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Die Erfindung richtet sich auf einen feuerbeständigen Revisionsabschluss zum Verschließen einer Revisionsöffnung an einem Installationsschacht, -raum oder -schrank, etc., umfassend eine in der Revisionsöffnung montierbare und daran entlang einer ihrer Längskanten verankerbare Zarge und wenigstens ein an der Zarge schwenkbar gelagertes, rahmenloses Türblatt aus einem Material mit einer überwiegend anorganischen Matrix.
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Revisionsabschlüsse dienen zum Verschließen von Revisionsöffnungen, welche an Installationsschächten oder -räumen oder -schränken, etc. vorgesehen sind. Einerseits soll der prinzipielle Zugang zu den betreffenden Installationen möglich sein; andererseits soll bei geschlossenem Revisionsabschluss im Brandfall die Ausbreitung von Flammen und Rauch durch die betreffenden Revisionsöffnungen hindurch zuverlässig unterbunden werden.
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Dabei gibt es verschiedene brandschutzrechtliche Bestimmungen. Widersteht eine Einrichtung einem Brand mindestens über 30 Minuten hinweg, so wird sie als „feuerhemmend” bezeichnet, hält sie einem Brand über 90 Minuten lang stand, so gilt sie als „feuerbeständig”.
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Hierfür werden im Allgemeinen grundsätzlich unterschiedliche Konstruktionen vorgesehen: Eine feuerbeständige Ausrüstung ist weitaus aufwändiger als für eine nur feuerhemmende Einrichtung erforderlich, daher wird bei letzteren ein solcher Aufwand nicht betrieben.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 202 19 687 U1 ist eine Brandschutztür offenbart, wobei das Türblatt aus einer Kalziumsilikatplatte besteht. Deren flache Stirnseiten liegen in geschlossenem Zustand innerhalb der Zargenöffnung, wobei ein die Tür hintergreifender Abschnitt der Zarge mit einer Brandschutzdichtung versehen ist. An der betreffenden Stelle ist die Brandschutzdichtung zu dem Raum hinter der Tür hin exponiert und kann also einem dortigen Brand nicht dauerhaft widerstehen.
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Aus dem Nachteil des beschriebenen Standes der Technik resultiert das die Erfindung initiierende Problem, bekannte Revisionsverschlüsse derart zu optimieren, dass diese einem Brand möglichst lange widerstehen können.
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Die Lösung dieses Problems gelingt dadurch, dass
- – das Türblatt aus einer Kombination von wenigstens zwei entlang ihrer Grundflächen flächig miteinander verbundenen Platten eines Materials mit einer überwiegend anorganischen Matrix besteht sowie einen Stufenfalz aufweist, und
- – die Zarge aus einer Kombination von wenigstens zwei entlang ihrer Grundflächen flächig miteinander verbundenen Platten eines Materials mit einer überwiegend anorganischen Matrix besteht, einen Stufenfalz aufweist und mit ihrer Umfangsseite in die Revisionsöffnung aufgesetzt ist, wobei
- – die Kontaktflächen) zwischen den Zargen-Platten mit der (den) Kontaktfläche(n) zwischen den Platten des Türblattes weder in einer gemeinsamen Flucht liegen noch parallel zueinander verlaufen, sondern einen Winkel von 45° oder mehr miteinander einschließen, vorzugsweise einen Winkel von 60° oder mehr, insbesondere einen Winkel von 75° oder mehr.
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Durch die Realisierung des Türblattes als auch der Zarge aus jeweils wenigstens zwei flächig miteinander verbundenen Platten ist die Möglichkeit eröffnet, auf einfachem Wege zwischen Türblatt und Zarge einen Stufenfalz vorzusehen, nämlich derart, dass die Abstufung im Bereich der Kontaktfläche zwischen zwei Platten liegt. Ein solcher Stufenfalz hat gegenüber dem vorbekannten, stumpfen bzw. falzlosen Türblatt einen Effekt vergleichbar zu einer Labyrinthdichtung, d. h., der Spalt zwischen Türblatt und Zarge erhält einen stufenförmigen Verlauf, was wiederum zur Folge hat, dass eine Dichtung im Bereich der Abstufung angeordnet werden kann, wo er gegenüber einem Brand erheblich weniger exponiert angeordnet ist, und zwar unabhängig davon, ob ein äußerer Brand vom Innenraum oder ein dortiger Brand vom Außenraum fernzuhalten ist. Die um die betreffende Maueröffnung herum auf die dortige Wand stumpf aufgesetzte Zarge bildet dabei mir ihrem Stufenfalz ein passendes Pendant für den Stufenfalz des Türblattes. Gleichzeitig mündet die Kontaktfläche zwischen je zwei miteinander verbundenen Platten stets im Bereich des Stufenfalzes, so dass ein im Bereich der Kontaktfläche aufgetragenes Adhäsionsmittel auch im Brandfall nicht unmittelbar erhöhten Umgebungstemperaturen ausgesetzt ist. Die rahmenlose Konstruktion des Türblattes führt zu homogenen, unbrennbaren Eigenschaften des gesamten Türblattes, weil diese ausschließlich aus dem plattenförmigen Material mit der überwiegend anorganischen Matrix besteht. Durch die Verwendung von insgesamt drei aneinander liegenden Platten für ein Türblatt erhält dieses nicht nur eine maximale mechanische Stabilität, sondern auch besonders optimale Eigenschaften im Hinblick auf einen potentiellen Brand.
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Es hat sich als günstig erwiesen, dass die anorganische Matrix des plattenförmigen Materials des Türblattes und/oder der Zarge eine kristalline oder teilweise kristalline Struktur aufweist. Eine solche Struktur vereinigt die vorteilhaften Eigenschaften der Unbrennbarkeit und der mechanischen Stabilität miteinander.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die anorganische Matrix des plattenförmigen Materials des Türblattes und/oder der Zarge eine Calcium-Verbindung ist, vorzugsweise Calciumsulfat oder Calciumsilikat. Calcium kommt in der Natur in gebundener Form häufig vor und kann als Erdalkalimetall Verbindungen mit allen Nichtmetallen oder nichtmetallischen Verbindungen eingehen.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass die anorganische Matrix des plattenförmigen Materials des Türblattes und/oder der Zarge aus einem Material besteht, welches bei Erhitzung Kristallwasser abgibt, beispielsweise aus Calciumsulfat-Dihydrat besteht. Der Effekt, dass bei Erhitzung Kristallwasser abgegeben wird, liefert im Fall eines Brandes eine den Brand eindämmende oder zumindest hemmende Wirkung, weil das freigesetzte Wasser den Brandherd kühlt. Calciumsulfat-Dihydrat beispielsweise kann dabei zunächst zu Calciumsulfat-Hemihydrat umgewandelt werden und schließlich zum Calciumsulfat-Anhydrit.
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Eine weitere Konstruktionsvorschrift besagt, dass die anorganische Matrix des plattenförmigen Materials des Türblattes und/oder der Zarge mit Fasern bewehrt ist, vorzugsweise mit organischen Fasern, insbesondere mittels Zellulosefasern. Diese Maßnahme erhöht die mechanische Stabilität des Türblattes und der Zarge weiter. Durch ihre Einbettung in die anorganische, unbrennbare Matrix ist die Tatsache, dass organische Fasern, insbesondere Zellulosefasern, brennbar sind, völlig unbedenklich. Die umgebende Matrix hält die Flammen von den umschlossenen Fasern sicher zurück.
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Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass alle einzelnen Platten des Türblattes und/oder der Zarge jeweils eine quaderförmige Gestalt aufweisen. Eine solche, ungefalzte Gestalt lässt sich besonders einfach herstellen durch Aussägen der betreffenden Platte aus dem ebenfalls plattenförmigen Rohmaterial. Eine weitere Bearbeitung der Stirnseiten ist sodann nicht erforderlich.
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Das Türblatt sollte aus wenigstens zwei Platten mit unterschiedlicher Grundfläche bestehen. Dadurch lässt sich ein rundum laufender Stufenfalz realisieren, derart, dass in der Kontaktebene der Stufenfalz von der größeren Platte zur kleineren hin zurückspringt.
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Auch die Zarge kann aus wenigstens zwei Platten mit unterschiedlicher Breite bestehen. Auch damit ist ein Stufenfalz möglich, mit einer Abstufung im Bereich der Kontaktebene zwischen den beiden unterschiedlich breiten Platten.
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Betrachtet man zwei einander gegenüber liegende Abschnitte der Zarge, welche zwischen sich das Türblatt aufnemen, so weisen die Zargen-Platten mit kleinerer Breite bevorzugt einen geringeren Abstand zueinander auf als die Zargen-Platten mit größerer Breite. Damit lässt sich ein Stufenfalz realisieren, wobei die Dicke der Zarge – lotrecht zum Türblatt gemessen – von innen nach außen stufig zunimmt. Der Querschnitt der inneren Zargen-Platte springt dabei vorzugsweise soweit zurück, dass davor noch das einschwenkende Türblatt Platz finden kann.
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Dazu ist es besonders vorteilhaft, dass die Breiten b1, b2 zweier Zargenplatten von unterschiedlicher Breite sich etwa um die Dicke d2 der größeren Platte des Türblattes voneinander unterscheiden: b2 = b1 + d2.
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Bei einer solche Bemessung ist es möglich, unterschiedliche Zargen-Platten derart miteinander zu verbinden, dass einerseits die dem Stufenfalz abgewandten Längskanten der Zargenplatten miteinander fluchten, während andererseits die Außenfläche des Türblattes mit der betreffenden Stirnfläche der Zarge fluchtet.
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Bevorzugt ist die Zarge zweifach zusammenhängend ausgebildet und umgibt das Türblatt entlang von dessen Umfang vollständig. Durch diese Maßnahme erhält einerseits die Zarge in sich ein Höchstmaß an mechanischer Stabilität; andererseits ist auch die Abdichtung gegenüber Rauch, Feuer und Hitze vollständig und damit perfekt.
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Die Erfindung empfiehlt, dass die Zargen-Platte mit der größten Breite und/oder die Platte des Türblattes mit der größten Grundfläche zumindest entlang ihrer sichtbaren Außenseite mit einer Beschichtung versehen ist, vorzugsweise mit einer Beschichtung aus einem Kunstharz, insbesondere mit einer Beschichtung aus Melaminharz. Eine solche äußere Beschichtung dient vor allem der Ästhetik, weil dadurch die eher rauhe Oberfläche der plattenförmigen Elemente vekleidet und dabei vorzugsweise auch geglättet wird.
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Weitere Vorteile erzielt man durch Scharniere, deren Bänder innerhalb des Spaltes zwischen Zarge und Türblatt liegen. Damit kann eine Verschraubung innerhalb des Türblattes mit weitaus längeren Schrauben erfolgen, was die Tragfähigkeit des Scharniers erhöht.
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Die Erfindung zeichnet sich ferner aus durch eine Zentralverriegelung mit zwei oder mehr Zuhaltungen, vorzugsweise an unterschiedlichen Seitenkanten des Türblattes. Mehrere Zuhaltungen lassen einen höheren Anpressdruck des Türblattes gegen die Abstufung des Stufenfalzes der Zarge zu, wodurch die Dichtheit gegenüber Rauch und sonstigen Gasen verbessert wird. Dieser erhöhte Druck resultiert einerseits aus der vorzugsweise rundum laufenden Zarge, andererseits vor allem jedoch aus mehreren Zuhaltungen an möglichst unterschiedlichen Bereichen des Türblattumfangs.
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Teile der Zentralverriegelung, insbesondere Schubstangen, können innerhalb des Türblattes angeordnet sein, vorzugsweise innerhalb einer mittleren Ebene einer hinteren, kleineren Platte des Türblattes, und vorzugsweise an beiden Seiten von je einer weiteren Platte abgedeckt sein. Durch diese Maßnahme kann einerseits die Zuhaltung direkt innerhalb der Türblattebene wirksam werden, was kräftemäßig von Vorteil ist; andererseits wird durch eine zusätzliche Platte jenseits bzw. hinter den betreffenden Teilen der Zentralverriegelung auch dort die doppellagige Anordnung des Türblattes gewährleistet; das Türblatt erfährt also durch die Zentralverrieglung keine substantielle mechanische Schwächung.
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Als vorteilhaft erweist sich wenigstens eine Dichtung im Bereich des Stufenfalzes, vorzugsweise wenigstens eine dämmschichtbildende Dichtung, insbesondere eine Dichtung aus Moosgummi und/oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk. Idealerweise wird eine Dichtung, beispielsweise ein Dichtungsband, an der Zarge festgelegt, vorzugsweise im Bereich der Abstufung, nämlich an einer dortigen Fläche, welche bei geschlossener Tür parallel zu der Ebene des Türblattes verläuft. Dort kann der Schließdruck der Tür unmittelbar in einen die Dichtung zusammenpressenden Druck umgesetzt werden – eine perfekte Abdichtung, welche dennoch auch bei mehrmaligem, wiederholten Öffnen und Schließen keinerlei Reibung oder sonstige Verschleißerscheinungen an der Dichtung hervorruft.
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Weitere Vorzüge bieten Schrauben zur Verankerung in einer Wand, deren Längsachsen etwa parallel zur Ebene des Türblattes orientiert sind. Damit lässt sich die Zarge an die Leibung der Ausnehmung in der Wand schrauben, ist also in diese hineinversetzt.
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Die Zarge kann unmittelbar an der Wand festgeschraubt werden; vorzugsweise metallische Montagewinkel sind daher entbehrlich.
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Schließlich entspricht es der Lehre der Erfindung, dass im Bereich der dem Stufenfalz abgewandten Zargenrückseite ein Dichtmittel vorgesehen ist, beispielsweise eine Silikon- oder Akrylfuge oder ein Schaumstoffdichtband. Hier steht vor allem eine permanente Dichtigkeit gegenüber Rauch od. dgl. im Vordergrund.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
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1 einen erfindungsgemäßen, feuerbeständigen Revisionsabschluss mit einem einzigen Türblatt in der Vorderansicht;
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2 einen Vertikalschnitt durch die 1 entlang der Linie II-II, teilweise unterbrochen;
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3 einen Horzontalschnitt durch die 1 entlang der Linie III-III im Bereich der Bandseite;
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4 einen Horzontalschnitt durch die 1 entlang der Linie IV-IV im Bereich der Schlossseite;
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5 eine der 1 entsprechende Ansicht eines zweiflügeligen Revisionsabschlusses; sowie
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6 einen Horzontalschnitt durch die 5 entlang der Linie VI-VI im Bereich des Mittelfalzes.
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Der in den 1 bis 4 wiedergegebene Revisionsabschluss 1 kann in unterschiedlichsten Formaten zum Verschliessen von Schächten, Schränken, Kammern, etc. verwendet werden. Der Revisionsabschluss 1 besteht im Wesentlichen aus einer vorzugsweise rundum laufenden Zarge 2 und einem daran angeschlagenen Türblatt 3.
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Eine Öffnung 4 in einer Wand 5 wird durch Leibungen 6 begrenzt. Aus bestimmten Gründen, beispielsweise weil die Öffnung 4 relativ groß ist, wird die Zarge 2 in die Öffnung 4 hinein gesetzt.
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Diesem Zweck dient eine Zarge 2, deren Profil aus zwei Platten 8, 9 eines nicht brennbaren, anorganischen Materials, beispielsweise Calciumsulfat-Dihydrat besteht, also aus CaSO4·2H2O, welches mit Fasern eines organischen Materials, beispielsweise mit Zellulosefasern, bewehrt ist.
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Wie die 2 bis 4 erkennen lassen, sind die beiden Platten 8, 9 des Zargen-Profils 2 an einer Kontaktfläche 10 entlang ihrer Grundflächen miteinander verbunden, beispielsweise verklebt. Diese Kontaktfläche 10 ist eben und verläuft etwa parallel zu der betreffenden Leibung 6 der Wandöffnung 4, also etwa rechtwinklig zu der Wandoberfläche 7.
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Die miteinander verbundenen Platten 8, 9 eines Abschnittes des Zargen-Profils 2 haben zwar vorzugsweise dieselbe Dicke; sie sind jedoch unterschiedlich breit, und zwar haben diejenigen Platten 8, welche jeweils dem Türblatt 3 zugewandt sind, eine geringere Breite b1 als die Breite b2 derjenigen Platten 8, welche dem Türblatt 3 jeweils abgewandt sind.
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Die Platten 8, 9 haben jeweils eine quaderförmige Gestalt mit jeweils rechtwinkligen Kanten, welche an den Ecken auch unter rechten Winkeln aufeinander treffen. Da die der Wand 5 zugewandten, rückseitigen Stirnflächen 11 der beiden Platten 8, 9 in einer gemeinsamen Ebene liegen, ergibt sich an ihren dem Türblatt 3 zugewandten Vorderseiten 12 eine Abstufung genau innerhalb der Ebene der Kontaktfläche 10. Eine solche Abstufung ist typisch für einen Stufenfalz.
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Die Montage der Zargen 2 in der Wand 5 kann ohne Montagewinkel erfolgen. Zu diesem Zweck werden Bohrungen in der Zarge 2, welche die Kontaktfläche 10 rechtwinklig durchsetzen, von Schrauben 16 durchgriffen, welche in die Leibung 6 der Wand 5 verankert werden, beispielsweise mittels Dübel oder auf anderem Weg.
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An der rückseitigen Stirnfläche 11 der Zarge 2 findet keine Abdichtung statt. Stattdessen kann an der der Innenseite 17 abgewandten Außenseite 20 der Zarge 2 ein Dichtband 19, insbesondere ein Schaumstoffdichtband, festgelegt sein, welches bei der Montage der Zarge 2 an der Leibung 6 der Wand 5 zusammengepresst wird und dort für eine Abdichtung sorgt. Alternativ oder kumulativ kann dort auch eine Silikon- oder Acrylfuge vorgesehen sein.
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Zumindest die Vorderseite 12 der äußeren, dickeren Zargen-Platten 9 ist mit einer Beschichtung versehen, beispielsweise mit einer vorzugsweise glatten Beschichtung aus einem Kunstharz, insbesondere aus Melaminharz. Ferner kann die Oberfläche an die Umgebung angepasst sein.
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Darüber hinaus bilden die Vorderseiten 12 der inneren, schmäleren Zargen-Platten 8 eine rundum laufende Ebene, gegen welche das Türblatt 3 in geschlossenem Zustand gepresst wird. Diese Ebene eignet sich in idealer Weise für die Anordnung einer Abdichtung gegen Rauch, Feuer und Hitze. Zu diesem Zweck ist auf der dem Türblatt 3 zugewandten Vorderseite 12 der inneren, schmäleren Zargen-Platten 8 eine rundum laufende Dichtung appliziert, insbesondere ein rundum laufendes Dichtungsband 21 angeklebt. Dieses besteht beispielsweise aus Moosgummi oder aus Ethylen-Propylen-Diem-Monomer bzw. Ethylen-Propylen-Diem-Kautschuk. Diese wird bei geschlossenem Türblatt 3 komprimiert und dichtet dann optimal ab.
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Wie aus der 3 weiter ersichtlich ist, wird in der Ebene der Kontaktfläche 10 an der dem Türblatt 3 zugewandten Innenseite der äußeren Zargen-Platte 9 ein Band eines Scharniers 22 festgelegt, beispielsweise festgeschraubt. Dessen anderes Scharnierband ist an einer Stirnseite des Türblattes 3 festgelegt, mittels in das Türblatt 3 eingeschraubter Schrauben.
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Das Türblatt 3 umfasst wenigstens zwei, bevorzugt drei flächig miteinander verbundene Platten 23, 24, 35. Diese Platten 23, 24 bestehen jeweils aus einem brennbaren, anorganischen Material, beispielsweise aus Calciumsulfat-Dihydrat, also aus CaSO4·2H2O, und sie sind mit Fasern eines organischen Materials, beispielsweise mit Zellulosefasern, bewehrt, welche dem Calciumsulfat-Dihydrat vor dessen Abbinden beigemengt wurden.
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Die miteinander verbundenen Platten 23, 24 des Türblattes 3 haben unterschiedliche Grundflächen, und zwar hat die vordere bzw. äußere, sichtbare Platte 24 eine größere Grundfläche als die anderen beiden, dahinter angeordneten und nicht sichtbaren Platte 23, 35. Während die inneren, kleineren Platten 23, 35 in die lichte Öffnung 25 innerhalb der Zarge 2 eintauchen und daher von ihrer Grundfläche F1 kleiner bemessen sein sollten als jene lichte Öffnung 25, taucht die äußere, größere Platte 24 nicht in diese lichte Öffnung 25 ein, sondern nur in die von den Kontaktflächen bzw. von den Innenseiten der äußeren Zargen-Platten 9 umrahmte Aussparung; daher kann die Grundfläche F2 der äußeren, größeren Platte 24 größer sein als die Fläche A der lichten Öffnung 25 innerhalb der Zarge 2: F1 < A < F2, wobei es sich hier um eine echte Ungleichung handelt. Denn die Grundfläche F2 der äußeren, größeren Platte 24 soll auch größer sein als die Fläche A der lichten Öffnung 25 innerhalb der Zarge 2, damit das Türblatt 3 rundum an dem Dichtungsband 21 anliegt.
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Auch die Platten 23, 24 des Türblattes 3 haben jeweils eine quaderförmige Gestalt mit jeweils rechtwinkligen Kanten, welche an den Ecken auch unter rechten Winkeln aufeinander treffen. Da die Grundfläche F1 der hinteren, innenliegenden Platte 23 kleiner ist als die Grundfläche F2 der vorderen, außenliegenden Platte 24, ergibt sich in der Ebene der Kontaktfläche 26, wo die beiden Platten 23, 24 miteinander verbunden sind, inbesondere verklebt, eine vorzugsweise rundum laufende Abstufung, die typisch ist für einen Stufenfalz. Der Überstand Ü der äußeren, größeren Platte 24 gegenüber der inneren, kleineren Platte 23 sollte rundum eine konstante Breite aufweisen, etwa entsprechend der Dicke D1 der inneren Zargen-Platte 8: Ü ≈ D1.
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Damit das Türblatt 3 in geschlossenem Zustand auch zu bleibt, ist eine Zentralverriegelung 27 vorgesehen. Diese umfasst das eigentliche Schloss 28, das sich hinter der äußeren Platte 24 des Türblattes 3 befindet und von außen durch eine Schlüsselloch 29 zugänglich ist, und/oder durch einen Betätigungshandgriff 30.
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Von diesem zentralen Schloß 28 streben mehrere Schubstangen 31 zu randseitigen Zuhaltungen, um dortige Bolzen 32 je nach Schließstellung in dafür vorgesehene Ausnehmungen 33 innerhalb der Zarge 2 zu schieben oder von dort zur Türmitte hin zurückzuziehen, wenn das Türblatt 3 geöffnet werden soll.
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Im Bereich der Ausnehmungen 33 ist die Zarge 2 geschwächt, insbesondere die innere, dem Türblatt 3 zugewandte Zargen-Platte 8. Damit diese Schwächung nicht nicht zu lokalen, strukturellen Instabilität führen kann, wobei der geschwächte Randbereich der der betreffenden Platte 8 ausreissen könnte, beispielsweise bei einem Überdruck hinter der Revisionsöffnung, ist zur Stabilisierung ein Verschlusswinkel 13 vorgesehen. Dieser umfasst zwei Schenkel 14, 15, welche einen Zwischenwinkel von etwa 90° aufweisen. Ein solcher Verschlusswinkel 13 wird im Bereich jeder Ausnehmung 33 an der dadurch geschwächten Zargen-Platte 8 festgelegt, derart, dass er die dem Türblatt 3 zugewandte Kante umgreift und gleichzeitig an der Innenseite 17 wie auch an der Vorderseite 12 der betreffenden Zargen-Platte 8 anliegt. Natürlich muss dieser Verschlusswinkel 13 eine Ausnehmung an genau der Stelle aufweisen, wo sich die Ausnehmung 33 befindet, damit der betreffende Bolzen 32 nicht behindert wird. Da der Verschlusswinkel 13 jedoch aus Metall ist, kann ihm diese Schwächung nichts anhaben. Der an der Vorderseite 12 anliegende Schenkel 15 des Verschlusswinkels 13 kann auch in eine dortige, flache Vertiefung eingelegt sein, so dass die Außenseite dieses Schenkels 15 mit der angrenzenden Oberfläche an der Vorderseite 12 der Zarge 2 fluchtet und sich für das Türblatt 3 eine völlig ebene Anlagefläche ergibt, und/oder damit das Dichtungsband 21 eine vollständig ebene Substratfläche vorfindet.
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Die Schubstangen 31 verlaufen innerhalb von Kanälen 34 in dem Türblatt 3. Diese sind dadurch gebildet, dass die mittlere Platte 23 des Türblattes 3 an den betreffenden Kanälen 34 ausgespart ist. Diese Platte 23 ist zusammen mit den darin ausgebildeten kanälen 34 von hinten durch eine dritte Platte 35 bedeckt, welche beispielsweise aufgeklebt sein kann oder auch angeschraubt, und welche die abgedeckten Rinnen zu einem rundum geschlossenen Kanal 34 werden lässt. Innerhalb dieser Kanäle 34 verläuft je eine Schubstange 31, um je einen Bolzen 32 bewegungsmäßig an das Schloss 28 zu koppeln. Damit können mindestens zwei Zuhaltungen bzw. Bolzen 32 gleichzeitig betätigt werden, nämlich je ein Bolzen 32 im oberen und unteren Bereich der Zarge 2. Durch die allseits geschlossenen Kanäle 34 sind diese Teile der Mechanik vor einem Feuer sowie vor einer eventuellen Hitzeentwicklung innerhalb des abgeschotteten Raums geschützt und bleiben daher im Brandfalle noch lange funktionstüchtig.
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Die Revisionsöffnung 1' nach den 5 und 6 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Revisionsöffnung 1 nur dadurch, dass diese nicht nur ein Türblatt 3 aufweist, sondern zwei Türflügel 3a', 3b'.
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Abgesehen von anderen Abmessungen ist jedoch der Aufbau der Zarge 2' hierbei völlig identisch, und das Türblatt 3a' mit dem Schloss 28' ist ebenfalls identisch mit dem zuvor beschriebenen Türblatt 3. Das zusätzliche Türblatt 3b' hat eine zu dem Türblatt 3a' spiegelbildliche Gestalt, jedoch mit kleinen Unterschieden: Obwohl das zweite Türblatt 3b' über ein eigenes Schloss und über eigene Zuhaltungen verfügt, ist dies nicht zwingend; auf ein solches zweites Schloss und dessen Zuhaltungen könnte auch verzichtet werden.
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Jedoch gibt es bei der Ausführungsform 1' nicht an allen vier Seiten einen Überstand Ü der äußeren Platte 24b' gegenüber der inneren Platte 23b'. Vielmehr ist es im Bereich der mittigen Fuge 36 zwischen den beiden Türblättern 3a', 3b' genau umgekehrt: Dort steht bei dem zweiten Türblatt 3b' die innere Platte 23b' etwa um das Maß Ü gegenüber der äußeren Platte 24b' über. Dies dient als Pendant für die betreffende Kante des anderen Türblattes 3a', so dass dieses Türblatt 3a' dort den selben Stufenfalz vorfindet wie an der Zarge 2'.
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Eine solche Revisionsöffnung 1, 1' widersteht einem Brand mindestens 30 Minuten, ggf. sogar ber 90 Minuten hinweg.
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Eine Montage ist für alle Wandarten vorgesehen, insbesondere an Wänden aus Beton, Ziegeln, Porenbeton, ferner an beidseitig beplankten Trockenbauwänden und an einseitig beplankten Trockenbau-Vorsatzschalen.
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Die Zargenkonstruktion 2; 2' ist sehr schlank und kompakt. Sie kann beispielsweise aus einer Kombination von 2 Gipsfaserplatten 8, 9; 8, 9 bestehen (1 × beschichtet, 19 mm stark, als Verbundplatte, 1 × unbeschichtet, 18 mm stark). Die Rahmenbreite liegt zwischen 40 mm und 50 mm, bevorzugt bei 44 mm, die Rahmentiefe beträgt 70 bis 100 mm, der Rahmen ist als Stufenfalz ausgebildet.
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Auch die Türblattkonstruktion 3; 3a', 3b' ist sehr schlank und kompakt. Sie besteht umfasst eine Kombination von 3 Gipsfaser- und/oder Gipskartonplatten 23, 24, 35; 23', 24', 35' (1 × beschichtet, 15 bis 25 mm stark, vorzugsweise 19 mm stark, als Verbundplatte, 2 × unbeschichtet, 15 bis 25 mm stark, vorzugsweise 18 mm stark). Auch das Türblatt 3; 3' weist einen Stufenfalz auf.
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Die Montage erfolgt in der Leibung 6 der Wand 5, vorzugsweise indem die Zarge dort unmittelbar festgeschraubt wird.
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Bei den oben angesprochenen Gipsfaserplatten 8, 9; 8', 9'; 23, 24; 23', 24' kann es sich um zellulosegebundene Kalziumsilikatplatten handeln.
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Bei dem oben erwähnten Dämmschichtbildner kann es sich um intumeszierende Blähgraphitstreifen handeln.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Revisionsabschluss
- 2
- Zarge
- 3
- Türblatt
- 4
- Öffnung
- 5
- Wand
- 6
- Leibung
- 7
- Oberfläche
- 8
- Platte
- 9
- Platte
- 10
- Kontaktfläche
- 11
- Stirnfläche
- 12
- Vorderseite
- 13
- Verschlusswinkel
- 14
- Schenkel
- 15
- Schenkel
- 16
- Schraube
- 17
- Innenseite
- 18
- Schraube
- 19
- Dichtband
- 20
- Außenseite
- 21
- Dichtungsband
- 22
- Scharnier
- 23
- Platte
- 24
- Platte
- 25
- Öffnung
- 26
- Kontaktfläche
- 27
- Zentralverriegelung
- 28
- Schloss
- 29
- Schlüsselloch
- 30
- Betätigungshandgriff
- 31
- Schubstange
- 32
- Bolzen
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Kanal
- 35
- Platte
- 36
- Fuge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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