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BEREICH DER ERFINDUNG
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die Erfindung bezieht sich auf Verschraubungen und hier auf ein System, verschiedenartige Schrauben mit einem Werkzeug zu lösen oder fest ziehen zu können. Genauer gesagt handelt es sich um einen Satz von sog. Bits (Schraubendreher-Einsätzen), die für unterschiedliche Schraubenköpfe und -Einlässe angepasst sind und in manuellen Schraubendrehern, oder in einen Pneumatik- oder Elektro-Schraubgerät mit Netz- oder Batteriebetrieb einsetzbar sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Schrauben als Verbindungs- und Befestigungselemente sind weit verbreitet und werden – in kleinen Ausführungen – üblicherweise mit manuellen Schraubendrehern oder Elektroschraubern angezogen oder gelöst.
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Allerdings weisen die Schrauben je nach Anwendungszweck und Hersteller unterschiedliche Schraubenköpfe und -Einlässe in diesen auf. Historisch waren dies meist Schlitze, wie heute noch bei Messing-Holzschrauben. Mit zunehmender Verbreitung motorisch angetriebener Schraubgeräte verbreiteten sich dann aber Schrauben, in deren Kopf sich die Bits ohne besondere Sorgfalt selbst zentrierten, wie bei der Kreuzschlitz-Einsenkung nach Philips-Norm, später Pozi-Drive mit Zusatzflanken, die höheres Drehmoment und eine größere Tolenanz gegenüber verkantetem Werkzeug aufwiesen. Diese wurden wieder durch 6-Kant-Einlässe (Inbus) mit deren höheren einsetzbaren Drehmomenten und später mit 6-Wellen-Systeme wie Torx® und Stern überetroffen, die ein vergleichbares Antriebsmoment auch bei bei geringer Einpresstiefe gewährleisten und daher auch in Senkkopfschrauben anwendbar sind. Hinzu traten zahlreiche Sonderausführungen.
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Die Folge ist, dass insbesondere bei Instandhaltungs- und Reparaturbetrieb eine größere Zahl unterschiedlicher Schraubenköpfe auftreten, für die jeweils passendes Werkzeug vorgehalten werden muss. Üblich ist daher, dass mehrere Sätze von Bits mit normgemäßem secheckigem Schaft, entsprechend der verschiedenen Größen und Normen, mitgeführt oder bereit gehalten werden müssen, die in eine Aufnahme an der Spitze der Achse von Schraubgeräten eingesteckt werden. Die Bits sind dabei vergleichsweise klein, was aber den Nachteil mit sich bringt, dass sie leicht verloren gehen, oder schwer auffindbar sind, wenn sie, um den Arbeitsfluss nicht aufzuhalten, nach Benutzung einfach beiseiute gelegt werden, statt sie mit Sorgfalt wieder in passende Sortimentskästen einzuordnen.
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Auch dies ist aber problematisch, weil manche Bit-Typen auf den ersten Blick kaum voneinander zu unterscheiden sind (z. B. die Phillips- und Pozi-Typen) und die Bezeichnungen auf den Flanken der Schäfte zwangsläufig klein und in den bisherigen Bit-Haltern meist nicht ablesbar sind.
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STAND DER TECHNIK
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Es hat einige Versuche gegeben, Bithalter zu kreieren, die am oder Im Schraubwerkzeug angeordnet sind und die übersichtliche Aufbewahrung und schnelle Auswechselbarkeit der Bits gewährleisten. Dabei erwiesen sich Anordnungen in Griffen und unter Schraubdeckeln als wenig zweckmäßig, weil sie mehrere Handgriffe erforderten, um ausgewechselt zu werden. Ausnahme hiervon ist die Anordnung nach
US 7.073.417 B2 , die allerdings nur 5 Bits aufnehmen kann und wo das Wiedereinsetzen der Bits Schmerz-unempfindliche Finger verlangt. Aber auch dort sind Bezeichnungen auf den Schäften der Bits nicht lesbar.
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Als besser erwiesen sich Anordnungen nur als Kranz um den Schrauber-Schaft, wie bei
DE 203 17 396 U1 , bei dem allerdings bei Einsatz von 8 Bits der Blick auf den Schraubenkopf bei üblicher Haltung der Maschine bereits eingeschränkt ist. Zudem ist das Abziehen der Bits aus der Halterung, wie auch das Wieder-Einstecken etwas mühsam und mit Handschuhen nur schwer möglich. Das Auswechseln ganzer Bit-Sätze ist ebenfalls umständlich, denn dazu muss hier der Schaft des Bithalters aus der Spannmuffe des Schraubers gelöst, der Bithalter selbst abgezogen und ersetzt werden – dies ist offensichtlich auch gar nicht vorgesehen, obwohl gängige Bit-Sets mindestens 20 verschiedene Bit-Einsätze aufweisen.
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Es gibt zu diesem Thema noch exotischere Vorschläge, wie der des
WO/2002/085579 , und
US 2004/0139831 A1 , bei denen Bits in den zentralen Schaft eines Schraubgeräts eingeführt und in die Schraubposition geschoben werden. Dies erfolgt der US-Anmeldung mit einer Art Ladestock, bei dem kanadischen Weltpatent mit einem azentrisch angeordneten Magazinrevolver, der die Bits in den Schrauberschaft eingeklickt und Magnet-getrieben vorschiebt. Leider sind beide Anordnungen für Elektro- und Pneumatikschrauber nicht anwendbar, weil ihre Konstruktion mit dem Antrieb kollidieren würde.
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AUFGABENSTELLUNG/ZU LÖSENDES PROBLEM
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Aufgabe vorliegender Erfindung ist es daher, eine Bithalterung am Schraubgerät zu finden, die schnelles und müheloses Auffinden und Austauschen der passenden Bits – selbst mit Handschuhen – und das schnelle Auswechseln ganzer Bitsätze ermöglicht, gute Übersicht über die vorhandenen Bits erlaubt und gleichzeitig den Blick auf den zu bearbeitenden Schraubenkopf nicht behindert.
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Das ist bei Bitsätzen größeren Umfanges auf dem Schaft des Schraubgeräts nur dann möglich, wenn die Bits eng aneinander angeordnet sind, was aber gemeinhin aber ihre Handhabung erschwert.
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LÖSUNG/ERFINDERISCHER SCHRITT
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Zur Realisierung werden die Bits, unmittelbar an ihren Einsteck-Schäften aneinander gepackt, durch Magnetkraft an der Mittelachse des Schraubgeräts gehalten. Dadurch sind sowohl ihre Köpfe mit den Ausformungen der Schraubeinsätze gut übersehbar, wie auch jeweils mehrere Schäfte sichtbar und die darauf angebrachten Bezeichnungen ablesbar.
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Dies ist zwar schon mehrfach durch Magnetisierung eines verdickten Schaftes versucht worden, jedoch hielten auch beste Magnete der Fliehkraft beim Betrieb von Elektro- und pneumatischen Schraubern nicht stand.
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Der erfinderische Schritt ist daher, hierfür einen Kranz von quer zur Achse magnetisierten zylindrischen Stäben aus hochkoerzitivem Material (z. B. Neodym-Eisen-Bor) einzusetzen, die wie ein Nadellager auf die Achse des üblichen Einzelbithalters aufgeschoben werden können und mit den Bits als Set auswechselbar sind. Um den Zusammenhalt des Magnetkranzes auch bei gewaltsam verkantet eingedrückten Bitsatz zu gewährleisten, sind sie Magnetstäbe beidseitig an ihrer Stirnfläche in einem in Grenzen flexiblen Haltering, z. B. aus mittelhartem Gummi oder PVC, miteinander verbunden.
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Durch diese Anordnung entstehenden an der Oberseite des Kranzes von Magnetstäben offenen Spalten zwischen den Stäben. Dort können je zwei der sechs Kanten der Schäfte der Bits einrasten. Dadurch wird das Set so kompakt, dass zehn Standard-1''-Biteinsätze im Kranz auf einem 10 mm-Standard-Einzelbithalter weniger als 30 mm Aussenumfang aufweisen und so die Sicht auf den Schraubenkopf nicht behindern. Auch sind, neben den Spitzen der Bits, immer mindestens zwei Flanken der Bit-Schäfte uneingeschränkt sichtbar, so dass dort angebrachte Markierungen zum Typ des Bits gut lesbar sind und eine korrekte Auswahl ohne ”Versuch und Irrtum” getroffen werden kann.
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Dennoch lassen sich die Bits, trotz dichter Packung und starker magnetischer Anziehung, sogar mit dicken Arbeitshandschuhen an ihrer Spitze hochhebeln und aus dem Kranz abziehen, ebenso einfach aber auch dort wieder einrasten; sie flippen bei Annäherung wie von selbst in die Haltestellung ein.
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Da die Magnetstäbe nicht nur die Bits anziehen, sondern durch Ihre laterale Anziehungskraft auch auf der Achse eines Einzelbithalters haften, bleiben die Sets dort, wo sie aufgesteckt werden, lassen sich bei Stillstand der Schrauberachse aber mit der Hand drehen, um ein geeignetes Bit auszuwählen.
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Andererseits lassen sie sich die Sets mit mäßigem Kraftaufwand und ohne Lösen der Spannhülse des Schraubgeräts abziehen und ein anderes Set aufstecken, ohne den Arbeitsfluss wesentlich zu behindern. Dies allerdings nur, sofern der Schaft nicht an der Bit-Aufnahme verdickt ist, weil dort z. B. eine Verriegelung von Bits, wie etwa nach
EP 2 628 570 A2 oder ähnliches vorgesehen ist. Dergleichen ist aber auch nicht erforderlich, weil die Magnetisierung an der Spitze des Einzelbithalters durch den Magnetkranz unterstützt ist und so die Bits so zuverlässig dort haften, dass sie kaum im Schraubenkopf stecken bleiben können.
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Da die magnetisch-toroidale Haltekraft auf dem Schaft aber begrenzt ist, ergibt sich dabei der Vorteil, dass das Schraubgerät auch am Bitkranz, und damit in unmittelbarer Nähe des Schraubenkopfes, mit gleitend drehender Achse gehalten werden kann, um ein präzises Einrasten der Bit-Spitze in die Einsenkung des Schraubenkopfes zu bewerkstelligen. Dies kann dadurch noch erleichtert werden, dass die zylindrischen Außenwände der Magnetstäbe mit einer Gleitschicht, z. B., aus PTFE, beschichtet sind, so dass das Set besser gleitet.
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Das Festhalten des Bitsatzes ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein langer Schaft zur Halterung des Arbeitsbits erforderlich ist, bei dem schon eine geringe Unruhe in der Hand zu starkem Zittern an der Spitze führen würde – etwa für den Ansatz auf tief zu versenkende Schraubenköpfe. In diesem Fall kann der Einzelbithalter durch einen nahe an seine Spitze herangeschobenes, auf seinem Schaft gleitendes Bitset gefahrlos und perfekt geführt werden. Es sind daher auch für normalem Einsatz längere Einzelbithalter sinnvoll, wenn sie dieserart mit einem Bitset exakt geführt werden. Daneben ist es auch möglich, auf einen verlängertem runden Schaft des Einzelbithalters zwei oder drei Sets mit den üblichen kurzen Bits aufzuschieben, um alle üblichen Ausführungen von Bits vorzuhalten.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG ANHAND DER ZEICHNUNGEN Fig. 1 BIS Fig. 3:
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1 zeigt einen Satz 1 von zehn Bits, die von einem Kranz von Magnetstäben 2 gehalten werden, die auf ihrer Stirnflächen durch einen elastischen Ring 3 verbunden sind; ferner einen Elektro-Schraubendreher 4 mit einem darin eingesetzten Schaft eines Einzel-Bithalters 5 und darauf magnetisch einrastendem Bit 6.
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Bild 2 zeigt das gleiche Bitset 1, aufgeschoben auf den Schaft 5 eines Einzelkbithalters mit dem darin eingesteckten Arbeitsbit 7.
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Bild 3 zeigt die kleinen, quer zu ihrer Achse polarisierte Magnetstäbe 9 mit einer stirnseitigen Verbindung in einem elastischen Ring 3 und dem darauf magnetisch anhaftenden Bitsatz 1.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7073417 B2 [0006]
- DE 20317396 U1 [0007]
- WO 2002/085579 [0008]
- US 2004/0139831 A1 [0008]
- EP 2628570 A2 [0017]