eine zweite, von der ersten Richtung verschiedene, Richtung verlagert wird. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass ein an das Seitenwandelement angeformtes Abdichtelement in eine Position gebracht werden kann, in der es den Kältegerätekorpus ohne händische Montage eines Zusatzelements schaumdicht abdichtet. So wird die Montage vereinfacht.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Verfahren die Schritte auf:
In-Eingriff-Bringen eines als Anschlag ausgebildeten Abdichtelements des Seitenwandelements mit einer Falz des Gehäuses des Kältegeräts,
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Verlagern des Seitenwandelements in die erste Richtung, bis das Verlagern in die erste Richtung durch das Abdichtelement gestoppt wird, und
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Verlagern des Seitenwandelements in die zweite Richtung, bis das Seitenwandelement seine das Seitenwandelement mit dem Gehäuse durch Formschluss schaumdicht verbindende Endposition erreicht hat.
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Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch die zweigeteilte Verlagerung des Seitenwandelements zuerst das Abdichtelement durch das Verlagern in die erste Richtung in Eingriff mit der Falz des Gehäuses des Kältegeräts gebracht wird, und dann nach Stoppen dieser Verlagerung das Seitenwandelement durch das Verlagern in die zweite Richtung in seine Endposition gebracht wird. Durch den Eingriff in die Falz dichtet das Abdichtelement die Falz schaumdicht ab.
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Unter einem Kältegerät wird insbesondere ein Haushaltsgerät verstanden, also ein Kältegerät, das zur Haushaltsführung in Haushalten oder im Gastronomiebereich eingesetzt wird, und insbesondere dazu dient, Lebensmittel und/oder Getränke bei bestimmten Temperaturen zu lagern, wie bspw. ein Kühlschrank, ein Gefrierschrank, eine Kühlgefrierkombination, eine Gefriertruhe oder ein Weinkühlschrank.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Seitenwandelement einen Zapfen auf, der mit der Falz in Eingriff gebracht wird während des In-Eingriff-Bringens des Abdichtelements mit der Falz. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass das Seitenwandelement während des Verlagerns in die erste Richtung zusätzlich stabilisiert und somit z.B. ein ungewolltes Verkanten zuverlässig verhindert wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird das Abdichtelement in die erste Richtung durch eine lineare Bewegung verlagert. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass die Montage besonders einfach durchzuführen ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird das Abdichtelement in die zweite Richtung durch eine Schwenkbewegung verlagert. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass keine zusätzliche Führung für die zweite Richtung nötig ist. So kann ein Seitenwandelement mit einem besonders einfachen Aufbau verwendet werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform fallen die Achse der ersten Richtung und die Achse der zweiten Richtung zusammen. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass die Montage nochmals vereinfacht wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform gleitet eine Kontaktfläche des Abdichtelements auf einer Gegenkontaktfläche des Gehäuses während der Verlagerung in die zweite Richtung. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass das Seitenwandelement während des Verlagerns in die zweite Richtung zusätzlich geführt und somit z.B. ein ungewolltes Verkanten zuverlässig verhindert wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird das Seitenwandelement in seiner Endposition mit dem Gehäuse verrastet. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass das Seitenwandelement in seiner Endposition gesichert ist. Durch das Verrasten wird eine Sicherung in der Endposition ohne Befestigungsmittel wie z.B. Schrauben oder Nieten möglich, was die Montage vereinfacht.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Kältegerät mit einem Maschinenraum und einem Gehäuse gelöst, wobei an dem Gehäuse ein teilweise den Maschinenraum verkleidendes Seitenwandelement befestigt ist, wobei das Seitenwandelement mit dem Gehäuse durch Formschluss schaumdicht verbunden ist. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch Bilden des Formschlusses zugleich eine Abdichtung erfolgt, so dass keine Zusatzelemente mehr nötig sind.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform steht eine Kontaktfläche des Seitenwandelements mit einer Gegenkontaktfläche des Gehäuses in Kontakt. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch den Kontakt der beiden Flächen die Verlagerung in die erste Richtung gestoppt wird. So wird die Montage vereinfacht.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform greift das Abdichtelement in eine Falz des Gehäuses ein. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass das Abdichtelement die Falz abdichtet, so dass keine Zusatzelemente mehr nötig sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform steht der Anschlag mit einem Gegenanschlag des Gehäuses in Kontakt. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass so die Position des Seitenwandelements eindeutig festgelegt ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Seitenwandelement einen Zapfen auf, der in die Falz eingreift. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass so die Position des Seitenwandelements in Richtung einer weiteren Achse eindeutig festgelegt ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Seitenwandelement einen Rasthaken auf, der in eine Rastausnehmung des Gehäuses eintaucht. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass eine Sicherung in der Endposition ohne Befestigungsmittel, wie z.B. Schrauben oder Nieten, möglich ist, was die Montage vereinfacht.
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Gemäß einem dritten Aspekt wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Seitenwandelement zur teilweisen Verkleidung eines Maschinenraums eines Kältegerät gelöst, wobei das Seitenwandelement zur Befestigung an einem Gehäuse des
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Kältegeräts ausgebildet ist, wobei das Seitenwandelement zur Bildung eines schaumdichten Formschlusses mit dem Gehäuse ausgebildet ist. Dadurch wird der technische Vorteil erreicht, dass durch Bilden des Formschlusses zugleich eine Abdichtung erfolgt, so dass keine Zusatzelemente mehr nötig sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Ausführungsbeispiele werden Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine Teilansicht der Rückseite eines Kältegerätes,
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2 eine perspektivische Darstellung der Montage eines Seitenwandelements, wobei sich das Seitenwandelement in einer Ausgangsposition befindet,
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3 eine perspektivische Darstellung der Montage eines Seitenwandelements, wobei sich das Seitenwandelement in einer Zwischenposition befindet,
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4 eine perspektivische Darstellung der Montage eines Seitenwandelements, wobei sich das Seitenwandelement in einer Endposition befindet und
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5 eine Detaildarstellung der 4.
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1 zeigt einen Kühlschrank als Ausführungsbeispiel für ein Kältegerät 100 mit einem Maschinenraum 102. Der Kühlschrank dient bspw. zur Kühlung von Lebensmitteln und umfasst einen Kältemittelkreislauf mit einem Verdampfer (nicht dargestellt), einem Verdichter 104, einem Verflüssiger (nicht dargestellt) und einen Drosselorgan (nicht dargestellt). Der Verdichter 104 ist an einer Tragschiene 108 im Maschinenraum 102 befestigt.
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Der Verdampfer ist als Wärmetauscher ausgebildet, in dem nach einer Expansion das flüssige Kältemittel durch Wärmeaufnahme von dem zu kühlenden Medium, d.h. Luft im Inneren des Kühlschranks, verdampft wird.
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Der Verdichter 104 ist ein mechanisch angetriebenes Bauteil, das Kältemitteldampf vom Verdampfer absaugt und bei einem höheren Druck zum Verflüssiger ausstößt.
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Der Verflüssiger ist als Wärmetauscher ausgebildet, in dem nach der Kompression das verdampfte Kältemittel durch Wärmeabgabe an ein äußeres Kühlmedium, d.h. die Umgebungsluft, verflüssigt wird.
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Das Drosselorgan ist eine Vorrichtung zur ständigen Verminderung des Druckes durch Querschnittsverminderung.
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Das Kältemittel ist ein Fluid, das für die Wärmeübertragung in dem kälteerzeugenden System verwendet wird, das bei niedrigen Temperaturen und niedrigem Druck des Fluides Wärme aufnimmt und bei höherer Temperatur und höherem Druck des Fluides Wärme abgibt, wobei üblicherweise Zustandsänderungen des Fluides inbegriffen sind.
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Der Maschinenraum 102 ist zu beiden Seiten von Seitenwandelementen 106 verkleidet, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Kunststoff durch Spritzguss gefertigt sind.
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2 zeigt, dass das Seitenwandelement 106 ein Abdichtelement 204 aufweist. Das Abdichtelement 204 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel einstückig und materialeinheitlich mit dem Seitenwandelement 106 ausgebildet. Ferner weist das Abdichtelement 204 drei Zapfen 206 auf, die ebenfalls im vorliegenden Ausführungsbeispiel einstückig und materialeinheitlich mit dem Seitenwandelement 106 ausgebildet sind. Schließlich weist das Seitenwandelement 106 zwei Rasthaken 208 auf.
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Das Abdichtelement 204 und die Zapfen 206 sind ausgebildet, in eine Falz 202 einzugreifen, die einem Gehäuse 200 des Kältegeräts 100 zugeordnet ist. Das Gehäuse 200 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch eine erste abgekantete Blechschiene 210 mit der Falz 202 und durch eine zweite abgekantete Blechschiene 212 gebildet. Die Blechschienen 210, 212 verlaufen an Abschnitten des äußeren Randes des Maschinenraums 102.
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Da die Darstellung der 2 im Vergleich zu der Darstellung der 1 um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht ist, erstreckt sich die erste Blechschiene 210 mit der Falz 202 in Richtung ihrer Längserstreckung in Kältegerätetiefenrichtung X, während die zweite Blechschiene 212 sich mit ihrer Längserstreckung in Richtung der Kältegerätehochrichtung Z erstreckt.
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Die zwei Rasthaken 208 sind ausgebildet, in Rastausnehmung 214 der zweiten Blechschiene 212 des Gehäuses 200 einzutauchen.
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Zur Montage des Seitenwandelements 106 wird in einem ersten Schritt das Seitenwandelement 106 über dem Gehäuse 200 in die Ausgangsposition gebracht.
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In einem weiteren Schritt wird das Seitenwandelement 106 in Richtung der Kältegerätebreitenrichtung Y auf das Gehäuse 200 abgesenkt, derart, dass sowohl das Abdichtelement 204 als auch die Zapfen 206 in die Falz 202 eingreifen.
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Anschließend wird in einem weiteren Schritt das Seitenwandelement 106 durch eine lineare Bewegung in eine erste Richtung I, die sich in Kältegerätetiefenrichtung X erstreckt, verlagert, bis die in 3 dargestellte Zwischenposition erreicht ist. Hierbei bilden das Abdichtelement 204 und die Zapfen 206 durch ihren Eingriff in die Falz 202 eine Führung, die das Seitenwandelement 106 während dieser Verlagerung führt.
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In der in 3 dargestellten Position stößt das Abdichtelement 204 mit seiner Kontaktfläche 300 auf eine Gegenkontaktfläche 302 der zweiten Blechschiene 212 des Gehäuses 200. Durch diesen Kontakt der Kontaktfläche 300 mit der Gegenkontaktfläche 302 wird eine weitere Verlagerung des Seitenwandelements 106 verhindert bzw. diese Verlagerungsbewegung gestoppt.
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In einem weiteren Schritt wird dann das Seitenwandelement 106 in eine zweite Richtung II verlagert. Hierbei wird das Seitenwandelement 106 verschwenkt. Die Schwenkbewegung bewirkt dabei eine Drehung des Seitenwandelements 106 um eine Achse A, die mit der Achse identisch ist, entlang der das Seitenwandelement 106 in der ersten Richtung I verlagert wurde. D.h., die beiden Achsen fallen zusammen, so dass die Schwenkbewegung um eine Achse erfolgt, die sich in Richtung der Längserstreckung der ersten Blechschiene 210 erstreckt.
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Hierbei dient die Gegenkontaktfläche 302 nun als Gleitfläche, auf der die Kontaktfläche 300 während der Verlagerung in die zweite Richtung II gleitet und so eine Führung während dieser Verlagerung des Seitenwandelements 106 bildet.
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Durch das Verlagern des Seitenwandelements 106 in die zweite Richtung II wird die in 4 dargestellte Endposition für das Seitenwandelement 106 erreicht. In dieser Endposition tauchen die Rasthaken 208 des Seitenwandelements 106 in die Rastausnehmungen 214 der zweiten Blechschiene 212 ein und fixieren so das Seitenwandelement 106 in seiner Endposition an der ersten Blechschiene 210 und der zweiten Blechschiene 212.
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5 zeigt, dass in der Endposition sowohl das Abdichtelement 204 als auch die Zapfen 206 einen Formschluss mit der Falz 202 bilden und diese schaumdicht abdichten. Somit kann bei einem anschließenden Ausschäumen eines Kältegerätekorpus kein Schaum durch den Formschluss zwischen der Falz 202 und dem Abdichtelement 204 bzw. der Falz 202 und den Zapfen 206 hindurchdringen.
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Zusammengefasst übernimmt das Abdichtelement 204 während der Montage zuerst die Führungsfunktion während der Verlagerung des Seitenwandelements 106 in die erste Richtung I, dann die Funktion einer Gleitfläche während der Verlagerung des Seitenwandelements 106 in die zweite Richtung II, und schließlich eine Dichtfunktion mit Erreichen der Endposition des Seitenwandelements 106, in der das Abdichtelement 204 die Falz 202 schaumdicht abdichtet.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kältegerät
- 102
- Maschinenraum
- 104
- Verdichter
- 106
- Seitenwandelement
- 108
- Tragschiene
- 200
- Gehäuses
- 202
- Falz
- 204
- Abdichtelement
- 206
- Zapfen
- 208
- Rasthaken
- 210
- Blechschiene
- 212
- Blechschiene
- 214
- Rastausnehmung
- 300
- Kontaktfläche
- 302
- Gegenkontaktfläche
- I
- erste Richtung
- II
- zweite Richtung
- A
- Achse
- X
- Kältegerätetiefenrichtung
- Y
- Kältegerätebreitenrichtung
- Z
- Kältegerätehochrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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