-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tragstrukturbauteil, insbesondere eine als Gussteil ausgebildete vordere Federbeinaufnahme einer Kraftfahrzeugkarosserie.
-
Kraftfahrzeugkarosserien und deren tragende Strukturbauteile sollen bei einem möglichst geringen Gewicht dem Kraftfahrzeug eine geforderte Stabilität und Steifigkeit verleihen, um zum Beispiel einen optimalen Insassen- und Fußgängerschutz bereitstellen zu können. Ferner sollen Kraftfahrzeugkarosserien gegen vorzeitige Korrosion sowie Alterungsprozesse geschützt sein und somit eine hohe Lebensdauer aufweisen.
-
So ist beispielsweise aus der
DE 198 08 392 A1 eine Kraftfahrzeugtragstruktur mit einem Leichtmetall-Gussknoten bekannt, an welchem zum Beispiel Haltepunkte für eine Vorderachse integriert sind. Im Bereich derartiger achsseitiger Haltepunkte ist ferner ein Querträger als Hilfsrahmen angeschraubt, der eine zusätzliche Versteifung der Karosserie bewirken kann. In einer Endmontagekonfiguration sind zusätzlich zu dem Querträger ein Windlauf-Querträger im Bereich eines A-Säulen-Anschlussteils sowie ein Tunnel-Querträger an ein Anschlussteil im Bereich der Haltepunkte des Vorderwagen-Basisknotenelements angeschlossen.
-
Wenngleich die Ausgestaltung eines Vorderwagen-Basisknotenelements in Leichtmetallguss zu einer Verringerung des Fahrzeuggesamtgewichts beitragen kann, sind die Verbindungsabschnitte zu angrenzenden, etwa aus Stahlblech gefertigten Karosseriekomponenten jedoch mit einer Isolierung zu versehen, um etwaige Kontaktkorrosionen zwischen dem Leichtmetall-Gussbauteil und den angrenzenden Karosseriekomponenten aus Stahlblech zu vermeiden.
-
Ein geeignetes Isolationsmaterial muss hierbei über die gesamte Erstreckung vorgesehener Verbindungsflansche möglichst exakt aufgetragen, und vor einem Verbinden der Karosseriekomponenten gesondert kontrolliert werden. Insoweit ist die Montage eines als Leichtmetall-Gussbauteils ausgebildeten Vorderwagen-Basisknotenelements vergleichsweise aufwendig. Zudem kann gerade im Anschlussbereich an das Leichtmetall-Gussbauteil, insbesondere bei einer unvollständigen oder fehlerhaften Isolierung, vorzeitig Korrosion auftreten, die die Lebensdauer der Karosserie, mithin des gesamten Kraftfahrzeugs merklich verkürzen kann.
-
Davon abgesehen sind je nach Fahrzeuggeometrie, insbesondere aber bei weit nach vorn reichenden Frontscheiben von Kraftfahrzeugen die in Fahrzeugquerrichtung (y) liegenden Endabschnitte einer Kraftfahrzeugstirnwand unter Umständen nur recht schwer zugänglich. Da die Stirnwand jedoch den Fahrzeuginnenraum hermetisch vom Fahrzeugaußenraum trennt, müssen die in diesem Bereich vorgesehenen Karosseriebauteile abdichtend miteinander verbunden werden.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Tragstrukturbauteil einer Kraftfahrzeugkarosserie, insbesondere ein Strukturknotenbauteil bereitzustellen, welches eine einfache und effiziente Montage ermöglicht und welches insbesondere im Hinblick auf etwaige, im Kraftfahrzeug-Stirnwandbereich vorzusehende Abdichtungen optimiert ist. Des Weiteren soll das Tragstrukturbauteil kostengünstig herstellbar sein, eine hohe Lebensdauer aufweisen und ein vergleichsweise geringes Gewicht, insbesondere zur Reduzierung des Kraftfahrzeug-Gesamtgewichts aufweisen.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen
-
Diese Aufgabe wird mit einem Tragstrukturbauteil einer Kraftfahrzeugkarosserie gemäß Patentanspruch 1 sowie mit einer Kraftfahrzeugkarosserie gemäß Patentanspruch 11 und mit einem Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 14 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen jeweils Gegenstand abhängiger Patentansprüche sind.
-
Das insoweit vorgesehene Tragstrukturbauteil ist insbesondere als vorderer Strukturknoten einer Kraftfahrzeugkarosserie ausgebildet, der in etwa in Höhe der Kraftfahrzeug-Stirnwand strukturell mit einem im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Längsträger zu verbinden ist. Das Tragstrukturbauteil ist hierbei als Gussbauteil, insbesondere als Metallgussbauteil ausgebildet und weist eine Federbeinaufnahme sowie einen Stirnwandabschnitt auf, die miteinander einteilig verbunden oder die einteilig ausgebildet sind. Mit anderen Worten weist das als Gussbauteil gefertigte Tragstrukturbauteil einen Stirnwandabschnitt sowie einen Federbein-Aufnahmeabschnitt auf, welche beide als integraler Bestandteil des Metallgussbauteils ausgestaltet sind.
-
Das eine Federbeinaufnahme aufweisende Tragstrukturbauteil stellt bevorzugt eine, bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (y) außen liegenden Endabschnitt der Kraftfahrzeug-Stirnwand bereit, sodass eine Verbindung, mithin eine Verbindungsnaht des Tragstrukturbauteils mit der karosserieseitigen Stirnwand, in Fahrzeugquerrichtung (y) betrachtet, weiter zur Fahrzeugmitte hin verlagert werden kann, wo sie bei der Fahrzeugmontage recht problemlos zugänglich ist. Insofern kann die Anbindung und Befestigung des Tragstrukturbauteils, insbesondere aber dessen Abdichtung an und gegenüber der Fahrzeugstirnwand vereinfacht und letztlich verbessert werden.
-
In bevorzugter Weiterbildung weist das Tragstrukturbauteil ferner eine Frontscheibenauflage auf, die einteilig mit der Federbeinaufnahme und/oder einteilig mit dem Stirnwandabschnitt verbunden ist.
-
In ähnlicher Art und Weise kann nach einer weiteren Ausgestaltung ferner eine Radeinbaustrebe vorgesehen werden, die einteilig mit der Federbeinaufnahme, mit dem Stirnwandabschnitt und/oder die einteilig mit der Frontscheibenauflage verbunden oder dementsprechend einteilig ausgebildet ist. Mit anderen Worten weist das als Meallgussbauteil ausgebildete Tragstrukturbauteil mehrere Abschnitte, zumindest eine Federbeinaufnahme sowie einen Stirnwandabschnitt und nach bevorzugten Ausgestaltungen einen Frontscheiben-Auflageabschnitt sowie einen Radeinbau-Strebenabschnitt auf.
-
Durch die Integration von Federbeinaufnahme, Stirnwandabschnitt, Frontscheibenauflage und/oder Randeinbaustrebe in nur einem einzigen Gussbauteil kann der Montageprozess für die Federbeinaufnahme, insbesondere aber die Abdichtung und Verbindung mit angrenzenden Karosseriebauteilen, wie etwa der Frontscheibenauflage, dem Radeinbau sowie mit der Stirnwand des Kraftfahrzeugs vereinfacht und verbessert werden.
-
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass Federbeinaufnahme, Stirnwandabschnitt, Frontscheibenauflage und Radeinbaustrebe eine in sich geschlossene, etwa kastenartige Struktur bilden, wobei die einzelnen Abschnitte oder Komponenten des Tragstrukturbauteils aufgrund der integralen Ausgestaltung in einem Meallgussbauteil einerseits fest miteinander verbunden und andererseits zueinander abgedichtet sind.
-
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Tragstrukturbauteil als Stahlgussbauteil ausgebildet, welches zum Beispiel mittels Vollform-Gießverfahren herstellbar ist. Das Stahlgussbauteil ist hierbei insbesondere als dünnwandiges Stahlgussbauteil mit Wandstärken im Bereich von 1,5 bis 1,8 mm ausgebildet. Bereichsweise oder partiell kann, je nach Lasteinwirkung die Wanddicke des Stahlgussbauteils auch 2 bis 2,5 mm betragen. Durch die Ausbildung eines Stahlgussbauteils kann das Auftreten etwaiger Kontaktkorrosionen mit angrenzenden Komponenten der Kraftfahrzeugkarosserie von Anfang an vermieden werden. Auf etwaige Isoliermaßnahmen kann somit in vorteilhafter Weise verzichtet werden. Auch kann die Ausbildung in Form eines vergleichsweise dünnwandigen Stahlgussbauteils geforderten Stabilitätskriterien problemlos entsprechen.
-
Das etwa in Stahlguss ausgebildete Tragstrukturbauteil kann bei einer Fertigung, etwa nach dem Vollform-Gießverfahren mit einer seinem Lastanforderungsprofil entsprechenden geometrischen Ausgestaltung versehen werden. Auch können komplizierte sowie hinterschnittene Geometrien weitgehend problemlos gefertigt werden. Ferner können, insbesondere an besonders stark beanspruchten oder belasteten Abschnitten, einzelne Verstärkungselemente, wie etwa Verstärkungsrippen direkt in das Tragstrukturbauteil integriert werden.
-
Nach einer weiteren oder alternativen Ausgestaltung ist ferner denkbar, das Tragstrukturbauteil als Kunststoff-Gussteil auszubilden, welches zumindest bereichsweise mit zumindest einem strukturverstärkenden Einleger, insbesondere mit einem Metalleinleger oder dergleichen Verstärkungsbauteilen versehen ist. Ein Kunststoffbauteil kann hierbei insbesondere als Spritzguss-Bauteil ausgestaltet sein.
-
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Tragstrukturbauteil ferner einen Radhausabschnitt auf, welcher einteilig mit der Federbeinaufnahme, dem Stirnwandabschnitt, der Radeinbaustrebe und/oder mit der Frontscheibenauflage verbunden oder einteilig hiermit ausgebildet ist. Der Radhausabschnitt kann eine dem Radhaus entsprechende, gekrümmte oder bogenartige Formgebung aufweisen und insbesondere an seiner dem Rad abgewandten Seite eine oder mehrere Verstärkungsstrukturen, etwa in Form von Verstärkungsrippen, aufweisen.
-
Auch kann nach einer Weiterbildung ferner vorgesehen werden, dass zwischen dem Stirnwandabschnitt, der Federbeinaufnahme und der Radeinbaustrebe ein Endabschnitt einer Wasserablaufrinne angeordnet und einteilig mit den genannten Komponenten, dem Stirnwandabschnitt, der Federbeinaufnahme und/oder mit der Radeinbaustrebe ausgebildet ist. Indem die auch als Wasserkasten zu bezeichnende Wasserablaufrinne ebenfalls einteilig mit dem Stirnwandabschnitt und der Federbeinaufnahme sowie einteilig mit der Radeinbaustrebe verbunden ist, kann auch hier der Anbindungsbereich einer karosserieseitigen Ablaufrinne an das Tragstrukturbauteil, bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (y), weiter zur Fahrzeugmitte hin verlagert werden, sodass die Wasserablaufrinne von vornherein abdichtend mit der in Fahrzeugquerrichtung (y) hieran angrenzenden Radeinbaustrebe verbunden werden kann.
-
Die Ablaufrinne ist bevorzugt mit einem Ablauf versehen, über welchen das sich in der Rinne sammelnde Wasser in Fahrzeugquerrichtung (y), bevorzugt über eine in der Radeinbaustrebe ausgebildete Öffnung nach außen abgeführt werden kann. Aufgrund der einteiligen Ausgestaltung der Wasserablaufrinne und der Radeinbaustrebe erübrigt sich hier eine separate Verbindung und Abdichtung jener Karosseriekomponenten oder -Abschnitte.
-
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung geht die Frontscheibenauflage über eine daran angrenzende Abdeckung in den Stirnwandabschnitt über. Die aneinander angrenzenden Abschnitte Frontscheibenauflage, Abdeckung und Stirnwandabschnitt grenzen, in Fahrzeugquerrichtung (y) betrachtet, bevorzugt an einen oberen Rand der Radeinbaustrebe und bilden zusammen mit der Radeinbaustrebe die bereits erwähnte geschlossene, etwa kastenartig ausgebildete Struktur.
-
Hierbei ist anzumerken, dass auch die Ablaufrinne zur geschlossenen, kastenartig ausgestalteten Struktur oder Formgebung des Tragstrukturbauteils beitragen kann.
-
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist hierbei ferner vorgesehen, dass sich die Frontscheibenauflage, die Abdeckung und/oder der Stirnwandabschnitt im Wesentlichen parallel zur Flächennormalen der seitlich daran angrenzenden Radeinbaustrebe erstrecken. Frontscheibenauflage, Abdeckung sowie Stirnwandabschnitt erstrecken sich insoweit senkrecht zur Ausrichtung der Radeinbaustrebe und können mit dieser zusammen eine zumindest in drei Raumrichtungen geschlossene sowie abgedichtete kastenartige Struktur bereitstellen.
-
Nach einem weiteren unabhängigen Aspekt ist ferner eine Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen, die zumindest einen Längsträger und eine Stirnwand sowie zumindest ein zuvor beschriebenes Strukturbauteil aufweist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass in Endmontageposition des Strukturbauteils an der Kraftfahrzeugkarosserie, dessen Stirnwandabschnitt eine seitliche Verlängerung der Stirnwand der Kraftfahrzeugkarosserie bildet.
-
In ähnlicher Art und Weise kann nach einer Weiterbildung ferner vorgesehen sein, dass am oberen Ende der karosserieseitigen Stirnwand eine in Fahrzeuglängsrichtung nach vorn, etwa in Fahrtrichtung ragende mittlere Frontscheibenauflage vorgesehen ist. In Endmontageposition des zuvor beschriebenen Tragstrukturbauteils an der Kraftfahrzeugkarosserie kann dessen Frontscheibenauflage eine seitliche Verlängerung jener mittleren karosserieseitigen Frontscheibenauflage bilden.
-
Schließlich kann nach einer Weiterbildung ferner vorgesehen werden, dass die Radeinbaustrebe des Tragstrukturbauteils eine der Stirnwand in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs vorgelagert angeordnete Ablaufrinne seitlich begrenzt. Insoweit kann die am Tragstrukturbauteil vorgesehene Ablaufrinne als randseitige Verlängerung einer an der Kraftfahrzeug-Stirnwand angeordneten Ablaufrinne, etwa eines Wasserkastens ausgebildet sein.
-
Indem das Tragstrukturbauteil mehrere Abschnitte angrenzender Karosseriekomponenten, insbesondere der Stirnwand, der Scheibenauflage, einer Abdeckung, einer Radeinbaustrebe sowie einer Wasserablaufrinne in einem einzigen Gussbauteil vereint, vereinfacht sich die Montage des einen Strukturknoten bereitstellen Tragstrukturbauteils an der Karosserie. Die Anbindung an die angrenzenden Komponenten der Kraftfahrzeugkarosserie erfolgt nämlich nicht mehr direkt im geometrischen Knotenpunkt, sondern etwas entfernt hiervon, wobei der Abstand einer Verbindungsnaht zu angrenzenden Karosseriekomponenten durch die Erstreckung der jeweiligen, einteilig mit dem Tragstrukturbauteil ausgebildeten Karosserieabschnitte, wie etwa dem Stirnwandabschnitt, der Frontscheibenauflage, der Radeinbaustrebe oder der Wasserablaufrinne bestimmt wird.
-
Des Weiteren ist schließlich ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches eine zuvor beschriebene Kraftfahrzeugkarosserie oder zumindest ein zuvor beschriebenes Tragstrukturbauteil aufweist.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren erläutert. Hierbei zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines als Strukturknoten ausgebildeten Tragstrukturbauteils,
-
2 eine weitere perspektivische Ansicht des Tragstrukturbauteils,
-
3 eine Kraftfahrzeugkarosserie von schräg vorn betrachtet, vor Befestigung des Tragstrukturbauteils hieran und
-
4 die Kraftfahrzeugkarosserie gemäß 3 mit daran befestigtem Tragstrukturbauteil.
-
Detaillierte Beschreibung
-
Das in den 1 und 2 gezeigte Tragstrukturbauteil 10 fungiert als Strukturknoten und ist im Bereich der Kraftfahrzeug-Stirnwand 50 sowie eines Radhauses 46 eines Kraftfahrzeugs anzuordnen. Das als Metallguss, insbesondere als Stahlguss-Bauteil ausgebildete Tragstrukturbauteil 10 weist eine etwa topfförmig ausgebildete Federbeinaufnahme 12 oder einen Federbeindom sowie eine innere Radeinbaustrebe 14 auf, die sich in Endmontageposition am Kraftfahrzeug in etwa in der von der Fahrzeughochachse (z) und der von Fahrzeuglängsachse (x) gebildeten Ebene erstreckt.
-
Nach hinten, etwa der in den 3 und 4 angedeuteten Fahrtrichtung 58 abgewandt, schließt sich an einem oberen Endabschnitt der Radeinbaustrebe 14 eine Scheibenauflage 16 sowie angrenzend daran eine Abdeckung 22 an. Die Abdeckung 22 grenzt dabei andern Ends an einen Stirnwandabschnitt 18 des Tragstrukturbauteils. Wie aus den 1 und 2 ersichtlich, bilden die Federbeinaufnahme 12, die Radeinbaustrebe 14, die Scheibenauflage 16, die Abdeckung 22 sowie der Stirnwandabschnitt 18 eine weitgehend geschlossene Struktur, wobei diejenigen der Radeinbaustrebe 14 abgewandten Endabschnitte von Scheibenauflage 16, Abdeckung 22 sowie Stirnwandabschnitt 18 zur Anbindung an hiermit korrespondierend ausgebildete, etwa in 3 gezeigte, Karosseriekomponenten ausgebildet sind.
-
Der Abdeckung 22 gegenüberliegend, also im Bereich zwischen Federbeinaufnahme 12 und Stirnwandabschnitt 18 erstreckt sich eine Wasserablaufrinne 26, die, bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (y) nach außen betrachtet, an die Innenseite der Radeinbaustrebe 14 und in Fahrzeuglängsrichtung (x) betrachtet an den Stirnwandabschnitt (18) sowie an eine der Fahrtrichtung 58 abgewandten Rückseite der Federbeinaufnahme 12 angrenzt. Im Bereich der Ablaufrinne 26 ist ein als Durchgangsöffnung der Radeinbaustrebe 14 ausgebildeter Ablauf 24 vorgesehen, über welchen das sich in der Ablaufrinne 26 ansammelnde Wasser durch die Radeinbaustrebe 14 hindurch nach außen geführt werden kann.
-
Nach unten angrenzend an die Radeinbaustrebe 14 als auch an die topfförmige Federbeinaufnahme 12 erstreckt sich ein gewölbter Radhausabschnitt 32, der an seiner einem Motorraum zugewandten Ober- oder Innenseite mehrere Verstärkungsrippen 32 zur strukturellen Verstärkung aufweist. Nach unten angrenzend an den Radhausabschnitt 30 erstreckt sich ein Schließblech 34 für eine mittlere Motorträgerbefestigung. Der Radhausabschnitt 32 ist hierbei ebenfalls in das Tragstrukturbauteil 10 integriert.
-
Nach außen ragend ist an der Radeinbaustrebe 14 ein der Formgebung des Radhausabschnittes 46 angepasster Flansch 28 vorgesehen. Das in den 1 und 2 isoliert dargestellte Gussbauteil 10 ist bevorzugt als dünnwandiges Stahlgussbauteil ausgebildet und kann zum Beispiel nach dem Prinzip des Vollformgießens hergestellt sein. Ein derartiges Gussverfahren ermöglicht die Bereitstellung von Hinterschneidungen sowie eine nahezu beliebige geometrische Anpassung hinsichtlich Materialstärken und -Dicken, insbesondere im Hinblick auf möglicherweise auftretende mechanische Belastungen des Bauteils.
-
Mit der einteiligen Ausgestaltung, insbesondere der Integration von Stirnwandabschnitt 18, Frontscheibenauflage 16, Abdeckung 22 sowie Ablaufrinne 26 und der Radeinbaustrebe 14 in das Tragstrukturbauteil 10 kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, die zur Befestigung mit angrenzenden Karosseriekomponenten, vorgesehene Anbindungsabschnitte des Tragstrukturbauteils 10, wie sie zum Beispiel in 3 gezeigt sind, weiter in die Fahrzeugmitte hin zu verlagern, wo die einzelnen Fügestellen bei der Fahrzeugmontage gut zugänglich sind.
-
Die in 3 gezeigte Kraftfahrzeugkarosserie 40 weist zwei in Fahrzeugquerrichtung (y) voneinander separierte Seitenschweller 44 und ein dazwischenliegendes Bodenblech 42 auf. Nach vorn, in Fahrtrichtung 58 weisend, erstrecken sich zwei Längsträger 48, an deren hinten liegenden Endabschnitt jeweils ein Radhausabschnitt 46 angeordnet ist. Etwa in Höhe des Radhauses bzw. dahinterliegend, erstreckt sich zwischen den Längsträgern 48 eine Stirnwand 50, die an ihrem oberen Endabschnitt eine Abdeckung 56 sowie eine hieran vorgesehene mittlere Scheibenauflage 54 aufweist, die sich, in Fahrtrichtung gesehen, schräg nach unten erstreckt. Unterhalb der Scheibenauflage 54 bzw. der Abdeckung 56 erstreckt sich eine, auch als Wasserkasten zu bezeichnende, Ablaufrinne 52, über welche das von der hier nicht explizit gezeigten Frontscheibe herabrinnende Wasser aufgefangen und seitlich zu den Radhausabschnitten 46 geleitet werden kann.
-
Wie in 3 ersichtlich, erstreckt sich die Stirnwand 50, in Fahrzeugquerrichtung (y) betrachtet, nur in etwa bis in den Bereich der Längsträger 48. Der Radhausabschnitt 46 ist hingegen nicht mit einem seitlichen Endabschnitt einer Stirnwand 50 versehen. Indem ein Stirnwandabschnitt 18 unmittelbar in das als Metallguss ausgebildete Tragstrukturbauteil 10 integriert ist, wird auch die Stirnwand 50 erst nach Einbau des als Strukturknoten dienenden Tragstrukturbauteils 10 komplettiert. Ähnlich verhält es sich mit der Abdeckung 22 des Tragstrukturbauteils 10, welche an einen in Fahrzeugquerrichtung (y) liegenden Rand der Abdeckung 56 angrenzt und um ein vorgegebenes Maß beabstandet von einer Radeinbaustrebe 14 mit der karosserieseitigen Abdeckung 56 verbunden werden kann.
-
In ähnlicher Art und Weise verhält es sich auch mit der wechselseitigen Befestigung der mittleren Scheibenauflage 54 und der am Tragstrukturbauteil 10 vorgesehenen Scheibenauflage 16. Mithin komplettiert und vervollständigt der Stirnwandabschnitt 18, wie er am Tragstrukturbauteil in den 1 und 2 isoliert gezeigt ist, einen dementsprechend geformten Ausschnitt des in Fahrzeugquerrichtung (y) liegenden Endes der karosserieseitigen Stirnwand 50.
-
Von Vorteil können die Verbindungsstellen oder Nähte von Stirnwand 18, 50, Wasserablaufrinne 26, 52, Frontscheibenauflage 16, 54 sowie der oberen Abdeckung 22, 56 zur Kraftfahrzeugmitte hin verlagert werden, sodass im eigentlichen Knotenbereich, in welchem die sich in unterschiedliche Richtungen erstreckenden Karosseriekomponenten aneinander angrenzen, keine gesonderte Verbindung geschaffen werden muss, die ggf. dann auch noch gesondert abzudichten wäre.
-
Das in den 1 und 2 dargestellte Tragstrukturbauteil 10 ist in Endmontagekonfiguration, wie sie in 4 gezeigt ist, als linke Federbeinaufnahme ausgebildet und dementsprechend montiert. Ein symmetrisch hierzu ausgebildetes Tragstrukturbauteil 10' kann in ähnlicher Art und Weise an einem rechten Endabschnitt der Stirnwand 50 bzw. an einem rechten Längsträger 48 vorgesehen werden.
-
Der Stirnwandabschnitt 18 des Tragstrukturbauteils 10 ist, wie in 1 gezeigt, ferner mit einer Durchführung 20 versehen, um etwaige Verbindungs- oder Versorgungsleitungen, wie etwa Kabel, aus dem Motorraum in den Fahrzeuginnenraum verlegen zu können. Ferner kann das in den 1 und 2 isoliert dargestellte Tragstrukturbauteil 10 mit weiteren Befestigungspunkten und Montagehilfen, wie etwa integrierten Aufnahmen oder Vertiefungen versehen werden, die eine unmittelbare Befestigung weiterer Komponenten, wie zum Beispiel von Schläuchen, Vorratsbehältern oder eines Steuergeräts in einfacher Art und Weise ermöglichen.
-
Da das als Metallguss ausgebildete Tragstrukturbauteil im Übergangsbereich, etwa zwischen Frontscheibenauflage 16, Abdeckung 22, Stirnwandabschnitt 18, Ablaufrinne 26, Federbeinaufnahme 12, Radeinbaustrebe 14 und/oder Radhausabschnitt 30 keinerlei Materialdopplung, etwa zum Zwecke einer wechselseitigen Befestigung jener Komponenten aufweisen muss, kann in vorteilhafter Weise eine Bauteil- als auch Gewichtsreduzierung bereitgestellt werden.
-
Auch können durch den Wegfall gesonderter Montageprozesse geringere Fertigungs- bzw. Montagetoleranzen erzielt werden. Ferner kann der gesamte Strukturknotenbereich besser und einfacher abgedichtet werden. So ist am in Fahrzeugquerrichtung (y) liegenden Endabschnitt der Ablaufrinne 26 keinerlei Dichtoperation, etwa gegenüber einem Stirnwandabschnitt 18, einer Federbeinaufnahme 12 oder einer Radeinbaustrebe 14 vorzunehmen.
-
Letztlich kann hierdurch auch die Qualitätssicherheit, insbesondere die Abdichtung wasserführender Komponenten zu angrenzenden Karosseriebauteilen verbessert und vereinfacht werden.
-
Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Tragstrukturbauteil
- 12
- Federbeinaufnahme
- 14
- Radeinbaustrebe
- 16
- Scheibenauflage
- 18
- Stirnwandabschnitt
- 20
- Durchführung
- 22
- Abdeckung
- 24
- Ablauf
- 26
- Ablaufrinne
- 28
- Flansch
- 30
- Radhausabschnitt
- 32
- Verstärkungsrippe
- 34
- Schließblech
- 40
- Karosserie
- 42
- Bodenblech
- 44
- Seitenschweller
- 46
- Radhausabschnitt
- 48
- Längsträger
- 50
- Stirnwand
- 52
- Ablaufrinne
- 54
- mittlere Scheibenauflage
- 56
- Abdeckung
- 58
- Fahrtrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-