DE3938244A1 - Bohr- oder schraubendrehermaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrisch angetriebene Bohr- oder Schraubendrehermaschine mit Schnellwechselaufsatz, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Elektrische Handbohrmaschine werden in weitestem Umfang sowohl gewerblich als auch bei Heimwerkern sowohl zum Bohren als auch zum Eindrehen von Schrauben verwendet. Für Schrau­ bendreher findet dabei ein Aufsatz Verwendung, der den Schraubendreherschaft an einem Ende verriegelnd aufnimmt und der am anderen Ende in das Spannfutter eingesetzt wird. Mit einem derartigen Aufsatz ist ein Eindrehen von Schrauben maschinell möglich. Wenn anstelle des Eindrehens von Schrau­ ben gebohrt werden soll, muß der Aufsatz vom Spannfutter gelöst und der Bohrerschaft in das Bohrfutter eingesetzt und festgezogen werden; beim Übergang auf Eindrehen ist das Spannfutter wieder zu lösen, der Bohrer zu entfernen und der Aufsatz zum Eindrehen einzusetzen. Dieser Wechsel ist mühevoll und zeitraubend, so daß Profis und Heimwerker häufig dazu übergehen, mit zwei verschiedenen Maschinen, nämlich einer Bohrmaschine und einer Schraubendrehermaschine zu arbeiten, deren eine den Bohrer und deren andere den Aufsatz mit Schraubendreher aufnimmt, so daß ein Werkzeugwechsel nicht erforderlich ist. Eine solche Lösung ist einerseits teuer, andererseits umständlich.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ein Austauschen von Bohrern unterschiedlichen Schaftdurchmessers gegen einen Schraubendreher oder umgekehrt in einer Bohr- bzw. Schraubendrehermaschine ohne Betätigung des Spannfutters möglich ist.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei der erfindungsgemäßen Bohr- bzw. Schraubendrehermaschine ist das Spannfutter in herkömmlicher Weise ausgebildet und nimmt einen Schnellwechselaufsatz auf, wie er an sich bekannt ist. Dieser Schnellwechselaufsatz wird mit dem Bohrfutter ähnlich wie der Schaft eines Bohrerwerkzeuges verspannt; er weist an seinem vorderen, freien Ende eine in Achsrichtung bewegbare Muffe auf, die eine Spannhülse übergreifend angeordnet ist, welche zur Aufnahme des Schaftes eines Schraubendrehers bestimmten Durchmessers dient, die in Richtung auf das Spannfutter um eine kurze Strecke verschoben werden kann, so daß die Spannhülse des Aufsatzes sich zur Aufnahme des Schraubendrehers erweitert, und die nach dem Einsetzen des Schraubendrehers in axialer Richtung wieder vom Spannfutter weg verschoben wird, wodurch die Spannhülse wieder verriegelt wird und den Schaft des Schraubendrehers verriegelt festhält. Ein derartiger Schnellwechselaufsatz ist so ausgebildet, daß er nur für einen bestimmten Durchmesser eines Schaftes aufnahmefähig ist, weil durch das in Längs­ richtung erfolgende Bewegen der Muffe die Spannhülse des Aufsatzes nur geringfügig durch Federwirkung erweitert wird, gerade soviel, daß der Schaft eines Werkzeuges eingesetzt werden kann. Aus diesem Grunde können Werkzeuge mit unter­ schiedlich großem Schaftdurchmesser in einem derartigen Aufsatz nicht aufgenommen werden.

Wenn anstelle eines Schraubendrehers ein Bohrer in die Maschine eingesetzt werden soll, wird die Verriegelung des Schnellwechselaufsatzes gelöst, der Schraubendreher entnom­ men, ein Adapter gemäß der Erfindung mit dem entsprechenden Bohrer in den Aufsatz eingesetzt und der Schnellwechselauf­ satz wieder verriegelt. Der Adapter, der den Bohrer aufnimmt, ist dabei in Form einer zylindrischen Kappe oder dergleichen ausgebildet, die auf der Seite, die dem Schnellwechselaufsatz zugewandt ist, einen schaftförmigen Ansatz besitzt, der im Durchmesser identisch mit dem Schaft des Schraubendrehers ist und deshalb wie dieser im Schnellwechselaufsatz aufgenommen werden kann. Der kappenförmige Adapter weist auf der entge­ gengesetzten Seite eine zylindrische Aussparung auf, die zur Aufnahme des Bohrerschaftes geeignet ist und im Durchmesser geringfügig größer ist als der Bohrerschaft. Der Bohrerschaft wird dabei in dieser Aussparung festgelegt, z. B. verklebt; um den Bohrer auswechselbar zu machen, z. B. wenn der Bohrer gebrochen ist, kann andererseits im Adapter von der Mantel­ fläche aus eine radial nach innen verlaufende Bohrung vorgesehen sein, in die eine Stellschraube eingesetzt ist, die den Bohrerschaft festlegt. Der Durchmesser des kappen­ förmigen Adapters ist entsprechend dem Durchmesser des Bohrerschaftes gewählt, so daß für einen Bohrerschaft kleineren Durchmessers ein Adapter mit entsprechend kleinerem Durchmesser verwendet wird. Hingegen ist der Ansatz des Adapters, der in den Schnellwechselaufsatz eingesetzt wird, unabhängig von dem Durchmesser des Adapters und dem Durchmes­ ser des Bohrerschaftes gleichbleibend ausgebildet. Damit ist es auf einfache Weise möglich, Bohrern bestimmten Durchmes­ sers einen kappenförmigen Adapter entsprechender Größe zuzuordnen, jedoch ein und denselben Schnellwechselaufsatz zur Aufnahme des Ansatzes mit gleichbleibendem Durchmesser zu verwenden. Das Wechseln bzw. der Übergang von Schraubendreher auf Bohrer und umgekehrt ist somit in einfachster Weise durch Lösen des Schnellwechselverschlusses möglich, ohne daß das Spannfutter betätigt werden muß.

Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeich­ nung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 ein Spannschloß einer Bohrmaschine mit getrennt dargestelltem Schnellwechselaufsatz und Schrauben­ dreher,

Fig. 2 eine entsprechende Darstellung eines Spannfutters mit Schnellwechselaufsatz und getrennt dargestelltem Adapter mit eingesetztem Bohrer,

Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Adapters mit Bohrer,

Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch den Adapter, und

Fig. 5 eine andere Form eines Adapters.

In den Fig. 1 und 2 ist das Spannfutter der Maschine mit 1 bezeichnet. Die Spannklauen sind mit 2 angedeutet. Vom Spannfutter gelöst ist ein Schnellwechselaufsatz 3 darge­ stellt, dessen Schaft 4 in die Klauen 2 des Spannfutters eingesetzt und dort festgehalten wird, während das abgelegene Ende einen Schnellverschluß aufweist, der aus einer die Aufnahmeöffnung bildenden, in radialer Richtung federnd ausgebildeten Spannhülse 5 besteht, über die eine Muffe 6 gesetzt ist, die in axialer Richtung verschiebbar ist, um die federnd ausgebildete Spannhülse zusammenzudrücken oder freizugeben und damit den Schraubendreher 7 mit seinem Schaft 8 festzuklemmen oder zu lösen. 9 bezeichnet das freie Ende des Schraubendrehers.

In der Fig. 2 ist der Schnellwechselaufsatz 5, 6 entsprechend der Darstellung nach Fig. 1 ausgeführt, es ist jedoch anstelle des Schraubendrehers 7 ein Adapter 10 mit integrier­ tem Ansatz 11 in den Schnellwechselaufsatz 5, 6 eingesetzt, wobei der Ansatz 11 gleichen Durchmesser wie der Schaft 8 des Schraubendrehers hat. Der Adapter 10 ist beispielsweise ein zylindrisches, kappenförmiges Gebilde, das am entgegengesetz­ ten Ende eine zylindrische Ausnehmung 12 besitzt, die der Form des Schaftes 13 eines einzusetzenden Bohrers 14 angepaßt ist. Der Schaft 13 wird in der Aussparung 12 durch eine radiale Bohrung 15 im Adapter 10 und die in die Bohrung eingeschraubte Stellschraube 16 festgehalten. Das Lösen des Adapters 10 mit Bohrer 14 erfolgt in der gleichen Weise wie das Lösen des Schraubendrehers 7, nämlich durch Entriegeln des Schnellwechselverschlusses, Einsetzen des Ansatzes 11 des Adapters 10 mit Bohrer 14 anstelle des Schaftes 8, der identisch mit dem Ansatz 11 ausgebildet ist, und erneutes Verriegeln des Schnellwechselverschlusses 5, 6. Damit kann jede Bohrerstärke mit entsprechendem Adapter in den Schnell­ wechselaufsatz beliebig austauschbar, auch gegen den Schrau­ bendreher auswechselbar, eingesetzt werden.

Der Ansatz 11 des Adapters 10 kann ebenso wie der Schaft 8 des Schraubendrehers 7 zylindrisch, als Mehrkant oder in änlicher Weise ausgeführt sein, der Adapter selbst kann ein zylindrisches Bauteil, ein kegelstumpfförmiges Bauteil oder in entsprechender Form ausgeführt sein.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Einsetzen in die Aufnahme, vorzugsweise in das Spannfutter, einer elektrischen Bohrmaschine oder Schraubendrehermaschine, mit der ein Austausch von Bohrern unterschiedlicher Größe gegen Schraubendreher und umgekehrt ohne Betätigung des Spannfutters der Bohrma­ schine möglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Bohrerschaft (13) ein Adapter (10) mit einer in der einen Stirnfläche ausgebil­ deten, zylindrischen, axial verlaufenden Aussparung (12) zur Aufnahme des Bohrerschaftes (13), und mit einen in der Längsachse des Adapters sich an der von der Ausspa­ rung (12) abgewandten Stirnseite nach außen erstreckenden Ansatz (11) zur Aufnahme in der Schnellwechselvorrichtung (3) aufgesetzt ist, und daß die Form des Ansatzes (11) der Form der Aufnahme (5) der Schnellwechselvorrichtung (3) entsprechend ausgebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapter (10) ein zylindrisches Bauteil ist, an dessen einem Ende der Ansatz (11) einstückig angeformt bzw. befestigt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Adapter (10) und der in den Adapter einge­ setzte Bohrerschaft (13) miteinander durch Verkleben verbunden sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Adapter (10) und der in de Adapter einge­ setzte Bohrerschaft (13) formschlüssig miteinander verbunden sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn­ zeichnet durch eine von der Mantelfläche des Adapters (10) nach innen in die Aussparung (12) führenden Ein­ stellschraube (16), die mit dem Bohrerschaft (13) in Eingriff kommt und diesen festlegt.

6. Bohr- oder Schraubendrehermaschine mit im Spannfutter festgelegtem Schnellwechselaufsatz am freien vorderen Ende zur steckbaren Aufnahme des Schaftes eines Schrau­ bendrehers, und mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnellwechselaufsatz (3) im Betrieb fester Bestandteil des Spannfutters (2) ist und beieinem Übergang von Bohrer (14) auf Schraubendreher (7) bzw. umgekehrt nicht gewechselt wird, und der Schnellwechselaufsatz (3) sowohl zur Aufnahme des Schaftes eines Schraubendrehers (7) als auch des mit gleichem Durchmesser und gleicher Form ausgebildeten Schaftteiles (11) eines einen Bohrer (14) steckbar aufnehmenden Adapters (10) verwendet wird, und daß Bohrer unterschiedlicher Durchmesser und/oder unterschiedlicher Form und/oder unterschiedlicher Länge jeweils einen unterschiedlichen, dem Durchmesser und der Form des Bohrerschaftes (13) angepaßten Adapter (10) aufweisen, dessen Aufnahme für den Bohrerschaft (13) jeweils dem Durchmesser dieses Bohrerschaftes angepaßt ist und dessen Durchmesser und/oder Form für unterschied­ liche Bohrerschäfte in Größe und Form gleichbleibend ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnellwechselaufsatz (3) mit dem einzusetzenden Schraubendreher (7) bzw. Bohrer (14) zusammen einhändig bedienbar ausgebildet ist.