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Die Erfindung betrifft eine Füllstandsbestimmungsvorrichtung, insbesondere eine Füllstandsbestimmungsvorrichtung für zumindest eine Duftmittelbehältervorrichtung einer Beduftungsvorrichtung. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Beduftungsvorrichtung mit einem Aufnahmeraum zur vorzugsweise reversiblen Aufnahme zumindest einer Duftmittelbehältervorrichtung. Außerdem betrifft die Erfindung eine Duftmittelbehältervorrichtung sowie ein Fahrzeug. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung des Füllstands zumindest einer Duftmittelbehältervorrichtung, insbesondere zur Bestimmung des Füllstands einer Duftmittelbehältervorrichtung für eine Beduftungsvorrichtung.
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Bei der Aufarbeitung von Luft zu Belüftungszwecken erfolgt neben der üblichen Erwärmung und Abkühlung der einem geschlossenen Innenraum zuzuführenden Frischluft in zunehmendem Maße auch ein Einbringen von Duftstoffen in die aufzuarbeitende beziehungsweise in die bereits aufgearbeitete Luft. Auch im Kraftfahrzeugbereich wird eine derartige Beduftung der Innenraumluft in zunehmendem Maße eingesetzt.
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Die „klassische” Methode zur Beduftung des Fahrzeuginnenraums von Kraftfahrzeugen ist die Verwendung von sogenannten „Duftbäumen” aus Karton, die mit einem Duftstoff getränkt sind, der sukzessive an die Außenluft abgegeben wird. Derartige „Duftbäume” sind jedoch aus unterschiedlichsten Gründen problematisch. Beispielsweise kommen hier ästhetische Bedenken zum Tragen. Darüber hinaus ist eine gezielte – wie beispielsweise intervallartige Beduftung, um einen Gewöhnungseffekt an den Duftstoff zu verhindern – nicht möglich. Ein weiteres Problem bei derartigen „Duftbäumen” ist, dass sich deren Duftmittelvorrat langsam mit der Zeit erschöpft, und insbesondere eine Anzeige ob – und gegebenenfalls wie viel – Duftmittel im „Duftbaum” verbleibt, nicht möglich ist. Ein Austausch erfolgt hier in der Regel dann, wenn der Benutzer keine ausreichende Beduftungswirkung mehr feststellt.
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Um einen besseren und insbesondere kontrollierteren Duftaustrag möglich zu machen, sind zwischenzeitlich im Stand der Technik unterschiedlichste Arten von Beduftungsvorrichtungen vorgeschlagen worden. In der Regel wird dabei ein flüssiger Duftstoff aus einem Duftmittelbehälter unter Verwendung einer Art Pumpeinheit gesteuert entnommen und in einen vorbeiströmenden Luftstrom hinein eingetragen. Ein Vorteil bei einer derartigen Vorrichtung besteht speziell darin, dass es möglich ist, den Duftstoff nicht nur kontinuierlich, sondern auch zyklisch beziehungsweise intervallartig freisetzen zu können. Auf diese Weise ist es möglich, einen Gewöhnungseffekt an den Duftstoff vermeiden zu können.
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Eine gesteuerte Duftabgabevorrichtung ist beispielsweise in
DE 10 2007 007 745 B3 beschrieben. In dieser Druckschrift wird eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Abgabe von Düften vorgeschlagen, wobei die Vorrichtung mindestens ein Gehäuse mit einer elektronischen Datenverarbeitungseinheit, eine in oder an dem Gehäuse befestigte Austragseinheit für die Abgabe von aerosol- oder gasförmigen Duftstoffen und einen in oder an dem Gehäuse austauschbar befestigten mit Duftstoffen bestückten Produktbehälter aufweist, wobei der Produktbehälter über eine weitere, unlösbar am Produktbehälter befestigte Datenverarbeitungseinheit mit mindestens einem nicht flüchtigen Schreib-Lese-Speicher verfügt.
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Auch bei derartigen gesteuerten Vorrichtungen besteht ein Problem darin, auf möglichst einfache und kostengünstige Weise in Erfahrung bringen zu können, wie viel Duftmittel im Duftmittelbehälter verblieben ist. In der Regel wird dies heutzutage – falls überhaupt – durch einen oder mehrere Duftmittelfüllstandssensoren realisiert. Es werden also Sensoren, die ausschließlich zur Bestimmung des im Duftmittelbehälter verbliebenen Restfüllstands vorgesehen sind, zur Füllstandsbestimmung verwendet. Dies ist jedoch von Nachteil, da es entsprechende Kosten mit sich bringt. Dies gilt insbesondere, da die Sensoren praktisch zwangsläufig im Duftmittelbehälter vorgesehen werden müssen, so dass diese bei einem Austausch des Duftmittelbehälters (der ein Verschleißteil ist) technisch bedingt mitgewechselt werden müssen. Dies ist entsprechend nachteilig.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine Füllstandsbestimmungsvorrichtung, eine Beduftungsvorrichtung, eine Duftmittelbehältervorrichtung beziehungsweise ein Fahrzeug vorzuschlagen, welches gegenüber im Stand der Technik bekannten Füllstandsbestimmungsvorrichtungen, Beduftungsvorrichtungen, Duftmittelbehältervorrichtungen beziehungsweise Fahrzeugen verbesserte Eigenschaften aufweist. Darüber hinaus besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Bestimmung des Füllstands zumindest einer Duftmittelbehältervorrichtung vorzuschlagen.
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Es wird vorgeschlagen, eine Füllstandsbestimmungsvorrichtung derart auszubilden, dass die Füllstandsbestimmungsvorrichtung zur Bestimmung des Füllstands zumindest einer Duftmittelbehältervorrichtung zumindest ein indirektes Füllstandssignal verwendet. Bei der Füllstandsbestimmungsvorrichtung kann es sich insbesondere um eine Füllstandsbestimmungsvorrichtung für zumindest eine Duftmittelbehältervorrichtung einer Beduftungsvorrichtung handeln. Speziell kann es sich bei der Beduftungsvorrichtung um eine Fahrzeugbeduftungsvorrichtung (also eine Beduftungsvorrichtung für ein Fahrzeug, speziell Kraftfahrzeug) handeln. Unter einem „indirekten Füllstandssignal” ist insbesondere ein Füllstandssignal zu verstehen, welches nicht, insbesondere nicht unmittelbar, von einem Sensor stammt, der zumindest im Wesentlichen vorrangig beziehungsweise ausschließlich zur Bestimmung des Füllstands der zumindest einen Duftmittelbehältervorrichtung dient. Es werden also vielmehr (auch) vorrangig oder ausschließlich Signale verwendet, welche von anderen Signalquellen herstammen. Dadurch ist es möglich, die Füllstandsbestimmungsvorrichtung genauer, einfacher und/oder kostengünstiger auszubilden. Insbesondere ist es möglich, spezielle Füllstandssensoren in geringerer Anzahl und/oder einfacher im Aufbau auszubilden, oder sogar gänzlich auf diese verzichten zu können. Es ist dabei an sich beliebig, ob die indirekten Füllstandssignale in elektrischer, mechanischer, pneumatischer oder sonstiger Form vorliegen. Besonders hochwertige Ergebnisse haben sich jedoch bei der Verwendung elektrischer Signale ergeben. Auch die Füllstandsbestimmungsvorrichtung als solche kann in an sich beliebiger Weise aufgebaut sein. Bevorzugt ist es jedoch, wenn die Füllstandsbestimmungsvorrichtung als elektrische Signalverarbeitungseinheit, insbesondere als elektronische Recheneinheit (wie beispielsweise als Einplatinencomputer oder dergleichen) aufgebaut ist. Im Übrigen ist es nicht erforderlich, dass die Füllstandsbestimmungsvorrichtung als eigenständige Einheit aufgebaut ist. Es ist vielmehr auch möglich, dass die Füllstandsbestimmungsvorrichtung auch anderweitige Steuerungsaufgaben übernimmt beziehungsweise umgekehrt formuliert, dass eine ohnehin vorhandene Vorrichtung (beispielsweise ein Bordcomputer eines Fahrzeugs) die Funktionalität der Füllstandsbestimmungsvorrichtung mit übernimmt.
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Bevorzugt ist es, wenn die Füllstandsbestimmungsvorrichtung eine Mehrzahl von indirekten Füllstandssignalen verwendet. Auf diese Weise ist es möglich, ein genaueres Ergebnis bezüglich des Füllstands der Duftmittelbehältervorrichtung zu realisieren. Insbesondere ist es durch die Verwendung verschiedenartiger (indirekter) Füllstandssignale möglich, ein genaueres Ergebnis zu erzielen, da sich hierbei die jeweiligen systemintrinsischen Messfehler gegenseitig ausmitteln können. Dadurch wiederum können gegebenenfalls ein zelne Sensoren nochmals einfacher aufgebaut werden.
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Bevorzugt ist es, wenn bei der Füllstandsbestimmungsvorrichtung zumindest ein indirektes Füllstandssignal ein Betriebszustandssignal einer Beduftungsvorrichtung, ein Betriebszustandssignal eines Fahrzeugs und/oder ein Betriebszustandssignal einer Fahrzeugklimaanlage ist. Erste Versuche haben ergeben, dass derartige Signale besonders vorteilhaft sind und insbesondere besonders genaue Ergebnisse der Füllstandsbestimmungsvorrichtung bewirken können. Darüber hinaus sind die genannten indirekten Füllstandssignale (beispielsweise beim Betrieb eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs) oftmals ohnehin vorhanden, und insbesondere auch in aller Regel bereits als elektrisches Signal vorhanden. Dies kann den Aufbau der Füllstandsbestimmungsvorrichtung beziehungsweise der die Füllstandsbestimmungsvorrichtung aufweisenden. Gesamtvorrichtung nochmals vereinfachen.
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Insbesondere ist es möglich, dass bei der Füllstandsbestimmungsvorrichtung zumindest ein indirektes Füllstandssignal der Gruppe von Signalen entnommen ist, die Duftauswahlsignale, Duftintensitätssignale, Öffnungsgradsignale bezüglich des Öffnungsgrads der Duftmittelbehältervorrichtung, Zeitanteilssignale bezüglich des Zeitanteils der aktiven Beduftung, Zeitanteilssignale bezüglich der vergangenen Gesamtzeit, Luftdurchsatzsignale, insbesondere bezüglich des Luftdurchsatzes durch die Fahrzeugklimaanlage und/oder durch die Beduftungsvorrichtung, Luftklappeneinstellungssignale, Belüftungsmodussignale bezüglich des Belüftungsmodus (Frischluft-/Umluft-/Stauluft-Modus), Fahrzeuginnenraumtemperatursignale, Öffnungsgradsignale bezüglich des Öffnungsgrads von Fenstern und/oder Schiebedächern, Fahrgeschwindigkeitssignale und Außentemperatursignale umfasst. Erste Versuche haben ergeben, dass derartige Signale besonders geeignet sind, um als indirekte Füllstandssignale verwendet zu werden. Auch hier gilt, dass derartige Signale oftmals bereits vorhanden sind, und insbesondere auch oftmals bereits in elektrischer Form vorhanden sind, was den Aufbau der Füllstandsbestimmungsvorrichtung nochmals vereinfachen kann.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn bei der Füllstandsbestimmungsvorrichtung der Füllstand zumindest einer Duftmittelbehältervorrichtung zumindest zeitweise und/oder zumindest teilweise unter Verwendung eines Basisaustragswerts, der gegebenenfalls unter Verwendung zumindest eines Korrekturfaktors korrigiert wird und/oder zumindest zeitweise unter Verwendung einer zeitlichen Integration bestimmt wird. Auch hier ist es an sich beliebig, auf welche Weise die Bestimmung des Ergebnisses erfolgt. Insbesondere kann es sich um eine analoge und/oder digitale Berechnung handeln, welche in mechanischer, pneumatischer, elektrischer und/oder numerisch-digitaler Weise erfolgen kann. Insbesondere bei der Verwendung von digitalen Prozessoreinheiten, ist eine zumindest teilweise Verwendung von numerisch-digitalen Verfahren von Vorteil.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Füllstandsbestimmungsvorrichtung derartig aufgebaut ist, dass sie zumindest einen Ausgabewert ausgibt, insbesondere zumindest ein Anzeigesignal, zumindest ein – vorzugsweise stilles – Vorwarnsignal und/oder zumindest ein Vorrichtungsbeeinflussungssignal welches insbesondere zumindest eine Beduftungsvorrichtung beeinflusst. Bei dem Anzeigesignal kann es sich beispielsweise um eine Anzeige handeln, welche den aktuellen Füllstand der Duftmittelbehältervorrichtung(en) „dauerhaft” (was auch die Anzeige auf eine entsprechende Anforderung durch den Benutzer hin mit einschließt) anzeigt. Die Anzeige kann dabei in quasi-kontinuierlicher Form (beispielsweise als Anzeigenadel, numerische Füllstandsangabe; LED-Leuchtband und dergleichen; eine diskretisierte, „gestufte” Anzeige ist dabei nicht ausgeschlossen) erfolgen. Ebenso ist jedoch auch möglich, dass die Anzeige als einfache „Leer”-Warnanzeige erfolgt. Die Art des Anzeigesignals kann dabei an sich beliebig sein und beispielsweise in optischer und/oder akustischer Form erfolgen. Das vorgeschlagene Vorwarnsignal kann beispielsweise angeben, dass ein gewisser ”kritischer” Mindestbefüllungsgrad von beispielsweise 10% erreicht ist, und damit in absehbarer Zeit ein Austausch der Duftmittelbehältervorrichtung erforderlich wird. Dabei ist es insbesondere möglich, dass das Vorwarnsignal als „stilles” Vorwarnsignal ausgegeben wird, welches beispielsweise im Fehlerspeicher eines Automotive-Steuergeräts eingetragen wird und von einer Werkstatt im Rahmen eines Wartungsintervalls ausgelesen wird. Die Werkstatt kann dann im Rahmen eines Standard-Wartungszyklus den Austausch der Duftmittelbehältervorrichtung vornehmen. Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, dass ein Vorrichtungsbeeinflussungssignal ausgegeben wird, welches beispielsweise die Menge an freigesetztem Duftstoff einer Beduftungsvorrichtung nach unten korrigiert, um auf diese Weise die Zeit bis zu einer vollständigen Erschöpfung der Duftmittelbehältervorrichtung zeitlich zu strecken (und auf diese Weise beispielsweise noch einen Duftaustrag bis zu einem Standard-Wartungsintervall – wenn auch mit reduzierter Beduftungsstärke – zu ermöglichen).
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Weiterhin wird eine Beduftungsvorrichtung mit einem Aufnahmeraum zur vorzugsweise reversiblen Aufnahme zumindest einer Duftmittelbehältervorrichtung vorgeschlagen, die zumindest eine Füllstandsbestimmungsvorrichtung mit dem oben beschriebenen Aufbau aufweist. Insbesondere kann die Füllstandsbestimmungsvorrichtung integral mit der Beduftungsvorrichtung ausgebildet sein beziehungsweise über eine (beispielsweise elektrische) Schnittstelle mit der Beduftungsvorrichtung gekoppelt sein. Eine elektrische Kopplung kann insbesondere unter Verwendung eines bei Kraftfahrzeugen zwischenzeitlich oftmals ohnehin vorhandenen Datenbusses (beispielsweise einem CAN-Bus) erfolgen. Vorzugsweise ist in diesem Zusammenhang eine „Nullstellungsmöglichkeit” vorgesehen, so dass die Füllstandsbestimmungsvorrichtung beim Einfügen einer neuen Duftmittelbehältervorrichtung wieder beim Zustand „voll” beginnt. Eine derartige Beduftungsvorrichtung weist im Übrigen die bereits vorab genannten Eigenschaften und Vorteile in analoger Weise auf.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, eine Duftmittelbehältervorrichtung mit zumindest einer Füllstandsbestimmungsvorrichtung mit dem oben genannten Aufbau zu versehen. Dabei ist es insbesondere möglich, die Duftmittelbehältervorrichtung integral mit der Füllstandsbestimmungsvorrichtung (oder Teilen hiervon) und/oder (zumindest teilweise) über eine (beispielsweise elektrische) Schnittstelle mit der Füllstandsbestimmungsvorrichtung zu versehen. Mit einem zumindest teilweise integralen Aufbau von Duftmittelbehältervorrichtung und Füllstandsbestimmungsvorrichtung ist es insbesondere möglich, eine Manipulation des angezeigten Füllstands zu verhindern. Auch im Zusammenhang mit der Duftmittelbehältervorrichtung ergeben sich die bereits vorab genannten Vorteile und Eigenschaften in analoger Form.
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Weiterhin wird ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, vorgeschlagen, welches zumindest eine Füllstandsbestimmungsvorrichtung mit dem oben beschriebenen Aufbau, zumindest eine Beduftungsvorrichtung mit dem oben beschriebenen Aufbau und/oder zumindest eine Duftmittelbehältervorrichtung mit dem vorab beschriebenen Aufbau aufweist. Das Fahrzeug weist dann die bereits vorab genannten Vorteile und Eigenschaften in analoger Weise auf. Bei dem Fahrzeug kann es sich insbesondere um ein Wasserfahrzeug, ein Landfahrzeug (schienengebundenen/nicht-schienengebunden) oder ein Luftfahrzeug handeln.
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Weiterhin wird ein Verfahren zur Bestimmung des Füllstands zumindest einer Duftmittelbehältervorrichtung, insbesondere zur Bestimmung des Füllstands einer Duftmittelbehältervorrichtung für eine Beduftungsvorrichtung, bevorzugt einer Fahrzeugbeduftungsvorrichtung, vorgeschlagen, bei dem der Füllstand der zumindest einen Duftmittelbehältervorrichtung zumindest teilweise und/oder zumindest zeitweise unter Verwendung zumindest eines indirekten Füllstandssignals bestimmt wird. Auch hier ergeben sich die bereits vorab genannten Vorteile und Eigenschaften in analoger Weise. Selbstverständlich ist es möglich, dass das Verfahren im Sinne der vorab erfolgten Beschreibung in analoger Weise weitergebildet wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausführungsbeispiele und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1: ein Kraftfahrzeug mit unterschiedlichen Ausführungsbeispielen von Beduftungsvorrichtungen, jeweils in schematischer Darstellung;
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2: ein Beispiel für den Füllzustand einer Duftpatrone im Betrieb;
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3: Beispiele für Korrekturfaktoren in Abhängigkeit von unterschiedlichen Betriebsbedingungen;
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4: Beispiel für einen Duftaustrag-Verlauf unter Berücksichtigung von Korrekturen.
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In 1 ist in schematischer Ansicht jeweils ein Kraftfahrzeug 1 skizziert, in dessen Kraftfahrzeuginnenraum 2 zwei unterschiedliche Ausführungsbeispiele von möglichen Bauformen von Beduftungsvorrichtungen 3, 4 dargestelit sind. Das Kraftfahrzeug 1 sowie die darin jeweils angeordneten Beduftungsvorrichtungen 3, 4 sind dabei jeweils nur in schematischer Form dargestellt.
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Beim in 1a dargestellten Ausführungsbeispiel einer Beduftungsvorrichtung 3 handelt es sich um eine „Stand-alone”-Beduftungsvorrichtung, welche beispielsweise als Nachrüstlösung für ein bereits vorhandenes Kraftfahrzeug 1 verwendet werden kann. Die „Stand-alone”-Beduftungsvorrichtung 3 kann beispielsweise im Bereich des Armaturenbretts des Kraftfahrzeug 1 angeordnet werden. Die „Stand-alone”-Beduftungsvorrichtung 3 weist im vorliegend dargestellten Ausführungsbeispiel der 1 eine Duftpatrone 5 (einen Duftmittelbehälter), eine Pumpvorrichtung 6, eine Zerstäuberdüse 7, einen Luftkanal 8 mit integriertem Lüfter 9, eine Steuerschaltung 10 sowie einen oder mehrere Sensoren 11 auf. Die „Stand-alone”-Beduftungsvorrichtung 3 kann beispielsweise über eine Kraftfahrzeugsteckdose (Zigarettenanzünder) mit elektrischer Energie versorgt werden.
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In Abhängigkeit von der Stellung eines oder mehrerer Bedienelemente 12 (nicht näher dargestellt), kann ein Fahrzeuginsasse eine ihm genehme Beduftung des Kraftfahrzeuginnenraums 2 einstellen. Beispielsweise kann er einen von ihm gewünschten Duft (sofern mehrere unterschiedliche Duftrichtungen auswahlbar sind) auswählen sowie einen ihm angenehmen Beduftungsgrad auswählen. In Abhängigkeit von der Stellung der Bedienelemente 12 steuert die Steuerschaltung 10 die einzelnen Komponenten der „Stand-alone”-Beduftungsvorrichtung 3 geeignet an. Insbesondere wählt sie eine geeignete Gebläsestärke des Lüfters 9 sowie eine geeignete Menge an Duftmittel, das von der Pumpvorrichtung 6 über die Zerstäuberdüse 7 in den Luftstrom L, der durch den Luftkanal 8 hindurch tritt, eingetragen wird. Insbesondere kann der Austrag des Duftmittels intervallartig erfolgen, so dass keine Gewöhnungseffekte auftreten und der freigesetzte Geruch dauerhaft (wenn auch nicht ununterbrochen) wahrgenommen werden kann. Das Duftmittel wird dabei einer Duftpatrone 5 entnommen, die auswechselbar ist. Die Steuerschaltung 10 steuert nicht nur die einzelnen Komponenten der „Stand-alone”-Beduftungsvorrichtung 3 an, sondern berechnet in Abhängigkeit der an die unterschiedlichen Komponenten 6, 9 ausgegebenen Steuersignale auch den aktuellen Duftmittelverbrauch und integriert diesen über die Zeit (siehe auch die folgende Beschreibung). Zusätzlich kann die Steuerschaltung 10 auch auf Sensorsignale von Sensoren 11 zurückgreifen, die beispielsweise Werte wie die Lufttemperatur und dergleichen registrieren (was auch einen Einfluss auf den Verbrauch an Duftmittel haben kann). Sobald der Füllstand der Duftpatrone 5 aufgrund des in der Steuerschaltung 10 gespeicherten Rechenmodells einen gewissen Füllstand unterschreitet (die Duftpatrone 5 also „leer” oder „annähernd leer” ist), wird eine Warnlampe 13 aktiviert, so dass die Kraftfahrzeuginsassen darüber informiert werden, dass die Duftpatrone 5 gewechselt werden muss.
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In 1b ist als Abwandlung zum in 1a dargestellten Ausführungsbeispiel eine integrierte Beduftungsvorrichtung 4 für ein Kraftfahrzeug 1 dargestellt. Die integrierte Beduftungsvorrichtung 4 bildet dabei im dargestellten Ausführungsbeispiel einen integralen Bestandteil der Kraftfahrzeugklimaanlage 14. De Kraftfahrzeugklimaanlage 14 kann in an sich bekannter Weise Frischluft (welche über einen Frischluftkanal 15 von außen angesaugt wird) und/oder Umluft (welche über einen Umluftansaugkanal 16 vom Kraftfahrzeuginnenraum 2 her angesaugt wird) unter Verwendung von Wärmetauschern 17 geeignet temperieren (erwärmen und/oder abkühlen) und anschließend in den Kraftfahrzeuginnenraum 2 abgeben. Zusätzlich kann die Luftströmung L dabei noch vor der Freigabe in den Kraftfahrzeuginnenraum 2 dank der integrierten Beduftungsvorrichtung 4 mit einem Duftstoff versehen werden. Grundsätzlich weist auch die integrierte Beduftungsvorrichtung 4 eine (oder mehrere) Duftpatronen 5, eine Pumpvorrichtung 6, eine Zerstäuberdüse 7, eine Steuerschaltung 10, einen Lüfter 9 sowie einen oder mehrere Sensoren 11 auf, die im Wesentlichen die bereits oben erwähnten Funktionen übernehmen. Bei dem Lüfter 9 handelt es sich jedoch um einen Lüfter 9, der integral mit der Kraftfahrzeugklimaanlage 14 ausgebildet ist (und der bei heutigen Kraftfahrzeugklimaanlagen 14 ohnehin vorgesehen werden muss). Dementsprechend ist der Lüfter 9 auch in einem oder mehreren der integrierten Luftkanäle 18 der Kraftfahrzeugklimaanlage 14 angeordnet. Auch die integrierte Beduftungsvorrichtung 4 kann über einen oder mehrere Bedienelemente 12 angesteuert werden, die beispielsweise im Bereich des Armaturenbretts des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sind. Über die Bedienelemente 12 können darüber hinaus unterschiedliche Funktionen der Kraftfahrzeugklimaanlage 14, wie beispielsweise die gewünschte Innenraumtemperatur, Umluft- beziehungsweise Frischluftbetrieb und dergleichen ausgewählt werden. Die Steuerschaltung 10 ist dabei vorzugsweise derart ausgebildet (insbesondere hinsichtlich der Rechenkapazität und dergleichen), dass diese die Funktionalität der Kraftfahrzeugklimaanlage 14 mit übernehmen kann. Zusätzlich kann die Steuerschaltung 10 der integrierten Beduftungsvorrichtung 4 noch weitere externe Sensorsignale 19, die beispielsweise von externen Sensoren oder von einem Kraftfahrzeugsteuerbus (CAN-Bus) geliefert werden, verarbeiten. Bei diesen Signalen kann es sich beispielsweise um die Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 1, die Außentemperatur, die Stellung der Fenster beziehungsweise des Schiebedachs und dergleichen handeln. Zusätzlich kann die Steuerschaltung 10 auch Signale über den Kraftfahrzeugbus an unterschiedlichste Komponenten aussenden 20. Auch die integrale Beduftungsvorrichtung 4 registriert und integriert analog zur „Stand-alone”-Beduftungsvorrichtung 3 den aktuellen Verbrauch an Duftmittel und „kennt” daher den aktuellen Duftmittelstand in der Duftpatrone 5. Daten über den Füllstand der Duftpatrone 5 können beispielsweise als Ausgabesignale 20 an Displayanzeigen des Kraftfahrzeugs 1 weitergeleitet werden. Ebenso ist es auch möglich, dass die Ausgangssignale 20 in den Fehlerspeicher eines Steuergerätes des Kraftfahrzeugs 1 eingespeist werden, insbesondere dann, wenn ein gewisser Füllstand der Duftpatrone 5 unterschritten wird. Wenn der „Vorwarnwert” ausreichend hoch gewählt wird, kann der Austausch der Duftpatrone 5 im Rahmen eines regulären Wartungsintervalls des Kraftfahrzeugs 1 erfolgen.
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In 2 ist rein beispielhaft die Füllstandslinie 21 von Duftmittel aus der Duftpatrone 5 einer der beiden Beduftungsvorrichtungen 3, 4 (oder einer anderen Beduftungsvorrichtung) dargestellt. Dabei ist im in 2 dargestellten Diagramm längs der Abszisse 22 die Zeit und längs der Ordinate 23 der Füllstand (in Prozent) der Duftpatrone 5 aufgetragen. Die „Kantenform” der Füllstandslinie 21 rührt von der quantisierten, numerischen Behandlung durch die Steuerschaltung 10 her. Die Zeitintervalle der Einzelschritte 24 sind vorliegend konstant gewählt. Die Höhe 25 der Einzelschritte 24 entspricht der jeweils im Zeitintervall entnommenen Duftmenge. Es ist zu beachten, dass nicht nur bei einem Betrieb des Kraftfahrzeugs 1 Duftmittel aus der Duftpatrone 5 entnommen wird, sondern auch bei einem Stillstand (Stillstandsintervall 26) des Kraftfahrzeugs 1, da immer eine gewisse Leckage vorhanden ist.
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Die Berechnung des Füllstands kann beispielsweise mithilfe der Funktion Duftaustrag = Basisaustrag·k1·k2·...·kn berechnet werden. Die einzelnen Werte k1, k2 ... kn sind dabei Korrekturwerte, die den unterschiedlichen Verbrauch an Duftmittel abbilden. In 3 sind unterschiedliche Kurven für bestimmte Betriebsparameter dargestellt. So ist in 3a längs der Ordinate 23 der Verlauf des Korrekturwerts k1 zwischen einem reinen Umluftbetrieb (UL) und einem reinen Frischluftbetrieb (FL) (längs der Abszisse 22) dargestellt. Bei einem reinen Frischluftbetrieb FL ist naturgemäß der Verbrauch an Duftmittel höher. Dementsprechend ist in 3b längs der Ordinate 23 der Korrekturwert k2 dargestellt, der eine Korrektur in Abhängigkeit von der Position des Schiebedachs (SD) zwischen den Extremwerten zu (vollständig geschlossen) und „auf” (Schiebedach vollständig geöffnet) (längs der Abszisse 22) darstellt.
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Durch die unterschiedlichen Korrekturwerte k
1, k
2 ... k
n wird der konstante Basisaustrag (der jedoch durchaus vom Kraftfahrzeug selbst abhängen kann) geeignet variiert. Dies ist in
4 dargestellt. Hier ist längs der Abszisse
22 die Zeit dargestellt, während längs der Ordinate
23 der (variable) Duftaustrag der Beduftungsvorrichtung
3,
4 dargestellt ist. Die Menge des aktuell ausgetragenen Duftmittel des bestimmt dabei die Höhe
25 eines Einzelschritts
24 bei der Füllstandslinie
21 (
2). Die bereits entnommene Duftmenge errechnet sich dabei aus der Formel
(oder bei größeren Quantisierungsschritten als Summe geschrieben) woraus auf einfache Weise die in der Duftpatrone
5 verbliebene Duftmenge berechnet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Kraftfahrzeuginnenraum
- 3
- Stand-alone-Beduftungsvorrichtung
- 4
- integrierte Beduftungsvorrichtung
- 5
- Duftpatrone
- 6
- Pumpvorrichtung
- 7
- Zerstäuberdüse
- 8
- Luftkanal
- 9
- Lüfter
- 10
- Steuerschaltung
- 11
- Sensor
- 12
- Bedienelemente
- 13
- Warnlampe
- 14
- Kraftfahrzeugklimaanlage
- 15
- Frischluftansaugkanal
- 16
- Umluftansaugkanal
- 17
- Wärmetauscher
- 18
- integrierter Luftkanal
- 19
- externes Sensorsignal
- 20
- Ausgabesignal
- 21
- Füllstandslinie
- 22
- Abszisse
- 23
- Ordinate
- 24
- Einzelschritt
- 25
- Höhe
- 26
- Stillstandszeitintervall
- L
- Luftstrom
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007007745 B3 [0005]