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Die Erfindung betrifft eine Türinnenverkleidung einer eine Fahrgastzelle eines Fahrzeugs verschließenden Fahrzeugtür nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 der Erfindung. Die Erfindung betrifft ferner eine Fahrzeugtür mit einer derartigen Türinnenverkleidung sowie ein Fahrzeug mit zumindest einer solchen Fahrzeugtür.
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Aus der Praxis sind seit geraumer Zeit Ablagefächer an bzw. in Fahrzeugtüren in unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt. So ist aus der
DE 24 26 947 A1 eine Fahrzeugtür, insbesondere Fahrzeugseitentür, mit einer Abfallbox bekannt, die ihrerseits an einer Schwenkklappe der Fahrzeugtür angelenkt ist und aus ihrer Ruhestellung innerhalb eines zwischen einer Türaußen- und einer Türinnenverkleidung zum Beschicken mit Abfall oder zum Entsorgen von bereits aufgenommenen Abfall in die Fahrgastzelle hinein schwenkbar ist. Um die Abfallbox verschwenken zu können, ist entsprechender Bau- bzw. Freiraum innerhalb der Fahrgastzelle vorzusehen oder die Abfallbox ist lediglich im geöffneten Zustand der Fahrzeugtür betätigbar. Aus der
DE 10 2005 059 726 A1 ist eine Fahrzeugtür mit einer in derselben integrierten Aufnahmeeinrichtung für einen Gegenstand bekannt, wobei die Aufnahmeeinrichtung eine Aufnahme für den Gegenstand und einen in der Fahrzeugtür gelagerten Träger zur Lagerung der Aufnahme aufweist. Besagte Aufnahme ist innerhalb einer Durchtrittsöffnung im Bereich einer Schmalseite bzw. Stirnseite der Fahrzeugtür zwischen zwei Raststellungen geradlinig beweglich. Die Aufnahme bzw. der von derselben aufgenommene Gegenstand ist nur bei geöffneter Fahrzeugtür zugänglich. Aus der
DE 103 03 345 A1 ist eine mit einer Klappe verschließbare Zugangsöffnung für ein Staufach an der Stirnseite einer Fahrzeugtür, hier als Querwand bezeichnet, bekannt, welche Zugangsöffnung ebenfalls nur bei geöffneter Fahrzeugtür zugänglich ist. Schließlich ist aus der
DE 10 2008 063 145 A1 ein Einbaufach für eine Fahrzeugtür bekannt, welches im Bereich einer Stirnseite der Fahrzeugtür, hier als Anschubfläche bezeichnet, zwischen einer Türinneninnenverkleidung und einem Türaußenblech angebracht ist. Das Einbaufach ist längsverschiebbar ausgebildet und über besagte Stirnseite der Fahrzeugtür entnehmbar. Beschickbar ist besagtes Einbaufach nur im geöffneten Zustand der Fahrzeugtür.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Türinnenverkleidung für eine Fahrzeugtür mit zumindest einem stirnseitig der Fahrzeugtür derselben entnehmbaren Einbaufach zu schaffen, welches auch bei geschlossener Fahrzeugtür komfortabel mit einem oder mehreren Gegenständen, Abfällen oder dgl. beschickbar ist. Aufgabe der Erfindung ist es ferner, eine Fahrzeugtür mit einer derartigen Türinnenverkleidung und ein Fahrzeug mit zumindest einer solchen Fahrzeugtür bereitzustellen.
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Ausgehend von einer Türinnenverkleidung einer eine Fahrgastzelle eines Fahrzeugs verschließenden Fahrzeugtür, mit einem fahrgastzellenseitig ausgebildeten ersten Türverkleidungsabschnitt und einem stirnseitig der Fahrzeugtür angeordneten zweiten Türverkleidungsabschnitt und mit zumindest einem Einbaufach, das in einem zwischen der Türinnenverkleidung und einem Türaußenblech gebildeten Hohlraum der Fahrzeugtür angeordnet und über eine Öffnung im besagten zweiten Türverkleidungsabschnitt aus dem besagten Hohlraum entnehmbar ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass dem Einbaufach eine Einwurföffnung im ersten Türverkleidungsabschnitt der Türinnenverkleidung zugeordnet ist.
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Durch diese Maßnahme ist vorteilhaft die Beschickung des Einbaufaches mit Gegenständen, Abfällen oder dgl. auch bei geschlossener Fahrzeugtür von innerhalb der Fahrgastzelle ermöglicht. Zusätzlicher Freiraum in der Fahrgastzelle zum Beschicken des Einbaufaches, wie er nach dem Stand der Technik gemäß
DE 24 26 947 A1 erforderlich ist, ist nunmehr entbehrlich.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte, Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach ist die Einwurföffnung vorteilhaft mittels einer Verschlussplatte verschließbar, wodurch insbesondere bei einem als Abfallbehälter bestimmten Einbaufach gegebenenfalls zu verzeichnende unangenehme Gerüche nicht in die Fahrgastzelle gelangen können. Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist besagte Verschlussplatte nach Art einer Klappe am ersten Türverkleidungsabschnitt schwenkbar aufgehängt, wodurch eine einfache Bedienung der Verschlussplatte bzw. -klappe gewährleistet ist. Gemäß einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltungsvariante der Erfindung ist die Verschlussplatte am ersten Türverkleidungsabschnitt linear verschiebbar gelagert, wodurch bei einfacher Bedienung überdies der erforderliche Bauraum zur Betätigung der Verschlussplatte minimiert ist. Wie die Erfindung weiter vorsieht, kann das zumindest eine Einbaufach als Schublade ausgebildet und in einem Trägerteil verschiebbar gelagert sein. Dies hat den Vorteil einer einfachen Handhabung des Einbaufaches bei Entnahme desselben aus der Fahrzeugtür. Um insbesondere die Montage des Einbaufaches zu vereinfachen, ist in Weiterbildung der Erfindung das Trägerteil des Einbaufaches durch ein erstes Einbaumodul mit zumindest einer ersten Sichtschutzwand zum Inneren der Fahrzeugtür hin ausgebildet, wodurch die Bestückung der Türinnenverkleidung mit besagtem Trägerteil vereinfacht ist. Die Sichtschutzwand verhindert bei entnommenem Einbaufach die Sicht durch die Öffnung im zweiten Türverkleidungsabschnitt hindurch in das Innere der Fahrzeugtür, beispielsweise die Sicht auf deren Fensterhebemechanik etc. Wie die Erfindung bevorzugt noch vorsieht, ist der Einwurföffnung ein Führungsmittel im Inneren der Fahrzeugtür zum definierten Führen von in das Einbaufach einzuwerfenden Gegenständen, Abfällen oder dgl. mit zumindest einer Sichtschutzwand zum Inneren der Fahrzeugtür hin zugeordnet. Um auch hier die Montage zu vereinfachen, ist die Einwurföffnung samt Verschlussplatte und/oder Führungsmittel vorteilhaft durch ein zweites Einbaumodul gebildet. Weiter vorteilhaft sind dabei das erste und/oder das zweite Einbaumodul form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit der Türinnenverkleidung, vorzugsweise stoffschlüssig durch Schweißung verbunden, da die Türinnenverkleidung und die besagten Einbaumodule oftmals überwiegend aus einem Kunststoff bestehen.
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Die Erfindung betrifft auch eine Fahrzeugtür mit einer Türinnenverkleidung der vorbeschriebenen Art sowie ein Fahrzeug mit zumindest einer solchen Fahrzeugtür.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
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1 ein Fahrzeug in einer Seitenansicht mit zumindest einer Fahrzeugtür, die eine Türinnenverkleidung der erfindungsgemäßen Art aufweist,
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2 eine erfindungsgemäße Türinnenverkleidung in einer perspektivischen Einzeldarstellung und Ansicht vom Inneren der Fahrgastzelle des Fahrzeugs her, und
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3 die Türinnenverkleidung nach 2 in einer Ansicht von Fahrzeug-außen.
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1 zeigt zunächst äußerst schematisch ein Fahrzeug 1, vorliegend einen Personenkraftwagen, dessen Fahrgastzelle 2 über Fahrzeugtüren 3 respektive Seitentüren zugänglich und mittels derselben verschließbar ist. Die Fahrzeugtüren 3 setzen sich im Wesentlichen jeweils aus einem nicht zeichnerisch dargestellten Türrohbau, einem im Wesentlichen flächigen Türaußenblech 4 sowie einer im Wesentlichen flächigen Türinnenverkleidung 5 zusammen, wobei zwischen dem Türaußenblech 4 und der Türinnenverkleidung 5 ein hier nicht zeichnerisch dargestellter Hohlraum ausgebildet ist, in dem diverse An- bzw. Einbauteile der Fahrzeugtür 3, wie insbesondere eine verstellbare Fensterscheibe 6 im abgesenkten Betriebszustand, eine Fensterhebemechanik, ein Türschloss, Elektromoren etc. angeordnet sind. Das Türaußenblech 4 (vgl. 1) ist Bestandteil der Fahrzeugaußenhaut und besteht beispielsweise aus Stahlblech. Die Türinnenverkleidung 5 ist Bestandteil des Interieurs der Fahrgastzelle 2 und besteht beispielsweise aus Kunststoff. Die Fahrzeugtüren 3 sind vorliegend in Fahrtrichtung 7 gesehen an der tragenden Karosseriestruktur des Fahrzeugs 1, d. h. an der A-Säule 8 bzw. der B-Säule 9 derselben um eine Hochachse (z-Achse) schwenkbar angeschlagen. Entgegen der Fahrtrichtung 7 gesehen bilden die Fahrzeugtüren 3 eine schmale Querwand aus.
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Gemäß den 2 und 3 bildet die Türinnenverkleidung 5 einer beispielsweise vorderen Fahrzeugtür 3 fahrgastzellenseitig einen ersten Türverkleidungsabschnitt 5a aus, der seinerseits im geschlossenen Zustand der Fahrzeugtür 3 von innerhalb der Fahrgastzelle 2 sichtbar ist. Am ersten Türverkleidungsabschnitt 5a sind fahrgastzellenseitig eine Armauflage 10, sowie Befestigungsstellen 11, 12, 13 für einen Türinnengriff, eine Aufbewahrungsschale samt Bedientableau sowie einen Lautsprecher vorgesehen. Ferner bildet die Türinnenverkleidung 5 einen stirnseitig derselben angeordneten, die vorgenannte Querwand mitbestimmenden zweiten Türverkleidungsabschnitt 5b aus.
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In dem zwischen dem Türaußenblech 4 und der Türinnenverkleidung 5 ausgebildeten Hohlraum 14 der Fahrzeugtür 3 ist ein Einbaufach 15 angeordnet, welches bei geöffneter Fahrzeugtür 3 über eine Öffnung 16 im zweiten Türverkleidungsabschnitt 5b aus dem besagten Hohlraum 14 entnehmbar ist. Das Einbaufach 15 ist als nach oben (also gemäß 1 in z-Richtung) offene Schublade ausgebildet und in einem Trägerteil 17 verschiebbar gelagert. Die 2 und 3 zeigen besagtes Einbaufach 15 bei geöffneter Fahrzeugtür 3 in einer ausgezogenen Betriebsstellung. Das Trägerteil 17 ist vorliegend als einstückiges erstes Einbaumodul 18 gehäuseartig mit einer Innen- und einer Außenwand 17a, 17b, einem Gehäuseboden 17c und einer entgegen der Fahrtrichtung 7 angeordneten Stirnwand 17d ausgebildet. Die andere Stirnseite des gehäuseartigen Trägerteils 17 ist durch einen das Einbaufach 15 umschließenden Rahmen 17e gebildet, der sich im montierten Zustand des als ersten Einbaumodul 18 ausgebildeten Trägerteils 17, d. h., im in die Öffnung 16 eingesetzten Zustand von außen am zweiten Türverkleidungsabschnitt 5b abstützt und somit den Einschub begrenzt.
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Bevorzugt ist das als Einbaumodul 18 ausgebildete Trägerteil 17 aus Kunststoff nach einem Kunststoff-Spritzgießverfahren hergestellt. Die Befestigung desselben an der Türinnenverkleidung 5 kann form-, kraft- und/oder stoffschlüssig erfolgen, bevorzugt jedoch stoffschlüssig durch Schweißen, wodurch Relativbewegungen zwischen dem Trägerteil 17 bzw. dem ersten Einbaumodul 18 und der Türinnenverkleidung 5 sowie etwaige daraus resultierende nachteilige Geräusche wirkungsvoll vermieden sind. Das Einbaufach 15 ist als einstückiger, nach oben offener Behälter mit einem stirnseitigen Betätigungsgriff 19 und ebenfalls bevorzugt aus Kunststoff ausgebildet.
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Dem besagten Einbaufach 15 ist vorteilhaft eine Einwurföffnung 20 im ersten Türverkleidungsabschnitt 5a zugeordnet, die die Beschickung des Einbaufaches 15 mit Gegenständen, Abfällen oder dgl. auch bei geschlossener Fahrzeugtür 3 ermöglicht. Die Einwurföffnung 20 ist so am ersten Türverkleidungsabschnitt 5a angeordnet, dass die Gegenstände, Abfälle oder dgl. von oben in das nach oben offene Einbaufach 15 gegeben bzw. fallen können. Der Einwurföffnung 20 ist dabei im Inneren der Fahrzeugtür 3 ein nach unten offenes gehäuseartiges Führungsmittel 21 zum definierten Führen der in das Einbaufach 15 einzugebenden Gegenständen, Abfällen oder dgl. zugeordnet. Das gehäuseartige Führungsmittel 21 bildet dabei eine Deckfläche 21a, zwei Stirnwände 21b, 21c und zum Inneren bzw. zum Hohlraum 14 der Fahrzeugtür 3 hin eine Seitenwand 21d aus, die somit gegenüberliegend der Einwurföffnung 20 angeordnet ist und sozusagen eine Sichtschutzwand ausbildet, wodurch designfreundlich die Sicht vom Inneren der Fahrgastzelle 2 durch die Einwurföffnung 20 hindurch in das Innere der Fahrzeugtür 3 verhindert ist. In vergleichbarer Weise wirkt insbesondere die Außenwand 17b des Trägerteils 17 bzw. des ersten Einbaumoduls 18, indem die Sicht durch die Öffnung 16 hindurch in das Innere der Fahrzeugtür 3 verhindert ist.
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Der Einwurföffnung 20 ist fahrgastzellenseitig eine Verschlussplatte 22 zugeordnet. Die Verschlussplatte 22 ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung nach Art einer Klappe am ersten Türverkleidungsabschnitt 5a schwenkbar aufgehängt. Demgegenüber kann es auch angezeigt sein und ist demgemäß durch die Erfindung ebenfalls mit erfasst, die Verschlussplatte 22 linear verschiebbar am ersten Türverkleidungsabschnitt 5a zu lagern (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Bevorzugt sind die Einwurföffnung 20 samt Verschlussplatte 22 sowie das vorliegend gehäuseartige Führungsmittel 21 durch ein zweites Einbaumodul 23 gebildet, welches im Bereich einer im ersten Türverkleidungsabschnitt 5a vorbereiteten Ausnehmung (nicht zeichnerisch dargestellt) form-, kraft- und/oder stoffschlüssig am besagten ersten Türverkleidungsabschnitt 5a angebracht ist/wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrgastzelle
- 3
- Fahrzeugtür
- 4
- Türaußenblech
- 5
- Türinnenverkleidung
- 5a
- erster Türverkleidungsabschnitt
- 5b
- zweiter Türverkleidungsabschnitt
- 6
- Fensterscheibe
- 7
- Fahrtrichtung
- 8
- A-Säule
- 9
- B-Säule
- 10
- Armauflage
- 11
- Befestigungsstelle
- 12
- Befestigungsstelle
- 13
- Befestigungsstelle
- 14
- Hohlraum
- 15
- Einbaufach
- 16
- Öffnung
- 17
- Trägerteil
- 17a
- Innenwand
- 17b
- Außenwand
- 17c
- Gehäuseboden
- 17d
- Stirnwand
- 17e
- Rahmen
- 18
- erstes Einbaumodul
- 19
- Betätigungsgriff
- 20
- Einwurföffnung
- 21
- Führungsmittel
- 21a
- Deckfläche
- 21b
- Stirnwand
- 21c
- Stirnwand
- 21d
- Seitenwand
- 22
- Verschlussplatte
- 23
- zweites Einbaumodul
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2426947 A1 [0002, 0005]
- DE 102005059726 A1 [0002]
- DE 10303345 A1 [0002]
- DE 102008063145 A1 [0002]