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Die
Erfindung betrifft einen Rangierverteiler gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Ein
Rangierverteiler der eingangs genannten Art wird von der Firma Priorit
AG (siehe auch http://www.priorit.de) hergestellt
und angeboten (siehe auch das den Anmeldungsunterlagen beigefügte Datenblatt).
Ein solcher Rangierverteiler dient der Gewährleistung des Funktionserhalts
im Brandfall und insbesondere zum Einbau von sogenannten Hutschienen
zur Befestigung von Verbindungs- oder Sicherungselementen. Diese
Verteiler sind besonders geeignet für eine sternförmige Verkabelung
in Brandabschnitten. Je nach Ausführungsart wird ein Funktionserhalt
von 30 oder 90 Minuten gewährleistet,
wobei wahlweise die Installation im Hohlraum vor einem Brand in
der Umgebung oder die Umgebung vor einem Brand im Gehäuse geschützt werden
soll.
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Diese
bekannten Rangierverteiler umfassen ein Gehäuse, das mindestens einen Hohlraum
umschließt.
Das Gehäuse
weist eine als Deckel ausgebildete Vorderwand, eine Rückwand und
in der Regel vier Seitenwände
auf. Im Unterschied zu sogenannten Sicherungskästen sollen die im Hohlraum
angeordneten Installationen zwar prinzipiell zugänglich sein, ein häufiger Zugriff
erfolgt aber regelmäßig nicht,
d. h. der Deckel ist fest, aber lösbar mit dem übrigen Gehäuse verbunden.
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Derartige
Rangierverteiler haben sich hinsichtlich Funktionalität und Sicherheit
an sich bestens bewährt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Rangierverteiler der
eingangs genannten Art hinsichtlich seiner Konstruktion bei gleichzeitiger
Gewährleistung
der Funktionalität
und Sicherheit zu vereinfachen.
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Diese
Aufgabe ist mit einem Rangierverteiler der eingangs genannten Art
durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Nach
der Erfindung ist also vorgesehen, dass das Gehäuse aus mindestens drei Schichten aufeinanderliegender
Brandschutzplatten gebildet ist, wobei mindestens eine zur mittleren
Schicht gehörende
Brandschutzplatte zur Ausbildung des Hohlraums eine Ausnehmung aufweist.
Unter dem Begriff "Schicht" ist dabei zu verstehen,
dass die Brandschutzplatten stets parallel, und nicht auch senkrecht (wie
beim eingangs genannten Stand der Technik) zueinander angeordnet
sind.
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Mit
anderen Worten ausgedrückt,
ist erfindungsgemäß eine mindestens
dreischichtige Sandwichkonstruktion vorgesehen, wobei die äußeren beiden
Schichten die Vorder- und Rückwand
bilden, während
die mittlere, mit der Ausnehmung versehene Schicht den Hohlraum
begrenzt. Die Seitenflächen
der Schichten bilden dabei gemeinsam die Seitenwände des Gehäuses. Bei mehr als drei Schichten
weist mindestens eine Innenschicht (regelmäßig mehrere) die erfindungsgemäße, den
Hohlraum definierende Ausnehmung auf.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Der
erfindungsgemäße Rangierverteiler
einschließlich
seiner vorteilhaften Weiterbildungen wird nachfolgend anhand der
zeichnerischen Darstellung verschiedener Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es
zeigt
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1 schematisch,
perspektivisch und teilweise aufgeschnitten den erfindungsgemäßen Rangierverteiler
mit insgesamt sechs Schichten;
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2 im
Schnitt einen Rangierverteiler mit vier Schichten;
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3 im
Schnitt einen an einer Wand befestigten Rangierverteiler in einem
Zusatzgehäuse;
und
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4 in
Vorderansicht (um 90° gedreht)
den Rangierverteiler gemäß 3.
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In
den 1 bis 4 sind verschiedene Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Rangierverteilers
dargestellt. Alle diese Ausführungsformen
umfassen ein Gehäuse 1 mit
einer Vorder- 3 und einer Rückwand 4 sowie Seitenwänden 5,
wobei das Gehäuse 1 einen
die Installationen (nicht dargestellt, da an sich bekannt) aufnehmenden
Hohlraum 2 umschließt,
wobei alle Wände 3, 4, 5 aus
mindestens feuerhemmenden Brandschutzplatten gebildet sind und wobei
an mindestens einer Seitenwand mindestens eine Kabeldurchführung 6 zum
Hohlraum 2 vorgesehen ist.
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Bei
den verwendeten Brandschutzplatten handelt es sich um spezielle
Platten mit einem hohen Gipsanteil, die nach DIN 4102 Teil 1 unbrennbar
sind und eine sehr hohe Dichte und Härte bei einem spezifischen
Gewicht von beispielsweise 1550 kg/m3 aufweisen.
Auf Basis dieser Brandschutzplatten kann gewährleistet werden, dass das
Gehäuse 1 insgesamt
feuerbeständig
ausgebildet ist, und zwar je nach Auslegung mit einem sogenannten
Funktionserhalt von 30 oder 90 Minuten (siehe DIN 4102 Teil 2 – F30 bzw.
F90).
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Wie
auch beim eingangs erwähnten
Stand der Technik ist das Gehäuse 1 dabei
rauchdicht und in der Regel quaderförmig ausgebildet, wobei prinzipiell
natürlich
auch jede andere Form in Betracht kommt.
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Wesentlich
für alle
Ausführungsform
ist nun nach der Erfindung, dass das Gehäuse 1 aus mindestens
drei Schichten aufeinanderliegender Brandschutzplatten gebildet
ist, wobei mindestens eine zur mittleren Schicht gehörende Brandschutzplatte
zur Ausbildung des Hohlraums 2 eine Ausnehmung 7 aufweist.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 1 sind insgesamt
sechs Schichten vorgesehen, wobei die unterste Schicht die Rückwand 4 und
die oberste Schicht die Vorderwand 3 bildet (geschnitten
dargestellt, um Einsicht zum Hohlraum 2 zu gewähren). Wie
aus 1 ersichtlich, können die Brandschutzplatten
bzw. Schichten je nach Bedarf unterschiedlich dick ausgebildet sind.
Da die Rückwand 4,
wie später noch
erläutert
wird, regelmäßig an einer
Gebäudewand
oder Gebäudedecke
montiert ist, kann diese (wie in den Figuren dargestellt) meist
am dünnsten ausgebildet
sein. Im Extremfall kann auch dei Rückwand 4 eine Ausnehmung 7 aufweisen
(nicht dargestellt).
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In
den 2, 3 und 4 ist das
Gehäuse 1 aus
vier Schichten aufgebaut, wobei die beiden mittleren Schichten jeweils
eine Ausnehmung 7 aufweisen, um den Hohlraum 2 für die Installationen (nicht
dargestellt) zu definieren.
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Aus
den 2 und 3 geht der prinzipielle Aufbau
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Rangierverteilers
besonders deutlich hervor: Jede Schicht weist mindestens zwei Durchgangsbohrungen 8 auf,
wobei die Durchgangsbohrungen 8 der Schichten zueinander
fluchtend ausgebildet sind. Ferner durchgreift jeweils ein Verbindungselement 9 die
zueinander fluchtenden Durchgangsbohrungen 8 verschiedener
Schichten und verbindet diese fest, aber lösbar miteinander, wobei als
Verbindungselement 9 typischerweise eine Gewindestange
vorgesehen ist. Ferner ist an mindestens einer Schicht im Bereich
der Durchgangsbohrung 8 eine größenangepaßte Aussparung 10 zur Aufnahme
einer die Gewindestange umschließenden Gewindemutter 11 vorgesehen,
wobei die Gewindemutter 11 besonders bevorzugt als über die
Gewindestange schiebbare Rastmutter ausgebildet ist.
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Um
den erfindungsgemäßen Rangierverteiler
an einer Gebäudewand
oder -decke befestigen zu können,
sind an der Rückwand 4 mindestens
zwei Durchgangsbohrungen 12 für Befestigungselemente, vorzugsweise
Schrauben, vorgesehen (siehe 4). Dabei
sind die Durchgangsbohrungen 12 nach Montage der Rückwand 4 an
der Gebäudewand
bzw. -decke und nach Montage mindestens einer ers ten, mittleren
Schicht von dieser abgedeckt und von außen unzugänglich ausgebildet sind.
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Die
vorteilhafte Ausbildung als Sandwichkonstruktion erschließt sich
insbesondere mit Blick auf die Herstellung und Montage des erfindungsgemäßen Rangierverteilers:
Im Prinzip besteht der Rangierverteiler lediglich aus zwei verschiedenen Hauptbauelementen,
nämlich
der Vorder- 3 und Rückwand 4,
die zum Beispiel als rechteckige Platten ausgebildet sind, und den
Zwischenschichten, also Brandschutzplatten, die die Außenkontur
der Vorder- 3 bzw. Rückwand 4 aufweisen,
selbst aber rahmenartig mit einer Ausnehmung 7 zur Definition
des Hohlraums 2 ausgebildet sind. Dieser Rahmen weist beispielsweise
eine Materialbreite zwischen 50 mm und 15 mm auf, um einen ausreichenden
Brandschutz zu gewährleisten.
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Bei
der Montage wird in einem ersten Schritt eine Rückwand 4 an einer
Gebäudewand
oder -decke (oder auch Boden) befestigt. Dazu werden zum Beispiel
einfach fluchtend zu den Durchgangsbohrungen 12 Löcher in
die entsprechende Wand gebohrt. Anschließend wird die Rückwand 4 mit
der Gebäudewand
zum Beispiel mit normalen Standarddübeln verschraubt. Brandschutztechnisch
ist dies insofern unproblematisch, da diese Befestigung von der feuerbeständigen Rückwand 4 vollständig abgedeckt wird,
d. h. es besteht keine Gefahr, dass sich der Rangierverteiler bei
einem Brandfall von der Wand lösen
kann.
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Wie
insbesondere aus 2 und 3 ersichtlich,
sind an der Rückwand 4 Verbindungselemente 9 (z.
B. Gewindestangen) vorgesehen, auf die nach Montage der Rückwand 4 weitere
Zwischenschichten aufschiebbar sind. Je nach Bedarf können dies
Zwischenschichten mit und ohne Ausnehmung 7 ausgebildet
sein. Um dann schon die verschiedenen Zwischenschichten an der Rückwand 4 definiert
befestigen zu können,
sind, wie insbesondere 2 zeigt, an den Schichten Ausnehmumgen 10 vorgesehen,
die es ermöglichen,
dass auf die Gewindestange Schraubenmuttern aufschraubbar sind,
und zwar ohne, dass sich dadurch Abstände bzw. Spalte zwischen den
Schichten ergeben. Die Schraubenmuttern sind vorzugsweise in an
sich bekannter Weise als sogenannte Rastmuttern ausgebildet, d.
h. diese müssen
nicht über
die gesamte Länge
des Gewindes aufgedreht, sondern können größtenteils axial aufgeschoben
werden. Lediglich zum Fixieren ist dann noch der Einsatz eines Werkzeugs
(Schraubenschlüssel)
erforderlich. Alternativ können
bei den Zwischenschichten auch sogenannte Spannringe verwendet werden,
da die Stabilität
des Gesamtgehäuses
letztlich durch die Abschlussschraube an der Vorderwand 3 bestimmt
wird.
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Nach
Montage der Rückwand 4 und
der jedenfalls teilweise die Seitenwände 5 bildenden Zwischenschichten
erfolgt regelmäßig die
Montage der im Hohlraum 2 anzuordnenden Installationen,
wobei Kabel und dergleichen durch die noch zu erläuternden
Kabeldurchführungen 6 von
außen
in den Hohlraum 2 eingebracht werden. Sobald die Installationen im
Innern des Rangierverteilers abgeschlossen sind, kann durch Aufsetzen,
Aufstecken bzw. Auffädeln
der übrigen
Zwischenschichten und der Vorderwand 3 das Gehäuse 1 verschlossen
werden.
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Bezüglich des
Funktionserhalts ist noch darauf hinzuweisen, dass die Verbindungselemente bzw.
Gewindestangen derart die Schichten durchgreifen, dass stets ein
großer
Abstand zum (Innen- oder Außen-)Rand
der Schicht gewährleistet
ist (regelmäßig etwa
30 mm bis 100 mm). Diese Maßgabe stellt
selbst bei Wärmeeinbringung
beispeilsweise über
den in 2 dargestellten Schraubenkopf an der Vorderwand
sicher, dass keine Wärme
ins Innere des Gehäuses 1 gelangen
kann (und umgekehrt).
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Bezüglich der
bereits erwähnten
Kabeldurchführung 6 ist
vorgesehen, dass diese am Gehäuse 1 als
Aussparung an mindestens einer mittleren Schicht ausgebildet ist,
wobei in der Aussparung Brandschutzschaum 13 angeordnet
ist. Wie insbesondere aus 2 ersichtlich,
ist dabei der Brandschutzschaum 13 vorzugsweise mindestens
zweilagig, nämlich
die Kabeldurchführung 6 umschließend ausgebildet.
Diese Maßgabe
gewährleistet
eine möglichst
dichte Durchführung
der Kabel, d. h. der Brand schutzschaum schmiegt sich nach der Montage
gewissermaßen
beidseitig an diese an.
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Mit
Verweis auf die Ausführungsform
gemäß 3 und 4 ist
schließlich
vorgesehen, dass das Gehäuse 1 in
einem Zusatzgehäuse 14 angeordnet ist,
das vorzugsweise aus Kunststoff oder Edelstahl gebildet ist. Dieses
Zusatzgehäuse
schützt
den eigentlichen Rangierverteiler beispielsweise vor Feuchtigkeit,
verbessert gleichzeitig aber auch dessen optischen Eigenschaften.
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Bezüglich der
Montage ist dabei vorgesehen, dass zunächst die Rückwand 4 zusammen
mit dem Zusatzgehäuse 14 an
einer Gebäudewand
befestigt wird. Kabel und der gleichen werden über die sogenannten, an sich
bekannten Kabelverschraubungen 15 durch die Wand des Zusatzgehäuses 14 geführt. Diese
Kabelverschraubungen 15 sind dabei vorzugsweise fluchtend
zur Kabeldurchführung 6 positioniert,
d. h. die von der Kabelverschraubung 15 kommenden Kabel
können
relativ geradlinig durch die Kabeldurchführung 6 geführt werden,
wobei die Installation aufgrund des in Bezug auf den eigentlichen
Rangierverteiler etwas grösseren
Zusatzgehäuses 14 insbesondere
deswegen einfach zu erledigen ist, da zu diesem Zeitpunkt keine
oder erst wenige Zwischenschichten montiert sind.
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Hohlraum
- 3
- Vorderwand
- 4
- Rückwand
- 5
- Seitenwand
- 6
- Kabeldurchführung
- 7
- Ausnehmumg
- 8
- Durchgangsbohrung
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Aussparung
- 11
- Gewindemutter
- 12
- Durchgangsbohrung
- 13
- Brandschutzschaum
- 14
- Zusatzgehäuse
- 15
- Kabelverschraubung