DE102012015395B3

DE102012015395B3 - Kameraarm für eine Spiegelersatzsystem-Kamera eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102012015395B3
Application number: DE201210015395
Authority: DE
Inventors: Werner Lang; Manuel Kunz; Peter Geißendörfer; Michael Witzke; Michael Hornung; Stefan Centmayer
Original assignee: Mekra Lang GmbH and Co KG
Current assignee: Mekra Lang GmbH and Co KG
Priority date: 2012-08-03
Filing date: 2012-08-03
Publication date: 2013-11-28
Anticipated expiration: 2032-08-04

Abstract

Ein Kameraarm für eine Spiegelersatzsystem-Kamera eines Kraftfahrzeugs enthält ein erstes Gehäuseelement und ein zweites Gehäuseelement. Das erste Gehäuseelement nimmt eine Bildaufnahmeeinheit der Spiegelersatzsystem-Kamera auf und das zweite Gehäuseelement ist angepasst, lagefest mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs verbunden zu werden. Zwischen dem ersten Gehäuseelement und dem zweiten Gehäuseelement ist ein Schwenkmechanismus vorgesehen, so dass das erste Gehäuseelement relativ zum zweiten Gehäuseelement um eine Schwenkachse A schwenkbar ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kameraarm für eine Spiegelersatzsystem-Kamera eines Kraftfahrzeugs, insbesondere zur Verwendung an Nutzfahrzeugen.
Bei Kraftfahrzeugen sind abhängig von dem Typ des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise Krafträdern, Kraftfahrzeugen zur Personenbeförderung, Kraftfahrzeugen zur Güterbeförderung, usw. sogenannte Sichtfelder gesetzlich vorgegeben, welche durch eine Einrichtung für indirekte Sicht abgebildet werden müssen und durch den auf einem Fahrersitz sitzenden Fahrer jederzeit über die Einrichtung für indirekte Sicht einsehbar sein müssen. Gewöhnlicher Weise werden die Einrichtungen für indirekte Sicht durch Spiegel gebildet.
In letzter Zeit werden solche Einrichtungen für indirekte Sicht zunehmend durch Kameras bzw. Bildaufnahmeeinheiten ersetzt und/oder ergänzt, die derart ausgebildet sind, dass eine außen am Fahrzeug angebrachte Kamera ein Bild von der Umgebung des Fahrzeugs aufnimmt und das Bild, ggf. nach Bildbearbeitung, auf einer im Innenraum des Fahrzeugs angebrachten Anzeigeeinrichtung für den Fahrer einsehbar dargestellt wird.
Derzeit sind solche Kameras bzw. Bildaufnahmeeinheiten fest oder lösbar meist unmittelbar an der Fahrzeugkarosserie montiert, d. h. sie stehen nicht oder kaum von der Fahrzeugskarosserie vor. Wenn eine Kamera derart am Fahrzeug angebracht ist, ist es jedoch ohne die Verwendung von Bildaufnahmeeinheiten mitverhältnismäßig starkem Weitwinkel kaum möglich, mit ähnlichen Blickwinkeln, die der Fahrer beim Blick in einen herkömmlichen Seitenspiegel haben würde, seitliche Sichtbereiche neben dem Fahrzeug zu erfassen. Gerade im Bereich von Nutzfahrzeugen ist es jedoch wünschenswert, auf der Fahrerseite und der Beifahrerseite jeweils einen ebenen und horizontalen Teil der Fahrbahn von bestimmter Breite einsehbar zu machen, der sich ab einer festgelegten Entfernung hinter den Augenpunkten des Fahrzeugführers bis zum Horizont erstreckt. Die Breite dieses Streifens entspricht bei der Verwendung von herkömmlichen Spiegeln in einer festgelegten Entfernung hinter den Augenpunkten des Fahrzeugsführers dem Sichtfeld eines Weitwinkelspiegels, in kürzerer Entfernung hinter den Augenpunkten des Fahrzeugführers dem Sichtfeld eines Hauptspiegels, dessen vorgegebene einsehbare Breite, d. h. Erstreckung in Fahrzeugquerrichtung, geringer als die des Weitwinkelspiegels ist. Solche Sichtbereiche mit unmittelbar am Fahrzeug angebrachten Kamerasystemen abzubilden, ist schwierig.
Darüber hinaus ist bei Nutzfahrzeugen der Ersatz von herkömmlichen Spiegeln durch Kamerasysteme zwar insofern strömungstechnisch günstig und sich vorteilhaft auf den Kraftstoffverbrauch auswirkend, dass die Umströmung des Fahrzeugs nicht durch ab- oder vorstehende Spiegel negativ beeinflusst wird. Allerdings werden in letzter Zeit Spiegel auch gezielt geformt, um bestimmte Strömungsverhältnisse, die sich günstig auf den Kraftstoffverbrauch auswirken, auszulösen. Bei einer unmittelbar an der Fahrzeugkarosserie angebrachten Spiegelersatzsystem-Kamera fällt die Möglichkeit dieser gezielten Umströmungsbeeinflussung um das Fahrzeug weg.
Andererseits ist es bei Vorsehen von abstehenden Halterungen für ein Kamera-Monitor-System eines Fahrzeugs, das die Kamera und insbesondere deren Bildaufnahmeeinheit aufnimmt, zum Erreichen von optimaler Sicht und Ausrichtung der Kamera ggf. wünschenswert, diese an einem vom auf dem Fahrersitz sitzenden Fahrer nicht oder nur schlecht einsehbaren Ort am Fahrzeug anzubringen. Dies bedeutet, dass die Halterung der Bildaufnahmeeinheit ggf. bei bestimmten Fahrmanövern für den Fahrer nicht sichtbar ist und somit, insbesondere dann, wenn der Befestigungsort der Kamera vom Fahrzeug weit herausragt und somit nicht mit den üblichen Umrissen des Fahrzeugs deckungsgleich ist, die Gefahr der Kollision mit der Umgebung oder anderen Verkehrsteilnehmern birgt.
Aus der US 2010/0073478 A1 ist ein Kamerasystem zur Montage an einem Fahrzeug bekannt. Das Kamerasystem umfasst ein Transmitter-Gehäuse, das im Wesentlichen quaderförmig mit einer im Wesentlichen flachen Bodenoberfläche ist, an der es über einen verhältnismäßig großen Bereich der Bodenfläche stabil am Fahrzeug angebracht werden kann. An dem Transmitter-Gehäuse ist schwenkbar eine Halterung für die Kamera bzw. einen Adapter für die Kamera angebracht, sodass die Schwenkachse bei der Montage am Fahrzeug im Wesentlichen horizontal verläuft und nahe am Fahrzeug liegt.
Aus der DE 10 2008 040 220 A1 sind eine Kamera und ein Kameragehäuse bekannt, wobei das Aufnahmemodul der Kamera in einem Lager des Gehäuses gehalten wird und der Blickwinkel der Kamera durch Verschwenken des Aufnahmemoduls im Lager einstellbar ist. Das Aufnahmemodul ist reib- und/oder kraftschlüssig mit dem Lager verbunden. Das Gehäuse an sich ist einteilig.
Aus der US 5 027 200 A ist eine Kameraeinheit bekannt, die an einem Nutzfahrzeug seitlich angebracht werden kann. Die Kameraeinheit kann mittels eines Ein- und Ausfahrmechanismus translatorisch in eine Ausnehmung im Gehäuse eingezogen oder davon ausgefahren werden. Ferner umfasst die Kameraanordnung zwei Schwenkmechanismen, wobei einer ein Hoch-Tief-Schwenkmechanismus ist, der die Kamera um eine horizontale Achse schwenkt und der andere die Kamera um eine vertikale Achse drehen kann. Die Auslegerlänge der Anordnung, d. h. der Abstand zum Fahrzeug, wird dabei jedoch nicht verändert, sodass die Gehäuseteile nicht zueinander relativ geklappt werden.
Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung eine Halterung für eine Spiegelersatzsystem-Kamera eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, die nicht nur eine optimale Sicht der Kamera für das jeweils geforderte oder gewünschte Sichtfeld ermöglicht, sondern auch gegenüber Kollision geschützt ist.
Diese Aufgabe wird mit einem Kameraarm mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Spiegelersatzsystem-Kamera eines Kraftfahrzeugs bzw. zumindest deren Bildaufnahmeeinheit in einem Kameraarm, der fest oder lösbar mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs verbunden werden kann, unterzubringen. Unter Kameraarm ist dabei ein Bauteil zu verstehen, das vom Fahrzeug deutlich bzw. weit herausragt, zumeist in seitlicher Richtung des Fahrzeugs. Dies ermöglicht es, die Bildaufnahmeeinheit derart bezüglich des Fahrzeugs anzuordnen, dass die Bildaufnahmeeinheit optimale Sicht auf den von ihr zu er fassenden Bereich, beispielsweise bei einem Nutzfahrzeug das Sichtfeld eines Hauptspiegels und eines Weitwinkelspiegels, hat. Dies ist nur durch den Abstand zum Fahrzeug möglich, der durch den Kameraarm vorgesehen wird, der eine deutlich Erstreckung in der Richtung senkrecht zur Fahrzeugmittelebene, die in Vorwärts-Rückwärts-Richtung des Fahrzeugs verläuft, hat.
Da durch das weite Herausragen des Kameraarms bezüglich des Fahrzeugs und in Abhängigkeit von dessen Anbringung am Fahrzeug ggf. eine direkte Sicht auf den Kameraarm nicht möglich ist, beispielsweise der Kameraarm oberhalb der Augpunkte eines Fahrers am Fahrzeug oder an einer anderen nicht oder nur schlecht einsehbaren Stelle angebracht ist, weist der erfindungsgemäße Kameraarm zusätzlich ein erstes und ein zweites Gehäuseelement auf, die zueinander schwenkbar sind. Dabei ist die Schwenkbarkeit des ersten Gehäuseelements, das die Bildaufnahmeeinheit der Kamera trägt, zum zweiten Gehäuseelement derart, dass bei einem Anstoßen des ersten Gehäuseelements gegen ein Hindernis, beispielsweise, wenn das Fahrzeug in Vorwärts- oder in Rückwärtsrichtung fährt, das erste Gehäuseelement bezüglich des zweiten Gehäuseelements weg- oder einklappt und somit verhindert wird, dass bei der Kollision der Kameraarm und die Spiegelersatzsystem-Kamera, einschließlich deren Bildaufnahmeeinheit, beschädigt werden.
Somit bietet der erfindungsgemäße Kameraarm nicht nur optimale Vorraussetzungen, die Kamera derart bezüglich des Fahrzeugs zu positionieren, dass die gewünschten einsehbaren Bereiche zuverlässig durch die Bildaufnahmeeinheit erfasst werden können, sondern ermöglicht auch, dass bei Kollisionen das System an sich nicht beschädigt wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schwenkmechanismus, der zwischen dem ersten Gehäuseelement und dem zweiten Gehäuseelement vorgesehen ist und ein Schwenken des ersten Gehäuseelements relativ zum zweiten Gehäuseelement ermöglicht, vorzugsweise in einer Richtung, die im Wesentlichen um eine vertikale Achse und senkrecht zur Längserstreckung des Kameraarms ist, mit einem Friktions- bzw. Reibungslager gebildet. Dies ermöglicht, dass das erste Gehäuseelement bezüglich des zweiten Gehäuseelements in verschiedenen Positionen bei geeigneter Ausbildung zumindest über einen bestimmten Bereich stufenlos, festgestellt werden kann und dort im Normalbetrieb, d. h. bei dem normalerweise im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs einwirkenden Kräften (ausgelöst z. B. durch Fahrtwind) aufgrund der Reibung im Friktionslager festgestellt bleibt. Wird aber ein Stoß oder ein Schlag, der eine bestimmte Kraft übersteigt, auf das erste Gehäuseelement aufgebracht, so klappt das erste Gehäuseelement durch Überwinden der Reibkraft im Friktionslager bezüglich des zweiten Gehäuseelements ein. Die Verwendung eines Friktionslagers ermöglicht ferner, dass bezüglich der Schwenkposition das erste Gehäuseelement, ähnlich einem Spiegel, in verschiedenen Drehpositionen bezüglich des Fahrzeugs festgestellt werden kann, was deutet, dass die Bildaufnahmeeinheit der Spiegelersatzsystem-Kamera auf eine geeignete Ausrichtung eingestellt werden kann, so dass die gewünschten Sichtbereiche bzw. gesetzlich vorgegebenen Sichtfelder durch die Bildaufnahmeeinheit erfasst werden können. Die Einstellung einer bevorzugten Ausrichtung im normalen Betrieb kaum manuell oder aber motorisch gesteuert sein.
Alternativ oder zusätzlich zum Friktionslager enthält der Schwenkmechanismus vorzugsweise ein Rastlager. Dieses Rastlager kann vorsehen, dass das erste Gehäuseelement bezüglich des zweiten Gehäuseelements in verschiedenen, vordefinierten Positionen lösbar verrasten kann, so dass es wiederum im Normalbetrieb des Kraftfahrzeugs und bei den im Normalbetrieb auf das erste Gehäuseelement einwirkenden Kräften zu keiner Verschwenkung des ersten Gehäuseelements relativ zu dem zweiten Gehäuseelement kommt, jedoch bei einer zusätzlichen Belastung, wie beispielsweise einem Stoß oder einer anderen Krafteinwirkung auf das erste Gehäuseelement, dieses aus den vorgegebenen Rastpositionen wegklappen kann. Vorzugsweise enthält der Schwenkmechanismus dabei mehrere Rastpositionen, so dass wiederum verschiedene Bildaufnahmeeinheit-Ausrichtungen ermöglicht werden können. Allerdings ist bei Verwendung eines Rastlagers für den Schwenkmechanismus keine stufenlose Verstellung der Ausrichtung des ersten Gehäuseelements relativ zum zweiten Gehäuseelement, wie sie bei einem Friktionslager über einen vorbestimmten Bereich möglich ist, möglich.
Vorzugsweise enthält der Schwenkmechanismus einen Federmechanismus, der das erste Gehäuseelement relativ zum zweiten Gehäuseelement in eine nicht abgeklappte Betriebsposition vorbelastet. Eine solche Vorbelastung bietet eine Rückstellfunktion, so dass nach einer erfolgten Kollision und einem Einschwenken des ersten Gehäuseelements relativ zu dem zweiten Gehäuseelement das erste Gehäuseelement wieder in seine Betriebsposition zurückkehrt, ohne dass ein Fahrer manuell nachjustieren muss.
Alternativ oder zusätzlich zu einem mechanischen Schwenkmechanismus kann ein motorisch steuerbarer Schwenkmechanismus vorgesehen sein. Dieser kann entweder auf ein Signal beispielsweise des Fahrers aus dem Fahrzeuginnenraum, das dieser mittels eines Bedienelements eingibt, betreibbar sein, oder aber mittels eines aus der Kamera, insbesondere einer Bildaufnahmeeinheit und/oder einer Versorgungseinheit der Kamera, ausgelösten Signals. Weiter alternativ kann auch ein Kollisionsschutzwarnsystem, das in die Bildaufnahmeeinheit der Spiegelersatzsystem-Kamera integriert ist oder aber außerhalb dieser Kamera angebracht ist, als Signalgeber für eine motorisch gesteuerte Abklappfunktion dienen.
Ein elektrisch angesteuerter Abklappantrieb, bei dem das erste Gehäuseelement relativ zum zweiten Gehäuseelement schwenkbar ist, der auf ein Signal, das ein Fahrer in einem Bedienelement im Fahrzeuginnenraum eingibt, reagiert, hat den Vorteil, dass, wenn der Fahrer ein Durchfahren eines mit Hindernissen versehenen Bereichs erkennt, beispielsweise eine schmale Durchfahrt, er vorher das erste Gehäuseelement relativ zum zweiten Gehäuseelement einschwenken kann. Bei einer alternativen oder zusätzlichen automatischen Abkappfunktion, die auf Signale aus der Kamera oder des Fahrzeugs reagiert, kann beispielsweise mittels eines Kollisionswarnsensors bereits vor der Berührung des Kameraarms mit dem Hindernis der Kameraarm eingeklappt werden und so eine Kollision vermieden werden. Wenn ein Kollisionswarnsensor vorgesehen ist, der entweder in dem Kameraarm untergebracht ist oder getrennt anderweitig am Fahrzeug vorgesehen ist, kann dieser zusätzlich mit einem Signalgeber für den Fahrer des Kraftfahrzeugs gekoppelt sein, der beispielsweise im Innenraum des Kraftfahrzeugs ein akustisches oder optisches Signal ausgibt. Geeignete Kollisions- oder Abstandssensoren können wiederum elektronische Sensoren oder mechanische Sensoren sein.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Kameraarm ferner mit einem Stoßabsorber, beispielsweise einer Gummileiste oder Schaumstoff versehen. Sollte es zu einer Krafteinwirkung auf den Kameraarm kommen, die zum Abklappen des ersten Gehäuseelements relativ zum zweiten Gehäuseelement führt, so hilft ein Stoßabsorber, der mit dem Kameraarm fest verbunden oder austauschbar sein kann, den Kameraarm an sich zu schützen, so dass dieser nicht beschädigt wird. Auch im Falle des abgeklappten Zustands und trotz des abgeklappten Zustands fortgesetzter Berührung mit einem Hindernis kann der Stoßabsorber den Kameraarm und die in ihm befindlichen Bauteile, wie beispielsweise die Bildaufnahmeeinheit der Spiegelersatzsystem-Kamera schützen.
Vorzugsweise enthält die Spiegelersatzsystem-Kamera neben der Bildaufnahmeeinheit eine Versorgungseinheit, die die Bildaufnahmeeinheit steuert und Betriebssignale an die Bildaufnahmeeinheit weitergibt bzw. von der Bildaufnahmeeinheit erfasste Signale verarbeitet und an die Anzeigeeinheit im Inneren des Fahrzeugs liefert, wobei nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform auch die Versorgungseinheit in unmittelbarer Nähe der Bildaufnahmeeinheit angeordnet ist, d. h. bevorzugt im ersten oder im zweiten Gehäuseelement angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, die über größere Strecken zu übertragenden Datenmengen zu reduzieren, indem die Versorgungseinheit beispielsweise eine entsprechende Reduktion der von der Bildaufnahmeeinheit gewonnen Daten durchführt. Dies vereinfacht wiederum die Verbindung zu einer im Fahrzeuginneren liegenden Anzeigeeinheit.
Ferner können nach Bedarf weitere Funktionskomponenten für das Fahrzeug in den Kameraarm integriert sein, wie beispielsweise ein Kollisionssensor, eine Anzeige für eine Richtungsänderung (Blinker), oder ähnliches.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Bildaufnahmeeinheit im ersten Gehäuseelement verstellbar gelagert, so dass ihre genaue Position bezüglich des ersten Gehäuseelements voreingestellt werden kann. In diesem Fall genügt es vorzugsweise, eine einzige Betriebsposition des ersten Gehäuseelements relativ zum zweiten Gehäuseelement und eine Einklappposition vorzusehen. Dadurch kann nach einmaliger Einstellung der Bildaufnahmeeinheit der Kamera diese auch nach etwaigen Kollisionen oder Verstellungen des ersten Gehäuseelements relativ zum zweiten Gehäuseelement in einer vordefinierten Position bleiben, die optimal zum Erfassen der durch die Bildaufnahmeeinheit zu erfassenden Sichtbereiche ist.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Gehäuseelement an der Fahrzeugkarosserie lösbar und verstellbar befestigbar. Das bedeutet, dass eine vordefinierte Einstellung mittels der Befestigung des zweiten Gehäuseelements an der Fahrzeugkarosserie in einer definierten Position vorgenommen werden kann und somit der Kameraarm, wenn eine einzige Betriebsposition vorgesehen ist, bezüglich der Ausrichtung des ersten Gehäuseelements zum zweiten Gehäuseelement, die Bildaufnahmeeinheit stets in einer definierten, aber dennoch optimal einstellbaren Position bezüglich des Fahrzeugs und im Hinblick auf die von ihr zu erfassenden Sichtfelder und Sichtbereiche ist.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben in denen:
1 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Fahrerkabine eines Nutzfahrzeugs betrachtet von hinten nach vorne ist, wobei jeweils auf einer rechten und einer linken Seite des Fahrzeugs ein erfindungsgemäßer Kameraarm angebracht ist;
2 eine detailliertere Ansicht des Kameraarms aus 1 ist;
3 eine Ausführungsform eines Kameraarms zeigt;
4 eine weitere Ausführungsform des Kameraarms zeigt,
5 eine Darstellung eines Schwenkmechanismus für den Kameraarm zeigt; und
6 eine weitere Darstellung eines Schwenkmechanismus für den Kameraarm zeigt.
1 und 2 zeigen jeweils ein Kraftfahrzeug 100, hier ein Nutzfahrzeug, wie beispielsweise einen LKW, das mit zwei erfindungsgemäßen Kameraarmen 10 ausgestattet ist. In der dargestellten Ausführungsform sind die Kameraarme 10 jeweils rechts und links am Fahrzeug angebracht und sind als längliche Bauteile gestaltet, die sich in Links-Rechts-Richtung weg vom Fahrzeug, im Wesentlichen horizontal nach außen, erstrecken. Dabei ist ihre Erstreckung in Links-Rechts-Richtung derart gewählt, dass ein Abstand (in 1 mit L bezeichnet) zwischen der Fahrzeugseitenwand und dem äußeren, freien Ende des Kameraarms 10 vorgesehen wird, so dass eine am äußeren, freien Ende bzw. in diesem Bereich angebrachte Bildaufnahmeeinheit 18 beanstandet zu dem Fahrzeug 100, insbesondere dessen Seitenwand, angebracht sein kann. Die in 1 und 2 gewählten Ansichten sind dabei derart, dass von einem Heckbereich des Fahrzeugs 100 nach vorne geblickt wird.
Wie in 2 dargestellt ist, enthält der Kameraarm 10 ein erstes Gehäuseelement 12 und ein zweites Gehäuseelement 14. Das erste Gehäuseelement 12 ist mit dem zweiten Gehäuseelement 14 über einen Schwenkmechanismus 16 verbunden, der ein Schwenken des ersten Gehäuseelements 12 bezüglich des zweiten Gehäuseelements 14 um die Drehachse A, die im Wesentlichen vertikal verläuft, ermöglicht. Wie in 2 gezeigt ist, ist die Bildaufnahmeeinheit 18, die nach hinten gerichtet ist und beispielsweise bei einem Nutzfahrzeug das Sichtfeld eines Hauptspiegels und das Sichtfeld eines Weitwinkelspiegels erfasst, am freien Ende des Kameraarms 10 nach hinten blickend angeordnet.
Der Schwenkmechanismus 16 kann beispielsweise mittels eines Friktionslagers oder mittels eines Rastlagers ausgebildet sein. Auch ist es möglich, zusätzlich zum Friktionslager oder Rastlager einen Motorantrieb 17, beispielsweise einen Elektromotor, vorzusehen, der in der in 3 dargestellten Ausführungsform beispielsweise im zweiten Gehäuseelement untergebracht ist. Gesteuert durch Signale, die der Motor 17 vom Fahrzeuginnenraum, beispielsweise einem Bedienelement, empfängt, oder von Sensoren am Fahrzeug empfängt, treibt der Motor den Schwenkmechanismus 16 an, so dass das erste Gehäuseelement 12 bezüglich des zweiten Gehäuseelements 14 eingeklappt wird. Wie in 3 dargestellt ist, kann der Motor 17 auch mit einer Versorgungseinheit 19 der Spiegelersatzsystem-Kamera verbunden sein, die wie die Bildaufnahmeeinheit 18 im ersten Gehäuseelement 12 untergebracht ist. Die Versorgungseinheit 19 versorgt in der dargestellten Ausführungsform die Bildaufnahmeeinheit 18 mit Steuerungssignalen und gibt andererseits von der Bildaufnahmeeinheit 18 erfasste Daten, ggf. nach Bearbeitung, an eine (nicht dargestellte) Anzeigeeinheit im Fahrzeuginnenraum 101 (1). Die Versorgungseinheit 19 kann ferner mit dem Elektromotor 17 verbunden sein, ebenso wie mit einem Kollisionssensor 20, der entweder in die Bildaufnahmeeinheit 18 integriert ist oder, wie es in 3 dargestellt ist, als separates Bauteil 20 ausgebildet ist und beispielsweise auch in das erste Gehäuseelement 12 integriert sein kann. Wenn der Kollisionssensor 20 erfasst, dass eine Kollision des ersten Gehäuseelements 12 mit einem Hindernis kurz bevorsteht, gibt er entsprechende Signale an die Versorgungseinheit 19, welche wiederum den Elektromotor 17 derart steuert, dass dieser das erste Gehäuseelement 12 bezüglich des zweiten Gehäuseelements 14 einklappt, so dass das erste Gehäuseelement 12 beispielsweise nahezu parallel zur Seitenwand des Fahrzeugs 100 ist.
Bei der in 4 dargestellten Ausführungsform ist im Unterschied zu der in 3 dargestellten Ausführungsform die Versorgungseinheit 19 im ersten Gehäuseelement untergebracht.
Bei der in 4 dargestellten Ausführungsform ist am äußeren Ende des Kameraarms 10 ferner ein Blinker 21, der eine Funktionskomponente für das Fahrzeug bildet, integriert. Andere Funktionskomponenten können nach Bedarf vorgesehen werden. Außerdem ist ein Stoßabsorber 22 in Form einer Gummileiste, beispielsweise am freien Ende des Kameraarms, angebracht.
5 und 6 zeigen einen Schwenkmechanismus 16 in verschiedenen Ausführungsformen. Der Schwenkmechanismus 16 ist durch einen Bolzen 161 gebildet, der das erste Gehäuseelement 12 und das zweite Gehäuseelement 14 verbindet und um den das erste Gehäuseelement 12 bezüglich des zweiten Gehäuseelementes 14 relativ schwenkbar ist. Ein Federelement 162 ist jeweils vorgesehen, das das Gehäuseelement 12 bezüglich des zweiten Gehäuseelements 14 in eine bestimmte Position vorbelastet, beispielsweise die ausgefahrene Position oder Betriebsposition, bei der die Bildaufnahmeeinheit 18 so ausgerichtet ist, dass der einzusehende Bereich durch die Bildaufnahmeeinheit 18 erfasst wird. Ferner ist zwischen dem ersten Gehäuseelement 12 und dem zweiten Gehäuseelement 14 um den Bolzen 161 herum angeordnet ein Reibelement 163 (d. h. eine im Betrieb waagrechte Fläche) vorgesehen, das eine unerwünschte Verstellung des ersten Gehäuseelements 12 bezüglich des zweiten Gehäuseelements 14 durch die zu überwindende Reibkraft verhindert. Nur bei Kräften, die auf das erste Gehäuseelement 12 wirken, die diese Reibkraft übersteigen, klappt das erste Gehäuseelement 12 bezüglich des zweiten Gehäuseelementes 14 ein oder weg.
Bei dem in 6 dargestellten Schwenkmechanismus 16 ist zusätzlich oder alternativ zu dem Friktionslager eine Rasteinrichtung 164 vorgesehen, die die Betriebsposition und ggf. weitere Positionen des ersten Gehäuseelementes 12 bezüglich des zweiten Gehäuseelementes 14 sichert, indem ein Formschluss zwischen vom zweiten Gehäuseelement 14 vorspringenden Nasen, die in entsprechende Vertiefungen am ersten Gehäuseelement 12 eingreifen, gegeben wird. Die vorspringenden Nasen sind so geformt, dass beim Auftreten einer Kraft einer bestimmten Größe die Rastnasen aus den ihnen zugeordneten Vertiefungen gedrückt werden, so dass das erste Gehäuseelement 12 und das zweite Gehäuseelement 14 auseinandergedrückt werden und sich relativ zueinander drehen können. Alternativ können die vorspringenden Nasen dabei vorzugsweise derart ausgebildet sein, dass sie sich bei Einwirken einer größeren Kraft als der normalerweise im Betrieb auftretenden Kraft verformen, so dass das zweite Gehäuseelement 14 zum ersten Gehäuseelement 12 beweglich ist bzw. das erste Gehäuseelement 12 weg- oder einklappen kann. Möglich ist auch eine Ausgestaltung des Schwenkmechanismus 16, bei dem nur Rastlager, ohne Friktions- oder Reibelement, vorgesehen sind.
Bezugszeichenliste

10: Kameraarm
12: erstes Gehäuseelement
14: zweites Gehäuseelement
16: Schwenkmechanismus
17: Elektromotor
18: Bildaufnahmeeinheit
19: Versorgungseinheit
20: Kollisionssensor
21: Blinker
22: Stoßabsorber
100: Kraftfahrzeug
101: Fahrzeuginnenraum
161: Bolzen
162: Federelement
163: Reibelement
164: Rasteinrichtung
A: Schwenkachse
L: Abstand

Claims

Kameraarm (10) für eine Spiegelersatzsytem-Kamera eines Kraftfahrzeugs (100), mit einem ersten Gehäuseelement (12) und einem zweiten Gehäuseelement (14), wobei das erste Gehäuseelement (12) eine Bildaufnahmeeinheit (18) der Spiegelersatzsystem-Kamera aufnimmt und das zweite Gehäuseelement (14) angepasst ist, lagefest mit der Karosserie des Kraftfahrzeugs (100) verbunden zu werden, wobei das erste Gehäuseelement (12) bezüglich des zweiten Gehäuseelements (14) in einer festen, nicht abgeklappten Betriebsposition feststellbar ist und zwischen dem ersten Gehäuseelement (12) und dem zweiten Gehäuseelement (14) ein Schwenkmechanismus (16) vorgesehen ist, so dass das erste Gehäuseelement (12) relativ zum zweiten Gehäuseelement (14) um eine Schwenkachse (A) schwenkbar und beim Einwirken einer größeren Kraft als der normalerweise im Betrieb auftretenden Kraft weg- oder einklappbar ist.
Kameraarm (10) nach Anspruch 1, wobei der Schwenkmechanismus (16) ein Friktionslager enthält.
Kameraarm (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Schwenkmechanismus (16) ein Rastlager enthält.
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schwenkmechanismus (16) einen Federmechanismus enthält, der das erste Gehäuseelement (12) relativ zum zweiten Gehäuseelement (14) in eine nicht-abgeklappte Betriebsposition vorbelastet.
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kamera weiter eine Versorgungseinheit (19) für die Bildaufnahmeeinheit (18) enthält und die Versorgungseinheit (19) im ersten Gehäuseelement (12) oder im zweiten Gehäuseelement (14) angeordnet ist.
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Schwenkmechanismus (16) motorisch steuerbar ist.
Kameraarm (10) nach Anspruch 6, wobei die Bildaufnahmeeinheit (18) und/oder eine Versorgungseinheit (19) den Schwenkmechanismus (16) steuert.
Kameraarm (10) nach Anspruch 6, wobei der Schwenkmechanismus (16) durch im Fahrzeuginnenraum (101) angeordnete Steuerelemente steuerbar ist.
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter enthaltend einen Kollisionswarnsensor (20).
Kameraarm (10) nach Anspruch 9, wobei der Kollisionswarnsensor (20) mit einem Signalgeber fur den Fahrer des Kraftfahrzeugs (100) gekoppelt ist.
Kameraarm (10) nach Anspruch 9 oder 10, wobei der Kollisionswarnsensor (20) mit einer Steuerung zum Abklappen des ersten Gehäuseteils (12) relativ zum zweiten Gehäuseteil (14) gekoppelt ist.
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiter enthaltend einen Stoßabsorber (22).
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in den Kameraarm (10) weitere Funktionskomponenten (21) für das Kraftfahrzeug (100) integriert sind.
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bildaufnahmeeinheit (18) im ersten Gehäuseelement (12) verstellbar gelagert ist.
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Gehäuseelement (14) verstellbar an der Karosserie des Kraftfahrzeugs (100) befestigbar ist.
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Gehäuseelement (12) bezüglich des zweiten Gehäuseelements (14) in verschiedenen relativen Schwenkpositionen feststellbar oder verrastbar ist.
Kameraarm (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Gehäuseelement (12) relativ zu dem zweiten Gehäuseelement (14) in zumindest einer Relativschwenkposition feststellbar ist und aus der Relativschwenkposition lösbar ist, wenn eine auf das erste Gehäuseelement (12) in zumindest einer vorgegebenen Schwenkrichtung aufgebrachte Kraft einen bestimmten Wert übersteigt.