DE102011010592A1 - Verfahren zum Herstellen eines Hybridrovings - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Hybridrovings aus thermoplastischen Fasern und Verstärkungsfasern.
- Solche Hybridrovings oder Hybridgarne, für deren Verstärkung beispielsweise Glasfasern mit Thermoplastfilamenten (beispielsweise aus PA6) kombiniert werden, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise beschreibt die
DE 10 2007 028 373 A1 ein so genanntes Comminglinghybridgarn aus endlosen Verstärkungsfilamenten und Matrixkomponenten in Kombination mit zusätzlichen eigenschaftsmodifizierenden Komponenten. Die Fasern der einzelnen Komponenten werden bei der Herstellung eines solchen Hybridrovings zusammengeführt und durch Luftblasverwirbeln beziehungsweise Lufttexturieren gemischt, um so eine möglichst homogene Verteilung der einzelnen Filamenttypen über den Rovingsquerschnitt zu erzielen. - Aus der
DE 69 308 994 T2 ist ein weiteres Verfahren zum Herstellen von Hybridrovings bekannt. Hierbei werden endlose Glasfilamente aus einer Spinndüse und endlose Filamente aus einem organischen Material, die von einem Spinnkopf bereitgestellt werden, bahnförmig bündelweise miteinander versponnen. Das Vermischen der Verstärkungsfasern und thermoplastischen Fasern wird hier durch eine Venturidüse, welche die Thermoplastfilamente bahnförmig auf die Glasfaser schleudert, realisiert. - Bei bekannten Herstellungsverfahren ergibt sich oftmals eine relativ inhomogene Verteilung der einzelnen Faserkomponenten des Hybridrovings innerhalb des Rovings und zudem die Bildung von Knoten. Hierdurch entstehen Sollbruchstellen und relativ schlechte mechanische Eigenschaften. Bei einer späteren Weiterverarbeitung des Rovings ergeben sich hierdurch zudem besonders lange Konsolidierungszeiten. Textile, die aus solchen Hybridrovings gefertigt werden, sind daher oftmals als Einleger für die Herstellung von Faserverbundkunststoffen nicht geeignet.
- Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches die Herstellung von Hybridrovings mit besonders homogener Filamentverteilung über den Querschnitt des Rovings erlaubt, so dass der produzierte Hybridroving besonders gute mechanische Eigenschaften und kurze Konsolidierungszeiten in weiteren Prozessschritten aufweist.
- Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Bei einem derartigen Verfahren zum Herstellen eines Hybridrovings aus thermoplastischen Fasern und Verstärkungsfasern wird zunächst ein Verstärkungsfaserbündel bereitgestellt, vorzugsweise durch Abrollen von einer Spule. Das Verstärkungsfaserbündel wird mit geeigneten Mitteln in eine Mehrzahl von Einzelrovings aufgeteilt, welche alternierend mit Einzelrovings aus thermoplastischen Fasern einer Ebene zusammengeführt werden. Die so zusammengeführten Einzelrovings werden abschließend zu einem Garn gebündelt. Durch das alternierende Zusammenführen der vereinzelten Rovings mit sehr geringer Faseranzahl pro Roving wird eine sehr gute und homogene Verteilung der einzelnen Fasertypen über den Querschnitt des so produzierten garnförmigen Hybridrovings erzielt. Der Hybridroving weist damit eine besonders gute mechanische Qualität auf und ist besonders einfach weiterzuverarbeiten, so dass es sich gut zur Herstellung von Textilen als Einleger für Faserbundstoffe eignet. Durch die daraus resultierenden kurzen Konsolidierungszeiten können bei der Weiterverarbeitung die Prozesszeiten gesenkt und Kosten gespart werden.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Verstärkungsfasern im feuchten Zustand, das heißt vor dem Aktivieren einer vorher aufgebrachten Verstärkungsfaserschlichte, verarbeitet. Dies führt zum einen zu einer Schmierung der Verstärkungsfasern, so dass sich diese besonders gut verarbeiten lassen. Durch die feuchte Verarbeitung ist zudem die Aufteilung in Einzelrovings mit besonders geringen Faseranzahlen beziehungsweise Tex-Zahlen möglich.
- Nach dem Bündeln wird das Garn in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung getrocknet und aufgerollt. Dies kann beispielsweise durch Luft- oder Infrarottrocknung erfolgen. Hierdurch ist das Garn besonders gut lagerfähig, so dass sich keine logistischen Probleme bis zu einer späteren Weiterverarbeitung ergeben.
- In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Einzelrovings der Verstärkungsfasern und/oder der thermoplastischen Fasern eine besonders geringe Tex-Zahl auf. Vorzugsweise umfasst ein Einzelroving dabei weniger als 100 und insbesondere zwischen 3 und 6 Verstärkungsfasern. Hierdurch lässt sich eine besonders homogene Faserverteilung im resultierenden Hybridroving realisieren.
- Vorzugsweise werden die Verstärkungsfasern während der Durchführung des Verfahrens mittels eines Förderbandes und/oder mittels Galetten und/oder mittels Stahllitzen transportiert. Die drei genannten Möglichkeiten stellen besonders schonende Transportverfahren dar, so dass beispielsweise bei der Verwendung von Glasfasern oder ähnlichen spröden Materialien für die Verstärkungsfasern Faserbrüche vermieden werden können und keine Spannungen in die Fasern eingebracht werden.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden die Einzelrovings zum Bündeln durch einen Kanal mit kreisförmigem, entlang seiner Erstreckung abnehmendem Querschnittsprofil geführt. Aus den in einer Ebene nebeneinander alternierend angeordneten Einzelrovings der thermoplastischen Fasern und der Verstärkungsfasern wird so ein kreisrundes Garn mit homogener Faserverteilung über dessen Querschnitt gefertigt.
- Im Folgenden wird die Erfindung und ihre Ausführungsformen anhand der Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
-
1 ein Textil aus Hybridrovings; -
2 eine Vorrichtung zum Herstellen von Hybridrovings nach dem Stand der Technik; -
3 eine alternative Vorrichtung zum Herstellen von Hybridrovings nach dem Stand der Technik; -
4 eine Querschnittsdarstellung durch ein Hybridroving aus thermoplastischen Fasern und Verstärkungsfasern; -
5 eine Spreizvorrichtung zum Aufspreizen von Faserbündeln beim Herstellen von Hybridrovings nach dem Stand der Technik; -
6 eine Lockerungseinrichtung zum Auflockern von Faserbündeln nach dem Stand der Technik; -
7 eine schematische Darstellung des Abwickelns von thermoplastischen und Verstärkungsfasern beim Durchführen eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; -
8 eine schematische Darstellung des Auftrennens der Faserbündel in Einzelrovings bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; -
9 ein Gatter zum Abrollen der Faserbündel bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; -
10 eine Vorrichtung zum Transportieren von Einzelrovings mittels Stahllitzen bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; -
11 eine Schnittdarstellung durch die Vorrichtung gemäß10 ; -
12 eine Vorrichtung zum Transport von Einzelrovings mittels eines Förderbands bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; -
13 und14 Draufsichten auf zwei alternative Ausführungsformen der Vorrichtung gemäß12 ; -
15 eine alternative Vorrichtung zum Transportieren von Einzelrovings mittels Galetten bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; -
16 und17 Schnittdarstellungen durch alternative Ausführungsformen von Galetten zur Verwendung in einer Vorrichtung gemäß15 ; -
18 und19 Draufsichten auf zwei alternative Ausführungsbeispiele der Vorrichtung gemäß15 ; -
20 ein Kamm zum alternierenden Anordnen von Einzelrovings bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; -
21 eine Draufsicht auf einen Kamm gemäß20 mit der zugeordneten Faserführung der Einzelrovings; -
22 eine schematische Darstellung der Änderung der Faserverteilung bei der Bündelung der alternierend parallel angeordneten Einzelrovings zu einem im Querschnitt kreisrunden bzw. langovalen Garn; -
23 eine Vorrichtung zum Bündeln der alternierend angeordneten Einzelrovings bei der Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens; -
24 eine Vorrichtung zum Trocknen des Hybridrovings bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; -
25 eine alternative Vorrichtung zum Trocknen der fertigen Hybridrovings nach dem Aufwickeln bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens; und -
26 eine weitere alternative Vorrichtung zum Trocknen von Hybridrovings bei der Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens. -
1 zeigt ein im Ganzen mit10 bezeichnetes Textil aus einzelnen, der Übersichtlichkeit halber nicht allen bezeichneten Hybridrovings12 , sowie einen derartigen Hybridroving12 im Querschnitt. Der Roving12 umfasst stochastisch über den Querschnitt verteilte thermoplastische Fasern14 und Verstärkungsfasern16 , die ebenfalls der Übersichtlichkeit halber nicht alle bezeichnet sind. Solche Hybridrovings12 werden üblicherweise nach dem Comminglingverfahren hergestellt, bei welchem die einzelnen Fasertypen durch Luft verwirbelt werden, um so eine möglichst stochastische Verteilung über den Querschnitt zu erzielen. Eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des resultierenden Hybridrovings12 ist nochmals in4 gezeigt. -
2 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung18 zum Herstellen derartiger Hybridrovings12 . Hierbei werden Endlosglasfasern auf einer Trommel gesponnen und von dieser wieder abgeschabt. In einem Spindrichter werden Thermoplastkurzfasern dazugemischt und anschließend wird der Hybridgarn mit einer Schlichte versehen. - Eine alternative, ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung
20 zum Herstellen von Hybridrovings12 zeigt3 . Aus einer Spinndüse werden hierbei endlose Glasfilamente bereitgestellt, bzw. ein Spinnkopf produziert endlose Filamente aus organischem Material. Die thermoplastischen Filamente werden dabei bahnförmig mit einem Bündel oder einer Bahn aus Glasfilamenten versponnen. Die Geschwindigkeit der thermoplastischen Filamente ist beim Eintritt in das Bündel oder die Bahn aus Glasfilamenten dabei größer als die Ziehgeschwindigkeit der Glasfilamente. Dies soll einen späteren Schrumpf der thermoplastischen Fasern kompensieren und das Volumen des Hybridgarns bestimmen. Die Überlänge der Thermoplastfasern wird dabei durch eine spätere Wärmebehandlung nachgeschrumpft. Das Vermischen der Glasfasern und der thermoplastischen Fasern wird hierbei durch eine Venturidüse realisiert, welche die Thermoplastfilamente bahnförmig auf die Glasfaser schleudert. - Zur Herstellung von derartigen Bändern aus Einzelfilamenten kann eine ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannte Spreizvorrichtung
22 gemäß5 Verwendung finden. Die Spreizvorrichtung22 weist mehrere um jeweilige Achsen24 rotierende, konvexe Spreizkanten26 auf. Filamentbündel werden immer wieder neu auf diese Spreizkanten26 aufgeführt, um so eine ideale Spreizung zu erreichen. Zusätzlich ist eine Abrollvorrichtung für Verstärkungsfasern mit einem Positionssensor vorgesehen. Durch eine Lockerungsvorrichtung28 gemäß6 , wie sie ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt ist, kann ein Faserbündel30 durch Luftbesaugung in Richtung der Pfeile32 , während es über Rollen34 geführt wird, zusätzlich aufgelockert werden. - Die geschilderten bekannten Verfahren zum Herstellen von Hybridrovings führen in der Regel zu einer inhomogenen Verteilung der Verstärkungsfasern
14 und der thermoplastischen Fasern16 über den Querschnitt des Hybridrovings. Zusätzlich können Knoten und Brüche der Verstärkungsfasern entstehen, was die Materialqualität verschlechtert und zu Sollbruchstellen führt. - Um eine besonders homogene Faserverteilung zu erzielen, kann im Rahmen eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens eine Abwickelvorrichtung
36 gemäß7 Anwendung finden. Von einem ersten Satz von Spulen38 werden hierbei Faserbündel40 von thermoplastischen Fasern16 abgerollt. Auf weiteren Spulen42 werden Bündel44 von Verstärkungsfasern bereitgestellt, bei denen es sich beispielsweise um Glasfasern handeln kann. Die Bündel44 weisen dabei vorteilhafterweise eine besonders geringe Tex-Zahl auf und sind im befeuchteten Zustand, also mit einer Schlichte versehen, auf den Spulen42 bereitgestellt. Die Bündel44 werden auf einer Führung46 aufgenommen, dort gegebenenfalls durch Anblasen aufgespreizt und zu Einzelrovings48 mit maximal drei bis sechs Fasern pro Roving aufgespreizt. Dies ist im Detail in8 gezeigt. Hierdurch kann eine sehr feine Verteilung im fertigen Hybridroving erreicht werden. Über die Anzahl der Spulen und den jeweiligen Titer der Fasern beziehungsweise die jeweilige Tex-Zahl kann der Gehalt an Verstärkungsfasern14 sehr genau eingestellt werden. Die Faserbündel44 beziehungsweise48 verlaufen gerade, also ohne jegliche Umlenkungen, so dass möglichen Brüchen vorgebeugt wird. Durch die Führungen46 wird zudem das Eigengewicht der Fasern kompensiert, so dass keine Spannungen durch das Durchhängen der Filamente entstehen. Zusätzlich werden sämtliche Führungen46 optimal geschmiert, um jegliche Reibung und damit Widerstand zu vermeiden und die Schlichte auf den Fasern44 beziehungsweise48 zu erhalten. - Das Gatter
36 zum Abrollen der Spulen ist in9 nochmals in einer Frontalansicht dargestellt. An einem Rahmen50 sind hierbei Antriebseinheiten52 zum Abrollen der Spulen38 ,42 vorgesehen. Das Gatter36 muss insgesamt spielfrei ausgebildet sein, da sonst unerwünschte Schwingungen entstehen können. Durch die extreme Steifheit des Rahmens50 werden Schwingungen zusätzlich vermieden, wobei ferner aktiv gesteuerte Blöcke54 vorgesehen sind, mittels welcher auftretende Schwingungen gedämpft beziehungsweise kompensiert werden können. - Die einzelnen Rovings
48 beziehungsweise Faserbündel44 können nicht einfach durch Zug abgerollt werden, da hierdurch die Integrität der Glasfilamente14 beeinträchtigt werden könnte. Durch Zugspannungen kann es hierzu Brüchen kommen. Auch ein Durchhängen einzelner Filamente14 oder der Rovings44 ,48 kann zum Bruch führen. Daher müssen die Antriebseinheiten52 intelligent gesteuert werden. Eine Sensorüberwachung, die mit einer aktiven intelligenten Steuerung versehen ist, kann den Antriebseinheiten52 die entsprechenden Befehle übermitteln, um so Zugspannungen oder ein Durchhängen zu verhindern. - Auch beim Transport der Faserbündel
44 beziehungsweise der Einzelrovings48 müssen besondere Maßnahmen ergriffen werden, um die Integrität der Verstärkungsfasern14 zu gewährleisten. Auch hier muss ein Durchhängen sowie Zugspannungen vermieden werden. Auch auf Umlenkungen muss weitestgehend verzichtet werden. Es ist zudem notwendig, die Rovings48 möglichst schwingungsfrei zu transportieren und jeden Widerstand zum Beispiel durch Reibung zu minimieren. - Ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
56 zum Transportieren von Einzelrovings48 ist in10 dargestellt. - Die Vorrichtung
56 besteht aus drei Stahllitzen58 , die jeweils ein Einzelroving48 zwischen sich aufnehmen. Die Litzen58 bewegen sich in Förderrichtung, also entlang der Pfeile60 , und nehmen die Einzelrovings48 dabei mit. Zwischen den gegebenenfalls noch beschichteten Stahllitzen und dem Roving48 gibt es keine Relativbewegung, so dass hier keine Reibung auftritt. Die Vorrichtung56 ist zudem steif, so dass es nicht zu Schwingungen kommt. Hierdurch kann ein Brechen der Verstärkungsfasern14 der Einzelrovings48 bis zur Zusammenführung mit den thermoplastischen Fasern16 zuverlässig vermieden werden. Um die Einzelrovings48 in die Vorrichtung56 einzulegen sowie das Entnehmen der Einzelrovings48 zu ermöglichen, ist wie in11 dargestellt, eine der Stahllitzen58 entlang des Pfeils62 relativ zu den anderen Stahllitzen58 beweglich. - Eine weitere Vorrichtung
64 zum Transport der Rovings48 ist in12 gezeigt. Hierbei handelt es sich um ein Förderband66 , welches die Einzelrovings48 nach dem Bündeln aufnimmt. Die Oberfläche des Bandes66 ist besonders weich, so dass die Rovings nicht beschädigt werden. Gleichzeitig ist die Oberfläche auch besonders glatt gehalten, so dass bei eventuell auftretendem Schlupf kein Widerstand zwischen den Rovings48 und dem Band66 entsteht, also dass die Reibung zwischen Roving48 und Band66 so gering wie möglich gehalten wird. - Durch das Förderband
66 darf der Roving48 natürlich auch keinen Schwingungen ausgesetzt werden. Dementsprechend wird das Band66 mit einem schwingungsdämpfenden System ausgestattet, welches eine Softwaresteuerung aufweist. Durch eine Sensorüberwachung des Förderbandes66 können Schwingungen erkannt werden, so dass sie sofort kompensiert werden können. Die Steuerung synchronisiert ferner die Geschwindigkeit des Bandes66 und der Rovings48 . Sind diese Geschwindigkeiten nämlich nicht synchron, so kommt es zur Reibung und damit zu Widerstand und Spannungen, was unterbunden werden muss. Auch dies wird durch eine Sensorik überwacht und kann damit softwaregesteuert werden. Insgesamt muss die Vorrichtung64 ebenfalls extrem steif sein, wobei auftretende Schwingungen wie beim Gatter36 durch aktiv gesteuerte Dämpfungsblöcke, auf welchen die Vorrichtung64 steht, kompensiert werden können. - Wie
13 zeigt, kann ein einzelnes Band66 zum Transport mehrer Rovings48 verwendet werden, die parallel auf dem Band66 aufliegen. Es ist verfahrenstechnisch relativ einfach, da nur ein Band66 überwacht und gesteuert werden muss. Bei einer Störung jedoch fällt die gesamte Anlage aus. Außerdem ist es nicht möglich, jeden Einzelroving48 zu überwachen und das Band darauf abzustimmen. - Alternativ dazu kann (wie in
14 gezeigt) jeder Einzelroving auf einem eigenen Band66 transportiert werden, so dass jeder einzelne Roving genau überwacht werden kann und Band66 und Roving48 genau aufeinander abgestimmt werden können. Verglichen mit der Lösung gemäß13 ist dies jedoch aufwändiger und kostenintensiver, gewährleistet jedoch eine bessere Kontrolle über die Materialqualität des resultierenden Hybridrovings12 . -
15 zeigt eine weitere alternative Transportvorrichtung68 , die zum Transport des Rovings48 Galetten70 benutzt. Die gebündelten Rovings48 werden nach dem Bündeln auf die Galetten70 aufgelegt und durch diese gefördert und gleichzeitig abgestützt. Die Galetten70 laufen dabei synchron in Förderrichtung des Rovings48 . Üblicherweise werden dazu Galetten70 mit glatten polierten Laufflächen72 eingesetzt, wie in16 dargestellt. Es können jedoch auch Galetten70 mit genuteten Laufflächen72 benutzt werden. Durch die Nuten74 wird ein Ankleben der Rovings48 verhindert. Solche genuteten Galetten70 vermeiden jedoch auch Schlupf, wodurch es zu Zugspannungen kommen kann. Im Fall einer Störung kann dabei der gesamte Roving48 abgerissen werden. Auch das Fördersystem68 muss ebenfalls schwingungsfrei sein, wofür eine maximale Steifigkeit notwendig ist. Um trotzdem auftretende Schwingungen zu dämpfen und zu kompensieren, steht auch dieses Fördersystem68 auf aktiv gesteuerten Dämpfungsblöcken, welche Schwingungen aufnehmen, dämpfen und kompensieren. Um mögliche Störfälle sofort zu erkennen und ihnen entgegenwirken zu können, ist auch das Galettensystem68 sensorüberwacht. Die Galetten70 laufen synchron mit einer Geschwindigkeit, welche mit einer Geschwindigkeit der Rovings48 synchronisiert ist. Die gesamten Komponenten des Galettensystems48 werden ebenfalls durch eine Software gesteuert. - Auch hier besteht die Möglichkeit, Rovings
48 einzeln auf jeweiligen Galettensystemen68 zu transportieren, wie in18 gezeigt, oder aber mehrere Rovings48 gemeinsam auf einem Galettensystem68 zu transportieren, wie19 darstellt. Bei der Variante mit einzelnen Rovings48 gemäß18 besteht wiederum der Vorteil, jeden Einzelroving48 genau kontrollieren zu können, was jedoch wiederum technisch besonders aufwändig ist. Mehrere Rovings48 auf breiteren Galetten70 , gemäß der Ausführungsform von19 , bedeutet wiederum, dass man weniger Einfluss auf einzelne Rovings48 hat und die Rovings48 nur gruppenweise kontrollieren kann, was jedoch zu einem einfachen Aufbau und geringeren Kosten führt. - Nach dem Vereinzeln der Glasfaserrovings
48 werden die Glasfaserrovings48 sowie die Thermoplastbündel40 auf einem Kamm76 alternierend angeordnet und geführt. Zwischen zwei Zähnen78 des Kammes76 ist dabei jeweils ein einzelnes Thermoplastbündel40 oder ein einzelnes Einzelroving48 aufgenommen. Die Einzelrovings48 aus den Glasfasern14 werden dabei gerade geführt, so dass nur eine Umlenkung der Thermoplastbündel40 notwendig ist. Der Kamm76 ist ebenfalls geschmiert und gewährleistet einen nahezu reibungsfreien Transport der Bündel40 ,48 . - Die Flachablage kann auch mit Thermoplast-Filamenten, bspw. aus PA, ober- und unterhalb der Glasfaserrovings
48 erfolgen. - Anschließend wird, wie in
22 gezeigt, die planar alternierende Faseranordnung80 zu einem im Querschnitt kreisförmigen Hybridroving12 gebündelt, wozu eine trichterförmige Führung82 gemäß23 dient. Der Reibwiderstand zwischen den Rovings40 ,48 und dem Trichter82 muss auch hier so gering wie möglich gehalten sein. Die Trichteroberfläche kann hierzu beispielsweise aus Keramik ausgebildet werden. Gegebenenfalls muss noch eine Schmierung vorgesehen werden. Aus der planar alternierenden Anordnung der Rovings40 ,48 entsteht damit eine im kreisförmigen Querschnitt stochastisch gleichmäßige Verteilung. Auch hier muss, um Schwingungen zu vermeiden, der Trichter82 auf aktiv gesteuerte Dämpfungsblöcke gesetzt werden. Nach dem Fachen der Rovings40 ,48 erfolgt schließlich noch ein Trocknen und Aufwickeln des entstehenden Hybridrovings12 . Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine erste Möglichkeit ist die Trocknung durch einen Luftstrom, durch den das Hybridroving12 geleitet wird. Der Hybridroving12 könnte auch mithilfe eines Infrarotstrahlers getrocknet werden. Wie24 zeigt, kann der Hybridroving12 vor dem Aufwickeln durch eine Trockenstrecke84 geführt werden, woraufhin das Aufwickeln auf eine Spule86 erfolgt. Alternativ hierzu kann der Hybridroving auch feucht auf die Spule86 geführt werden und anschließend in einem Ofen88 getrocknet werden. - Die beiden Möglichkeiten können auch kombiniert werden, wie
26 zeigt. Hierbei werden zunächst die Hybridrovings12 durch die Trockenstrecke84 geleitet, und dann auf eine Spule86 aufgewickelt, die anschließend noch in einen Ofen88 zur endgültigen Trocknung überführt wird. Um effektiv trocknen zu können, muss hierbei die Umgebungsluftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden. Zum Aufwickeln der Hybridrovings12 auf die Spule86 dient ein so genannter Winder. Dieser ist genau wie das Gatter36 softwaregesteuert, so dass alle Varianzen, beispielsweise in Fördergeschwindigkeit, sofort kompensiert werden. Hierdurch werden Zugspannungen gedämpft und gering gehalten. Der Antrieb erfolgt such hier durch hochsensible schwingungsgedämpfte Linearmotoren, um so wenig Schwingungen wie möglich zu verursachen. - Ein weiteres zu lösendes Problem ist das Schrumpfungsverhalten der Thermoplastfilamente
16 . Beim späteren Konsolidieren des Faserverbundwerkstoffes unter. Verwendung der Hybridrovings12 könnte ansonsten das Polyamid der thermoplastischen Fasern16 sich in seiner Länger verkürzen und damit das Glas im Hybridroving12 aufwerfen. Dieses Problem kann auf verschiedenen Wegen gelöst werden. Beispielsweise können vorgeschrumpfte Thermoplastfasern16 verwendet werden. Diese werden, bevor sie mit den Verstärkungsfasern14 zusammen kommen, einer Vorbehandlung unterzogen. Eine weitere Variante ist das Kompensieren des Schrumpfes durch eine spezielle Aufwickeltechnik. Auch ein Aufspannen eines Gewebes aus den Hybridrovings12 ist möglich, um den Schrumpf durch Relaxation zu kompensieren. - Insgesamt ist das gesamte System vollständig sensorüberwacht und softwaregesteuert. Durch eine adaptive Schwingungskompensation werden Schwingungen durch Gegenschwingungen kompensiert. Hierdurch können Schwingungen und Spannungen im gesamten System verringert werden.
- Die für die Herstellung des Hybridrovings
12 verwendeten Glasfilamente44 müssen einen möglichst geringen Titer beziehungsweise Tex aufweisen. Es ist zudem abhängig von der Dicke der einzelnen Fasern des Rovings. Ein Roving48 mit dicken Filamenten14 , beispielsweise in der Größenordnung von17 μm, besteht aus weniger Filamenten, läuft aber konstanter mit geringer Geschwindigkeit. Insgesamt ist bei derartigen Rovings48 die Steifigkeit beziehungsweise Festigkeit größer und der Prozess deutlich stabiler. Ein Roving48 mit dünnen Filamenten, beispielsweise in der Größenordnung von 10 μm, würde mehr Filamente umfassen, läuft jedoch während der Verarbeitung nicht so stabil. Rovings48 aus dünnen Filamenten weisen jedoch auf Kosten und Gewicht bezogen eine verbesserte Steifigkeit und ein verbessertes Gewicht auf. - Insgesamt kann durch das Verfahren sichergestellt werden, dass kein Verkleben der Verstärkungsfasern
14 untereinander stattfindet, da diese feucht verarbeitet beziehungsweise verfacht werden. Gleichzeitig wird der Imprägniergrad und die Qualität erhöht. Durch die besonders gut gerichteten Fasern14 ,16 tritt keine Knotenbildung auf, so dass die mechanischen Eigenschaften verbessert werden. Aufgrund der sehr guten Querschnittsverteilung der Fasern14 ,16 ist die Konsolidierungsqualität des Hybridrovings12 besonders gut. Durch die geringere Konsolidierungszeit wird bei der Weiterverarbeitung die Zykluszeit reduziert, was die Produktionskosten der aus den Hybridrovings12 produzierten Faserverbundbauteile senkt. - Das Verfahren ist insgesamt besonders stabil, wodurch die Kosten verringert und die Qualität erhöht wird. Solche besonders fein verteilten Hybridrovings
12 lassen sich sehr gut mit verschiedenen Verfahren, wie beispielsweise dem Weben oder Stricken, zu Textilen verarbeiten. Reine Glasfaserrovings lassen sich dagegen schlecht weben. Hierdurch wird eine erhöhte Webgeschwindigkeit ermöglicht und Brüche vermieden. Durch die Vermeidung von Brüchen können auch Unterbrechungen beim Weben reduziert werden, so dass bei Verwendung von mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Hybridrovings die Bedienung mehrerer Webmaschinen durch einen einzelnen Werker möglich ist, was die Personalkosten deutlich verringert und insgesamt die Konsolidierungskosten bei der Herstellung von Faserverbundkunststoffhalbzeugen minimiert. - Bezugszeichenliste
-
- 12
- Hybridrovings
- 14
- Verstärkungsfasern
- 14
- Glasfasern
- 14
- Filamenten
- 16
- Verstärkungsfasern
- 18
- Vorrichtung
- 20
- Vorrichtung
- 22
- Spreizvorrichtung
- 24
- Achsen
- 26
- Spreizkanten
- 28
- Lockerungsvorrichtung
- 30
- Faserbündel
- 32
- Pfeile
- 34
- Rollen
- 40
- Einzelrovings
- 36
- Gatter
- 38
- Spule
- 40
- Faserbündel
- 40
- Thermoplastbündel
- 42
- Spule
- 44
- Verstärkungsfaserbündel
- 44
- Glasfilamente
- 46
- Führung
- 48
- Einzelroving
- 50
- Rahmen
- 52
- Antriebseinheiten
- 56
- Vorrichtung
- 58
- Stahllitzen
- 66
- Förderband
- 68
- Fördersystem
- 70
- Galetten
- 72
- Laufflächen
- 76
- Kamm
- 78
- Zähne
- 82
- Kanal
- 82
- Trichter
- 84
- Trockenstrecke
- 86
- Spule
- 88
- Ofen
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007028373 A1 [0002]
- DE 69308994 T2 [0003]
Claims (6)
- Verfahren zum Herstellen eines Hybridrovings (
12 ) aus thermoplastischen Fasern (16 ) und Verstärkungsfasern (14 ), mit den Schritten: a) Abrollen eines Verstärkungsfaserbündels (44 ) von einer Spule (42 ); b) Aufteilen des Verstärkungsfaserbündels (44 ) in eine Mehrzahl von Einzelrovings (48 ); c) alternierendes Zusammenführen von Einzelrovings (48 ) der Verstärkungsfasern (14 ) mit Einzelrovings (40 ) von thermoplastischen Fasern (16 ) in einer Ebene; d) Bündeln der zusammengeführten Einzelrovings (40 ,48 ) zu einem Garn (12 ). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsfasern (
14 ) im feuchten Zustand verarbeitet werden. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Bündeln das Garn (
12 ) getrocknet und aufgerollt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelrovings (
48 ) der Verstärkungsfasern (14 ) weniger als 100, insbesondere zwischen 3 und 6 Verstärkungsfasern (14 ) umfassen. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass während des Verfahrens die Verstärkungsfasern (
14 ) mittels eines Förderbandes (66 ) und/oder mittels Galetten (70 ) und/oder mittels Stahllitzen (58 ) transportiert werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Bündeln der Einzelrovings (
40 ,48 ) diese durch einen Kanal (82 ) mit kreisförmigem, entlang seiner Erstreckung abnehmenden Querschnittsprofil geführt werden.
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