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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schnellwechselfutter für einen Druckluftmeißelhammer und den Druckluftmeißelhammer selbst.
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Im Stand der Technik werden vielfach Werkzeuge mit wechselbaren Einsatz- oder Vorsatzgeräten verwendet, um das Werkzeug flexibler einsatzfähig zu machen. Der Austausch der Vorsatzgeräte erfordert aber meist die Zuhilfenahme von Montagewerkzeug und ist daher oft zeitaufwändig.
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Auf ein Werkzeug mit wechselbarem Vorsatzgerät wird in der
DE 10 2004 019 156 A1 Bezug genommen. Dort wird ein Adapter zum wechselbaren Ansetzen eines Einsatzwerkzeugs an eine Elektro-Handwerkzeugmaschine offenbart. Das mit Längshub arbeitende Einsatzwerkzeug wird mit Werkzeugkopf und Werkzeugschaft beschrieben, das mittels Adapter wechselbar an die Elektro-Handwerkzeugmaschine angesetzt werden kann. Der Austausch des Einsatzwerkzeugs ist nur mit Hilfe des Adapters möglich, der ein im Adaptergehäuse aufgenommenes und mit Schlagkopf versehenes Einsteckteil aufweist, das einen Überstand hat, der in einen Werkzeughalter der Elektro-Handwerkzeugmaschine eingesteckt werden kann. Das Adaptergehäuse verfügt über ein Gleitlager, um den Werkzeugschaft zu führen, wobei die Lagerachse des Einsatzwerkzeugs mit dem Einsteckteil fluchtet. Schließlich ist dort eine Arretiervorrichtung vorgesehen, um sicherzustellen, dass ein Verriegeln des durch das Gleitlager hindurch geführten Werkzeugschafts des Einsatzwerkzeugs unter Ausführung eines begrenzten Hubes möglich ist.
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Auch in der
DE 80 34 491 U ist ein Werkzeug offenbart, das mit einem separaten Vorsatzgerät ausgestattet werden kann. Es handelt sich dort um ein Bohrwerkzeug, bei dem ein Luftverdichter als separates Vorsatzgerät über eine Schnellwechselkupplung montiert werden kann. Das Vorsatzgerät kann als Luftverdichter mit Schlagwerk, also als Druckluftbohrgerät gestaltet sein, wobei das Schnellwechselfutter zur Verbindung des Schlagwerks mit dem Einspannende der Werkzeugeinheit dient.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ergibt sich die Aufgabe, eine Vorrichtung zum zeitsparenden Auswechseln der Meißel, insbesondere auch für wechselnde Meißelformen, zu schaffen, die als Aufsatz für einen Druckluftmeißelhammer geeignet ist. Dabei soll die Wechselvorrichtung komfortabel und schnell benutzbar und von einfacher Konstruktion sein.
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Diese Aufgabe wird durch das Schnellwechselfutter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Ferner ergibt sich die Aufgabe, einen Druckluftmeißelhammer zu schaffen, der mit einer Vorrichtung zum Auswechseln der Meißel, insbesondere auch für wechselnde Meißelformen, ausgestattet ist, die komfortabel und schnell benutzbar und von einfacher Konstruktion ist.
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Diese Aufgabe wird durch den Druckluftmeißelhammer mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst.
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Weiterbildungen der Gegenstände sind in den jeweiligen Unteransprüchen offenbart.
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Eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schnellwechselfutters, das zum Einsatz in einem Druckluftmeißelhammer, der eine zylindrische Werkzeugaufnahme mit einem Außengewinde aufweist, zur Aufnahme eines Meißelwerkzeugs geeignet ist, bezieht sich darauf, dass das Schnellwechselfutter aus einem hohlzylindrischen Grundkörper, zumindest zwei Kulissenteilen und einem O-Ring besteht. Der Grundkörper weist an einem Ende ein Innengewinde auf, das mit dem Außengewinde der zylindrischen Werkzeugaufnahme korrespondiert, so dass der Grundkörper einfach auf die Werkzeugaufnahme des Druckluftmeißelhammers geschraubt werden kann. Am anderen Ende des Grundkörpers ist eine außenumfängliche Nut vorgesehen, in die zumindest zwei Ausnehmungen eingearbeitet sind, die gleichmäßig über den Umfang verteilt sind und die sich bis ins Innenvolumen des Grundkörpers erstrecken, so dass zumindest zwei Kreissegmentstege als Nutboden verbleiben. Die Anzahl der verbleibenden Kreissegmentstege hängt selbstverständlich von der Anzahl der eingebrachten Ausnehmungen ab. In jeder Ausnehmung wird ein Kulissenteil, das kreissegmentförmig ist, angeordnet, so dass die kreissegmentförmigen Kulissenteile die Kreissegmentstege ergänzen. Ferner weisen die Kulissenteile an ihrer Außenseite eine Nut auf, die die Nut im Grundkörper fortsetzt. In der Nut, die so von den Kulissenteilen und dem Grundkörper bereitgestellt wird, wird der O-Ring, der eine gewisse Elastizität aufweist, angeordnet, so dass er die Kulissenteile in den Ausnehmungen hält. Die Kulissenteile weisen zudem an ihrer zum Innenvolumen des Grundkörpers weisenden Seite einen Vorsprung auf, der in das Innenvolumen ragt. Das Schnellwechselfutter weist damit eine Konstruktion mit geringer Teileanzahl auf und ist einfach und kostengünstig herstellbar.
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Sind beispielsweise zwei Ausnehmungen vorgesehen, so können diese gegenüberliegend planparallel in die umfängliche Nut des Grundkörpers eingearbeitet sein, wobei zwei Kreissegmentstege verbleiben.
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Die Vorsprünge der Kulissenteile dienen der Bereitstellung eines Rasteingriffs mit dem in das Schnellwechselfutter einführbaren Meißelwerkzeug, das zu diesem Zweck an seinem von einem Werkzeugkopf abgewandten Aufnahmeschaft eine umlaufende Verdickung aufweist. Die Kulissenteile können beim Einführen des Meißelwerkzeugs in das Schnellwechselfutter aufgrund der losen, lediglich durch den elastischen O-Ring gehaltenen Lagerung von der Verdickung gegen die Haltekraft des O-Rings auseinandergedrückt werden und damit das Einführen des Meißelwerkzeugs zulassen, und kehren nach der Passage der Verdickung aufgrund der Elastizität des O-Rings wieder in ihre Ursprungslage zurück, in der die Vorsprünge ins Innenvolumen des Grundkörpers ragen, so dass das Meißelwerkzeug mit der Verdickung dahinter verrastet.
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Für diesen Rasteingriff können die Vorsprünge der Kulissenteile als Rastnasen mit einer ansteigenden Einführungsflanke und einer senkrechten Rastflanke ausgebildet sein, wobei die Kulissenteile derart in den Ausnehmungen angeordnet sind, dass die senkrechten Rastflanken zu dem auf einem Druckluftmeißelhammer aufschraubbaren Ende mit dem Innengewinde weisen, während die ansteigenden Einführungsflanken, die das Einführen des Meißelwerkzeug erleichtern, zu dem zweiten Ende des Grundkörpers weisen.
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Eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Druckluftmeißelhammer mit einem Schnellwechselfutter und zumindest einem auswechselbaren Meißelwerkzeug bezieht sich darauf, dass das Schnellwechselfutter ein wie zuvor ausgeführtes Schnellwechselfutter ist, das aus dem hohlzylindrischen Grundkörper, den zumindest zwei Kulissenteilen und dem O-Ring aufgebaut ist. Das Schnellwechselfutter ermöglicht das zeit- und damit auch kostensparende Wechseln des Meißelwerkzeugs, wenn dieses etwa defekt ist, ferner kann durch das Schnellwechselfutter der Wechsel unterschiedlicher Meißelwerkzeuge schnell und einfach durchgeführt werden. Meißelwerkzeuge zur Betätigung mit dem Druckluftmeißelhammer, die von dem Schnellwechselfutter aufgenommen werden können, weisen an ihrem von dem Werkzeugkopf abgewandten Aufnahmeschaft eine umlaufende Verdickung auf, durch die bei einem Einführen des Meißelwerkzeugs in das Schnellwechselfutter die Kulissenteile gegen die Haltekraft des O-Rings auseinander gedrückt werden, wobei in einer Benutzungsanordnung die an den Kulissenteilen vorbeigeführte Verdickung den Rasteingriff mit den Vorsprüngen der Kulissenteile bereitstellt.
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Um das Einführen des Meißelwerkzeugs zu erleichtern und den Rasteingriff zu verbessern, können die Vorsprünge der Kulissenteile Rastnasen mit einer ansteigenden Einführungsflanke und einer senkrechten Rastflanke sein. Bei Anordnung der Kulissenteile in den Ausnehmungen ist dann darauf zu achten, dass die senkrechten Rastflanken zu dem zu dem Druckluftmeißelhammer weisenden Ende und die ansteigenden Einführungsflanken zu dem zu dem Meißelwerkzeug weisenden Ende weisen. Zur Reduzierung des Verschleißes der Kulissenteile kommen diese vorzugsweise in gehärteter Ausführung zur Anwendung.
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Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des Gegenstands. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei zeigen:
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1a eine Seitenansicht des Grundkörpers eines erfindungsgemäßen Schnellwechselfutters,
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1b eine Querschnittansicht des Grundkörpers entsprechend Schnittlinie A-A in 1a,
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2 eine Draufsicht auf einen O-Ring, der Teil des erfindungsgemäßen Schnellwechselfutters ist,
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3 eine Draufsicht auf ein Kulissenteil, das Teil des erfindungsgemäßen Schnellwechselfutters ist,
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4a eine Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Schnellwechselfutters,
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4b eine perspektivische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schnellwechselfutters,
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5 eine perspektivische Seitenansicht eines Druckluftmeißelhammers, für den das erfindungsgemäße Schnellwechselfutter vorgesehen ist,
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6 eine perspektivische Seitenansicht des Druckluftmeißelhammers mit dem erfindungsgemäßen Schnellwechselfutter,
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7 eine perspektivische Seitenansicht eines Meißelwerkzeugs zur Aufnahme in das erfindungsgemäße Schnellwechselfutter,
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8 eine perspektivische Seitenansicht des Druckluftmeißelhammers mit dem in das erfindungsgemäße Schnellwechselfutter aufgenommenen Meißelwerkzeug.
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Das erfindungsgemäße Schnellwechselfutter ist zum Einsatz mit einem Druckluftmeißelhammer vorgesehen, so dass ein mit dem Druckluftmeißelhammer betätigtes Meißelwerkzeug schnell eingesetzt und ausgewechselt werden kann.
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In 5 ist ein solcher Druckluftmeißelhammer 100 dargestellt, mit dem ein Meißelwerkzeug 20 (siehe 7) betätigt wird. Um das erfindungsgemäße Schnellwechselfutter 10, dargestellt in 4a, 4b, auf den Druckluftmeißelhammer 100 aufzusetzen, weist dieser an einer zylindrischen Werkzeugaufnahme 16 ein Außengewinde auf, und das Schnellwechselfutter 10 hat an seinem hohlzylindrischen Grundkörper 1, der auf die zylindrische Werkzeugaufnahme 16 passt, ein entsprechendes Innengewinde 11. Mit diesem kann das Schnellwechselfutter 10 schnell auf den Druckluftmeißelhammer 100 aufgedreht werden. Der mit dem Schnellwechselfutter 10 ausgestattete Druckluftmeißelhammer 100 ist in 6 zu sehen.
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Der hohlzylindrische Grundkörper 1, der separat in einer Seitenansicht in 1a und in einer Querschnittansicht in 1b dargestellt ist, und der an seinem ersten Ende das Innengewinde 11 zum Aufdrehen auf das Außengewinde der zylindrischen Werkzeugaufnahme 16 aufweist, hat ferner an seinem zweiten Ende eine außenumfängliche Nut 12, in die zwei gegenüberliegende planparallele Ausnehmungen 13 wie eine Schlüsselweite eingearbeitet sind, die sich bis in das Innenvolumen 15 des Grundkörpers 1 erstrecken. Entsprechend verbleiben zwei Kreissegmentstege 14, die quasi den Boden der Nut 12 außerhalb der Ausnehmung 13 bilden.
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In jeder Ausnehmung 13 des Grundkörpers 1 ist ein kreissegmentförmiges Kulissenteil 2 (vgl. 3) angeordnet, wie in der Längsschnittdarstellung in 4a zu sehen ist, wobei die kreissegmentförmigen Kulissenteile 2 die Kreissegmentstege 14 ergänzen, so dass die Nut 21 an der Außenseite der Kulissenteile 2 die Nut 12 des Grundkörpers 1 fortsetzt, wie sich aus 4b herleiten lässt, in der der O-Ring 3 zu sehen ist, der in dieser aus den Nuten 12 und 21 gebildeten Nut angeordnet ist. Der in der Nut 12, 21 angeordnete O-Ring 3 (2) hält die Kulissenteile 2 in den Ausnehmungen 13, lässt aber aufgrund seiner Elastizität eine Bewegung der Kulissenteile 2 zu.
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Abweichend von der in den Figuren dargestellten Ausführungsform ist es denkbar, dass auch mehr als zwei Ausnehmungen, die sich bis ins Innenvolumen erstrecken, gleichmäßig über den Umfang verteilt in die Nut 12 eingefräst werden können. So können beispielsweise drei Ausnehmungen um 120° versetzt oder vier kreuzförmig angeordnete Ausnehmungen vorgesehen sein, wobei jeweils entsprechend drei oder vier Kreissegmentstege als Boden der Nut 12 verbleiben. In jeder Ausnehmung wird ein entsprechend gestaltetes kreissegmentförmiges Kulissenteil angeordnet und durch den O-Ring dort gehalten.
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Die Kulissenteile 2 sind gehärtet ausgestaltet und haben ferner, wie in 4a zu sehen, an ihrer zum Innenvolumen 15 des Grundkörpers 1 weisenden Seite einen Vorsprung 22, der in das Innenvolumen 15 hineinragt.
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Die Vorsprünge 22 der Kulissenteile 2 sind vorliegend als Rastnasen mit einer ansteigenden Einführungsflanke 22a und einer senkrechten Rastflanke 22b ausgebildet. Die Einführungsflanke 22a steigt von der Innenwand des Grundkörpers 1 an und fällt dann senkrecht zur Längsachse des Grundkörpers 1 ab, der restliche Abschnitt des Kulissenteils 2 fluchtet wiederum mit der Innenwand des Grundkörpers. Die ansteigende Einführungsflanke 22a erleichtert das Einführen des Meißelwerkzeugs 20, wobei die Verdickung 25 die Kulissenteile 2 durch die ansteigende Einführungsflanke 22a gleichmäßig gegen die Haltekraft des O-Rings 3 auseinanderdrückt. Nachdem die Verdickung 25 die Vorsprünge 22 passiert hat, kehren die Kulissenteile 2 aufgrund der Elastizität des O-Rings 3 in ihre Ausganglage zurück, in der die Vorsprünge 22 ins Innenvolumen 15 des Grundkörpers 1 ragen, wobei nun die senkrechte Rastflanke 22b den Rasteingriff mit der Verdickung 25 des Meißelwerkzeugs 20 bildet und ein zu leichtes Entfernen des Meißelwerkzeugs verhindert.
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Die Vorsprünge 22 können also einen Rasteingriff mit dem in das Schnellwechselfutter 10 einführbaren Meißelwerkzeug 20 bereitstellen, wenn jenes dazu an seinem von einem Werkzeugkopf 23 abgewandten Aufnahmeschaft 24 eine umlaufende Verdickung 25 bzw. einen Wulst aufweist (siehe 7).
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So können vorteilhaft weder die Kulissenteile 2 noch das so befestigte Meißelwerkzeug 20 auch bei starken Vibrationen während des Meißelbetriebes herausfallen.
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Bei einer Ausführungsform mit mehr als zwei Ausnehmungen/Kulissenteilen kann dieser Rasteingriff und die von dem O-Ring ausgeübte Halte- bzw. Rückstellkraft gleichmäßiger über den Umfang verteilt werden.
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Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Schnellwechselfutters 10 lassen sich verschiedene Meißelwerkzeuge schnell und einfach in dem Schnellwechselfutter 10 und damit von einem Druckluftmeißelhammer 100 aufnehmen. 8 zeigt den mit dem erfindungsgemäßen Schnellwechselfutter 10 ausgestatteten und insofern ebenfalls erfindungsgemäßen Druckluftmeißelhammer 100 mit einem eingesetzten Meißelwerkzeug 20, das in dem Schnellwechselfutter 10 fest gehalten ist. Einfach durch ruckartiges Ziehen an dem Meißelwerkzeug kann man den Meißel aus dem Schnellwechselfutter ziehen und dann entsprechend Auswechseln.
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So ergibt sich vorteilhaft, dass das erfindungsgemäße Schnellwechselfutter 10 ein schnelles Wechseln der Werkzeuge am Meißelhammer ermöglicht und insofern eine Zeitersparnis beim Werkzeugwechsel bewirkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004019156 A1 [0003]
- DE 8034491 U [0004]