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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Wäschebehandlungsgeräte wie Waschautomaten
und Wäschetrockner
dienen in Haushalten vielfach zur Behandlung von Wäsche in
einem Behandlungszyklus. Ein Waschautomat kann Chargen von Artikeln
wie Bekleidung oder andere Textilien einem vorprogrammierten Waschzyklus
gemäß reinigen.
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Waschautomaten
arbeiten mit drei primären Quellen
der Reinigungswirkung: mechanische, chemische und thermische Wirkung.
Bei ansonsten gleichen Bedingungen erfordert jede Änderung
einer oder mehrerer dieser Wirkungen eine entsprechende ausgleichende Änderung
in den anderen, um die gleiche Reinigungswirkung zu erreichen.
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Waschautomaten
lassen sich allgemein als Horizontal- oder Vertikalachsmaschinen
kategorisieren. Horizontalachsmaschinen werden auch als ”Frontlader” bezeichnet
und weisen eine Trommel mit Löchern
in einem lochfreien Bottich auf, wobei die Trommel um eine allgemein
horizontale Achse dreht, die aber auch abgeschrägt zu der Horizontalen aufgestellt
sein kann.
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Vertikal-
und Horizontalachsmaschinen unterscheiden sich darin, wie sie der
Wäsche
mechanische Energie mitteilen. Vertikalachsmaschinen arbeiten gemeinhin
mit einem Lauf- oder Rührelement, das
direkt an der Wäsche
angreift, um mechanische Energie auf sie zu übertragen. Horizontalachsmaschinen
bringen die mechanische Energie primär durch das Umwälzen des
Waschguts in der dabei umlaufenden Trommel auf.
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Die
Unterschiede in der Art und Weise des Aufbringens der mechanischen
Energie haben betrieblich unterschiedliche Konsequenzen. Eine der Konsequenzen
ist, dass Horizontalachsmaschinen der Wäsche weitaus weniger mechanische
Energie vermitteln als Vertikalachsmaschinen. Eine andere ist, dass
es in einer Vertikalachsmaschine – nicht aber in einer Horizontalachsmaschine – praktisch möglich ist,
die mitgeteilte mechanische Energiemenge zu bestimmen. Der direkte
Kontakt des Lauf- bzw. Rührelements
mit der Wäsche
zum Vermitteln mechanischer Energie erlaubt in einer Vertikalachsmaschine – im Vergleich
mit dem Umwälzen
der Wäsche
in einer Holrizontalachsmachine – eine direkte Erfassung der
Kräfte
des Lauf- bzw. Rührelements als
Mittel, die der Wäsche
mitgeteilten mechanischen Wirkkräfte
zu bestimmen, was bei Horizontalachsmaschinen nicht möglich ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Wäschebehandlungsgerät sowie
ein Verfahren zum Betreiben eines solchen auf Grund der mechanischen Energie
der Fallbewegung des Waschguts.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
als Perspektive ein beispielhaftes Wäschebehandlungsgerät in Form
einer erfindungsgemäßen Waschmaschine;
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2 zeigt
schaubildlich eine Ausführungsform
der Waschmaschine der 1;
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3 zeigt
schaubildlich eine Steuerung nach einer Ausführungsform der Waschmaschine
der 1 und 2;
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4 zeigt
schaubildlich eine Trommel der Waschmaschine der 1 sowie
eine Waschgutcharge in der Trommel nach einer Ausführungsform;
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5A–5C zeigen
mit Graphen die Motordrehmoment-Signatur beim Umwälzen in
einer Horizontalachs-Waschmaschine im Zeitbereich für Chargen
von Polyestergewebe mit Trockenmassen von etwa 1 kg, 3 kg bzw. 5
kg;
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6 zeigt
als Flussdiagramm eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Bestimmen des Abschlusszeitpunkts eines Teils eines Behandlungszyklus
in einer Waschmaschine;
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7 zeigt
als Flussdiagramm eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Bestimmen der Drehzahl einer Trommel einer Waschmaschine, bei der
durch die Fallbewegung des Waschguts diesem eine Sollmenge mechanischer
Energie vermittelt wird; und
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8 zeigt
als Flussdiagramm eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Optimieren der Drehzahl einer Trommel eine Waschmaschine.
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BESCHREIBUNG EINER AUSFÜHRUNGSFORM DER
ERFINDUNG
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Wie
nun die Zeichnungen zeigen, ist die 1 eine Perspektivdarstellung
eines beispielhaften Wäschebehandlungsgeräts in Form
einer Waschmaschine 10 nach einer Ausführungsform der Erfindung. Die
hier beschriebenen Vorgehensweisen lassen sich mitg jedemgeeigneten
Wäschebehandungsgerät einsetzen
und sind nicht auf Waschmaschinen – einschl. der unten beschriebenen
und in den Zeichnungen dargestellten Waschmaschine 10 – beschränkt. Die
Waschmaschine 10 ist lediglich zur Erläuterung beschrieben und dargestellt.
Es kann sich dabei um eine beliebige Maschine zur Behandlung von
Chargen bspw. aus Bekleidung und Textilien handeln; Beispiele hierfür sind – ohne Einschränkung – Waschautomaten
einschl. Toplader, Frontlader und Horizontalachsmaschinen; Wäschetrockner
wie Umwälz-
oder Standtrockner (als Front- wie auch als Top-Lader); Waschautomat-Trockner-Kombinationen; Umwälz- oder
Stand-Auffrisch/Revitalisierungsmaschinen; Extraktoren; wasserfreie
Waschgeräte und
Revitalisierungsmaschinen. Zur Erläuterung wird das Verfahren
an einer Waschmaschine beschrieben, deren Behandlungsgut-Chargen
aus einem oder mehr Artikeln bestehen, wobei einzusehen ist, dass
die Erfindung sich auch an andersartige Wäschebehandlungsgeräte anpassen
lässt.
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Waschmaschinen
sind typischerweise als Vertikal- oder Horizontalachsmaschinen kategorisiert. ”Vertikalachsmaschinen” enthalten
eine drehbare Trommel, die um eine Achse dreht, die vertikal relativ
zu einer Fläche
angeordnet ist, die die Waschmaschine trägt. Bei einigen Vertikalachsmaschinen dreht
die Trommel um eine vertikale Achse, die allgemein senkrecht zu
einer die Waschmaschine tragenden Fläche verläuft. Die Drehachse braucht
jedoch nicht genau vertikal bzw. rechtwinklig zu der tragenden Fläche zu verlaufen;
die Achse kann aus der Vertikalen geneigt sein. Eine ”Horizontalachsmaschine” enthält eine
drehbare Trommel, die um eine allgemein horizontale Achse relativ
zu einer die Waschmaschine tragenden Fläche dreht. Auch hier braucht die
Drehachse nicht genau horizontal oder parallel zu der tragenden
Fläche
zu verlaufen. Die Achse kann auch – bspw. mit 15° – aus der
Horizontalen gekippt sein.
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Vertikal-
und Horizontalachsmaschinen lassen sich daran unterscheiden, wie
sie dem Waschgut mechanische Energie erteilen. In Vertikalachsmaschinen
bewegt sich das das Waschgut bewegende Element mit der Trommel,
um die mechanische Energie auf das Waschgut direkt oder über die
Waschlauge in der Trommel indirekt zu übertragen. Bei Horizontalachsmaschinen
erfolgt die Übertragung
der mechanischen Energie an das Waschgut typischerweise durch das
Umwälzen
derselben durch die Trommeldrehung. Beim Umwälzen wird das Waschgut wiederholt
angehoben und fallengelassen. Die in 1 und 2 gezeigte
Waschmaschine 10 ist eine Horizontalachs-Waschmaschine.
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Die 2 zeigt
die Waschmaschine 10 der 1 schaubildlich.
Sie kann ein Gehäuse 12 aufweisen,
das einen ortfesten Bottich 14 enthält, der eine innere Kammer 16 umgibt.
In der Kammer 16 des Bottichs 14 kann eine drehbare
Trommel 18 angeordnet sein, die Öffnungen 20 enthält, durch
die die Waschlauge zwischen Bottich 14 und Trommel 18 fließen kann.
Die Trommel 18 definiert eine Wäschebehandlungskammer 22 einer
zur Aufnahme von Waschgut, bei dem es sich um einen oder mehrere Artikel
handeln kann, geeigneten Größe. Die
Trommel 18 kann weiterhin auf der Innenfläche der
Trommel 18 verteilt mehrere Hubleisten 24 enthalten,
die beim Umlauf der Trommel 18 das Waschgut in ihr anheben.
Abhängig
von verschiedenen Eigenschaften der Waschmaschine 10 – bspw.
der Größe der Trommel 18 und
der Waschgut-Charge – kann
der Umlauf der Trommel 18 dem Waschgut in ihr Bewegungen unterschiedlicher
Art erteilen. Bspw. kann dem Waschgut eine Umwälz-, Roll- (bzw. Ballungs-), Gleit-
oder Satelliten-(bzw. Anwerf-)Bewegung einzeln oder in Kombination
erteilt werden. Hierbei handelt es sich um Fachbegriffe, mit denen
sich die Bewegung einiger oder aller Waschgutartikel beschreiben
lässt.
Jedoch brauchen nicht alle Artikel, die die Waschgut-Charge bilden,
diese Bewegung auszuführen,
um entsprechend bezeichnet zu werden.
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Die
Trommel 18 kann über
eine Antriebswelle 30 mit einem Motor 26 gekoppelt
sein, der einen Stator 27 und einen Rotor 28 aufweist
und der Behandlungskammer 22 innerhalb eines Arbeitszyklus wahlweise
eine Drehung erteilt. Der Motor 26 kann die Trommel 18 mit
unterschiedlichen Drehzahlen in beiden Richtungen drehen. Sowohl
der Bottich 14 als auch die Trommel 18 sind mittels
einer Tür 32 wahlweise
verschließbar.
Ein Balgen 34 verbindet eine offene Vorderfläche des
Bottichs 14 mit dem Gehäuse 12,
und die Tür 32 legt
sich dicht abschließend
auf den Balgen 34, wenn die Tür 32 den Bottich 14 verschließt.
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Ein
Controller 70 kann mit den verschiedenen Arbeitskomponenten
der Waschmaschine 10 verbunden sein, um den Betrieb derselben
zu steuern. Der Controller 70 kann betrieblich mit einem
Bedienfeld 36 mit einer Benutzerschnittstelle außen auf dem
Gehäuse 12 verbunden
sein, die zur Kommunikation mit dem Benutzer Knöpfe, Schalter, Anzeigen u.
dergl. aufweist, an denen Eingaben getätigt und Rückmeldungen empfangen werden
können.
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Während die
dargestellte Waschmaschine 10 sowohl den Bottich 14 als
auch die Trommel 18 aufweist, wobei letztere die Behandlungskammer 22 enthält, liegt
es im Rahmen der Erfindung, dass das Wäschebehandlungsgerät nur eine
Aufnahme enthält,
die ihrerseits die Behandlungskammer zur Aufnahme des zu behandelnden
Waschguts bildet.
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Die
Waschmaschine 10 der 2 kann weiterhin
ein Flüssigkeitszu-
und -rückführsystem
enthalten. Eine Flüssigkeit
wie bspw. Wasser ist der Waschmaschine 10 aus einer Wasserversorgung 40 wie
bspw. einem Haushaltswasseranschluss zuführbar. Eine Speiseleitung 42 kann
die Wasserversorgung 40 mit einer Ausgabeeinheit 44 für Detergentien verbinden.
Die Strömung
aus der Wasserversorgung 40 durch die Speiseleitung 42 zur
Ausgabeeinheit 44 ist mit einem Zulaufventil 46 steuerbar.
Mit einer Leitung 48 kann die Detergens-Ausgabeeinheit 44 mit dem
Bottich 14 verbunden sein. Die Leitung 48 lässt sich
an den Bottich 14 an beliebiger Stelle anschließen; zur
Erläuterung
ist sie in 2 an eine Frontwand des Bottichs 14 geführt dargestellt.
Die aus der Detergens-Ausgabeeinheit 44 durch die Speiseleitungt 48 zum
Bottich 14 fließende
Flüssigkeit
tritt typischerweise in einen Raum zwischen dem Bottich 14 und
der Trommel 18 ein und strömt unter dem Eigengewicht in
einen Sumpf 50, der teilweise von einem unteren Teil des
Bottichs 14 gebildet wird. Der Sumpf 50 kann auch
eine Sumpfleitung 52 aufweisen, die den Bottich-Unterteil 14 mit
einer Pumpe 54 verbindet. Die Pumpe 54 richtet
die Flüssigkeit
zu einer Ablassleitung 56, die die Flüssigkeit aus der Waschmaschine 10 ablässt, oder
zu einer Rückführleitung 58,
die an einem Rückführzulauf 60 endet. Vom
Rückführzulauf 60 kann
die Flüssigkeit
aus der Rückführleitung 58 in
die Trommel 18 gelangen. Der Rückführzulauf 60 kann die
Flüssigkeit
auf beliebige geeignete Weise in die Trommel 18 geben – bspw. durch
Spritzen, tropfenweise oder als stetigen Zufluss.
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Das
Flüssigkeitszu-
und -rückführsystem kann
weiterhin eine oder mehrere Einrichtungen zum Erwärmen der
Flüssigkeit
aufweisen – bspw.
einen Dampferzeuger 62 und/oder eine Sumpfheizung 64. Der
Dampferzeuger 62 kann den erzeugten Dampf der Behandlungskammer 22 entweder
direkt in die Trommel 18 oder indirekt durch den Bottich 14 zuführen, wie
dargestellt. Mit dem Ventil 46 lässt sich auch die Wasserzufuhr
zum Dampferzeuger 62 steuern. Der Dampferzeuger 62 ist
als Durchflussgenerator dargestellt, kann aber auch ein anderer
Typ sein, bspw. ein Tank-Dampferzeuger. Alternativ lässt sich an
Stelle des oder zusätzlich
zum Dampferzeuger 62 der Dampf mit einem Heizelement 64 erzeugen.
Der Dampferzeuger 62 kann vom Controller 70 gesteuert sein
und – wie
auch das Heizelement 64 – dazu dienen, das Waschgut
als Teil eines Behandlungszyklus zu erwärmen. Desgl. kann der Dampferzeuger 62 dazu
dienen, Dampf zur Behandlung, nicht einfach nur zum Erwärmen des
Waschguts zu liefern.
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Weiterhin
kann das Flüssigkeitszu-
und -rückführsystem
sich von der Ausgestaltung gem. 2 durch
die Aufnahme weiterer Ventile, Leitungen, Ausgabeeinheiten für Waschhilfsmittel,
Sensoren – bspw.
Wasserstands- und Temperaturfühler – u. dergl.
unterscheiden, um die Flüssigkeitsführung durch
die Waschmaschine 10 zu steuern und mehr als ein Detergens
bzw. Waschhilfsmittel einzuleiten. Weiterhin kann aus dem Flüssigkeitszu-
und -rückführsystem
dessen Rückführteil entfallen,
oder es kann ein andersartiges Rückführsystem
vorgesehen sein.
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Die 3 zeigt
schaubildlich eine beispielhafte Steuerung 68 der Waschmaschine 10.
Hier kann der Controller 70 mit verschiedenen Arbeitskomponenten
der Waschmaschine 10 – bspw.
der Pumpe 54, dem Motor 26, dem Zulaufventil 46 und der
Detergens-Ausgabeeinheit 44 – verbunden sein, um die Waschmaschine 10 zu
steuern. Weiterhin kann der Controller 70 mit dem Dampferzeuger 62 und/oder
einer Sumpfheizung 64 (falls vorhanden) verbunden sein.
Der Controller 70 kann Daten aus einer oder mehreren der
Arbeitskomponenten aufnehmen und – ggf. aus den empfangenen
Daten abgeleitete – Befehle
liefern, mittels derer Funktionen der Waschmaschine 10 ausgeführt werden
sollen. Bei den Befehlen kann es sich um Daten und/oder datenfreie
elektrische Signale handeln. Für
die Ein-/Ausgabe zum/vom Controller 70 kann das Bedienfeld 36 an den
Controller 70 angeschlossen sein. M. a. W.: das Bedienfeld 36 kann
die Funktion einer Benutzerschnittstelle ausführen, an der ein Benutzer Eingaben
zum Betrieb der Waschmaschine 10 (bspw. die Auswahl und/oder Änderung
eines Arbeitszyklus) tätigt
und Rückmeldungen
zum Betrieb der Waschmaschine 10 erhält.
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Als
Controller 70 sind zahlreiche Ausführungen geeignet. Der jeweils
eingesetzte Controller-Typ ist nicht erfindungswesentlich. Es kann
sich bspw. um einen Controller auf Mikroprozessor-Basis handeln, der
Steuer-Software ausführt
und hierzu mit jeder der verschiedenen Systemkomponenten elektrische
Signale austauscht. Hierbei kann es sich bspw. (einzeln oder in
Kombination) um eine Proportional-(P-), eine Proportionalintegral-(PI-), eine Proportionalldifferential-(PD)
oder eine Proportionalintegraldifferential-(PID-)Regelung handeln,
aus der die verschiedenen Systemkomponenten angesteuert werden.
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Die
Waschmaschine 10 kann einen oder mehrere Behandlungszyklen
manuell oder selbsttätig ausführen; ein
häufiger
Behandlungszyklus weist einen Wasch-, einen Spül- und einen Schleudergang auf.
Andere Gänge
bzw. Phasen für
Behandlungszyklen sind u. a. ein Zwischenschleudern (bspw. zwischen
dem Wasch- und dem Spülgang)
sowie eine Vorwäsche
vor der Hauptwäsche;
einige Behandlungszyklen enthalten nur eine oder einige dieser beispielhaften
Phasen. Die Trommel einer Horizontalachsmaschine kann in beliebigen
dieser Phasen gedreht werden, um die Artikel der Waschgut-Charge umwälzen zu
lassen. Insbesondere lässt
das Umwälzen
sich mit einer Waschphase zu einer Umwälzwaschphase zusammenfassen.
Unabhängig
von den im Behandlungszyklus jeweils angewandten Phasen lässt sich
für sie
nach den unten beschriebenen Verfahren eine optimierte Drehzahl
bestimmen.
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Vor
einer Darlegung von Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Verfahren
dürfte
eine Beschreibung der ihnen zu Grunde liegenden Theorie nützlich sein.
In einer Waschmaschine werden die Artikel, die das Waschgut ausmachen,
mit Energie aus drei Hauptquellen, nämlich chemisch, thermisch und
mechanisch gereinigt. Wie die 4, eine schaubildliche
Darstellung der Trommel 18 und des Waschguts 80 in
ihr, zeigt, lässt
sich die mechanische Energie weiter zu zwei Komponenten unterteilen:
die Reibung der Artikel aneinander (Artikel-Artikel-Reibung) und
die Fallbewegung aus dem Umwälzen
der Artikel in Folge des Umlaufs der Trommel 18, die eine Quelle
höherer
mechanischer Energie als die Artikel-Artikel-Reibung ist. Beim Umwälzen laufen
die Artikel 82 des Waschguts 80 mit der Trommel 18 zusammen
aus einer unteren Lage – allgemein
nahe oder auf dem Boden der Trommel 18 – in eine angehobene Lage oberhalb
der unteren Lage, wo die Artikel von der Trommel 18 nicht
weiter angehoben werden und aus ihr allgemein zum Boden derselben
fallen. Der Umlauf der Artikel in der Trommel 18 lässt sich
mit den Hubleisten 24 unterstützen. Der Punkt, an dem der
Artikel sich von der Trommel 18 trennt und unter der Schwerkraft
(vergl. den Pfeil A) zum Tiefpunkt der Trommel 18 fällt, ist
eine Funktion mehrerer Parameter – einschl. und ohne Einschränkung der
auf den Artikel einwirkenden Zentrifugalkraft, die mit der Umlaufdrehzahl
variiert und mit dem Pfeil B angedeutet ist. Beim Umwälzen können sich
die einzelnen Artikel 82 relativ zueinander bewegen derart, dass
sie sich aneinander reiben und aufeinanderlegen, während sie
in ihre untere Lage in der Trommel 18 fallen. Dadurch entsteht
die Artikel-Artikel-Reibung.
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Die
Umwälzbewegung
der Artikel 82 ist unregelmäßig. Bspw. können einige
Artikel 82 während eines
Umlaufs der Trommel fallen, aber nicht beim nächsten, weil sie sich ineinander
verwirren oder verdrehen. Jeder Hub-/Fall-Vorgang ändert die
Belastung des Motors 26 (2) und bewirkt
eine Änderung
des Motordrehmoments, die in dessen Signatur (Drehmomentverlauf)
sichtbar wird. Diese Änderung des
Motordrehmoments steht in Beziehung zur dynamischen Massenänderung
des Waschguts, das der Motor im Umlauf halten muss. Beim Heben jedes
Artikels wird das Motordrehmoment von dessen Masse beeinflusst.
Beim Fallen eines Artikels hat sich dieser jedoch von der Trommel
gelöst;
der Motor kann nun die Masse des Artikels zeitweilig nicht ”sehen” und sein
Drehmoment wird vom fallenden Artikel nicht beeinflusst. Natürlich ist
die tatsächliche
Bewegung einer Waschgutcharge aus mehreren Artikeln komplexer als
diese Beschreibung eines einzelnen Artikels, da die Wechselwirkung
der Waschgutartikel miteinander ein vollständiges Trennen eines bestimmten Artikels
von der Trommel stören
kann.
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Beim
Identifizieren der Fallwirkung aus der Motordrehmoment-Signatur
ist problematisch, dass eine Last-Unwucht ebenfalls eine Änderung
in letzterer verursacht. Es ist also zwischen durch die Fallbewegung
verursachten Schwankungen des Motordrehmoments und solchen aus einer
Last-Unwucht zu unterscheiden. Diese Unterscheidung ist für größere Waschgut-Chargen
schwieriger, da u. U. kaum eine oder keine Fallbewegung auftritt,
weil die Trommel 18 dichter gepackt ist.
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Es
hat sich ergeben, dass eine eher sinusförmige Drehmoment-Signatur auf
eine Chargenunwucht hinweist, tnicht auf eine Fallbewegung, die eher
nicht sinusförmig
wäre. Die 5A–5C zeigen
beispielhafte experimentelle Daten des Motordrehmoments als Zeitfunktion
(d. h. im Zeitbereich) für
Polyester-Textilchargen von 1 kg, 3 kg bzw. 5 kg Trockenmasse beim
Umwälzen
in einer Horizontalachsmaschine. Wegen der Art und Weise der Datenaufnahme
ist in den Graphen die Zeitachse (d. h. die x-Ache) als ”Index” angegeben,
nicht als ”Zeit”. In den
Graphen geht nach einer anfänglichen
Spitze beim Anlaufen die Signatur des Motordrehmoments über in ein
variierendes Muster aus Spitzen und Tälern. Die Signatur variiert
abhängig
davon, ob eine Fallbewegung oder auch eine Unwucht vorliegt. Bspw.
für die
5-kg-Charge, deren Drehmoment-Signatur eher sinusförmig ist
als die der 1-kg- oder der 3-kg-Charge, liegt zwar keine Fallbewegung,
wohl aber eine Unwucht der Waschgut-Charge vor. Die Wellenform bzw.
der Verlauf der Motordrehmoment-Signatur kann also zur Unterscheidung
zwischen einer Unwucht und einer Fallbewegung der Charge dienen.
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Eine
Methode, zwischen sinus- und nichtsinusförmigen Wellenformen zu unterscheiden,
beruht auf der Bestimmung ihrer Scheitelfaktoren. Der Scheitelfaktor
bzw. das Verhältnis
(PAR) des Spitzen- zum Mittelwert ist ein Maß für die Wellenform und berechnet
sich aus der Spitzenamplitude der Wellenform durch Division durch
deren quadratischen Mittel- bzw. RMS-Wert gem. folgender Gleichung:
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Er
ist für
eine Sinus-Wellenform minimal und nimmt mit der Abweichung von der
Sinusform zu. Ein höherer
Scheitelfaktor weist also auf eine Fallbewegung der Artikel und
die relative Größe der Scheitelfaktoren
auf die relative Stärke
der Fallbewegung hin.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann den Scheitelfaktor der Motordrehmoment-Signatur verwenden, um zwischen Unwucht
und Fallbewegung der Waschgut-Charge zu unterscheiden. Verweist der
Scheitelfaktor auf eine Fallbewegung, kann die Motordrehmoment-Signatur
dazu dienen, das Ausmaß der
mechanischen Fallbewegung zu bestimmen, die auf die Artikel in der
Trommel übertragen wird,
was sich abschätzen
oder aus dem Flächeninhalt
unter dem Kurvenverlauf der Motordrehmoment-Signatur schließen lässt. Der
Flächeninhalt lässt sich
als Messsystem für
die in Folge der Fallbewegung auf die Artikel übertragene mechanische Energie
betrachten.
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Mit
diesem Messsystem lassen sich die Trommeldrehzahl und damit die
Höhe der
mechanischen Energie regeln, die in Folge der Fallbewegung auf das
Waschgut übertragen
wird. Soll bspw. die Höhe
der mechanischen Energie maximiert werden, kann man die Drehzahl
variieren, d. h. senken oder anheben, bis der Scheitelfaktor ein
Maximum annimmt. Bei maximiertem Scheitelfaktor maximiert sich auch
die in Folge der Fallbewegung auf die Artikel übertragene mechanische Energie.
Ein Maximieren der mechanischen Energie kann zum Kürzen der Zyklusdauer
nützlich
sein oder wenn das Waschgut aus robusterem Material besteht. Die
Höhe der
mechanischen Energie lässt
sich aber auch so steuern, dass weniger mechanische Energie auf
das Waschgut übertragen
wird, wenn dieses bspw. aus empfindlicherem Material besteht.
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Dieses
Messsystem lässt
sich auch anwenden, um das Ende eines Behandlungszyklus zu bestimmen.
Bspw. lässt
sich die mechanische Energie in Folge der Fallbewegung über einen
bestimmten Zeitraum messen; erreicht die kumulierte mechanische
Energie (Flächeninhalt
unter der Motordrehmoment-Signatur) in Folge der Fallbewegung einen
vorbestimmten Wert, lässt
sich eine Phase oder der gesamte Behandlungszyklus abschließen. Dieser
vorbestimmte Wert kann das Minimum der mechanischen Energie in Folge
der Fallbewegung sein, mit dem die Artikel hinreichend gereinigt
werden. Mit diesem Verfahren optimiert man also den Behandlungszyklus
auf gute Waschleistung, während
man die Beanspruchung der Artikel minimiert. In jedem Behandlungszyklus
bzw. jeder Phase eines solchen lässt sich
eine vorbestimmte mechanische Energie zuführen, die, wenn erreicht, allein
oder in Kombination mit anderen Parametern zum Abschluss des Behandlungszyklus
bzw. einer Phase derselben ausgewertet werden kann.
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Die 6 zeigt
als Flussdiagramm eine Ausführungsform
eines Verfahrens 90, mit dem sich auf Grund der oben ausgeführten Theorie
das Ende eines Teils eines Behandlungszyklus in einer Waschmaschine
bestimmen lässt.
Die dargestellte Schrittfolge ist nur erläuternd angegeben und soll das
Verfahren 90 in keiner Weise einschränken, da die Schritte auch
in einer anderen Reihenfolge ausgeführt, weitere Schritte hinzugefügt oder
beschriebene Schritte unterteilt werden können, ohne von der Erfindung
abzugehen. Das Verfahren 90 lässt sich in einen Behandlungszyklus
der Waschmaschine 10 – bspw.
in eine spezielle Behandlungsphase wie einen Wasch- oder Umwälzwaschgang – aufnehmen
oder auch unabhängig
von einem Behandlungszyklus ausführen.
Es wird angenommen, das die Trommel 18 vor Beginn des Verfahrens 90 mit
einer Waschgut-Charge aus einem oder mehreren Artikeln beschickt
worden ist.
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Das
Verfahren 90 beginnt bei 92 mit dem Indrehungversetzen
der Trommel 18, das nach oder gleichzeitig mit dem Benetzen
des Waschguts aus dem Flüssigkeitszu-
und -rückführsystem
(2) erfolgen kann. In der Waschmaschine 10 der 2 kann
der Motor 26 die Trommel 18 in Drehung antreiben.
Die Trommel 18 kann mit einer Drehzahl drehen, bei der
dem Waschgut eine Umwälzbewegung
erteilt wird.
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Bei 94 kann
eine Bestimmung eines kumulativen Werts erfolgen, der die aufsummierte
mechanische Energie aus der Fallbewegung anzeigt, und zwar nach
oder gleichzeitig mit dem Indrehungversetzen der Trommel 18 durch
den Motor 26 bei 92. Der kumulative Wert lässt sich
bestimmen durch Ermitteln eines Scheitelwerts einer Motordrehmoment-Wellenform
für den
Motor 26, der die Trommel 18 dreht. Wie bereits
festgestellt, stützt
man so eine Unterscheidung zwischen einer Fallbewegung und einer
Unwucht der Waschgut-Charge. Zeigt der Scheitelfaktor, dass die
Artikel eine Fallbewegung ausführen, lässt sich
aus dem Flächeninhalt
unterhalb der Motordrehmoment-Wellenform des Motors 26 die
Stärke
der den Artikeln in der Trommel erteilten Fallbewegung ermitteln.
Dieser Flächeninhalt bzw.
die aus ihm bestimmte Stärke
der Fallbewegung lässt
sich zeitlich aufsummieren, um den genannten kumulativen Wert zu
bestimmen. Die Bestimmung des kumulativen Werts lässt sich
vom Controller 70 durchführen.
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Bei 96 wird
der bei 94 bestimmte kumulative Wert mit einem vorbestimmten
Schwellenwert verglichen. Der Schwellenwert ist ein Bezugswert zum
Vergleich mit dem kumulativen Wert zwecks Bestimmung, ob mindestens
ein Teil des Behandlungszyklus beendet werden sollte. Der Schwellenwert
kann ein Sollwert der dem Waschgut während des Behandlungszyklus
zu erteilenden mechanischen Energie sein.
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Der
Schwellenwert kann eine Funktion mindestens der Waschgut-Art oder
der Chargengröße (oder
beider) sein; bei beiden kann es sich um eine quantitative oder
eine qualitative Größe handeln.
Ein Beispiel für
eine quantitative Waschgutart ist das Material der Artikel, wie
Baumwolle, Seide oder Polyester. Beispiele fürqualitative Waschgutarten
sind Feinwäsche,
Bügelfrei-Gewebe
oder Grobwäsche
(stark beanspruchte Stoffe). Beispiele quantitativer Chargengrößen sind
die Masse, das Volumen oder der Oberflächeninhalt der Charge oder
die Anzahl der Artikel in ihr; Beispiele qualitativer Chargengrößen sind Extraklein,
Klein, Mittel, Groß oder
Extragroß.
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Der
Schwellenwert lässt
sich vorbestimmen oder für
jede Charge bzw. jeden Behandlungszyklus vorgeben. Im letzteren
Fall lässt
sich der Schwellenwert selbsttätig
für jede
Charge ermitteln oder vom Benutzer von Hand einstellen. Im ersteren
Fall können
ein oder mehrere vorbestimmte Schwellenwerte in den Controller bei
dessen Fertigung eingegegeben werden.
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Der
Vergleich kann durch den Controlle 70 erfolgen und auf
einem vorbestimmten Zusammenhang zwischen dem kumulativen und dem
Schwellenwert beruhen. Auf Grund des Vergleichsergebnisses kann
das Verfahren 90 zum Schritt 94 zurückkehren,
um den kumulativen Wert erneut zu ermitteln, oder mindestens einen
Teil des Behandlungszyklus abzuschließen. Ein Beispiel eines vorbestimmten
Zusammenhangs ist bei 98 und 100 gezeigt. Ist
der ermittelte kumulative Wert kleiner als der Schwellenwert, wie
bei 98 gezeigt, kehrt das Verfahren 90 zum Schritt 94 zurück; ist
er gleich oder größer als
der Schwellenwert, wie bei 100 gezeigt, fährt das
Verfahren 90 fort zum Schritt 102 und wird mindestens
ein Teil des Behandlungszyklus abgeschlossen.
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Der
Abschluss mindestens eines Teils des Behandlungszyklus kann das
Ende einer Phase des Behandlungszyklus – bspw. einer Umwälzwaschphase – oder das
Ende des gesamten Behandlungszyklus beinhalten, alternativ auch
ein Setzen der Dauer einer Behandlungsphase oder des Behandlungszyklus.
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Zwar
nicht als Teil des Verfahrens 90 gezeigt, kann der bei 94 bestimmte
kumulative Wert dazu dienen, eine Arbeitsdrehzahl der Trommel 18 zu
bestimmen. Wird der kumulative Wert aus dem Scheitelfaktor ermittelt,
lässt sich
die Drehzahl variieren, bis der Scheitelfaktor maximiert ist; bei
dieser Drehzahl wird dann den Artikeln der Waschgutcharge im Wesentlichen
die maximale mechanische Energie erteilt. Den Scheitelfaktor kann
man auch für
andere Drehzahlen als die des Maximums der mechanischen Energie bestimmen.
Es ließe
sich auch eine (bspw. prozentual) niedrigere Drehzahl als die dem
maximalen Scheitelfaktor zugeordnete generieren. Ebenfalls ließe sich
ein Profil ”Scheitelfaktor
in Abhängigkeit
von der Drehzahl für
eine gegebene Waschgut-Charge generieren und auf Grund dessen die
für eine
gegebene Waschgut-Charge günstigste
Drehzahl wählen.
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Angemerkt
sei, dass zwar die Beschreibung absolute Kategorien verwendet – bspw.
Bestimmung des maximalen Scheitelfaktors –, es in der Praxis jedoch
wahrscheinlich und oft unnötig
ist, den Absolutwert eines Parameters oder einer Größe zu bestimmen,
die dort beschrieben sind. Bspw. ließen sich digitale Abtasttechniken
verwenden, bei denen jedoch das absolute Maximum des Scheitelfaktors
verfehlt werden kann. Der so erfasste maximale Scheitelfaktor ist
jedoch für
eine praktische Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens genau genug.
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Die 7 zeigt
als Flussdiagramm eine Ausführungsform
eines Verfahrens 110, das auf Grund der oben erläuterten
Theorie eine Drehzahl der Trommel 18 ermittelt, bei der
aus der Fallbewegung des Waschguts mechanische Energie eines Sollbetrags
auf dieses übertragen
wird. Die dargestellte Schrittfolge gilt nur erläuternd und soll das Verfahren 110 in
keiner Weise beschränken,
da die Schritte in einer anderen Reihenfolge ausgeführt, weitere Schritte
hinzugefügt
oder die beschriebenen Schritte unterteilt werden können, ohne
die Erfindung zu verlassen. Das Verfahren 110 lässt sich
in einen Behandlungszyklus der Waschmaschine 10 aufnehmen oder
unabhängig
von einem solchen ausführen.
Angenommen sei, dass vor dem Beginn des Verfahrens 110 eine
Charge aus einem oder mehreren Artikeln in die Trommel 18 eingebracht
worden ist.
-
Das
Verfahren 110 kann bei 112 beginnen, wo die Höhe der mechanischen
Energie gesetzt wird, die durch das Fallen des Waschgut auf dieses übertragen
werden soll. Dieser Wert lässt
sich vom Benutzer mittels einer oder mehrere Benutzereingaben an der
Benutzerschnittstelle 36 – bspw. durch Auswahl des Behandlungszyklus – setzen.
Der Controller 70 ermittelt dann den Wert selbsttätig aus
den Benutzereingaben. Der Controller 70 kann unterschiedliche Werte,
wie sie bestimmten Behandlungszyklen oder einer bestimmten Kombination
von Benutzereingaben zugeordnet sind, abspeichern oder mit einem Verfahren
bestückt
sein, mit dem der Wert sich aus den Benutzereingaben berechnen lässt. Der
Wert kann eine Funktion mindestens der Waschgutart oder der Chargengröße (oder
beider sein), die jeweils quantiativ oder qualitativ sein können, wie
oben beschrieben. Wählt
bspw. der Benutzer einen Behandlungszyklus ”Feinwäsche” aus, kann der Wert niedriger
sein als bei einem Behandlungszyklus ”Grob- bzw. Schmutzwäsche”, da Feinwäsche beim
Waschen stärker
beansprucht wird als Grobwäsche.
-
Der
Wert kann auch derart sein, dass die den Waschgut-Artikeln mitgeteilte
mechanische Energie im Wesentlichen maximiert wird, bspw. durch
das Fallen beim Drehen der Trommel 18. Durch Maximieren
der mechanischen Energie lässt
sich die Dauer des Behandlungszyklus oder eines Teils desselben verringern,
da das Waschgut bereits bei kürzerer
Behandlung hinreichend gereinigt wird.
-
Bei 114 wird
aus dem bei 112 gesetzten Wert eine Drehzahl S der Trommel 18 bestimmt.
Die Drehzahl S kann eine solche sein, bei der das Waschgut umgewälzt und
ihm so eine Fallbewegung erteilt wird. Die Drehzahl S lässt sich
bestimmen, indem man einen Scheitelfaktor einer Motordrehmoment-Wellenform
des die Trommel 18 antreibenden Motors 26 ermittelt.
Durch Steigern oder Senken der Drehzahl der Trommel 18 bis
zum Erreichen eines maximalen Scheitelfaktors lässt sich auch die mechanische
Energie maximieren, die auf die Artikel aus der ihnen erteilten
Fallbewegung übertragen
wird. Folglich lässt sich
die Drehzahl bei maximalem Scheitelfaktor als diejenige betrachten,
bei der die mechanische Energie ihren Höchstwert annimmt.
-
Bei 116 wird
die Trommel 18 mit der im Schritt 114 bestimmten
Drehzahl S gedreht. Das Drehen der Trommel 18 kann nach
oder gleichzeitig mit dem Benetzen des Waschguts aus dem Flüssigkeitszu-
und -rückführsystem
(nicht gezeigt) erfolgen. Das Drehen der Trommel 18 kann
nach oder gleichzeitig mit einer bestimmten Phase eines Behandlungszyklus – bspw.
einer Umwälzwaschphase – erfolgen.
-
In
der Waschmaschine 10 der 2 kann der
Controller 70 den Motor 26 so ansteuern, dass
er die Trommel 18 mit der Drehzahl S dreht. Nach einer Ausführungsform
dreht der Motor 26 die Trommel 18 stetig über mindestens
einen Teil des Vorliegens des bei 114 bestimmten Werts.
Bspw. kann es sich bei der Drehzahl S um einen konstanten Sollwert
handeln, auf den der Motor 26 geregelt wird, wobei sie
in Folge der Umwälzbewegung
und der Unwucht der Charge in der Trommel 18 um den Sollwert
herum fluktuiert. Auch kann die Trommel 18 die Drehung
vor dem Schritt 116 beginnen, obgleich es auch möglich ist,
dass sie erst bei 116 zu drehen beginnt.
-
Die 8 zeigt
als Flussdiagramm eine Ausführungsform
eines Verfahrens 120, die mit der beschriebenen Theorie
arbeitet, um die Drehzahl der Trommel 18 zu optimieren.
Die dargestellte Schrittfolge gilt nur erläuternd und soll das Verfahren 120 in keiner
Weise einschränken,
da die Schritte auch in einer anderen Reihenfolge ausgeführt, weitere Schritte
hinzugefügt
oder beschriebene Schritte unterteilt werden können, ohne die Erfindung zu
verlassen. Das Verfahren 120 lässt sich in einen Behandlungszyklus
der Waschmaschine 10 – bspw.
in eine bestimmte Behandlungsphase wie eine Wasch- oder eine Umwälzwaschphase – aufnehmen
oder auch unabhängig
von einer solchen ausführen.
Angenommen sei, dass vor Beginn des Verfahrens 120 eine Charge
aus einem oder mehreren Waschgut-Artikeln in
die Trommel 18 eingebracht worden ist.
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Das
Verfahren 120 kann bei 122 mit dem Anlaufenlassen
der Trommel 18 beginnen. Die Anfangsdrehzahl kann eine
solche sein, bei der dem Waschgut eine Umwälzbewegung erteilt wird – beispielhaft 25
U/min. Das Drehen der Trommel 18 kann nach oder gleichzeitig
mit dem Benetzen des Waschguts aus dem Flüssigkeitszu- und -rückführsystem
(nicht gezeigt) erfolgen. In der Waschmaschine 10 der 2 kann
der Motor 26 die Trommel 18 antreiben.
-
Nach
einer Ausführungsform
dreht der Motor 26 die Trommel 18 mit der Anfangsdrehzahl
stetig über
mindestens einen Teil des Schritts 122. Bspw. kann die
Trommel 18 mit konstanter Soll-Drehzahl drehen, wobei der
Motor 26 geregelt die Trommel 18 mit konstanter
Drehzahl drehen will, während
die Ist-Drehzahl der Trommel 18 in Folge der Umwälzbewegung
und der Unwucht des Waschguts in der Trommel 18 um die
Solldrehzahl fluktuiert.
-
Bei 124 wird
aus der Wellenform der Motordrehmoment-Signatur des Motors 26,
der die Trommel 18 mit der Anfangsdrehzahl dreht, der momentane
Scheitelfaktor ermittelt.
-
Bei 126 wird
der momentane mit einem vorherigen Scheitelfaktor verglichen. Der
vorherige Scheitelfaktor ist der vor dem momentanen ermittelte Scheitelfaktor
oder der Scheitelfaktor, der im vorherigen Zyklus nach dem Verfahren 120 ermittelt
wurde. Nach dem Verfahren 120 ist im ersten Zyklus der
vorherige Scheitelfaktor gleich null.
-
Ergibt
sich, dass der momentane Scheitelfaktor nicht höher ist als der vorherige,
fährt das
Verfahren 120 fort zum Schritt 128, in dem die
Drehzahl der Trommel 18 gesenkt wird, und kehrt danach
zum Schritt 124 zurück.
-
Ist
jedoch der momentane Scheitelfaktor höher als der vorherige, geht
das Verfahren zum Schritt 130, um zu ermitteln, ob die
Drehzahl optimiert ist. Die Drehzahl gilt als optimiert, wenn der
Scheitelfaktor maximal ist, denn er bedeutet, dass die mechanische
Energie in Folge der den Waschgut-Artikeln erteilten Fallbewegung
ebenfalls maximal ist. Ergibt sich, dass die Drehzahl nicht optimiert
ist, geht das Verfahren 120 zum Schritt 132 und
wird die Drehzahl erhöht.
-
Liegt
kein vorheriger Scheitelfaktor vor, d. h. Scheitelfaktor = 0 wie
bei der ersten Bestimmung des momentanen Scheitelfaktors im Schritt 124,
durchläuft
das Verfahren die Schritte 130 und 132 und kehrt
zum Schritt 124 zurück.
-
Bei 128 oder 132 lässt sich
die Drehzahl in vorbestimmten Schritten ändern, d. h. erhöhen oder senken.
Eine Vorgehensweise zum Erhöhen/Senken der
Drehzahl kann in den Controller 70 einprogrammiert sein.
Bspw. kann bei jedesmaligem Durchgang des Verfahrens 120 durch
die Schritte 128 bzw. 132 die Drehzahl in immer
kleiner werdenden Schritten geändert
werden.
-
Der
maximale Scheitelfaktor lässt
sich ermitteln, indem das Verfahren 120 durchlaufen wird,
bis ein Maximum des Scheitelfaktors erreicht ist, oder indem man
das Verfahren 120 voreingestellt häufig durchläuft, d. h. bis eine voreingestellte
Anzahl von Änderungen
der Trommeldrehzahl erreicht ist, mit der schätzungsweise der maximale Scheitelfaktor
innerhalb einer vorbestimmten Genauigkeit – bspw. ±5% – erreicht wird. Der Schätzwert der
Häufigkeit, mit
der das Verfahren durchlaufen werden muss, um das Maximum des Scheitelfaktors
mit einer bestimmten Genauigkeit zu erreichen, lässt sich empirisch bestimmen.
-
Mittels
der dem maximalen Scheitelfaktor zugeordneten Drehzahl lässt sich
nach Wunsch die Trommeldrehzahl regeln, die für den jeweiligen Behandlungszyklus
oder dessen Phasen als ”optimal” gilt.
In den meisten Fällen
wird die Soll-Drehzahl auf die dem maximalen Scheitelfaktor entsprechend Drehzahl
gesetzt, um dem System die meiste mechanische Energie zu erteilen,
da alles in allem Horizontalachsmachinen verhältnismäßig wenig mechanische Energie – selbst
bei deren Maximum – übertragen.
Wurde die Drehzahl optimiert, kann das Verfahren 120 beendet
werden oder auch zum Schritt 124 zurückkehren. Ist Letzteres der
Fall, können
mindestens die Schritte 128 und 130 während des
Behandlungszyklus periodisch ausgeführt werden, um eine optimale
verbleibende Drehzahl zu gewährleisten.
-
Eines
oder mehrere der hier beschriebenen Verfahren 90, 110, 120 lassen
sich für
oder während eines
einzigen Behandlungszyklus durchführen. Bspw. lassen sich die
Verfahren 90, 120 kombinieren, so dass die Bestimmung
des Scheitelfaktors dazu dienen kann, sowohl zu bestimmen, wann
ein Teil des Behandlungszyklus zu beenden ist, wie im Verfahren 90 umrissen,
als auch die Trommeldrehzahl zu optimieren, wie im Verfahren 120 umrissen.
Beide Verfahren 90, 120 können problemlos zusammenarbeiten,
da eine Methode des Bestimmens des kumulativen Werts, der die Summe
der mechanischen Energie in Folge der Fallbewegung angibt, wie bei 94 des
Verfahrens 90 gefordert, das Bestimmen des Scheitelfaktors
wie bei 124 des Verfahrens 120 bedingt.
-
Die
Ausführungsformen
des Verfahrens beruhen auf dem Bestimmen einer optimalen Drehzahl, bei
der sich die mechanische Bewegung des Waschguts maximiert. Damit
lassen sich eine bessere Pflege und eine geringere Beanspruchung
des Waschguts erreichen, da es einer Bewegung, Wärme und Behandlungschemie nur
so stark ausgesetzt wird, wie für
eine optimale Wäsche
nötig.
Weiterhin kann die Waschmaschine 10 energieeffizienter
arbeiten, da die Drehzahl optimiert wird.
-
Während die
Erfindung oben in Verbindung mit bestimmten Ausführungsformen derselben beschrieben
ist, ist einzusehen, dass diese nur zur Erläuterung, nicht zur Einschränkung der
Erfindung dargestellt sind. Im Rahmen der vorangehenden Offenbarung
und der Zeichnungen sind sinnvolle Varianten und Abänderungen
möglich,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert
ist.
-
Bezugszeichenliste
-
Fig. 3
- 26
- Motor
- 36
- Bedienfeld
- 44
- Detergens-Ausgabeeinheit
- 46
- Zulaufventil
- 54
- Pumpe
- 62
- Sumpfheizung
- 64
- Dampferzeuger
- 70
- Controller
Fig. 5A–Fig. 5C - Index
(...)
- Index
(Zeitbereich)
- Torque
...
- Drehmoment
(Nm)
Fig. 6 - 92
- Trommel
drehen
- 94
- Kumulativen
Wert bestimmen, der die summierte mechanische Energie in Folge der
Fallbewegung angibt
- 96
- Kumulativen
Wert mit vorbestimmten Schwellenwert vergleichen
- 98
- Niedriger?
- 100
- Gleich
oder höher?
- 102
- Teil
des Behandlungszyklus beenden
- START
- Beginn
- END
- Ende
Fig. 7 - 112
- Wert
der mechanischen Energie einstellen, die durch Fallen auf das Waschgut übertragen
werden soll
- 114
- Drehzahl
S der Trommel auf Grund des Einstellwerts bestimmen
- 116
- Trommel
mit Drehzahl S drehen
- Beginn
- START
- END
- Ende
Fig. 8 - 122
- Trommeldrehung
einleiten
- 124
- Momentanen
Scheitelfaktor bestimmen
- 126
- Ist
momentaner größer als
vorheriger Scheitelfaktor?
- 128
- Trommeldrehzahl
verringern
- 130
- Optimierter
Schwellenwert erfüllt?
- 132
- Trommeldrehzahl
erhöhen
- Nein
- No
- Ja
- Yes
- Beginn
- START
- Ende
- END
- 10
- Waschmaschine
- 12
- Gehäuse
- 14
- Bottich
- 16
- Innenkammer
- 18
- Trommel
- 20
- Perforationslöcher
- 22
- Wäschebehandlungskammer
- 24
- Hubleisten
- 26
- Motor
- 28
- Riemen
- 30
- Antriebswelle
- 32
- Tür
- 34
- Balgen
- 36
- Bedienfeld/Benutzerschnittstelle
- 38
-
- 40
- Wasserversorgung
- 42
- Speiseleitung
- 44
- Detergentien-Ausgabeeinheit
- 46
- Zulaufventil
- 48
- Leitung
- 50
- Sumpf
- 54
- Sumpfleitung
- 56
- Pumpe
- 58
- Ablassleitung
- 58
- Rückführleitung
- 60
- Rückführzulauf
- 62
-
- 64
-
- 66
-
- 68
- Steuerung
- 70
- Controller
- 72
-
- 74
-
- 76
-
- 78
-
- 80
- Waschgut
- 82
- Waschgut-Artikel
- 84
-
- 86
-
- 88
-
- 90
- Verfahren
1
- 92
- Schritte
des
- 102
- Verfahrens
1
- 110
- Verfahren
2
- 112
- Schritte
des
- 116
- Verfahrens
2
- 120
- Verfahren
3
- 122
- Schritte
des
- 132
- Verfahrens
3
- S
- Drehzahl