DE102011012097A1 - Verfahren zum Aufbringen einer Rosette auf ein Rohr - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Aufbringen einer Rosette auf eine Rohr, wobei die Rosette ein Durchgangsloch zum Einführen des Rohres aufweist. Die Randbereiche des Durchgangslochs werden zunächst aus der Ebene der Rosette herausgebogen, so dass der lichte Abstand der sich gegenüberliegenden Ränder des Durchgangslochs größer ist als die Außenabmessung des Rohres. Nach dem Positionieren der Rosette auf dem Rohr wird der das Durchgangsloch umgebende Randbereich in die Ebene der Rosette zurückgedrückt, wodurch sich der lichte Abstand der gegenüberliegenden Ränder des Durchgangslochs auf ein Maß verringert, das kleiner ist als die ursprüngliche Außenabmessung des Rohres.
Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen einer Rosette auf ein Rohr. Solche Rohre werden z. B. als Stützen im Gerüstbau verwendet. Es handelt sich zumeist um Metallrohre mit einem Durchmesser von ca. 50 mm und eine Wandstärke von ca. 3 mm. Zum Einhängen der Gerüstbohlen dienen sogenannte Rosetten, die auf die Rohre aufgeschoben und dann mit dem Rohr verschweißt werden. Das Anschweißen der Rosetten an das Metallrohr erfordert in der Regel Handarbeit und führt zu Gefügeveränderungen im Rohr. Zudem erfordert die Verwendung von verzinkten Rohren ein anschließendes Nachverzinken. Alternativ können unverzinkte Rohre mit Rosetten verschweißt werden, wonach die Rohre dann im Anschluss verzinkt werden müssen.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die durch das Schweißen verursachten Nachteile zu vermeiden und ein kostengünstiges Verfahren zum Aufbringen von Rosetten auf ein Rohr zur Verfügung zu stellen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Rosette ein Durchgangsloch zum Einführen des Rohres aufweist und dass zunächst der Randbereich des Durchgangslochs aus der Ebene der Rosette herausgebogen wird, so dass der lichte Abstand der sich gegenüberliegenden Ränder des Durchgangslochs größer als die Außenabmessungen des Rohres ist, und das Nachpositionieren der Rosette auf dem Rohr der das Durchgangsloch umgebende Randbereich in die Ebene der Rosette zurückgedrückt wird, wodurch sich der lichte Abstand der gegenüberliegenden Ränder des Durchgangslochs auf ein Maß verringert, das kleiner ist als die ursprüngliche Außenabmessung des Rohres.
- Auf diese Weise wird die Rosette auf das Rohr aufgepresst, wodurch sowohl Verformungen an der Rosette als auch Verformungen am Rohr stattfinden. Das Rohr erhält im Bereich der Rosette eine Einschnürung. Auf die Art und Weise wird zwischen der Rosette und dem Rohr nicht nur ein Kraftschluss, sondern auch ein Formschluss erreicht. Grundsätzlich eignet sich das Verfahren zur Befestigung aller möglichen flächigen metallischen Bauteile auf einem Rohr, also auch Platten oder Bleche, die eine größere Ausdehnung als die für die Gerüstherstellung verwendeten Rosetten haben.
- Gemäß einer besonderen Ausführungsform weist das Rohr einen zylindrischen Außenumfang auf.
- In diesem Zusammenhang ist auch günstig, wenn die Rosette ein rundes Durchgangsloch aufweist. Die Ränder des Durchgangslochs liegen vollflächig an der äußeren Rohrwandung an, wenn die Randbereiche in die Ebene der Rosette zurück gedrückt sind. Hierdurch wird eine sehr gleichmäßige Belastung des Rohres erreicht.
- Von besonderem Vorteil ist auch, wenn die Rosette ein sternförmiges Durchgangsloch mit nach innen ragenden Kragarmen aufweist, wobei der Durchmesser des Durchgangslochs durch die freien Enden der Kragarme bestimmt ist. Diese Kragarme drücken sich wie die Zähne eines Gebisses in den Außenumfang des Rohres hinein, so dass ein Formschluss nicht nur in Längsrichtung des Rohres, sondern auch in Umfangsrichtung des Rohrmantels erreicht wird.
- Besonders bevorzugt wird ein Verfahren, bei dem das Herausbiegen des Randbereichs durch Einprägen einer um das Durchgangsloch herum umlaufenden Sicke erfolgt, so dass der Rand des Durchgangslochs im Wesentlichen in der Ebene der Rosette liegt, während der radial weiter außen liegende Randbereich aus der Ebene hinaus gedrückt ist, und das nach Einführen des Rohres die Sicke in die Ebene der Rosette zurückgedrückt wird. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass während des Zurückdrückens des Randbereichs der Rosette praktisch keine Relativbewegung zwischen dem Rand des Durchgangslochs und dem Rohr in dessen Längsrichtung stattfindet. Der Rand wird lediglich radial in die Mantelfläche des Rohres hinein gedrückt, während die Verformungsarbeit im Wesentlichen ausschließlich im Material der Rosette selbst stattfindet.
- Als günstig hat sich herausgestellt, wenn der lichte Abstand der Ränder des Durchgangslochs im Verhältnis zum Außendurchmesser des Rohres so gewählt ist, dass sich das Rohr beim Zusammendrücken des aufgebogenen Randbereichs der Rosette nach innen verformt, wobei die Rosette an ihrem Aussenumfang in Richtung des Durchgangslochs abgestützt wird. Zwar ist es grundsätzlich auch denkbar, die Abstände so zu wählen, dass lediglich ein Presssitz zwischen der Rosette und dem Rohr erreicht wird; für viele Anwendungen ist es jedoch wünschenswert, wenn durch Verformen des Rohrs auch ein Formschluss erreicht wird.
- In diesem Zusammenhang ist es auch günstig, wenn die Materialstärke der Rosette deutlich größer ist als die Wandstärke des Rohres und vorzugsweise mindestens doppelt bis dreimal so groß ist. Diese Materialstärke stellt nicht nur eine hinreichende Verformungskraft zur Einschnürung des Rohres sicher; sie dient auch dazu, dass es innerhalb der Rosette nicht zu Verwerfungen kommt. Als günstig hat sich ferner herausgestellt, wenn das Maß der Verformung des Rohres etwa der halben bis einfachen Wandstärke des Rohres entspricht.
- Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 ein Rohr mit einer aufgeschobenen Rosette vor der Verformung des Rohrs, -
2 die Anordnung nach1 , nachdem die Rosette zurück geformt ist, -
3 eine ähnliche Anordnung wie1 , jedoch mit einer Rosette mit einem sternförmigen Durchgangsloch entsprechend der Draufsicht in5 , -
4 die Anordnung aus3 im montierten Zustand, ähnlich2 , -
5 eine Draufsicht auf die Anordnung aus4 und -
6 eine perspektivische Ansicht der Anordnung aus5 . - Wie aus
1 ersichtlich ist, besteht die Ausgangsanordnung aus einem Rohr1 und einer das Rohr umgebenden Rosette2 . Beide sind in den1 bis4 jeweils im Querschnitt dargestellt, wobei das Rohr1 üblicherweise ein Gerüstrohr und dementsprechend deutlich länger ist, als in1 gezeigt. Die Materialstärke A der Rosette2 ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 2 1/2 mal so groß wie die Wandstärke des Rohres1 . Die Rosette2 weist ein Durchgangsloch3 auf, dessen sich gegenüberliegende Ränder4 einen lichten Abstand C aufweisen, der in der1 dargestellten Anordnung großer ist als der Außendurchmesser D des Rohres1 .1 zeigt deutlich, dass rund um das Durchgangsloch eine umlaufende Sicke5 eingeformt wird, die den Randbereich des Durchgangslochs3 bildet. Die Ränder4 selbst liegen in der Ebene der Rosette2 . Lediglich die Sicke ist aus der Ebene herausgebogen bzw. geprägt. Die Rosette2 wird in der eben beschriebenen Ausgestaltung auf das Rohr1 aufgeschoben, bis an die Position, an der später eine Befestigung erfolgen soll. - Zum Befestigen wird, wie hier nicht mehr dargestellt ist, von oben und von unten ein Pressstempel auf die Rosette
2 zu bewegt, der die Sicke5 wieder zurück in die Ebene der Rosette2 formt. Aufgrund des Zurückformens der Sicke5 entsteht eine Situation, wie sie in2 dargestellt ist. Die Ränder4 des Durchgangslochs3 bewegen sich aufeinander zu und schnüren das Rohr1 ein. - Aufgrund des Zurückformens der Sicke
5 entsteht eine Situation, wie sie in2 dargestellt ist. Die Ränder4 des Durchgangslochs3 bewegen sich aufeinander zu und schnüren das Rohr1 ein. Hierdurch wird nicht nur die Rosette2 auf das Rohr1 aufgepresst, es entsteht vielmehr eine Verformung des Rohres1 , die auch für eine formschlüssige Verbindung zwischen der Rosette2 und dem Rohr1 sorgt. Der lichte Abstand C1 der Ränder4 in2 ist somit kleiner als der Außendurchmesser D des unverformten Rohres1 . - Die
3 bis6 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. der wesentliche Unterscheid zu dem Ausführungsbeispiel nach den1 und2 besteht darin, dass das Durchgangsloch3 nicht rund, sondern sternförmig ausgestaltet ist. Aufgrund der sternförmigen Ausgestaltung des Durchgangslochs3 entstehen Kragarme6 , die radial nach innen vorstehen und deren freie Enden7 die Ränder4 des Durchgangslochs3 bilden. - Wie im zuvor genannten Beispiel auch, werden in die Rosette
2 eine umlaufende Sicke5 eingepresst (vgl.3 ), wonach nach Ausschieben der Rosette2 auf das Rohr1 die Sicke5 wieder in die Ebene der Rosette zurückgedrückt wird (vgl.4 ). Hierdurch drücken sich die freien Enden der Kragarme6 in die Wandung des Rohres1 ein, wodurch nun nicht nur ein Formschluss in Längsrichtung des Rohres, sondern auch in Umfangsrichtung des Rohres entsteht. Gegenüber der runden Ausgestaltung des Durchgangslochs hat die sternförmige Ausgestaltung zudem den Vorteil, dass für das Einprägen der Sicke geringere Kräfte aufzuwenden sind und dass auch beim Zurückdrücken der Sicke geringere Kräfte ausreichen, um die Kragarme in die Rohrwandung hineinzudrücken. - Die Verformungstiefe in der Rohrwandung beträgt bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispielen etwa die Hälfte der Wandstärke B eines Rohres.
- Ein Vorteil der verschiedenen Verbindungsart gegenüber dem Schweißen ist, dass sowohl Rosette als auch Rohr vor dem Verbinden oberflächenbehandelt, beispielsweise verzinkt sein können. Bei entsprechender Schmierung der Presswerkzeuge ist es möglich, die Verbindung so herzustellen, dass die Oberfläche nicht zerstört wird, so dass ein Nachverzinken oder Nachbehandeln in aller Regel entbehrlich ist.
- Die Erfindung ist vorliegend anhand der Herstellung eines Gerüstrohres beschrieben worden. Es ist allerdings auch denkbar, dass andersflächige Metallteile an Rohren montiert werden können, die andere Querschnitte, beispielsweise einen Rechteckquerschnitt aufweisen. Auch die Form der Rosette kann von der in den Figuren dargestellten Form abweichen.
Claims (10)
- Verfahren zum Aufbringen einer Rosette (
2 ) auf ein Rohr (1 ), wobei die Rosette (2 ) ein Durchgangsloch (3 ) zum Einführen des Rohres (1 ) aufweist, und wobei der Randbereich (5 ) des Durchgangslochs (3 ) zunächst aus der Ebene der Rosette herausgebogen wird, so dass der lichte Abstand (C) der sich gegenüberliegenden Ränder des Durchgangslochs (3 ) größer ist als die Außenabmessung (D) des Rohres, und wobei nach dem Positionieren der Rosette auf dem Rohr der das Durchgangsloch (3 ) umgebende Randbereich (5 ) in die Ebene der Rosette (2 ) zurückgedrückt wird, wodurch sich der lichte Abstand (C1) der gegenüberliegenden Ränder (4 ) des Durchgangslochs (3 ) auf ein Maß verringert, das kleiner ist als die ursprüngliche Außenabmessung (D) des Rohres. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr einen zylindrischen Außenumfang aufweist.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rosette ein rundes Durchgangsloch (
3 ) aufweist. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rosette ein sternförmiges Durchgangsloch mit nach innen ragenden Kragarmen (
6 ) aufweist, wobei der lichte Abstand (C) der Ränder (4 ) des Durchgangslochs durch die freien Enden (7 ) der Kragarme (6 ) bestimmt ist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kragarme (
6 ) aus der Ebene der Rosette herausgebogen und nach Einführen des Rohres (1 ) zurückgebogen werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Herausbiegen des Randbereichs durch Einprägen einer um das Durchgangsloch (
3 ) umlaufenden Sicke (5 ) erfolgt, so dass der Rand (4 ) des Durchgangslochs (3 ) im Wesentlichen in der Ebene der Rosette (2 ) liegt, während der radial weiter außen liegende Randbereich (5 ) aus der Ebene hinausgedrückt ist, und dass nach Einführen des Rohres (1 ) die Sicke (5 ) in die Ebene der Rosette zurückgedrückt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der lichte Abstand (C) der Ränder (
4 ) des Durchgangslochs (3 ) im Verhältnis zum Außendurchmesser (D) des Rohres (1 ) so gewählt ist, dass sich das Rohr (1 ) beim Zusammendrücken des aufgebogenen Randbereichs (5 ) der Rosette (2 ) nach innen verformt, wobei die Rosette an ihrem Aussenumfang in Richtung des Durchgangslochs abgestützt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialstärke (A) der Rosette deutlich größer als die Wandstärke (B) des Rohres (
1 ) ist und vorzugsweise mindestens doppelt bis dreimal so groß ist. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Maß der Verformung des Rohres etwa der halben bis einfachen Wandstärke (B) des Rohres (
1 ) entspricht. - Gerüststütze mit Rosette, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
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