DE102012013279A1 - Verfahren zum Betrieb einer Rührwerkskugelmühle sowie Rührwerkskugelmühle dafür - Google Patents
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Abstract
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Rührwerkskugelmühle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Rührwerkskugelmühle zur Durchführung des Verfahrens.
- Rührwerkskugelmühlen, die auch als Attritoren bezeichnet werden, sind mit vertikal oder horizontal angeordneter Rührwelle bekannt.
- Im nassen Betrieb entsprechender aus der Praxis bekannter Rührwerkskugelmühlen wird eine fließfähige Mahlgutsuspension insbesondere kontinuierlich mittels einer Pumpe von einem Produkteinlauf auf der Eintragsseite eines Mahlraumes in einem Gehäuse der Rührwerkskugelmühle zu einem Produktauslauf auf der Austragsseite des Mahlraumes gefördert.
- Die sich im Mahlraum drehende Rührwelle eines Mahl- oder Rührwerkes, das auch Rührelemente, wie z. B. Stäbe oder Scheiben, enthalten oder nur ein glattwandiger Rührkörper sein kann, leitet Energie in eine Mahlkörperfüllung (nicht gezeigt) im Mahlraum ein. An den Kontaktstellen der durch die Drehung der Rührwelle bewegten Mahlkörper erfolgt die Beanspruchung und damit Zerkleinerung des Mahlgutes, insbesondere durch Prall- und Scherkräfte. Üblich ist ein Feststoffgehalt von 30 bis 60 in der Suspension. Dies entspricht einer Beladung von 300 kg bis 600 kg Mahlgut pro m3 Flüssigkeit, wie insbesondere Wasser.
- Vor dem Produktauslauf ist ein Trennsystem, insbesondere bestehend aus einem rotierenden äußeren Korb und einem statischen zylinderförmigen Sieb in dessen Inneren, angeordnet. In dem Trennsystem erfolgt die Trennung von in der Mühle verbleibenden Mahlkörpern und der Suspension mit gemahlenem Mahlgut, das so die Rührwerkskugelmühle verlässt.
- Prinzipiell kann eine derartige Mühle auch trocken betrieben werden, wie aus der Praxis bekannt ist. Um vor allem im Hinblick auf die Partikelkonzentration ähnliche Verhältnisse im Mahlraum zu gewährleisten, kann mit dem Mahlgut jedoch nur ein sehr geringer Gasvolumenstrom (statt einer Flüssigkeit im nassen Betrieb) zugeführt werden, der für den Produkttransport vom Produkteinlauf bis durch den Produktauslauf hindurch alleine nicht ausreicht. Ursache ist die um etwa einen Faktor 1000 geringere Dichte von Gasen im Vergleich zu Flüssigkeiten.
- Im Mahlraum selbst führt dies üblicherweise zu keinen Problemen, da die Bewegung von Rührwelle und Mahlkörpern auch das Mahlgut ”mitnimmt”. Problematisch wird hingegen der Produktaustrag im Bereich des Trennsystems. An dieser Stelle kommt es zu Anbackungen und Ansätzen des Mahlgutes. Diese Anbackungen und Ansätze wachsen ”von hinten” in den Mahlraum hinein. Dadurch brechen der Mahlgutaustrag und damit der Durchsatz der trocken betriebenen Rührwerkskugelmühle zusammen. Dies führt letztlich zu dem Nachteil, dass dann ein kontinuierlicher Betrieb nicht mehr möglich ist.
- Die vorliegende Erfindung hat und erreicht das Ziel, den trockenen Betrieb von Rührwerkskugelmühlen zu verbessern und insbesondere Anbackungen und Ansätze von Mahlgut am Trennsystem, oder anders ausgedrückt eine Verstopfung des Trennsystems, vor dem Produktauslauf zumindest weitgehend zu verhindern.
- Dieses Ziel wird mit einem Verfahren zum Betrieb einer Rührwerksmühle nach dem Anspruch 1 erreicht.
- Das erfindungsgemäße Verfahren zum trockenen Betrieb einer Rührwerkskugelmühle mit einem Mühlengehäuse, das einen Mahlraum umschließt, in dem eine drehbare Rührwelle horizontal zwischen einer Eintragsseite und einer Austragsseite verläuft und in dem sich Mahlkörper befinden, wobei
- – auf der Eintragsseite durch einen Produkteinlauf zu mahlendes Mahlgut in den Mahlraum zugeführt wird,
- – das zu mahlende Mahlgut von der Eintragsseite längs der Rührwelle in einer Transportrichtung parallel zur Axialrichtung der Rührwelle zur Austragsseite transportiert und dabei durch die Mahlkörper gemahlen wird,
- – gemahlenes Mahlgut auf der Austragsseite aus dem Mahlraum austritt, indem es bezüglich der Transportrichtung radial durch ein Trennsystem hindurch geht, das die Mahlkörper abhält, und
- – das gemahlene Mahlgut danach die Rührwerkskugelmühle durch einen dem Trennsystem nachgeschalteten Produktauslauf verlässt,
- D. h., dass das Austragsgas erst unmittelbar im Vorfeld des Trennsystems zugeführt wird. Das Austragsgas bewirkt einerseits in diesem Bereich eine Beschleunigung des gemahlenen Mahlgutes zum Trennsystem hin, wodurch ein Absetzen von gemahlenem Mahlgut auf der Oberfläche des Trennsystems verhindert oder zumindest verringert wird, und andererseits ein Abblasen der Oberfläche des Trennsystems, wodurch geringe Mengen von dort verbliebenem gemahlenen Mahlgut weggeblasen werden. Eine Verstopfung des Trennsystems wird dadurch wirksam verhindert.
- Es ist ferner besonders bevorzugt, wenn das Austragsgas auf der Austragsseite im Bereich des Trennsystems in einer von der Transportrichtung abweichenden Richtung in den Mahlraum geleitet wird.
- Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, dass zusätzlich zu dem zu mahlenden Mahlgut auf der Eintragsseite der Rührwerksmühle ein Gasvolumenstrom in den Mahlraum eingebracht wird, und dass der Gasvolumenstrom zum Transport des zu mahlenden Mahlgutes beiträgt, dass der Gasvolumenstrom nur 5% bis 20%, vorzugsweise 5% bis 10% der gesamten Gasmenge ausmacht, die die Rührwerksmühle durch das Trennsystem und den Produktauslauf verlässt, und dass die Zuführung von Austragsgas so gewählt wird, dass die Beladung des gesamten die Rührwerksmühle durch das Trennsystem und den Produktauslauf verlassenden Gases mit ausgetragenem Mahlgut etwa 0,3 kg/m3 bis 0,7 kg/m3 beträgt.
- Weiterhin kann mit Vorzug vorgesehen sein, dass die Beladung des gesamten die Rührwerksmühle durch das Trennsystem und den Produktauslauf verlassenden Gases mit ausgetragenem Mahlgut etwa 0,4 kg/m3 bis 0,6 kg/m3 beträgt.
- Es ist ferner bevorzugt, dass ein Windsichter In-Line mit dem die Rührwerksmühle durch das Trennsystem und den Produktauslauf verlassenden Gas-Mahlgut-Gemisch beaufschlagt wird.
- Die Erfindung schafft ferner eine Rührwerkskugelmühle zur Durchführung des vorerläuterten Verfahrens, wobei das Trennsystem einen statischen Sieb mit einer freien Lochfläche hat, die so gewählt ist, dass die Durchtrittsgeschwindigkeit des die Rührwerksmühle durch das Trennsystem und den Produktauslauf verlassenden Gases etwa 10 m/s bis 30 m/s, bevorzugt 15 m/s bis 25 m/s beträgt.
- Vorzugsweise ist auf der Austragsseite ein Mühlenboden vorhanden, der Austragsgas-Eintrittsbohrungen zum Eintritt des Austragsgases in den Mahlraum aufweist, und sind diese Austragsgas-Eintrittsbohrungen mit einem Sieb abgedeckt.
- Es ist ferner bevorzugt, wenn die Austragsgas-Eintrittsbohrungen zum Eintritt des Austragsgases in den Mahlraum so angeordnet und/oder ausgerichtet sind, dass Austragsgas zumindest teilweise, vorzugsweise im Wesentlichen entgegen der Transportrichtung in den Mahlraum eingebracht wird.
- Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung besteht darin, dass die Austragsgas-Eintrittsbohrungen über ein spiralförmiges Austragsgas-Verteilergehäuse mit einer gemeinsamen Austragsgas-Ansaugleitung versorgt werden.
- Weitere bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und ihrer einzelnen Aspekte ergeben sich aus Kombinationen der abhängigen Ansprüche sowie aus den gesamten vorliegenden Anmeldungsunterlagen.
- Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung lediglich exemplarisch näher erläutert, in der
-
1 in einer schematischen Schnittansicht ein Ausführungsbeispiel einer Rührwerkskugelmühle veranschaulicht, und -
2 in einer schematischen vergrößerten teilweisen Schnittansicht der Rührwerkskugelmühle aus der1 weitere Einzelheiten verdeutlicht. - Anhand der nachfolgend beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs- und Anwendungsbeispiele wird die Erfindung lediglich exemplarisch näher erläutert, d. h. sie ist nicht auf diese Ausführungs- und Anwendungsbeispiele beschränkt. Verfahrens- und Vorrichtungsmerkmale ergeben sich jeweils analog auch aus Vorrichtungs- bzw. Verfahrensbeschreibungen.
- Einzelne Merkmale, die im Zusammenhang mit einem konkreten Ausführungsbeispiel angeben und/oder dargestellt sind, sind nicht auf dieses Ausführungsbeispiel oder die Kombination mit den übrigen Merkmalen dieses Ausführungsbeispiels beschränkt, sondern können im Rahmen des technisch Möglichen, mit jeglichen anderen Varianten, auch wenn sie in den vorliegenden Unterlagen nicht gesondert behandelt sind, kombiniert werden.
- Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Figuren und Abbildungen der Zeichnung bezeichnen gleiche oder ähnliche oder gleich oder ähnlich wirkende Komponenten. Anhand der Darstellungen in der Zeichnung werden auch solche Merkmale deutlich, die nicht mit Bezugszeichen versehen sind, unabhängig davon, ob solche Merkmale nachfolgend beschrieben sind oder nicht. Andererseits sind auch Merkmale, die in der vorliegenden Beschreibung enthalten, aber nicht in der Zeichnung sichtbar oder dargestellt sind, ohne weiteres für einen Fachmann verständlich.
- In den
1 und2 ist exemplarisch eine zum trockenen Betrieb ausgelegte Rührwerkskugelmühle1 im Längsschnitt bzw. als vergrößerter Teil davon gezeigt. Die Rührwerkskugelmühle1 enthält ein Mühlengehäuse2 , das einen insbesondere zylindrischen Mahlraum3 umschließt. In dem Mahlraum3 ist eine Rührwelle4 horizontal zwischen einer Eintragsseite5 und einer Austragsseite6 des Mühlengehäuses2 drehbar angeordnet. Ferner befinden sich in dem Mahlraum3 Mahlkörper M, die zumeist aus Stahl, Glas oder verschleißfesten keramischen Materialien bestehen, worauf die vorliegende Erfindung aber nicht beschränkt ist, und von denen der Übersichtlichkeit halber nur einige exemplarisch in der1 gezeigt sind. - Die sich im Mahlraum
3 im Betrieb der Rührwerkskugelmühle1 drehende Rührwelle4 ist Bestandteil allgemein eines Mahl- oder Rührwerkes, das allgemein bekannt ist und das auch Rührelemente4' , wie z. B. Stäbe oder Scheiben, enthalten oder nur ein glattwandiger Rührkörper sein kann. Auf Einzelheiten von Mahl- oder Rührwerken wird hier nicht weiter eingegangen, da die vorliegende Erfindung unabhängig von jedweden entsprechenden Bauweisen ist. Durch die Drehung der Rührwelle4 wird Energie in die Mahlkörperfüllung im Mahlraum3 eingeleitet. Üblicherweise, aber nicht beschränkend, ist das neben dem Mahl- oder Rührwerk freie Volumen des Mahlraumes3 z. B. zu 70% bis 90% mit Mahlkörpern M gefüllt. - Auf der Eintragsseite
5 befindet sich ein Produkteinlauf5' , durch den zu mahlendes Mahlgut7 in den Mahlraum3 zugeführt wird. Das zu mahlende Mahlgut7 ist in der1 durch kleine Quadrate symbolisiert, die nur stellenweise exemplarisch angegeben sind, um die Übersichtlichkeit der zeichnerischen Darstellung zu erhalten. - Zusätzlich zu dem zu mahlenden Mahlgut
7 wird auf der Eintragsseite5 der Rührwerksmühle1 in den Mahlraum3 ein geringer Gasvolumenstrom10 (in den1 und2 mit Pfeilen mit lang strichpunktierten Linien dargestellt) eingebracht, der zum Transport des zu mahlenden Mahlgutes7 in einer Transportrichtung T parallel zur Axialrichtung A der Rührwelle4 beiträgt, alleine aber nicht ausreicht. Hauptsächlich durch die sich im Betrieb der Rührwerkskugelmühle1 drehende Rührwelle4 wird das zu mahlende Mahlgut7 von der Eintragsseite5 längs der Rührwelle4 in der Transportrichtung T parallel zur Axialrichtung A der Rührwelle4 zur Austragsseite6 transportiert und dabei durch die Mahlkörper M gemahlen. - Gemahlenes Mahlgut
7' tritt dann auf der Austragsseite6 aus dem Mahlraum3 aus, indem es bezüglich der Transportrichtung T radial durch ein Trennsystem8 hindurch geht, das die Mahlkörper M abhält, d. h. im Mahlraum3 zurückhält. Danach verlässt das gemahlene Mahlgut7' die Rührwerkskugelmühle1 durch einen dem Trennsystem8 nachgeschalteten Produktauslauf6' . Das zu gemahlene Mahlgut7' ist in den1 und2 durch kleine Dreiecke symbolisiert, die nur stellenweise exemplarisch angegeben sind, um die Übersichtlichkeit der zeichnerischen Darstellung zu erhalten. - Das Trennsystem
8 enthält in üblicher Weise einen mit der Rührwelle mitrotierenden Korb18 , der im Wesentlichen die Mahlkörper M im Mahlraum3 zurückhält, und einen innerhalb des Korbes18 angeordneten zylindrischen statischen Sieb12 als weitere Barriere. An diesem statischen Sieb tritt das beim aus der Praxis bekannten Stand der Technik trocken laufender Rührwerkskugelmühlen vorkommende Anbacken oder Ansetzen des Mahlgutes auf, wodurch dieses statische Sieb verstopft wird, was wiederum den Betrieb einer solchen Rührwerkskugelmühle stört oder sogar verhindert. Wenn solche Anbackungen und Ansätze zusätzlich ”von hinten” in den Mahlraum hineinwachsen, wächst der Zwischenraum zwischen dem rotierenden Korb und dem statischen Sieb zu, was zu weiteren Betriebsstörungen bei solchen Rührwerkskugelmühlen führt. Durch diese Nachteile ist dann ein kontinuierlicher Betrieb nicht mehr möglich. - Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken ist bei der Rührwerkskugelmühle
1 auf der Austragsseite6 ferner ein das Mühlengehäuse2 abschließender Mühlenboden13 vorhanden, der Austragsgas-Eintrittsbohrungen14 zum Eintritt von Austragsgas9 (in den1 und2 mit Pfeilen mit kurzgestrichelten Linien dargestellt) in den Mahlraum3 aufweist, wozu Einzelheiten in der vergrößerten Darstellung der2 gut zu erkennen sind. - Diese Austragsgas-Eintrittsbohrungen
14 sind mit einem Sieb15 , wie beispielsweise einem Spaltsieb, abgedeckt. Ferner sind die Austragsgas-Eintrittsbohrungen14 zum Eintritt des Austragsgases9 in den Mahlraum3 so angeordnet und/oder ausgerichtet, dass das Austragsgas9 zumindest teilweise, bevorzugt im Wesentlichen entgegen der Transportrichtung T in den Mahlraum3 einströmt. Zur Versorgung der Austragsgas-Eintrittsbohrungen14 mit dem Austragsgas9 ist ein spiralförmiges Austragsgas-Verteilergehäuse16 vorgesehen, das um den Produktauslauf6' herumgeht. Das Austragsgas-Verteilergehäuse16 ist mit einer Austragsgas-Ansaugleitung17 verbunden, so dass alle Austragsgas-Eintrittsbohrungen14 gemeinsam von einer Austragsgasquelle (nicht gezeigt) versorgt werden. - Im Betrieb der Rührwerkskugelmühle
1 wird das Austragsgas9 auf der Austragsseite6 im Bereich des Trennsystems8 in den Mahlraum3 geleitet. Dies führt dazu, dass das Austragsgas9 zusammen mit dem Gasvolumenstrom10 und dem gemahlenen Mahlgut7' bezüglich der Transportrichtung T radial oder senkrecht dazu durch das Trennsystem8 hindurch geht und so das Austragsgas9 , der Gasvolumenstrom10 und das gemahlene Mahlgut7' den Mahlraum3 durch das Trennsystem8 und weiter durch den Produktauslauf6' verlassen. - Durch die Anordnung und Ausrichtung der Austragsgas-Eintrittsbohrungen
14 wird das Austragsgas9 auf der Austragsseite6 im Bereich des Trennsystems8 in einer von der Transportrichtung T abweichenden Richtung in den Mahlraum3 geleitet. Die Prozesse im Mahlraum3 , d. h. der Transport des zu mahlenden Mahlgutes7 längs der Rührwelle4 in der Richtung von der Eintragsseite5 zur Austragsseite6 und der Mahlvorgang als solcher, werden von dem einströmenden Austragsgas9 nicht beeinflusst, da das Austragsgas9 diese Bereiche des Mahlraumes3 nicht erreicht, sondern entsprechend der allgemeinen Transportbewegung des Mahlgutes7 ,7' in das Trennsystem8 strömt. - Zu beachten ist, dass der Gasvolumenstrom
10 , wie oben angegeben, nur gering ist und nur 5% bis 20%, vorzugsweise nur 5% bis 10% der gesamten Gasmenge ausmacht, die die Rührwerksmühle1 durch das Trennsystem8 und den Produktauslauf6' verlässt. Anders ausgedrückt, ist der Anteil des Austragsgases9 an der gesamten Gasmenge, die die Rührwerksmühle1 durch das Trennsystem8 und den Produktauslauf6' verlässt, bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel mindestens 80%, vorzugsweise mindestens 90%, und höchstens 95%. - Dabei wird die Zuführung von Austragsgas
9 so gewählt, dass die Beladung des gesamten die Rührwerksmühle1 durch das Trennsystem8 und den Produktauslauf6' verlassenden Gases mit ausgetragenem Mahlgut7' etwa 0,3 kg/m3 bis 0,7 kg/m3, bevorzugt etwa 0,4 kg/m3 bis 0,6 kg/m3, beträgt. - Das statische Sieb
12 des Trennsystems8 ist ferner mit Vorzug so gestaltet, dass er eine freie Lochfläche hat, die so gewählt ist, dass die Durchtrittsgeschwindigkeit des die Rührwerksmühle1 durch das Trennsystem8 und den Produktauslauf6' verlassenden Gases (Volumenstromes) etwa 10 m/s bis 30 m/s, bevorzugt 15 m/s bis 25 m/s beträgt. Diese Durchtrittsgeschwindigkeit oder Strömungsgeschwindigkeit ist folgendermaßen definiert:Durchtrittsgeschwindigkeit = Volumenstrom/freie Lochfläche - Mit dem Austragsgas
9 wird sozusagen das gemahlene Mahlgut7' unmittelbar vor dem Trennsystem8 auf eine höhere Geschwindigkeit gebracht, so dass es den rotierenden Korb18 und vor allem das statische Sieb12 leicht passieren kann und nicht an den entsprechenden Oberflächen hängen bleibt, wie oben erläutert wurde. Dieser Volumenstrom kann allgemein so gewählt werden, dass ein sicherer Produkttransport aus dem Mahlraum3 durch das Trennsystem8 nach außen erfolgt. Der rotierende Korb18 und vor allem das statische Sieb12 bleiben frei und behindern einen kontinuierlichen Betrieb der Rührwerkskugelmühle1 nicht. - Auch wenn vorstehend beschrieben wurde, das Austragsgas
9 entgegen der Transport- oder Förderrichtung T des Mahlgutes7 längs der Rührwelle4 zuzuführen, so ist dies nicht beschränkend gedacht. Vorzugsweise ist die Einströmrichtung des Austragsgases9 Austragsgas-Eintrittsbohrungen14 in den Mahlraum3 so, dass diese Einströmrichtung zu der besagten Transportrichtung T unter einem Winkel von > 0° erfolgt, insbesondere einem Winkel zwischen 90° und 180°. Mit anderen Worten ist es bevorzugt, dass das Austragsgas9 nicht in der Transport- oder Förderrichtung T des Mahlgutes7 längs der Rührwelle4 zugeführt wird. - Die Rührwerkskugelmühle
1 kann noch gemäß den in der1 gezeigten Ausführungsbeispiel einen Windsichter11 enthalten, der In-Line mit dem die Rührwerkskugelmühle1 durch das Trennsystem8 und den Produktauslauf6' verlassenden Gas-Mahlgut-Gemisch beaufschlagt wird. - Die Erfindung ist anhand der Ausführungsbeispiele in der Beschreibung und in der Zeichnung lediglich exemplarisch dargestellt und nicht darauf beschränkt, sondern umfasst alle Variationen, Modifikationen, Substitutionen und Kombinationen, die der Fachmann den vorliegenden Unterlagen insbesondere im Rahmen der Ansprüche und der allgemeinen Darstellungen in der Einleitung dieser Beschreibung sowie der Beschreibung der Ausführungsbeispiele entnehmen und mit seinem fachmännischen Wissen sowie dem Stand der Technik kombinieren kann. Insbesondere sind alle einzelnen Merkmale und Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung kombinierbar.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rührwerkskugelmühle
- 2
- Mühlengehäuse
- 3
- Mahlraum
- 4
- Rührwelle
- 4'
- Rührelemente
- 5
- Eintragsseite
- 5'
- Produkteinlauf
- 6
- Austragsseite
- 6'
- Produktauslauf
- 7
- zu mahlendes Mahlgut
- 7'
- gemahlenes Mahlgut
- 8
- Trennsystem
- 9
- Austragsgas
- 10
- Gasvolumenstrom
- 11
- Windsichter
- 12
- statisches Sieb
- 13
- Mühlenboden
- 14
- Austragsgas-Eintrittsbohrungen
- 15
- Sieb
- 16
- spiralförmiges Austragsgas-Verteilergehäuse
- 17
- Austragsgas-Ansaugleitung
- 18
- Korb
- A
- Axialrichtung
- M
- Mahlkörper
- T
- Transportrichtung
Claims (9)
- Verfahren zum trockenen Betrieb einer Rührwerkskugelmühle (
1 ) mit einem Mühlengehäuse (2 ), das einen Mahlraum (3 ) umschließt, in dem eine drehbare Rührwelle (4 ) horizontal zwischen einer Eintragsseite (5 ) und einer Austragsseite (6 ) verläuft und in dem sich Mahlkörper (M) befinden, wobei – auf der Eintragsseite (5 ) durch einen Produkteinlauf (5' ) zu mahlendes Mahlgut (7 ) in den Mahlraum (3 ) zugeführt wird, – das zu mahlende Mahlgut (7 ) von der Eintragsseite (5 ) längs der Rührwelle (4 ) in einer Transportrichtung (T) parallel zur Axialrichtung (A) der Rührwelle (4 ) zur Austragsseite (6 ) transportiert und dabei durch die Mahlkörper (M) gemahlen wird, – gemahlenes Mahlgut (7' ) auf der Austragsseite (6 ) aus dem Mahlraum (3 ) austritt, indem es bezüglich der Transportrichtung (T) radial durch ein Trennsystem (8 ) hindurch geht, das die Mahlkörper (M) abhält, und – das gemahlene Mahlgut (7' ) danach die Rührwerkskugelmühle (1 ) durch einen dem Trennsystem (8 ) nachgeschalteten Produktauslauf (6' ) verlässt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Austragsgas (9 ) auf der Austragsseite (6 ) im Bereich des Trennsystems (8 ) in den Mahlraum (3 ) geleitet wird, zusammen mit gemahlenem Mahlgut (7' ) bezüglich der Transportrichtung (T) radial durch das Trennsystem (8 ) hindurch geht und so den Mahlraum (3 ) zusammen mit gemahlenem Mahlgut (7' ) durch das Trennsystem (8 ) und weiter durch den Produktauslauf (6' ) verlässt. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Austragsgas (
9 ) auf der Austragsseite (6 ) im Bereich des Trennsystems (8 ) in einer von der Transportrichtung (T) abweichenden Richtung in den Mahlraum (3 ) geleitet wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu dem zu mahlenden Mahlgut (
7 ) auf der Eintragsseite (5 ) der Rührwerksmühle (1 ) ein Gasvolumenstrom (10 ) in den Mahlraum (3 ) eingebracht wird, und dass der Gasvolumenstrom (10 ) zum Transport des zu mahlenden Mahlgutes (7 ) beiträgt, dass der Gasvolumenstrom (10 ) nur 5% bis 20%, vorzugsweise 5% bis 10% der gesamten Gasmenge ausmacht, die die Rührwerksmühle (1 ) durch das Trennsystem (8 ) und den Produktauslauf (6' ) verlässt, und dass die Zuführung von Austragsgas (9 ) so gewählt wird, dass die Beladung des gesamten die Rührwerksmühle (1 ) durch das Trennsystem (8 ) und den Produktauslauf (6' ) verlassenden Gases mit ausgetragenem Mahlgut (7' ) etwa 0,3 kg/m3 bis 0,7 kg/m3 beträgt. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beladung des gesamten die Rührwerksmühle (
1 ) durch das Trennsystem (8 ) und den Produktauslauf (6' ) verlassenden Gases mit ausgetragenem Mahlgut (7' ) etwa 0,4 kg/m3 bis 0,6 kg/m3 beträgt. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Windsichter (
11 ) In-Line mit dem die Rührwerksmühle (1 ) durch das Trennsystem (8 ) und den Produktauslauf (6' ) verlassenden Gas-Mahlgut-Gemisch beaufschlagt wird. - Rührwerkskugelmühle (
1 ) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennsystem (8 ) ein statisches Sieb (12 ) mit einer freien Lochfläche hat, die so gewählt ist, dass die Durchtrittsgeschwindigkeit des die Rührwerksmühle (1 ) durch das Trennsystem (8 ) und den Produktauslauf (6' ) verlassenden Gases etwa 10 m/s bis 30 m/s, bevorzugt 15 m/s bis 25 m/s beträgt. - Rührwerkskugelmühle (
1 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Austragsseite (6 ) ein Mühlenboden (13 ) vorhanden ist, der Austragsgas-Eintrittsbohrungen (14 ) zum Eintritt des Austragsgases (9 ) in den Mahlraum (3 ) aufweist, und dass diese Austragsgas-Eintrittsbohrungen (14 ) mit einem Sieb (15 ) abgedeckt sind. - Rührwerkskugelmühle (
1 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Austragsgas-Eintrittsbohrungen (14 ) zum Eintritt des Austragsgases (9 ) in den Mahlraum (3 ) so angeordnet und/oder ausgerichtet sind, dass Austragsgas (9 ) zumindest teilweise, bevorzugt im Wesentlichen entgegen der Transportrichtung (T) in den Mahlraum (3 ) eingebracht wird. - Rührwerkskugelmühle (
1 ) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Austragsgas-Eintrittsbohrungen (14 ) über ein spiralförmiges Austragsgas-Verteilergehäuse (16 ) mit einer gemeinsamen Austragsgas-Ansaugleitung (17 ) versorgt werden.
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