DE102010050528A1

DE102010050528A1 - Vorrichtung zum Handhaben von Zuschnitten in Verpackungsmaschinen

Info

Publication number: DE102010050528A1
Application number: DE201010050528
Authority: DE
Inventors: Frank Oberschelp; Heiko Neudeck
Original assignee: Focke and Co GmbH and Co KG
Current assignee: Focke and Co GmbH and Co KG
Priority date: 2010-11-10
Filing date: 2010-11-10
Publication date: 2012-05-10
Also published as: WO2012062390A1; EP2637934B1; EP2637934A1; CN103221310B; CN103221310A

Abstract

Für den Transport von flächigen Einzelstücken, insbesondere von Zuschnitten (10) aus dünnem Karton, dienen Paare von Förderrollen (20, 21; 22, 23). Um einen veränderlichen Abstand zwischen Umfangsflächen (32, 33) zu schaffen, ist ein starrer Außenring (35, 36) mindestens einer Förderrolle elastisch queraxial, also aufwärts oder abwärts, verschiebbar. Zu diesem Zweck ist der Außenring (35, 36) auf einem elastischen Stützkörper (37, 38) abgestützt, der die queraxiale Bewegung des Außenrings (35, 36) relativ zu einer Achse bzw. Welle (41, 42) ermöglicht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von flächigen Stücken im Abstand voneinander, insbesondere von Zuschnitten aus dünnem Karton oder anderem Verpackungsmaterial in einer Verpackungsmaschine mittels Förderrollen oder Förderwalzen, die mindestens im Bereich einer Mantelfläche elastisch verformbar oder verschiebbar sind.
Im Vordergrund steht der Transport von Zuschnitten bei der Fertigung von Hartpackungen, insbesondere von Zigarettenpackungen des Typs Klappschachtel. Die gesondert hergestellten Zuschnitte werden beispielsweise einem Magazin entnommen und entlang einer Zuschnittbahn transportiert und schließlich einem Faltrevolver zugeführt. Der Transport der Zuschnitte im Bereich dieser Zuschnittbahn ist problematisch wegen der Materialdicke der Zuschnitte einerseits und der exakten Lagerung der Transportrollen andererseits. Bei der Vorrichtung gemäß EP 0 315 821 sind die insgesamt aus Metall bzw. Stahl bestehenden Förderrollen über die Achsen bzw. Wellen elastisch queraxial verschiebbar gelagert. Durch diese federnde Anordnung der starren Rolleneinheiten ergeben sich in der Praxis Probleme hinsichtlich einer exakten Positionierung der Rollen, hinsichtlich der Wartung und Auswechslung.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Handhabung von flächigen Stücken, insbesondere von (Packungs-)Zuschnitten insbesondere hinsichtlich des Transports zu verbessern durch neuartige Transporteinheiten, die bei einfacherem Aufbau der Förderrollen bzw. Förderwalzen und der gesamten Antriebseinheit zuverlässiger und sicherer sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Vorrichtung durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

a) die Förderrollen bzw. Förderwalzen weisen einen ringsherum laufenden, geschlossenen Außenring oder Außenmantel aus formstabilem Material auf, insbesondere aus Stahl oder anderem Metall,
b) der starre Außenring oder Außenmantel bildet die Lauffläche der Förderrolle oder Förderwalze und liegt an dem zu transportierenden Stück oder Zuschnitt an,
c) der Außenring bzw. Außenmantel ist an seiner axial innenliegenden Seite auf einem Stützkörper aus elastischem Werkstoff, insbesondere Gummi oder Kunststoff, abgestützt, derart, dass der Außenring oder der Außenmantel bei entsprechender Druckbelastung insgesamt queraxial elastisch verschiebbar ist.

Die Förderrollen bzw. Förderwalzen als wichtiger Bestandteil der Handhabungs- bzw. Transporteinheit für insbesondere Zuschnitte sind demnach so ausgebildet, dass sie in ihrer Förderwirkung wie aus Stahl oder anderem festen Material wirken. Gleichwohl sind die Abstandsänderungen aufgrund der Dicke der nacheinander geförderten Stücke oder Zuschnitte beherrschbar durch eine entsprechende queraxiale elastische Bewegung lediglich der formstabilen Außenringe oder Außenmäntel. Die so ausgebildeten Rollen oder Walzen sind auf Achsen oder Wellen mit starren Drehlagern angeordnet.
Weitere Merkmale der Erfindung betreffen Besonderheiten der Förderrollen oder Förderwalzen hinsichtlich Ausbildung und Anordnung des im Wesentlichen ringförmigen Stützkörpers aus elastischem Werkstoff, derart, dass eine wechselseitige Sicherung gegen Relativverschiebungen zwischen metallischen und elastischen Teilen der Förderrollen in Axialrichtung und/oder in Umfangsrichtung geschaffen ist.
Die besondere Ausbildung der Rollen oder Walzen ermöglicht auch eine neuartige Gestaltung des Antriebs und der Lagerung. Ein Getriebe für die Drehbewegung der Rollen bzw. Walzen ist einseitig angeordnet. Die Rollen bzw. Walzen sind auf auskragenden Achsen bzw. Wellen gelagert. Eine besondere Einrichtung für ein schnelles (manuelles) Lösen der Rollen ermöglicht eine vereinfachte Wartung bzw. einen Wechsel der Rollen oder Walzen.
Schließlich betrifft die Erfindung Maßnahmen zur Sicherung von Leimstellen auf während der Zuführung zu einem Faltrevolver beleimten Zuschnitten. Durch Steuerung von Antriebsorganen (Förderrollen) und/oder durch mechanische Stützorgane wird die Bewegung der Zuschnitt oder Faltlappen der Zuschnitte beeinflusst, sodass das Ablösen von Leimpartikeln verhindert wird.
Einzelheiten der Handhabung von flächigen Stücken, insbesondere Zuschnitten werden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Aggregaten einer Verpackungsmaschine näher erläutert. Es zeigt:
1 ein Aggregat zur Handhabung von Zuschnitten in einer Verpackungsmaschine, in schematischer Seitenansicht,
2 einen Ausschnitt II der Vorrichtung gemäß 1 in vergrößertem Maßstab,
3 die Einzelheit gemäß 2 im Querschnitt III-III, bei nochmals vergrößertem Maßstab,
4 einen nochmals vergrößerten Querschnitt der Einzelheit gemäß 3, jedoch ohne Zuschnitt,
5 die Darstellung entsprechend 4 mit Zuschnitt zwischen den Förderrollen (Einzelheit V in 3),
6 einen queraxialen Schnitt VI-VI in 3,
7 eine Darstellung analog 3 in einer besonderen Montagestellung,
8 eine Einzelheit VIII in 1, in vergrößertem Maßstab, nämlich eine Einschubstation eines Zuschnitts in einen Faltrevolver,
9 die Einzelheit gemäß 8 in einer Draufsicht entsprechend Pfeil IX in 8,
10 die Einzelheit gemäß 8 in einer veränderten Funktionsstellung,
11 die Einzelheit gemäß 8 und 10 in einer Endstellung von Arbeitsorganen.
Grundsätzlich geht es um den Transport von flächigen Stücken, insbesondere Zuschnitten 10, die einen Abstand voneinander aufweisen und demnach vorn und hinten einen Absatz bilden aufgrund der Materialstärke. Das Transportproblem betrifft demnach auch fortlaufende Bahnen, die mit in Abständen voneinander angeordneten Erhöhungen versehen sind, z. B. aufliegenden Einzelzuschnitten.
Als Transportmittel werden Förderrollen oder Förderwalzen eingesetzt, die paarweise zusammenwirkend (Oberrolle, Unterrolle) angeordnet sind oder die mit einer anderen festen Unterlage zusammenwirken. Zwischen dem Umfang der Förderrollen bzw. Förderwalzen, nämlich der Mantelfläche, und einem Gegen- bzw. Stützorgan (Gegenrolle, Gegenwalze, feste Unterlage) wird ein Spalt gebildet, der in der Regel kleiner ist als die Dicke des Materials, z. B. eines Zuschnitts. Dadurch kann eine Schub- bzw. Förderkraft auf das zu transportierende Stück übertragen werden, wenn dieses zwischen Förderrolle/Förderwalze und Gegenorgan hindurchbewegt wird.
Die als Beispiel dargestellte Vorrichtung ist ein Zuschnittaggregat 11 für die Aufbereitung, den Transport und die Übergabe von Zuschnitten 10 an einen Faltrevolver 12 der Verpackungsmaschine. Wichtiger Bestandteil des Zuschnittaggregats 11 ist eine Zuschnittbahn 13, die oberhalb des Faltrevolvers 12 positioniert ist, hier mit schräg abwärts gerichteter Förderebene. Die Zuschnitte 10. werden einem Zuschnittmagazin 14 einzeln entnommen, entlang der Zuschnittbahn 13 transportiert, dabei vorbereitet bzw. bearbeitet und schließlich dem Faltrevolver 12 übergeben durch Einführen des Zuschnitts 10 jeweils in eine (nach oben offene) Tasche 15 des Faltrevolvers 12.
Der Transport der Zuschnitte 10 entlang der Zuschnittbahn 13 wird ganz oder teilweise durch Förderrollen oder Förderwalzen bewirkt, vorliegend durch Rollenpaare 16, 17, 18, 19. Im Idealfalle wirken jeweils zwei Paare von Förderrollen zusammen, nämlich Oberrollen 20, 21 und Unterrollen 22, 23, zwischen denen der Zuschnitt 10 hindurch transportiert wird.
Die Zuschnitte 10 werden einzeln durch ein Entnahmeorgan 24 dem Zuschnittmagazin 14 entnommen und in die Zuschnittbahn 13 eingeführt. Ein erstes Rollenpaar 16 erfasst den Zuschnitt 10 und lenkt diesen in die Ebene der Zuschnittbahn 13. In Förderrichtung folgt ein zweites Rollenpaar 17, derart, dass der Zuschnitt 10 von dem ersten Rollenpaar 16 für den Weitertransport übernommen werden kann. Es folgen die in entsprechenden Abständen angeordneten weiteren Rollenpaare 18, 19. Das Rollenpaar 19 befindet sich an der Eintrittsseite einer Übergabestation des Zuschnitts 10 an den Faltrevolver 12 bzw. an die Tasche 15. Hierfür wird der Zuschnitt 10 über einem Faltschacht 25 positioniert und durch ein abwärts bewegbares Faltorgan erfasst, nämlich durch einen Stempel 26, der den Zuschnitt unter Aufrichtung von Zuschnittteilen bzw. Faltlappen im Bereich des Faltschachts 25 bis in die Tasche 15 fördert (11).
Als Anwendungsbeispiel ist die Fertigung von Klappschachteln mit gerundeten Packungskanten vorgesehen, also mit Rundkanten. Der Zuschnitt 10 ist auf die Anbringung von Rundkanten vorbereitet. Im Bereich der Zuschnittbahn 13 ist ein Rundungsaggregat 27 ( EP 0 667 230 A1 ) wirksam, welches den Zuschnitt auf die Fertigung des vorgenannten Packungstyps vorbereitet. Das Rollenpaar 17 ist an der Eintrittsseite und das Rollenpaar 18 im Anschluss an das Rundungsaggregat 27 positioniert.
Weiterhin ist vorgesehen, dass die Zuschnitte 10 im Bereich der Zuschnittbahn 13 mit Leim versehen werden. Vorliegend werden Leimpunkte 28 auf den Zuschnitt 10 übertragen. Zu diesem Zweck ist oberhalb der Bewegungsbahn der Zuschnitte 10 im Bereich der Zuschnittbahn 13 ein Leimaggregat 29 positioniert, und zwar mit nebeneinanderliegenden Leimdüsen, die jeweils einen Leimpunkt 28 auf den Zuschnitt 10 übertragen. Vorliegend werden mehrere Leimpunkte 28 an der nach oben gerichteten Innenseite einer Schachtel-Vorderwand 30 des Zuschnitts 10 übertragen (8, 9). Weiterhin sind Leimpunkte 28 im Bereich eines Deckel-Innenlappens 31 auf derselben Seite des Zuschnitts angebracht. Das Leimaggregat 29 ist zwischen den Rollenpaaren 18, 19 positioniert.
Eine Besonderheit ist die Ausbildung der Förderrollen (oder alternativ Förderwalzen), die so ausgebildet sind, dass einerseits eine starre äußere Lauffläche gebildet ist, diese aber andererseits – in einem engen Bereich – queraxial elastisch verschiebbar ist, um unterschiedlichen Dicken der transportierten Gegenstände Rechnung zu tragen. 4 und 5 zeigen Situationen beim Transport von Zuschnitten 10. Diese werden zwischen zwei einander zugeordneten Förderrollen transportiert, nämlich einer Oberrolle 20, 21 und einer Unterrolle 22, 23. Die Rollen 20..23 sind so gelagert, dass in Normalstellung zwischen einander zugekehrten Umfangsflächen 32, 33 ein Spalt 34 gebildet ist, dessen Stärke vorzugsweise geringer ist als die Dicke des zu fördernden Gegenstands-Zuschnitt 10. Beispielsweise wird ein Spalt 34 von 0,15 mm gebildet. Wenn zwischen den Rollen 20..23 ein Zuschnitt 10 erfasst wird, ergibt sich ein größerer Abstand zwischen den Umfangsflächen 32, 33, beispielsweise entsprechend der Dicke des Zuschnitts 10 (etwa 0,3 mm). Diese Abstandsveränderung zwischen den Umfangsflächen 32, 33 wird durch eine elastische Verschiebung der Umfangsfläche 32, 33 mindestens einer der Förderrollen in Radialrichtung bewirkt.
Die Förderrollen 20..23 sind in sich elastisch ausgebildet. Ein äußeres, starres Formteil, nämlich ein äußerer Außenring 35, 36 bildet die Umfangsfläche 32, 33 und besteht aus formstabilem Werkstoff, insbesondere aus Stahl. Der Außenring 35, 36 ist auf einem vorzugsweise ringsherum laufenden, also im Wesentlichen ringförmigen elastischen Stützkörper 37, 38 fixiert. Dieser besteht aus elastischem Werkstoff, also aus Kunststoff, Gummi oder vorzugsweise aus Vulkollan (Polyester-Urethan-Kautschuk). Der Stützkörper 37, 38 ist bei entsprechender Belastung (5) elastisch verformbar oder zusammendrückbar, sodass aufgrund entsprechender Verschiebung der Außenringe 35, 36 ein größerer Spalt 34 für den Zuschnitt 10 geschaffen ist.
Der elastische Stützkörper 37, 38 kann unmittelbar auf einem inneren Träger bzw. einer Achse oder Welle der Förderrolle angeordnet sein. Vorliegend ist ein Innenkörper vorgesehen zur Anbringung des Stützkörpers 37, 38, nämlich ein Innenring 39, 40, vorzugsweise aus Metall (Stahl). Dieser wiederum ist auf einer Achse oder Welle 41, 42 gelagert.
Die Teile einer Förderrolle 20..23 sind formschlüssig miteinander verbunden, sodass auch bei längerem Gebrauch und entsprechender Belastung der elastische Stützkörper 37, 38 nicht von den starren, metallischen Teilen 35, 36; 39, 40 gelöst wird. In axialer Richtung sind die Teile 35, 36; 37, 38; 39, 40 durch korrespondierende Vorsprünge und Vertiefungen gegeneinander gesichert. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Stützkörper 37, 38 mit äußeren ringförmigen Wülsten bzw. Rippen 43 versehen, die in entsprechend ausgebildete (ringförmige) Vertiefungen oder Rinnen 44 des Außenrings 35, 36 eintreten. Zum Beispiel sind jeweils zwei Rippen 43 einerseits und zwei entsprechende Rinnen 44 andererseits vorgesehen, jeweils mit trapezförmigen Querschnitt. Diese Vorsprünge und Vertiefungen sichern den Stützkörper 37, 38 gegenüber dem Außenring 35, 36.
Entsprechend sind Rippen 45 und Rinnen 46 an der radial innenliegenden Seite vorgesehen zur Sicherung des Stützkörpers 37, 38 gegenüber dem Innenring 39, 40.
Weiterhin ist eine Sicherung mit Vorsprüngen und Vertiefungen gegen relative Drehung des Stützkörpers 37, 38 vorgesehen. Der Innenteil bzw. Innenring 39, 40 ist mit radialgerichteten Vertiefungen versehen, vorliegend mit muldenartigen bzw. teilkreisförmigen Vertiefungen 47. In diese tritt Material des Stützkörpers 37, 38 formschlüssig mit einem entsprechend ausgebildeten Vorsprung 48 ein. Dadurch ist der Stützkörper 37, 38 gegen Drehungen gegenüber dem Antriebsorgan gesichert. Mehrere (drei) formschlüssige Verbindungen 47, 48 sind längs des Umfangs verteilt angeordnet.
Durch die in die Förderrollen 20..23 integrierte elastische Verschiebbarkeit der starren Umfangsflächen 32, 33 ist eine besondere Lagerung mit entsprechendem Antrieb der Förderrollen möglich. Diese sind abnehmbar auf den (Antriebs-)Wellen 41, 42 gelagert. Die Wellen 41, 42 sind als einseitig abstehende bzw. auskragende Tragorgane für die Förderrollen in einem belastbaren, feststehenden Lagerstück 49 drehbar gelagert. An einem freien Ende sind Antriebsräder bzw. Zahnräder 50, 51 auf den Wellen 41, 42 angeordnet. Die (obere) Welle 41 ist drehend angetrieben. Deren Antrieb wird über die Zahnräder 50, 51 auf die (untere) Welle 42 übertragen. Das Getriebe 50, 51 ist in einem nicht gezeigten, geschlossenen Getriebegehäuse untergebracht.
Die Förderrollen 20..23 sind in einem Bereich der Wellen 41, 42 mit reduziertem Durchmesser gelagert. Die Rollen können von den Wellen 41, 42 bzw. den gebildeten Wellenzapfen in Axialrichtung abgezogen werden. Der exakte Abstand zwischen den benachbarten Rollen 20, 21 einerseits und 22, 23 andererseits wird durch eine Distanzhülse 52 auf der Welle 41, 42 gewährleistet. Mindestens zwei der Rollen, vorliegend die Unterrollen 22, 23 (3) werden durch eine Halteschraube 53 mit Stützring auf der Welle 42 bzw. dem Wellenzapfen fixiert und in Axialrichtung verspannt.
Die Anordnung der Förderrollen 20..23 ermöglicht eine erleichterte Abnahme derselben durch eine Wechseleinrichtung, die im Zusammenhang mit den Oberrollen 20, 21 eingesetzt wird. Die Rollen 20, 21 werden durch eine (manuell) lösbare Spannvorrichtung in der Arbeitsstellung auf der Welle 41 fixiert. Eine Spannschraube 54 ist mit einem freien Ende der Welle 41 verstellbar und lösbar verbunden, insbesondere über ein an der Welle 41 angebrachtes Gewindestück 66. Die Spannschraube 54 weist einen Betätigungsgriff bzw. Betätigungskopf 55 auf. Dieser kann insbesondere von Hand im Sinne einer Drehung betätigt werden. Der Betätigungskopf 55 ist mit einer Spannhülse 56 als Spannorgan versehen. Durch Drehen des Betätigungskopfes 55 werden die Rollen 20, 21 in der Arbeitsstellung fixiert oder gelöst, sodass sie von der Welle 41 abgenommen werden können (7). Die Spannhülse 56 umgibt einen freien Endbereich der Welle 41 und bildet am Ende Spannflächen, die auf die zugekehrte Rolle 21 wirken.
Die Verspannung der (Ober-)Rollen 20, 21 wird mit Hilfe konischer Spannflächen bewirkt. Der Übergang zwischen den Abschnitten der Welle 41 mit unterschiedlichem Durchmesser ist als Konus 57 ausgebildet. Axiale Innenflächen 58 der Rollen 20, 21 sind passend konisch ausgebildet. Infolge Übertragung axialen Drucks von der Spannhülse 56 über die Distanzhülse 52 wird die Rolle 20 gegen den Konus 57 gedrückt und so fixiert.
Entsprechend ist der Bereich der Rolle 21 ausgebildet. Das Ende der Spannhülse 56 ist als Endkonus 59 ausgebildet. Dieser erhält Anlage an der Innenfläche 58 der Rolle 21 und fixiert diese unter Anlage an der Distanzhülse 52.
Zum Abnehmen der Oberrollen 20, 21 wird die Spannhülse 56 mit Hilfe des Betätigungskopfes 55 von der Welle 41 abgenommen. Die betreffenden Rollen 20, 21 kommen dadurch frei (7). Es kann beispielsweise ein fehlerhaft positionierter Zuschnitt 10 abgenommen werden. Wenn aber auch die Unterrollen 22, 23 abzunehmen sind, muss die Halteschraube 53 gelöst werden.
Der Antrieb der zu transportierenden Gegenstände – Zuschnitte 10 – erfolgt vorteilhafterweise durch jeweils zusammenwirkenden vier Rollen, nämlich durch Oberrollen 20, 21 und Unterrollen 22, 23, als Fördereinheit. Die Förderrollen mit elastisch verstellbarem Außenring 35, 36 können mit anderen Förderorganen kombiniert werden. So ist das Rollenpaar 17 am Eingangsbereich des Rundungsaggregats 27 als Kombination aus Unterrollen 22, 23 mit elastisch gelagertem Außenring 36 und Oberrollen als insgesamt massive Stahlrollen ausgebildet, nämlich als Eingangsrolle für das Rundungsaggregat 27. Die übrigen Rollenpaare 16, 18 und 19 sind zweckmäßigerweise aus übereinstimmenden (elastischen) Rollen gebildet. Die einander zugeordneten Rollen 20, 22 bzw. 21, 23 sind mit unterschiedlichen axialen Abmessungen ausgebildet, insbesondere sind die Unterrollen 22, 23 mit größerer Breite bemessen als die Oberrollen 20, 21 (4, 5). Die Zuschnittbahn 13 ist im überwiegenden Bereich mit einer Unterlage für die Zuschnitte 10 versehen, nämlich einer Bahnplatte 60 mit Ausnehmungen im Bereich der Rollen 20..23.
Aufgrund der erhöhten Taktzahlen und damit verbundenen Geschwindigkeiten der Bewegungen besteht die Gefahr, dass auf den Zuschnitt 10 aufgetragener Leim, also insbesondere die Leimpunkte 28, ganz oder teilweise von dem Träger abgelöst werden. Dies gilt im Endbereich der Förderbewegung des Zuschnitts 10 entlang der Zuschnittbahn 13 und während der Einführung in den Faltschacht 25.
Die Endstellung des Zuschnitts 10 über dem Faltschacht 25 ist durch einen Anschlag 61 bestimmt. Der (mit Leim versehene) Zuschnitt 10 wird mit dem Deckel-Innenlappen 31 gegen diesen Anschlag gefördert. Um das Auftreffen des Zuschnitts 10 auf den Anschlag 61 abzumildern, sind die dem Faltschacht 25 zugeordneten Rollenpaare 19 ungleichförmig angetrieben, nämlich derart, dass unmittelbar vor Auftreffen des Zuschnitts 10 auf den Anschlag 61 die Drehgeschwindigkeit der Rollen 20..23 reduziert ist und damit ein sanftes Auftreffen des Zuschnitts 10 auf den Anschlag 61 gewährleistet ist. Die Relativstellung ist so gewählt, dass unmittelbar bei Erreichen des Anschlags 61 der Zuschnitt 10 den Wirkungsbereich der Rollenpaare 19 verlassen hat (9).
Eine weitere Sicherung für die Leimpunkte 28 im Bereich der Schachtel-Vorderwand 30 findet im oberen Bereich des Faltschachts 25 statt. Beim Einführen des Zuschnitts 10 in die Tasche 15 des Faltrevolvers 12 wird im Bereich des Faltschachts 25 ein Teil des Zuschnitts 10 unter Bildung eines Zuschnittschenkels 62 aufgerichtet. Dabei besteht die Gefahr, dass Leimpunkte 28 im Bereich dieses Zuschnittschenkels 62 beeinträchtigt werden. Zur Vermeidung dieses Effekts ist ein Stütz- bzw. Führungsorgan im oberen Bereich des Faltschachts 25 wirksam, nämlich benachbart zu einer im oberen Bereich bogenförmigen, abwärts gerichteten Faltwand 64. Ein an einer bewegbaren Tragstang 65 angeordneter Stützdaumen 63 verhindert, dass bei der Faltbewegung des Zuschnitts 10 durch Abwärtsbewegung des Stempels 26 der Zuschnittschenkel 62 mit erhöhter Geschwindigkeit in eine in den Faltschacht 25 gerichtete Stellung bewegt wird (gestrichelte Linie in 10). Der Stützdaumen 63 wirkt als innenseitiger Anschlag für den Zuschnittschenkel 62 während der Faltbewegung. Der Zuschnittschenkel 62 wird im Wesentlichen unter Anlage an der Faltwand 64 geführt. Der im Querschnitt winkelförmige Stützdaumen 63 ist als Führungsorgan für den Zuschnittschenkel 62 im Wesentlichen im Bereich einer bogenförmigen Umlenkung der Zuschnittbahn 13 in die aufrechte Faltwand 64 des Faltschachts 25 auf- und abbewegbar unter Veränderung der Winkelstellung eines Führungsschenkels.
Die Fördereinheiten aus Rollen (oder analog ausgebildeten Walzen) besteht im einfachen Falle aus einer Einzelrolle, die mit einer bewegbaren oder feststehenden Unterlage zusammenarbeitet. Optimal ist das Zusammenwirken von insgesamt vier Rollen, also jeweils zwei Rollenpaaren, wobei mindestens eine Rolle je Rollenpaar im beschriebenen Sinne elastisch ausgebildet ist. Der Anwendungsbereich der Rollen bzw. Walzen bezieht sich auf die Förderung von Einzelstücken oder Bahnen mit unterschiedlicher Materialdicke.
Bezugszeichenliste

10: Zuschnitt
11: Zuschnittaggregat
12: Faltrevolver
13: Zuschnittbahn
14: Zuschnittmagazin
15: Tasche
16: Rollenpaar
17: Rollenpaar
18: Rollenpaar
19: Rollenpaar
20: Oberrolle
21: Oberrolle
22: Unterrolle
23: Unterrolle
24: Entnahmeorgan
25: Faltschacht
26: Stempel
27: Rundungsaggregat
28: Leimpunkt
29: Leimaggregat
30: Schachtel-Vorderwand
31: Deckel-Innenlappen
32: Umfangsfläche
33: Umfangsfläche
34: Spalt
35: Außenring
36: Außenring
37: Stützkörper
38: Stützkörper
39: Innenring
40: Innenring
41: Welle
42: Welle
43: Rippe
44: Rinne
45: Rippe
46: Rinne
47: Vertiefung
48: Vorsprung
49: Lagerstück
50: Zahnrad
51: Zahnrad
52: Distanzhülse
53: Halteschraube
54: Spannschraube
55: Betätigungskopf
56: Spannhülse
57: Konus
58: Innenfläche
59: Endkonus
60: Bahnplatte
61: Anschlag
62: Zuschnittschenkel
63: Stützdaumen
64: Faltwand
65: Tragstange
66: Gewindestück

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 0315821 [0002]
EP 0667230 A1 [0026]

Claims

Vorrichtung zum Transport von flächigen Stücken im Abstand voneinander, insbesondere von Zuschnitten (10) aus dünnem Karton oder anderem Verpackungsmaterial in einer Verpackungsmaschine mittels Förderrollen (20, 21; 22, 23) oder Förderwalzen, die mindestens im Bereich einer Mantelfläche elastisch verformbar oder verschiebbar sind, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) die Förderrollen (20..23) oder Förderwalzen weisen einen ringsherum laufenden, geschlossenen Außenring (35, 36) oder Außenmantel aus formstabilem Material auf, insbesondere aus Stahl oder anderem Metall, b) der starre Außenring (35, 36) oder Außenmantel bildet die Lauffläche (32, 33) der Förderrolle (20..23) oder Förderwalze und liegt an dem zu transportierenden Stück oder Zuschnitt (10) an, c) der Außenring (35, 36) bzw. Außenmantel ist an seiner axial innenliegenden Seite auf einem Stützkörper (37, 38) aus elastischem Werkstoff, insbesondere aus Gummi oder Kunststoff, abgestützt, derart, dass der Außenring (35, 36) oder Außenmantel bei entsprechender Druckbelastung insgesamt queraxial elastisch verschiebbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Stützkörper (37, 38) der Förderrolle (20..23) an der radial innenliegenden Seite auf einem starren Tragkörper abgestützt ist, insbesondere auf einem Innenring (39, 40) aus Stahl oder anderem Metall.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenring (39, 40) unmittelbar oder mittelbar auf einer Achse bzw. Welle (41, 42) für den Antrieb der Förderrolle (20..23) oder der Förderwalze gelagert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderbewegung für die Zuschnitte (10) oder dergleichen durch jeweils mindestens zwei einander gegenüberliegende und zusammenwirkende Förderrollen (20..23) – Rollenpaare (16, 17, 18, 19) – bewirkt ist, wobei der Außenring (35, 36) bzw. dessen Umfangsfläche (32, 33) in Ausgangs- bzw. Normalstellung der Förderrollen (20..23) einen Abstand voneinander aufweisen, der geringfügig kleiner ist als die Dicke des Zuschnitts (10).
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fördereinheit für den Transport von insbesondere Zuschnitten (10) aus zu beiden Seiten der Bewegungsbahn der Zuschnitte (10) angeordneten Rollenpaaren (16, 17, 18, 19) besteht, nämlich mit mindestens zwei auf einer gemeinsamen Achse oder Welle (41, 42) angeordneten Förderrollen (20..23), wobei einander zugeordnete Förderrollen, nämlich Oberrolle (20, 21) und Unterrolle (22, 23) im Wesentlichen in gemeinsamen Ebenen drehbar sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Förderrolle (20..23) bildenden Rollenteile, insbesondere Außenring (35, 36) einerseits, Stützkörper (37, 38) andererseits und ggf. Innenring (39, 40) dritterseits hinsichtlich Relativbewegungen in Axialrichtung und/oder in Umfangsrichtung gesichert, nämlich fixiert sind.
Vorrichtung nach Anspruch 6 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Außenring (35, 36), Stützkörper (37, 38) und Innenring (39, 40) durch Vorsprünge und Vertiefungen infolge formschlüssigem wechselseitigen Eingriff gegeneinander gesichert sind, wobei vorzugsweise der Stützkörper (37, 38) in Umfangsrichtung laufende Rippen (43, 45) aufweist, die mit entsprechenden Vertiefungen bzw. Rinnen (44, 46) des Außenrings (35, 36) und/oder des Innenrings (39, 40) formschlüssig in Eingriff sind.
Vorrichtung nach Anspruch 6 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vermeidung von Relativverschiebungen in Umfangsrichtung mindestens der Innenring (39, 40) am Umfang Vorsprünge und/oder Vertiefungen aufweist, die mit Vertiefungen und Vorsprüngen des Stützkörpers (37, 38) korrespondieren, insbesondere muldenförmige Vertiefungen (47), in die entsprechend ausgebildete Vorsprünge (48) des Stützkörpers (37, 38) passend, formschlüssig eintreten.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Förderrolle oder mehrere Förderrollen (20..23) auf einer einseitig gelagerten, auskragenden Welle (41, 42) gelagert und durch axiale Verspannung gesichert sind.
Vorrichtung nach Anspruch 9 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Förderrollen einer der Wellen (41, 42), insbesondere die Oberrollen (20, 21) auf der Welle (41) durch eine Schnellwechseleinrichtung lösbar bzw. von der Welle (41) abnehmbar sind, vorzugsweise mit Hilfe eines Spannorgans – Spannhülse (56) – welches lösbar auf der Welle (41) gelagert ist und in einer Spannstellung die Laufrollen (20, 21) fixiert und nach Lösen diese auf der Welle (41) frei gibt.
Vorrichtung nach Anspruch 10 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannhülse (56) mittels Gewinde (..) auf der Welle (41) fixiert und durch Drehen lösbar ist, wobei in der Spannstellung Förderrollen (20, 21) mittels konischer Spannflächen fixiert sind, vorzugsweise derart, dass eine randseitige Förderrolle (21) durch Endkonus (59) und konischer Gegenfläche sowie eine zweite Förderrolle (20) durch Verspannung auf einem Konus (57) der Welle (41) fixiert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Anordnung mehrerer Förderrollen (20..23) auf einer gemeinsamen Achse oder Welle (41, 42) zwischen den benachbarten Förderrollen ein Distanzstück, insbesondere eine Distanzhülse (52) angeordnet und die Förderrollen (20..23) durch axiale Druckorgane an Endflächen der Distanzhülsen (52) verspannt sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einander zugeordnete Förderrollen (20..23), insbesondere eine Fördereinheit mit Rollenpaaren (19) benachbart zu einem Faltschacht (25) im Anschluss an die Zuschnittbahn (13), ungleichförmig angetrieben sind, insbesondere derart, dass die Fördergeschwindigkeit der Zuschnitte (10) in der Endphase der Förderbewegung, nämlich vor Erreichen eines Anschlags (61) am Ende der Zuschnittbahn (13) vermindert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, gekennzeichnet durch Führungsmittel, insbesondere durch mindestens einen Stützdaumen (63), zur Sicherung des Zuschnitts (10), nämlich eines beim Absenken des Zuschnitts (10) im Faltschacht (25) gebildeten (aufrechten) Zuschnittschenkels (62) gegen unerwünschte Schwenkbewegung, wobei der Zuschnittschenkel (62) durch das Führungsmittel bzw. den Stützdaumen (63) während der Abwärtsbewegung im Wesentlichen unter Anlage an einer bogenförmig und aufrecht angeordneten Faltwand (64) gehalten ist.
Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der im Querschnitt winkelförmige Stützdaumen (63) im Bereich einer bogenförmigen Umlenkung der Zuschnittbahn (13) in die im Wesentlichen aufrechte Faltwand (64) auf- und abbewegbar ist unter Veränderung der Winkelstellung eines Führungsschenkels.