DE19728920B4 - Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge - Google Patents

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    • B60VEHICLES IN GENERAL
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Abstract

Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, der im wesentlichen aus dem eigentlichen Sitz (1) und einer mit diesem verbundenen Rückenlehne sowie einem Sitzgestell (3) besteht, wobei zumindest die Polsterung des eigentlichen Sitzes (1) seitliche, die Sitzbreite bestimmende Polsterwülste aufweist, die nach oben voluminös ausgebildet sind, und wobei zumindest der türseitige Polsterwulst eine über eine am türseitigen Teil des Sitzgestelles (3) in Sitzrichtung verlaufende Scharnierachse (8) am Sitzgestell (3) angelenkte Innenarmierung (7) aufweist und sich als seitliche Polsterstütze (6) zum bequemen Ein- und Aussteigen mit seiner Innenfläche nach außen unten bei möglichen Zwischenstellungen bis mindestens etwa in die Ebene der Sitzfläche der Sitzpolsterung (2) scharniergelenkig abklappen lässt,
dadurch gekennzeichnet,
– dass die Scharnierachse (8) zusätzlich mit Streben (13, 14) auf der dem türseitigen Polsterwulst gegenüberliegenden Seite am Sitzgestell (3) oder am Fahrzeugboden (4) abgestützt ist,
– dass die Scharnierachse (8) neben der Innenarmierung (7) mit einem sich in Fahrzeuglängsrichtung gesehen...

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf einen Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Derartige Sitze sind in mannigfachen Ausführungen bekannt. Bei Sitzen, die in Kraftfahrzeugen Verwendung finden, kommt es unter anderem auf eine richtige anatomische Ausgestaltung des ganzen Sitzes an, um dem Benutzer ein gesundes und ermüdungsfreies Sitzen zu ermöglichen. Ebenso wichtig ist es aber, dafür Sorge zu tragen, dass ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet erscheint, für die es mitentscheidend ist, dass der Benutzer einen ausreichenden seitlichen Halt hat. Zwar sind durch Polsterwülste nicht nur am eigentlichen Sitz, sondern auch an der Rückenlehne Verbesserungen erzielt worden, jedoch sind solche Maßnahmen insofern unzureichend, als mit ihnen nicht verhindert werden kann, dass insbesondere beim Durchfahren scharfer Kurven oder bei Fahrten in Schräglage der jeweilige Fahrer z. B. eines Sportwagens in eine Sitzposition abgedrängt wird, aus denen heraus er die Fähigkeit verliert, das Fahrzeug sicher und den Anforderungen des Verkehrs entsprechend zu steuern. Als nachteilig kommt auch noch hinzu, dass bei Anordnung von Polsterwülsten diese nur bei bestimmten Körpergrößen voll wirksam sind, d. h., bei leichtgewichtigen Personen sind sie mehr oder weniger wirkungslos, während sie bei Personen mit zu breiten Becken lästig und nicht selten schmerzhaft werden.
  • Aus der DE 693 01 206 T2 ist ein Sitz für Kraftfahrzeuge bekannt, der auf die Größe des jeweiligen Insassen einstellbar ist. Seitliche Polsterwülste des Sitzteiles sind voluminös ausgebildet und zur Regulierung der Sitzbreite um eine Scharnierachse verstellbar. Die Polsterwülste weisen eine über die Scharnierachse an einem Sitzgestell angelenkte Innenarmierung auf. Durch ihre in der Gebrauchsstellung des Polsterwulstes zum Sitzteil hin gewandte Kante kann die Innenarmierung im Falle eines Seitenstoßes eine Verletzungsgefahr für den Insassen darstellen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Sitz der gattungsgemäßen Art, insbesondere einen Fahrzeugsitz, so auszubilden, dass die gesicherten Sitzpositionen einen verstärkten Unfallschutz bieten. Dabei soll nicht nur eine seitliche Anpassung der Polsterwülste an die unterschiedlichen Beckenbreiten eines Benutzers des jeweiligen Sitzes, sondern auch trotz hoher seitlicher Polsterwülste ein bequemes Ein- und Aussteigen aus Sitzen in Fahrzeugen aller Art, insbesondere aus einem niedrigen Sportfahrzeugsitz möglich sein.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Sitz mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1.
  • Durch die innenarmierte Polsterstütze mit dem Bügel ist ein erhöhter Schutz des jeweiligen Sitzbenutzers gegen Verletzungen bei Unfällen gegeben, bei denen zerstörende Kräfte auf die Türbereiche einwirken. Bei Unfällen mit seitlichen Kräften auf die Türen eines Straßenfahrzeuges wird die Gefahr einer Verletzung des Benutzers des jeweiligen Sitzes wesentlich gemindert, da die schon durch die dämpfende Wirkung der Polsterstütze selbst herabgesetzten gefährlichen seitlichen Kräfte vom Benutzer ferngehalten werden, d. h. auf gegenüberliegende Sitzgestell- und/oder Bodenteile einwirken, ohne den jeweiligen Sitzbenutzer zu gefährden. Durch das an sich teilweise bekannte voluminöse Hochziehen der Polsterwülste bzw. durch ihre Gestaltung als Polsterstützen, die sich gegenüber dem Bekannten in weiten Grenzen verändern lassen, ist es dem Benutzer außerdem möglich, die für ihn passende Sitzbreite einzustellen, und es ist auch ein sicheres Sitzen gewährleistet, das auch bei extremen Fahrverhältnissen nicht verloren geht, so dass der erfindungsgemäße Sitz besonders für Sportfahrzeuge geeignet erscheint, wo es im Hinblick auf die zu beherrschenden hohen Geschwindigkeiten durch den jeweiligen Fahrer auf eine sichere Sitzpositionen entscheidend ankommt. Ein besonderer Vorteil ist darin zu sehen, dass durch die Abklappbarkeit zumindest der türseitigen Polsterstütze es möglich ist, selbst bei extrem niedrigen Fahrzeugen verhältnismäßig bequem ein- und aussteigen zu können.
  • Die die Scharnierachse abstützenden Streben können in einer Ausführungsform gemäß Anspruch 2 auch türseitig am Sitzgestell angeordnet sein.
  • Nach der Lehre des Anspruchs 3 wird einmal eine Knautschzone geschaffen und zum anderen werden die gefährlichen seitlichen Kräfte gewissermaßen unter dem Sitzbenutzer hinweg auf für den Benutzer ungefährliche Bereiche abgeleitet.
  • Aus den Ansprüchen 4 und 5 ergibt sich, dass die abklappbaren Polsterstützen Bestandteile der Sitzpolsterung sein können oder von der Sitzpolsterung unabhängige Bauteile darstellen. Welche Bauart man wählt, ist mehr oder weniger eine Konstruktionsfrage. Das von der Sitzpolsterung unabhängige Bauteil ist herstellungsmäßig leichter zu beherrschen als ein Bauteil, das in die Sitzpolsterung integriert ist. Bei letzterem erscheint es zweckmäßig, die Oberschicht der Sitzpolsterung zumindest im Bereich der Polsterstütze nach Art von Stahl-Gürtelreifen auszubilden, da dann die Oberschicht praktisch jeder Belastung, insbesondere der gleitenden Bewegung der Armierung gewachsen ist.
  • Eine zweckmäßige und einfache Ausführung ergibt sich aus Anspruch 6. Der Innenarmierung kommt eine besondere Bedeutung zu, weil sie mechanisch fest genug ist, um das Becken eines Sitzbenutzers ausreichend zu stützen, ohne die Bequemlichkeit zu mindern. Die gemäß Anspruch 7 nach außen gezogene Scharnierwelle mit ihrer Handhabe ermöglicht eine bequeme Bedienung, wobei die Fixierbarkeit in verschiedenen Stellungen das Anpassen an die jeweiligen Verhältnisse ermöglicht.
  • Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird für das Abklappen die Maßnahme nach Anspruch 8 vorgeschlagen.
  • Darüber hinaus können auch elektromotorische Antriebe zum Einsatz kommen, wie sich solche aus den Ansprüchen 9 und 10 ergeben.
  • Aus Bequemlichkeitsgründen ist es zweckmäßig, nach Anspruch 11 vorzugehen, da dann der türseitige Raum vor dem Sitz völlig frei ist und das Platznehmen, z. B. auf einem Sitz in einem niedrigen Sportwagen, in keiner Weise beeinträchtigt wird. Es versteht sich nahezu von selbst, dass der erfindungsgemäße Sitz auch bei gangseitigen Sitzen in Omnibussen, Flugzeugen und Schiffen zum Einsatz kommen kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht; es zeigen:
  • 1 den eigentlichen Sitz eines Kraftfahrzeugsitzes in Vorderansicht, stark schematisiert dargestellt;
  • 2 eine gegenüber 1 geänderte Ausführungsform;
  • 3 eine Seitenansicht auf einen erfindungswesentlichen Teil des eigentlichen Sitzes und
  • 4 eine Oberansicht auf ein Sitzgestell des eigentlichen Sitzes.
  • In allen Figuren sind Rückenlehnen nicht dargestellt, die bekanntlich zusammen mit den eigentlichen Sitzen die jeweiligen Kraftfahrzeugsitze bilden.
  • Gemäß den 1 und 2 weist ein eigentlicher Sitz 1 eine Abpolsterung 2 und ein beliebig aufgebautes Sitzgestell 3 auf, das mit einem Boden 4 verbunden ist. Das Sitzgestell 3 kann verschieb-, höhenverstell- und kippbar ausgebildet sein.
  • Die Polsterung 2 ist mit seitlichen Polsterwülsten 5, 6 ausgestattet, wobei zumindest die Polsterwülste der 1 und 2 als seitliche Polsterstützen 6 ausgebildet sind. Die Polsterstütze 6 der 1 ist ein Bestandteil der Polsterung 2, während die Polsterstütze 6 der 2 ein Bauteil für sich darstellt.
  • Beide Ausführungen weisen eine Innenarmierung 7 auf, die über eine Scharnierachse 8 am Sitzgestell 3 angelenkt ist. Die Innenarmierung 7 besteht zweckmäßigerweise aus einem zur Scharnierachse 8 radial gerichteten Bügel, der mit einer Art Federgitter-Matratze (nicht dargestellt) ausgefüllt ist. Die Scharnierachse 8 ist nach vorn aus dem Sitzbereich herausgeführt und dort mit einem nicht dargestellten Hebel verbunden, der mit Rastausnehmungen 9 zusammenwirkt, so dass die Innenarmierung 7 absatzweise verschwenkt werden kann. Das Verschwenken könnte auch mit Hilfe eines Ratschengesperres erfolgen.
  • Aus den 3 und 4 ergibt sich eine Griffmuschel 10, die eine Handhabe 11 für eine ebenfalls nicht dargestellte Verstelleinrichtung enthält, mit der die um die Scharnierachse 8 verschwenkbare Innenarmierung 7 oder die ganze Polsterstütze 6 verstellt werden kann. Für das Verstellen könnte aber auch ein elektromotorischer Antrieb vorgesehen werden. Die von vorn nach hinten verlaufende Bogenform der Polsterstütze 6 bzw. der Innenarmierung 7 ergibt sich besonders gut aus den 3 und 4. Zu erwähnen ist noch, dass sich die Innenarmierung 7 um einen solchen Winkel abklappen lässt, dass sie in etwa in die Ebene der Polsterung 2 zu liegen kommt, wozu auf die 2 verwiesen wird.
  • Obwohl die Polsterstütze 6 für sich allein bereits einen erhöhten Unfallschutz von den Seiten her darstellt, ist die Scharnierachse 8 mit einem Bügel 12 ausgestattet, der mit der Innenarmierung 7 einen solchen spitzen Winkel α einschließt, dass im Bereich der Gebrauchsstellung der Polsterstütze 6 bzw. der Innenarmierung 7 der Bügel 12 in der Projektion in etwa der Richtung von Streben 13, 14 entspricht, welche die Scharnierachse 8 an gegenüberliegenden Teilen des Sitzgestelles 3 oder am Boden 4 abstützen, wie dies durch Punkte in 4 angedeutet ist. Im übrigen lässt sich die Innenarmierung 7 auch über die Stellung gemäß 2 hinaus nach unten klappen, wie dies in 1 mit einem Pfeil 15 angedeutet ist. Es versteht sich, dass dann genügend Raum für den Bügel 12 zur Verfügung stehen muss.

Claims (11)

  1. Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, der im wesentlichen aus dem eigentlichen Sitz (1) und einer mit diesem verbundenen Rückenlehne sowie einem Sitzgestell (3) besteht, wobei zumindest die Polsterung des eigentlichen Sitzes (1) seitliche, die Sitzbreite bestimmende Polsterwülste aufweist, die nach oben voluminös ausgebildet sind, und wobei zumindest der türseitige Polsterwulst eine über eine am türseitigen Teil des Sitzgestelles (3) in Sitzrichtung verlaufende Scharnierachse (8) am Sitzgestell (3) angelenkte Innenarmierung (7) aufweist und sich als seitliche Polsterstütze (6) zum bequemen Ein- und Aussteigen mit seiner Innenfläche nach außen unten bei möglichen Zwischenstellungen bis mindestens etwa in die Ebene der Sitzfläche der Sitzpolsterung (2) scharniergelenkig abklappen lässt, dadurch gekennzeichnet, – dass die Scharnierachse (8) zusätzlich mit Streben (13, 14) auf der dem türseitigen Polsterwulst gegenüberliegenden Seite am Sitzgestell (3) oder am Fahrzeugboden (4) abgestützt ist, – dass die Scharnierachse (8) neben der Innenarmierung (7) mit einem sich in Fahrzeuglängsrichtung gesehen von vorn nach hinten bogenförmig erstreckenden Bügel (12) ausgestattet ist, wobei der Bügel (12) im Bereich der Gebrauchsstellung der Polsterstütze (6) derart nach seitwärts außen gerichtet ist, dass bei einem von außen einwirkenden Seitenstoß Kräfte auf die gegenüberliegende Seite abgeleitet werden.
  2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben (13, 14) an dem Teil des Sitzgestelles (3) angreifen, an dem die Scharnierachse (8) vorgesehen ist.
  3. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (12) in Richtung der Scharnierachse (8) der Polsterstütze (6) gesehen mit der Innenarmierung (7) einen spitzen Winkel (α) derart einschließt, dass in der jeweiligen Gebrauchsstellung der Polsterstütze (6) der Bügel (12) im wesentlichen geradlinig zu den Streben (13, 14) verläuft.
  4. Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die abklappbare Polsterstütze (6) ein Bestandteil der Sitzpolsterung (2) ist.
  5. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die abklappbare Polsterstütze (6) ein von der Sitzpolsterung (2) unabhängiges Bauteil darstellt.
  6. Sitz nach den Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige, scharniergelenkig an dem Sitzgestell (3) angreifende innenarmierte Polsterstütze (6) sich etwa bogenförmig von hinten nach vorn erstreckt.
  7. Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharnierachse (8) der nach Art einer Federgitter-Matratze aufgebauten Innenarmierung (7) der Polsterstütze (6) mit einem Ende nach außen geführt ist und dort eine Handhabe trägt, die in verschiedenen Stellungen fixierbar ist.
  8. Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die innenarmierte Polsterstütze (6) an ihrer Außenseite eine Griffschale (10) aufweist, die einen Betätigungshebel (11) für eine Sperre aufnimmt.
  9. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für das Abklappen der Polsterstütze (6) ein elektromotorischer Antrieb vorgesehen ist.
  10. Sitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der elektromotorische Antrieb selbstsperrend ausgeführt ist.
  11. Sitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Polsterstütze (6) zumindest teilweise in den Raum unterhalb der Sitzfläche verschwenkbar ist.
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