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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-Systems eines Fahrzeugs, sowie ein Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-System für ein Fahrzeug.
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Ein Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-System (HLK-System, englisch auch "heating, ventilating and air conditioning"-(HVAC)-System) für Fahrzeuge, insbesondere für Kraftfahrzeuge, umfasst üblicherweise ein Gebläse und Luftführungskanäle zum Einleiten von Luftströmen in einen Passagierraum beziehungsweise eine Fahrzeugzelle des Fahrzeugs. Mit einer Heizung und einer Kühlvorrichtung erfolgt dabei eine Temperierung des Luftstroms auf eine von einem Benutzer gewünschte Innentemperatur des Fahrzeugs. Über eine Luftstromverteilungseinrichtung mit mehreren Austrittöffnungen wird eine Aufteilung des vom Gebläse erzeugten Luftstroms für verschiedene Bereiche des Passagierraums realisiert.
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Weiterhin sind HLK-Systeme mit einer olfaktorischen Luftverbesserung bekannt. Beispielsweise offenbart die
EP 483 848 A1 ein HLK-System mit einer Duftzuführungseinrichtung. Die Duftzuführungseinrichtung weist mehrere Duftkassetten auf, welche jeweils unterschiedliche, flüchtige Duftstoffe enthalten. Eine Zufuhr von Luft erfolgt durch ein mit einem Magnetventil versehenen Rohr, dessen Eintrittsöffnung in Luftstromrichtung hinter einem Gebläse des HLK-Systems angeordnet ist. Der abgezweigte Luftstrom wird auf die Duftkassetten aufgeteilt und hinter diesen über Rohre wieder zusammengeführt. Für jedes Rohr ist wiederum ein Magnetventil vorgesehen. Schließlich wird die mit Duftstoffen angereicherte Luft in einen Luftführungskanal des HLK-Systems eingeleitet und tritt durch Austrittsöffnungen in den Passagierraum des Fahrzeugs ein. Eine Steuerung der Magnetventile erfolgt mittels einer Duftstoffsteuerung.
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In der
DE 101 34 223 A1 wird eine weitere Lufterfrischungsvorrichtung beschrieben, welche unabhängig von einem HLK-System eine individuelle bereichsbezogene olfaktorische Modifikation der Luft im Fahrzeuginnenraum ermöglicht. Dafür enthält die Lufterfrischungseinrichtung für jeden Bereich einen Lüfter, welcher jeweils Luft aus dem Passagierraum ansaugt und an steuerbare Austrittsöffnungen mehrerer olfaktorische Einrichtungen vorbei in den jeweiligen Bereich des Passagierraums leitet. Jede olfaktorische Einrichtung enthält einen Speicher für eine olfaktorisch wirksame Substanz. Eine elektronische Steuereinrichtung der Lufterfrischungsvorrichtung steuert die Lüfter und die Austrittsöffnungen der olfaktorischen Einrichtungen so, dass für jeden Bereich eine gewünschte Modifikation der durchströmenden Luft erfolgt. Eine Modifizierung der Luft mittels der Lufterfrischungseinrichtung erfolgt gemäß einer Eingabe des Benutzers. Ferner kann vorgesehen sein, bei bestimmten kritischen Fahrzeugzuständen, wie beispielsweise einer hohen Kühlmitteloder Öltemperatur, einer drohende Unterspannung einer Stromversorgung, einem Unterdruck in einem Reifen, einem ABS-Ausfall und dergleichen mehr, eine olfaktorische Modifikation der Luft als Warnsignal für den Fahrer auszulösen.
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Bekannte HLK-Systeme umfassen eine Benutzerschnittstelle mit Druck- und Drehknöpfen als Bedienelemente. Mit den Bedienelementen kann ein Benutzer verschiedene Funktionen des HLK-Systems aktivieren, deaktivieren oder ändern. Beispielsweise ermöglicht die Benutzerschnittstelle dem Benutzer mit den Bedienelementen eine Eingabe einer Anweisung an das HLK-System bezüglich einer gewünschten Gebläsestärke, Innentemperatur oder Luftstromverteilung für verschiedene Bereiche eines Passagierraums. Weitere mögliche Anweisungen des Benutzers sind zum Beispiel eine Aktivierung oder Deaktivierung einer automatischen Steuerung des HLK-Systems oder des gesamten HLK-Systems, Einstellungen für eine Standheizung oder Sitzheizung, oder dergleichen mehr. Zunehmend wird anstelle von Druck- oder Drehknöpfen auch ein Touchscreen als mit anderen Systemen des Fahrzeugs gemeinsam verwendete Benutzerschnittstelle oder anstelle einer manuellen auch eine mündliche Eingabe durch gesprochene Anweisungen des Benutzers in Betracht gezogen.
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Eine Eingabebestätigung für einen Benutzer bei einer Eingabe einer Anweisung über Druck- oder Drehknöpfe erfolgt oft nur haptisch oder visuell mittels einer aktuellen Stellung des jeweiligen Knopfes. Dazu muss der Benutzer seinen Blick von der Fahrbahn abwenden oder eine Hand vom Steuerrad nehmen. Zusätzlich vorgesehene visuelle Rückmeldungen mittels entsprechender Anzeigeelemente befinden sich üblicherweise ebenfalls nicht im Blickfeld eines sich auf die Fahrbahn konzentrierenden Fahrers. Eine zusätzliche akustische Eingabebestätigung erfolgt oft nur unmittelbar nach einer Eingabe und kann bei hohem Innen- oder Außenlärm leicht überhört werden.
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Da viele Funktionsänderungen bei einem HLK-System, wie beispielsweise eine Änderung einer Innentemperatur, nicht unmittelbar eintreten, kann schnell eine Verunsicherung des Benutzers auftreten, ob das HLK-System tatsächlich seine Anweisung ausführt. Es kann daher zu einer vermehrten visuellen oder haptischen Kontrolle der Benutzerschnittstelle des HLK-Systems durch den Benutzer kommen, wobei der Benutzer seine Aufmerksamkeit von dem Straßengeschehen abwendet. Die durch diese Umstände benutzerunfreundliche Benutzerschnittstelle kann zu einer negativen Benutzererfahrung bei einer Verwendung des HLK-Systems und zu Unaufmerksamkeiten im Straßenverkehr führen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren zum Betreiben eines Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-Systems eines Fahrzeugs sowie ein Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-System für ein Fahrzeug anzugeben, wobei die genannten Nachteile vermieden oder zumindest verringert werden und insbesondere eine benutzerfreundliche Bedienung erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch ein Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-System wie in den unabhängigen Ansprüchen angegeben gelöst.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-Systems eines Fahrzeugs erfolgt eine Eingabe einer Anweisung eines Benutzers für das Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-System mittels einer Benutzerschnittstelle. Das Verfahren ist insbesondere für Kraftfahrzeuge ausgebildet. Vorzugsweise umfasst die Benutzerschnittstelle eine manuell betätigbare zentrale Bedienvorrichtung für das HLK-System, welche in Reichweite des Fahrers, zum Beispiel am Armaturenbrett oder einer Mittelkonsole des Fahrzeugs, angeordnet ist. Die Bedienvorrichtung enthält beispielsweise Drehknöpfe, Druckknöpfe, Tasten, Softkeys oder einen Touchscreen zur Eingabe von Anweisungen durch den Benutzer. Alternativ oder zusätzlich kann ein Spracherkennungssystem für gesprochene Anweisungen oder ein Gestenerkennungssystem für vom Benutzer ausgeführte Gesten vorgesehen sein. Über die Benutzerschnittstelle eingegebene Anweisungen umfassen insbesondere eine Aktivierung, Änderung oder Deaktivierung von Funktionen des HLK-Systems. Beispielsweise lassen sich mit entsprechenden Anweisungen das HLK-System oder eine automatische Steuerung des HLK-Systems an- oder ausschalten oder eine Gebläsestärke, eine Aufteilung von Luftströmen in verschiedenen Bereiche des Passagierraums, eine Innentemperatur, eine Sitzheizung, eine Standheizung und dergleichen mehr einstellen.
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Weiterhin führt das Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-System die eingegebene Anweisung aus. Hierfür umfasst das HLK-System beispielsweise eine Steuervorrichtung, welche verschiedene Komponenten des HLK-Systems, wie etwa ein Gebläse zum Erzeugen eines Luftstroms, eine Heiz- oder Kühleinrichtung zum temperieren des erzeugten Luftstroms und eine Verteilungsvorrichtung zum Verteilen und Einleiten des Luftstroms in verschiedene Bereiche der Fahrzeugzelle beziehungsweise des Passagierraums entsprechend der Anweisung steuert. Dabei werden von der Steuervorrichtung vorzugsweise Werte verschiedener Sensoren, zum Beispiel Temperatursensoren für eine Außen- oder Innentemperatur, Lichtsensoren für eine Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeitssensoren für eine Luftfeuchtigkeit, ein Zeitgeber und dergleichen mehr berücksichtigt. Ferner kann eine Schnittstelle zum Empfangen von Anweisungen oder Umgebungswerte von anderen Systemen des Fahrzeugs oder über ein drahtloses Netzwerk, beispielsweise Mobilfunk oder WLAN, von externen Vorrichtungen für die Steuervorrichtung vorgesehen sein.
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Als Eingabebestätigung wird ein olfaktorisches Signal für den Benutzer mittels einer olfaktorischen Vorrichtung des Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-Systems erzeugt. Vorzugsweise weist die olfaktorische Vorrichtung einen oder mehrere Behälter für olfaktorische Substanzen auf, welche in einstellbarer Menge pro Zeiteinheit an den Passagierraum abgeben werden. Beispielsweise sind Austrittsöffnungen oder eine Heizung der Behälter mittels der Steuervorrichtung so steuerbar, dass vorgegebene olfaktorische Signale als Eingabebestätigung für bestimmte Anweisungen erzeugt werden. Ein olfaktorisches Signal kann somit einen bestimmten Geruch darstellen, welcher aus einem oder mehreren olfaktorischen Substanzen zusammengesetzt und vorzugsweise unmittelbar nach einer Eingabe einer Anweisung als Eingabebestätigung für einen begrenzten Zeitraum freigesetzt wird.
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Mit anderen Worten erfolgt bei einem erfindungsgemäßen Verfahren eine olfaktorische Eingabebestätigung für einen Benutzer bei einer Bedienung eines HLK-Systems. Dieses olfaktorische Signal kann der Benutzer unmittelbar nach einer Eingabe wahrnehmen, ohne seine Aufmerksamkeit vom Straßengeschehen abzuwenden. Für einen Benutzer erfolgt somit eine sehr benutzerfreundliche Bestätigung vorgenommener Einstellungen an dem HLK-System.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Erzeugung des olfaktorischen Signals mindestens ein Luftführungskanal des Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-Systems verwendet. Vorzugsweise erzeugt die olfaktorische Vorrichtung das olfaktorische Signal in einem Luftstrom eines Luftführungskanals für einen Oberkörper- oder Kopfbereich des Passagierraums. Alternativ kann auch eine Erzeugung des olfaktorischen Signals in Luftstromrichtung unmittelbar hinter oder auch vor einem Gebläse erfolgen und eine Verteilung auf den Passagierraum durch eine Verteilungseinrichtung mit Luftführungskanälen erfolgen. Durch eine Verwendung eines Luftführungskanals des HLK-Systems lässt sich eine Erzeugung von olfaktorischen Signalen beziehungsweise Gerüchen mittels einer entsprechend angeordneten olfaktorischen Vorrichtung unkompliziert und kostengünstig realisieren.
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Die olfaktorische Vorrichtung einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erzeugt als olfaktorisches Signal einen Geruch, welcher von dem Benutzer tendenziell mit der eingegebenen Anweisung assoziiert wird. Beispielsweise wird bei einer Anweisung zur Kühlung oder Ventilation der Fahrzeugzellenluft ein üblicherweise mit Kälte oder Frische assoziierter Geruch als olfaktorisches Signal erzeugt, wie zum Beispiel ein Geruch nach Minze oder Meer. Bei einer Anweisung zur Erwärmung der Passagierraumluft wird andererseits ein allgemein mit Wärme assoziierter Geruch erzeugt, etwa ein Geruch nach Kaminfeuer, Weihnachtsgebäck oder ähnlichem. Bei einer Erzeugung solcher olfaktorischer Signale wird jeweils eine vorgegebene Menge an olfaktorischen Substanzen pro Luftvolumen und Zeiteinheit mittels der olfaktorischen Vorrichtung freigesetzt. Da eine Assoziation beziehungsweise Interpretation von Gerüchen individuell unterschiedlich ausfallen kann, ist nach einer weiteren Ausführungsform eine individuelle Einstellung von olfaktorischen Signalen bezüglich Art, Intensität, Dauer oder einer Kombination dieser Parameter für einen Benutzer vorgesehen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erzeugt die olfaktorische Vorrichtung als olfaktorisches Signal einen Geruch, welcher tendenziell unterhalb einer Schwelle einer bewussten Wahrnehmung durch den Benutzer liegt. Dabei kann es sich um eine Erkennungsschwelle, ab welcher ein Benutzer einen Geruch eindeutig zuordnen kann, oder eine Wahrnehmungsschwelle, über welcher der Benutzer überhaupt etwas bewusst riecht, handeln. Bei einem olfaktorischen Signal unterhalb einer Wahrnehmungsschwelle ist eine Konzentration von olfaktorischen Substanzen in der Luft so eingestellt, dass ein Benutzer einen Geruch nur unbewusst wahrnimmt. Liegt die Menge an olfaktorischen Substanzen in der Luft zwischen einer Wahrnehmungsschwelle und einer Erkenntnisschwelle, so riecht der Benutzer etwas, kann aber nicht erkennen, was er riecht. Durch diese Vorgehensweise wird eine Belästigung des Benutzers durch zu intensive Gerüche vermieden.
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Der Benutzer fühlt, dass seine Anweisung verstanden wurde, ohne dass er dieses direkt auf einen erzeugten Geruch zurückführt.
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Bevorzugt wird nach einer Ausführungsform der Erfindung zusätzlich zum olfaktorischen Signal ein optisches, akustisches oder taktiles Signal als Eingabebestätigung für den Benutzer erzeugt. Beispielsweise wird zusätzlich ein Signal erzeugt, welches bei dem Benutzer eine ähnliche Assoziation wie das olfaktorische Signal auslöst. Dazu kann für jedes olfaktorische Signal ein bestimmter künstlicher oder natürlicher Klang, eine Tonfolge oder ein Geräusch als akustisches Signal vorgesehen und zusammen mit dem Geruch erzeugt werden. Bei einem Geruch nach Frische wird zum Beispiel ein als Frische empfundener Klang erzeugt. Entsprechend können optische Signale mittels eines oder mehrerer Leuchtelemente beziehungsweise einem Bildschirm, oder taktile Signale am Lenkrad, Sitz oder einem manuellen Bedienelement erzeugt werden. Auf diese Weise werden nicht nur der Geruchssinn, sondern auch andere Sinne des Benutzers für eine Eingabebestätigung verwendet und somit ein Gesamteindruck erzeugt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung löst ein bestimmter aktueller Zustand des HLK-Systems ein olfaktorisches Signal für einen Benutzer aus. Neben einer Eingabebestätigung für eine Anweisung wird somit auch ein vorbestimmter aktueller Zustand des HLK-Systems, beispielsweise eine automatische Aktivierung, Deaktivierung oder Änderung einer Funktion des HLK-Systems, insbesondere eine der oben beschriebenen Funktionen, ein Erreichen eines gewünschten Zustands, wie eine vorgegebene Innentemperatur, einen Luftaustausch oder ähnliches mehr als olfaktorisches Signal an den Benutzer gemeldet. Auch solche Meldungen sind nun für den Benutzer wahrnehmbar, ohne seine Aufmerksamkeit von dem Verkehrsgeschehen abzulenken.
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Ein erfindungsgemäßes Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-System für ein Fahrzeug umfasst eine Benutzerschnittstelle zur Eingabe einer Anweisung für das Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-System durch einen Benutzer und eine Steuervorrichtung zum Ausführen der eingegebenen Anweisung. Weiterhin ist eine olfaktorische Vorrichtung zur Erzeugung eines olfaktorischen Signals für den Benutzer als Eingabebestätigung einer von dem Benutzer eingegebenen Anweisung vorgesehen.
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Die Benutzerschnittstelle, die Steuervorrichtung und die olfaktorische Vorrichtung sind beispielsweise wie weiter oben beim Verfahren beschrieben ausgebildet. Insbesondere kann die Benutzerschnittstelle eine manuell betätigbare zentrale Bedienvorrichtung, ein Spracherkennungssystem, ein Gestenerkennungssystem oder eine Kombination von diesen Komponenten zur Eingabe von Anweisungen durch den Benutzer umfassen und die olfaktorische Vorrichtung einen oder mehrere Behälter für olfaktorische Substanzen zur Erzeugung eines zeitlich begrenzten olfaktorischen Signals als Eingabebestätigung enthalten.
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Analog zum erfindungsgemäßen Verfahren wird mit dem erfindungsgemäßen HLK-System eine olfaktorische Eingabebestätigung bei einer Bedienung durch einen Benutzer erzeugt. Der Benutzer kann diese olfaktorische Bestätigung sehr benutzerfreundlich unmittelbar wahrnehmen, während er sich auf die momentane Verkehrssituation konzentriert.
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Insbesondere ist ein erfindungsgemäßes Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen-System zur Ausführung eines der oben beschriebenen Verfahren ausgebildet.
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Weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen HLK-Systems für ein Fahrzeug korrespondieren jeweils mit beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens zum Betreiben eines HLK-Systems und weisen entsprechende Merkmale und Vorteile auf.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Es zeigt:
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1 ein vereinfachtes, schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines HLK-Systems.
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In 1 wird ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens 10 zum Betreiben eines HLK-Systems eines Fahrzeugs schematisch dargestellt. Zunächst gibt ein Benutzer 12 eine Anweisung an das HLK-System ein. Diese Eingabe 14 führt der Benutzer 12 in diesem Ausführungsbeispiel über eine Benutzerschnittstelle mit einer manuell betätigbaren zentralen Bedienvorrichtung des HLK-Systems durch. Hierfür umfasst die Bedienvorrichtung als Bedienelemente einen oder mehrere Drehknöpfe, Druckknöpfe, Tasten oder eine beliebige Kombination von diesen Bedienelementen. Alternativ oder zusätzlich können auch Softkeys oder ein Touchscreen zur Eingabe von Anweisungen vorgesehen sein. Andere Ausführungen umfassen zusätzlich oder alternativ zu der manuell betätigbaren Bedienvorrichtung ein Spracherkennungssystem für eine Eingabe von gesprochenen Anweisungen oder ein Gestenerkennungssystem für gestikulierte Anweisungen.
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Über die Benutzerschnittstelle eingegebene Anweisungen betreffen allgemein eine Aktivierung, Änderung oder Deaktivierung einer Funktion des HLK-Systems. Beispiele für eine Anweisung sind ein Ein- oder Ausschalten des HLK-Systems, ein Aktivieren oder Deaktivieren einer automatischen Steuerung oder ein Einstellen einer Gebläsestärke, einer Innentemperatur eines Passagierraums, einer Aufteilung von Luftströmen in verschiedene Bereiche des Passagierraums beziehungsweise der Fahrzeugzelle, einer Standheizung, einer Sitzheizung, oder weiterer dem Fachmann bekannten Funktionen eines HLK-Systems.
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Die Benutzerschnittstelle interpretiert eine Eingabe 14 des Benutzers und leitet entsprechende Steuersignale an eine Bestätigungsvorrichtung für eine Eingabebestätigung und eine Steuervorrichtung zum Ausführen der Anweisung weiter. Alternativ ist auch eine Weiterleitung an die Bestätigungsvorrichtung über die Steuervorrichtung oder eine Integration der Betätigungsvorrichtung in die Steuervorrichtung möglich. Die Bestätigungsvorrichtung verwendet die empfangenen Steuersignale zur Auswahl 16 eines olfaktorischen Signals als Eingabebestätigung für den Benutzer. Zusätzlich zu einem Geruch als olfaktorisches Signal kann dabei eine Auswahl 16 eines akustischen, visuellen oder taktilen Signals als Eingabebestätigung erfolgen.
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Eine Auswahl 16 erfolgt auf Grundlage der eingegebenen Anweisung beziehungsweise der entsprechenden Steuersignale beispielsweise aus einer Liste oder Tabelle von Anweisungen und zugeordneten olfaktorischen, visuellen, akustischen oder taktilen Signalen. Eine solche vorgegebene Zuordnung ist vorzugsweise in einem Speicher der Bestätigungsvorrichtung gespeichert. Ein Ändern der Zuordnung oder von zugeordneten Signalen ist für den Benutzer 12 über die Benutzerschnittstelle durchführbar. In einem Ausführungsbeispiel wird für verschiedene Benutzer jeweils eine individuelle Zuordnung von olfaktorischen und anders ausgebildeten Signalen zu Anweisungen verwendet. Dieses kann mittels bereitgestellter Benutzerprofile des HLK-Systems erfolgen.
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Anschließenden erfolgt eine Erzeugung 18 eines ausgewählten Geruchs als olfaktorisches Signal durch die Bestätigungsvorrichtung mit Hilfe einer olfaktorischen Vorrichtung. Die olfaktorische Vorrichtung enthält mehrere Behälter für olfaktorische Substanzen, welche pro Zeiteinheit eine einstellbare Menge an olfaktorischen Substanzen an einen Luftstrom des HLK-Systems abgeben. Zusammen mit dem Luftstrom treten die olfaktorischen Substanzen in den Passagierraum des Fahrzeugs ein und können von einem Benutzer olfaktorisch wahrgenommen werden.
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Eine Dosierung der abgegebenen Menge pro Zeiteinheit oder Luftvolumen findet dabei über einstellbare Austrittsöffnungen der Behälter statt. Alternativ oder zusätzlich kann eine regelbare Beheizung für eine dosierte Abgabe von olfaktorischen Substanzen vorgesehen sein. Mit einer solchen Dosierung lassen sich Art, Intensität und Dauer des olfaktorischen Signals bei der Erzeugung 18 vorgeben. Ein ausgewähltes olfaktorisches Signal wird anhand ebenfalls gespeicherter Werte für eine Abgabemenge pro Zeiteinheit oder Luftvolumen, eine Konzentration in der Luft, Steuerungsbefehle für die olfaktorische Vorrichtung oder dergleichen durch die olfaktorische Vorrichtung erzeugt. Die Abgabe von olfaktorischen Substanzen aus einem oder mehreren Behältern erfolgt in einen oder mehrere Luftführungskanäle des HLK-Systems, welche vorzugsweise Luftströme in einen Kopf- oder Oberkörperbereich des Passagierraums einleiten.
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Die Geruchsart eines olfaktorischen Signals für eine Eingabebestätigung einer Anweisung ist so vorgegeben und als Zuordnung gespeichert, dass der Geruch von einem Benutzer im Allgemeinen mit der Anweisung assoziiert wird. So ist für eine Anweisung zur Kühlung oder Ventilation der Passagierraumluft ein üblicherweise mit Frische assoziierter Duft, etwa ein Duft nach Minze oder Meer, vorgesehen. Für eine Anweisung zum Heizen des Passagierraums wird hingegen ein mit Wärme assoziierter Geruch als Eingabebestätigung verwendet. Dafür kann beispielsweise Geruch nach Kaminfeuer, Weihnachtsgebäck oder ähnliches vorgesehen sein.
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Weiterhin ist die Intensität eines oder mehrerer olfaktorischer Signale derart vorgegeben, dass der erzeugte Geruch unterhalb einer Erkennungsschwelle oder unterhalb einer Wahrnehmungsschwelle liegt. Einen Geruch unter einer Erkennungsschwelle kann ein Benutzer nicht mehr zuordnen. Der Benutzer nimmt nur wahr, dass er etwas riecht. Gerüche unterhalb einer Wahrnehmungsschwelle nimmt der Benutzer nicht mehr bewusst sondern allenfalls unbewusst wahr. Mit einer derart vorgegebenen Intensität fühlt der Benutzer, dass seine Anweisung bestätigt wurde, ohne dieses direkt auf einen erzeugten Geruch zurückzuführen.
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Die Dauer eines olfaktorischen Signals ist insbesondere so vorgegeben, dass es einerseits ausreichend lang für eine Eingabebestätigung auf den Benutzer einwirkt und andererseits nicht als störend empfunden wird. Abhängig von der Art und Intensität kann die Dauer für verschiedene olfaktorische Signale unterschiedlich eingestellt sein. Beispielsweise ist eine Abgabe von olfaktorischen Substanzen so ausgebildet, das die Dauer des Signals zwischen einigen Sekunden und einigen Minuten beträgt. Da Gerüche individuell oft unterschiedlich empfunden werden, ist ein Einstellen der Art, Intensität und Dauer von olfaktorischen Signalen individuell für einen Benutzer möglich.
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Bei der Auswahl 16 wird neben einem olfaktorischen Signal für vorbestimmte Anweisungen zusätzlich auch ein akustisches, optisches oder taktiles Signal oder eine beliebige Kombination von diesen Signalen ausgewählt und anschließend zusammen mit dem olfaktorischen Signal erzeugt 18. Zusätzliche Signale können ebenfalls als Zuordnung zu bestimmten Anweisungen in einem Speicher gespeichert sein. Vorzugsweise wird zusätzlich ein Signal erzeugt, welches bei dem Benutzer eine ähnliche Assoziation wie das olfaktorische Signal auslöst. So kann als akustisches Signal ein Geräusch, ein Klang oder eine Melodie zusammen mit dem olfaktorischen Signal erzeugt werden, welches beispielsweise ebenso wie das olfaktorische Signal als Frische empfunden wird. Entsprechend können optische Signale mittels eines oder mehrerer Leuchtelemente oder einem Bildschirm als eine bestimmte Beleuchtung, Lichtfolge oder auch Bilder oder Videos erzeugt werden. Ferner können taktile Signale beispielsweise am Lenkrad, am Sitz oder an einem manuellen Bedienelement erzeugt werden. Durch eine solche Kombination werden nicht nur der Geruchssinn, sondern auch andere Sinne des Benutzers für eine Eingabebestätigung verwendet und somit ein Gesamteindruck erzeugt.
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Gleichzeitig zur Auswahl 16 oder Erzeugung 18 des olfaktorischen Signals oder erst nach einer Erzeugung 18 erfolgt eine Ausführung 20 einer eingegebenen Anweisung durch die Steuervorrichtung auf Grundlage der von der Benutzerschnittstelle empfangenen Steuersignale. Dazu steuert die Steuervorrichtung verschiedene Komponenten des HLK-Systems entsprechend der Anweisung. Als Komponenten umfasst das HLK-System zum Beispiel ein Gebläse zum Erzeugen eines Luftstroms, eine Heiz- oder Kühleinrichtung zum Temperieren des erzeugten Luftstroms, eine Verteilungsvorrichtung zum Verteilen und Einleiten des Luftstroms in verschiedene Bereiche des Passagierraums und andere dem Fachmann bekannte Vorrichtungen. Ferner umfasst das HLK-System verschiedene Sensoren, wie Temperatursensoren, Lichtsensoren für eine Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeitssensoren für eine Luftfeuchtigkeit, ein Zeitgeber und dergleichen mehr. Von den Sensoren erfasste Werte werden bei der Ausführung einer Anweisung berücksichtigt.
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Weiterhin erzeugt die Steuervorrichtung während einer Ausführung 20 bei vorgegebenen Zuständen des HLK-Systems oder unmittelbar nach einer erfolgreichen Ausführung bestimmter Anweisungen eine Rückmeldung 22. Eine Rückmeldung 20 kann auch bei vorgegebene Zuständen oder Zustandsänderungen des HLK-Systems erfolgen, wie zum Beispiel bei einer automatische Aktivierung, Deaktivierung oder Änderung einer Funktion des HLK-Systems. Die Rückmeldung 22 wird von der Bestätigungsvorrichtung analog zu den oben beschriebenen Verfahrensschritten bei einer Eingabebestätigung ebenfalls zur Auswahl 16 und Erzeugung 18 eines olfaktorischen Signals verwendet. Dabei können insbesondere auch zusätzliche akustische, visuelle oder taktile Signale ausgewählt und erzeugt werden, welche zusammen mit dem olfaktorischen Signal der jeweiligen Rückmeldung in einem Speicher zugeordnet sind. Beispielsweise wird so ein Erreichen eines gewünschten Zustands, wie eine bestimmte Innentemperatur oder ein durchgeführter Luftaustausch einem Benutzer olfaktorisch mitgeteilt.
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Ferner ist nach diesem Ausführungsbeispiel eine Schnittstelle zum Empfangen von Anweisungen von externen Systemen 24, wie zum Beispiel von anderen Systemen des Fahrzeugs oder über ein drahtloses Netzwerk, beispielsweise Mobilfunk oder WLAN, von externen Vorrichtungen, für das HLK-System vorgesehen. Auch für bestimmte Anweisungen eines externen Systems 24 sind eine Auswahl 16 und eine Erzeugung 18 eines olfaktorischen Signals als Eingabebestätigung vorgesehen. Beispielsweise kann bei einer Aktivierung einer Standheizung mittels eines Mobilfunkendgeräts über ein Mobilfunknetz und das Internet ein olfaktorisches Signal erzeugt werden, welches der Benutzer beim Einsteigen in das Fahrzeug wahrnimmt.
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Über die Schnittstelle für externe Systeme 24 sind ferner direkte Anweisungen an die Bestätigungsvorrichtung zur Auswahl 16 und Erzeugung 18 eines olfaktorischen Signals möglich. Zusätzlich können auch visuelle, akustische oder taktile Signale erzeugt werden. Auf diese Weise kann einerseits eine olfaktorische Eingabebestätigung für eine Eingabe am externen System 24, wie zum Beispiel eine Anweisung an ein Navigationssystem oder ein Unterhaltungssystem mit einem Radio, Fernseher, CD-Spieler oder DVD-Spieler erfolgen. Andererseits ist auch für vorgegebene Zustände des externen Systems 24, wie ein Erreichen eines gewünschten Zustands, ein olfaktorisches Signal als Zustandsmeldung an den Benutzer durchführbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 483848 A1 [0003]
- DE 10134223 A1 [0004]