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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne und mit einer daran befestigten Kartentasche mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Gattungsgemäße Kartentaschen sind insbesondere an der Rückseite von Vordersitzen von Kraftfahrzeugen angebracht und gestatten, darin verschiedenartige Gegenstände wie beispielsweise Landkarten, Zeitungen oder Getränkeflaschen zu verstauen. Zum Öffnen der Kartentasche zieht der Benutzer die obere Kante der Kartentasche zurück worauf sich die Kartentasche unter einem vorgegebenen Winkel öffnet.
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Durch Benutzung bekannte Kartentaschen umfassen dazu ein von außen sichtbares Trägerelement, welches beim Öffnen der Kartentasche um eine horizontal verlaufende Achse von der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes weg schwenkt.
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Dabei ist es bekannt, mechanische, metallische Federelemente einzusetzen, welche das Trägerelement zum Schließen den Kartentasche gegen die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes ziehen.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere die Aufnahmekapazität der Kartentasche zu vergrößern sowie zu ermöglichen, auch Gegenstände unterschiedlicher Form und Größe sicher aufzunehmen.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Demgemäß weist ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz eine Rückenlehne und eine an der Rückenlehne befestigte Kartentasche, welche ein relativ zu der Rückenlehne bewegliches Trägerelement umfasst, auf, Dabei ist das Trägerelement mittels mindestens einem unteren Zugelement und mindestens einem seitlichen Zugelement mit der Rückenlehne verbunden.
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Dadurch, dass das Trägerelement der Kartentasche mittels mindestens einem unteren Zugelement und mindestens einem seitlichen Zugelement mit der Rückenlehne verbunden ist, ist die Aufnahmekapazität der Kartentasche vergrößert und die Kartentasche kann Gegenstände unterschiedlicher Form und Größe sicher aufzunehmen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Besonders montagefreundlich und gewichtsparend ist es, wenn das untere Zugelement und/oder das seitliche Zugelement als elastisches Bandmaterial, vorzugsweise als Gummiband ausgeführt sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Kartentasche ein an der Rückenlehne befestigtes Rahmenelement, wobei das Trägerelement relativ zu dem Rahmenelement beweglich ist. Das Rahmenelement ist dabei an die Kontur der Rückenlehne angepasst, wodurch die Montage der Kartentasche an der Rückenlehne erleichtert ist.
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Vorteilhaft umfasst dabei die Rückenlehne eine Rückenlehnenblende, an welcher das Rahmenelement befestigt ist. Die Rückenlehnenblende besteht vorzugsweise aus einem formstabilen Material und bedeckt die Rückseite der Rückenlehne weitgehend, vorzugsweise vollständig. Dadurch ist eine sichere Befestigung des Rahmenelements an der Rückenlehne ermöglicht.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung durchdringen das untere Zugelement und/oder das seitliche Zugelement die Rückenlehnenblende. Dadurch sind die Zugelemente auf der der Kartentasche abgewandten Seite der Rückenlehnenblende befestigbar, Insbesondere können die Zugelemente auf diese Art unter Vorspannung gebracht und vorgespannt an der Rückenlehnenblende befestigt werden.
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Vorzugsweise ist das Trägerelement mittels eines vorwiegend aus einem flexiblen Material bestehenden Seitenelements mit dem Rahmenelement verbunden. Das Seitenelement ermöglicht eine Bewegung des Trägerelements relativ zu dem Rahmenelement beim Öffnen und Schließen der Kartentasche und verschließt die Kartentasche trotzdem sicher an drei Seiten.
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Vorteilhaft umfasst das Seitenelement dabei in einem mittigen Bereich zwischen dem Trägerelement und dem Rahmenelement eine Seitentasche. Besagte Seitentasche gestattet die Aufnahme von Verstärkungselementen, insbesondere von streifenförmigen Verstärkungselementen, wodurch die Formstabilität der Kartentasche erhöht wird.
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Die Seitentasche erstreckt sich vorzugsweise an drei Seiten des Seitenelements der Kartentasche.
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Besonders einfach ist die Seitentasche herstellbar, wenn das Seitenelement zu einer Seitentasche gefaltet und insbesondere vernäht ist.
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Vorzugsweise ist auch mindestens ein Verstärkungsstreifen in die Seitentasche eingesetzt, wodurch die Formstabilität der Kartentasche erhöht wird. Vorzugsweise sind drei Verstärkungsstreifen vorgesehen, welche an drei Seiten des Seitenelements in die Seitentasche eingesetzt sind.
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Der Verstärkungsstreifen besteht dabei vorwiegend aus Kunststoff und ist somit verhältnismäßig leicht, weist dabei aber trotzdem eine ausreichende Formstabilität auf.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind das untere Zugelement und/oder das seitliche Zugelement durch Öffnungen in der Seitentasche und Öffnungen in dem Verstärkungsstreifen geführt. Beim Öffnen der Kartentasche, also bei einer Bewegung des Trägerelements von dem Rahmenelement weg, wird das Zugelement dann einmal umgelenkt, wodurch die erforderliche Zugkraft erhöht wird.
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Vorzugsweise sind in einem in Vertikalrichtung unteren Bereich des Trägerelements genau zwei untere Zugelemente und in einem in Vertikalrichtung oberen Bereich des Trägerelements genau zwei seitliche Zugelemente befestigt. Dadurch ist ein gleichmäßiger und symmetrischer Kraftaufwand zum Öffnen der Kartentasche erforderlich, und die Kartentasche schließt selbstständig gleichmäßig und symmetrisch.
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Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von einem in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
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1: eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes,
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2: eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes von hinten,
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3: einen Teilbereich eines Schnitts durch die Rückenlehne nach 2 entlang der Schnittlinie A-A bei geschlossener Kartentasche,
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4: einen Teilbereich eines Schnitts durch die Rückenlehne nach 2 entlang der Schnittlinie A-A bei geöffneter Kartentasche,
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5: einen Teilbereich eines Schnitts durch die Rückenlehne nach 2 entlang der Schnittlinie B-B bei geschlossener Kartentasche und
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6: einen Teilbereich eines Schnitts durch die Rückenlehne nach 2 entlang der Schnittlinie B-B bei geöffneter Kartentasche.
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Ein Fahrzeugsitz 1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil 2, welches einen Sitzrahmen umfasst, und eine daran angebrachte, neigungseinstellbare Rückenlehne 10 auf. An dem in Vertikalrichtung oberen Ende der Rückenlehne 10, welches dem Sitzteil 2 abgewandt ist, ist ferner eine höheneinstellbare und neigungseinstellbare Kopfstütze 18 angebracht.
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Die Anordnung des Fahrzeugsitzes 1 innerhalb des Fahrzeugs und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung definieren die im Folgenden verwendeten Richtungsangaben. Dabei wird eine senkrecht zum Erdboden orientierte Richtung im Folgenden als Vertikalrichtung bezeichnet und eine Richtung senkrecht zur Vertikalrichtung und senkrecht zur Fahrtrichtung wird im Folgenden als Querrichtung bezeichnet. Die Vertikalrichtung schließt dabei auch Winkelbereiche relativ zu der Senkrechten ein, in welchen die Rückenlehne 10 bei normalem Gebrauch üblicherweise geneigt ist.
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Die Rückenlehne 10 umfasst eine Rückenlehnenblende 20, welche vorliegend aus Kunststoff besteht. Die Rückenlehnenblende 20 bedeckt die Rückseite der Rückenlehne 10, also den in Fahrtrichtung hinteren Teil der Rückenlehne 10, vorliegend vollständig.
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An der Rückenlehnenblende 20 ist eine Kartentasche 30 angebracht. Die Kartentasche 30 umfasst ein an der Rückenlehnenblende 20 befestigtes Rahmenelement 40 und ein relativ zu dem Rahmenelement 40 bewegliches Trägerelement 50.
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Das Rahmenelement 40 umfasst einen unteren Schenkel, welcher in einem in Vertikalrichtung unteren Bereich in Querrichtung verläuft. Das Rahmenelement 40 umfasst ferner zwei seitliche Schenkel, welche in den in Querrichtung äußeren Bereichen jeweils in Vertikalrichtung verlaufen.
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Das Rahmenelement 40 verläuft also annähernd U-förmig an der Rückenlehnenblende 20 und ist in dem in Vertikalrichtung oberen Bereich offen. Die Befestigung des Rahmenelements 40 an der Rückenlehnenblende 20 erfolgt vorliegend mittels Schweißdomen 42, welche auch als Heat Stakes bezeichnet werden.
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Das Trägerelement 50 ist dabei von einem Benutzer von einer Designposition in eine Gebrauchsposition bewegbar. In der Designposition liegt das Trägerelement 50 flach an dem Rahmenelement 40 an und die Kartentasche 30 ist geschlossen. In der Gebrauchsstellung steht das Trägerelement 50 zumindest teilweise von dem Rahmenelement 40 ab und die Kartentasche 30 ist geöffnet.
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Das Trägerelement 50 ist im Querschnitt annähernd rechteckförmig ausgeführt und ist mittels eines Seitenelements 60 mit dem Rahmenelement 40 verbunden. Das Seitenelement 60 verschließt dabei die Kartentasche 30 in Querrichtung beidseitig, also rechts und links, sowie in Vertikalrichtung unten. Das Seitenelement 60 verläuft also annähernd U-förmig an drei Seiten des Trägerelements 50. In Vertikalrichtung oben entsteht somit eine Öffnung der Kartentasche 30 zwischen dem Trägerelement 50 und der Rückenlehnenblende 20.
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Das Seitenelement 60 besteht vorwiegend aus einem weichen, flexiblen Material, beispielsweise Stoff, Vinyl oder Leder. In einem mittigen Bereich zwischen dem Rahmenelement 40 und dem Trägerelement 50 ist das Seitenelement 60 zu einer Seitentasche 62 gefaltet und zugenäht.
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In die Seitentasche 62 ist in dem in Vertikalrichtung unteren Bereich ein unterer Verstärkungsstreifen 64 eingesetzt, welcher vorliegend aus Kunststoff besteht. Der untere Verstärkungsstreifen 64 verläuft in Querrichtung annähernd über die gesamte Breite des Trägerelements 50.
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In den in Querrichtung äußeren Bereichen der Seitentasche 62 ist jeweils ein seitlicher Verstärkungsstreifen 66 eingesetzt, welcher vorliegend aus Kunststoff besteht. Die seitlichen Verstärkungsstreifen 66 verlaufen in Vertikalrichtung annähernd über die gesamte Höhe des Trägerelements 50.
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Der untere Verstärkungsstreifen 64 und die seitlichen Verstärkungsstreifen 66 bilden zusammen einen U-förmig verlaufenden Rahmen.
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In einem in Vertikalrichtung unteren Bereich sind an dem Trägerelement 50 zwei untere Zugelemente 54 befestigt. Die unteren Zugelemente 54 befinden sich dabei jeweils rechts und links in einem in Querrichtung äußeren Bereich des Trägerelements 50. Die unteren Zugelemente 54 sind durch dafür vorgesehene Öffnungen in der Seitentasche 62 und in dem unteren Verstärkungsstreifen 64 zu der Rückenlehnenblende 20 geführt. Die unteren Zugelemente 54 durchdringen die Rückenlehnenblende 20 und sind an der der Kartentasche 30 abgewandten Seite der Rückenlehnenblende 20 befestigt.
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In einem in Vertikalrichtung oberen Bereich sind an dem Trägerelement 50 zwei seitliche Zugelemente 56 befestigt. Die seitlichen Zugelemente 56 befinden sich dabei jeweils rechts und links in einem in Querrichtung äußeren Bereich des Trägerelements 50. Die seitlichen Zugelemente 56 sind durch dafür vorgesehene Öffnungen in der Seitentasche 62 und in den seitlichen Verstärkungsstreifen 66 zu der Rückenlehnenblende 20 geführt. Die seitlichen Zugelemente 56 durchdringen die Rückenlehnenblende 20 und sind an der der Kartentasche 30 abgewandten Seite der Rückenlehnenblende 20 befestigt.
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Die unteren Zugelemente 54 und die seitlichen Zugelemente 56 bestehen vorwiegend aus einem elastischen Bandmaterial und sind vorliegend als Gummiband ausgeführt. Die unteren Zugelemente 54 und die seitlichen Zugelemente 56 ziehen somit das Trägerelement 50 in Fahrtrichtung gegen die Rückenlehnenblende 20 und halten in Designposition die Kartentasche 30 geschlossen. Die Zugkraft der unteren Zugelemente 54 ist dabei größer als die Zugkraft der seitlichen Zugelemente 56.
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Ausgehend von der Designposition zieht der Benutzer zum Öffnen der Kartentasche 30 das Trägerelement 50 gegen die Kraft der seitlichen Zugelemente 56 entgegen der Fahrtrichtung von der Rückenlehnenblende 20 weg. Dadurch gelangt das Trägerelement 50 in Gebrauchsposition und die Kartentasche 30 ist geöffnet.
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Führt der Benutzer nun einen verhältnismäßig breiten Gegenstand, beispielsweise eine Getränkeflasche, in die Kartentasche 30 ein, so drückt dieser Gegenstand in dem in Vertikalrichtung unteren Bereich das Trägerelement 50 entgegen der Fahrtrichtung gegen die Kraft der unteren Zugelemente 54 von der Rückenlehnenblende 20 weg.
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Vorliegend ist das Seitenelement 60 derart ausgestaltet, dass sich das Trägerelement 50 in dem in Vertikalrichtung unteren Bereich um etwa 30 mm und in dem in Vertikalrichtung oberen Bereich um etwa 60 mm von dem Rahmenelement 40 entfernen kann.
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Gemäß eines alternativen Ausführungsbeispiels sind die seitlichen Verstärkungsstreifen 66 sowie der untere Verstärkungsstreifen 64 jeweils durch einen Metalldraht ersetzt.
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Die unteren Zugelemente 54 und die seitlichen Zugelemente 56 verlaufen dabei um den Metalldraht herum.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 10
- Rückenlehne
- 18
- Kopfstütze
- 20
- Rückenlehnenblende
- 30
- Kartentasche
- 40
- Rahmenelement
- 42
- Schweißdom
- 50
- Trägerelement
- 54
- unteres Zugelement
- 56
- seitliches Zugelement
- 60
- Seitenelement
- 62
- Seitentasche
- 64
- unterer Verstärkungsstreifen
- 66
- seitlicher Verstärkungsstreifen