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Die Erfindung betrifft einen Wirkeinsatz für Lebensmittel verarbeitende Geräte, die eine Arbeitsschüssel und eine, um eine Rotationsachse rotierend angetriebene Aufnahme für den Wirkeinsatz aufweisen, der derart ausgebildet ist, dass der rotierende Wirkeinsatz in der Arbeitsschüssel befindliche Lebensmittel zu be- und/oder verarbeiten vermag, wobei der Wirkeinsatz einen mit der Aufnahme verbindbaren oder verbundenen Tragkörper und zumindest ein, an dem Tragkörper gelagertes und infolge der durch die Be- und/oder Verarbeitung bewegliches Werkzeug aufweist, das gegen die Kraft eines Rückstellmittels von einer Ruheposition in eine Arbeitsposition verlagerbar ist.
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Die erfindungsgemäßen Wirkeinsätze werden für Lebensmittel verarbeitende Geräte verwendet, bei denen zum Beispiel Obst oder Gemüse in einer Arbeitsschüssel geschnitten werden. So sind als Werkzeug ein oder mehrere Schneidmesser vorgesehen, die an einem zylindrischen Tragkörper angeordnet sind und sich mit dem Tragkörper um eine Rotationsachse herumdrehen. Meist aber nicht notwendigerweise ist auf der Arbeitsschüssel ein Deckel angeordnet, der eine Antriebseinheit beinhaltet, die wiederum die rotierend angetriebene Aufnahme aufweist, in die der Wirkeinsatz des die Lebensmittel verarbeitenden Gerätes eingesetzt werden kann.
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Diese Aufnahme ist im Wesentlichen eine Art Futter, das mit dem Wirkeinsatz verbunden sein kann. Über einen Handkurbelantrieb, einem Brummkreiselantrieb oder ein Seilzugantrieb oder ähnliche Antriebsvorrichtungen kann dann der Wirkeinsatz in Rotation gebracht werden, so dass die in der Arbeitsschüssel befindlichen Lebensmittel geschnitten werden.
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Die bekannten Vorrichtungen zum Schneiden von Lebensmitteln haben den Nachteil, dass sie insbesondere bei harten Lebensmitteln, etwa in Form von Zwiebeln oder Kartoffeln ein vergleichsweise großes Anfangsdrehmoment aufgebracht werden muss, um die großformatigen, harten Stücke in leichter zu verarbeitende, kleinere Stücke zu zerlegen. Um dies zu vermeiden, sind Vorrichtungen entwickelt worden, bei denen sich die Messer in Abhängigkeit vom Drehmoment, das als Reaktion auf das von Außen aufgebrachte Antriebsmoment entsteht, in Arbeitsposition bringen. Eine solche Vorrichtung ist in der
US 2009/0090254 A1 beschrieben.
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Bei der bekannten Vorrichtung übereinander mehrere Messer angeordnet, die relativ zueinander verdrehbar sind und um eine gemeinsame Rotationsachse herum angetrieben werden. In Ruheposition sind die Messer in einer Winkelstellung übereinander deckungsgleich. Zwei der Messer sind allerdings drehbar gegen eine Rückstellkraft auf dem Antriebszylinder gelagert, so dass in Folge des Anfangsdrehmomentes diese Messer zunächst nachgeben können, bis sie einen ersten Anschlag erreicht haben, an dem sie dann ebenfalls drehangetrieben sind. Auf diese Weise kann das zu Beginn der Bearbeitung anliegende Drehmoment abgesenkt werden, da nicht alle Messer sofort schneidend mit dem Schneidgut in Eingriff kommen.
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Der Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht allerdings darin, dass trotz der drehbar gelagerten Messer von einem vergleichsweise kleinen Drehwinkel alle Messer mit dem Schneidgut in Eingriff kommen und somit das Gesamtdrehmoment aufgebracht werden muss. Eine längere Schneidbewegung bzw. ein nur teilweises Verarbeiten der Lebensmittel ist mit dieser Vorrichtung nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Wirkeinsatz für Lebensmittel verarbeitende Geräte und ein solches Gerät zu schaffen, bei denen das anfängliche Drehmoment des Verarbeitungsprozesses reduziert ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass das Werkzeug um eine zur Rotationsachse in einem Winkelverlaufende Schwenkachse schwenkbar am Tragkörper in einem Schwenklager gelagert ist und in der Ruheposition nach innen in Richtung des Tragkörpers geschwenkt sowie in Arbeitsposition radial nach außen von dem Tragkörper weggeschwenkt ist. Alternativ zur schwenkbaren Anordnung an dem Tragkörper kann das Werkzeug auch teleskopartig ausgebildet sein, wobei es dann gegen die Kraft einer Rückstellfeder von einer eingezogenen Ruheposition in eine ausgezogene Arbeitsposition verlagerbar ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Wirkeinsatzes sind nun die Messer klappbar am Tragelement angeordnet. Dieses Tragelement ist üblicherweise zylindrisch geformt und um die mittig im Gerät zum Verarbeiten von Lebensmitteln angeordnete Rotationsachse herum angeordnet. Das zylindrische Tragelement ist also konzentrisch zur Rotationsachse, die Werkzeuge sind dann schwenkbar in entsprechenden Schwenklagern am zylindrischen Gehäuse des Tragelementes angeordnet.
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Erfindungsgemäß werden die Werkzeuge durch Rückstellmittel in die Ruheposition gedrängt. Dies bedeutet, dass bei stehendem Einsatz die Werkzeuge in der Ruheposition sind, wobei die Ruheposition bedeutet, dass die Werkzeuge bei einer Ausgestaltung der Erfindung nach unten oder oben geklappt sind und mehr oder weniger an dem Tragelement anliegen. Alternativ kann bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das Werkzeug auch in radiale Richtung ausziehbar ausgestaltet sein, wobei es auch in Ruheposition eine, dann allerdings verringerte Arbeitswirkung aufweisen kann.
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Erst durch die Rotationsbewegung des Wirkeinsatzes werden die Werkzeuge von der Ruheposition nach und nach in die Arbeitsposition verlagert, wobei bevorzugt die durch die Rotation des Wirkeinsatzes auftretenden Fliehkräfte genutzt werden. Hierzu muss die Kraft des Rückstellmittels überwunden werden, so dass die Werkzeuge sich selbsttätig abzusenken vermögen. Das Rückstellmittel kann dabei eine übliche Rückstellfeder sein, die am Schwenklager angeordnet ist, bzw. auf sonstige Weise so mit den Werkzeugen zusammenwirkt, dass sie das Werkzeug in Ruheposition zu ziehen vermag.
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Beispielhafte Rückstellfedern können zum Beispiel Drehfedern sein, die im Schwenklager integriert sind oder Blattfedern, die unterhalb des Werkzeuges angeordnet sind und dieses mit einem federnden Schenkel in Ruheposition rücken. Mit einem gegenüberliegenden Ende stützen sich diese Blattfedern dann am Tragelement ab, so dass die Blattfeder in Arbeitsposition unter Spannung steht.
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Alternativ kann auch ein Gewicht vorgesehen sein, dass das Werkzeug über die Gewichtskraft in Ruheposition bringt. Eine solche Ausgestaltung kann zum Beispiel Werkzeuge aufweisen, die an einem hohlzylindrischen Tragelement angeordnet sind und mit einem Stellhebel in den hohlen Innenraum des Tragelementes hineinragen. Dieser Stellhebel kann über in dem hohlzylindrischen Tragelement angeordnete Gewichte mit einer Rückstellkraft beaufschlagt sein, wobei das Gewicht entweder unmittelbar auf den Stellhebel wirkt oder über eine Seilzuganordnung. Letzteres ermöglicht es auch, dass das Gewicht, obwohl seine Gewichtskraft nach unten gerichtet ist, das freie Ende des Traghebels nach oben zieht, so dass das Werkzeug zum Verfahren in die Ruheposition nach unten abgewinkelt werden kann.
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Unabhängig davon, ob das Werkzeug über eine Rückstellfeder oder ein Rückstellgewicht in Ruheposition gehalten ist, wird erfindungsgemäß nun eine Gegenkraft aufgebaut, die infolge hinreichend hoher Drehzahl auftritt und dafür Sorge trägt, dass das Werkzeug von der Ruheposition in die Arbeitsposition bewegt wird.
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Erfindungsgemäß ist diese Kraft bevorzugt eine Zentrifugalkraft, so dass bei einer hinreichend hohen Drehzahl automatisch die Zentrifugalkraft so groß wird, dass die Rückstellkraft überwunden wird und sich das Werkzeug selbstständig aufstellt. Diese Aufstellbewegung kann dabei sowohl von unten nach oben als auch von oben nach unten gerichtet sein, das heißt, das Werkzeug wird von dem mittig angeordneten und rotierenden Tragelement, an dem es über das Schwenklager gelagert ist, abgewinkelt.
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Die Zentrifugalkraft wird in Folge eines Stellgewichtes erzeugt. Dieses Stellgewicht kann entweder das Gewicht des Werkzeuges selbst sein oder auch ein separates Gewicht, dass außerhalb der Drehachse angeordnet ist und in Folge des Anstandes zur Drehachse die erforderliche Zentrifugalkraft erzeugen kann. Dabei muss das Stellgewicht nicht zwangsläufig an dem Werkzeug befestigt sein, es ist auch möglich, dass das Stellgewicht über Zugmittel mit dem Werkzeug zusammenwirkt. So kann beispielsweise das Stellgewicht an oberen Auslegern angeordnet sein, die sich mit dem Tragelement drehen und längs derer das Stellgewicht verschiebbar sind.
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Ein solches Gewicht ist über ein Zugseil oder anderweitig mit einem tragelementseitigen Ende des Werkzeuges verbunden, wobei die Verbindung derart ausgestaltet ist, dass ein Ziehen an dem Zugelement das Aufstellen des Werkzeuges bewirkt. In gleicher Weise kann ein solcher Ausleger auch unterhalb des Werkzeuges angeordnet sein, wobei hier dann eine Ausführungsform bevorzugt sein wird, bei der der Ausleger unterhalb der Arbeitsschüssel vorgesehen ist.
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Sofern das Stellgewicht fest mit dem Werkzeug verbunden ist, kann dieses, wie bereits erwähnt, entweder das Eigengewicht des Werkzeuges sein, oder auch ein separates Gewicht, dass beispielsweise an dem, dem Schwenklager abgewandten freien Ende des Werkzeuges angeordnet werden kann. In diesem Fall addieren sich Werkzeuggewicht und Eigengewicht des Werkzeuges zu einem Gesamtstellgewicht, dass dann groß genug sein muss, das Aufstellmoment erzeugen zu können.
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Da das Aufstellmoment wiederum von der Zentrifugalkraft erzeugt wird, muss die hierfür notwendige Drehzahl auf das Gewicht abgestimmt sein, wobei das konkrete Gewicht bzw. die konkrete Drehzahl wiederum von der Ausgestaltung der Vorrichtung abhängt. Üblicherweise wird das Gewicht auf Drehzahlen abgestimmt sein, die denen einer üblichen Salatschleuder oder der bekannten Lebensmittel verarbeitenden Geräte entspricht.
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Der Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung ist allerdings nicht auf manuelle Geräte beschränkt, vielmehr kann ein selbsttätig aufstellender Wirkeinsatz auch zur Schonung von Messern und Motorlagern in Verbindung mit motorgetriebenen Vorrichtungen zum Schneiden von Lebensmitteln Verwendung finden.
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Alternativ zu einem zentrifugalkraftgetriebenen Aufstellmechanismus kann auch eine äußere Handhabe Verwendung finden, so dass die Werkzeuge manuell vom Benutzer gestellt werden können. Eine solche Handhabe kann zum Beispiel aus einer Druckstange gebildet sein, die sich durch das hohlzylindrische Tragelement hindurch erstreckt und einen oberen Deckel durchsetzt, so dass der Benutzer von außen die Druckkraft zum Aufstellen der Messer aufbringen kann. Dies hat zwar den Nachteil, dass ein selbsttätiges Aufstellen der Messer nicht mehr möglich ist, bringt jedoch den Vorteil mit sich, dass der Benutzer den Aufstellwinkel der Messer frei wählen kann. Auch hier kann eine Rückstellfeder dafür Sorge tragen, dass bei Entfall der äußeren Druckkraft die Werkzeuge in die Ruheposition verlagert werden.
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Die erfindungsgemäßen Werkzeuge können zum Beispiel Schneidmesser sein. Es sind aber auch alle anderen Arten von Werkzeugen möglich, insbesondere Rühreinsätze oder Knethaken. Erfindungsgemäß kann die Vorrichtung mit nur einem Werkzeug arbeiten, alternativ können je nach Einsatzzweck auch beliebig viele Werkzeuge Anwendung finden. Auch unterschiedliche Werkzeuge können in ein und dergleichen Vorrichtung kombiniert werden.
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Falls mehrere Werkzeuge Verwendung finden, kann eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung unterschiedliche Rückstellkräfte für jedes Werkzeug vorsehen. In Verbindung mit der oben beschriebenen, über die Zentrifugalkraft aufgebrachten Aufstellkraft kann so bei verschiedenen Drehzahlen ein zusätzliches Messer hinzugenommen werden. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Zentrifugalkraft zum Aufstellen eines ersten Messers geringer sein muss, als die Zentrifugalkraft zum Aufstellen eines zweiten oder weiteren Messers. Die erforderlichen Kräfte sind, wie oben bereits beschrieben, von den Drehzahlen, der Rückstellkraft des Rückstellmittels sowie von der Positionierung des Stellgewichtes abhängig.
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Weil die Werkzeuge mit unterschiedlichen Drehzahlen aktiviert werden, muss die Differenz zwischen dem Aufstellmoment und dem Rückstellmoment jeweils zu unterschiedlichen Drehzahlen einen positiven Wert einnehmen. Je nachdem, wie weit die beiden Drehzahlen voneinander entfernt sind, kann dieser Effekt auch genutzt werden, um dauerhaft den Wirkeinsatz mit einem, zwei oder mehr Werkzeugen zu betreiben, da der Benutzer dann über das Einstellen der jeweiligen Drehzahl das Zuschalten des weiteren Werkzeuges manipulieren kann.
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Die Antriebsvorrichtung kann so ausgebildet sein, dass das Einstellen dieser Solldrehzahlen, die zum Hinzufügen weiterer Werkzeuge benötigt werden, vereinfacht ist. So kann beispielsweise die Antriebsvorrichtung in einem Deckel angeordnet sein, der oberhalb der Antriebsschüssel angeordnet werden kann. In diesem Deckel kann dann ein Antriebsgetriebe sein, das eine von außen aufgebrachte Anziehungskraft in eine schnellere Drehbewegung umsetzt. Die Antriebskraft kann in allen Ausführungsformen über ein Seilzug, einen Stößel oder auch einen Schwenkhebel auf das Antriebsgetriebe übertragen werden.
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Zum Erzeugen unterschiedlicher Drehzahlen der Wirkeinheit kann nun das Antriebsgetriebe zum Beispiel als Schaltgetriebe ausgebildet sein, so dass der Benutzer einen Schiebeschalter verscheiden große Zahnräder miteinander in Eingriff bringen kann, wobei bei der üblichen kontinuierlichen Bewegung dann jeweils unterschiedliche Drehzahlen je nach Schaltstellung des Schiebeschalters erzeugt werden. Alternativ kann der Deckel bei etwas aufwendigeren Ausgestaltung auch mit einem Zeiger versehen sein, der die Drehzahl anzeigt, wobei ein darunter angeordnetes, mehrfarbiges Ziffernblatt die verschiedenen Bereiche markieren kann, innerhalb derer die jeweiligen Werkzeuge aktiviert werden.
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Sofern das Werkzeug ein Schneidmesser ist, kann dieses eine beliebige Form aufweisen. Es kann also ein gerades Messer sein, relativ zur Drehebene des Messers abgewinkeltes Messer, ein längs seiner Achse verwundenes Messer oder auch ein gebogenes Messer sein. Bevorzugt ist das Werkzeug so ausgebildet, dass es sich bei Erreichen der Ruheposition an die Außenkontur des Tragelementes anzuschmiegen vermag.
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Hierzu kann entweder ein gerades Messer verwendet werden oder auch ein gebogenes Messer, das dann zum Beispiel in Richtung seines freien Endes nach oben um weniger als 180° gewunden ist, so dass es sich nach dem Hochschwenken an die zylindrische Form des Tragelementes anschmiegen kann. Bei einer solchen Ausgestaltung kann beispielsweise ein zweites Tragmesser verwendet werden, dass sich dann in die entgegengesetzte Richtung aufzustellen vermag, so dass dieses Messer mit dem freien Ende nach unten gerichtet ist. So kann sowohl der obere als auch der untere Bereich der Arbeitsschüssel von dem Werkzeug bestrichen werden.
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Eine besonders sichere Ausgestaltung des Wirkeinsatzes weist ein Tragelement auf, das einen Vorsprung besitzt, der sich von oben nach unten längs der Schneide erstreckt und längs des sich in Ruhestellung befindlichen, messerartigen Werkzeuges verläuft. Dieser stufenartige Vorsprung hat den Vorteil, dass das in Ruheposition hochgeschwenkte Messer dann so angeordnet ist, dass seine Schneide in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vorsprung zum stehen kommt. Damit ist es derart angeordnet, dass der stufenartige Vorsprung die Schneide in Umfangsrichtung abschirmen kann. Auf diese Weise wird das Messer deaktiviert und es ist ausgeschlossen, dass sich ein Benutzer an dem freistehenden, in der Regel recht scharfen Messer schneidet.
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Die Messer können über Schraub- oder Steckverbindungen vor oder hinter dem Schwenklager auswechselbar ausgebildet sein, so dass sich entweder aus Wartungsgründen oder aus Gründen der Modularität des Wirkeinsatzes eine Austauschbarkeit des Werkzeuges ergibt.
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Ferner kann das Gerät zum Zerkleinern von Lebensmitteln so ausgebildet sein, dass es einen Deckel aufweist, der auf die Arbeitsschüssel aufgebracht werden kann. Dieser Deckel weist dann zum Beispiel, nach unten gerichtet, die Aufnahme auf, die futterartig ausgebildet ist und in die der klappbare Wirkeinsatz einsetzbar ist. Im Deckel kann dann die Antriebseinheit, also die Einleitung der manuellen Benutzerkraft oder der Motor und, falls erforderlich, ein Getriebe vorgesehen sein, wobei die Abtriebskraft dieses Getriebes bzw. der Antriebseinheit dann auf die Aufnahme wirkt.
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Der Deckel kann Verriegelungsmittel aufweisen, so dass ein Ablösen des Deckels nur unter Lösen dieser Verriegelungsmittel möglich ist. Eine Ausgestaltung der Erfindung kann dabei so ausgebildet sein, dass das Lösen der Verriegelungselemente nur dann möglich ist, wenn sich die Werkzeuge des Wirkeinsatzes in Ruheposition befinden. Dies ist besonders dann praktisch, wenn die oben beschriebene Sicherheitsvorrichtung vorgesehen ist, die die Schneiden der Messer in Ruheposition deaktivieren.
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Zur praktischen Umsetzung einer solchen Ausgestaltung kann beispielsweise das Schwenklager bzw. das freie Ende des in das Tragelement hineinragenden Werkzeuges mit einer Schubstange versehen sein, die nach oben durch das hohlzylindrische Tragelement durch die Aufnahme in den Deckel geführt ist, wobei das freie Ende mit der Verriegelungsvorrichtung zusammenwirkt. Das Hochklappen der Werkzeuge kann dann ein Herunterziehen dieses freien Endes bewirken, was wiederum ein Lösen der Verriegelungselemente bewirkt.
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Der oben beschriebene Sicherheitsmechanismus über die Verriegelung in Abhängigkeit der Stellung der Werkzeuge kann von den Rückstellfedern angetrieben sein. Dies hat allerdings den Nachteil, dass die Rückstellfeder eine entsprechend hohe Federkraft aufweisen muss, um mit hinreichender Sicherheit den Verriegelungsmechanismus zusätzlich antreiben zu können.
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Alternativ oder zusätzlich zu diesem Federmechanismus kann auch noch eine weitere Handhabe in Form eines Druckelementes vorgesehen sein, die die Rückstellfeder in diesem Fall unterstützt. Dies bedeutet, dass der Benutzer von oben zum Beispiel über einen Druckknopf oder eine Druckstange eine Druckkraft auf den Wirkeinsatz übertragen kann, der die Werkzeuge dann in Ruheposition unter Entriegelung des Sicherheitsmechanismus bringt.
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So kann beispielsweise die Rückstellfeder ausreichend dimensioniert sein, um das sich fast in Ruhestellung befindliche Werkzeug außerhalb desjenigen Bereiches der Arbeitsschüssel zu bewegen, in dem sich das Lebensmittel befindet, doch kann es möglich sein, dass die Federkraft nicht ausreicht, um die letzten Winkelgerade des Werkzeuges zu überwinden, so dass dieses dann vollständig in die Ruheposition verfahren wird. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Ver- oder Entriegelung ein Rastmittel aufweist oder wenn vergleichsweise hohe Reibkräfte überwunden werden müssen. Diese Letzten wenigen Winkelgerade, die dann das endgültige Anstellen des Werkzeuges an das Tragelement und gleichzeitig das Entriegeln des Deckels von der Arbeitsschüssel bewirken, kann dann über den zusätzlichen Druckknopf bzw. das zusätzliche Druckelement aufgebracht werden.
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Alternativ sind natürlich auch alle anderen Formen von Verriegelung möglich, auch Verriegelungen, die nicht mit dem Klappmechanismus der Werkzeuge zusammenwirken.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
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In den Zeichnungen zeigt:
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1 ein erfindungsgemäßes Gerät zum Schneiden von Lebensmitteln mit einem klappbaren Wirkeinsatz, der sich in Ruheposition befindet,
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2 den Wirkeinsatz des 1 dargestellten Gerätes in einer Seitenansicht, wobei sich der Wirkeinsatz in Ruheposition befindet,
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3 den Wirkeinsatz aus 2 in einer dreidimensionalen Detailansicht
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4 den Wirkeinsatz aus den 2 und 3 in einer Ansicht von oben und
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5 den Schnitt längs der Linie A-A in 4.
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In 1 ist ein Lebensmittel verarbeitendes Gerät mit einem erfindungsgemäßen Wirkeinsatz dargestellt. Das Lebensmittel verarbeitende Gerät weist eine Arbeitsschüssel 4 auf, die im oberen Bereich mit einem Deckel versehen ist, der die Arbeitsschüssel 4 zu einem geschlossenen Behälter abschließt.
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Innerhalb der Arbeitsschüssel 4 ist ein hier klappbar ausgebildeter Wirkeinsatz nach der Erfindung angeordnet. Dieser Wirkeinsatz besteht aus einem Tragkörper 1, der um eine Rotationsachse R drehbar ist. Im oberen Bereich weist der Wirkeinsatz eine futterartige Anschlussmöglichkeit für eine Antriebsvorrichtung auf, die hierin den Deckel integriert ist und nach der Art eines Brummkreiselantriebes ausgebildet ist. Alternativ zum hier dargestellten Antrieb können auch alle anderen denkbaren Antriebsvorrichtungen, die den Wirkeinsatz um die Rotationsachse R in Rotation versetzen können, vorgesehen sein, wobei die Erfindung nicht nur in Verbindung mit manuellen Antrieben sondern auch mit elektromotorischen Antrieben realisierbar und sinnvoll ist.
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Der Wirkeinsatz weist am Tragkörper 1 mehrere, radial nach außen abstehende Wirkvorrichtungen auf. Dies sind im unteren und oberen Bereich angeordnete Leitprofile, die die Lebensmittelmasse, nachdem ein gewisser Zerkleinerungsgrad erreicht wurde, miteinander vermengen und sicherstellen, dass sich ein einheitliches Verarbeitungsergebnis ergibt. Am Tragkörper 1 ist das Werkzeug 2 schwenkbar gelagert, das hier als Messer ausgebildet ist. Das Werkzeug 2 ist um eine Schwenkachse S schwenkbar bzw. klappbar, die hier rechtwinklig zu der Rotationsachse und zur Zeichnungsebene angeordnet ist.
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In den 2 bis 5 ist der Wirkeinsatz des Lebensmittel verarbeitenden Gerätes aus 1 in Detailansichten als Einzelteildarstellung gezeigt. Wie aus 2 ersichtlich, ist das Werkzeug 2 in Form eines Messers schwenkbar um die Schwenkachse S klappbar und hierzu in einem entsprechenden Schwenklager des Tragkörpers 1 gelagert. Zu erkennen sind neben dem Werkzeug 2 weitere, seitlich radial nach außen gerichtete Wirkelemente, hier im linken unteren Bereich und dem rechten oberen Bereich jeweils Leitschaufeln, die die zerkleinerte Lebensmittelmasse im oberen Deckel bzw. unteren Boden strömungstechnisch ablenken bzw. von diesen Bauteilen abstreifen. Ferner ist im unteren Bereich ein feststehendes Messer angeordnet, mit dem hier ein erster Schnittvorgang durchgeführt werden kann.
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Damit insbesondere bei harten Schneidgütern, beispielsweise Zwiebeln oder Kartoffeln, die zum Schneiden der ersten Stücke notwendigen Kräfte nicht zu groß werden, ist das Werkzeug 2 hier klappbar ausgebildet, so dass es zunächst noch nicht aktiviert ist. Bei geringer Drehzahl kann nun über das untere, feststehende Messer eine erste Vorzerkleinerung vorgenommen werden, bis dann das von der Lebensmittelmasse erzeugte Reaktionsdrehmoment so weit reduziert ist, dass der Benutzer über den Antrieb die Drehzahl des Wirkeinsatzes vergrößern kann.
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Durch die erhöhte Drehzahl treten dann Zentrifugalkräfte auf, die auch auf das als Messer ausgebildete Werkzeug 2 wirken. Da dieses gegen die Kraft einer Rückstellfeder 3 schwenkbar am Tragkörper 1 gelagert ist, wird das Messer zunächst in seiner Ruheposition A verharren, bis die Zentrifugalkräfte so groß werden, dass das hierdurch erzeugte Klappmoment größer ist als das Rückstellmoment, das durch die Rückstellfeder 3 verursacht wird.
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Die Rückstellfeder 3 ist in 3 als Blattfeder dargestellt, die mit einem freien Ende am Werkzeug 2 befestigt ist, während sie sich mit dem gegenüberliegenden freien Ende an der Außenseite des Tragkörpers 1 abstützt.
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In den 4 und 5 ist der in der in den 2 und 3 dargestellte Wirkeinsatz in einer Ansicht von oben bzw. – in 5 – in einer Schnittansicht gemäß der Linie A-A in 4 zu sehen.
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Die Erfindung wurde in den Figuren als klappbarer Wirkeinsatz anhand eines einzelnen, schwenkbaren Messers dargestellt. Sie ist allerdings auf diese Ausführungsform nicht beschränkt, vielmehr kann die Erfindung auch teleskopartig nach außen mit sich erweiternden Werkzeugen eingesetzt werden.
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Ferner können alle Arten von Werkzeugen in jeder beliebigen Form und Anzahl Verwendung finden. Wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die Tatsache, dass durch die auftretenden Zentrifugalkräfte oder durch eine externe Betätigungskraft ein Werkzeug von Innen nach Außen von einer Ruheposition in die Arbeitsposition verlagert wird. Bevorzugt werden hierzu Zentrifugalkräfte genutzt, die durch die ohnehin vorhandenen Drehzahlen des Wirkeinsatzes auftreten und somit keine zusätzliche Betätigungsvorrichtung erfordern.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragkörper
- 2
- Werkzeug
- 3
- Rückstellfeder
- 4
- Arbeitsschüssel
- R
- Rotationsachse des Wirkeinsatzes
- S
- Schwenkachse des Werkzeuges
- A
- Ruheposition des Werkzeuges
- B
- Arbeitsposition des Werkzeuges
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0090254 A1 [0004]