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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Beduftungsvorrichtung zum Beduften eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein verfahrensgemäßes Kraftfahrzeug.
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Gattungsgemäße Verfahren zur Steuerung einer Beduftungsvorrichtung eines Kraftfahrzeugs sind bekannt. Diese können so eingesetzt werden, dass ein Nutzer des Kraftfahrzeugs einen entsprechenden Geruch zwar wahrnimmt, jedoch nicht bewusst erkennt, dass dieser Duft vorhanden ist. Außerdem ist es bekannt, insbesondere um einem phasischen Verhalten eines Geruchssinnes des Nutzers Rechnung zu tragen, eine solche Beduftungsvorrichtung getaktet zu betreiben. Die
DE 102 49 510 A1 betrifft eine Vorrichtung zur Zuführung von Geruchsstoffen, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, wobei die Vorrichtung eine Steuereinheit umfasst, wobei die Zufuhr von Geruchsstoffen in den Innenraum mittels der Steuereinheit so einstellbar ist, dass ein aktueller Wert einer Geruchsstoffkonzentration im Innenraum im Bereich zwischen einer Wahrnehmungsschwelle und einer Erkennungsschwelle liegt, wobei der Stoffübergang vom Geruchsstoff an einen Luftstrom für den Innenraum durch Verdunstung erfolgt. Insbesondere erfolgt die Abgabe des Geruchsstoffes getaktet, wobei eine Verschlussvorrichtung oder eine entsprechende Kartusche abwechselnd geöffnet und geschlossen wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beduftung eines Innenraums dahingehend zu verbessern, dass bei einem minimalen Einsatz von Geruchsstoffen eine bestmöglich wahrnehmbare Beduftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs möglich ist.
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Die Aufgabe ist bei einem Verfahren zur Steuerung einer Beduftungsvorrichtung zum Beduften eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhaft wird zunächst der den Innenraum aktuell beschreibende Parameter ermittelt. Unter dem den Innenraum aktuell beschreibenden Parameter kann eine beliebige Größe verstanden werden, die direkt oder indirekt auf den Innenraum einwirkt und/oder an diesem messbar ist und/oder diesen beschreibt. Insbesondere kann es sich um eine Temperatur innerhalb oder außerhalb des Innenraums handeln, auch wenn eine Temperatur außerhalb des Innenraums den Innenraum selbst nur indirekt beschreibt. Alternativ oder zusätzlich kann es sich um eine Wärmeeinstrahlung, eine Innentemperatur, eine eingeblasene Luftmenge und/oder Ähnliches handeln. Unter aktuell beschreibend kann verstanden werden, dass es sich bei dem Parameter um einen Istwert und/oder Messwert handelt. Alternativ oder zusätzlich kann es sich jedoch auch um Werte handeln, die nachwirken, insbesondere zu einem bestimmten Zeitpunkt aufgetreten sind und aufgrund eines bekannten und/oder schätzbaren Zeitverhaltens ebenfalls Rückschlüsse auf den Innenraum in einem aktuell vorliegenden Zustand ermöglichen.
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Außerdem wird vorteilhaft die Beduftungsvorrichtung getaktet angesteuert. Dies bedeutet insbesondere, dass eine Duftstoffkonzentration eines mittels der Beduftungsvorrichtung abgebbaren Duftstoffes in dem Innenraum einer zeitlichen Änderung unterliegt. In einem einfachen Fall kann dazu die Beduftungsvorrichtung eingeschaltet und ausgeschaltet werden, so dass über eine bestimmte Zeit der Duftstoff abgegeben wird und über eine übrige Zeit kein Duftstoff oder weniger Duftstoff abgegeben wird. Vorteilhaft kann dadurch einem phasisch-tonischen Verhalten eines Geruchssinnes eines Nutzers des Kraftfahrzeugs Rechnung getragen werden. Insbesondere kann ein phasischer Anteil des Geruchssinnes durch die Beduftungspausen regeneriert werden, so dass bei einem erneuten Beduften des Innenraums wieder ein erneuter Reiz auftritt.
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Es wurde erkannt, dass das Wahrnehmen von Gerüchen von weiteren Parametern, wie beispielsweise einer Temperatur, abhängt. Außerdem wurde erkannt, dass das Wahrnehmen der Gerüche aufgrund des phasischen Anteils des Geruchssinnes auch von der Art des getakteten Ansteuerns abhängt. Vorteilhaft kann also unterschiedlich langes An- und Ausschalten beziehungsweise Takten des Betriebes der Beduftungsvorrichtung Einfluss auf eine Intensität der entsprechenden Geruchswahrnehmungen ausüben. Vorteilhaft wird erfindungsgemäß zumindest eine Schaltzeitspanne des getakteten Ansteuerns in Abhängigkeit des Parameters variiert. Insbesondere kann dies vorteilhaft so erfolgen, dass das Wahrnehmen eines entsprechenden Geruches als möglichst gleichmäßig empfunden wird. Vorteilhaft kann dadurch ein übermäßiger Verbrauch eines entsprechenden Geruchsstoffes vermieden werden. Außerdem kann ein zu intensives Erleben des entsprechenden Geruches vermieden werden. Alternativ oder zusätzlich kann unter dem Variieren der Schaltzeitspanne auch verstanden werden, dass eine Konzentration des Geruchsstoffes in dem Innenraum variiert wird. Vorzugsweise wird jedoch darunter verstanden, dass die Beduftungsvorrichtung aktiv oder inaktiv ist. Entsprechend eines Zeitverhaltens der Beduftungsvorrichtung und/oder des Innenraums ändert sich dadurch über der Zeit eine Konzentration des Geruchsstoffes.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 2 durchgeführt. In einer einfachsten Ausgestaltung kann also die Beduftungsvorrichtung eingeschaltet und ausgeschaltet werden, wobei die Anschaltzeitspanne zwischen dem Anschalten und dem Ausschalten und die Ausschaltzeitspanne zwischen dem Ausschalten und dem Einschalten liegt. Vorteilhaft können die Anschaltzeitspanne und die Ausschaltzeitspanne in Abhängigkeit des Parameters gewählt werden. Vorteilhaft kann dadurch ein aktueller Zustand des Innenraums berücksichtigt werden. Insbesondere kann dies derartig erfolgen, dass ein Geruchserlebnis des Nutzers des Kraftfahrzeugs trotz unterschiedlicher Zustände des Innenraums gleich oder zumindest möglichst gleich ist. Vorteilhaft kann dadurch ein gleichbleibendes Geruchserlebnis bei einem minimalen Einsatz des Geruchsstoffes erzeugt werden.
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 3 durchgeführt. Unter einer Außentemperatur kann eine Temperatur, die in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs vorliegt, verstanden werden. Vorteilhaft kann die Außentemperatur bei der Steuerung der Beduftungsvorrichtung berücksichtigt werden. Vorteilhaft können entsprechende Einflüsse der Außentemperatur auf die Fähigkeit zur Wahrnehmung von Gerüchen seitens des Nutzers kompensiert werden.
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 4 durchgeführt. Unter einer Innenraumtemperatur kann eine Temperatur verstanden werden, die innerhalb des Innenraums vorliegt und/oder messbar ist. Vorteilhaft können Einflüsse der Innentemperatur auf den Geruchssinn des Nutzers berücksichtigt, insbesondere kompensiert, insbesondere bestmöglich kompensiert werden.
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 5 durchgeführt. Vorteilhaft kann der Einstellzustand zum Realisieren einer Vorsteuerung und/oder Störgrößenaufschaltung eines entsprechenden Regelkreises zum Steuern einer Geruchsstoffkonzentration in dem Innenraum verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich kann in Abhängigkeit des Einstellzustandes eine Führungsgröße und/oder Steuergröße einer entsprechenden Steuerkette zum Steuern der Geruchsstoffkonzentration verwendet werden. Es wurde erkannt, dass der Einstellzustand der Klimatisierungsvorrichtung die Wahrnehmbarkeit des von der Beduftungsvorrichtung abgegebenen Duftstoffes beeinflusst. Vorteilhaft können diese Einflüsse mittels der Berücksichtigung des Einstellzustandes kompensiert, zumindest bestmöglich kompensiert werden.
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 6 durchgeführt. Vorteilhaft kann durch ein einfaches Abprüfen, ob der Parameter die Bedingung erfüllt, die Schaltzeitspanne angepasst werden. Die Bedingung kann dabei so ausgelegt sein, dass diese einen Geruchssinn des Nutzers abbildet. Beispielsweise kann die Bedingung so ausgelegt sein, dass, falls diese erfüllt ist, von einem besonders guten Wahrnehmen des Duftstoffes und, falls diese nicht erfüllt ist, von einem eher schlechteren Wahrnehmen des Geruchsstoffes ausgegangen werden kann. Vorteilhaft kann dementsprechend die Schaltzeitspanne so angepasst werden, dass das entsprechend bessere beziehungsweise schlechtere Geruchsvermögen kompensiert wird. Um ein intensiveres Geruchserlebnis zu ermöglichen, können die Schaltzeitspannen verkürzt werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Intensität einer Abgabe des Duftstoffes erhöht werden.
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 7 durchgeführt. Vorteilhaft gibt die Innentemperatur zu dem Beginn des Fahrzyklus des Kraftfahrzeugs einen Aufschluss darüber, wie gut das Wahrnehmen des Geruchsstoffes seitens des Nutzers funktionieren wird. Vorteilhaft wirkt die anfängliche Innentemperatur nach, so dass vorteilhaft auf diese abgestellt das Einstellen der zumindest einen Schaltzeitspanne erfolgen kann.
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 8 durchgeführt. Es wurde herausgefunden, dass mit zunehmend größerer Gebläsestufe die Möglichkeit zur Wahrnehmung des Duftstoffes seitens des Nutzers absinkt und umgekehrt. Vorteilhaft kann zum Kompensieren mit zunehmender Gebläsestufe eine Verringerung der zumindest einen Schaltzeitspanne erfolgen.
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens wird gemäß Anspruch 9 durchgeführt. Ferner wurde herausgefunden, dass die Fähigkeit zum Wahrnehmen des Geruchsstoffes seitens des Nutzers bei sehr geringen und sehr hohen Temperaturen nachlässt und bei mittleren Temperaturen ein Maximum erreicht. Vorteilhaft kann mittels des weiteren Intervalls und/oder Schwellwerts eine Kompensation dieses Phänomens erfolgen, so dass trotz unterschiedlicher Innentemperaturen eine gleichmäßige Wahrnehmung des Geruchsstoffes möglich ist.
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Die Aufgabe ist außerdem durch ein Kraftfahrzeug mit einer Beduftungsvorrichtung gelöst. Das Kraftfahrzeug ist eingerichtet, ausgelegt und/oder konstruiert zum Durchführen eines vorab beschriebenen Verfahrens und/oder ist dazu mit einer Software ausgerüstet. Es ergeben sich die vorab beschriebenen Vorteile.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines eine Beduftungsvorrichtung aufweisenden Kraftfahrzeugs;
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2 ein Diagramm eines Geruchsempfindens über einer Temperatur;
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3 ein weiteres Diagramm eines Geruchsempfindens über einem Einstellzustand einer Klimatisierungsvorrichtung des in 1 gezeigten Kraftfahrzeugs;
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4 ein weiteres Diagramm des Geruchsempfindens über einer Intensität eines abgegebenen Geruchsstoffes;
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5 ein weiteres Diagramm des Geruchsempfindens über einer Intervalllänge einer Taktung der in 1 gezeigten Beduftungsvorrichtung; und
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6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Steuerung der Beduftungsvorrichtung des in 1 gezeigten Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs 1. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Beduftungsvorrichtung 3 auf, mittels der ein Innenraum 5 mit einem Duftstoff 15 beaufschlagbar ist. Vorteilhaft kann der Duftsstoff 15 von einem Nutzer 29 des Kraftfahrzeugs 1 wahrgenommen werden. Bevorzugt liegt eine Konzentration des Duftstoffes 15 dabei so hoch, dass der Nutzer den Duftstoff 15 zwar noch wahrnimmt, jedoch nicht bewusst erkennt, dass der Duftstoff 15 vorhanden ist. vorteilhaft kann dadurch insbesondere ein Wohlbefinden des Nutzers 29 innerhalb Innenraums 5 des Kraftfahrzeugs 1 gesteigert werden.
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Die Beduftungsvorrichtung 3 wird mittels einer Steuervorrichtung 33 gesteuert. Dies erfolgt getaktet, wobei die Beduftungsvorrichtung 3 während einer Anschaltzeitspanne 9 angeschaltet und während einer Ausschaltzeitspanne 11 ausgeschaltet oder zumindest bezüglich einer Abgabe des Duftstoffes 15 gedrosselt ist. Gemäß einer bevorzugten Alternative erfolgt anstelle des Einschaltens und Ausschaltens der Beduftungsvorrichtung 3 eine Steuerung einer Abgabemenge des Duftstoffes 15.
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Zur Steuerung der Anschaltzeitspanne 9 und der Ausschaltzeitspanne 11 empfängt die Beduftungsvorrichtung 3 den Innenraum 5 beschreibende Sensorsignale beziehungsweise verarbeitet einen entsprechenden Parameter 7. Gemäß des in 1 gezeigten Ausführungsbeispiels ist zur Ermittlung des Parameters 7 die Beduftungsvorrichtung 3 zwei Sensorvorrichtungen 31 und einer Mensch-Maschine-Schnittstelle 27 des Kraftfahrzeugs 1 nachgeschaltet. Mittels einer der Sensorvorrichtungen 31 kann eine Außentemperatur 17, die in einer Umgebung des Kraftfahrzeuges 1 vorliegt, gemessen und an die Steuervorrichtung 33 weitergeleitet werden. Mittels der anderen der Steuervorrichtungen Sensorvorrichtungen 31 kann eine Innentemperatur 19 ermittelt beziehungsweise gemessen und entsprechend an die Steuervorrichtung 33 weitergeleitet werden. Die Innentemperatur 19 ist diejenige Temperatur, die in dem Innenraum 5 an einer Messstelle messbar ist. Bei dem Parameter 7 kann es sich also um einen Mehrgrößenparameter handeln, der insbesondere die Außentemperatur 17, die Innentemperatur 19 und einen Einstellzustand 21 der Mensch-Maschine-Schnittstelle 27 aufweist.
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Die Mensch-Maschine-Schnittstelle 27 dient zum Bedienen des Kraftfahrzeugs 1, insbesondere zum Einstellen einer Klimatisierungsvorrichtung 23 zum Klimatisieren des Innenraums 5 des Kraftfahrzeugs 1. Insbesondere kann unter dem Einstellzustand 21 der Klimatisierungsvorrichtung 23 eine Gebläsestufe verstanden werden, also insbesondere eine in den Innenraum 5 eingeblasene Luftmasse pro Zeiteinheit.
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2 zeigt ein Schaubild einer Duftwahrnehmung des Duftstoffes 15, insbesondere durch den Nutzer 29 des Kraftfahrzeugs 1 über einer Temperatur. Dabei ist die Duftwahrnehmung von schwach zu stark auf einer y-Achse 37 aufgetragen. Auf einer x-Achse 35 ist eine Temperatur in Grad Celsius, insbesondere die Innentemperatur 19, aufgetragen. Die Temperatur ist beispielhaft zwischen –20°C und +40°C aufgetragen. In dem Schaubild der 2 ist zu erkennen, dass bei einer sehr niedrigen Temperatur, beispielsweise –20°C und vergleichsweise hohen Temperatur, beispielsweise 40°C, die Duftwahrnehmung vergleichsweise gering ist, wobei diese im Bereich zwischen 10°C und 20°C ein Maximum erreicht. In dem in 2 gezeigten Schaubild sind insgesamt drei Graphen, nämlich ein erster Graph 39, ein zweiter Graph 41 und ein dritter Graph 43 eingezeichnet. Der erste Graph 39 symbolisiert eine vergleichsweise schlechte Duftwahrnehmung, wobei der zweite Graph 41 eine mittlere beziehungsweise normale Duftwahrnehmung und der dritte Graph 43 eine sehr gute Duftwahrnehmung symbolisiert. Der erste Graph 39 kann also einem Nutzer 29 entsprechen, der Gerüche vergleichsweise schlecht wahrnehmen kann, wobei der dritte Graph 43 einem anderen Nutzer 29 entsprechen kann, der über eine sehr empfindliche beziehungsweise sensible Nase verfügt, also Düfte und/oder Gerüche sehr gut wahrnehmen kann.
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3 zeigt ein weiteres Schaubild der Duftwahrnehmung von schwach bis stark, aufgetragen auf einer y-Achse 37 über dem Einstellzustand 21 der in 1 gezeigten Klimatisierungsvorrichtung 23 des Kraftfahrzeugs 1. Insbesondere kann es sich bei dem Einstellzustand 21 um eine Gebläsestufe handeln, die auf einer x-Achse 35 des Schaubildes der 3 aufgetragen ist. Insbesondere kann es sich um Gebläsestufen zwischen 0 und 5 handeln. Die Graphen 39–43 entsprechen den in 2 gezeigten Graphen. Es ist zu erkennen, dass mit zunehmender Gebläsestufe die Fähigkeit zur Duftwahrnehmung abnimmt. Insbesondere kann dies anhand einer Geraden, wie in 3 erkennbar, angenähert werden.
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4 zeigt ein weiteres Schaubild der Duftwahrnehmung, analog der 2 und 3, aufgetragen auf einer y-Achse 37 über einer Intensität einer Abgabe des Duftstoffes 15 mittels der Beduftungsvorrichtung 3. Unter der Intensität der Abgabe, die in 4 auf der x-Achse 35 aufgetragen ist, kann verstanden werden, dass eine Konzentration des Duftstoffes 15 stärker beziehungsweise weniger stark angehoben wird, also viel beziehungsweise wenig des Duftstoffes 15 in den Innenraum 5 mittels der Beduftungsvorrichtung 3 eingebracht wird. Mittels eines ersten Graphes 39 ist in 4 zu erkennen, dass die Duftwahrnehmung mit zunehmender Intensität ansteigt.
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5 zeigt ein weiteres Schaubild der in den 2–4 auf einer y-Achse 37 aufgetragenen Duftwahrnehmung über einer Taktung der Beduftungsvorrichtung 3. Die Taktung der Beduftungsvorrichtung 3 ist in 5 auf einer x-Achse 35 aufgetragen, wobei links vergleichsweise kurze Anschaltzeitspannen 9 und/oder Ausschaltzeitspannen 11 und rechts vergleichsweise lange Anschaltzeitspannen 9 und/oder Ausschaltzeitspannen 11 aufgetragen sind. Es ist in 5 zu erkennen, dass, insbesondere aufgrund eines phasischen Verhaltens des menschlichen Geruchssinns, mit länger werdender Taktung die Duftwahrnehmung abnimmt.
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Anhand der 4 und 5 ist zu erkennen, dass nicht nur die Intensität des Duftstoffes 15, sondern vorteilhaft auch die Taktung einen erheblichen Einfluss auf die Duftwahrnehmung durch den Nutzer 29 hat. Vorteilhaft wird dieser Effekt erfindungsgemäß dazu ausgenutzt, die Taktung in Abhängigkeit der Parameter 7 dann zu verkürzen, wenn anhand der Parameter 7 eine verringerte Duftwahrnehmung zu erwarten ist, also im Beispiel der 2 vergleichsweise niedrige oder hohe Innentemperaturen 19 vorliegen, im Beispiel der 3 eine vergleichsweise hohe Gebläsestufe angewählt ist und/oder insbesondere entsprechend der 4 eine vergleichsweise geringe Intensität der Abgabe des Duftstoffes 15 zu erwarten ist.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Steuerung der in 1 gezeigten Beduftungsvorrichtung 3 zum Beduften des Innenraums 5 des Kraftfahrzeugs 1.
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In einem ersten Schritt 45 wird der Parameter 7, insbesondere die Außentemperatur 17, die Innentemperatur 19 und/oder der Einstellzustand 21 der Klimatisierungsvorrichtung 23 ermittelt.
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Der im ersten Schritt 45 ermittelte Parameter 7 wird einer Bedingung 25 zugeführt, wobei geprüft wird, ob diese erfüllt ist. Falls dies nicht der Fall ist, wird in den ersten Schritt 45 zurückverzweigt. Falls die Bedingung 25, bei der es sich um eine Mehrfachbedingung handeln kann, erfüllt ist, wird in den zweiten Schritt 47 verzweigt. Bei dem zweiten Schritt 47 erfolgt eine Variation der Anschaltzeitspanne 9 und/oder der Ausschaltzeitspanne 11 Dadurch kann vorteilhaft ein Einfluss des Parameters 7, insbesondere ein sich ändernder Einfluss des Parameters 7, auf die Duftwahrnehmung des Nutzers 29 ausgeglichen und/oder kompensiert und/oder zumindest reduziert werden.
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Die Bedingung
25 weist insbesondere einen in
2 gezeigten Schwellwert
13 für die Innentemperatur
19 auf. Insbesondere kann geprüft werden, ob der Schwellwert
13 überschritten ist oder nicht und daran angepasst die Anschaltzeitspanne
9 oder die Ausschaltzeitspanne
11 variiert werden. alternativ oder zusätzlich können zwei der in
2 gezeigten Schwellwerte
13 verwendet werden. Dabei hängen die zwei Schwellwert
13 für die Innentemperatur
19 von weiteren Schwellwerten beziehungsweise Intervallen der Außentemperatur
17 ab. Anhand der untenstehenden Tabelle werden diese Zusammenhänge im Folgenden näher erläutert:
Tabelle 1
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Wie in Tabelle 1 zu erkennen, weist die Bedingung 25 für die Außentemperatur 17 insgesamt fünf Intervalle auf, ein erstes offenes Intervall < –10°C, ein zweites Intervall zwischen –10°C und 0°C, ein drittes Intervall zwischen 0°C und 15°C, ein viertes Intervall zwischen 15°C und 30°C und ein fünftes offenes Intervall > 30°C. Abhängig von dieser ersten Teilbedingung der Bedingung 25 wird einer der Schwellwerte 13, die in 2 dargestellt sind, der Innentemperatur 19 abgeprüft. Dabei handelt es sich um die Innentemperatur 19 bei einem Start des Kraftfahrzeugs 1 beziehungsweise zu einem Beginn eines Fahrzyklus des Kraftfahrzeugs 1. Als weitere Teilbedingung wird die Gebläsestufe des Einstellzustandes 21 zwischen 0 und 7 abgeprüft. Für die ersten drei Intervalle der Außentemperatur 17 spielt der Einstellzustand 21 keine Rolle.
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Außerdem ist in Tabelle 1 eine an der Mensch-Maschine-Schnittstelle 27 mittels des Nutzers 29 in Form eines Bedienerwunsches 49 eingebbare Stufen 1 bis 4 („low”, „medium”, „high” „tbd”) eingezeichnet. In Tabelle 1 ist die Anschaltzeitspanne 9 mittels der Kleinbuchstaben ”an” und die Ausschaltzeitspanne 11 mittels der Kleinbuchstaben ”aus” gekennzeichnet. Es ist zu erkennen, dass abhängig von der Bedingung 25 und des Bedienerwunsches 49 die Taktung der Beduftungsvorrichtung 3 zwischen 0,5 min. und 5 min. für die Ausschaltzeitspanne 11 und zwischen 2 min. und 5 min. für die Anschaltzeitspanne 9 eingestellt wird. Außerdem wird davon abhängig eine Duftstufe zwischen 1 und 3 eingestellt. Unter einer Duftstufe kann die Intensität beziehungsweise die Abgabemenge des Duftstoffes 15 pro Zeiteinheit verstanden werden, beispielsweise steuerbar durch eine Gebläsestufe der Beduftungsvorrichtung 3, die dazu selbst über ein Gebläse verfügen kann. Die Tabelle 1 stellt dabei einen Entscheidungsbaum der Bedingung 25 zum Wählen der Taktung der Beduftungsvorrichtung 3 und der Duftstufe zur Verfügung.
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Vorteilhaft können die Phänomene, dass die Duftwahrnehmung bei niedrigen beziehungsweise hohen Temperaturen sinkt und diese bei einer hohen Gebläsestufe erschwert ist, mittels der Variation der Taktung und das Steuern der Duftstufe kompensiert werden. Die Abhängigkeit der Duftwahrnehmung von der Temperatur des Duftstoffes 15 selbst kann vorteilhaft mittels der Innenraumtemperatur 19 beim Start des Kraftfahrzeugs 1 berücksichtigt werden. Insbesondere kann dadurch ein Temperatureinfluss auf die Abgabemenge beziehungsweise Intensität kompensiert werden.
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Es wurde erkannt, dass die Duftwahrnehmung steigt, je kürzer die Taktung, also die Anschaltzeitspanne 9 und/oder Ausschaltzeitspanne 11 und je höher die Intensität der Abgabe des Duftstoffes 15 ist. Vorteilhaft kann dies als Steuer- beziehungsweise Stellgröße zum Kompensieren der vorab beschriebenen Phänomene ausgenutzt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Intensität der Abgabe des Duftstoffes 15 mittels einer Ansteuerung einer in den Figuren nicht näher gezeigten Gebläsevorrichtung der Beduftungsvorrichtung 3 erfolgen. Dabei ist die Intensität, also die Anzahl der abgegebenen Duftmoleküle pro Zeiteinheit umso größer, je höher eine Gebläsestärke der Gebläsevorrichtung der Beduftungsvorrichtung 3 eingestellt wird.
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Vorteilhaft kann eine automatische Regelung und/oder Steuerung der Duftintensität und der Taktung entsprechend von Witterungs- und/oder Klimatisierungsbedingungen, die insbesondere mittels des Parameters 7 messbar und/oder beschreibbar sind, erfolgen. Der Nutzer 29 kann vorteilhaft zwischen mehreren Stufen der Beduftung, insbesondere den Duftstufen zwischen 0 und 3 wählen und entsprechend der ausgewählten Stärke wird die Intensität der Beduftung und die Taktung in Abhängigkeit der Umgebungs- und Fahrzeugbedingungen, insbesondere dem Parameter 7, insbesondere der Außentemperatur 17, der Innentemperatur 19, der Innentemperatur 19 beim Start des Kraftfahrzeugs 1 und/oder dem Einstellzustand 21 der Klimatisierungsvorrichtung 23 geregelt und/oder gesteuert. Vorteilhaft kann eine Steigerung einer Kundenzufriedenheit des Nutzers 29 erfolgen, da der Nutzer 29 die Beduftung immer entsprechend der ausgewählten Stärke wahrnimmt und es vorteilhaft zu keinen großen Wahrnehmungsschwankungen kommt. Vorteilhaft kann eine besonders komfortable Beduftung erfolgen, wobei eine Steuerung beziehungsweise eine Variation, also eine Verlängerung und/oder eine Verkürzung der Anschaltzeitspanne 9 und/oder der Ausschaltzeitspanne 11 erfolgt, wobei Betriebsintensitätsstufen in Abhängigkeit des Parameters 7, insbesondere der Temperaturen 17, 19 und des von dem Bedienerwunsch 49 abhängigen Einstellzustandes 21 der Klimatisierungsvorrichtung 23, wählbar und/oder automatisch steuerbar sind.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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