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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Waschgut-Behandlungsgeräte wie Waschautomaten können eine drehbare Trommel enthalten, in die zu behandelndes Waschgut füllbar ist. Bei einigen Waschgut-Behandlungsgeräten kann der Wäsche Flüssigkeit zugeführt werden, um sie einem Arbeitsprogramm entsprechend zu behandeln. Die Wäsche kann dabei einen Teil der Flüssigkeit absorbieren. Die von der Wäsche absorbierte Flüssigkeitsmenge kann je nach der Zusammensetzung der Wäsche differieren. Bspw. neigt Wäsche mit hohem Baumwollanteil zur Aufnahme von viel Flüssigkeit, während solches mit Polyesteranteil weniger stark absorbiert.
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Auch die körperliche Orientierung der Wäsche kann dazu führen, dass Flüssigkeit in ihr rückgehalten wird. Bildet bspw. die Wäsche eine Tasche, kann sich dort mindestens zeitweilig Flüssigkeit ansammeln und sie wird langsamer durchlaufen. Dieses Ansammeln von Flüssigkeit kann sich durch die geringere Absorptionsfähigkeit bzw. höhere Undurchdringlichkeit der Wäsche verstärken.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für ein Waschgut-Behandlungsgerät mit einer Flüssigkeits- und einer Behandlungskammer, nämlich durch die Zufuhr von Flüssigkeit in die Behandlungskammer zu einer ersten Füllhöhe in dieser; durch Ermitteln einer ersten Zeitspanne, die die Dauer angibt, die die Flüssigkeit bis zum Erreichen der ersten Füllhöhe braucht; durch Ermitteln auf Grund der Zeitspanne, ob die Waschgut-Charge mindestens eine kleine Charge oder eine absorbierende Charge ist oder beides; durch Zufuhr von Flüssigkeit zur Behandlungskammer bis zu einer zweiten Füllhöhe in der Behandlungskammer und zum Erreichen letzterer, um eine zweite Flüssigkeitszufuhr zu definieren; durch Ermitteln einer zweiten Zeitspanne, die die Dauer angibt, die die Flüssigkeit zum Erreichen der zweiten Füllhöhe braucht; und durch Ermitteln auf Grund der zweiten Zeitspanne, ob die Waschgut-Charge mindestens eine mittelgroße oder eine maximale Charge oder beides ist.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In den Zeichnungen:
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1 zeigt schaubildlich als Schnitt ein Waschgut-Behandlungsgerät nach einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt schaubildlich eine Steuerung für eine oder mehr Systembestandteile des Waschgut-Behandlungsgeräts der 1;
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3 zeigt schaubildlich als Graph ein Verfahren zum Einfüllen von Flüssigkeit, das eine mögliche Umgebung zur Anwendung der Erfindung bildet; und
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4 zeigt als Flussdiagramm, wie die Art und Größe einer Waschgut-Charge sich in dem Waschgut-Behandlungsgerät der 1 nach einer Ausführungsform der Erfindung ermitteln lässt.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
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Die 1 zeigt ein Waschgut-Behandlungsgerät in Form einer Horizontalachs-Waschmaschine 10 nach einer Ausführungsform der Erfindung. Es kann sich um eine beliebige Ausführung handeln, mit der sich Artikel wie Bekleidungsstücke oder Stoffe behandeln lassen. Die Erfindung nicht einschränkende Beispiele für Waschgut-Behandlungsgeräte sind Vertikalachs- bzw. Toplader-Waschmaschinen, Horizontalachs- bzw. Frontlader-Waschmaschinen, Wasch-/Trocken-Kombinationen sowie Auffrisch-/Revitalisiermaschinen. Die hier beschriebene Waschmaschine 10 hat zahlreiche Merkmale mit einer herkömmlichen Waschmaschine gemein, die daher hier nicht ausführlich beschrieben sind, es sei denn sie sind zum Verständnis der Erfindung erforderlich.
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Waschmaschinen werden typischerweise als Vertikal- oder Horizontalachs-Waschmodelle kategorisiert. ”Vertikalachs”-Waschmaschinen haben eine Trommel – durchlöchert oder nicht –, die Stoffartikel aufnimmt, und in dieser einen Agitator wie bspw. eine Rührsäule, ein Flügelrad, einen Nutator od. dergl. Der Agitator in der Trommel bewegt sich, um die Bekleidungsstücke direkt oder über die Flüssigkeit indirekt mit mechanischer Energie zu beaufschlagen. Bei der Flüssigkeit kann es sich um Wasch- oder Spülflüssigkeit oder beides handeln. Die Waschflüssigkeit kann mindestens Wasser oder Waschilfsmittel oder beides aufweisen, die Spülflüssigkeit entsprechend Wasser oder ein Spülhilfsmittel oder beides. Der Agitator kann typischerweise in einer Hin- und Her-Drehbewegung umlaufen. Bei einigen Vertikalachs-Waschmaschinen dreht die Trommel um eine vertikale Achse, die generell rechtwinklig zu einer die Waschmaschine tragenden Fläche verläuft. Die Trommel kann um eine aus der Vertikalen gekippte Achse drehen. Eine ”Horizontalachs”-Waschmaschine bezeichnet eine Waschmaschine mit einer drehbaren -Trommel – durchlöchert oder nicht –, die Stoffartikel aufnimmt und sie wäscht, indem sie bei umlaufender Trommel aneinander gerieben werden. Bei einigen Horizontalachs-Waschmaschinen dreht die Trommel um eine horizontale Achse, die allgemein parallel zu einer die Waschmaschine tragenden Fläche verläuft. Die Rotationsachse braucht jedoch nicht horizontal zu liegen. Die Trommel kann auch um eine relativ zu Horizontalen gekippte Achse drehen. Bei Horizontalachs-Waschmaschinen werden die Bekleidungsstücke von der umlaufenden Trommel angehoben und fallen dann unter dem Eigengewicht wieder hinab, so dass eine Umwälzbewegung entsteht. Die Bekleidungsstücke werden mit mechanischer Energie durch die Umwälzbewegung beaufschlagt, die aus deren wiederholtem Anheben und Herabfallen entsteht. Vertikalachs- und Horizontalachs-Waschmaschinen lassen sich am Besten dadurch unterscheiden, wie sie mechanische Energie auf das Waschgut übertragen. Die dargestellte beispielhafte Waschmaschine der 1 ist eine Horizontalachs-Waschmaschine.
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Wie in 1 dargestellt, kann die Horizontalachs-Waschmaschine 10 ein (Schrank-)Gehäuse 12 aufweisen, das eine drehbare Trommel 14 enthält, die eine Behandlungskammer 16 umschließt. Ein Bottich 20 kann im Gehäuse 12 angeordnet sein und in der drehbaren Trommel 14 eine Flüssigkeitskammer 33 umschließen, die während eines Arbeitsprogramms zu behandelndes Waschgut aufnimmt. Die drehbare Trommel 14 kann eine Perforation 22 enthalten, durch die Flüssigkeit zwischen dem Bottich 20 und der Trommel 14 hin- und herfließen kann. Die Trommel 14 kann weiterhin Mitnehmer 24 enthalten, die vorbestimmt beabstandet auf einer Innenfläche der Trommel 14 angeordnet sind und beim Umlauf der Trommel 14 das Waschgut in der Behandlungskammer 16 anheben.
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Während die dargestellte Waschmaschine 10 sowohl den Bottich 20 als auch die Trommel 14 aufweist, wobei letztere die Waschgut-Behandlungskammer 16 umschließt, liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Waschmaschine 10 nur ein Behältnis aufweist, das die Behandlungskammer 16 umschließt, die das zu behandelnde Waschgut aufnimmt.
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Ein Motor 26 kann direkt mit der Antriebswelle 28 gekoppelt sein, um die Trommel 14 mit vorbestimmter Drehzahl und Richtung anzutreiben. Der Motor 26 kann ein bürstenloser permanentmagnetischer Motor mit einem Stator 30 und einem Rotor 32 sein. Alternativ kann er zum Drehen der Trommel 14 mit dieser über einen Riemen und eine Antriebswelle gekoppelt sein, wie aus dem Stand der Technik bekannt. Andere Motore – bspw. Induktions- und Spaltpol-Kondensatormotore – lassen sich ebenfalls einsetzen. Der Motor 26 kann die Trommel 14 mit verschiedener Drehzahl bidirektional antreiben.
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Sowohl der Bottich 20 als auch die Trommel 14 lassen sich wahlweise mit einer Tür 34 schließen. Ein Balgen 36 verbindet eine offene Vorderseite des Bottichs 20 mit dem Gehäuse 12 und die Tür 34 liegt dicht am Balgen 36 an, wenn sie den Bottich 20 schließt.
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Die Waschmaschine 10 kann mit einer Detergens-Ausgabeeinheit 40 ausgerüstet sein, die während eines Arbeitsprogramms Behandlungschemie ausgibt. Wie dargestellt, kann die Ausgabeeinheit 40 sich im Inneren des Gehäuses 12 befinden derart, dass die Behandlungschemie sich in das Innere des Bottichs 20 ausgeben lässt, obgleich auch andere Stellen möglich sind. Die Ausgabeeinheit 40 kann ein Reservoir mit Behandlungschemie aufweisen, das lösbar mit der Ausgabeeinheit 40 verbunden ist und Behandlungschemie in die Behandlungskammer 16 ausgibt. Bei der Behandlungschemie kann es sich um beliebige Chemikalien zur Waschgutbehandlung handeln – die Erfindung nicht einschränkende Beispiele sind Detergentien, Tenside, Enzyme, Weichmacher, Hygienisierungsmittel und Faltenglätter sowie Chemikalien, mit denen sich dem Waschgut Solleigenschaften erteilen lassen – bspw. Fleckenabweiser, Duftstoffe (bspw. Parfums), Insektenabweiser und UV-Blocker.
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Die Waschmaschine 10 kann weiterhin ein Flüssigkeits-Zu- und -Rückführsystem enthalten. Die Waschmaschine 10 lässt sich mit Flüssigkeit – bspw. Wasser – aus einer Wasserversorgung 42 wie einem Haushaltsanschluss speisen. Die Wasserversorgung kann zur Zufuhr von Heiß- oder Kaltwasser ausgeführt sein. Sie kann einen Heißwasserzulauf 43 und einen Kaltwasserzulauf 45 sowie eine Ventilanordnung mit einem Heißwasserventil 47, einem Kaltwasserventil 49 und einer Leitung 50 aufweisen. Die Ventile 47, 49 sind einzeln oder gemeinsam öffenbar, um ein Heiß- und Kaltwassergemisch mit einer Solltemperatur zu liefern. Während die Ventile 47, 40 und die Leitung 50 außerhalb des Gehäuses 12 dargestellt sind, ist einzusehen, dass sie sich innerhalb des Gehäuses 12 befinden können. Eine Zuleitung 44 kann den Wasseranschluss 42 mit dem Bottich 20 und der Ausgabeeinheit 40 verbinden. Die Zuleitung 44 kann ein Einlassventil 46 enthalten, mit dem der Flüssigkeitszufluss vom Anschluss 42 über die Zuleitung 44 zum Bottich 20 oder zur Ausgabeeinheit 40 steuerbar ist.
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Eine Flüssigkeitsleitung 48 kann die Ausgabeeinheit 40 fluidisch mit dem Bottich 20 verbinden. Die Leitung 48 kann an den Bottich 20 an beliebiger Stelle desselben angeschlossen sein und ist in 1 beispielhaft als an eine Vorderwandfläche des Bottichs 20 gelegt dargestellt. Flüssigkeit, die von der Ausgabeeinheit 40 durch die Leitung 48 dem Bottich 20 zuströmt, tritt typischerweise in einen Raum zwischen dem Bottich 20 und der Trommel 14 ein und dann unter der Schwerkraft in einen Sumpf 52, der in einem Unterteil des Bottichs 20 ausgebildet ist. Der Sumpf 52 kann auch als Sumpfleitung 54 vorliegen, die den Unterteil des Bottichs 20 mit einer Pumpe 56 verbindet. Die Pumpe 56 kann Flüssigkeit einer Ablassleitung 58, die sie aus der Waschmaschine 10 entfernt, oder einer Rückführleitung 60 zuführen, die an einem Rückführanschluss 62 endet. Der Rückführanschluss 62 kann die Flüssigkeit aus der Rückführleitung 60 in die Trommel 14 oder den Bottich 20 leiten, und zwar auf beliebige Weise – bspw. durch Einspritzen, Eintropfen oder als stetiger Zufluss.
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Das Flüssigkeits-Zu- und -Rückführsystem kann weiterhin eine oder mehrere Einrichtungen zum Erwärmen der Flüssigkeit aufweisen – bspw. einen Dampfgenerator 64 und/oder eine Sumpfheizung 66. Der Dampfgenerator 64 kann vorgesehen sein, um der Behandlungskammer 16 Dampf zu liefern, und zwar entweder direkt in die Trommel 14 oder indirekt durch den Bottich 20 hindurch, wie dargestellt. Das Einlassventil 46 kann auch dazu dienen, den Wasserzufluss zum Dampfgenerator 64 zu steuern. Der Dampfgenerator 64 ist als Durchlaufgenerator dargestellt, kann aber auch eine andere Ausführung sein, bspw. ein Speichergenerator. An Stelle des oder zusätzlich zum Dampfgenerator 64 kann alternativ das Heizelement 66 zum Erwärmen von Wäsche (nicht gezeigt), Luft, der drehbaren Trommel 14 oder der Flüssigkeit im Bottich 20 dienen, um Dampf zu erzeugen. Im Wesentlichen wie das Heizelement 66 kann der Dampfgenerator 64 zum Erwärmen der Wäsche als Teil eines Arbeitsprogramms wie auch zum Einführen von Dampf zwecks Behandlung der Wäsche dienen.
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Zusätzlich kann das Flüssigkeits-Zu- und -Rückführsystem sich von der Ausführung in 1 unterscheiden – bspw. durch andere Ventile, Leitungen, Detergens-Ausgabeeinheiten, Sensoren –, um den Durchfluss von Flüssigkeit durch die Waschmaschine 10 zu steuern und mehr als eine Art Detergens/Waschhilfsmittel zuzuführen. Auch kann aus dem Flüssigkeits-Zu- und -Rückführsystem der Rückführteil entfallen oder es kann ein anderer solcher vorliegen.
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Das Waschgut-Behandlungsgerät 10 kann weiterhin eine Steuerung 70 enthalten, an die die verschiedenen Systembestandteile des Waschgut-Behandlungsgeräts 10 zum Steuern derselben angeschlossen sind. Wie in 2 dargestellt, kann die Steuerung 70 mit einem Speicher 72 und einem Zentralprozessor (CPU) 74 versehen sein. Der Speicher kann dazu benutzt werden, die Steuer-Software, die die CPU 74 beim Abarbeiten eines Arbeitsprogramms mit dem Waschgut-Behandlungsgerät 10 ausführt, sowie weitere Software aufzunehmen. Der Speicher 72 kann auch zum Speichern von Informationen – bspw. einer Datenbank oder Tabelle – und der Daten aus einem oder mehrere Systembestandeilen des Waschgut-Behandlungsgeräts 10 dienen, die an die Steuerung 70 zur Signalübertragung angeschlossen sind.
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Die Steuerung 70 kann zur Signalübertragung mit einem oder mehrere Systembestandteilen des Waschgut-Behandlungsgeräts 10 verbunden sein, um mit diesen Signale auszutauschen und/oder deren Funktion zu steuern. Bspw. können an die Steuerung 70 das Heißwasserventil 47, das Kaltwasserventil 49 und die Detergens-Ausgabeeinheit 40 angeschlossen sein, um die Temperatur und die Durchflussrate der Behandlungsflüssigkeit zur Behandlungskammer 16 zu steuern; die Pumpe 56, um die Menge der Behandlungsflüssigkeit in der Behandlungskammer 16 oder im Sumpf 52 zu steuern; der Motor 26 zum Steuern der Drehrichtung und -zahl der Trommel 30; und die Benutzerschnittstelle 76 zur Übernahme von Eingaben des Benutzers und zur Weitergabe von Meldungen an ihn.
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Die Steuerung 70 kann auch Eingaben aus einem oder mehrere Sensoren 80 aufnehmen, die aus dem Stand der Technik bekannt und zur Vereinfachung nicht gezeigt sind. Die Erfindung nicht einschränkende Beispiele zusätzlicher Sensoren 80, die zur Signalübertragung an die Steuerung 70 angeschlossen sein können, sind: ein Temperatursensor mit einem Heiß- oder einem Kaltleiter, ein Wasserstandssensor, der betrieblich mit dem Bottich 20 gekoppelt sein kann, um den Flüssigkeitsstand im Bottich 20 zu erfassen und das Ausgangssignal an die Steuerung 70 zu schicken, so dass die Flüssigkeitsmenge im Bottich während eines Arbeitsprogramms wahlweise steuerbar ist, ein Gewichtssensor, ein Motor-Drehmomentsensor und ein Wandler wie bspw. ein Potentiometer.
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Das Waschgut-Behandlungsgerät 10 kann ein oder mehrere Behandlungs- bzw. Arbeitsprogramme von Hand oder selbsttätig ausführen. Ein übliches Arbeitsprogramm enthält einen Wasch-, einen Spül- und einen Schleudergang. Weitere Behandlungsgänge können zwischengeschaltete Schleudergänge zwischen dem Wasch- und dem (Haupt-)Schleudergang sowie ein Vorwaschgang vor dem Hauptwaschgang sein; einige Arbeitsprogramme enthalten nur einen ausgewählten oder mehrere dieser beispielhaften Behandlungsgänge.
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Ein Arbeitsprogramm lässt sich bei Vorliegen von Flüssigkeit am Waschgut in der Behandlungskammer 16 ausführen. Während des Arbeitsprogramms kann das Waschgut mindestens einen Teil der der Behandlungskammer 16 zugeführten Flüssigkeit absorbieren. Generell hängt die Absorptionsfähigkeit der Waschgut-Charge eher von der der Stoffe oder der Größe der Waschgut-Charge ab. Bei ansonsten gleichen Bedingungen kann bspw. eine Waschgut-Charge mit weniger absorbtionsfähigen Stoffen wie Polyester kleine Flüssigkeitsmengen aufnehmen, eine Waschgut-Charge mit hoch absorptionsfähigen Stoffen wie bspw. 100% Baumwolle große Flüssigkeitmengen. Entsprechend wird – bei ansonsten gleichen Bedingungen – eine größere Charge aus Waschgut gleicher Art mehr Flüssigkeit aufnehmen als eine gleichartige kleine. Daher kann eine große Charge verhältnismäßig wenig absorptionsfähiger Wäsche etwa die gleiche Menge Flüssigkeit aufnehmen wie eine mittelgroße oder kleine Charge aus verhältnismäßig absorptionsfähigen Stoffen.
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Die vom Waschgut absorbierte Flüssigkeitsmenge beeinflusst die für ein gegebenes Arbeitsprogramm erforderliche Flüssigkeitsmenge. Bspw. in der in 1 dargestellten Horizontalachs-Waschmaschine reicht die zugeführte Flüssigkeitsmenge normalerwiese aus, dass die Trommel 14 umlaufen kann, ohne ein vorbestimmtes akzeptables Drehmoment zu übersteigen, wobei ein unnötig starker Kontakt bzw. eine solche Belastung zwischen dem Inneren der Trommel 14 und dem Waschgut vermieden ist. Die bevorzugte Flüssigkeitsmenge lässt sich so wählen, dass das Waschgut in der Flüssigkeit in der Behandlungskammer 16 einen ausreichenden Auftrieb erfährt, um das Motordrehmoment innerhalb der konstruktiven Grenzen des Motors 40 zu halten, und die reltive Belastung zischen der Trommel 14 und dem Waschgut akzeptabel bleibt. Zu wenig Flüssigkeit führt zu zu hohen Drehmomenten und einer starken Wechselwirkung mit dem Waschgut, während zu viel Flüssigkeit verschwenderisch mit ihr umgeht. Die erforderliche Flüssigkeitsmenge hängt von der Absorptionsfähigkeit des Waschguts ab, da die absorbierte Flüssigkeit – stark vereinfachend dargestellt – zum Auftrieb eher nicht beiträgt.
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Es gibt mehrere Flüssigkeits-Füllmethoden zur Zufuhr der richtigen Flüssigkeitsmenge für eine gegebene Waschgut-Charge allein oder in Kombination mit dem ausgewählten Arbeitprogramm. In einigen der einfachsten Systeme wird die Flüssigkeitsmenge einfach nur auf Grund der Größe der Waschgut-Charge und ohne Berücksichtigung des ausgewählten Arbeitsprogramms gesetzt. Die Chargengröße kann vom Benutzer eingegeben oder von der Steuerung 70 selbsttätig als Teil des Arbeitsprogramms bestimmt werden. Im ersteren Fall kann der Benutzer als Eingabe mit den Tastern ”Extraklein”, ”Klein”, ”Mittelgroß”, ”Groß” oder ”Extragroß” als Chargengröße auf der Benutzerschnittstelle 76 willkürlich wählen. Vom Benutzer eingegebene Chargengrößen sind jedoch untereinander eher ungleichmäßig und stärker fehlerbehaftet als selbsttätig ermittelte. Die selbsttätige Ermittlung der Chargengröße ist mit einer Analyse des Drehmoments und – in einigen Fällen – auf Grund der Flüssigkeitsfüllvolumen möglich.
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Die vorliegende Erfindung behandelt die Probleme aus der Ermittlung der Art und/oder Größe einer Waschgut-Charge auf Grund des Absorptionsverhaltens der Charge während der Füllphase im Arbeitsprogramm durch Überwachen eines oder mehrerer Füllintervalle, bis zum Erreichen jeweils eines oder mehrerer Füllniveaus während der Füllschritte.
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Während das jeweilige Flüssigkeit-Füllverfahren nicht erfindungswesentlich ist, zeigt die 3 schaubildlich ein geeignetes solches Verfahren, mit dem sich die Art und/oder Größe des Waschguts im Waschgut-Behandlungsgerät 10 ermitteln lässt. Angenommen sei, dass vor dem Arbeitsprogramm die Behandlungskammer 16 mit zu behandelndem Waschgut gefüllt worden ist. Ebenfalls angenommen sei, dass die in 3 gezeigte zeitliche Folge von Volumen- und Druckänderungen nur erläuternd gilt und das Verfahren in keiner Weise einschränken soll, da die Schritte auch in anderer Reihenfolge ausführbar sowie unterteilbar sind und andere Schritte sich hinzufügen lassen oder entfallen können, ohne die Erfindung zu verlassen. Der Graph lässt sich in ein beliebiges Arbeitsprogramm für das Waschgut-Behandlungsgerät 10 vor oder als Teil eines Arbeitsgangs in ihm aufnehmen; desgl. lässt das Verfahren sich eigenständig ausführen.
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Wie gezeigt, ist der zeitliche Verlauf des Flüssigkeitsdrucks in Millimetern Wassersäule (mm WS) entsprechend dem Flüssigkeitsstand in der Flüssigkeitskammer 33 angegeben, desgl. die zeitliche Änderung des der Behandlungskammer 16 zugeführten Flüssigkeitsvolumens.
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Das im Graphen dargestellte Verfahren kann beginnen, indem die Flüssigkeit in die Behandlungs- oder die Flüssigkeitskammer 16, 33 eingespeist wird, bis der Flüssigkeitsstand eine erste Höhe erreicht, die der Füllhöhe 1 entspricht, gemessen von dem mit der Flüssigkeitskammer 33 gekoppelten Füllstandsensor. Die Flüssigkeit ist dem Waschgut in der Behandlungskammer 16 durch direktes Aufspritzen auf das dort befindliche Waschgut zuführbar. Falls nötig, lassen sich Heiß- und Kaltwasser abwechselnd oder gleichzeitig zuführen, um die Solltemperatur der Flüssigkeit für das ausgewählte Arbeitsprogramm zu erreichen. Ein Teil der oder die gesamte Flüssigkeit lässt sich durch die Detergens-Ausgabeeinheit 54 hindurch zuführen, um die Ausgabe der Behandlungschemie zu unterstützen. Die Füllhöhe 1 kann so angesetzt sein, dass der Flüssigkeitsstand zwischen dem Boden der Behandlungskammer 16 und dem der Flüssigkeitskammer 33 liegt, um eine erste Flüssigkeitszufuhr zu definieren.
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Erreicht die Flüssigkeit den ersten Stand, um die Füllhöhe 1 zu erfüllen, lässt der Füllvorgang sich von der Steuerung 70 zeitweilig unterbrechen, bis ein erstes Verweilintervall, das Verweilintervall 1, erfüllt ist. Während des ersten Verweilintervalls kann ein Teil der Flüssigkeit in das Waschgut einziehen und unter der Schwerkraft zum Boden der Flüssigkeitskammer 33 absinken. Diese Flüssigkeit erhöht von der Füllhöhe 1 ausgehend den Flüssigkeitsstand im Bottich 20. Der Temperatursensor kann auch die Flüssigkeitstemperatur aufnehmen.
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Nach dem Durchlaufen des Verweilintervalls 1 lässt sich eine weitere Flüssigkeitsmenge in die Behandlungskammer 16 eingeben, bis der Flüssigkeitsstand einen zweiten Stand erreicht, der der Füllhöhe 2 entspricht. Bspw. lässt die Höhe sich so ansetzen, dass die Flüssigkeitskammer 33 gefüllt wird, bis der Flüssigkeitsstand mindestens den Boden der Behandlungskammer 16 erreicht, um eine zweite Flüssigkeitszufuhr zu definieren. Während die Flüssigkeit der Behandlungskammer 16 zugeführt wird, lässt sich ihre Temperatur vom Temperatursensor messen, um sie zu kontrollieren. Erfüllt der Flüssigkeitsstand die zweite Füllhöhe 2, lässt die Flüssigkeitszufuhr sich unterbrechen, bis eine zweite Verweildauer, das Verweilintervall 2, erfüllt ist. Entsprechend dem ersten Verweilintervall 1 kann während des zweiten Verweilintervalls 2 die Flüssigkeit in das Waschgut einziehen und unter der Schwerkraft zum Boden der Flüssigkeitskammer 33 absinken.
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Nach dem Durchlaufen des zweiten Verweilintervalls 2 kann der Behandlungs- oder der Flüssigkeitskammer 16 bzw. 33 erneut Flüssigkeit zugeführt werden, bis die Flüssigkeit einen dritten Stand entsprechend der Füllhöhe 3 erreicht. Der dritte Flüssigkeitsstand kann auseichen, um ein Arbeitsprogramm wie den Wasch- oder den Spülgang abzuarbeiten, um eine dritte Flüssigkeitszufuhr zu definieren. Hat der Flüssigkeitsstand die dritte Füllhöhe erreicht, kann das Waschgut bei in der Behandlungskammer 16 vorliegender Flüssigkeit in dieser für eine dritte Verweildauer ortsfest verbleiben.
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Die dritte Verweildauer 3 stellt genug Zeit zur Verfügung, dass in das Waschgut einziehende Flüssigkeit dieses durchdringen kann. Um jedoch die Gesamtdauer des Füllvorgangs nicht unnötig auszudehnen, lässt sich die Verweildauer 3 begrenzen. Bspw. ist sie als auf ein Maximum von 120 Sekunden begrenzt dargestellt, was durch Überwachen der Differenz zwischen den Größen ftc1 und ftc feststellbar ist. Dabei ist ”ftc1” die Dauer des Füllvorgangs und definiert als die Zeitspanne, während der eine Vielzahl von Druckzielen erreichbar ist und Auffüllungen nach Bedarf ausführbar sind. Der Wert ftc1 lässt sich im Speicher 72 der Steuerung 70 ablegen. Er nimmt mit fortschreitendem Füllvorgang ab und kann bis zum Erreichen von null am Ende desselben angesetzt werden. Bspw. lässt sich ftc1 mit 600 s zu Beginn des Füllalgorithmus ansetzen, während er nach 10 s des Füllvorgangs 590 s beträgt. Angemerkt sei, dass ftc1 anfänglich zu 600 s ansetzbar ist, während andere Intervalle möglich sind. Während des Intervalls ftc1 ließe sich weiterhin das Waschgut im Inneren der Trommel 30 einem vorbestimmten Umwälzverlauf entsprechend bewegen.
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”ftc” ist die Gesamtdauer zu Beginn des Verweilintervalls 3 und kann den Momentanwert ftc1 annehmen. Ist bspw. 150 s nach Beginn des Füllvorgangs die Höhe 3 erreicht, kann der Momentanwert von ftc1 450 s betragen und der Größe ftc fest zugeordnet werden. Das Verweilintervall 3 kann die zeitliche Differenz zwischen dem Anfangs- und dem Augenblickswert von ftc1 darstellen. Wie dargestellt, ist das Verweilintervall 3 abgeschlossen, wenn diese Differenz 120 s übersteigt. Angemerkt sei, dass das dritte Verweilintervall 3 unter den Waschgut-Chargen abhängig von der kumulativen Zeit ftc variieren kann, die ihrerseits von der Art und der Größe der Waschgut-Charge abhängt.
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Während des dritten Verweilintervalls 3 wird der Behandlungskammer 16 keine weitere Flüssigkeit zugeführt; die bereits zugeführte Flüssigkeit kann in das Waschgut einziehen und durch dieses hindurch unter der Schwerkraft zum Boden der Flüssigkeitskammer 33 absinken. Während das Waschgut während des dritten Verweilintervalls 3 in der Behandlungskammer 16 ortsfest verbleiben könnte, könnte sie währenddesen durch Drehen der Trommel 14 nach einem vorbestimmten Umwälzprozess auch ständig umgewälzt werden, bis ftc1 gleich null ist. Das Bewegen des Waschguts setzt Flüssigkeitseinschlüsse wie solche in innerhalb der Charge ausgebildeten Taschen frei, die dann in den Bottich 20 übergehen. Folglich kann, bis ftc1 den Wert null erreicht, das Waschgut in die Behandlungskammer 16 gefüllte Flüssigkeit aufnehmen, so dass der Flüssigkeitsstand sich nicht sofort stabilisiert.
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Abhängig von der Änderung des Flüssigkeitsstands im dritten Verweilintervall lässt sich der Behandlungs- oder der Flüssigkeitskammer 16 bzw. 33 zusätzliche Flüssigkeit zuführen. Sinkt bspw. innerhalb der Zeitspanne von mehr als 120 s der Füllhöhe 3 unter 26 mm WS ab, kann Flüssigkeit zugeführt werden, um den Flüssigkeitsstand in der Behandlungskammer 16 auf eine vorbestimmte Höhe – bspw. 40 mm WS – zu steigern. Fällt die Füllhöhe 3 innerhalb weniger als 120 s unter 26 mm WS ab, kann die Flüssigkeit bis zu einer anderen definierten Höhe – bspw. weniger als 40 mm WS – zugegeben werden.
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Es mag konterintuitiv sein, dass der Flüssigkeitsstand im dritten Verweilintervall abfällt; dies ist jedoch möglich, da ein Teil des Waschguts noch trocken sein und/oder nicht die gesamte mögliche Flüssigkeit aufgenommen haben kann. Wird das Waschgut in Bewegung versetzt, können diese trockenen und/oder nicht vollständig absorbierten Waschgutteile in den Kontakt mit der Flüssigkeit geraten, die nun auf einer solchen Höhe steht, dass wenigstens ein Teil des Waschguts teilweise untergetaucht ist, was dazu führt, dass Flüssigkeit in der Behandlungskammer, die zum Flüssigkeitsstand beiträgt, vom Waschgut aufgenommen wird und zum Flüssigkeitsstand nicht mehr beiträgt. Die Bewegung kann auch zu einem Auflaufen des Waschguts zu einer größeren Höhe führen, was im Effekt den Flüssigkeitsstand senkt.
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Die Art und die Größe der Waschgut-Charge lässt sich ermitteln auf Grund der Zeit, die nötig ist, um in jedem Zufuhrschritt dessen Flüssigkeitsstand zu erreichen. Die Zeit zum Erreichen jedes Flüssigkeitsstands wird bestimmt von mindestens der Absorptionsfähigkeit des Stoffs oder der Chargengröße und deren Orientierung in der Behandlungskammer 16. Bspw. neigt eine Waschgut-Charge mit stark absorbierendem Stoff – bspw. Waschlappen aus 100% Baumwolle – im Vergleich zu einer Waschgut-Charge mit weniger absorbierendem Stoff zu einem längeren Rückhalten der Flüssigkeit, bevor diese durch das Waschgut abwärts zum Boden der Flüssigkeitskammer 33 sinkt. Unter diesen Bedingungen dauert es länger, bis der Flüssigkeitsstand die jeweilige Sollhöhe erreicht; der Höhengraph über der Zeit kann eine geringe oder mäßige Steigung zeigen.
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Was den Effekt der Chargengröße anbetrifft, besteht – bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen – die Möglichkeit, dass eine große Waschgut-Charge die Flüssigkeit länger rückhält als eine kleine, und dies teilweise in Folge der Bildung von einer oder mehrere die Flüssigkeit rückhaltenden Taschen innerhalb des Waschguts. Die Taschen können in der Waschgut-Charge in Folge des Aufhäufens des Waschguts und einer entsprechenden Orientierung des Waschguts in der Behandlungskammer 16 entstehen. Einzusehen ist, dass eine oder mehrere Taschen als separate ”Speicher” fungieren können, die die Flüssigkeit zeitweilig davon abhalten, durch die Waschgut-Charge hindurch zur Flüssigkeitskammer 33 abzusinken, und dass eine längere Dauer nötig ist, um jeden Soll-Flüssigkeitsstand zu erreichen. Im Gegensatz dazu bildet u. U. eine kleine Waschgut-Charge nicht genug Taschen, um den Flüssigkeitsdurchfluss zu sperren, so dass die Flüssigkeit direkt zum Bottich 20 fließt.
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Enthält eine große Waschgut-Charge stark absorbierenden Stoff, kann sich der Effekt einer Taschenbildung im Waschgut mit der hohen Absorptionsfähigkeit des Waschguts kombinieren und so die Dauer zum Erreichen jedes Soll-Flüssigkeitsstands weiter verlängern, so dass die Zeitfunktion eine signifikant geringere Steigung zeigt. Unter diesen Bedingungen kann die Flüssigkeit das Waschgut beim Durchdringen desselben bis zur letzten Flüssigkeitszufuhr u. U. nicht vollständig benetzen, was ein anderes Füllverhalten ergibt, das geeignet ist, Waschgut-Chargen nach Art und Größe eindeutig zu unterscheiden.
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So kann die Zeit zum Steigern des Flüssigkeitsstands bis zum Erreichen jeder Flüssigkeitshöhe Informationen über das Verhalten der Strömung durch die Charge und entsprechend über die Art und die Größe der Charge in der Behandlungskammer 16 enthalten. Einzusehen ist, dass gern. 3 die Art und Größe der Waschgut-Charge erst ermittelt werden kann, nachdem das Verfahren vollständig ist. Die Fülldauern für unterschiedliche Waschgut-Chargen lassen sich als Bezugsgrößen speichern für einen Vergleich mit den gemessenen Verweilzeiten der Waschgut-Charge in der Behandlungskammer 16, um die Art und Größe der Waschgut-Charge zu identifizieren.
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Die 4 zeigt an Hand eines Flussdiagramms, wie die Art und Größe der Waschgut-Charge sich während eines Füllvorgangs im Waschgut-Behandlungsgerät der 1 nach einer Ausführungsform der Erfindung ermitteln lassen. Das Flussdiagramm der 4 gilt für den Füllvorgang der 3; es sei jedoch angemerkt, dass der Füllvorgang selbst die Erfindung nicht einschränkt.
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Ebenfalls angemerkt sei, dass die Schrittfolge in der 4 nur erläuternd gilt und das Verfahren in keiner Weise einschränken soll, da die Schritte auch in anderer Reihenfolge abgearbeitet werden können und sich zusätzliche Schritte ergänzen oder beschriebene Schritte aufteilen lassen, ohne die Erfindung zu verlassen. Das Verfahren der 4 lässt sich in ein Arbeitsprogramm für das Waschgut-Behandlungsgerät 10 aufnehmen, bspw. vor oder als Teil eines beliebigen Arbeitsgangs desselben.
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Das Verfahren der 4 kann bei 402 beginnen mit der Zufuhr der Flüssigkeit in die Behandlungskammer 16, bis die Flüssigkeit einen ersten Stand erreicht, der der Füllhöhe 1 entspricht. Die erste Füllhöhe 1 in der dargestellten Ausführungsform ist typischerweise eine Füllhöhe über der, bei der der Flüssigkeitssensor detektieren kann, und unterhalb des Korbbodens ist.
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Erfüllt die Flüssigkeit die Füllhöhe 1, kann bei 404 eine erste Dauer bis zum Erreichen der Füllhöhe 1 festgestellt werden. Dann lässt sich bei 406 die erste Dauer bis zum Erreichen der Füllhöhe 1 mit einer unteren Bezugszeit vergleichen, die einen ersten vorbestimmten Schwellenwert zum Erreichen der Füllhöhe 1 darstellt. In einem Beispiel ist die untere Bezugszeit mit 51 s ansetzbar, obgleich andere Zeiten ebenfalls möglich sind.
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Die untere Bezugszeit kann der erste Schwellwert sein, der anzeigt, dass die Waschgut-Charge eine kleine oder nicht absorbierende Charge ist. Der untere Bezugswert lässt sich praktisch an Hand der Füllhöhe 1 im Bottich 20 beschreiben. Im Fall von Absorption nimmt eine nicht absorbierende Charge weniger Flüssigkeit auf, so dass mehr Flüssigkeit rasch zum Bottich 20 durchläuft und daher die Flüssigkeit die Füllhöhe 1 schneller erreicht als bei absorbierender Charge. Man kann also durch Testen diejenige untere Bezugszeit ermitteln, die für eine gegebene Waschmaschine eine verhältnismäßig schwach absorbierende Charge anzeigt.
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Die untere Bezugszeit kann auch in Beziehung zur Größe der Waschgut-Charge angesetzt werden. Ist – bei ansonsten gleichen Bedingungen – die Charge klein, wird im Vergleich zu größeren Chargen weniger Flüssigkeit zurückgehalten und geht mehr Flüssigkeit an der Waschgut-Charge vorbei direkt zum Bottich 20. Die kürzere Zeit bis zum Erreichen der Füllhöhe 1 kann also auf die kleine Chargengröße hinweisen und man kann durch Testen die untere Bezugszeit ermitteln, die für eine gegebene Maschine eine kleine Waschgut-Charge anzeigt. Ist die erste Dauer bis zum Erreichen der Füllhöhe 1 kürzer als die untere Bezugszeit, lässt sich bei 408, 410 feststellen und aufzeichnen, dass sich in der Behandlungskammer 16 mindestens eine kleine oder eine nicht absorbierende Waschgut-Charge befindet. Die kleine oder die nicht absorbierende Charge lässt sich wahlweise ermitteln. Bspw. lässt eine Waschgut-Charge von weniger als etwa 5 Pfund [1 Pfund = 0,454 kg] sich als klein kategorisieren. In einem anderen Beispiel lassen sich weniger als etwa 5b Pfund Stoff aus 50% Baumwolle und 50% Polyester als kleine Charge und nicht absorbierend kategorisieren. Ist diese Charge aufgezeichnet, lässt sie sich bei 412 einem Arbeitsprogramm entsprechend behandeln. Bspw. kann die Charge mit zusätzlicher Flüssigkeit für einen nachfolgenden Waschgang versehen werden, wobei die zusätzliche Flüssigkeitsmenge für eine Waschgut-Charge der bei 408 ermittelten Art und Größe geeignet sein kann.
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Ist die erste Dauer bis zum Erreichen der Füllhöhe 1 gleich oder größer als die untere Bezugszeit, geht die Prozesssteuerung zum Schritt 414, wo die erste Dauer mit einer oberen Bezugszeit verglichen wird. Die obere Bezugszeit kann ein zweiter vorbestimmter Schwellenwert sein, der größer ist als die untere. Ist die erste Zeit größer als die obere Bezugszeit, kann bei 416, 418 die Waschgut-Charge als absorbierend festgestellt und aufgezeichnet werden. Dabei kann die Waschgut-Charge etwa 15 Liter Flüssigkeit aufnehmen, um die Füllhöhe 1 zu erreichen. Bspw. kann die absorbierende Charge ein Waschtuch aus 100% Baumwolle aufweisen. Entsprechend dem Schritt 412 kann dann bei 420 die Waschgut-Charge behandelt werden.
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Wie bei der Beschreibung der unteren Bezugszeit lässt die obere Bezugszeit sich durch Testen ermitteln, um zu bestimmen, ob sie für absorbierend gilt, da – bei ansonsten gleichen Bedingungen – die zum Erreichen der Füllhöhe 1 erforderliche Zeit darauf hinweist, dass die Charge relativ stärker absorbiert. Für eine gegebene Waschmaschine lassen sich Tests durchführen, um einen geeigneten Wert für die obere Bezugszeit zu ermitteln, der eine absorbierende Charge angibt.
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Ebenfalls möglich sind Rückschlüsse über die Größe der Waschgut-Charge aus der oberen Bezugszeit, bspw. wenn die Charge eine große Charge ist. Jedoch fallen im Rest des Füllvorgangs weitere Daten an, die eine verfeinerte Ermittlung der Chargengröße erlauben; daher erfolgt eine Ermittlung der Chargengröße nicht aus der oberen Bezugszeit.
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Ist die erste Dauer gleich oder kleiner als die obere Bezugszeit, kann bei 422 der Füllvorgang für ein erstes Intervall, die Verweildauer 1, pausieren. Während der Verweildauer 1 kann Flüssigkeit in das Waschgut einziehen und in den Bottich 20 gelangen, wo sie die Standhöhe ändert. Die erste Verweildauer gewährleistet, dass etwaige freie Flüssigkeit genug Zeit hat, den Bottich 20 zu erreichen. Mit dem Ablauf der Verweildauer 1 kann das Einfüllen von Flüssigkeit in die Behandlungskammer 16 bei 424 wieder aufgenommen werden, bis bei 426 der Flüssigkeitsstand eine zweite Höhe, die Füllhöhe 2 erfüllt.
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Genügt der Flüssigkeitsstand der zweiten Füllhöhe 2, lässt sich bei 428 eine zweites Intervall bis zum Erreichen derselben feststellen. Die zweite Füllhöhe 2 gilt in der dargestellten Ausführungsform, wenn die Flüssigkeit mindestens den Boden der Behandlungskammer 16 erreicht hat. Das zweite Intervall ist die Dauer, die die Flüssigkeit braucht, um von der Füllhöhe 1 zur Füllhöhe 2 anzusteigen, was sich als Hinweis auf das Ermitteln zwischen einer großen und einer mittelgroßen Waschgut-Charge erwiesen hat. Bei ansonsten gleichen Bedingungen braucht im Vergleich zu einer großen eine mittelgroße Charge weniger Zeit, bis die Flüssigkeit von der Füllhöhe 1 bis zur Füllhöhe 2 angestiegen ist. Durch Messen der Dauer des Anstiegs von der Füllhöhe 1 bis zur Füllhöhe 2 lässt sich die zweite Dauer ermitteln, die den Unterschied zwischen der mittelgroßen und der großen Charge ausmacht. Angemerkt sei, dass der Prozess bereits eine Bestimmung der kleinen und der absorbierenden Charge durchlaufen hat; daher braucht es bei der zweiten Dauer nur um die Unterscheidung zwischen der mittelgroßen und der großen Charge zu gehen.
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Ist die zweite Dauer bei 428 ermittelt, lässt sie sich bei 430 mit einem dritten Schwellenwert vergleichen. In einem Beispiel lässt der dritte Schwellenwert sich auf 25 s setzen; andere Werte sind ebenfalls möglich. Ist die zweite Dauer kleiner als der dritte Schwellenwert, lässt bei 432, 434 die Waschgut-Charge sich als mittelgroß feststellen und dann aufzeichnen. Die mittelgroße Charge kann etwa 6 Pfund bis 13 Pfund Wäsche aus 50% Baumwolle und 50% Polyester oder aus 100% Baumwolle aufweisen, die nicht so stark absorbiert wie ein Waschtuch. Danach lässt sich entsprechend dem Schritt 412 die Waschgut-Charge bei 436 behandeln.
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Ist die zweite Dauer gleich oder größer als der dritte Schwellenwert, lässt die Waschgut-Charge sich bei 438, 440 als groß bestimmen und aufzeichnen. Die große Charge kann mehr als 15 Pfund Wäsche aus 50% und 50% Polyester oder 100% Baumwolle aufweisen, die nicht so stark absorbiert wie ein Waschtuch. Danach kann entsprechend dem Schritt 412 die Charge bei 442 behandelt werden.
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Die hier beschriebene Erfindung bestimmt die Dauer, die zum Erreichen eines oder mehrerer Füllstände in der Flüssigkeitskammer bei vorliegender Waschgut-Charge erforderlich ist, um die Art und Größe der Waschgut-Charge zu ermitteln. Die Erfindung ist vorteilhaft dahingehend, dass die Art und Größe der Waschgut-Charge sich verhältnismäßig schnell ermitteln lassen, ohne den gesamten Füllprozess abwarten zu müssen. Folglich lässt sich der gesamte auf das Füllen folgende Behandlungsprozess abkürzen.
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Während die Erfindung speziell in Verbindung mit bestimmten Ausführungsformen beschrieben ist, ist einzusehen, dass dies nur erläuternd erfolgt, nicht einschränkend. Im Rahmen der vorgehenden Offenbarung und der Zeichnung sind sinnvolle Varianten und Modifikationen möglich, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen, der in den beigefügten Ansprüchen definiert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Waschgut-Behandlungsgerät (Horizontalachs-Waschautomat)
- 12
- (Schrank-)Gehäuse
- 14
- Trommel
- 16
- Behandlungskammer
- 20
- Bottich
- 22
- Perforation
- 24
- Mitnehmer
- 26
- Motor
- 28
- Welle
- 30
- Stator
- 32
- Rotor
- 33
- Flüssigkeitskammer
- 34
- Tür
- 36
- Balgen
- 40
- Detergens-Ausgabeeinheit
- 42
- Wasserversorgung
- 43
- Heißwasserzulauf
- 44
- Zuleitung
- 45
- Kaltwasserzulauf
- 46
- Einlassventil
- 47
- Heißwasserventil
- 48
- Leitung
- 49
- Kaltwasserventil
- 50
- Leitung
- 52
- Sumpf
- 54
- Sumpfleitung
- 56
- Pumpe
- 58
- Ablassleitung
- 60
- Rückführleitung
- 62
- Rückführanschluss
- 64
- Dampfgenerator
- 66
- Sumpfheizung (Heizelement)
- 70
- Steuerung
- 72
- Speicher
- 74
- Zentralprozessor
- 76
- Benutzerschnittstelle
- 80
- Sensoren
- 82
- Füllhöhe 1
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Legende der ZEICHNUNGSBESCHRIFTUNGEN
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Fig. 2
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- 26
- Motor M
- 56
- Pumpe P
- 72
- Speicher = Memory
- 74
- Zentralprozessor CPU
- 76
- Benutzerschnittstelle UI
- 80
- Sensor S
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Fig. 3
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- Dwell
- Verweilintervall
- Level
- Füllhöhe
- Fill
- Nachfüllen
- mmwc
- mm WS
- Pause
- Pausieren
- Refill
- Auffüllen
- Time
- Zeit
- Volume
- Volumen
- 1st Liquid Supply
- 1. Flüssigkeits-Zufuhr
- 2nd Liquid Supply
- 2. Flüssigkeits-Zufuhr
- 3rd Liquid Supply
- 3. Flüssigkeits-Zufuhr
- 4th Liquid Supply
- 4. Flüssigkeits-Zufuhr
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Fig. 4
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- 402
- Flüssigkeit auf Füllhöhe 1?
- 404
- Erstmaliges Erreichen der Füllhöhe 1 ermitteln
- 406
- Ist Dauer zum Erreichen der Füllhöhe 1 kürzer als untere Bezugszeit?
- 408
- Ermitteln, ob Charge klein oder nicht absorbierend ist
- 410
- Ermittelte Charge aufzeichnen
- 412
- Weiter auffüllen
- 414
- Dauer zum Erreichen der Füllhöhe 1 länger als obere Bezugszeit?
- 416
- Ermittelte Charge ist absorbierende Charge
- 418
- Ermittelte Charge aufzeichnen
- 420
- Weiter auffüllen
- 422
- Für Verweildauer 1 pausieren
- 424
- Auf Standhöhe 2 nachfüllen
- 426
- Ist Flüssigkeitsstand auf Füllhöhe 2?
- 428
- Zweites Erreichen der Füllhöhe 2 ermitteln
- 430
- Ist Dauer zum Erreichen der Füllhöhe 2 kürzer als dritter Schwellenwert?
- 432
- Feststellen, dass Charge mittelgroß ist
- 434
- Festgestellte Charge aufzeichnen
- 436
- Weiter auffüllen
- 438
- Feststellen, dass Charge groß ist
- 440
- Festgestellte Charge aufzeichnen
- 442
- Weiter auffüllen
- No
- Nein
- Yes
- Ja