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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Multifunktionswerkzeug gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Aus
dem
DE 298 11 783
U1 ist ein variables Schraub- und/oder Bohrwerkzeug bekannt,
bei dem ein Schaft manuell oder maschinell drehangetrieben wird,
wobei mit dem Schaft eine Hülse
drehfest verbindbar ist. In diese Hülse kann mindestens ein Werkzeugeinsatzhalter
eingesetzt werden, in den wiederum zwei Werkzeugeinsätze drehfest
gehalten sind. Dabei ragt ein Werkzeugeinsatz so weit aus der Hülse heraus,
dass damit eine Schraube oder dergleichen angezogen werden kann.
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Beim
Einsatz dieses Schraub- und/oder Bohrwerkzeuges kann nun durch Herausziehen
des Werkzeugeinsatzhalters und durch umgekehrtes Wiedereinstecken
desselben in die Hülse
erreicht werden, dass ein anderer Werkzeugeinsatz schraubfertig
zur Verfügung
steht. Allerdings ist ein solches Schraub- und/oder Bohrwerkzeug
auf Grund der vielen beweglichen Teile vergleichsweise teuer in
der Herstellung. Außerdem
ist dieses Schraub- und/oder Bohrwerkzeug beschränkt auf zwei Werkzeugeinsätze.
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Davon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
eine Multifunktionswerkzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, welches
kostengünstig
herstellbar ist und bei dem die Werkzeugeinsätze leicht zu wechseln sind.
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Als
technische Lösung
dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Multifunktionswerkzeug
gemäß den Merkmalen
des Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses
Multifunktionswerkzeuges sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Ein
nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Multifunktionswerkzeug
hat den Vorteil, dass durch die längsverschieblich in der Hülse gehaltenen Werkzeugeinsätze beim
Abnehmen der Hülse
vom Adapter und beim umgekehrten Wiederaufstecken der Hülse auf
den Adapter die Werkzeugeinsätze derart
verschoben werden, dass am einen Ende der Hülse Platz entsteht zum aufnehmen
des Adapters, und dass am anderen Ende der Hülse der nun andere Werkzeugeinsatz
so weit aus der Werkzeughülse herausgeschoben
wird, dass das Werkzeugende dieses Werkzeugeinsatzes einsatzbereit
ist. Hierdurch wird erreicht, dass das Multifunktionswerkzeug lediglich
eine Hülse
und zwei Werkzeugeinsätze
umfasst, und somit vergleichsweise kostengünstig herstellbar ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Hülse
im Inneren sechseckig ausgebildet und korrespondierend zur Kontur
handelsüblicher
Werkzeugeinsätze
dimensioniert, so dass beliebige Werkzeugeinsätze in die Hülse eingesetzt
werden können. Solche
Werkzeugeinsätze
werden umgangssprachlich auch als Bit bezeichnet. Der Adapter ist
dabei an seiner ersten Seite so ausgebildet, dass dieser in Bohrfutter
von Bohrmaschinen oder Akkuschraubern oder in Halterungen von Handschraubgeräten einsetzbar
ist.
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In
einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
ist das zweite Ende des Adapters gleichzeitig als Werkzeug ausgebildet,
so dass das Multifunktionswerkzeug drei verschiedene Werkzeuge umfasst. Gegebenenfalls
kann der Adapter die in handelsüblichen
Bits zu findenden Einkerbungen aufweisen.
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In
einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
ist am Adapter ein Anschlag vorgesehen, an dem die Hülse zur
Anlage kommt. Dies hat den Vorteil, dass die Hülse zum einen verdrehsicher
am Adapter gehalten wird, und zum anderen, dass der Adapter nur
ein definiertes Stück
weit in die Hülse
hineinragt.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Anschlag an beliebigen
Stellen am Adapter angebracht werden, so dass hierdurch der aus
der Hülse herausragende
Werkzeugeinsatz mehr oder weniger weit herausragt. Hierdurch kann
der Benutzer je nach Anwendungsfall einstellen, wie weit der Werkzeugeinsatz
aus der Hülse
herausragen soll. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
den Anschlag als Ring auszubilden, der auf den Adapter aufgeschoben
wird.
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In
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Ring innenseitig
mit einem Kunststoff belegt. Hierdurch ist es möglich, als Adapter einen handelsüblichen
Werkzeugeinsatz zu verwenden, auf dem der Ring aufgeschoben wird.
Dabei ist der Ring und der Kunststoffeinsatz so dimensioniert, dass
der Ring mittels Presspassung auf den Werkzeugeinsatz aufschiebbar
ist, wodurch sich der Ring selbstständig an jeder beliebigen Stelle
auf dem Werkzeugeinsatz fixiert. Nun kann dieser Werkzeugeinsatz
in die Antriebseinheit eingesetzt werden und anschließend kann
die Hülse
mit zwei weiteren Werkzeugeinsätzen
auf den ersten, mit dem Ring versehenen Werkzeugeinsatz aufgesetzt
werden, so dass ein Multifunktionswerkzeug mit drei Werkzeugeinsätzen entsteht,
wobei durch Abnehmen und Wenden der Hülse auch der dritte Werkzeugeinsatz
in einfacher Weise bereitgestellt werden kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Werkzeugeinsätze
in der Hülse
mittels eines Magneten aneinander gehalten. Dabei wird der Magnet vorzugsweise
zwischen den Werkzeugeinsätzen
angeordnet und mit diesen bei einem Werkzeugwechsel verschoben.
In der Praxis hat sich herausgestellt, dass die Magnete eine besonders
große
Haltefunktion entfalten, wenn die Hülse aus Edelstahl oder einem
nicht magnetisierbaren Werkstoff gefertigt ist.
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Ein
weiterer Vorteil des Magneten besteht darin, dass die Feldlinien
des entsprechenden Magnetfeldes die einzudrehende Schraube am Werkzeugeinsatz
halten.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
werden die Werkzeugeinsätze
mittels Rastvorrichtung, insbesondere mittels einer Kugel-Rastvorrichtung
in der Hülse
gehalten. Sowohl durch die Kugel-Rastvorrichtung, als auch durch
den Magneten wird erreicht, dass der Werkzeugeinsatz nicht versehentlich
aus der Hülse
herausrutscht. Es hat sich gezeigt, dass der Magnet ausreichend
stark ist, um auch die Hülse mit
beiden Werkzeugeinsätzen
am Adapter, respektive am dritten Werkzeugeinsatz zu halten.
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In
einer anderen Ausführungsform
sind an den beiden Enden der Hülse
im Innenbereich Nuten eingeschnitten, die zur Halterung eines auf
Spannung eingesetzten fadenelastischen Metallringes dienen. Die
Ringe fassen in die Einkerbungen der handelsüblichen Werkzeugeinsätze und
verhindern so ein unbeabsichtigtes Herausrutschen der Werkzeugeinsätze aus
der Hülse
oder der Hülse
vom Antrieb.
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In
einer besonders kostengünstigen
Ausführungsform
ist es zur Erreichung eines Multifunktionswerkzeuges ausreichend,
lediglich einen Ring mit innenseitiger Kunststoffbeschichtung und
eine Hülse nebst
Magneten bereitzustellen. Nun braucht der Handwerker lediglich die
drei Werkzeugeinsätze (Bits)
herauszusuchen, die für
den jeweiligen Einsatz benötigt
werden und kann dann einen dieser Werkzeugeinsätze durch Aufschieben des Ringes
zum Adapter machen, welcher beispielsweise im Akkuschrauber oder
in der Bohrmaschine fixiert wird. Anschließend brauchen lediglich die
beiden weiteren Werkzeugeinsätze
in die Hülse
eingeschoben werden, wobei der Magnet zwischen den Werkzeugeinätzen zur
Anlage kommt. Dann braucht diese bestückte Hülse nur auf den ersten Werkzeugeinsatz/Adapter
aufgeschoben werden und schon ist das Multifunktionswerkzeug einsatzbereit.
Zum Wechseln der Werkzeugeinsätze
braucht die Hülse lediglich
gewendet oder entfernt werden, um den gewünschten Werkzeugeinsatz bereitzustellen.
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Weitere
Vorteile des erfindungsgemäßen Multifunktionswerkzeuges
ergeben sich aus der beigefügten
Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die
vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils
einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden.
Die erwähnten
Ausführungsformen
sind nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
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1 eine
Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßes Multifunktionswerkzeuges;
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2 eine
Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Multifunktionswerkzeuges
gemäß 1 mit
einer alternativen Anordnung der Werkzeugeinsätze;
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3 eine
Draufsicht auf das Multifunktionswerkzeug gemäß 1;
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4 eine
Draufsicht auf das Multifunktionswerkzeug gemäß 1 in geschnittener
Darstellung.
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In
den 1 bis 4 ist ein erfindungsgemäßen Multifunktionswerkzeug
dargestellt, welches eine Hülse 10 aus
Edelstahl, einen Ring 12 mit einer Innenbeschichtung aus
Kunststoff und einen Magneten 14 umfasst. Wie insbesondere
aus den Explosionsdarstellungen gemäß 1 und 2 ersichtlich ist,
wird der Ring 12 auf einen ersten Werkzeugeinsatz 16 aufgeschoben.
Bei diesem Werkzeugeinsatz 16 handelt es sich um einen
handelsüblichen
Werkzeugeinsatz mit ausgebildeten Sechskant, wobei dieser Werkzeugeinsatz 16 mit
seinem Sechskant in das Futter einer Antriebseinheit, insbesondere
eines Akkuschraubers, einer Bohrmaschine oder dergleichen einsetzbar
ist.
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Der
Ring 12 wird dabei unter Krafteinwirkung so weit auf den
ersten Werkzeugeinsatz 16 aufgeschoben, dass das Werkzeugende 18 frei
benutzbar ist, und dass später
die Hülse 10 auf
dieses Werkzeugende 18 bis an den Ring 12 heranführbar ist.
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Ein
zweiter, vorzugsweise kurzer Werkzeugeinsatz 20 und ein
dritter, ebenfalls kurzer Werkzeugeinsatz 22 werden dann
in die Hülse 10 eingeschoben.
Dabei besitzt die Hülse 10 eine
Innenkontur, die der Außenkontur
der Werkzeugeinsätze 20 und 22 entspricht.
Nachdem viele handelsübliche
Werkzeugeinsätze
als Sechskant ausgebildet sind, ist auch das Innere der Hülse 10 als
Innensechskant geformt. Dabei werden die Werkzeugeinsätze 20 und 22 in entgegengesetzter
Richtung in die Hülse 10 eingeführt, wobei
zwischen die Werkzeugeinsätze 20 und 22 der
Magnet 14 angebracht wird. Hierdurch wird erreicht, dass
die Werkzeugeinsätze 20, 22 mit
ihren jeweiligen Werkzeugenden zu jeweils einer Seite der Hülse 10 hin
zeigen.
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Wie
insbesondere 4 zu entnehmen ist, ist die
Hülse 10 so
dimensioniert, dass nach dem Aufstecken der Hülse 10 auf den ersten
Werkzeugeinsatz 16 und das Heranführen der Hülse 10 bis an den Ring 12 der
dritte Werkzeugeinsatz 22 mit seinem Werkzeugende aus der
Hülse 10 herausragt,
um so die gewünschten
Schrauben anziehen zu können. Dabei
werden die Werkzeugeinsätze 20 und 22 in
der Hülse 10 gehalten,
so dass ein unbeabichtigtes Verlieren der Werkzeugeinsätze 20, 22 vermieden
wird.
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In
einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform wird statt des ersten
Werkzeugeinsatzes ein Adapter verwendet, der die Hülse verdrehsicher
hält, und
in das Spannfutter einer Antriebseinheit einspannbar ist. In der
Praxis kann hierfür
ein Sechskant verwendet werden, da viele handelsübliche Werkzeugeinsätze ebenfalls
als Sechskant ausgebildet sind. Somit kann die Hülse in einfacher Form auf den
Adapter aufgesetzt werden.
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In
noch einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform
werden die Bits und/oder die Hülse über Rastvorrichtungen,
insbesondere über eine
Kugel-Rastvorrichtung aneinander gehalten.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
ist am Adapter selbst ein Anschlag ausgebildet, an dem die Hülse zur
Anlage kommt.
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In
einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausführungsform sind in der Hülse nahe
dem jeweiligen Ende zwei umlaufende Nuten eingelassen, in denen
ein Federring gehalten ist. Gleichzeitig sind an den Werkzeugeinsätzen und/oder
am Adapter Einkerbungen vorgesehen, in denen der Federring zur Anlage
kommt. Hierdurch werden die Werkzeugeinsätze an der Hülse, bzw.
die Hülse
am Adapter oder am Werkzeugeinsatz des Antriebes gehalten.