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Die vorliegende Erfindung betrifft eine zum Einsatz in einem Fahrzeug, insbesondere einem Flugzeug geeignete Liege- oder Sitzvorrichtung.
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Moderne Langstreckenverkehrsflugzeuge sind üblicherweise mit Crew-Ruheräumen ausgestattet, in die sich die Crew-Mitglieder während des Fluges zurückziehen können. In diesen Crew-Ruheräumen werden Betten bereitgehalten, bei denen eine Liegefläche durch eine Matratze aus Latex oder Schaumstoff gebildet wird, die auf einem entsprechenden geeigneten Untergestell gelagert ist. Derartige Betten weisen ein relativ hohes Gewicht auf. Ferner ist es aufgrund der Tatsache, dass die Matratzen von vielen verschiedenen Personen benutzt werden müssen, nicht möglich, die Gebrauchseigenschaften und insbesondere die Härte der Matratzen an das Komfortempfinden einzelner Nutzer anzupassen.
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Aus der
EP 1 207 074 B1 ist ein zum Einsatz in einem Flugzeug geeigneter Passagiersitz mit einer zwischen einer Sitzposition und einer Liegeposition verstellbaren Rückenlehne bekannt. Eine Sitzflächenfederung des Passagiersitzes umfasst drehbar gelagerte Sitzlamellen. Durch eine Drehung der Sitzlamellen kann die Flächensteifigkeit der Sitzfläche in Abhängigkeit der Position der Rückenlehne verändert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Liege- oder Sitzvorrichtung bereitzustellen, die sich durch ein geringes Gewicht und einen hohen Komfort auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch eine Liege- oder Sitzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtung umfasst einen Rahmen sowie eine auf den Rahmen gespannte, eine Liege- oder Sitzfläche der Liege- oder Sitzvorrichtung definierende Bespannung. Der Rahmen kann aus Kunststoff, Metal oder einem anderen geeigneten Material bestehen. Beispielsweise kann der Rahmen durch voll- oder hohlzylindrisch ausgebildete Rohre gebildet werden. Grundsätzlich kann der Rahmen aus durchgängig miteinander verbundenen Rahmenabschnitten bestehen. Alternativ dazu kann der Rahmen jedoch auch nicht direkt miteinander verbundene, beispielsweise einander gegenüberliegende Rahmenabschnitte aufweisen. Wesentlich ist lediglich, dass der Rahmen dazu in der Lage ist, eine Trägerfunktion für die auf den Rahmen zu spannende Bespannung zu erfüllen. Bei der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung kann sich um ein Sitzmöbel, beispielsweise einen Sessel, einen Passagiersitz oder ein Sofa, aber auch um eine Liegemöbel, beispielsweise ein Bett handeln. Wenn die Bespannung auf den Rahmen gespannt ist, wirkt auf die Bespannung eine definierte Vorspannkraft, die der Bespannung die Stabilität verleiht, die erforderlich ist, um eine Nutzung der Bespannung als Liege- oder Sitzfläche zu ermöglichen.
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Die erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtung umfasst ferner eine Spannvorrichtung, die dazu eingerichtet ist, die Vorspannkraft zu variieren, die auf die Bespannung wirkt. Hierzu wirkt die Spannvorrichtung mit dem Rahmen und/oder der Bespannung zusammen. Die Spannvorrichtung kann dazu eingerichtet sein, die auf die Bespannung wirkende Vorspannkraft stufenweise oder kontinuierlich zu variieren. Durch die Variation der auf die Bespannung wirkende Vorspannkraft kann die Härte der durch die Bespannung definierten Liege- oder Sitzfläche gezielt beeinflusst werden. Die erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtung weist somit eine Liege- oder Sitzfläche auf, deren Härte individuell einstellbar ist.
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Die erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtung mit einer durch eine auf einen Rahmen gespannten Bespannung definierten Liege- oder Sitzfläche zeichnet sich durch ein besonders geringes Gewicht aus. Darüber hinaus bietet die Liege- oder Sitzvorrichtung einen hohen Komfort, da jeder Nutzung die Härte der Liege- oder Sitzfläche entsprechend seinen Bedürfnissen individuell einstellen kann.
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Vorzugsweise ist die Spannvorrichtung dazu eingerichtet, zur Variation der Vorspannkraft, die auf die auf den Rahmen gespannte Bespannung wirkt, eine variable Zugkraft auf die Bespannung aufzubringen. Je mehr Zugkraft die Spannvorrichtung auf die Bespannung aufbringt, desto härter wird die durch die Bespannung definierte Liege- oder Sitzfläche. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Härte der von der Bespannung definierten Liege- oder Sitzfläche durch eine Variation der Dimensionen des Rahmens variiert werden. Je größer die Dimensionen des Rahmens durch die Vorspanneinrichtung eingestellt werden, desto größer ist die auf die Bespannung wirkende Vorspannung und desto härter die durch die Bespannung definierte Liege- oder Sitzfläche. Grundsätzlich kann die Spannvorrichtung dazu eingerichtet sein, eine über die gesamte von der Bespannung definierte Liege- oder Sitzfläche konstante Vorspannkraft auf die Bespannung aufzubringen. Die Liege- oder Sitzfläche weist dann über ihre gesamte Fläche eine annähernd konstante Härte auf. Alternativ dazu kann die Spannvorrichtung jedoch auch dazu eingerichtet sein, die Vorspannkraft, die auf die auf den Rahmen gespannte Bespannung wirkt, lokal zu variieren. Eine derartige Ausgestaltung der Spannvorrichtung ermöglicht in vorteilhafter Weise eine lokale Variation der Härte über die Fläche der Liege- oder Sitzfläche. Dadurch kann die erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtung noch besser an die individuellen Anforderungen einzelner Nutzer angepasst werden, beispielsweise kann eine lokale Variation der Härte der Liege- oder Sitzfläche zur Anpassung an eine bevorzugte Schlaf- oder Sitzposition oder das Gewicht eines Nutzers durchgeführt werden.
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Beispielsweise kann die Spannvorrichtung dazu eingerichtet sein, lokal begrenzt eine variable Zugkraft auf die Bespannung aufzubringen, um die Vorspannkraft, die auf die auf den Rahmen gespannte Bespannung wirkt, lokal zu variieren. Die lokale Begrenzung der auf die Bespannung aufgebrachten Zugkraft kann beispielsweise erreicht werden, indem die Zugkraft an einem definierten Punkt oder einem definierten Bereich der Bespannung angreift, während andere Bereiche der Bespannung von der Zugkraft jedoch weniger oder gar nicht beeinflusst werden. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Spannvorrichtung dazu eingerichtet sein die Dimensionen des Rahmen lokal begrenzt zu variieren. Beispielsweise kann lokal begrenzt ein Abstand zwischen zwei einander gegenüberliegenden Rahmenabschnitten variiert werden, um lokal begrenzt die auf die Bespannung wirkende Vorspannkraft zu variieren.
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In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung umfasst die Spannvorrichtung einen mit der Bespannung verbundenen, um eine Drehachse drehbaren Rahmenabschnitt. Der drehbare Rahmenabschnitt kann beispielsweise durch ein voll- oder hohlzylindrisches Rohr gebildet werden, das relativ zu weiteren Abschnitten des Rahmens drehbar gelagert ist. Ferner kann die Spannvorrichtung eine Antriebseinrichtung umfassen, die dazu eingerichtet ist, zur Variation der Vorspannkraft, die auf die auf den Rahmen gespannte Bespannung wirkt, den drehbaren Rahmenabschnitt um die Drehachse zu drehen. Eine Drehung des drehbaren Rahmenabschnitts um die Drehachse in eine erste Drehrichtung bewirkt dann, dass die Bespannung auf den Rahmenabschnitt ”aufgewickelt” und dabei unter eine erhöhte Vorspannung gesetzt wird. Eine Drehung des drehbaren Rahmenabschnitts um die Drehachse in einer der ersten Drehrichtung entgegengesetzten zweiten Drehrichtung bewirkt dagegen, dass die Bespannung von dem drehbaren Rahmenabschnitt ”abgewickelt” und dadurch die auf die Bespannung wirkende Vorspannung reduziert wird.
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Die Antriebseinrichtung kann beispielsweise ein Schneckengetriebe mit einem Schneckenrad umfassen, das automatisch, beispielsweise mittels eines Elektromotors oder dergleichen, oder manuell, beispielsweise mittels einer Handkurbel, gedreht werden kann. Die Drehbewegung des Schneckenrads kann beispielsweise über ein Zahnrad auf den drehbaren Rahmenabschnitt übertragen werden, wobei das Zahnrad beispielsweise im Bereich einer Stirnseite des drehbaren Rahmenabschnitts angeordnet sein kann. Es versteht sich, dass statt eines Schneckengetriebes auch ein anderes Getriebe verwendet werden kann. Vorteilhaft ist jedoch die Verwendung eines selbsthemmenden Getriebes, das den Verzicht auf eine zusätzliche Sicherungseinrichtung zur Sicherung des drehbaren Rahmenabschnitts in einer gewünschten Position ermöglicht.
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Ferner kann die Spannvorrichtung einen an mindestens einem Verbindungspunkt mit der Bespannung verbundenen Seilzug umfassen. Falls gewünscht, kann der Seilzug auch an mehreren Verbindungspunkten mit der Bespannung in Verbindung stehen. Um Reibung zu vermeiden, kann der Seilzug an Umlenkpunkten mit Umlenkrollen ausgestattet sein. Die Spannvorrichtung umfasst vorzugsweise ferner eine Antriebseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, zur Variation der Vorspannkraft, die auf die auf den Rahmen gespannte Bespannung wirkt, eine Zugkraft auf den Seilzug aufzubringen. Die Antriebseinrichtung kann wiederum mit einem automatisch oder manuell betätigbaren, vozugsweise selbsthemmenden Getriebe ausgestattet sein. Grundsätzlich ist es möglich, die Spannvorrichtung mit lediglich einem Seilzug und einer Antriebseinrichtung auszustatten. Falls gewünscht, können jedoch auch mehrere Seilzüge vorgesehen werden, die mit einer oder mehreren Antriebseinrichtung(en) gekoppelt sein können.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Spannvorrichtung einen durch entsprechende Abschnitte des Rahmens gebildeten Kniehebelmechanismus umfassen. Zu diesem Zweck kann ein Rahmenabschnitt, der sich entlang eines Rands der durch die Bespannung definierten Liege- oder Sitzfläche erstreckt, mit einem ersten Gelenk versehen sein. An diesem Gelenk kann ein mit einem zweiten Gelenk versehener Kniehebel angreifen. Eine Antriebseinrichtung der Spannvorrichtung ist vorzugsweise dazu eingerichtet, zur Variation der Vorspannkraft, die auf die auf den Rahmen gespannte Bespannung wirkt, eine Betätigungskraft auf den Kniehebelmechanismus aufzubringen. Die Antriebseinrichtung kann beispielsweise an dem zweiten Gelenk des Kniehebels angreifen. Eine Betätigung des Kniehebelmechanismus bewirkt eine Verschiebung des ersten Gelenks des Rahmenabschnitts und damit eine Variation der Dimensionen des Rahmens. Dadurch wird eine Variation der auf die Bespannung wirkenden Vorspannkraft bewirkt. Falls gewünscht, kann die Liege- oder Sitzvorrichtung mehrere Kniehebelmechanismen und/oder mehrere Antriebseinrichtungen umfassen. Eine derartige Ausgestaltung der Liege- oder Sitzvorrichtung ermöglicht dann eine lokale Variation der auf die Bespannung wirkenden Vorspannkraft. Sollten die Dimensionen der Liegefläche notwendigerweise als unveränderlich definiert sein, kann der Kniehebelmechanismus auch versteckt unterhalb der Bespannung angebracht werden und die Vorspannkraft über ein als Umlenkrolle ausgebildetes Rahmensegment auf die Bespannung wirken lassen.
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Wie bereits erwähnt, kann die Spannvorrichtung der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung lediglich eine Antriebseinrichtung umfassen. Eine mit einer Antriebseinrichtung ausgestattete Spannvorrichtung ist dazu in der Lage, die Bespannung unter eine lokal variierende Vorspannung zu setzen, indem die von der Antriebseinrichtung bereitgestellte Kraft lokal isoliert auf einzelne Bereiche der Bespannung aufgebracht wird. Die von einer Antriebseinrichtung auf die Bespannung an verschiedenen, lokal isolierten Punkten aufgebrachte Vorspannkraft ist jedoch jeweils gleich. Eine noch gezieltere Einstellung der auf die Bespannung wirkende Vorspannkraft ist daher möglich, wenn die Spannvorrichtung eine Mehrzahl von Antriebseinrichtungen umfasst. Die Antriebseinrichtungen können dann großflächig über die gesamte Liege- oder Sitzfläche oder lokal isoliert unterschiedliche Vorspannkräfte auf die Bespannung aufbringen.
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Insbesondere dann, wenn die erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtung in einem Fahrzeug, beispielsweise einem Flugzeug eingesetzt werden soll, ist es vorteilhaft, wenn die Liege- oder Sitzvorrichtung möglichst kleinräumig verstaut werden kann, wenn sie nicht in Gebrauch ist. In einer bevorzugten Ausführungsform der Liege- oder Sitzvorrichtung sind daher zwei einander gegenüberliegende Abschnitte des Rahmens der Liege- oder Sitzvorrichtung teleskopierbar ausgeführt. Eine derart ausgestaltete Liege- oder Sitzvorrichtung hat ein geringes Stauvolumen. Obwohl die Ausgestaltung einer Liege- oder Sitzvorrichtung mit teleskopierbar ausgeführten Rahmenabschnitten hier im Zusammenhang mit einer Liege- oder Sitzvorrichtung beschrieben wird, die eine Spannvorrichtung umfasst, die dazu eingerichtet ist, eine variierende Vorspannkraft auf die auf den Rahmen gespannte Bespannung der Liege- oder Sitzvorrichtung aufzubringen, kann die Liege- oder Sitzvorrichtung auch unabhängig von einer derartigen Spannvorrichtung mit teleskopierbar ausgeführten Rahmenabschnitten ausgestaltet werden. Eine erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtung kann daher auch lediglich einen Rahmen, einen auf den Rahmen gespannte, eine Liege- oder Sitzfläche der Liege- oder Sitzvorrichtung definierende Bespannung um zwei einander gegenüberliegende teleskopierbar ausgeführte Rahmenabschnitte umfassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung umfasst die Bespannung ein Gestrick oder ein Gewebe. Ein Gestrick oder ein Gewebe zeichnet sich durch ein geringes Gewicht, eine hohe Stabilität sowie die Fähigkeit aus, zur Einstellung der Härte der durch die Bespannung definierten Liege- oder Sitzvorrichtung einer variablen Vorspannkraft ausgesetzt zu werden. Die auf die Bespannung aufgebrachte Vorspannung kann in Schussfadenrichtung oder in Kettfadenrichtung gerichtet sein. Ferner kann ein Gestrick oder Gewebe sowohl in Schussfadenrichtung als auch in Kettfadenrichtung vorgespannt werden. Grundsätzlich kann das für die Bespannung der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung eingesetzte Gestrick oder Gewebe aus Fasern aus einem beliebigen geeigneten Material bestehen. Kunstfasern zeichnen sich jedoch durch eine hohe Elastizität aus.
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Ferner kann die Bespannung der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung eine Folie aus einem thermisch isolierenden, dampfdurchlässigen und flüssigkeitsdichten Material umfassen oder aus einer derartigen Folie bestehen. Eine derartige Folie verhindert, dass Feuchtigkeit durch die Bespannung hindurchdringt und auf den Boden bzw. eine unter der Liege- oder Sitzvorrichtung angeordnete weitere Liege- oder Sitzvorrichtung dringt. Die Folie kann beispielsweise aus einem Goretex®-Material oder einem vergleichbaren Material bestehen.
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Vorzugsweise ist die Folie auf eine als Liege- oder Sitzfläche zu nutzende Oberseite der Bespannung aufgebracht. Falls gewünscht oder erforderlich, kann die Folie jedoch auch auf einer der Oberseite der Bespannung gegenüberliegende Unterseite der Bespannung oder sowohl auf die Oberseite als auch auf die Unterseite der Bespannung aufgebracht werden.
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Ein erfindungsgemäßes Liege- oder Sitzvorrichtungssystem umfasst eine oben beschriebene Liege- oder Sitzvorrichtung sowie eine Aufbewahrungseinrichtung zur Aufbewahrung der Liege- oder Sitzvorrichtung, wenn die Liege- oder Sitzvorrichtung nicht genutzt wird. Die Aufbewahrungseinrichtung kann beispielsweise einen Aufnahmeraum umfassen, der in ein in einer Kabine angeordnetes Monument integriert ist. Der Aufnahmeraum kann mittels einer Klappe verschließbar sein.
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Die erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtung ist, ebenso wie das erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtungssystem, besonders vorteilhaft in einem Flugzeug, jedoch auch in anderen Transportmitteln einsetzbar. Beispielsweise kann die Vorrichtung oder das System in einem Crew-Ruheraum zum Einsatz kommen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand der beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert, von denen
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1 eine Liegevorrichtung mit einer auf einen Rahmen gespannten Bespannung sowie einer ersten Ausführungsform einer Spannvorrichtung zum Aufbringen einer variablen Vorspannkraft auf die Bespannung zeigt,
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2 eine Detaildarstellung der Liegevorrichtung gemäß 1 zeigt,
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2a eine weitere Darstellung der in 1 veranschaulichten ersten Ausführungsform einer Spannvorrichtung zeigt,
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3 eine zweiten Ausführungsform einer Spannvorrichtung zum Aufbringen einer variablen Vorspannkraft auf eine Liegevorrichtung zeigt,
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4 eine dritte Ausführungsform einer Spannvorrichtung zum Aufbringen einer variablen Vorspannkraft auf eine Bespannung einer Liegevorrichtung zeigt,
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5 ein Liegevorrichtungssystem mit einer in einer Aufbewahrungseinrichtung aufgenommenen Liegevorrichtung zeigt,
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6 das Liegevorrichtungssystem gemäß 5 zeigt, wobei jedoch eine einen Aufnahmeraum der Aufbewahrungseinrichtung verschließende Klappe geöffnet ist,
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7 das Liegevorrichtungssystem gemäß 5 zeigt, wobei die Liegevorrichtung jedoch aus der Aufbewahrungseinrichtung entnommen ist und
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8 eine Querschnittsansicht des Liegevorrichtungssystems gemäß 7 zeigt.
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Eine in 1 gezeigte Liegevorrichtung 10 umfasst einen Rahmen 12, sowie eine auf den Rahmen 12 gespannte, eine Liegefläche der Liegevorrichtung 10 definierende Bespannung 14. Der Rahmen 12 umfasst zwei Rahmenabschnitte 16, 18, die sich entlang der langen Seiten der eine rechteckige Form aufweisenden Bespannung 14 erstrecken.
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Wie am Besten in 2a zu erkennen ist, ist entlang der Ränder der Bespannung 14 ein Keder 20 (siehe 2) ausgebildet, der die Rahmenabschnitte 15, 16, 17 des Rahmens 12 umschließt. Die Rahmenabschnitte 15, 16, 17 sind jeweils durch hohlzylindrische Rohre gebildet. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel einer Liegevorrichtung 10 weist der Rahmen 12 drei Rahmenabschnitte 15, 16, 17 auf. Falls gewünscht, kann der Rahmen 12 jedoch auch durchgängig ausgebildet sein, das heißt Abschnitte umfassen, die sich entlang des gesamten Umfangs der Bespannung 14 erstrecken.
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Die Liegevorrichtung 10 umfasst ferner eine Spannvorrichtung 22, die dazu dient, eine variable Vorspannkraft auf die Bespannung 14 aufzubringen. Durch die auf die Bespannung 14 aufgebrachte Vorspannkraft wird die Härte der durch die Bespannung 14 definierten Liegefläche der Liegevorrichtung 10 festgelegt.
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In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Spannvorrichtung 22 den Rahmenabschnitt 18, der als um eine Drehachse 24 drehbar ausgeführt ist. Im Bereich einer Stirnseite ist der um die Drehachse 24 drehbare Rahmenabschnitt 18 mit einem Zahnrad 26 verbunden. Die Zähne des Zahnrads 26 befinden sich in Eingriff mit einem Schneckenrad 28, so dass das Zahnrad 26 und das Schneckenrad 28 ein Schneckengetriebe 30 bilden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Schneckengetriebe 30 mittels einer Handkurbel 32 betätigbar. Es versteht sich jedoch, dass die Liegevorrichtung 10 auch eine Vorrichtung zur automatischen Betätigung des Schneckengetriebes 30, beispielsweise einen Elektromotor oder dergleichen umfassen kann.
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Durch eine Drehung des Schneckenrads 28 mittels der Handkurbel 32 kann eine Rotation des Zahnrads 26 und folglich eine Rotation des fest mit dem Zahnrad 26 verbundenen Rahmenabschnitts 18 um die Drehachse 24 bewirkt werden. Unter der Voraussetzung, dass die Rahmenabschnitt 15, 16, 17 starr gelagert sind, kann somit durch eine Betätigung des Schneckengetriebes 30 eine Vorspannkraft auf die Bespannung 14 der Liegevorrichtung 10 aufgebracht werden. Die auf die Bespannung 14 wirkende Vorspannkraft ist umso höher, je weiter der Rahmenabschnitt 18 im Uhrzeigersinn um die Drehachse 24 gedreht wird. In ähnlicher Weise kann durch Drehen des Rahmenabschnitts 18 um die Drehachse 24 entgegen dem Uhrzeigersinn eine Verringerung der auf die Bespannung 14 wirkenden Vorspannkraft realisiert werden. Das Schneckengetriebe 30 bildet somit gemeinsam mit der Handkurbel 32 eine Antriebsvorrichtung 34, die geeignet ist, eine variierbare Vorspannkraft auf die Bespannung 14 der Liegevorrichtung 10 aufzubringen und dadurch unterschiedliche Härten der durch die Bespannung 14 definierten Liegefläche der Liegevorrichtung einzustellen. Die als Keder ausgebildeten Bespannungsseiten, die die Rahmenabschnitte 15, 17 umfassen, sind auf den Rahmenabschnitten 15, 17 gleitend ausgelegt, um sich den unterschiedlichen Bespannungskräften anzupassen.
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Bei den in 1 und 3 veranschaulichten Ausführungsformen einer Spannvorrichtung 22 wird die Bespannung 14 insgesamt, das heißt über ihre gesamte Fläche unter eine konstante Vorspannung gesetzt. Hierzu weist die Spannvorrichtung 22 gemäß 3 zwei Seilzüge 36, 38 auf, die jeweils mit einer wiederum durch ein Getriebe 30 und eine Handkurbel 32 gebildeten Antriebsvorrichtung 34 gekoppelt sind. Die Seilzüge sind an Verbindungspunkten V1 bis V4 mit der Bespannung 14 verbunden. Zur Verminderung von Reibung sind Umlenkrollen 40 vorgesehen. Eine Betätigung der Antriebsvorrichtung 34 mittels der Handkurbel 32 bewirkt, dass lokal, das heißt an den Verbindungspunkten V1 bis V4 eine Vorspannkraft auf die Bespannung 14 aufgebracht wird.
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4 veranschaulicht schließlich eine Ausführungsform einer Spannvorrichtung 22, die statt auf die Bespannung 14 auf den Rahmen 12 der Liegevorrichtung 10 wirkt, um die auf die Bespannung 14 wirkende Vorspannkraft zu variieren. Die Spannvorrichtung 22 gemäß 4 umfasst einen Kniehebelmechanismus 42, wobei ein erster Kniehebel 44 durch zwei Rahmenabschnitte 46, 48 gebildet wird, die durch ein erstes Gelenk 50 miteinander verbunden sind. Im Bereich des ersten Gelenks 50 ist an den ersten Kniehebel 44 ein zweiter Kniehebel 52 angelenkt, der durch ein zweites Gelenk 54 gelenkig miteinander verbundene Abschnitte 56, 58 umfasst. Eine wiederum ein Schneckengetriebe und eine Handkurbel (nicht veranschaulicht) umfassende Antriebsvorrichtung 34 greift in dem zweiten Gelenk 54 an. Eine Betätigung der Antriebsvorrichtung 34, siehe Pfeil P, bewirkt eine Relativbewegung der Abschnitte 56, 58 des zweiten Kniehebels 52, die über das erste Gelenk 50 auf den ersten Kniehebel 44 übertragen wird. Insbesondere bewirkt eine Betätigung der Antriebsvorrichtung 44 eine Variation des Abstands zwischen den Rahmenabschnitten 16, 18, wodurch wiederum eine Variation der Vorspannung bewirkt wird, die auf die auf den Rahmen 12 gespannten Bespannung 14 wirkt.
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Bei der in 4 veranschaulichten Anordnung sind zwei Spannvorrichtungen 22 vorgesehen, wobei jede Spannvorrichtung 22 mit einer Antriebsvorrichtung 34 und einem Kniehebelmechanismus 42 ausgestattet ist. Durch die beiden Antriebsvorrichtungen 34 kann die auf verschiedene Bereiche der Bespannung 14 der Liegevorrichtung 10 wirkende Vorspannkraft noch gezielter eingestellt und variiert werden.
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Die Liegevorrichtung 10 ist insbesondere zur Verwendung als Liege in einem Crew-Ruheraum eines Flugzeugs geeignet. 5 zeigt die Liegevorrichtung 10 in einer in ein Liegevorrichtungssystem 60 integrierten Form. Neben der Liegevorrichtung 10 umfasst das Liegevorrichtungssystem 60 eine Aufbewahrungseinrichtung 62 zur Aufbewahrung der Liegevorrichtung. Die Aufbewahrungseinrichtung 62 umfasst einen Aufnahmeraum 64, der durch eine Klappe 66 verschließbar ist. Ferner weist der Rahmen 12 der in den 5 bis 8 veranschaulichten Liegevorrichtung 10 teleskopierbar ausgeführte Rahmenabschnitte 68, 70, die sich entlang der kurzen Seiten der eine rechteckige Form aufweisenden Bespannung 14 erstrecken.
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Dadurch kann die Liegevorrichtung 10 platzsparend in dem Aufnahmeraum 64 der Aufbewahrungseinrichtung 62 verstaut werden, wenn sie nicht genutzt wird. Um die Liegevorrichtung 10 nutzbar zu machen, ist es lediglich erforderlich, die Liegevorrichtung 10 aus dem Aufnahmeraum 64 der Aufbewahrungseinrichtung 62 herauszuziehen und dabei die teleskopierbar ausgeführten Rahmenabschnitte 68, 70 ”auszuziehen”. Wenn die Liegevorrichtung 10 ihre in den 7 und 8 veranschaulichte Position erreicht hat, kann schließlich durch Betätigen der Spannvorrichtung 22, die wie oben beschrieben, ausgeführt sein kann, die auf die Bespannung 14 wirkende Vorspannkraft, wie gewünscht, eingestellt werden.
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In den hier gezeigten Ausführungsbeispielen einer Liegevorrichtung 10 besteht die Bespannung 14 aus einem Gestrick, das durch Kunststofffasern gebildet wird. Auf eine die Liegefläche der Liegevorrichtung 10 bildende Oberseite der Bespannung 14 ist eine Folie aus einem thermisch isolierenden, dampfdurchlässigen, flüssigkeitsdichten Material, beispielsweise Goretex®, aufgebracht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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