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Die Erfindung betrifft ein Kühlmöbel, insbesondere einen Gewerbekühl- oder Tiefkühlschrank, mit einem eine frontale Zugangsöffnung aufweisenden Gehäuse und einer wenigstens ein Türblatt aufweisenden Tür für die Zugangsöffnung, wobei das Türblatt eine Höhe und eine Breite aufweist und vorzugsweise um eine vertikale Achse drehbar und quer zur Drehachse verschiebbar gelagert ist.
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Ein solches Kühlmöbel ist beispielsweise aus der Schrift
EP 2 345 347 A1 bekannt. Es handelt sich darin um ein Kühlregal, welches während der Verkaufszeiten offen ist, wobei die Tür in eine Parkposition seitlich im Gehäuse neben dem Kühlraum verschoben aufbewahrt ist. Auf diese Weise soll die verkaufshemmende Wirkung einer geschlossenen Tür vermieden, gleichzeitig aber eine griffbereite Tür bereitgestellt werden, mit der der Kühlraum außerhalb der Verkaufszeiten verschlossen werden kann, um Energiekosten einsparen zu können. In der Handhabung während der Verkaufszeiten handelt es sich dem Grunde nach um ein offenes Kühlmöbel.
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Hiervon ausgehend setzten sich die Erfinder zum Ziel, die Energiekosten weiter zu senken, indem auch zu Verkaufszeiten ein Verschluss für die Zugangsöffnung bereitgestellt wird. Dieser soll aber leicht zu überwinden sein und somit kein Verkaufshemmnis darstellen. Zwar sind Gewerbekühlschränke bekannt, die gewöhnliche, einseitig angeschlagene und damit um eine vertikale Drehachse drehbare Türen aufweisen. Allerdings stellen solche Türen nicht nur eine Barriere zur Ware im Innenraum des Kühlmöbels dar, sondern im geöffneten Zustand auch eine Behinderung im Außenraum vor dem Kühlmöbel. Dort befindet sich regelmäßig eine Verkehrsfläche, auf der sich Kunden aufhalten und bewegen. Das Problem trifft vermehrt auf, wo mehrere Kühlmöbel dieser Art nebeneinander aufgestellt sind und die Kunden zur Orientierung das Warenangebot meist dicht vor den geschlossenen Türen stehend längere Zeit betrachten. Die Kunden behindern dann zusätzlich den Zugriff auf die Ware oder werden umgekehrt von geöffneten Türen am Passieren gehindert.
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Demzufolge ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kühlmöbel der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches auf platzsparende und zugleich bequeme Weise geöffnet werden kann und deshalb beim Zugriff auf die Ware eine möglichst geringe Behinderung für den zugreifenden und die umstehenden Kunden bildet.
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Die Aufgabe wird durch ein Kühlmöbel mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Das Kühlmöbel der eingangs genannten Art weist erfindungsgemäß eine Führung auf, die eine Bewegung des zumindest teilweise, vorzugsweise überwiegend transparenten Türblattes zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung derart definiert, dass der Schwenkbereich des Türblattes weniger als eine volle Türblattbreite in den Außenraum vor der Zugangsöffnung ragt.
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Als Schwenkbereich wird der Raumbereich verstanden, den das Türblatt bei der Bewegung von der Schließstellung in die Offenstellung und/oder umgekehrt überstreicht. Zugangsöffnung bezieht sich auf die Fläche der frontalen Öffnung des Kühlmöbels, die mit der Türebene im geschlossenen Zustand der Tür zusammenfällt.
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Bevorzugt wird dies so umgesetzt, dass das Türblatt in der Offenstellung teilweise in den vom Kühlmöbel umschlossenen Innenraum hineinragt.
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Weil das Türblatt zum einen in den Innenraum hineinragt und zum anderen auch nur teilweise, ist nicht nur der Platzbedarf vor dem Kühlmöbel zum Aufschwenken der Türen geringer. Auch ist die Raumausnutzung des erfindungsgemäßen Kühlmöbels insgesamt besser als beispielsweise die des Kühlmöbels aus der
EP 2 345 347 A1 , weil kein zusätzlicher Platzbedarf seitlich neben dem Kühlmöbel oder auch in dessen Innenraum zum Parken der Türen benötigt wird. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die Erfindung auch auf Kühlmöbel mit mehreren Türblättern und insbesondere solche mit einer oder mehreren zweiflügeligen Türen mit solchen Türblättern bezieht. Ein solches Kühlmöbel bildet eine weitgehend unterbrechungsfreie transparente Front aus. Aufgrund des reduzierten Schwenkbereiches der Türblätter im Innenraum entfällt auch dort die Türparkposition. Deshalb können im Innenraum angeordnete Regalböden über mehrere Türen oder Türblätter hinweg durchgängig und mit gerader Vorderkante ausgestaltet sein, was einen insgesamt homogenen, ästhetisch ansprechenden Eindruck vermittelt.
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Besonders bevorzugt ist die Tür eine Automatiktür mit einem Antrieb für die Bewegung des Türblattes.
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Erst in Verbindung mit dem reduzierten Schwenkbereich der Türen kann eine Automatisierung der Tür sinnvoll und sicher erfolgen, da das Öffnen der Türen nicht länger die vor dem Kühlmöbel stehenden Kunden am Passieren oder beim Betrachten der Ware hindert.
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Die Bewegung, welche in einer Offenstellung mit teilweise in den Innenraum hineinragendem Türblatt endet, und die entsprechende Führung können verschiedenartig ausgestaltet sein. Bevorzugt ist allerdings eine Führung mit einem eine vertikale Drehachse definierenden Radiallager und einer Linearführung quer zur Drehachse, entlang welcher das Radiallager verschiebbar gelagert ist.
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Es handelt bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung um eine Dreh-Schiebetür. Diese ermöglicht auf konstruktiv einfache Weise, die zunächst aus der Schließstellung herausgedrehte Tür entlang der Schienenführung vorzugsweise in den Randbereich der Zugangsöffnung zu verschieben, um die gesamte Zugangsöffnung freizugeben.
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Die Drehbewegung und das Verschieben kann nacheinander oder zeitlich überlagernd erfolgen. Der Antrieb kann als Linearantrieb, beispielsweise in Form eines entlang der Führungsschiene verlaufenden Zahnriemens, ausgestaltet sein, wobei die überlagerte Drehbewegung durch eine Schwenkhebelanordnung zwangsgeführt ist. Auch kann ein Rotations- bzw. Kurbelantrieb mittels einer exzentrisch angelenkten Schubstange die Linearbewegung antreiben, wobei die überlagerte Drehbewegung auch hier durch eine Schwenkhebelanordnung zwangsgeführt wird, oder mittels mehrerer exzentrisch angelenkter Schubstangen, die unmittelbar den Freiheitsgrade für eine komplexe Dreh-Schiebebewegung definieren.
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Um bei der Führung der Dreh-Schiebetür den reduzierten Schwenkbereich umzusetzen, ist die Drehachse der Türen bei den erfindungsgemäßen Kühlmöbeln vorzugsweise so versetzt, dass sie in einem mittleren Bereich des Türblattes, besonders bevorzugt zwischen ¼-tel und ¾-tel der Türbreite, angeordnet ist. Dies stellt sicher, dass das Türblatt nur um deutlich reduziertes Maß ausschwenken kann, der Schwenkbereich des Türblattes also maximal ¾-tel der Türblattbreite in den Außenraum vor der Zugangsöffnung ragt.
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„In einem mittleren Bereich des Türblattes angeordnet” soll nicht heißen, dass die Drehachse in der Ebene des Türblattes liegen muss. Sie kann auch außerhalb desselben angeordnet sein, jedoch noch immer so, dass ihre senkrechte Projektion auf das Türblatt in besagten mittleren Bereich fällt.
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Die Führungsschiene muss nicht, kann aber aus Gründen technischer Einfachheit bevorzugt gerade ausgeführt sein. Auch muss die Linearführung nicht zwangsläufig parallel zur Zugangsöffnung ausgerichtet sein. Dies kann aber aus Gründen der optimalen Raumausnutzung bevorzugt sein. Jedenfalls definiert die Linearführung anders als bei dem aus der
EP 2 345 347 A1 bekannten Kühlregal einen Teil der Öffnungsbewegung der Tür und nicht eine Parkposition.
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Besonders bevorzugt weist das Gehäuse auf seiner Frontseite unterhalb der Zugangsöffnung einen Sockel auf, der um einer Tiefe in den Außenraum vor der Zugangsöffnung ragt, die wenigstens dem Schwenkbereich des Türblattes entspricht.
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Der Sockel dient einerseits der Kennzeichnung des Schwenkbereichs und verhindert, dass in diesem Schwenkbereich Gegenstände abgestellt werden oder sich Personen aufhalten. Zum anderen kann der Sockel dazu genutzt werden Teile der Öffnungsmechanik oder des Antriebs zu beherbergen.
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Bevorzugt weist die Tür einen Öffnungssensor auf.
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Erfasst der Öffnungssensor ein vom Kunden ausgelöstes Signal, veranlasst er, dass die Automatiktür geöffnet wird. Der Öffnungssensor kann im einfachsten Fall ein Taster oder ein Berührungssensor am Gehäuse oder an der Tür sein. Bei einem Türblatt aus Glas, wird der Berührungssensor bevorzugt durch ein auf dem Glas aufgebrachtes kapazitives Element gebildet.
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Besonders bevorzugt weist der Öffnungssensor aber eine Lichtschranke auf, die zumindest einen Bereich im Außenraum vor der Zugangsöffnung erfasst.
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Dadurch kann die Tür berührungslos geöffnet werden, indem der Kunde nur für eine Unterbrechung des Lichtstrahls sorgt, was den Zugang zum Produkt abermals erleichtert und beschleunigt. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn die Lichtschranke vorteilhafter Weise senkrecht vor dem Türblatt verläuft. Der Kunde muss dann nur intuitiv in Richtung des Türblattes greifen.
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Vorteilhaft ist es, wenn das Kühlmöbel einen Anwesenheitssensor zum Erfassen einer Bewegung und/oder eines körperlichen Gegenstandes in einem Erfassungsraum vor der Zugangsöffnung aufweist.
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Der Anwesenheitssensor soll in erster Linie erkennen, wann der Kunde seinen Zugriff auf das Kühlmöbel beendet hat, damit die Tür wieder automatisch geschlossen werden kann bzw. umgekehrt verhindern, dass die Tür automatisch geschlossen wird, solange der Kunde noch auf das Kühlmöbel zugreift. Das gelingt am besten, wenn der Erfassungsraum des Anwesenheitssensors überwiegend mit dem Schwenkbereich des Türblattes oder zumindest einem mit der Bewegung des Türblattes verbundenen Gefahrenbereich, in dem sich Kunden aufhalten könnten, zusammenfällt. Grundsätzlich kann der Anwesenheitssensor geeignet sein, bewegte Hindernisse im Schwenkbereich, wie eben den Kunden, auch unbewegte Hindernisse im Schwenkbereich, wie beispielsweise einen abgestellten Einkaufswagen, zu erkennen.
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Der Anwesenheitssensor wird vorzugsweise entweder durch einen Bewegungsmelder oder durch eine Lichtschranke gebildet.
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Der Bewegungsmelder weist vorteilhafterweise einen Ultraschallsensor auf.
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Alternativ kann auch eine Kamera (CCD) oder ein Infrarotsensor mit jeweils bekannten Vor- und Nachteilen eingesetzt werden.
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Öffnungssensor und Anwesenheitssensor können auch in einem Gerät kombiniert werden, das bei geschlossener Tür als Öffnungssensor und bei geöffneter Tür als Anwesenheitssensor geschaltet ist.
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Bevorzugt haben die beiden Sensoren verschiedene Erfassungsbereiche. Damit die Tür beispielsweise nicht häufiger versehentlich geöffnet wird, ist der Erfassungsbereich des Öffnungssensors bevorzugt kleiner und näher an der Zugangsöffnung angeordnet als der des Anwesenheitssensors.
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Desweiteren ist vorzugsweise eine Klemmschutzeinrichtung zum Erfassen eines körperlichen Gegenstandes in dem Schwenkbereich des Türblattes vorgesehen.
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Die Klemmschutzeinrichtung dient allein zur Überwachung des Schwenkbereiches des Türblattes und soll verhindern, dass eine Person oder ein Gegenstand im Schwenkbereich von dem Türblatt eingeklemmt wird. Sie stellt in gewisser Weise eine redundante Sicherheit dar, wenn zugleich ein Anwesenheitssensor vorgesehen ist. Sie hat aber typischerweise einen anderen Erfassungsbereich als der Anwesenheitssensor und dient im Gegensatz zu diesem nicht dazu zu erkennen, ob der Schließvorgang in Gang gesetzt werden kann oder nicht, sondern dazu, den Schließvorgang zu beenden, wenn ein Hindernis diesem im Wege steht. Außerdem kann der Anwesenheitssensor, wenn als Bewegungsmelder ausgelegt ist, keine unbewegten Gegenstände erfassen was die Klemmschutzeinrichtung erforderlich werden lässt. Die Klemmschutzeinrichtung wird vorzugsweise durch Mittel zur Überwachung der Strom- oder Leitungsaufnahme des Antriebsmotors gebildet.
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Vorteilhaft ist eine mit dem Öffnungssensor verbundene Steuerung vorgesehen, die eingerichtet ist, ein Signal des Öffnungssensors zu erfassen und bei Erfassung ein Steuersignal zum Öffnen der Tür an den Antrieb auszugeben.
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Bevorzugt ist die Steuerung eingerichtet, nach einem wählbaren Zeitintervall nach dem Öffnen ein Steuersignal zum Schließen der Tür an den Antrieb auszugeben.
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Besonders bevorzugt ist die Steuerung eingerichtet, ein Signal des Anwesenheitssensors zu erfassen und bei Erfassung ein Steuersignal zum Offenhalten der Tür oder, wenn die Tür sich gerade schließt, zum Öffnen der Tür an den Antrieb auszugeben.
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Vorzugsweise ist ein Luftstromgenerator zur Erzeugung eines Kaltluftvorhangs im Innenbereich des Gehäuses unmittelbar hinter der Zugangsöffnung vorgesehen.
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Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung werden anhand der Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Kühlmöbels mit geschlossener Tür von der Seite;
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2 Ausschnittsvergrößerungen des Kühlmöbels im Bereich der oberen und unteren Türaufhängungen;
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3 die gleiche Schnittdarstellung des Kühlmöbels, diesmal mit geöffneter Tür;
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4 eine Schemadarstellung eines ersten Führungskonzeptes für eine Automatiktür;
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5 eine Schemadarstellung eines zweiten Führungskonzeptes für eine Automatiktür;
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6 eine Schemadarstellung eines dritten Führungskonzeptes für eine Automatiktür;
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7A–D eine Draufsicht auf die Antriebsmechanik eines vierten Führungs- und Antriebskonzeptes für eine Automatiktür.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kühlmöbels 10 ist in den 1 bis 3 von der Seite geschnitten dargestellt. Es weist ein Gehäuse 12 mit einer frontalen Zugangsöffnung 14 auf, welche von einer Tür 16 verschlossen ist. Im Innenraum 18 des Kühlmöbels 10 sind mehrere Regalböden 20 zur Präsentation der zu kühlenden Ware (nicht gezeigt) angeordnet. Zwischen der Vorderkante der Regalböden 20 und der Tür 16 verbleibt ein freier Bereich im Innenraum 18, in dem ein Kaltluftvorhang 22 unmittelbar hinter der Tür 16 von oben nach unten strömt. Ferner dient dieser Freiraum als Schwenkbereich, in den die Tür beim Öffnen und in der Offenstellung hineinragen kann, ohne mit den Regalböden 20 zu kollidieren.
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Die Tür 16 weist ein Türblatt 24 und eine obere und eine untere Türaufhängung 26, 28 auf, die die Führungs- und Antriebsmechanik bereitstellen. Die Türaufhängungen 26, 28 sind in den Ansichten „X” und „Y” in 2 vergrößert dargestellt.
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Das Türblatt 24 ist über nahezu seine gesamte Fläche transparent, so dass der Blick in den Innenraum 18 und auf die Ware möglichst unverstellt ist. die Ware und besteht vorzugsweise aus einem Sicherheitsglas und besonders bevorzugt aus einen Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) oder einem Verbundsicherheitsglas (VSG). Zu dem Türblatt 24 gehört ferner ein Rahmen 30, in dem das Türblatt 24 gefasst ist und der vorzugsweise sehr schmal und optisch unauffällig ist. Wie schon erwähnt kann das Kühlmöbel mehrere solche Türblätter und insbesondere mehrere zweiflügelige Türen mit solchen Türblättern aufweisen, die dann eine weitgehend unterbrechungsfreie transparente Front bilden. Insbesondere in Verbindung mit dem zwischen der Vorderkante der Regalböden 20 und der Tür 16 verbleibenden Freiraum vermittelt ein solches Kühlmöbel einen homogenen, ästhetisch ansprechenden Eindruck, weil der Freiraum bereits genügend Platz für den reduzierten Schwenkbereich der Türblätter bietet und erlaubt auch die Regalböden durchgängig und mit gerader Vorderkante auszugestalten, die von keiner Türparkposition unterbrochen ist.
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Das Türblatt ist sowohl auf seiner Ober- als auf seiner Unterseite in jeweils einer u-förmigen Halterung 32, 34 aufgenommen, die jeweils mit einer Achse eines zugeordneten Radiallagers 36, 38 verbunden ist. Die beiden Radiallager 36, 38 sind in einer Faucht angeordnet und definieren eine im Wesentlichen vertikale Drehachse A, um die herum das Türblatt auf- und zuschwenkt. Die Achse kann im Rahmen der Erfindung im Bedarfsfall auch etwas aus der Vertikalen heraus geneigt sein.
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Die Drehlager sind ihrerseits jeweils mit einer Linearführung 40, 42 gekoppelt. Genauer sind sie jeweils mit einem Schlitten verbunden, der in einer geraden Führungsschiene läuft. Die Führungsschiene der unteren Linearführung 40 ist eingerichtet, überwiegend vertikale Kräfte aufzunehmen und trägt deshalb die überwiegende Last der Tür 16. Die Führungsschiene der oberen Linearführung 42 ist eingerichtet, überwiegend horizontale Kräfte aufzunehmen und führt die Tür an ihrem oberen Ende parallel zur Zugangsöffnung 14.
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Die Tür 16 weist ferner im Bereich der oberen Türaufhängung einen Antrieb 44 auf, der im Wesentlichen einen Antriebsmotor 46, ein Getriebe und Kraftübertragungsmittel aufweist. Selbstredend kann der Antrieb auch im Bereich der unteren Türaufhängung angeordnet sein. Als Antriebselemente kommen, wie zuvor bereits erwähnt, beispielsweise ein Zahnriemen oder eine Kurbel in Verbindung mit einer oder mehreren Schubstangen in Betracht.
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Weiterhin ist an dem Gehäuse 12 auf seiner Frontseite unterhalb der Zugangsöffnung 14 einen Sockel 48 angeordnet, der um eine Tiefe T in den Außenraum 50 vor der Zugangsöffnung 14 ragt, die dem Schwenkbereich des Türblattes 24 entspricht. Der Sockel 48 hält Kunden davon ab, zu nahe an die Tür heranzutreten und/oder sich in deren Schwenkbereich aufzuhalten, und verhindert, dass dort Gegenstände wie beispielsweise Einkaufswagen abgestellt werden können.
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Das Kühlmöbel weist ferner einen Öffnungssensor in Form eine Lichtschranke auf, am besten in der vergrößerten Abbildung der 2 zu sehen. Der Öffnungssensor umfasst im Bereich der oberen Türaufhängung eine Einheit 52, bestehend aus einer Lichtquelle, vorzugsweise in Form eine Diodenlasers, und einem lichtempfindlichen Detektor, sowie im Bereich der unteren Türaufhängung einen korrespondierenden Spiegel 54. Die Lichtquelle erzeugt einen Lichtstrahl 56, der im Außenraum 50 vor der Zugangsöffnung 14 und genauer senkrecht vor dem Türblatt 24 verläuft und auf den Spiegel 54 gerichtet ist. Er wird von dem Spiegel 54 reflektiert und von dem lichtempfindlichen Detektor in der Einheit 52 empfangen. Wird der Lichtstrahl dieser Lichtschranke auf seinem Hin- oder Rückweg unterbrochen, so erzeugt der Öffnungsensor ein Öffnungssignal.
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Der Lichtstrahl 56 kann ein schmaler Laserstrahl oder ein optisch aufgeweiteter Strahl zur Erfassung eines größeren Volumens sein. Der Strahl ist vorzugsweise in der Ebene parallel zu der Zugangsöffnung aufgefächert, um einem breiteren Bereich zu erfassen, gleichzeitig jedoch nicht weiter als nötig in die Tiefe des Außenraumes 50 zu reichen. Es können auch mehrere Lichtquellen und/Detektoren zur Erzeugung eines Lichtschrankenvorhangs vorgesehen sein, um die Zugangsöffnung möglichst großflächig zu überwachen.
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Ferner ist auf der Vorderseite des Gehäuses 12 im Bereich der oberen Türaufhängung ein Anwesenheitssensor 58 zum Erfassen einer Bewegung und/oder eines körperlichen Gegenstandes in einem Erfassungsraum 60 vor der Zugangsöffnung 14 angeordnet. Der Anwesenheitsensor 58 ist in dem gezeigten Fall ein Bewegungsmelder. Der Erfassungsbereich 60 reicht vorzugsweise und im Gegensatz zu dem Erfassungsbereich des Öffnungssensors in die Tiefe des Außenraums 50 vor dem Kühlmöbel, um eine sich nahe dem offenen Kühlregal bewegende Person rechtzeitig erkennen zu können. Der Erfassungsbereich reicht ferner unmittelbar in die Zugangsöffnung und sogar ein kleines Stück in den Innenraum 18 des Kühlmöbels 10, um sicherzustellen, dass insbesondere der Schwenkbereich des Türblattes nicht verstellt ist. Bewegt sich eine Person in den Erfassungsbereich 60 des Anwesenheitssensors 58 so erzeugt dieser ein Anwesenheitssignal.
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Der Öffnungssensor und der Anwesenheitssensor sind mit einer nicht dargestellten Steuerung verbunden, die eingerichtet ist, einerseits das Öffnungssignal des Öffnungssensors zu erfassen und bei Erfassung ein Steuersignal zum Öffnen der Tür 16 an den Antrieb 44 auszugeben. Ein Schließvorgang wird vorzugsweise nach einem wählbaren Zeitintervall von 5 bis 15 Sekunden nach dem Öffnen durch Ausgeben eines Steuersignals zum Schließen der Tür 16 an den Antrieb 44 eingeleitet. Andererseits ist die Steuerung eingerichtet, das Anwesenheitssignal des Anwesenheitssensors 58 zu erfassen und bei Erfassung ein Steuersignal zum Offenhalten der Tür 16 oder, wenn die Tür 16 sich gerade schließt, zum Anhalten des Schließvorganges und/oder zum erneuten Öffnen der Tür 16 an den Antrieb 44 auszugeben.
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Ferner kann eine Klemmschutzeinrichtung zum Erfassen eines körperlichen Gegenstandes in dem Schwenkbereich des Türblattes 24 vorgesehen sein, die ebenfalls mit der Steuerung verbunden ist. Diese zeigt durch Ausgabe eines Behinderungssignals an, wenn ein Gegenstand oder eine Person den Schwenkbereich der Tür verstellt. Die Steuerung ist dann eingerichtet, das Behinderungssignal der Klemmschutzeinrichtung zu erfassen und bei Erfassung ein Steuersignal zum Anhalten des Schließvorganges und/oder zum erneuten Öffnen der Tür 16 an den Antrieb 44 auszugeben. Die Klemmschutzeinrichtung stellt in gewissem Umfang also eine redundante Sicherheitsmaßnahme dar, weil auch schon der Anwesenheitssensor sicherstellt, dass die Tür nicht geschlossen wird, während sich bewegte Gegenstände oder Personen in dem Schwenkbereich der Türen befinden. Allerdings verhindert die Klemmschutzeinrichtung auch, dass unbewegte Gegenstände von sich schließenden Türen eingeklemmt werden. Die Klemmschutzeinrichtung wird vorzugsweise durch Mittel zur Überwachung der Strom- oder Leitungsaufnahme des Antriebsmotors gebildet.
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In 3 ist die Tür vollständig aufgeschwenkt dargestellt. Es ist zu sehen, dass das Türblatt 24 in dieser Offenstellung teilweise in den vom Kühlmöbel 10 umschlossenen Innenraum 18 hineinragt. Zu sehen ist auch, dass die Drehachse A in Breitenrichtung B in einem mittleren Bereich des Türblattes 24 angeordnet ist. Genauer verläuft diese nicht zentrisch durch das Türblatt, jedoch innerhalb eines Bereiches um die Mitte des Türblattes 24, der jeweils ¼-tel der Türblattbreite von den beiden seitlichen Kanten des Türblattes beabstandet ist.
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In 4 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Führung gezeigt, die eine Bewegung des Türblattes 62 zwischen einer Schließstellung und einer Offenstellung definiert. Das Kühlmöbel ist nur stark vereinfacht in der Aufsicht und im Umfang seiner beiden Seitenwände 64, 66 dargestellt. Die Linie 68 begrenzt den Schwenkbereich der beiden Türblätter 62 im Innenbereich 70 des Kühlmöbels und gibt damit die äußerst mögliche Position der Vorderkante von Regalböden an. Beispielhaft ist hier ein Kühlmöbel mit zwei Türblättern je Tür gezeigt, die eine spiegelsymmetrische Bewegung ausführen und in eine Öffnungsstellung nahe der und parallel zu den Außenwänden 64, 66 fahren. Im folgenden wird die Öffnungsbewegung nur anhand eines Türblattes beschrieben, die Bewegung des zweiten Türblatte erfolgt gleichzeitig und spiegelsymmetrisch.
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Das Türblatt 62 schwenkt zunächst um seine vertikale Drehachse A und zwar in diesem Fall in der Mitte nach innen. Bereits nachdem das Türblatt geringfügig aus der Schließstellung herausgeschwenkt ist, wird es mit der Drehachse parallel zur Zugangsöffnung in Richtung der Seitenwände bei gleichzeitig überlagerter, fortgesetzter Schwenkbewegung in die Öffnungsstellung verschoben. Das Türblatt 62 wird mit seinem zur Türmitte weisende Ende entlang einer Kurvenbahn 76 zwangsgeführt. Zu diesem Zweck ist beispielsweise ein Führungsstift 78 an dem Türblatt angeordnet, der in eine entsprechende, bogenförmige Führungsschiene eingreift. Die Bewegung ist so durch die Linearführung 74 der Drehachse A einerseits und durch die Kurvenbahn 76 andererseits auf einen einzigen Freiheitsgrad beschränkt.
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Ein anderes Führungskonzept für die Tür des erfindungsgemäßen Kühlmöbels ist in 5 dargestellt. Übereinstimmend mit dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 ist auch das Türblatt 82 um eine vertikale Drehachse A im mittleren Bereich des Türblattes drehbar gelagert, wobei die Drehachse A entlang einer Linearführung 84 parallel zur Zugangsöffnung verschiebbar ist. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 schwenkt das Türblatt 82 jedoch in der Mitte nach außen auf. Diese Bewegung wird erzwungen, indem das Türblatt mittels eines an seinem äußeren Ende angeordneten Führungsstiftes 86 entlang einer zweiten Linearführung 88 parallel zu der Seitenwand 90 und damit senkrecht zur Linearführung 84 geführt ist. Auch so ist die Bewegung des Türblattes 82 auf einen einzigen Freiheitsgrad beschränkt.
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In 6 ist nur der Führungsmechanismus eines dritten Ausführungsbeispiels gezeigt, der jedoch nur anhand einer Tür demonstriert wird. Dargestellt ist der Ausschnitt eine Seitenwand 91, der Innenraum 96 des Kühlmöbels befindet sich rechts davon und oberhalb des Türblattes 92. Dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 ist mit den beiden vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen gemein, dass die Tür des Kühlmöbels als Dreh-Schwenktür 92 ausgebildet ist, die um eine vertikale Drehachse A drehbar gelagert ist und zusammen mit dieser vertikalen Drehachse entlang einer Linearführung 94 parallel zur Zugangsöffnung verschiebbar ist. Das Türblatt 92 ist ferner an einem Drehpunkt 98 zwischen dem seitlich äußeren Ende des Türblattes und der Drehachse A an einem Schwenkhebel 100 angelenkt, der an einem dem Drehpunkt 98 gegenüberliegenden Anlenkpunkt 101 im seitlichen Randbereich der Zugangsöffnung am Gehäuse des Kühlmöbels schwenkbar angelenkt ist. Der Drehpunkt 98 des Türblattes 92 ist dadurch auf einer Kreisbahn 102 zwangsgeführt, so dass das Türblatt in Verbindung mit der Linearführung 94 in seiner Bewegung zwischen der Schließstellung und der Offenstellung ebenfalls auf einen Freiheitsgrad beschränkt ist.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß der 7A bis 7D stellt eine kombinierte Lösung für die Führung und den Antrieb der Tür dar. Das Türblatt 104 ist wiederum um eine senkrechte Drehachse A drehbar und mit dieser zusammen entlang einer Linearführung 106 verschiebbar gelagert. Die Zwangsführung der Tür, d. h. die Kopplung der Dreh- und Schiebebewegung erfolgt in diesem Fall über zwei starre, auf einer Kurbelscheibe 110 des Antriebs montierter Schubstangen 112, 114. Die beiden Schubstangen greifen an zwei beanstandeten Anlenkpunkten 116, 118 an dem Türblatt 104 an. Beide Anlenkpunkte 116, 118 befinden sich auf derselben Seite von der Drehachse A, einer 118 in etwa der Ebene des Türblattes 104 und der andere 116 deutlich außerhalb der Ebene des Türblattes 104. Die Schubstangen 112, 114 sind an ihrem gegenüberliegenden Ende an zwei in Umfangsrichtung beanstandeten Kurbelzapfen 120, 122 der Kurbelscheibe 110 angelenkt. Durch eine Drehung der Kurbelscheibe 110 wird das Türblatt 104 mit einer kombinierten Schwenkdrehbewegung aus der Öffnungsstellung in die Schließstellung und umgekehrt bewegt. Der äußere Schwenkbereich ist in der Projektion durch die Bogenlinie 124 gekennzeichnet. Diese zeigt, dass die Tür in einer gekoppelten Bewegung zuerst im Wesentlichen aus der Schließstellung geschwenkt und anschließend im Wesentlichen linear in die Öffnungsstellung verschoben wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kühlmöbel
- 12
- Gehäuse
- 14
- Zugangsöffnung
- 16
- Tür
- 18
- Innenraum
- 20
- Regalboden
- 22
- Kältevorhang
- 24
- Türblatt
- 26
- obere Türaufhängung
- 28
- untere Türaufhängung
- 30
- Rahmen
- 32
- Halter
- 34
- Halter
- 36
- unteres Radiallager
- 38
- oberes Radiallager
- 40
- untere Linearführung
- 42
- obere Linearführung
- 44
- Antrieb
- 46
- Antriebsmotor
- 48
- Sockel
- 50
- Außenraum
- 52
- Lichtquellen- und Detektoreinheit
- 54
- Spiegel
- 56
- Lichtstrahl
- 58
- Anwesenheitssensor
- 60
- Erfassungsraum des Anwesenheitssensors
- 62
- Türblatt
- 64
- Seitenwand
- 66
- Seitenwand
- 68
- Begrenzungslinie des inneren Schwenkbereichs
- 70
- Innenraum
- 74
- Linearführung
- 76
- Führungsbahn
- 78
- Führungsstift
- 82
- Türblatt
- 84
- Linearführung
- 86
- Führungsstift
- 88
- Linearführung
- 90
- Seitenwand
- 91
- Seitenwand
- 92
- Türblatt
- 94
- Linearführung
- 96
- Innenraum
- 98
- Drehpunkt
- 100
- Schwenkhebel
- 101
- Anlenkpunkt
- 102
- Kreisbahn des Drehpunktes
- 104
- Türblatt
- 106
- Linearführung
- 110
- Kurbelscheibe
- 112
- Schubstange
- 114
- Schubstange
- 116
- Anlenkpunkt
- 118
- Anlenkpunkt
- 120
- Kurbelzapfen
- 120
- Kurbelzapfen
- 124
- Schwenkbereich
- A
- Drehachse
- B
- Breite des Türblattes
- T
- Tiefe des Sockels
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2345347 A1 [0002, 0009, 0017]