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Die Erfindung betrifft ein Schnellwechselfutter für einen Drucklufthammer zum Austausch von Werkzeugen.
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Drucklufthämmer werden oftmals in einer Folge mit unterschiedlichen Werkzeugen bestückt, wobei aus wirtschaftlichen Gründen ein Werkzeugtausch mit geringst möglichem Zeitaufwand erfolgen soll. Dies bedeutet, dass sowohl eine Demontage eines gegebenenfalls stumpfen Werkzeuges als auch ein Einsatz eines Folgewerkzeuges kurzfristig und leicht von einer Bedienungsperson des Hammers ausführbar sein muss, wobei eine Positionierung des Werkzeuges im Futter auch im rauesten Betrieb zu gewährleisten ist.
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Aus der
DE 10 2011 017 490 A1 ist ein Schnellwechselfutter zum Einsatz in einem Druckluftmeißelhammer bekannt, wobei der im Wesentlichen rohrförmige Grundkörper in Axrichtung, dem Einschraubgewinde gegenüberliegend, eine Nut aufweist, welche zumindest an zwei Stellen die Grundkörper-Rohrwand durchdringende Ausnehmungen hat. In diesen Ausnehmungen sind kreissegmentförmige Kulissenteile radial verschiebbar gelagert und werden durch einen O-Ring nach innen gedrückt. Die Kulissenteile können axseitig eine schräge Einführungskante aufweisen, welche ein Einstecken des Werkzeuges erleichtert. Für ein Ausbringen des Werkzeuges scheint jedoch eine Demontage des Grundkörpers erforderlich zu sein.
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Ausgehend vom Stand der Technik zielt die Erfindung auf ein Schnellwechselfutter der eingangs genannten Art ab, welches ein leichtes Ausbringen und ein dergleichen Einführen eines Werkzeuges mit einem verdickten Haltebereich und ein sicheres Halten desselben im rauen Schlag- und Abzugsbetrieb gewährleistet.
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Diese Ziel wird bei einem gattungsgemäßen Schnellwechselfutter dadurch erreicht, dass das Schnellwechselfutter aus einem rohrförmigen Grundkörper, aus einem auf diesem verdrehbaren Stellring und aus Schaltsegmenten, welche in Grundkörperausnehmungen radial verschiebbar sind, gebildet ist, wobei das Grundkörperrohr in Axrichtung an einem Ende ein Befestigungsmittel, insbesondere ein Gewinde und am gegenüberliegenden Ende mindestens drei radiale Ausnehmungen mit in diesen verschiebbar angeordneten Schaltsegmenten aufweist, wobei eine Verschiebbarkeit der Schaltsegmente zur Axe durch Anschläge in den Ausnehmungen im Grundkörper und eine solche nach außen hin durch die Innenoberfläche des Stellringes begrenzt ist, welche Innenoberfläche in ihrer radialen Position durch einen Verdrehwinkel des Stellringes am Grundkörper einstellbar ist.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen im Wesentlichen darin, dass ein Bedienungsmann durch ein einfaches Verdrehen eines Stellringes ein Werkzeug aus dem Wechselfutter lösen bzw. freigeben kann und nach einem Einstecken eines Folgewerkzeuges mit einem Rückdrehen des Stellringes eine Werkzeugfixierung bewirkt.
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Eine Werkzeughalterung erfolgt dabei mit hoher Sicherheit im Futter, auch im groben Arbeitsbetrieb eines Drucklufthammers.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schnellwechselfutters kann vorgesehen sein, dass der verdrehbare Stellring in axialer Richtung am Grundkörper einerseits durch einen Anschlag bzw. einen im Wesentlichen axnormalen Vorsprung und andererseits durch ein lösbares Halteteil geführt ist.
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Diese einfache und günstige Positionierung des Stellringes in Axrichtung am Grundkörper sichert eine leichtgängige Verdrehbarkeit, auch bei Staubanfall und Verschmutzung der Gleitflächen im Betrieb und erbringt eine einfache Demontagemöglichkeit bei Überholungsarbeiten.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht für das Schnellwechselfutter vor, dass der verdrehbare Stellring innenseitig, jeweils gegenüber den Ausnehmungen im Grundkörper zur Tangente gerichtet, keilförmig vertiefte Schaltausnehmungen aufweist, welche in radialer Richtung, abhängig vom Verdrehwinkel des Stellringes am Grundkörper, in diesem die äußere radiale Stellung der Schaltsegmente positioniert.
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Jeweils keilförmig vertiefte Schaltausnehmungen an der Innenoberfläche des verdrehbaren Stellringes im Bereich der Ausnehmungen im Grundkörper des Futters ergeben beim Drehen des Stellringes ein leichtgängiges, radiales Einschieben der Schaltelemente zur Fixierung des Werkzeuges im Futter.
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Um eine unerwünschte Verdrehung des Stellringes am Grundkörpers im harten Hammerbetrieb weitestgehend zu verhindern, kann gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, dass im Grundkörper oder im Stellring mindestens ein radial federndes Einrastteil angeordnet ist, welches bei einer Verdrehung des Stellringes alternativ einen Verdrehwinkel bestimmend, mit zwei Einrastausnehmungen am gegenüberliegenden Teil zusammenwirkt, wobei die jeweiligen Endpositionen des Verdrehwinkels die axnahe und die axferne Positionierung der Schaltsegmente im Grundkörper bestimmen.
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In einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schnellwechselfutters eines Drucklufthammers kann vorgesehen sein, dass die Bedienungsperson nur aktiv und bewusst, einen Widerstand überwindend, ein Ausbringen des Werkzeuges aus dem Wechselfutter bewerkstelligen kann. Dafür ist vorgesehen, zwischen Grundkörper und Stellring eine händisch lösbare Verdrehsperre anzuordnen.
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In vorteilhafter Weise kann die lösbare Verdrehsperre aus einem in einer radialen Bohrung im Grundkörper und im Stellring in Grenzen verschiebbaren, tangential, vorzugsweise in zwei Segmenten geteilten Sperrelement gebildet sein, wobei eine Teilfuge zwischen den Segmenten des Sperrelements gegen eine Federkraft in eine Position im Bereich zwischen Grundkörper und Stellring verschiebbar und derart der Formschluss eines Sperrelements gegen Verdrehung eliminierbar ist.
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In der Folge soll die Erfindung anhand von Darstellungen, die lediglich einen Ausführungsweg derselben zeigen, näher beschrieben werden.
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Es zeigen:
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1 einen Drucklufthammer mit einem Schnellwechselfutter, teilweise im Schnitt, in Axrichtung, sowie angedeutet das Einsteckende eines Werkzeuges
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2 ein Schnellwechselfutter im axialen Schnitt bei Fixierung des Werkzeuges
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2a ein Schnellwechselfutter gemäß 2 im Schnitt, senkrecht zur Axe, in Position U-U
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3 ein Schnellwechselfutter im axialen Schnitt für ein Einbringen oder Wechseln eines Werkzeuges
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3a ein Schnellwechselfutter gemäß 3 im Schnitt, senkrecht zur Axe, in Position W-W
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4 ein Schnellwechselfutter gemäß 3 im Schnitt, senkrecht zur Axe, in Position V-V, im Einrastbereich von Grundkörper und Stellring
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5 eine lösbare Verdrehsperre eines Schnellwechselfutters
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Zur leichteren Zuordnung der Komponenten ist nachfolgend eine Bezugszeichenliste angeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drucklufthammer
- 11
- Festlegeteil
- 12
- Anschlag
- 2
- Schnellwechselfutter
- 21
- Grundkörper
- 211
- Halteteil
- 212
- Ausnehmung
- 213
- Gewinde
- 22
- Stellring
- 221
- Schaltausnehmung
- 23
- Schaltsegmente
- 231
- Einrastteil
- 232
- Einrastausnehmung
- 233
- Einrastausnehmung
- 24
- Verdrehsperre
- 240
- Teilfuge zwischen den Sperrelementen
- 241
- Sperrelementteil
- 242
- Sperrelementteil
- 3
- Werkzeug bzw. Meißel
- 31
- Einsteckteil
- 32
- Haltebereich
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In 1 ist ein Drucklufthammer 1 mit einem erfindungsgemäßen Schnellwechselfutter 2 teilweise im axialen Schnitt dargestellt.
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An einem Festlegteil 11 mit einem Anschlag 12 eines Drucklufthammers 1 ist ein Grundkörper 21 eines Schnellwechselfutters 2 mittels Gewinde 213 befestigt. Dem Gewinde 213 axial gegenüberliegend weist der Grundkörper 21 radiale Ausnehmungen 212 auf, in welchen Schaltsegmente 23 verschiebbar angeordnet sind und außenseitig an einem drehbaren Stellring 22 anliegen. Ein Werkzeug 3 ist zwischen dem Anschlag 12 eines Drucklufthammers 1 und den Schaltsegmenten 23 des Schnellwechselfutters 2 positioniert.
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Aus 2 ist ein Schnellwechselfutter 2 in axialem Schnitt bei Fixierung eines Werkzeuges 3 (in Andeutung dargestellt) ersichtlich. Ein rohrförmiger Grundkörper 21 weist einerseits ein Gewinde 213 zur Verbindung mit dem Festlegteil 11 eines Drucklufthammers 1 auf und hat andererseits axial gegenüberliegend radiale Ausnehmungen 212, in denen Schaltsegmente 23 angeordnet sind, welche sich axfern an einem Stellring 22, der außenseitig drehbar am Grundkörper 21 positioniert ist, abstützen. Die Lage des Stellringes 22 in Axrichtung kann mittels Halteteil(en) 211 geführt sein.
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In 2a ist die Positionierung der Schaltsegmente 23 bei Fixierung des Werkzeuges 3 dargestellt. Ein drehbarer Stellring 22 hat innenseitig von einer Tangente in gleicher Richtung weg bis zu einem Winkel von beispielsweise 35° kontinuierlich vergrößerte Vertiefungen bzw. Schaltausnehmungen 221.
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Bei einer Fixierung des Werkzeuges 3 ist der Verdrehwinkel des Stellringes 22 derart eingestellt, dass dessen Innendurchmesser mit Spiel dem Außendurchmesser des Grundkörpers 21 entspricht und derart die Schaltsegmente 23 eine axnahe Position aufweisen und derart das Werkzeug 3 im Schnellwechselfutter 2 gegen Abzug halten.
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Wird nun, wie aus 3 und 3a entnehmbar ist, der Stellring 22 am Grundkörper 21 in eine Position gedreht, in welcher die Schaltsegmente 23 radial nach außen in die Schaltausnehmungen 221 eingebracht werden können und derart sich in einer axfernen Position befinden, ist im Hohl des Grundkörpers 21 keine Arretierung des verdickten Haltebereiches am Werkzeug 3 gegeben und dieses kann ausgezogen und gegebenenfalls ein weiteres in das Schnellwechselfutter eingebracht werden.
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Ein einfaches Drehen des Stellringes 22 um einen Winkel am Grundkörper 21 bewirkt in der Folge ein sicheres Halten des Werkzeuges 3 im Schnellwechselfutter 2.
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4 zeigt den Schnitt senkrecht zur Axe in Position V-V von Grundkörper 21 und Stellring 22.
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Um eine sichere Einstellung des Verdrehwinkels vom Stellring 22 am Grundkörper 21 auch im schweren Hammerbetrieb zu gewährleisten, kann zwischen diesen Teilen eine Einrastvorrichtung vorgesehen sein. In günstiger Weise besteht diese Vorrichtung aus einem insbesondere federenden Einrastteil 231 in einer Komponente und zwei um einen Verdrehwinkel versetzten Vertiefungen 232, 233 in der gegenüberliegenden Komponente. Derart sind die Endstellungen einer Verdrehung der Stellringes 22 festgelegt und somit eine Positionierung: Freigabe oder Arretierung eines Werkzeuges 3 im Schnellwechselfutter 2 gegeben.
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In 5 ist eine Verdrehsperre 24 zwischen Grundkörper 21 und Stellring 22 dargestellt.
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Die Verdrehsperre 24 besteht aus mindestens einem in Segmente 241 und 242 geteilten Sperrelement, welches jeweils in einer axfluchtend radialen Bohrung von Grundkörper 21 und Stellring 22 angeordnet ist, wobei in einer mittels Federkraft bewirkten Grundstellung ein Sperrelement 241, 242 einen Formschluss bewirkt. Durch eine bewusste Verschiebung der Sperrelemente 241, 242 nach innen gegen die Federkraft kann die Teilfuge 240 der Elemente in eine Position im Bereich zwischen Grundkörper 21 und Stellring 22 gebracht werden, wodurch der Formschluss eliminiert und eine Verdrehung des Stellringes 22 letztlich zum Austausch von Werkzeugen 3 aus dem Schnellwechselfutter 2 ermöglicht ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011017490 A1 [0003]