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Die in einem Fahrzeuginnenraum befindliche Luft wird beim längeren Parken mit Ausgasungen der in dem Fahrzeuginnenraum befindlichen Oberflächen angereichert, wie etwa mit Ausgasungen der die Innenausstattung des Fahrzeugs bildenden sowie anderer im Fahrzeuginnenraum befindlichen Materialien oder auch Schmutz, ebenso wie mit Gasen und Aerosolen, die durch die Tätigkeit von Organismen, insbesondere Mikroorganismen, entstehen. Diese Bestandteile der Luft umfassen insbesondere Kohlenwasserstoffe aus den für die Innenausstattung verarbeiteten Materialien.
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Die unerwünschten Bestandteile der Luft des Fahrzeuginnenraums werden als unangenehmer Geruch wahrgenommen. Ein solcher Geruch fällt insbesondere beim Einsteigen in ein für längere Zeit geparkt gewesenes Fahrzeug auf, da die einsteigenden Personen dann an die frische Luft außerhalb des Fahrzeugs gewöhnt sind und sich nach längerem Parken die unerwünschten Bestandteile der Luft im Innenraum des Fahrzeugs besonders stark angereichert haben. Ebenso sind die Fahrzeuginsassen den Keimen ausgesetzt, die sich auf den Oberflächen, die üblicherweise von einem Benutzer des Fahrzeugs berührt werden, befinden, wie etwa auf dem Lenkrad, dem Schalthebel oder den Türgriffen.
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Um den unangenehmen Geruch zu mildern, können die Fenster geöffnet werden, so dass ein rascher Luftaustausch mit der Umgebungsluft erfolgt. Ein Luftaustausch erfolgt jedoch nicht, wenn keine Luftbewegung besteht. Ein Öffnen der Fenster während der Fahrt ist je nach Wetterbedingungen und Fahrsituation nicht immer erwünscht oder möglich. Eine Betätigung der Lüftungssystems nach dem Einsteigen der Passagiere ist darüber hinaus sowieso nicht geeignet, das unangenehme Geruchsempfinden beim Einsteigen zu beseitigen.
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In der Patentschrift
US 7 013 656 B2 wird deshalb vorgeschlagen, eine Lüftungsfunktion der Klimaanlage eines geparkten Fahrzeugs zu aktivieren, wenn ein Signal zum Entriegeln der Türen empfangen wird. Dabei wird entweder Außenluft in den Innenraum des Fahrzeugs eingeblasen oder die Innenluft wird durch ein Filter gereinigt. Gemäß der
JP 0 622 724 8 A wird nach dem Empfang eines Türöffnungssignals ein Duft- oder Desodorierungsmittel mit einer Lüftungsanlage des Fahrzeugs dem Fahrzeuginnenraum zugeführt. Die zwischen dem Empfang des Türentriegelungs- bzw. Türöffnungssignals und dem Einsteigen der Insassen zur Verfügung stehende Zeitspanne ist allerdings häufig zu kurz, um den unangenehmen Geruch zu beseitigen; ferner können die Ursachen des Geruchs, beispielsweise die im Innenraum befindlichen Mikroorganismen, hierdurch nicht bekämpft werden.
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Aus der
US 2010/0237649 A1 sind zum Sterilisieren und Kühlen einer Fahrzeugkabine eine zusätzliche Luftabführung und eine Solarstromversorgung zum Betrieb eines zusätzlichen Lüfters im Stillstand des Fahrzeugs bekannt; ferner ist es offenbart, ein Sterilisationsmittel in einen Luftführungskanal eines Lüftungssystems einzusprühen. Hiermit ist jedoch ein erheblicher Aufwand verbunden, ohne dass die Wahrnehmung eines unangenehmen Geruchs beim Einsteigen sicher vermieden wird.
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Gemäß der
US 2006/0079168 A1 wird durch einen dem Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungssystem (HVAC, ”heating, ventilation, air condition”) zugeordneten Ozongenerator der Fahrzeuginnenraum einer ausreichenden Konzentration an Ozon ausgesetzt, um Mikroorganismen zu beseitigen. Dabei wird durch einen Sensor die Ozon-Konzentration gemessen und der Ozongenerator derart angesteuert, dass eine unerwünschte Ozonkonzentration im Innenraum vermieden wird. Die Ozonkonzentration ist dabei nicht immer ausreichend, um die Mikroorganismen zu beseitigen; ferner kann ein unangenehmer Geruch, auch aufgrund der Ozon-Konzentration selbst, nicht sicher vermieden werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbesserung der Luft in einem Fahrzeuginnenraum anzugeben, wobei die oben genannten Nachteile vermieden oder zumindest verringert werden.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch eine Vorrichtung wie in den unabhängigen Ansprüchen angegeben gelöst.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Verbesserung der Luft in einem Fahrzeuginnenraum wird eine Luftreinigungseinrichtung während eines Parkzustands des Fahrzeugs aktiviert. Eine derartige Luftreinigungseinrichtung umfasst insbesondere eine Belüftungsanlage des Fahrzeuginnenraums, der Mittel zur Reinigung der Luft zugeordnet sind. Derartige Mittel zur Reinigung der Luft können insbesondere einen Filter zur Filterung der Luft des Fahrzeuginnenraums und/oder eine Luftionisierungs- und/oder Ozonisierungseinrichtung umfassen. Sowohl Ionisierung als auch Ozonierung der Luft sind geeignet, die den Oberflächen des Innenraums anhaftenden Keime abzutöten bzw. aus den Oberflächen ausgasende Kohlenwasserstoffverbindungen durch chemische Reaktionen abzubauen. Es können jedoch auch andere Verfahren zur Luftreinigung eingesetzt werden. Die Luftreinigungseinrichtung kann während des gesamten Zeitraums, während dessen das Fahrzeug geparkt ist, aktiviert sein oder nur während eines Teils dieses Zeitraums.
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Erfindungsgemäß wird aufgrund eines Signals zum Beenden des Parkzustands eine Lufterfrischungseinrichtung aktiviert. Wird ein solches Signal zum Beenden des Parkzustands detektiert, so ist zu erwarten, dass die Türen des Fahrzeugs in Kürze geöffnet und die Insassen einsteigen werden. Damit ein etwaiger unangenehmer Geruch, der durch den Betrieb der Luftreinigungseinrichtung verursacht werden könnte, von den Insassen nicht oder nicht als störend wahrgenommen wird, wird somit eine kurze Zeit oder unmittelbar bevor die Insassen in das Fahrzeug einsteigen, die Lufterfrischungseinrichtung aktiviert. Ebenso kann in dem Fall, dass die Luftreinigungseinrichtung nicht bis kurz vor Beendigung des Parkzustandes aktiviert war, ein etwaiger unangenehmer Geruch, der etwa aufgrund von erneuten Ausgasungen der Innenraumoberflächen entstanden ist, beseitigt werden. Die Lufterfrischungseinrichtung kann beispielsweise eine Luftaustauscheinrichtung und/oder eine Beduftungseinrichtung umfassen, wodurch die Innenraumluft ausgetauscht wird oder aufgrund eines zugeführten Duftmittels etwaige verbliebene Gerüche nicht mehr wahrnehmbar sind.
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Dadurch, dass die Luftreinigungseinrichtung während eines Parkzustands des Fahrzeugs aktiviert wird und aufgrund eines Signals zum Beenden des Parkzustandes die Lufterfrischungseinrichtung aktiviert wird, kann erreicht werden, dass während des Parkzustandes die Ursachen unangenehmer Gerüche wirkungsvoll bekämpft werden können, und dass die Insassen beim Einsteigen in das Fahrzeug eine erfrischte Innenraumluft vorfinden, bei der keine Geruchsbelästigung wahrnehmbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Parkzustand durch ein Verriegeln und/oder ein Schließen der Türen des Fahrzeugs bzw. durch ein Verlassen des Fahrzeuges durch die Insassen detektiert. Das Verriegeln der Türen kann beispielsweise durch ein Verriegelungssignal bzw. das Schließen der Türen durch Türsensoren detektiert werden, während das Verlassen des Fahrzeuges durch die Insassen etwa aufgrund der Signale von Belegungssensoren der Fahrzeugsitze ermittelt werden kann. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass eine Reinigung der Innenraumluft in der Zeit erfolgt, in der das Fahrzeug geparkt und nicht besetzt ist.
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In besonders bevorzugter Weise wird die Luftreinigungseinrichtung verzögert aktiviert, d. h. nach einer vorgebbaren Zeitverzögerung bzw. Wartezeit nach der Detektion des Beginns des Parkzustandes. Hierdurch kann ein Beginn der Luftreinigung derart eingestellt werden, dass diese eine möglichst kurze Zeit vor einer Wiederinbetriebnahme des Fahrzeugs beendet wird. Auf diese Weise wird vermieden, dass sich in der Zeit nach Beendigung der Reinigung unerwünschte Bestandteile wieder in der Innenraumluft anreichern. Es kann auch vorgesehen sein, dass eine Einstellung der Zeitverzögerung für den Beginn der Luftreinigung dadurch erfolgt, dass ein Zeitpunkt der voraussichtlichen Wiederinbetriebnahme des Fahrzeugs durch einen Benutzer eingegeben werden kann und daraus unter Berücksichtigung einer Einschaltdauer automatisch eine Anfangszeitverzögerung, nach der die Luftreinigung beginnt, berechnet wird.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Luftreinigungseinrichtung nach einer vorgebbaren Einschaltdauer deaktiviert wird. Die Einschaltdauer kann insbesondere derart bemessen sein, dass eine wirkungsvolle Bekämpfung der Ursachen schlechter Gerüche möglich ist. Durch die Begrenzung der Einschaltdauer kann eine batterieschonende Arbeitsweise erreicht und ein Entladen der Fahrzeugbatterie auch bei längerem Parken sicher vermieden werden.
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Die Luftreinigungseinrichtung kann aber auch durch das Signal zum Beenden des Parkzustandes deaktiviert werden. Hierdurch kann erreicht werden, dass die Luftreinigungseinrichtung bis kurz vor dem Einsteigen der Insassen in Betrieb ist und dadurch eine maximale Reinigungswirkung erzielt wird.
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In besonders bevorzugter Weise wird die Luftreinigungseinrichtung nach einer vorgegebenen Einschaltdauer deaktiviert, sofern innerhalb der Einschaltdauer kein Signal zum Beenden des Parkzustandes empfangen wird. Auf jeden Fall wird die Luftreinigungseinrichtung jedoch spätestens aufgrund des Signals zum Beenden des Parkzustandes deaktiviert. Hierdurch kann eine ausreichende Reinigungswirkung bei gleichzeitiger Schonung der Fahrzeugbatterie sichergestellt und eine Belastung der Insassen durch den Reinigungsvorgang vermieden werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Signal zum Beenden des Parkzustands ein Signal zum Entriegeln der Türen des Fahrzeugs. Da häufig bereits einige Sekunden vor einem Öffnen der Türen des Fahrzeugs die Entriegelungstaste einer Fernbedienung gedrückt wird oder eine schlüssellose Zugangskontrolleinrichtung die Annäherung des Fahrers detektiert, ist zwischen dem Empfang des Signals zum Entriegeln der Türen des Fahrzeugs und dem Öffnen der Türen bzw. dem Einsteigen der Insassen in das Fahrzeug genügend Zeit, um durch Aktivieren der Lufterfrischungseinrichtung eine für die Insassen angenehme Atmosphäre im Innenraum zu schaffen.
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Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Lufterfrischungseinrichtung aufgrund des Öffnens einer Tür des Fahrzeugs deaktiviert wird. In diesem Fall ist der Betrieb der Lufterfrischungseinrichtung, der mit einem hochtourigen und daher geräuschvollem Betrieb von Lüftern verbunden sein kann, für die Insassen des Fahrzeugs praktisch nicht wahrnehmbar.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verbesserung der Luft in einem Fahrzeuginnenraum umfasst eine Luftreinigungseinrichtung, eine Lufterfrischungseinrichtung und eine Steuerungseinrichtung, wobei die Steuerungseinrichtung zur Steuerung der Luftreinigungseinrichtung und der Lufterfrischungseinrichtung gemäß dem oben beschriebenen Verfahren ausgebildet ist. Hierdurch wird eine Vorrichtung geschaffen, die eine effiziente Bekämpfung der Ursachen unangenehmer Gerüche in einem Fahrzeuginnenraum ermöglicht, ohne dass die Insassen durch den Reinigungsvorgang belästigt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst die Luftreinigungseinrichtung eine Belüftungsanlage des Fahrzeuginnenraums, der Mittel zur Reinigung der Luft zugeordnet sind. Die Belüftungsanlage kann etwa als Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlage (HVAC) oder auch als separater Lüfter mit entsprechenden Luftführungen ausgebildet sein. Die Belüftungsanlage kann sowohl für einen Zuluft- wie für einen Umluftbetrieb ausgebildet sein.
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Derartige Mittel zur Reinigung der Luft können insbesondere einen Filter zur Filterung der Luft des Fahrzeuginnenraums umfassen, wobei die Filterung sowohl im Umluftbetrieb als auch im Zuluftbetrieb erfolgen und sowohl eine Gas- als auch eine Partikelfilterung oder beides umfassen kann. Hierdurch kann die in dem Fahrzeuginnenraum enthaltene Luft gefiltert bzw. durch gefilterte Außenluft ersetzt werden.
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In besonders bevorzugter Weise umfassen die Mittel zur Reinigung der Luft eine Luftionisierungseinrichtung, die derart mit der Belüftungsanlage zusammenwirkt, dass der Innenraum des Fahrzeugs mit ionisierter Luft versorgt werden kann. Luftionisierungseinrichtungen sind an sich bekannt; hierzu wird beispielsweise auf
DE 103 17 514 B3 verwiesen. Die Luftionisierungseinrichtung kann positive und/oder negative Ionen in einen Ventilationsluftstrom einbringen. Alternativ oder zusätzlich können die Mittel zur Reinigung der Luft eine Ozonisierungseinrichtung umfassen, durch die die Innenraumluft mit Ozon angereichert wird. Vorrichtungen zur Ozonerzeugung sind an sich bekannt, beispielsweise aus
US 7 407 624 B2 . Die Ozonisierungseinrichtung kann insbesondere als Ozongenerator ausgebildet sein. Bevorzugt ist die Luftionisierungseinrichtung bzw. der Ozongenerator an einem Luftauslass der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlage (HVAC) angeordnet, kann aber auch an einer separaten Luftführung angeordnet sein. Sowohl Ionisierung als auch Ozonierung der Innenraumluft sind geeignet, die den Oberflächen des Innenraums anhaftenden Keime abzutöten bzw. aus den Oberflächen ausgasende Kohlenwasserstoffverbindungen durch chemische Reaktionen in unschädliche bzw. nicht durch ihren Geruch wahrnehmbare Verbindungen umzuwandeln.
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Die Lufterfrischungseinrichtung kann in vorteilhafter Weise als Luftaustauscheinrichtung ausgebildet sein, die etwa eine Belüftungsanlage umfasst, die im Zuluftbetrieb betrieben werden kann. Die Belüftungsanlage ist insbesondere derart ausgebildet, dass innerhalb kurzer Zeit, nämlich zwischen dem Empfangen des Signals zum Beenden des Parkzustandes und dem Einsteigen der Insassen, praktisch die gesamte Luft des Innenraums ausgetauscht werden kann. Beim Zusteigen können die Insassen daher beispielsweise das durch die Luftreinigungseinrichtung erzeugte Ozon nicht mehr wahrnehmen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Lufterfrischungseinrichtung als Beduftungseinrichtung ausgebildet sein, die beispielsweise eine Belüftungsanlage sowie einen der Belüftungsanlage zugeordneten Duftmittelspeicher und eine Duftmittelzuführung umfasst. Mit Hilfe der Duftmittelzuführung kann in dem Duftmittelspeicher gespeichertes Duftmittel der Innenraumluft zugeführt werden, beispielsweise kann das Duftmittel in einen Lüftungsausgang der Belüftungsanlage eingespritzt werden. Die Belüftungsanlage verfügt über eine Zuluft- und/oder Umluftschaltung, so dass das Duftmittel zugeführter Frischluft und/oder der umgewälzten Innenluft zugeführt werden kann. Hierdurch wird eine effektive Zuführung des Duftmittels zur Innenraumluft gewährleistet, wodurch etwaige verbliebene Gerüche nicht mehr wahrnehmbar sind.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Luftreinigungseinrichtung und die Lufterfrischungseinrichtung in eine Lüftungseinrichtung des Fahrzeugs integriert sind, insbesondere in ein HVAC-System. In vorteilhafter Weise kann beispielsweise eine Ionisierungs- bzw. Ozonierungseinrichtung sowie die Duftmittelzuführung einer Beduftungseinrichtung in einem Luftkanal nahe einer Ausblasöffnung angeordnet sein, bevorzugt in einem Luftkanal einer Ausblasöffnung, die zum Anströmen eines Insassen angeordnet ist; auch eine Anordnung in mehreren Luftkanälen bzw. nahe mehrerer Ausblasöffnungen ist vorteilhaft. Dies ermöglicht eine kostensparende und wirksame Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die Luftreinigungseinrichtung und/oder Lufterfrischungseinrichtung können jedoch auch mit einem zusätzlich zum HVAC-System vorgesehenen Lüfter oder nachrüstbar ausgebildet sein. Im letzteren Fall können sowohl die Luftreinigungseinrichtung als auch die Lufterfrischungseinrichtung mit einer Umlufteinrichtung ausgerüstet sein und dafür ausgebildet sein, an einem zentralen Platz innerhalb des Fahrzeuginnenraums angebracht zu werden. Dabei können die Luftreinigungseinrichtung und die Lufterfrischungseinrichtung beispielsweise als separate Module mit jeweils eigener Luftumwälzung ausgebildet sein.
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Die Steuerungseinrichtung kann die Steuerungseinrichtung eines HVAC-Systems sein, kann aber auch als separate Steuerung ausgebildet sein. In dem Fall, dass die Vorrichtung zur Verbesserung der Innenraumluft nachrüstbar ausgebildet ist, ist eine separate Steuerung bevorzugt. Die Steuerungseinrichtung kann über Bedienelemente verfügen, etwa zum Starten des Verfahrens zur Verbesserung der Innenraumluft bzw. zum Einstellen der Zeitverzögerung des Reinigungsvorgangs nach dem Beginn des Parkens, sowie über Anzeigeelemente.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Statusanzeige zur Anzeige eines Status eines Luftverbesserungsvorgangs vorgesehen. Hierdurch kann ein Fahrer des Fahrzeugs jederzeit erkennen, ob und wie weit ein Luftverbesserungsvorgang gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren, insbesondere ein Luftreinigungsvorgang, durchgeführt worden ist und ob beispielsweise ein zusätzlicher Reinigungsvorgang manuell in Gang gesetzt werden muss.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren bzw. eine erfindungsgemäße Vorrichtung können insbesondere in Personenkraftwagen eingesetzt werden, aber auch in Nutzfahrzeugen und anderen Fahrzeugen, die einen im Wesentlichen geschlossenen Innenraum aufweisen, in dem sich die Fahrzeuginsassen während der Fahrt aufhalten.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:
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1 den Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung als Blockdiagramm.
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Wie in 1 schematisch dargestellt, kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Luftverbesserung manuell durch einen Benutzer, insbesondere durch den Fahrer des Fahrzeugs, gestartet werden, beispielsweise durch Betätigen eines entsprechenden Bedienelements. Das Verfahren kann aber auch automatisch gestartet werden, etwa in vorgebbaren Intervallen oder auch bei jedem Parken.
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Als weitere Startbedingung dient das Verschließen des Fahrzeugs, das durch den Empfang eines Schließsignals festgestellt werden kann. Das Schließsignal kann beispielsweise ein Schließsignal sein, das von einer Fernbedienung aufgrund eines Tastendrucks durch einen Benutzer erzeugt wird, es kann aber auch auf andere Weise erzeugt werden, beispielsweise bei einer schlüssellosen Zugangskontrolle dadurch, dass sich der Fahrer vom Fahrzeug entfernt, oder auch durch Zeitablauf. Als Startbedingung kann ebenso ein Verriegelungssignal verwendet werden, aufgrund dessen die Türen des Fahrzeugs verriegelt werden; dieses kann mit dem Schließsignal zusammenfallen, kann aber auch beispielsweise von einem Schließsystem des Fahrzeugs nach Empfang eines Schließsignals dann erzeugt werden, wenn alle Türen des Fahrzeugs geschlossen worden sind. In dem in 1 dargestellten Verfahren wird durch eine zyklisch erfolgende Abfrage festgestellt, ob ein Schließ- bzw. Verriegelungssignal empfangen worden ist bzw. ob das Fahrzeug verriegelt worden ist und somit angenommen werden kann, dass es sich im Parkzustand befindet.
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Ist ein Schließsignal festgestellt worden, so wird zunächst eine Anfangszeitverzögerung bzw. Wartezeit t0 abgewartet. Als Wartezeit kann insbesondere eine Zeit zwischen 0 und mehreren Stunden eingestellt werden. Hierdurch kann der Beginn des Reinigungsverfahrens derart gewählt werden, dass die Ionisierung bzw. Ozonierung nicht zu lange vor der voraussichtlichen Beendigung des Parkzustands beendet wird, so dass kein zu langer Zeitraum besteht, während dessen sich erneut unerwünschte Bestandteile in der Innenraumluft anreichern können. Die Wartezeit könnte auch fest vorgegeben sein. Während der Wartezeit kann auf einer Anzeigeeinrichtung ein Signal, beispielsweise ein intermittierendes farbiges Lichtsignal, angezeigt werden, das für den Benutzer erkennbar macht, dass und ggf. wann das Reinigungsverfahren beginnen wird.
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Nach Ablauf der Wartezeit bzw. Anfangszeitverzögerung t0 wird durch eine erneute Abfrage festgestellt, ob das Fahrzeug weiterhin verriegelt ist. Ein Neustart der Anfangszeitverzögerung erfolgt somit nicht, wenn während der Wartezeit das Fahrzeug vorübergehend entriegelt bzw. geöffnet wurde, beispielsweise, um einen Parkschein in das Fahrzeug zu legen. Stattdessen könnte auch eine zyklische Abfrage erfolgen; in diesem Fall wird die Anfangszeitverzögerung nach jedem Schließsignal neu gestartet. Wird das Fahrzeug vor Ablauf der Wartezeit in Betrieb genommen, beispielsweise durch Starten des Motors, so wird das Verfahren in jedem Fall abgebrochen (in 1 nicht dargestellt).
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Ist nach Ablauf der Wartezeit bzw. Anfangszeitverzögerung t0 das Fahrzeug weiterhin verriegelt, so beginnt die Luftreinigung. Hierfür wird ein eine Belüftungseinrichtung mit mindestens einem Lüfter gestartet, um einen kleinen Ventilationsvolumenstrom zu erzeugen, bevorzugt mit gefilterter Außenluft. Ferner wird ein Ionisierungsgenerator aktiviert und die ionisierte Luft dem Fahrzeuginnenraum über den Ventilationsvolumenstrom zugeführt. Alternativ oder zusätzlich zur Ionisierung kann ein Ozongenerator aktiviert werden, um die Luft im Fahrzeuginnenraum mit dem erzeugten Ozon anzureichern. Durch die Ionisierung bzw. Ozonisierung können Ausgasungen bzw. Ausdünstungen abgebaut werden und Keime und andere Organismen bekämpft werden. Ferner werden die entstehenden Abbauprodukte durch einen entsprechenden Volumenstrom nach außen abgeführt. Während der Ionisierung bzw. Ozonisierung kann auf einer Anzeigeeinrichtung ein Signal dafür angezeigt werden, dass der Reinigungszyklus abläuft, beispielsweise ein blinkendes Lichtsignal.
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Nach Ablauf einer ersten maximalen Zeitdauer t1,max, spätestens jedoch mit dem Entriegeln bzw. Aufschließen des Fahrzeugs, wird der Ionisierungs- bzw. Ozongenerator deaktiviert und auch der Lüfter nicht mehr betrieben. Die maximale Zeitdauer t1,max des Reinigungsverfahrens kann vom Benutzer wählbar sein, ist jedoch bevorzugt in Abhängigkeit vom jeweiligen Fahrzeugtyp und den Einrichtungen zur Ionisierung bzw. Ozonierung sowie den Lüftungseinrichtungen des Fahrzeugs fest vorgegeben. Die maximale Zeitdauer t1,max liegt typischerweise im Bereich von Stunden.
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Während der Dauer des Reinigungsverfahrens erfolgt eine zyklische Abfrage, ob das Fahrzeug weiterhin verriegelt ist. Ist dies nicht der Fall, wird das Reinigungsverfahren abgebrochen und die Spülung bzw. Beduftung gestartet. Erfolgt die Beendigung des Reinigungszyklus andererseits durch Zeitablauf, so wird die Spülung bzw. Beduftung aufgrund des Empfangs eines Entriegelungssignals gestartet. Nach Überschreiten der maximalen Zeitdauer des Reinigungsverfahrens t1,max kann auf der Anzeigeeinrichtung ein Signal, etwa ein permanentes Lichtsignal, dafür angezeigt werden, dass der Reinigungszyklus beendet ist.
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Die Spülung (Flushing) erfolgt durch Betrieb der Lüftungseinrichtung mit einem hohen Ventilationsvolumenstrom, bevorzugt mit gefilterter Außenluft, um Ausdünstungen bzw. Ausgasungen und Abbauprodukte abzuführen. Gleichzeitig mit oder gegen Ende der Spülung kann eine Beduftung (Fragrancing) erfolgen, um einen Frischegeruch in den Innenraum des Fahrzeugs vor dem Öffnen der Türen einzubringen. Hierfür kann ein Duftmittel aus einem Duftmittelbehälter in den Ventilationsvolumenstrom eingebracht, beispielsweise eingesprüht werden. Es können auch mehrere Duftmittelbehälter vorgesehen sein, wobei dann, wenn unterschiedliche Fahrer aufgrund der Fernbedienung bzw. durch eine schlüssellose Zugangskontrolleinrichtung erkannt werden können, ein jeweils personenspezifisches Duftmittel verwendet wird.
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Die Spülung bzw. Beduftung wird entweder durch Zeitablauf nach Ablauf einer zweiten maximalen Zeitdauer t2,max oder durch Öffnen einer Tür beendet. Die Zeit t2,max ist bevorzugt eine vom Fahrzeugtyp und den jeweiligen Lüftungs- bzw. Beduftungseinrichtungen abhängige, fest vorgegebene Zeitdauer, die typischerweise im Bereich von einigen Sekunden liegt. Diese Zeitdauer entspricht auch etwa der Zeitdauer, die in der Regel zwischen dem Empfang des Entriegelungssignals und dem Öffnen einer Tür vergeht, wobei das Entriegelungssignal beispielsweise aufgrund einer Betätigung einer Fernbedienung oder durch eine schlüssellose Zugangskontrolle aufgrund einer Annäherung des Fahrers an das Fahrzeug erzeugt wird. Der Ventilationsvolumenstrom und die Zeitdauer t2,max sind derart aufeinander abgestimmt, dass während der Zeitdauer t2,max ein erheblicher Teil oder praktisch das gesamte Luftvolumen des Innenraums ausgetauscht wird. Hierdurch kann erreicht werden, dass für die Insassen beim Einsteigen in das Fahrzeug keine unangenehmen Gerüche wahrnehmbar sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7013656 B2 [0004]
- JP 06227248 A [0004]
- US 2010/0237649 A1 [0005]
- US 2006/0079168 A1 [0006]
- DE 10317514 B3 [0022]
- US 7407624 B2 [0022]