DE102010048846A1

DE102010048846A1 - Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102010048846A1
Application number: DE102010048846A
Authority: DE
Inventors: Udo Mildner; Stefan GLOGER
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2010-10-19
Filing date: 2010-10-19
Publication date: 2012-04-19
Also published as: US20120091777A1; GB201117221D0; US8764035B2; CN102452422B; GB2484792B; CN102452422A; GB2484792A

Abstract

Bei einem Kraftfahrzeug mit einer Vorderachse und einer Hinterachse, einem Unterbau (11–20) und Stoßdämpfern (27), die sich jeweils zwischen einem oberen Angriffspunkt (26) an dem Unterbau (11-20) und einem zu einem Hinterrad (9) benachbarten unteren Angriffspunkt an der Hinterachse erstrecken, und wenigstens einem Rücksitz (4) liegt der obere Angriffspunkt (25) eines der Stoßdämpfer vertikal unter dem Rücksitz (4).

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, und insbesondere den Aufbau von dessen Karosserie.
Bei modernen Kraftfahrzeugen sind die Radkästen in die Flanken der Karosserie versenkt, und die Außenflächen der Türen sind mit sich darunter erstreckenden Türschwellern bündig, um bei gegebener Gesamtbreite des Fahrzeugs eine möglichst breite Fahrgastzelle schaffen zu können. Die ins Innere der Karosserie vorspringenden Radkästen schränken die nutzbare Breite im Fahrzeuginneren erheblich ein, so dass eine hinter Fahrer- und Beifahrersitz angeordnete zweite Sitzreihe im Allgemeinen vor den hinteren Radkästen angeordnet ist, um auch für deren Sitze eine komfortable Breite bereitstellen zu können.
Insbesondere bei Vans muss auch der Bereich zwischen den hinteren Radkästen, unmittelbar über der Hinterachse des Fahrzeugs, zur Unterbringung von Fahrgästen nutzbar sein. Infolge der hier durch die Radkästen eingeschränkten Breite der Fahrgastzelle kann eine an dieser Stelle angeordnete Sitzreihe jedoch entweder nur eingeschränkten Komfort oder eine kleinere Zahl von Sitzen bieten als eine weiter vorn liegende, in ihrer Breite nicht durch die Radkästen eingeschränkte Sitzreihe.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Kraftfahrzeug anzugeben, bei dem diese Nachteile beseitigt oder zumindest gelindert sind.
Die Aufgabe wird gelöst, indem bei einem Kraftfahrzeug mit einer Vorderachse und einer Hinterachse, einem Unterbau und Stoßdämpfern, die sich jeweils zwischen einem oberen Angriffspunkt an dem Unterbau und einem zu einem Hinterrad benachbarten unteren Angriffspunkt an der Hinterachse erstrecken, und wenigstens einem Rücksitz der obere Angriffspunkt eines der Stoßdämpfer vertikal unter dem Rücksitz liegt. Somit schränkt der Stoßdämpfer den für den Rücksitz verfügbaren Platz in seitlicher Richtung nicht ein, und der Abstand zwischen einem seitlichen Rand des Rücksitzes und einem benachbarten Hinterrad kann klein gemacht werden. Dadurch ist es möglich, in einem Fahrzeug mit einer für PKW üblichen Gesamtbreite von nicht mehr als 1800 mm eine für drei Personen bequem ausreichende Reihe von Rücksitzen mit einer Breite von 1190 mm oder mehr zuwischen den Hinterrädern unterzubringen.
Die Reihe von Rücksitzen kann als eine durchgehende Sitzbank, als eine Reihe von drei Einzelsitzen oder ein Einzel- und ein Doppelsitz realisiert sein; im Falle der Sitzbank können eine durchgehende Rückenlehne, drei einzeln umklappbare Rückenlehnen oder eine Kombination einer Einzel- und einer Doppellehne vorgesehen sein.
Eine Möglichkeit, den Stoßdämpfer unterzubringen, ohne dadurch die für die Rücksitze nutzbare Breite einzuschränken, ist, den Stoßdämpfer gegen die Vertikale geneigt einzubauen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass bei geneigtem Einbau jede Stauchung des Stoßdämpfers auch mit einem Schwenken verknüpft ist, und dass das Verhältnis zwischen der Kraft, die der Stoßdämpfer in der Vertikalen auf das Rad ausübt, und der in Längsrichtung des Stoßdämpfers wirkenden Kraft immer ungünstiger wird, je näher die Orientierung des Stoßdämpfers der Horizontalen kommt. Um eine befriedigende Wirkung zu erzielen, sollte ein für geneigten Einbau geeigneter Stoßdämpfer daher eine mit der Stauchung wesentlich stärker als linear anwachsende Rückstellkraft aufweisen.
Um dieses Problem zu vermeiden, nimmt die Längsachse des Stoßdämpfers, entlang derer dieser bei einem Stoß gestaucht wird, vorzugsweise einen Winkel von maximal 20° zur Vertikalen ein.
Um den Stoßdämpfer in einer wenig von der Vertikalen abweichenden Orientierung unter dem Rücksitz unterbringen zu können, ist es bei einem Kraftfahrzeug, dessen Unterbau in an sich bekannter Weise zwei Längsträger umfasst, vorteilhaft, wenn in jedem Längsträger ein Durchgang gebildet ist, durch den sich einer der Stoßdämpfer erstreckt.
Für die Fahrstabilität des Fahrzeugs ist es wünschenswert, dass der Unterbau nicht zu weit von der Fahrbahn entfernt ist. Um dieses Ziel zu erreichen und gleichzeitig die Stoßdämpfer unterzubringen, kann zweckmäßigerweise an einer Oberseite jedes Längsträgers ein Dom geformt sein, der jeweils den oberen Angriffspunkt eines der Stoßdämpfer bildet.
Um eine große, nicht durch die Längsträger eingeengte Durchladeöffnung des Fahrzeugs zu erzielen, ist eine Ladefläche oberhalb der Längsträger angeordnet.
Der unterhalb dieser Ladefläche zwischen den Längsträgern verfügbare Platz kann für ein Staufach genutzt werden.
Damit die Dome den in der Fahrgastzelle verfügbaren Platz möglichst wenig einschränken, ist es zweckmäßig, wenn ein Dom sich jeweils unter einem vorderen Bereich des Rücksitzes befindet. In diesem vorderen Bereich kann die Stärke eines Polsters des Rücksitzes kleiner gemacht werden als in einem hinteren Bereich, ohne dass dies den Sitzkomfort merklich beeinträchtigt, und der Dom kann in die aus der Verjüngung des Polsters resultierende Aussparung eingreifen.
Um eine vielseitige Nutzung des Fahrzeugs und insbesondere ein bequemes Beladen auch mit großformatigem Gepäck zu ermöglichen, sollte der Rücksitz zweckmäßigerweise zwischen einer Gebrauchsstellung und einer versenkten Stellung verstellbar sein, in der er mit einer hinter dem Rücksitz anschließenden Ladefläche bündig ist.
Um beim Verstellen des Rücksitzes von der versenkten Stellung in die Gebrauchsstellung eine Anhebung der Sitzfläche zu erreichen, kann ein Viergelenk vorgesehen sein, über das der Rücksitz zwischen der Gebrauchsstellung und der versenkten Stellung verstellbar ist.
Um den Sitz aus einer im Wesentlichen horizontalen versenkten Stellung in eine komfortable und dennoch platzsparende Gebrauchsstellung verstellen zu können, in der eine Sitzfläche des Sitzes nach hinten abschüssig ist, kann zweckmäßigerweise ein vorderer Arm des Viergelenks länger gemacht sein als ein hinterer Arm.
Um den Komfort für den Anwender zu verbessern, kann zum Antreiben der Verstellung zwischen der Gebrauchsstellung und der versenkten Stellung ein Motor vorgesehen sein. Ein Schalter zum Steuern des Betriebs des Motors kann in einem hinter den Sitz anschließenden Gepäckraum untergebracht werden. So ist er gut erreichbar für einen Anwender, der über eine offene Heckklappe in den Laderaum eingreift.
Damit der Dom eine Verstellung des Rücksitzes in die versenkte Stellung nicht behindert, ist es zweckmäßig, wenn ein Sitzpolster des Rücksitzes in der versenkten Stellung hinter den Dom verlagert ist. Eine Rückenlehne des Rücksitzes kann in der versenkten Stellung platzsparend über den Dom geschwenkt sein.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs mit in drei Reihen hintereinander angeordneten Sitzen;
2 eine perspektivische Ansicht einer hinteren Bodenstruktur des Kraftfahrzeugs aus 1;
3 einen schematischen Schnitt entlang der Ebene III-III aus 1;
4 eine schematische Seitenansicht, die die Platzierung einer Hinterradaufhängung relativ zu einem Sitz der hintersten Sitzreihe verdeutlicht;
5 eine perspektivische Ansicht eines Traggestells eines Sitzes der hinteren Sitzreihe;
6 eine schematische Darstellung des Unterbaus des Fahrzeugs sowie je eines Sitzes der mittleren und der hinteren Sitzreihe in Gebrauchsstellung bzw. in einer Zwischenstellung zwischen Gebrauchsstellung und versenkter Stellung;
7 eine zu 6 analoge Ansicht des Sitzes der hinteren Sitzreihe in versenkter Stellung;
8 ein Querschnitt durch das Kraftfahrzeug, der dessen dritte Sitzreihe in Vorderansicht zeigt;
9 ein zu 8 analoger Schnitt, der eine zweite Ausgestaltung der dritten Sitzreihe zeigt; und
10 ein zu 8 analoger Schnitt, der eine dritte Ausgestaltung der dritten Sitzreihe zeigt.
1 zeigt eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs 1, bei der die Anordnung von Sitzen 2, 3, 4 einer vorderen, einer mittleren und einer hinteren Sitzreihe jeweils hervorgehoben dargestellt ist. Die Sitze 2, 3 der vorderen und mittleren Sitzreihe sind jeweils über zugeordnete vordere und hintere Türen 5, 6 erreichbar; um zu dem Sitz 4 der hinteren Sitzreihe zu gelangen, muss ein Passagier eine Rückenlehne 7 des Sitzes 3 in eine horizontale Stellung vorklappen, so dass er über den Sitz 3 hinweg steigen kann, oder den gesamten Sitz 3 vorrücken, so dass zwischen dem Sitz 3 und einem in die Fahrgastzelle hinein vorspringenden Radkasten 8 eines Hinterrades 9 ein Durchgang frei wird.
Die mittlere und die hintere Sitzreihe umfassen jeweils zwei oder drei Sitze 3 bzw. 4. Die Rückenlehnen 7 dieser Sitze 3, 4 können jeweils einzeln umklappbar sein; denkbar ist auch, dass die Rückenlehnen 7 von zwei benachbarten Sitzen 3 oder 4 einer selben Sitzreihe miteinander verbunden und gemeinsam, unabhängig von einem eventuellen dritten Sitz derselben Reihe, umklappbar sind, oder dass sämtliche Rückenlehnen 7 einer Reihe miteinander verbunden sind.
Da die Breite der Fahrgastzelle in Höhe der Hinterachse durch die von rechts und links nach innen vorspringenden Radkästen 7 eingeschränkt ist, ist es schwierig, an diese Stelle ausreichend Platz bereitzustellen, damit drei Passagiere komfortabel nebeneinander Platz finden. Die Erfindung ermöglicht dies durch eine besondere Ausgestaltung der in 2 gezeigten hinteren Bodenstruktur der Kraftfahrzeugkarosserie.
2 zeigt diese Bodenstruktur in einer perspektivischen Ansicht schräg von vorne, das heißt gesehen aus der Richtung des Pfeils II der 1. Seitliche Flanken dieser Bodenstruktur sind durch zwei Längsträger 11 gebildet. Die beiden Längsträger 11 sind jeweils zur Fahrzeugaußenseite hin offene Profile mit hutförmigem Querschnitt, die, wie zum Teil besser in 3 zu erkennen, jeweils eine im Wesentlichen horizontale obere Wand 12, eine untere Wand 13, eine die Wände 12, 13 verbindende Seitenwand 14 sowie die Krempen des hutförmigen Querschnitts bildende, wie die Seitenwand 14 im Wesentlichen vertikale Stege 15 aufweisen. Die Längsträger 11 tragen an ihrem hinteren Ende jeweils Flansche 16 zur Befestigung eines nicht dargestellten Stoßfängerträgers. Ein Querträger 17, der die vorderen Enden der Längsträger 11 miteinander verbindet, liegt beim fertig montierten Fahrzeug unter der Vorderkante von Sitzpolstern 10 der Sitze 3 der mittleren Sitzreihe und bildet eine Rückwand des Fußraums für die auf diesen Sitzen 3 sitzenden Passagiere. Ein an den Querträger 17 anschließendes vorderes Bodenblech 18 ist nach hinten hin abschüssig, einerseits, um an seiner Unterseite eine Nische zur Unterbringung eines Kraftstofftanks zu schaffen, andererseits, um das Bodenniveau zwischen den Sitzen 3, 4 wieder so weit abzusenken, dass den Passagieren auf den hinteren Sitzen 4 ausreichend Fußraum zur Verfügung steht.
Unmittelbar unterhalb der Sitzflächen der in 2 nicht dargestellten Sitze 4 ist eine Wanne 19 angeordnet, in der zum Beispiel eine Starterbatterie untergebracht sein kann. Ein hinteres Bodenblech 20 füllt den Zwischenraum zwischen der Wanne 19 und dem nicht dargestellten hinteren Stoßfängerträger aus.
Zueinander parallele, geradlinige hintere Abschnitte 21 der Längsträger 11 erstrecken sich entlang von Aussparungen 22, die vorgesehen sind, um die in 2 nicht dargestellten Radkästen 8 aufzunehmen. Vordere Abschnitte 23 der Längsträger 11 verlaufen divergierend von einem vorderen Rand der Aussparungen 22 zum Querträger 17 und bilden dort zur Seite hin offene Nuten 24, die vorgesehen sind, um die hinteren Enden von nicht dargestellten, sich unterhalb der Türen 5, 6 erstreckenden Türschwellern aufzunehmen.
Während die untere Wand 13 der Längsträger 11 entlang der Aussparung 22 im Wesentlichen horizontal verläuft, bildet die obere Wand 12 lokal einen nach oben gewölbten Dom 25, der an seiner der benachbarten Aussparung 22 zugewandten Seite teilweise offen ist. Eine Öffnung 26 am Scheitel des Doms 25 ist vorgesehen, um darin, wie in 3 gezeigt, das Kopfende eines Stoßdämpfers 27 aufzunehmen, der an einem in der benachbarten Aussparung 22 untergebrachten Hinterrad 9 des Fahrzeugs 1 angreift. Der Körper des (in 2 nicht dargestellten) Stoßdämpfers 27 erstreckt sich frei durch eine in die untere Wand 13 geschnittene Öffnung 28. Vor und hinter der Öffnung 28 erkennt man in 2 zwei Abschnitte einer Stützwand 29, die die Seitenwände der Kuppel 25 verlängernd die Wände 12, 13 miteinander verbindet. Ein abgewinkelter unterer Befestigungsflansch 30 der Stützwand 29 ist an der unteren Wand 13 verschweißt. Ein oberer Rand der Stützwand 29 berührt von innen eine Sockelzone der Seitenwand der Kuppel 25 und ist an dieser verschweißt. Die Stützwand 29 kann sich einstückig im Bogen um die Öffnung 28 und den Stoßdämpfer 27 erstrecken, oder sie kann in zwei Abschnitte unterteilt sein, die jeweils den freien Querschnitt des Längsträgers 11 kreuzen und einen an dessen Seitenwand 14 befestigten Rand aufweisen.
3 zeigt einen schematischen Teilquerschnitt des Fahrzeugs 1 und insbesondere seiner Bödenstruktur. Die in 1 mit III-III bezeichnete Schnittebene dieser Fig. verläuft durch den Dom 25 eines der Längsträger 11 und zeigt den darin verankerten Stoßdämpfer 27. Wie man hier erkennt, ist der Längsträger 11 aus zwei langgestreckten Elementen 31, 32 zusammengefügt, von denen das obere Element 31 die obere Wand 12 einschließlich des Doms 25 und einen Teil der Seitenwand 14 und das untere Element 32 die untere Wand 13 und den Rest der Seitenwand 14 bildet. Beide sind miteinander an zur Fahrzeugmitte hin vorspringenden Stegen 33 verbunden, die ihrerseits als eine Auflagefläche für einen Rand der Wanne 19 dienen.
An den Stegen 15 der Elemente 31, 32 und der Stützwand 29 ist ein Radkasten 8 verschweißt. Der Radkasten 8 verschließt die offene Seite des Längsträgers 11, so dass ein formstabiles Hohlprofil mit geschlossenem Querschnitt erhalten wird. Der Dom 25, die ihn nach unten verlängernde Stützwand 29 und die Öffnung 28 bilden zusammen eine nach unten offene Tasche, die einen großen Teil des Stoßdämpfers 27 aufnimmt. Der Stoßdämpfer 27 benötigt daher keinen Platz im Radkasten 8, was es erlaubt, dessen Breite gering zu halten. Indem zur Unterbringung des Stoßdämpfers 27 der Raum unterhalb eines Sitzpolsters 10 eines Sitzes 4 der hinteren Sitzreihe benutzt wird, kann der äußere Rand dieses Sitzpolsters 10 bis auf wenige Zentimeter an das vom Radkasten 8 umgebene Hinterrad 9 heranrücken.
Die Sitze 4 sind an dem hinteren Bodenblech 20 über Viergelenke 35 abgestützt, die später mit Bezug auf 6 und 7 genauer erläutert werden.
Die Breite der in 3 gezeigten Reihe von Sitzen 4 beträgt wenigstens 1190 mm. Um das Gewicht der Passagiere und eventueller Zuladung sicher zu tragen, ist eine Reifenbreite von 225–235 mm erforderlich. Die Wandstärke des Radkastens 8 beträgt ca. 0,75 mm, die einer (nicht dargestellten) Innenverkleidung des Radkastens 3 mm, und die einer dazwischen liegenden Isolationsschicht 12,5 mm. Wenn man eine seitliche Bewegungsfreiheit jedes Hinterrades 9 von 25 mm und 5 mm Toleranz einkalkuliert, dann ergibt sich als minimale Gesamtbreite des Fahrzeugs:
1190 mm + 2·(225–235 mm + 0,75 mm + 3 mm + 12,5 mm + 25 mm + 5 mm) = 1732,5–1742,5 mm. Es ist also mit der gezeigten Konstruktion ohne weiteres möglich, eine Sitzreihe von 1190 mm Breite in einem Fahrzeug mit 1800 mm Gesamtbreite unterzubringen.
4 zeigt in einer schematischen Seitenansicht die Anordnung des Sitzes 4, des Radkastens 8, des Stoßdämpfers 27 sowie einer Nabe 36 des Hinterrads 9. Die Gestalt des Radkastens 8 ist durch zwei Bögen 8a, 8b veranschaulicht, wobei der äußere Bogen 8a den Umfangsverlauf des Radkastens in seinem Bereich größten Durchmessers, rings um das Rad 9, und der Bogen 8b den Randverlauf einer im Wesentlichen ebenen, dem Längsträger 1 zugewandten Seitenwand des Radkastens 8 verdeutlicht. In der Gebrauchsstellung des Sitzes 4 überschneiden sich in der Seitenansicht der 4 der Bogen 8b und der Umriss des Sitzpolsters 10. Ein Passagier, der auf dem Polster 10 sitzt, ist daher in seitlicher Richtung durch den Radkasten 8 nicht merklich eingeschränkt.
Die Nabe 36 ist mit dem Längsträger 11 über einen nach unten durchgebogenen Lenker 37 verbunden, dessen vorderes Ende am vorderen Rand des Radkastens 8 um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Achse schwenkbar an den Längsträger 11 angelenkt ist. Zwischen einem die Nabe 36 tragenden freien Ende des Lenkers 37 und der unteren Wand 13 des Längsträgers ist zentral unterhalb des Sitzpolsters 10 eine Schraubenfeder 38 angeordnet. Der Dom 25, an dem das obere Ende des Stoßdämpfers 27 befestigt ist, ist unter einem vorderen Rand des Sitzpolsters 10 angeordnet und greift in eine Aussparung 39 an dessen Unterseite ein. Die daraus resultierende Verringerung der Polsterstärke im vorderen Bereich des Sitzpolsters 10 hat für den Sitzkomfort keine nennenswerten Auswirkungen, da das Gewicht eines Passagiers ganz überwiegend auf dem hinteren Bereich des Polsters 10 ruht und die Oberschenkel des Passagiers das Polster 10 oberhalb der Aussparung 39 nicht stark verformen, wenn seine Füße auf dem Bodenblech 18 stehen.
Für den Gebrauchswert eines Kraftfahrzeugs 1 vom in 1 gezeigten Typ ist es wichtig, die Sitze 4 platzsparend in eine Nichtgebrauchsstellung bringen zu können, um so den rückwärtigen Bereich der Fahrgastzelle als Gepäckraum nutzen zu können. Das Viergelenk 35, das es erlaubt, die Sitze 4 bei Nichtgebrauch platzsparend zu versenken, ist in 5 in Gebrauchsstellung gezeigt. Das Viergelenk 35 umfasst zwei auf der Bodenplatte 20 befestigte Schienen 40 mit L-förmigem Querschnitt, an einer Trägerplatte 41 des Sitzpolsters 10 befestigte L-förmige Schienen 42 sowie sich jeweils zwischen den Schienen 40, 42 erstreckende vordere und hintere Lenker 43, 44. Die vorderen Lenker 43 sind länger als die hinteren 44 und sind an den oberen Schienen 42 jeweils in einem Langloch 45 verschiebbar angelenkt. Dadurch ist es möglich, die Lenker 43, 44 in eine Nichtgebrauchsstellung zu schwenken, in der die oberen und unteren Schienen 40, 42 unmittelbar aneinander liegen und die Trägerplatte 41 aus der in 5 gezeigten, nach hinten abschüssigen Stellung in eine zur Bodenplatte 20 im Wesentlichen parallele Stellung geschwenkt und gleichzeitig nach hinten verlagert ist.
Die vorderen Lenker 43 sind aneinander durch eine Querstange 46 gekoppelt, deren Abstand von einer Schwenkachse der Lenker 43 an den unteren L-Schienen 40 der Länge der hinteren Lenker 44 entspricht. Eine entsprechende, in der Figur durch die Trägerplatte 41 verdeckte Querstange verbindet die an den oberen L-Schienen 42 angreifenden Enden der hinteren Lenker 44. Beide Querstangen sind durch eine in Fahrzeuglängsrichtung orientierte Koppelstange 47 verbunden. An dieser Koppelstange 47 greift ein von einem Elektromotor 48 antreibbarer Kurbelarm 49 an.
Schalter zum Steuern des Elektromotors 48 können an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs 1 vorgesehen sein. Ein Schalter, der im Inneren der Fahrgastzelle zwischen einem hinteren Rand der Tür 6 und dem Sitz 4 vorgesehen ist, ermöglicht einem ein- bzw. aussteigenden Passagier auf bequeme Weise das Verstellen des Sitzes 4. Ein Schalter, der im Gepäckraum des Fahrzeugs 1 hinter der in Gebrauchsstellung befindlichen Rückenlehne 7 angeordnet ist, erleichtert einem Nutzer, der dabei ist, das Fahrzeug über die Heckklappe zu beladen, und der dafür zusätzlichen Stauraum benötigt, das Versenken des Sitzes 4.
Die Seitenansicht der 6 zeigt einen Sitz 3 der mittleren Sitzreihe in Gebrauchsstellung sowie den Sitz 4 mit seinem Sitzpolster 10 in Gebrauchsstellung und der Rückenlehne 7 in Gebrauchsstellung sowie in einer auf das Sitzpolster 10 heruntergeklappten Zwischenstellung. Eine Kopfstütze 50 der Rückenlehne 7 steht in der Zwischenstellung über einem vorderen Rand des Sitzpolsters 10 vor. Die Lenker 43, 44 führen beim Übergang in die Nichtgebrauchsstellung den Sitz 4 nach hinten und nach unten und schwenken ihn gleichzeitig geringfügig im Gegenuhrzeigersinn, so dass, wenn der Sitz 4 eine vollständig versenkte Stellung erreicht hat, in welcher seine Rücklehne 7 mit einem hinter den Sitzen 4 angeordneten Zwischenboden 34 bündig ist, der Dom 25 in eine vom vorderen Rand des Sitzpolsters 10 und der Kopfstütze 50 begrenzte Aussparung des Sitzes 4 eingreift. So bilden der Zwischenboden 34 und die Rückseite der Rückenlehne 7 eine ebene Ladefläche. Wenn alle Sitze 4 in der versenkten Stellung sind, wird so eine Ladefläche mit großer, durch die Radkästen 8 allenfalls geringfügig eingeschränkter Durchladebreite erhalten.
Diese Ladefläche kann nach vorne noch erweitert werden, in dem nicht nur, wie eingangs beschrieben, die Rückenlehne 7 des Sitzes 3 vorgeklappt wird, sondern, wie in 7 durch Pfeile angedeutet, der Sitz 3 mit vorgeklappter Rückenlehne 7, ggf. mit Hilfe eines ähnlichen Viergelenks wie in 5 gezeigt, in den nun nicht benötigten Fußraum 51 vor den Sitzen 4 hinein versenkt wird.
Der Zwischenboden 34 kann hochklappbar sein, so dass ein Hohlraum, der zwischen ihm und der Bodenplatte 20 liegt, zugänglich und als zusätzlicher Stauraum für ein Reserverad oder dergleichen nutzbar ist.
8 zeigt einen schematischen Querschnitt des Kraftfahrzeugs, in dem dessen hintere Radkästen 8 und diese umgebende Innenverkleidungen 52 im Schnitt und die hintere Sitzreihe in frontaler Ansicht zu sehen sind. Der Sitz 4 ist hier als eine Sitzbank realisiert, deren Sitzpolster 10 und Rückenlehne 7 sich einteilig über eine Breite von wenigstens 1190 mm von einer Innenverkleidung 52 zur anderen erstrecken. Wie an der Zahl der Kopfstützen 53 zu erkennen, ist die Sitzbank für drei Passagiere ausgelegt.
Bei der in 9 gezeigten Abwandlung ist die Sitzreihe unterteilt in einen Einzelsitz 4a und einen Doppelsitz 4b, die jeweils einzeln umklappbare Rückenlehnen 7 aufweisen bzw. einzeln in die Nichtgebrauchsstellung versenkbar sind.
Im Falle der 10 sind drei Sitze 4a, 4a, 4c vorgesehen, die jeweils einzeln umklappbar bzw. in die Nichtgebrauchsstellung versenkbar sind.
Bezugszeichenliste

1: Kraftfahrzeug
2: Sitz
3: Sitz
4: Sitz
5: vordere Tür
6: hintere Tür
7: Rückenlehne
8: Radkasten
9: Hinterrad
10: Sitzpolster
11: Längsträger
12: obere Wand
13: untere Wand
14: Seitenwand
15: Steg
16: Flansch
17: Querträger
18: vorderes Bodenblech
19: Wanne
20: hinteres Bodenblech
21: hinterer Abschnitt
22: Aussparung
23: vorderer Abschnitt
24: Nut
25: Dom
26: Öffnung
27: Stoßdämpfer
28: Öffnung
29: Stützwand
30: Befestigungsflansch
31: Element
32: Element
33: Steg
34: Zwischenboden
35: Viergelenk
36: Nabe
37: Lenker
38: Schraubenfeder
39: Aussparung
40: untere Schiene
41: Trägerplatte
42: obere Schiene
43: vorderer Lenker
44: hinterer Lenker
45: Langloch
46: Querstange
47: Koppelstange
48: Elektromotor
49: Kurbelarm
50: Kopfstütze
51: Fußraum

Claims

Kraftfahrzeug mit einer Vorderachse und einer Hinterachse, einem Unterbau (11–20) und Stoßdämpfern (27), die sich jeweils zwischen einem oberen Angriffspunkt (26) an dem Unterbau (11–20) und einem zu einem Hinterrad (9) benachbarten unteren Angriffspunkt an der Hinterachse erstrecken, und wenigstens einem Rücksitz (4), dadurch gekennzeichnet, dass der obere Angriffspunkt (25) eines der Stoßdämpfer vertikal unter dem Rücksitz (4) liegt.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rücksitz (4) Teil einer dreisitzigen Sitzbank, einer Reihe von drei Einzelsitzen (4a, 4a, 4c) oder einer Reihe von einem Einzel- und einem Doppelsitz (4a, 4b) ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse des Stoßdämpfers (27) einen Winkel von maximal 20° zur Vertikalen einnimmt.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterbau (11–20) zwei Längsträger (11) umfasst, und dass in jedem Längsträger (11) ein Durchgang (28) gebildet ist, durch den sich einer der Stoßdämpfer (27) erstreckt.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Oberseite (12) jedes Längsträgers (11) ein den oberen Angriffspunkt eines der Stoßdämpfer (27) bildender Dom (25) geformt ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ladefläche (34) sich über den Domen (25) erstreckt.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Ladefläche (34) zwischen den Längsträgern (11) ein Staufach gebildet ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Dom (25) sich unter einem vorderen Bereich des Rücksitzes (4) befindet.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sitzpolster (10) des Rücksitzes (4) in dem vorderen Bereich dünner als in einem hinteren Bereich ist.
Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rücksitz (4) zwischen einer Gebrauchsstellung und einer mit einer hinter dem Rücksitz (4) anschließenden Ladefläche (34) bündigen versenkten Stellung verstellbar ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Rücksitz (4) über ein Viergelenk (35) zwischen der Gebrauchsstellung und der versenkten Stellung verstellbar ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Viergelenk (35) einen vorderen und einen hinteren Lenker (43, 44) umfasst, die an dem Rücksitz angreifen, und dass der vordere Lenker (43) länger als der hintere (44) ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Motor (48) zum Antreiben der Verstellung zwischen der Gebrauchsstellung und der versenkten Stellung vorgesehen ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sitzpolster (10) des Rücksitzes (4) in der versenkten Stellung hinter den Dom (25) verlagert ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückenlehne (7) des Rücksitzes (4) in der versenkten Stellung über dem Dom (25) liegt.