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Die Erfindung betrifft einen Feuerschutzabschluss in Form einer Brandschutztür mit Zarge, die in sensiblen Bereichen des öffentlichen Verkehrraumes eingesetzt werden soll, gegebenenfalls mit Einbindung einer Brandschutzverglasung eingesetzt wird, wobei durch eine gezielte Entkopplung von Wärme übertragenden Elementen und systematisch in den Feuerschutzabschluss integrierten Brandschutzplatten, Aufschäumern und Kühlarealen ein den geltenden Brandschutzvorschriften hoher Brandwiderstand erreicht wird.
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Im Allgemeinen bestehen metallische Brandschutztüren aus einem Türblattgehäuse mit zugehöriger Türzarge unterschiedlicher Geometrie. Dabei befinden sich innenliegend Komponenten mit hohem Brandwiderstand, die von den Türblattgehäuseschalen umfasst sind. Diese Türblattgehäuseschalen werden in verschiedener Weise durch Abkantungen von Verstärkungen formstabilisiert und mit Schloss-, Scharnier- und Stehbolzenkonstruktionen komplettiert. Auch die mit hohem Brandwiderstand versehenen und innenliegenden Baustoffe werden, je nach Anforderung, z. B. als ein- oder mehrlagig vorliegende Platten vorgesehen oder durch Mineralwolle etc. ausgeführt, wobei auch die Füllung einer derartigen Brandschutztür anteilig als ein tragendes Element dienen kann und es können in unterschiedlicher Weise Randverstärkungen praktiziert werden.
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Dem ermittelten Stand der Technik zu Folge sind entsprechend dem Einsatzort und der zu erwartenden Gefährdung durch Feuer, verschiedene Konstruktionen entwickelt worden.
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Gemäß
DE 40 07 733 C wird eine Feuerschutztür vorgestellt, die Deckbleche und einen Rahmen aufweist, wobei innerhalb derselben Mineralfaserplatten so eingepasst sind, dass sie durch den Rahmen voneinander beabstandet sind und Randgestaltungen der Deckbleche und des z-förmigen Rahmens in Nuten der Mineralfaserplatten eingreifen. Die Lage der Deckbleche und des Rahmens wird durch Schweißpunkte fixiert. Im Rahmen ist ein Füllstollen, ebenfalls aus wärmeisolierendem Material, eingesetzt. Es ist denkbar, dass sich die Deckbleche bei Hitzeeinwirkung, infolge der Aufspreizung des Rahmens, nach außen aufwölben.
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Die
DE 196 51 699 C1 zeigt eine Feuerschutztür, bei der ein Versteifungsprofil zwischen den Deckblechen in horizontaler und vertikaler Lage eingelegt ist. Es weist an seinen Außenseiten eine mehrfache Faltung eines Metallbandes auf, die direkt an den Innenflächen der Deckbleche anliegt und dort mit diesen stoffschlüssig verbunden ist. Ein sicherheitsrelevanter Formschluss mit den Deckblechen ist nicht vorhanden.
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Eine weitere Lösung eines Türblattes für eine Feuerschutztür ist in
DE 199 12 672 C2 genannt. Hier werden jeweils an die Deckbleche von innen Mineralfaserplatten und Gipskartonplatten angebracht, wobei zwischen diesen ganz im Innern eine Luftkammer erhalten bleibt, in die ein Schenkel eines t-förmigen Gipsstollens von oben und von unten hineinragt. Die stoffschlüssige Verbindung der Deckbleche wird in ähnlicher Weise wie in
DE 196 51 699 C1 gelöst.
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Nach
WO 84/00395 A ist eine Falttür oder ein Raumteilelement mit selbsttragenden, kastenförmigen Abteilungen bekannt. Es werden hier Türblätter in einer besonderen Art der Falzung miteinander verleimt, wobei eine Seite mit einer Oberflächenbeschichtung versehen ist und zwischen den Türblättern, die als Fischplatten bezeichnet sind, unter anderem ein feuerbeständiger, feuerhemmender Füllstoff eingebracht ist.
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Diese Konstruktionsmerkmale können bei der Gestaltung bzw. dem Innenausbau von repräsentativen Gebäuden Anwendung finden, sie sind jedoch für den Einsatz in Straßen- und Eisenbahntunnels gegenüber den hier vorherrschenden Umweltbedingungen, wie Temperaturschwankungen, Luftfeuchte und nicht zuletzt wegen des hohen Gefährdungspotentials infolge Feuer nicht geeignet.
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Mit
WO 2007/364436 bzw.
DE 10 2005 054 302 A1 wird eine feuergeschützte Raumeinheit vorgestellt. Sie besteht aus mehreren Wandelementen und einem Deckelement, wobei diese Elemente feuerhemmende Brandschutzplatten darstellen und sie werden rahmenlos über Verbindungsmittel vor Ort miteinander kombiniert. Eine Beplankung aus Metallblech und/oder eine spezielle brandhemmende Oberflächenbehandlung sind nicht vorhanden.
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Nach
WO 2008/011839 bzw.
DE 10 2006 054 616 A1 ist ein einen Hohlraum umfassendes Gehäuse für einen Rangierverteiler genannt. Er besteht aus einer Vorder- und einer Rückwand sowie Seitenwänden, wobei alle Wände aus mindestens feuerhemmenden Brandschutzplatten gebildet sind und wobei an mindestens einer Seitenwand eine Kabeldurchführung zum Hohlraum vorgesehen ist. Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass das Gehäuse aus drei Schichten aufeinanderliegender Brandschutzplatten gebildet ist, wobei mindestens eine zur mittleren Schicht gehörende Brandschutzplatte zur Ausbildung des Hohlraums eine Ausnehmung aufweist.
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Hier treffen ebenso die Feststellungen zu, wie sie zur vorher genannten Konzeption einer feuergeschützten Raumeinheit gemacht wurden.
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Gemäß 2005/780626 bzw.
EP 1 600 194 A1 sei auf ein Brandschutzelement hingewiesen, wobei dieses in der Struktur eines aus Schaumglas hergestellten Körpers vorgestellt wird. Der Schaumglas-Brandschutzkörper, der Kabel oder ähnliches vor Feuer schützen soll, ist an der nach außen aufweisenden Seite zusätzlich mit einer Brandschutzschicht versehen. Der Aufbau einer Brandschutztür oder einer Brandschutzwand in einer wie der vorgenannten Struktur, ohne eine formstabile, metallische Einfassung, erscheint nicht erfolgversprechend widerstandsfähig zu sein im Falle einer hohen Brandbelastung.
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Eine weitere brandschutztechnische Lösung wird durch die Ausbildung einer Türzarge nach
DE 43 23 202 C1 angeboten. Kennzeichnend ist hier, dass die Türzarge eine umlaufende Randgestaltung, mindestens an ihren drei Seiten aufweist, die mittels Brandschutzleisten ein im Brandfall aufquellendes Füllmaterial beinhaltet. Letzteres befindet sich gekapselt in einer Nut, die durch angrenzende Oberflächenteile in den Randbereichen der Türzarge gebildet ist.
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Eine ähnliche Konstruktion wie die vorher genannte, lässt sich anhand der Ausgestaltung eines Einfassprofils plattenförmigen Feuer- oder Rauchschutzabschlusses nach
DE 101 10 795 B4 erkennen. Es werden hier in Winkelform abgekantete Randbereiche gezeigt, die über ein mit Durchbrüchen versehenes Mittelteil in Verbindung stehen, wobei eine Nutausbildung in Richtung einer Türfüllung eine Brandschutzleiste aufnimmt. Mittels Verschraubungen ist eine in eine Rahmenkonstruktion eingefasste Brandschutzglasscheibe mit den abgewinkelten Randbereichen der Brandschutztür verbunden.
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Alle, wie vorliegend bekannten Lösungen, welche eine metallische Gehäusekonstruktion für das Brandschutztürblatt mit innenliegenden Brandschutzmaterialien darstellen, werden durch Schweißen bzw. Punktschweißen oder formschlüssig durch Falzen geschlossen, wobei keine Abdichtung in Richtung der innenliegenden Baustoffe erfolgt.
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Bei Einsatzfällen aggressiver Atmosphäre ist es dadurch nicht ausgeschlossen, dass innenliegende Baustoffe durch Druck-Sogwirkung mit aggressiven Luftbestandteilen z. B. mit Salz beaufschlagte Sprühnebel in Verbindung kommen und dann reagieren, womit der Brandwiderstand negativ beeinflusst wird.
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Darüber hinaus besteht eine nicht erwünschte direkte Wärmeleitung von der jeweils im Brandfall beaufschlagten Türblattschale über den Randbereich zu der dem Feuer abgewandten Seite.
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Die Erfindung muss daher die dargelegten Nachteile des bekannten Standes der Technik überwinden.
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Es ist somit Aufgabe der Erfindung, für Brandschutztüren, die als Feuerschutzabschluss einen hohen Brandwiderstand aufweisen müssen und dabei, insbesondere in Tunnelsystemen des Straßen- bzw. Schienenverkehrs infolge eines Brandes hohen mechanischen/thermischen Belastungen durch Sog und Druck eines Feuers ausgesetzt sein können, eine verwindungssteife Rahmenkonstruktion in Verbindung mit mehrfach in ihren Randbereichen abgekanteten Deckblechen zu schaffen, wobei in den Feuerschutzabschluss ein teilweise tragende Funktion übernehmendes Brandschutzmaterial eingelagert ist und Kühlareale vorgesehen sind, die durch einen Brand nicht beeinträchtig werden sollen. Die durch die Deckbleche gebildeten Türschalen sollen sich bei höchster Brandbelastung gegeneinander kraftschlüssig gleitend verhalten können, wobei keine deformierende Kraftwirkung auf das innenliegende Brandschutzfüllmaterial und die Kühlareale ausgeübt werden soll. Außerdem soll die erfindungsgemäße Konzeption des Feuerschutzabschlusses es ermöglichen, dass eine möglichst vollständige thermische Entkopplung bezugnehmend auf den Wärmedurchgang über Metallteile von der Brandseite zur brandabgewandten Seite des Feuerschutzabschlusses erfolgt und er in Wirkverbindung mit einer an ihn angepassten Zarge steht.
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Die Aufgabe der Erfindung wird wie folgt gelöst, wobei hinsichtlich der grundlegenden erfinderischen Gedanken für die Brandschutztür des Feuerschutzabschlusses auf den Patentanspruch 1 verwiesen wird. Die weitere Ausgestaltung der Erfindung wird in den Patentansprüchen 2 bis 12 dargelegt.
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Zur Erläuterung der Erfindung sind weitere Hinweise erforderlich.
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Die Erfindung geht aus von einem Feuerschutzabschluss in Form einer Brandschutztür, bestehend aus zwei – in ihren Kantenausbildungen formschlüssig und wärmeentkoppelt – ineinander greifenden Türflügelblechen, die zum einen eine Bandseite und zum andern eine Bandgegenseite ergeben, wobei zwischen diesen von der Zapfenseite zur Schlossseite und von der Blattsturzseite zur Schwellenseite des Feuerschutzabschlusses, unterschiedlich gestuft, Feuerwiderstand bietende Brandschutzplatten und -materialien und Areale der Kühlung vorhanden sind mit den Merkmalen, dass
- – das Türflügelblech der Bandgegenseite eine Wanne zur Aufnahme von festen Brandschutzplatten und Brandschutzmaterialien bildet,
- – das Türflügelblech der Bandseite einen Deckel zur luftdichten Einbindung aller eingelegten Brandschutzplatten und Brandschutzmaterialien ergibt,
- – die Seitenkantenausbildung der Türflügelbleche einen inneren und einen äußeren, umlaufenden Türblattrahmen in Form einer umlaufenden Nut erzeugt, in welcher eine Klemmleiste zur gegenseitigen Fixierung der Türflügelbleche Bandgegen- und Bandseite einschraubbar ist,
- – die Klemmleiste und die umlaufende Nut mindestens einen aufschäumenden Streifen als Abdichtelement zwischen Türblattrahmen und Türzarge aufnimmt, wobei auch hinter der Nut im Innern des Türblatts weitere aufschäumende Streifen zur Schliessung von im Brandfall auftretenden Hohlräumen vorhanden sind,
- – die im Türblattrahmen mehrfach abgewinkelte Seitenkantengestaltung der Türflügelbleche Bandgegen- und Bandseite derart gewählt ist, dass letztere thermisch nicht miteinander in Verbindung treten, wobei die genannten Türflügelbleche mittels Blindnietmuttern in Flachkopfausbildung bei ausgeführter Verschraubung auf Distanz gehalten sind,
- – im Bereich eines Blattsturzes – band- und schlossseitig – definiert große Kühlareale jeweils als ein Kühlpack, bestehend aus mehreren miteinander form- und stoffschlüssig verbundenen Brandschutzbauplatten, eingelegt sind,
- – zwischen den Kühlpacks im Bereich des Blattsturzes mehrere form- und stoffschlüssig miteinander verbundene Calciumsilikatplatten angeordnet sind,
- – in einem sich vertikal an die im Blattsturz vorhandenen Kühlpacks, jeweils band- und schlossseitig, definiert breite und in Richtung Schwellenbereich ausdehnende Randbalken zwischen den Türflügelblechen Bandgegen- und Bandseite anschließen,
- – in den Randbalken band- und schlossseitig weitere Kühlpacks integriert sind,
- – mindestens ein oder mehrere Sicherungszapfen, die – zwischen den Bändern in gleichmäßig ausgelegtem Abstand und in einem wärmegedämmten Zapfenschutz – in Verbindung stehend mit dem äußeren und inneren Türblattrahmen, vorgesehen sind,
- – unterhalb des Randbalkens bandseitig zwischen den Türflügelblechen Bandgegen- und Bandseite jeweils zwischen zwei Gipskartonplatten eine Calciumsilikatplatte und unterhalb des Randbalkens schlossseitig eine spiegelbildliche Ausbildung vorhanden ist; eine Befestigung der Türflügelbleche Bandseite und -gegenseite über eine Klemmleiste erfolgt und beide Türflügelbleche somit miteinander klemmend fixiert sind und das Türflügelblech Bandseite im Bereich der umlaufenden Nut Langlöcher besitzt , wobei die Calciumsilikatplatte mittig zwischen den Türflügelblechen Bandgegen- und Bandseite erfasst ist,
- – im Bereich einer Schwelle des Feuerschutzabschlusses eine Nut aus den aufeinander zulaufenden Kantenausbildungen des Türflügelblechs Bandseite und Bandgegenseite ausgebildet ist, in der ein aufschäumender Streifen eingelegt ist und
- – ein formstabiler Feuerschutzabschluss in jeder Phase eines Brandes mittels einer sandwichartigen Bauweise realisiert ist, die durch unterschiedlich eingesetzte, dicke und miteinander verbundene Brandschutzplatten und -materialien ausgeführt ist.
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Die genannten Brandschutzmaterialien sind bekannt als Brandschutzbauplatten, Brandschutzplatten, Gipskartonplatten, wobei Brandschutzplatten bzw. -materialien als intumeszierende Stoffe auf der Basis von wasserhaltigem Natriumsilikat mit Glasfasergewebe Verwendung finden.
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In einer Ausgestaltung des Feuerschutzabschlusses ist das Türflügelblech Bandgegenseite nach mehrfacher Abwinklung und dabei einen Teil der Nut des umlaufenden Türblattrahmens bildend, im Winkel von 90° auf das Türflügelblech Bandseite zugeführt und es ist zwischen beiden die thermische Trennung durch einen an der Innenseite des Türflügelbleches Bandseite befestigten Streifes eines Abdichtelementes bewirkt. Damit wird verhindert, dass das mit der großen Hitze eines Brandes beaufschlagte Türflügelblech Bandgegenseite über Wärmeleitung seine Temperatur an das Türflügelblech Bandseite übergangslos abgibt, wodurch der Schutz von Gegenständen oder Personen, die sich auf der brandabgewandten Seite des Feuerschutzabschlusses befinden, andernfalls durch Wärmestrahlung und Selbstentzündung entzündlicher Gegenstände, Flüssigkeiten etc. nicht gegeben wäre.
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Da jedoch auch eine Türzarge, bestehend aus gekanteten Metallprofilen und verankert im angrenzenden Mauerwerk oder Beton, von einem auf der Türflügelblech Bandgegenseite ausgebrochenen Brand und der von ihm ausgehenden großen Hitze nicht unbelastet bleibt, muss versucht werden, dass der am Türblattrahmen des Feuerschutzes umlaufende Türfalz, der an der Türzarge anliegt, die Wärme einer erhitzten Türzarge nicht voll auf das Türflügelblech Bandseite überträgt. Zur Vorsorge dessen ist im an den Vertikalseiten des Feuerschutzes und am Blattsturz ausgebildeten Türfalz einen Wärmeübergang hemmendes Trennmaterial formschlüssig eingelegt.
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Weiterhin wurde gefunden, dass die durch einen Brand entstehenden Verformungskräfte ganz unterschiedlich auf Bereiche des Feuerschutzabschlusses wirken. Das wurde bereits durch das Vorsehen von Kühlarealen mit einer speziellen brandschutztechnischen Ausgestaltung im oberen Bereich des Feuerschutzabschlusses dargelegt.
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Damit die neben den Kühlarealen auf der Türflügelblech Bandgegenseite innen angebrachte zementgebundene Silikatplatte eine stabilere Baueinheit mit der Türflügelblech Bandgegenseite bilden, ist vorgesehen, dass auf dem Türflügelblech Bandgegenseite außerhalb der Kühlareale, die mit den Kühlpacks ausgelegt sind, Schweißbolzen zur Fixierung angebracht sind.
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Die Schweißbolzen besitzen an ihrem freien Ende ein metrisches Gewinde, wodurch mittels Schraubelementen und Sicherungen eine darauf aufgesetzte zementgebundene Silikatplatte sicher befestigt werden kann. Hinter der Innenseite von Türflügelblech Bandgegenseite angebrachten zementgebundenen Silikatplatte sind mehrere Mineraldämmplatten in Form von synthetisch-hydratisierten Calciumsilikatplatten versetzt übereinandergelegt und schichtweise mittels Holzschrauben und Brandschutzkleber untereinander befestigt.
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Auch zusätzliche Verklebungen mit Brandschutzkleber und Silikon sind erforderlich, wobei auf der Innenseite des Türblechs der Bandseite eine Verklebung zum Blech nur im Zentrum des Türblattes erfolgt. Generell gilt: Umlaufend im Randbereich des Türflügels wird in einer Breite von ca. 400 mm nicht mit Brandschutzkleber verklebt. Davon ausgenommen sind Areale der Kühlpacks im Blattsturz- und Schlossbereich, wo beidseitig – an Türflügelblech Band- und Bandgegenseite – mit Brandschutzkleber an den Innenseiten der Bleche verklebt ist. Weiterhin sind die Türblattfüllungen im Bereich der Randbalken und des Blattsturzes einseitig mittels Silikon an die Innenseite des Türflügelblechs Bandseite verklebt. Die Verbindung der einzelnen Bestandteile einer Türblattfüllung untereinander ist dergestalt, dass zusätzlich zu einer formschlüssigen Verbindung aller dieser Bestandteile, wie Brandschutzplatten, Mineraldämmplatten und Gipskartonplatten, jene mit einem Brandschutzkleber stoffschlüssig miteinander verbunden sind.
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Die im mehrfach abgewinkelten Randbereich des Feuerschutzabschlusses, der den Türblattrahmen bildet, von den plattenförmigen Materialien der Türblattfüllung nicht erreichten Hohlräume sind mit dem Material hoher Temperaturbeständigkeit und hoher Schmelztemperatur ausgefüllt. Es handelt sich dabei um synthetisches hydratisiertes Calciumsilikat.
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Der Feuerschutzabschluss ist weiterhin derart ausgebildet, dass das Türschloss auf der Türflügelblech, Bandseite einen in einer Griffmulde versenkten Türdrücker aufweist, wobei hinter einer Griffmulde ein perforiertes U-Profil mit einem wasserhaltigen Natriumsilikatelement mit Glasfasergewebe in Wirkverbindung steht. Das hat den Vorteil, dass die Griffmulde des versenkten Türdrückers im Brandfall direkt gekühlt werden kann.
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Eine Besonderheit beim beschriebenen Feuerschutzabschluss liegt weiter darin, dass im Bereich eines Zargenecks, bandseitig ein oder mehrere Natriumsilikatstreifen mit Glasfasergewebe hinter einem Aufnahmeblech angeordnet ist/sind. Dadurch wird vorteilhafterweise ein sonst durchgängiger Wärmeübergang zwischen Türblatt und Zarge unterbrochen. Der Feuerschutzabschluss besitzt ferner im Bereich eines Zargenecks, schlossseitig hinter dem Blech einer mehrfach abgewinkelten Zarge eine käfigförmige Aufnahme zur Befestigung einer zementgebundenen Silikatplatte. Weiterhin liegt vor der zementgebundenen Silikatplatte in einer Aussparung der mehrfach abgewinkelten Zarge eine oder mehrere wasserhaltige Natriumsilikatplatte/-en mit Glasfasergewebe.
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Die Ausbildung einer erfindungsgemäßen Blockzarge erfolgt in einem ungeteilten Stück in der Form, dass die Befestigung der Zarge durch eine kraftschlüssige Verbindung innerhalb des Zargeninnenraums nicht sichtbar erfolgt.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels gemäß den 1 bis 16 näher erläutert werden. Es zeigen:
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1: eine Übersichtsdarstellung des prinzipiellen Aufbaus eines Feuerschutzabschlusses,
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2: eine Schnittdarstellung der Türblattfüllung – Zusammenbau,
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3: eine Schnittdarstellung Band oben – Schnitt ÄBO,
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4: eine Schnittdarstellung mittig zwischen den Zapfen – Schnitt ÄB2,
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5: eine Schnittdarstellung zur Einfassung des Schlosses – Schnitt ÄDS,
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6: eine Schnittdarstellung schlossseitig oben – Schnitt ÄSO,
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7: eine Schnittdarstellung Randbalken zapfenseitig oben – Schnitt ÄDZ,
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8: eine Schnittdarstellung Randbalken schlossseitig oben – Schnitt ÄS1,
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9: eine Schnittdarstellung für Kühlpack s3 und s1 (spiegelbildlich in 1. Montagefolge)
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10: eine Schnittdarstellung für Kühlpack s3 und s1 (spiegelbildlich in 2. Montagefolge)
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11: eine Schnittdarstellung der Türblattfüllung in Höhe beider Randbalken (band- und schlossseitig)
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12: eine Schnittdarstellung einer Türblattfüllung mit integrierter Brandschutzglasscheibe (mittig in Feuerschutzabschluss gelegt)
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13: eine Garnitur mit einem einseitig versenkten Türdrücker am Feuerschutzabschluss
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14: den Zusammenbau eines bandseitigen Zargenecks
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15: den Zusammenbau eines schlossseitigen Zargenecks
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16: eine Schnittdarstellung einer Zarge in Form einer Blockzarge
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Nach 1 wird ein Feuerschutzabschluss 1 in einer Übersichtsdarstellung angegeben, der in den nachfolgenden 2 bis prinzipiell für eine vorteilhafte Ausführungsform weiter zu erläutern ist. Der Feuerschutzabschluss 1 ist zwischen den Türflügelblechen Bandgegenseite und Bandseite 10, 11 in unterschiedliche Areale untergliedert, die wiederum jeweils unterschiedlich mit Brandschutzmaterialien bestückt sind. Insbesondere befinden sich im Blattsturz 8 oben links und rechts zwischen der Ausfüllung des Blattsturzes mit Brandschutzbauplatten die Kühlpacks S1 und S3. Weitere Kühlpacks S2, S4 befinden sich in der Nähe von Sicherungszapfen 9 in einem bandseitigen Randbalken 7, in einem schlossseitigen Randbalken 6 und in der Nähe eines Schlosses 4 des Feuerschutzabschlusses 1. Optional kann der Feuerschutzabschluss 1 in einem Ausschnitt der Türflügelbleche, Bandgegen- und Bandseite 10, 11 einen Glasausschnitt 5 für ein Brandschutzglasfenster aufweisen.
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Eine Türblattfüllung im zusammengefügten Zustand zeigt 2. Es ist zu erkennen, dass die Türflügelbleche, Bandgegen- und Bandseite 10, 11 nach mehrmaliger Abwinklung im Randbereich zur Bildung einer Türaußenkante thermisch voneinander getrennt sind, wobei sie im Bereich einer Nut parallel aneinander geführt sind. In der genannten Nut liegt form- und kraftschlüssig eingebunden eine Klemmleiste 20, wobei Verschraubungen 21 angeordnet sind, diese durch die Klemmleiste 20 treten und somit insgesamt eine vorteilhafterweise überwiegend nur geklemmte Verbindung zwischen den Türflügelblechen des Feuerschutzabschlusses 1 stattfindet. Damit kann bei Brandbelastung einem definierten Auseinanderziehen der Türflügelbleche nachgegeben werden ohne, dass sich eine im Sinne des Feuerschutzabschlusses 1 negative Verformung desselben ergibt. Das Türflügelblech, Bandgegenseite 10 stößt vertikal auf das der Bandseite 11, wobei allerdings ein Abdichtelement 15 für eine thermische Trennung zwischen beiden sorgt. Die neben der Nut in der Türblattaußenkante gebildeten Hohlräume sind mit einer temperaturmindernden Füllung 16, 17 ausgefüllt. Zur weiteren Unterbrechung einer Wärmeleitung in das Türflügelblech, Bandseite 11 befindet sich im Falz ein Trennmaterial 16a. Auf der Klemmleiste 20 befinden sich zwei miteinander verklebte aufschäumende Streifen 18, 19, die im Brandfall die Spalte des Feuerschutzabschlusses 1 verschließen und kühlen. Dies kann in verschiedenen Temperaturbereichen geschehen. 3 stellt oberhalb des oberen Bandes dar, wie dort in einem definiert großen Bereich S1 ein Kühlareal geschaffen ist. Es besteht aus mehreren synthetisch hydratisierten Calciumsilikatplatten 31, die paarweise und in Paaren unterschiedlicher Länge miteinanderverklebt sind. An den Innenseiten der Türflügelbleche, Bandgegenseite und Bandseite 10, 11 befinden sich dabei zunächst zwei miteinander verklebte wasserhaltige Natriumsilikatplatten mit Glasfasergewebe 22, 30 wobei auch zwischen dem jeweils äußeren Paar der synthetisch hydratisierten Calciumsilikatplatten 31 eine wasserhaltige Natriumsilikatplatte mit Glasfasergewebe 23, 29 eingebracht ist. In den Blattsturz 8 sich in Richtung Mitte fortsetzend ist am Türflügelblech, Bandgegenseite 10 eine zementgebundene Silikatplatte 24 angebracht, die mittels Schweißbolzen 25 gehalten ist. Weitere drei sich in Richtung des Türflügelblechs, Bandseite 11 anschließende synthetisch hydratisierte Calciumsilikatplatten 28 unterschiedlicher Dicke sind mittels Holzschrauben 26, 27 und Brandschutzkleber untereinander und mit der zementgebundenen Silikatplatte 24 fixiert.
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4 zeigt im Bereich eines Randbalkens 7, bandseitig, wie in der Nähe der Sicherungszapfen 9 aufschäumende Streifen 34 mehrfach übereinandergelegt sind, wobei ein dritter aufschäumender Streifen 34a – unterhalb der Klemmleisten 20 gelegen – eine punktuelle Sicherung gegen aufsteigende Hitze im Türblatt darstellt.
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In 5 wird dargestellt, wie ein Schloss 4 vor dem Hitzeeinfluss eines Brandes, insbesondere durch mehrfache Schichten Gipskartonplatten 37, eingefasst ist.
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Nach 6 wird gezeigt wie im Bereich eines Kühlpacks S3 die Schichtung von synthetisch hydratisierten Calciumsilikatplatten ausgeführt ist, die im weitesten Sinne der nach 3 entspricht. Im Hohlraum des Türflügelblechs, Bandseite 11 ist wieder ein hitzeabschirmendes synthetisch hydratisiertes Calciumsilikatelement 39 eingebunden.
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Mit 7 wird die Einbettung von mindestens einem Sicherungszapfen 40 zwischen den Bändern innerhalb der Nut gezeigt. Er ist in einer Sechskantmutter verschraubt und weitgehend thermisch isoliert von den ihn umgebenden metallischen Bauteilen.
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8 stellt die Gestaltung des Randbalkens 6 schlossseitig dar. An die im Inneren der Türflügelbleche, Bandgegenseite und Bandseite 10, 11 anliegenden Gipskartonplatten schließt sich hier eine synthetisch hydratisierte Calciumsilikatplatte an.
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Die 9 und 10 bieten zusammen die Ausbildung eines Kühlpacks s3 oder s1 (spiegelbildlich). Es erfolgt dabei eine Verbindung von wasserhaltigen Natriumsilikatplatten mit Glasfasergewebe und synthetisch hydratisierten Calciumsilikatplatten 41 bis 47, wobei insbesondere die synthetisch hydratisierten Calciumsilikatplatten 42, 43 und 47 unterschiedlich lang in ihrer paarweisen Zusammenfügung ausgeführt sind.
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In 11 ist eine Horizontalschnittdarstellung durch die beiden Randbalken, schlossseitig und bandseitig 6, 7 oberhalb des Schlosses 4 dargestellt. Auch hier ist im Türblattinnenbereich des Feuerschutzabschlusses 1 zu sehen, dass sich nach an den Innenseiten der Türflügelbleche, Bandgegenseite und Bandseite 10, 11 angebrachten Gipskartonplatten synthetisch hydratisierte Calciumsilikatplatten im Außenbereich des Feuerschutzabschlusses 1 befinden, wobei zwischen den synthetisch hydratisierten Calciumsilikatplatten im Türblattinnenbereich eine oder mehrere Mineraldämmplatten angeordnet sind.
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12 zeigt schließlich die Möglichkeit, in der symmetrischen Flächenmitte des Feuerschutzabschlusses 1 ein Brandschutzglas 52 einzubinden. Es ist mittels der bereits mehrfach erwähnten Brandschutzmaterialien von metallischen Bauteilen thermisch isoliert und es ist insbesondere mittels einer Glashalteleiste 58 formschlüssig in seiner Lage gehalten.
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13 bietet eine Ausbildung einer Garnitur zum Öffnen und Schließen des Feuerschutzabschlusses 1 in Form eines einseitig versenkten Türdrückers 62a, angeordnet in einer Griffmulde 62, an. Letztere wird über ein perforiertes U-Profil 61, das mit hinter ihm platzierten Brandschutzmaterialien in Wirkverbindung steht, vor direktem Hitzeeinfluss abgeschirmt.
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In 14 ist prinzipiell die Ausgestaltung des Zargenecks 63, bandseitig dargestellt, wobei wasserhaltiges Natriumsilikat 64 mit Glasfasergewebe als streifenförmiges Element hinter einem Aufnahmeblech 65 gelegt ist, damit die Berührungsflächen des Türblatts und der Zargenoberfläche in möglichst geringen Wärmeaustauch im Brandfall treten.
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Die 15 gibt Hinweise auf den Zusammenbau eines Zargenecks 66, schlossseitig, wobei hier in Form einer Käfigausbildung eine Käfigaufnahme 68 eine zementgebundene Silikatplatte 69 hinter einer mehrfach abgewinkelten Zarge 67 hält.
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Schließlich zeigt 16 die prinzipielle Ausbildung einer Zarge 72 in Form einer Blockzarge, bestehend aus einem Stück.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung des Feuerschutzabschlusses 1 besitzt folgende Vorteile:
- – Erreichen eines Feuerwiderstandes, der über die gegenwärtig geltenden Normen nach EU-Standard hinausgeht,
- – unterschiedlich eingesetzte und dimensionierte Dämmmaterialien, Brandschutzbauplatten und deren Verbindung mit flächigen und profilierten Metallelementen sorgen für eine praktische Formstabilität des Feuerschutzabschlusses 1,
- – aufgrund der Ausführung aller wesentlichen Metallbauteile aus Edelstahl ist der Feuerschutzabschluss 1 weitestgehend wartungsfrei, wobei lediglich Schlösser, Bänder und Schließer, als Elemente mit beweglichen Teilen, zu warten sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Feuerschutzabschluss
- 2
- Türband
- 3
- Türband
- 4
- Schloss
- 5
- Glasausschnitt
- 6
- Randbalken, schlossseitig
- 7
- Randbalken, bandseitig
- 8
- Blattsturz
- 9
- Sicherungszapfen
- 10
- Türflügelblech, Bandgegenseite
- 11
- Türflügelblech, Bandseite
- 12
- Gipskartonplatte
- 13
- Gipskartonplatte
- 14
- Calciumsilikatplatte
- 15
- Abdichtelement
- 16
- Füllung
- 16a
- Trennmaterial
- 17
- Füllung
- 18
- aufschäumender Streifen
- 19
- aufschäumender Streifen
- 20
- Klemmleiste
- 20a
- Blindnietmutter
- 21
- Verschraubung
- 22
- wasserhalt. Natriumsilikatplatte mit Glasfasergewebe
- 23
- dito.
- 24
- zementgebundene Silikatplatte
- 25
- Schweißbolzen
- 26
- Holzschraube
- 27
- Holzschraube
- 28
- synthet. hydrat. Calciumsilikatplatte
- 29
- wasserhalt. Natriumsilikatplatte mit Glasfasergewebe
- 30
- dito.
- 31
- synthet. hydrat. Calciumsilikatplatte
- 32
- Silikonschaumvierkant
- 33
- Edelstahlvierkant
- 34
- aufschäumender Streifen
- 34a
- aufschäumender Streifen
- 35
- synthet. hydrat. Calciumsilikatelement
- 36
- dito.
- 37
- Gipskartonplatte
- 38
- Calciumsilikatplatte
- 39
- synthet. hydrat. Calciumsilikatelement
- 40
- Sicherungszapfen
- 41
- wasserhalt. Natriumsilikatplatte mit Glasfasergewebe
- 42
- synthet. hydrat. Calciumsilikatplatte
- 43
- dito.
- 44
- wasserhalt. Natriumsilikatplatte mit Glasfasergewebe
- 45
- dito.
- 46
- dito.
- 47
- synthet. hydrat. Calciumsilikatplatte
- 48
- wasserhalt. Natriumsilikatplatte mit Glasfasergewebe
- 49
- dito.
- 50
- synthet. hydrat. Calciumsilikatelement
- 51
- Blendprofil
- 52
- Brandschutzglas
- 53
- Silikonabdichtung
- 54
- Silikonabdichtung
- 55
- Gipskartonplatte
- 56
- Schweißbolzen
- 57
- zementgebundene Silikatplatte
- 58
- Glashalteleiste
- 59
- Gipskartonplatte
- 60
- Halteprofil
- 61
- U-Profil
- 62
- Griffmulde
- 62a
- versenkter Türdrücker
- 63
- Zargeneck, bandseitig
- 64
- wasserhalt. Natriumsilikatstreifen mit Glasfasergewebe
- 65
- Aufnahmeblech
- 66
- Zargeneck, schlossseitig
- 67
- mehrfach abgewinkelte Zarge
- 68
- Käfigaufnahme
- 69
- zementgebundene Silikatplatte
- 70
- Aussparung
- 71
- wasserhalt. Natriumsilikatplatte mit Glasfasergewebe
- 72
- Zarge
- s1–s4
- Kühlpack
- ÄBO
- Horizontalschnittlage
- ÄB2
- Horizontalschnittlage
- ÄDZ
- Horizontalschnittlage
- ÄSO
- Horizontalschnittlage
- ÄDS
- Horizontalschnittlage
- ÄBO
- Horizontalschnittlage
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4007733 C [0004]
- DE 19651699 C1 [0005, 0006]
- DE 19912672 C2 [0006]
- WO 84/00395 A [0007]
- WO 2007/364436 [0009]
- DE 102005054302 A1 [0009]
- WO 2008/011839 [0010]
- DE 102006054616 A1 [0010]
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- DE 10110795 B4 [0014]