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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kombiinstrument für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kombiinstrument mit einer Halterung zur Aufnahme einer mobilen Vorrichtung. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug mit einem Kombiinstrument sowie ein System, welches ein Fahrzeug mit einem Kombiinstrument und eine mobile Vorrichtung umfasst.
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Beim Kauf eines Fahrzeugs, beispielsweise eines Personenkraftwagens oder eines Lastkraftwagens, muss sich der Kunde für eine teure hochauflösende oder eine günstige segmentierte Anzeige im Kombiinstrument festlegen. Eine hochauflösende Anzeige kann beispielsweise eine hochauflösende Matrixanzeige in einer Flüssigkristalltechnologie, beispielsweise einer sogenannten TFT-Technologie, umfassen, welche zur Darstellung beliebiger graphischer, textueller und farbiger Informationen ausgestaltet ist. Eine segmentierte Anzeige kann hingegen beispielsweise eine Flüssigkristallanzeige umfassen, welche vorbestimmte ansteuerbare Segmente umfasst, um vorbestimmte Funktionen, wie zum Beispiel eine Geschwindigkeitsinformation oder eine Kraftstofffüllstandsinformation darzustellen. Ein Austausch einer segmentierten Anzeige gegen eine hochauflösende Anzeige ist im Allgemeinen nicht möglich. Auch wenn sich der Kunde für die hochauflösende Anzeige entscheidet, ist diese im Allgemeinen über die Fahrzeuglebensdauer nicht erweiterbar, d. h., ein Funktionsumfang und ein Design bleiben über die Fahrzeuglebensdauer gleich.
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Häufig verwenden Kunden, insbesondere die Kunden, welche sich für die günstige segmentierte Anzeige im Kombiinstrument entschieden haben, zusätzlich mobile Vorrichtungen, wie zum Beispiel mobile Navigationsgeräte oder Mobilfunktelefone, in dem Fahrzeug, um beispielsweise eine Navigationsfunktion zu erhalten. Derartige zusätzliche mobile Vorrichtungen werden häufig an Halterungen an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs angebracht, wo sie jedoch die Sicht aus dem Fahrzeug beeinträchtigen können und unter bestimmten Beleuchtungsbedingungen nur schwer ablesbar sind. Alternativ befestigen Kunden die mobile Vorrichtung am Kombiinstrument und bedienen die mobile Vorrichtung teilweise durch das Lenkrad hindurch. Eine derartige Bedienung birgt jedoch erhebliche Risiken für die Verkehrssicherheit.
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Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise aus dem Artikel
„Garmin EcoRoute HD bald in Deutschland" von Gerhard Bauer vom 20. Januar 2010 aus „NAVI-MAGAZIN Online" ein Verbindungskabel zwischen Fahrzeugelektronik und Navigationsgerät bekannt. Das Verbindungskabel stellt eine Verbindung zwischen der OBD-II-Buchse des Fahrzeugs und einem Navigationssystem mit Bluetooth-Modul her. Dadurch kann eine kraftstoffoptimierende Routing-Funktion des Navigationssystems genauer und zuverlässiger werden. Über die OBD-II-Buchse können von der Fahrzeugelektronik unter anderem folgende Informationen erhalten werden: Drehzahl, Motortemperatur, Temperatur und Menge der Ansaugluft, Drosselklappenstellung, Motorlast, Informationen zum elektrischen Bordnetz inkl. Batterie- und Lichtmaschinenspannung sowie zu den aktuellen Emissionen.
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Die
DE 10 2009 025 433 A1 betrifft ein Funktionsmodul, welches dem Fahrzeugnutzer eine einfache Anbindung verschiedenartiger Geräte an eine in dem Kraftfahrzeug vorhandene integrierte Bedien-, Anzeige- und Steuereinrichtung ermöglicht. Dabei ist der Fahrzeugnutzer nicht auf ein spezielles Gerät oder eine spezielle Geräteklasse festgelegt, sondern er kann auch nach Erwerb des Kraftfahrzeugs neuartige zusätzliche Geräte über nachgerüstete Funktionsmodule mit entsprechendem Funktionsumfang anbinden. Das Funktionsmodul umfasst erste Kommunikationsmittel zum externen Datenaustausch mit der integrierten Bedien-, Anzeige-, Kommunikations- und Steuereinrichtung, eine Anzahl weiterer Kommunikationsmittel zum externen Datenaustausch mit den Geräten sowie eine Übersetzungseinrichtung und ist dazu eingerichtet, von den Geräten und der Bedien-, Anzeige- und Steuereinrichtung empfangene Daten in Bezug auf ein in der Übersetzungseinrichtung festgelegtes mögliches Zusammenwirken der Geräte mit der integrierten Bedien-, Anzeige- und Steuereinrichtung zu verarbeiten und das Ergebnis der Verarbeitung an die Geräte und/oder die integrierte Bedien-, Anzeige- und Steuereinrichtung zu senden.
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Weiterhin ist aus dem Stand der Technik der
DE 19711788 A1 eine Vorrichtung zur Beeinflussung des Betriebszustands eines elektronischen Geräts bekannt. Eine aus einem Mobilteil und einer Sende- und Empfangseinrichtung bestehende Vorrichtung dient zur Fernbedienung eines elektronischen Geräts, insbesondere eines Geräts der Unterhaltungselektronik, unter Verwendung eines Transponders. Zur Auslösung verschiedener Funktionen sind in einem Speicher des Mobilteils verschiedene Codes abgelegt, die nach Auswahl über eine im Mobilteil angeordnete Bedieneinheit in Form eines modulierten Sendesignals von einem im Mobilteil angeordneten Transponder abgestrahlt werden, das geräteseitig zur Erzeugung von Steuersignalen ausgewertet wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine erweiterbare Anzeige für Informationen, insbesondere Fahrzeuginformationen, bereitzustellen, welche von einem Fahrer des Fahrzeugs zuverlässig erkennbar und sicher abrufbar sind.
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Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Kombiinstrument für ein Fahrzeug nach Anspruch 1, ein Fahrzeug nach Anspruch 6 und ein System nach Anspruch 9 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Kombiinstrument für ein Fahrzeug bereitgestellt, welches eine Anzeigevorrichtung, eine Halterung, eine Schnittstelle und eine Verarbeitungseinheit umfasst. Die Anzeigevorrichtung dient zum Darstellen einer ersten Information des Fahrzeugs für einen Benutzer des Fahrzeugs. Die Halterung ist derart ausgestaltet, dass eine mobile Vorrichtung mit einer Anzeigeeinheit darin aufgenommen werden kann. Die Schnittstelle dient zum Übertragen einer zweiten darzustellenden Information des Fahrzeugs an die mobile Vorrichtung. Die Verarbeitungseinheit ist mit der Schnittstelle gekoppelt und in der Lage, die zweite Information zu erfassen und über die Schnittstelle an die mobile Vorrichtung zu übertragen. Das Kombiinstrument eines Fahrzeugs ist üblicherweise in einem Bereich vor dem Fahrer angeordnet, welcher vom dem Fahrer leicht einsehbar ist und auch unter schwierigen Beleuchtungsbedingungen, beispielsweise nachts oder bei starker Sonneneinstrahlung, gut ablesbar ist. Das Kombiinstrument kann beispielsweise aus Sicht des Fahrers hinter einem Lenkrad des Fahrzeugs angeordnet sein. Indem das Kombiinstrument die Halterung zur Aufnahme der mobilen Vorrichtung aufweist, können Ausgaben auf der Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung ebenfalls in dem gut ablesbaren Bereich des Kombiinstruments dargestellt werden. Da über die Schnittstelle Fahrzeuginformationen von der Verarbeitungseinheit zu der mobilen Vorrichtung übertragen werden und von der mobilen Vorrichtung angezeigt werden, können zusätzliche Informationen, welche auf der Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments nicht dargestellt werden können, auf der mobilen Vorrichtung dargestellt werden. Dadurch können die Anzeigemöglichkeiten des Kombiinstruments durch die Verwendung der Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung erweitert werden. Somit kann die Anzeigevorrichtung zum Darstellen der ersten Information des Fahrzeugs, welche fester Bestandteil des Kombiinstruments ist, verhältnismäßig einfach und kostengünstig ausgestaltet sein.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Halterung derart ausgestaltet, dass die mobile Vorrichtung lösbar in der Halterung aufgenommen werden kann. Die mobile Vorrichtung kann beispielsweise ein Mobilfunktelefon, ein mobiles Navigationsgerät oder eine mobile Medienwiedergabevorrichtung, wie zum Beispiel ein MP3-Player, sein. Da die mobile Vorrichtung lösbar in der Halterung aufgenommen werden kann, kann die mobile Vorrichtung im Betrieb des Fahrzeugs in die Halterung eingesetzt und verwendet werden und darüber hinaus auch unabhängig von dem Fahrzeug nach einem Herausnehmen aus der Halterung verwendet werden. Die lösbare Verbindung der mobilen Vorrichtung mit der Halterung kann beispielsweise durch eine Magnethalterung oder ein Einklipsen der mobilen Vorrichtung in die Halterung oder ein Einspannen der mobilen Vorrichtung in die Halterung realisiert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Halterung derart in dem Kombiinstrument angeordnet, dass bei eingesetzter mobiler Vorrichtung die Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung benachbart zu der Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments angeordnet ist. Die Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung kann beispielsweise eine hochauflösende Anzeigefläche zur Darstellung beliebiger textueller und graphischer Informationen umfassen. Indem die Anzeigeeinheit im eingesetzten Zustand der mobilen Vorrichtung benachbart zu der Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments angeordnet ist, ergibt sich für einen Betrachter der Anzeigevorrichtung und der Anzeigeeinheit ein integriertes Gesamtbild der Anzeigen des Kombiinstruments. Die Halterung kann in dem Kombiinstrument beispielsweise derart angeordnet sein, dass die mobile Vorrichtung seitlich rechts oder links von der Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments oder über oder unter der Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments angeordnet ist. Darüber hinaus kann die Halterung derart in dem Kombiinstrument angeordnet sein, dass die Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung zumindest teilweise oder sogar vollständig von der Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments umschlossen wird.
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Die erste Information, welche auf der Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments dargestellt wird, kann beispielsweise grundsätzliche Informationen umfassen, welche gesetzlich vorgeschrieben sind, wie zum Beispiel eine aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs, Warn- und Statussymbole, wie zum Beispiel eine Fernlichtkontrollleuchte, und eine Kraftstofffüllstandsanzeige. Somit kann die Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments äußerst kostengünstig hergestellt werden. Die Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments kann beispielsweise eine segmentierte Anzeige, insbesondere eine segmentierte Flüssigkristallanzeige umfassen. Alternativ kann die Anzeigevorrichtung des Kombiinstruments auch mechanische Instrumente umfassen, beispielsweise einen Tachometer mit einer beweglichen Anzeigenadel, welche auf einer Skala die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs anzeigt.
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Die zweite Information, welche von der Verarbeitungseinheit von beispielsweise einem Informationsbus des Fahrzeugs erfasst wird und über die Schnittstelle an die mobile Vorrichtung zur Ausgabe auf der Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung übertragen wird, kann beispielsweise eine Motordrehzahl, einen Kraftstoffverbrauchswert, eine Fahrzeugdiagnoseinformation, eine Navigationsinformation, eine Telefoninformation, eine Bedieninformation eines Unterhaltungssystems des Fahrzeugs oder eine Bedieninformation eines Klimatisierungssystems des Fahrzeugs umfassen. Indem diese wesentlich komplexer darzustellenden Informationen mittels der Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung dargestellt werden, können bei dem Kombiinstrument Kosten für eine entsprechend aufwändige fest eingebaute Anzeigevorrichtung vermieden werden. Einem Benutzer des Fahrzeugs wird jedoch ermöglicht, in Abhängigkeit von der mobilen Vorrichtung und deren Anzeigefähigkeiten die in dem Kombiinstrument dargestellten Informationen zu erweitern. Da viele mobile Vorrichtungen, insbesondere mobile Navigationssysteme oder Mobilfunktelefone, ohnehin über entsprechend hochwertige Anzeigeeinheiten zur Darstellung textueller und graphischer Informationen, insbesondere zur farbigen Darstellung dieser Informationen, verfügen und von einem Benutzer üblicherweise mitgeführt werden, können diese mobilen Vorrichtungen vorteilhafterweise zur Darstellung von Informationen beim Betrieb des Fahrzeugs verwendet werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Fahrzeug mit dem zuvor beschriebenen Kombiinstrument bereitgestellt. Das Fahrzeug umfasst daher auch die zuvor beschriebenen Vorteile.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Fahrzeug ferner ein Bedienelement, welches mit der Verarbeitungseinheit des Kombiinstruments gekoppelt ist. Die Verarbeitungseinheit ist darüber hinaus ausgestaltet, in Abhängigkeit von einer Betätigung des Bedienelements eine entsprechende Bedieninformation über die Schnittstelle an die mobile Vorrichtung zu übertragen. Dadurch können Bedienfunktionen, welche auf der Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung dargestellt werden, mit Hilfe des Bedienelements betätigt werden, wodurch weitere Anwendungen und Erweiterungen des Kombiinstruments ermöglicht werden. Beispielsweise kann die mobile Vorrichtung eine Musikwiedergabefunktion umfassen, welche über das Bedienelement des Fahrzeugs gesteuert werden kann. Darüber hinaus kann die mobile Vorrichtung ein Navigationssystem umfassen, welches ebenfalls über das Bedienelement des Fahrzeugs bedient werden kann. Dadurch kann vermieden werden, dass Bedienelemente der mobilen Vorrichtung direkt betätigt werden müssen, was zu einer Verkehrgefährdung führen kann, wenn der Fahrer im Betrieb des Fahrzeugs möglicherweise sogar durch das Lenkrad hindurch auf die mobile Vorrichtung zugreift. Das Bedienelement des Fahrzeugs kann beispielsweise Bedientasten oder einen sogenannten Joystick umfassen, welche an einer geeigneten von einem Fahrer gut zugänglichen Stelle angeordnet sind. Beispielsweise kann das Bedienelement des Fahrzeugs an einem Lenkrad des Fahrzeugs angeordnet sein, so dass der Fahrer des Fahrzeugs das Bedienelement betätigen kann, ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen. Das Bedienelement des Fahrzeugs kann beispielsweise als vom Kunden selbst einbaubares oder austauschbares Bedienelement ausgestaltet sein.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein System bereitgestellt, welches das zuvor beschriebene Fahrzeug und eine mobile Vorrichtung umfasst. Die mobile Vorrichtung ist in der Halterung des Kombiinstruments des Fahrzeugs anbringbar. Die mobile Vorrichtung umfasst eine Schnittstelle, welche mit der Schnittstelle des Kombiinstruments koppelbar ist, eine Anzeigeeinheit und eine Verarbeitungseinheit. Die Verarbeitungseinheit der mobilen Vorrichtung ist in der Lage, eine über die Schnittstelle empfangene Information auf der Anzeigeeinheit darzustellen. Mit dem so geschaffenen System ist es möglich, dass das Fahrzeug selbst nur ein Kombiinstrument mit einer rudimentären Anzeige zur Anzeige von Grundinformationen, wie zum Beispiel Geschwindigkeit und Kraftstofffüllstand, und die Halterung für die mobile Vorrichtung umfasst. Das Fahrzeug kann somit kostengünstig hergestellt werden. In Kombination mit der mobilen Vorrichtung können weitere Informationen des Fahrzeugs über die Schnittstelle an die mobile Vorrichtung übertragen werden und angezeigt werden. Dadurch ist eine nachträgliche Erweiterung der Anzeigefähigkeiten des gesamten Systems möglich. Auch die Art der Darstellung auf der mobilen Vorrichtung, beispielsweise die verwendeten Farben oder die verwendeten Formen zur Darstellung, können in Abhängigkeit einer Applikation der mobilen Vorrichtung verändert oder erweitert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die mobile Vorrichtung aus der Halterung entnehmbar und unabhängig von dem Fahrzeug betreibbar. Somit können übliche mobile Vorrichtungen, wie zum Beispiel ein Mobilfunktelefon, ein mobiles Navigationsgerät, ein mobiler elektronischer persönlicher Assistent oder ein mobiles Medienwiedergabegerät, welche der Benutzer des Fahrzeugs ohnehin besitzt, wahlweise in dem Fahrzeug oder unabhängig von dem Fahrzeug betrieben werden. Dadurch ist eine kostengünstige Erweiterung der Anzeigefähigkeiten des Fahrzeugs sichergestellt. Indem das Kombiinstrument darüber hinaus eine eigene fest installierte Anzeigevorrichtung zum Darstellen der ersten Information umfasst, kann sichergestellt werden, dass gesetzlich vorgeschriebene Informationen unabhängig von der mobilen Vorrichtung zuverlässig angezeigt werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die mobile Vorrichtung ferner ein Bedienelement und die Verarbeitungseinheit der mobilen Vorrichtung ist derart ausgestaltet, dass sie das Bedienelement der mobilen Vorrichtung zumindest teilweise automatisch deaktiviert, wenn die mobile Vorrichtung über die Schnittstelle mit der Schnittstelle des Kombiinstruments gekoppelt ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die mobile Vorrichtung nicht über ihre eigenen Bedienelemente bedient wird, wodurch eine Verkehrsgefährdung im Betrieb des Fahrzeugs entstehen könnte.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Programmcode, insbesondere eine Applikation oder eine sogenannte App, der mobilen Vorrichtung zum Darstellen der über die Schnittstelle empfangenen Informationen auf der Anzeigeeinheit austauschbar. In Abhängigkeit des gerade geladenen oder aktivierten Programmcodes der mobilen Vorrichtung können unterschiedliche zweite Informationen auf der mobilen Vorrichtung dargestellt werden. Darüber hinaus kann die Darstellungsart über den installierten oder aktivierten Programmcode verändert werden.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren im Detail beschrieben werden.
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1 zeigt ein Kombiinstrument gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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2 zeigt ein System mit einem Kombiinstrument und einer mobilen Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt ein System mit einem Kombiinstrument, einer mobilen Vorrichtung und einem Bedienelement gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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4 zeigt eine schematische Blockdarstellung eines Fahrzeugs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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5 zeigt schematisch ein Fahrzeug von oben gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt ein Kombiinstrument 1, welches hinter einem Lenkrad 2 eines Fahrzeugs angeordnet ist. An dem Lenkrad 2 sind rechts und links jeweils Bedienelemente 3, 4 angeordnet. Das Kombiinstrument 1 umfasst eine Anzeigevorrichtung 5 und eine Halterung 6. Die Anzeigevorrichtung 5 umfasst eine segmentierte Anzeige, beispielsweise eine segmentierte Flüssigkristallanzeige, auf welcher eine Geschwindigkeitsinformation 7, eine Kraftstofffüllstandsinformation 8 und eine Fahrzeugumgebungsinformation 9 dargestellt werden können. Die Fahrzeugumgebungsinformation 9 kann beispielsweise durch Hervorheben von Ringsegmenten Hindernisse rund um das Fahrzeug anzeigen. Die Halterung 6 ist derart ausgestaltet, dass eine mobile Vorrichtung, beispielsweise ein Mobilfunktelefon, ein mobiles Navigationsgerät, ein mobiler elektronischer persönlicher Assistent oder ein mobiles Medienwiedergabegerät, lösbar in der Halterung 6 aufgenommen werden kann. Dazu kann die Halterung 6 beispielsweise entsprechende Haltestrukturen, wie zum Beispiel Halteclips oder eine Klemmvorrichtung umfassen oder einen magnetischen oder Unterdruck basierten Haltemechanismus aufweisen. Die Halterung 6 umfasst weiterhin einen optionalen Anschlussstecker 10, welcher als Schnittstelle zur Kopplung der mobilen Vorrichtung dient: Der Anschlussstecker 10 kann mit einer Verarbeitungseinheit des Kombiinstruments 1 gekoppelt sein, welche Informationen über den Anschluss 10 zu der mobilen Vorrichtung überträgt, damit diese Informationen auf einer Anzeigeeinheit der mobilen Vorrichtung dargestellt werde. Statt des Anschlusses 10 als Schnittstelle zur Kopplung mit der mobilen Vorrichtung kann auch eine drahtlose Schnittstelle vorgesehen sein, welche Informationen von der Verarbeitungseinheit des Kombiinstruments drahtlos, beispielsweise per Funk oder Infrarot, zu der mobilen Vorrichtung überträgt. Eine Funkschnittstelle könnte beispielsweise eine sogenannte Bluetooth-Schnittstelle oder eine WLAN-Schnittstelle umfassen. Die Verarbeitungseinheit des Kombiinstrument 1 kann beispielsweise Informationen über eine Motordrehzahl, einen Kraftstoffverbrauchswert des Fahrzeugs, eine Bedieninformation eines Unterhaltungssystem des Fahrzeugs oder eine Bedieninformation eines Klimatisierungssystems des Fahrzeugs zu der mobilen Vorrichtung übertragen, damit diese Informationen auf der mobilen Vorrichtung dargestellt werden.
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2 zeigt das Kombiinstrument 1 der 1 mit einer mobilen Vorrichtung 11, welche in die Halterung 6 eingesetzt ist. Die mobile Vorrichtung 11 weist eine Schnittstelle, eine hochauflösende Anzeigeeinheit 12 und eine Verarbeitungseinheit auf. Auf der Verarbeitungseinheit läuft ein Programmcode, eine sogenannte Applikation oder App, welcher Informationen von der Verarbeitungseinheit des Kombiinstruments über die Schnittstelle empfängt und auf der Anzeigeeinheit 12 darstellt. In der in 2 gezeigten Ausführungsform wird über die Schnittstelle eine Drehzahlinformation übertragen und in Form eines Zeigerinstruments mit einem Zeiger 13 und einer Skala 14 auf der Anzeigeeinheit 12 dargestellt. Mit Hilfe einer Anbindung der mobilen Vorrichtung über die Verarbeitungseinheit des Kombiinstruments an ein Fahrzeugbussystem können über die Anzeigeeinheit 12 eine Vielzahl von Informationen, wie zum Beispiel die Drehzahlfunktion oder ein Durchschnittsverbrauch, dargestellt werden. Nach dem Einstecken der mobilen Vorrichtung 11 in die Halterung 6 kann der Programmcode auf der Verarbeitungseinheit der mobilen Vorrichtung 11 sicherstellen, dass Bedienelemente der mobilen Vorrichtung 11, beispielsweise ein Touchscreen oder Bedientasten, deaktiviert werden, um ein Betätigen dieser Bedienelemente zu verhindern und dadurch ein Durchgreifen des Fahrers durch das Lenkrad zu verhindern. Die Bedienung der mobilen Vorrichtung 11 kann beispielsweise über eine Sprachbedienung der mobilen Vorrichtung 11 sichergestellt werden. Alternativ kann die mobile Vorrichtung 11 auch über die Bedienelemente 3, 4 an dem Lenkrad 2 bedient werden. Die Bedienelemente 3, 4 an dem Lenkrad 2 können beispielsweise als vom Kunden selbst austauschbare sogenannte After-Sales-Komponenten nachträglich angebracht werden. Die Bedienelemente können auch an anderer Stelle des Fahrzeugs angebracht werden, beispielsweise in einer Mittelkonsole des Fahrzeugs. Sind keine Bedienelemente vorhanden, beschränkt sich die Darstellung auf der mobilen Vorrichtung auf Inhalte, die sonst nicht auf der Anzeigevorrichtung 5 des Kombiinstruments abgebildet werden können, beispielsweise einen Drehzahlmesser oder eine Verbrauchsanzeige. Wenn Bedienelemente 3, 4 vorhanden sind, wie beispielsweise in 3 dargestellt, kann der Programmcode auf der mobilen Vorrichtung 11 weiterhin beispielsweise einen vollwertigen Menümodus aufweisen, mit welchem weitere Fahrzeugfunktionen gesteuert werden können, wie zum Beispiel eine Medienwiedergabevorrichtung oder Fahrzeugeinstellungen, wie zum Beispiel eine Klimaeinstellung, eine Sitzeinstellung oder sonstige Fahrzeugkonfigurationen.
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4 zeigt schematisch ein Fahrzeug 15 mit einem Kombiinstrument 1 und einer mobilen Vorrichtung 11. Das Kombiinstrument 1 umfasst eine Anzeigevorrichtung 5 und eine Halterung 6 für die mobile Vorrichtung 11. An der Vorrichtung 6 ist eine Schnittstelle 10 vorgesehen, welche mit einer Schnittstelle 18 der mobilen Vorrichtung 11 kompatibel ist. Die Schnittstellen 10, 18 können beispielsweise über eine mechanische Steckverbindung oder drahtlos realisiert werden. Das Fahrzeug 15 umfasst weiterhin eine Verarbeitungseinheit 16, welche mit der Anzeigevorrichtung 5 und der Schnittstelle 10 gekoppelt ist. Darüber hinaus ist die Verarbeitungseinheit 16 mit einem Fahrzeugbussystem 17 und einem Bedienelement 4 gekoppelt. Die Verarbeitungseinheit 16 erfasst Informationen, wie zum Beispiel eine Geschwindigkeitsinformation des Fahrzeugs, einen Verbrauch des Fahrzeugs oder eine Drehzahl eines Motors des Fahrzeugs, über den Fahrzeugbus 17. Die Geschwindigkeitsinformation wird von der Verarbeitungseinheit 16 an die Anzeigevorrichtung 5 zur Darstellung ausgegeben. Die Drehzahlinformation und die Verbrauchsinformation werden von der Verarbeitungseinheit 16 über die Schnittstelle 10 ausgegeben. Betätigungen des Bedienelements 4 werden ebenfalls von der Verarbeitungseinheit 16 erfasst und über die Schnittstelle 10 ausgegeben.
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Die mobile Vorrichtung 11 umfasst eine Anzeigeeinheit 12 zur Darstellung von graphischen Informationen. Die mobile Vorrichtung 11 ist lösbar mit der Halterung 6 gekoppelt und im gekoppelten Zustand derart angeordnet, dass die Anzeigeeinheit 12 benachbart zu der Anzeigevorrichtung 5 angeordnet ist. Dadurch kann ein einheitliches und integriertes Erscheinungsbild der Ausgaben auf der Anzeigevorrichtung 5 und der Anzeigeeinheit 12 erreicht werden. Darüber hinaus wird die mobile Vorrichtung 11 sicher in der Haltevorrichtung 6 gehalten, so dass die mobile Vorrichtung 11 auch bei starken Vibrationen und Erschütterungen im Fahrzeug in der Halterung 6 gehalten wird. Die mobile Vorrichtung 11 umfasst eine Verarbeitungseinheit 19 und einen Speicher 20 sowie Bedienelemente 21. Die Bedienelemente 21 können beispielsweise Tasten an der mobilen Vorrichtung 11 oder eine berührungssensitive Oberfläche der Anzeigeeinheit 12 umfassen. Wenn die Verarbeitungseinheit 19 erkennt, dass die mobile Vorrichtung 11 in der Halterung 6 angebracht ist, beispielsweise indem die Verarbeitungseinheit 19 eine Kopplung über die Schnittstellen 10, 18 mit der Verarbeitungseinheit 16 erkennt, deaktiviert die Verarbeitungseinheit 19 die Bedienelemente 21, um zu vermeiden, dass ein Benutzer die mobile Vorrichtung 11 über die Bedienelemente 21 betätigt, was bei einer Anbringung der mobilen Vorrichtung 11 in der Halterung 6 dazu führen könnte, dass der Benutzer beispielsweise durch ein Lenkrad des Fahrzeugs hindurch greift. In dem Speicher 20 der mobilen Vorrichtung 11 ist ein Programmcode abgelegt, welcher von der Verarbeitungseinheit 19 ausgeführt wird, um die über die Schnittstelle 18 empfangenen Informationen von der Verarbeitungseinheit 16 auf der Anzeigeeinheit 12 darzustellen. Der Programmcode in dem Speicher 20 kann austauschbar sein, so dass eine Art der Darstellung der Informationen oder eine Auswahl der dargestellten Informationen beliebig eingestellt werden kann. Bedieninformationen, welche die Verarbeitungseinheit 16 mit Hilfe des Bedienelements 4 erfasst und über die Schnittstelle 10 zu der mobilen Vorrichtung 11 überträgt, können von der Verarbeitungseinheit 19 zur Steuerung von Ausgaben des Programmcodes verwendet werden. Dadurch ist eine sichere Bedienung der mobilen Vorrichtung 11 möglich. Darüber hinaus können über die Schnittstellen 18, 10 auch Ausgaben von der mobilen Vorrichtung 11 zu der Verarbeitungseinheit 16 übertragen werden und von dieser weiter an das Fahrzeugbussystem 17 übertragen werden, um beispielsweise Fahrzeugkonfigurationen, wie zum Beispiel eine Einstellung einer Klimaanlage des Fahrzeugs, durchzuführen.
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5 zeigt das Fahrzeug 15 mit dem Kombiinstrument 1 von oben. Das Kombiinstrument 1 ist auf der Fahrerseite des Fahrzeugs 15 im Bereich hinter dem Lenkrad des Fahrzeugs beispielsweise in einem Armaturenbrett des Fahrzeugs angeordnet.
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Zusammenfassend ist das Kombiinstrument 1 ein Minimalkombiinstrument welches im Wesentlichen gesetzlichen Anforderungen genügt und beispielsweise nur eine Geschwindigkeit und einen Tankfüllstand sowie Warn- und Statussymbole anzeigt. Durch die direkt anliegende Halterung für die mobile Vorrichtung 11 wird einem Benutzer des Fahrzeugs die Möglichkeit geboten, seine mobile Vorrichtung 11 einzustecken und mit einer entsprechend installierten Applikation sowohl den Funktionsumfang als auch die zur Verfügung stehende Anzeigefläche zu erweitern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009025433 A1 [0005]
- DE 19711788 A1 [0006]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „Garmin EcoRoute HD bald in Deutschland” von Gerhard Bauer vom 20. Januar 2010 aus „NAVI-MAGAZIN Online” [0004]