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Die Erfindung betrifft ein Regal mit Traversen.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Arten von Regalen bekannt. Beispielsweise offenbart die europäische Patentanmeldung
EP 0 273 345 A2 ein Regal, insbesondere ein Palettenregal, mit zwischen aufrechten Regalpfosten eingehängten und/oder befestigten Längs- und/oder Quertraversen als Tragelemente.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Regal zu schaffen. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Es wird ein Regal mit einer ersten und einer zweiten Traverse angegeben, wobei die Traversen einander gegenüberliegen und in Regallängsrichtung verlaufen, wobei die erste Traverse ein umlaufendes Profil aufweist und zumindest eine Seite des Profils zumindest eine flächige Übereinanderfaltung des Profils aufweist.
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Ausführungsformen der Erfindung haben den Vorteil, dass durch die Materialvervielfachung aufgrund der Übereinanderfaltung des Profils das Flächenträgheitsmoment erhöht wird, sodass damit die Gesamtstabilität der Traverse erhöht wird. Im Gegenzug bedeutet dies, dass im Vergleich zu gängigen Traversen auch vorgesehen werden kann, dass das Flächenträgheitsmoment unverändert bleibt, wohingegen die Bauhöhe der Traverse dementsprechend reduziert werden kann. Insgesamt kann somit eine erste Traverse bereitgestellt werden, welche mit verminderter Baugröße aufgrund der Übereinanderfaltung des Profils eine dennoch hohe mechanische Stabilität aufweist.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird durch die Übereinanderfaltung des Profils insbesondere eine Materialdopplung gebildet. Die Materialdopplung kann dabei an der Oberseite oder an der Unterseite der horizontalen Profilfläche ausgebildet sein. Als Profil kommt beispielsweise insbesondere ein rechteckiges Hohlprofil zum Einsatz. Es sei jedoch darauf verwiesen, dass die Erfindung nicht auf eine Materialdopplung beschränkt ist – möglich sind grundsätzlich eine Vielzahl von Materiallagen.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung verlaufen die Traversen in horizontaler Richtung, wobei die Übereinanderfaltung des Profils an zumindest einer der horizontalen Flächen des Profils ausgeformt ist.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die erste Traverse in Richtung zur zweiten Traverse weisend eine nach unten abgeschrägte Kante auf. Durch diese abgeschrägte Kante wird ein Verkanten oder eine Beschädigung des in dem Regal gelagerten Guts beim Einbringen oder bei der Entnahme des Guts aus dem Regal verhindert.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die erste Traverse Aussparungen zur rastenden Aufnahme eines Regalpaneels auf. Das Regalpaneel verläuft dabei vorzugsweise in einer Richtung senkrecht zur ersten Traverse und verbindet die erste Traverse mit der zweiten Traverse.
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Beispielsweise sind die Aussparungen so ausgebildet, dass nach Verrasten des Regalpaneels in den Aussparungen die Oberseite des Regalpaneels und die obere horizontale Fläche des Profils eine Fläche auf gleicher Höhe bilden. Damit dient sowohl die Oberfläche des Regalpaneels als auch die obere Horizontale des Profils der Abstützung des im Regal zu lagernden Gutes, beispielsweise von Paletten oder anderen Behältnissen zur Abstützung und Lagerung von Stückgut.
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Mach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung verlaufen die Traversen in horizontaler Richtung, wobei die Aussparung teilweise an der oberen horizontalen Fläche und teilweise an der, der zweiten Traverse zugewandten vertikalen Fläche des Profils als durchgehende Aussparung ausgebildet ist. Damit kann durch einfaches Einsetzen des Regalpaneels von oben, beispielsweise auch durch eine Kippbewegung in einer Ebene senkrecht zur Erstreckungsrichtung der ersten Traverse, eine Montage des Regalpaneels am Regal bewirkt werden. Beispielsweise ist es hierzu möglich, dass zunächst das Regalpaneel in die zweite Traverse eingehängt wird und daraufhin durch die Kippbewegung in der besagten Ebene senkrecht zur Erstreckungsrichtung der Traversen in die erste Traverse eingesetzt und mit dieser verrastet wird. Damit ist ein einfacher Montagevorgang möglich.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die zweite Traverse ein offenes Querschnittsprofil auf mit einer oberen und einer unteren horizontalen Fläche, wobei die obere und untere horizontale Fläche durch eine vertikale Fläche miteinander verbunden sind, wobei das Querschnittsprofil der zweiten Traverse an der oberen horizontalen Fläche einen nach oben abstehenden Anschlag aufweist.
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Es sei angemerkt, dass beide Traversen dasselbe Profil aufweisen können, d. h. ein umlaufendes Profil, wobei zumindest eine Seite der jeweiligen Profile zumindest eine flächige Übereinanderfaltung der Profile aufweist. In diesem Fall sind die Enden optional vorhandener Regalpaneele gleich ausgeformt, welche in die Traversen eingesetzt, eingehängt oder allgemein mit den Traversen verbunden werden können.
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Der Anschlag kann dabei ebenfalls in vertikaler Richtung verlaufen oder aber der Anschlag eine Schräge umfassen. Der offene Querschnitt hat zunächst wiederum den Vorteil, dass das Flächenträgheitsmoment erhöht wird, womit wiederum, wie obig beschrieben, die Bauhöhe der Traverse dementsprechend reduziert werden kann.
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Der nach oben abstehende Anschlag hingegen gilt als Wegbegrenzung für einzulagerndes Gut, welches beispielsweise mit einem Regalbediengerät auf die Traversen bzw. auf optional vorhandene Regalpaneele abgestellt werden kann. Beim Einlagern des Gutes in das Regal kann somit die optimale Position „erfühlt” werden, indem festgestellt wird, wann das einzulagernde Gut mit einer Kante auf den Anschlag auftrifft. Ist der Anschlag nun zusätzlich als Schräge ausgebildet, wird durch das Eigengewicht des einzulagernden Gutes eine vertikale Absetzbewegung des Guts auf die Traversen zusätzlich in eine horizontale Bewegung im Wesentlichen senkrecht zur Fläche der Schräge umgewandelt, wodurch ein automatisches Platzieren und Ausrichten des Guts im Regal erfolgt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die zweite Traverse ebenfalls Aussparungen zur z. B. rastenden Aufnahme von Vorsprüngen des Regalpaneels auf. Hierbei sind beispielsweise die Aussparungen der zweiten Traverse so ausgebildet, dass bei Torsionsbeanspruchungen der Traverse ein Widerlager für die Vorsprünge gebildet wird. Damit wird insgesamt die Torsionssteingkeit des Regals erhöht.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Regal mit Traversen und Regalpaneelen,
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2 erste und zweite Traversen,
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3 erste und zweite Traversen, verbunden durch Regalpaneele,
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4 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Verrasten eines Regalpaneels mit einer Traverse.
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Im Folgenden werden einander ähnliche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt ein Regal 100 mit in Regallängsrichtung 114 verlaufenden Traversen 104 und 106. Bei diesen Traversen handelt es sich hierbei um eine erste Traversenart 104 und eine zweite Traversenart 106, wobei diese beiden Traversen 104 und 106 einander gegenüberliegen. Die Traversen sind über bekannte Befestigungsmittel bzw. Befestigungsarten an entsprechenden Verstrebungen 102 des Regals 100 befestigt.
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Die Traversen 104 und 106 sind über Regalpaneele 108 miteinander verbunden. Die Regalpaneele 108 weisen dabei an der, der Traverse 106 zugewandten Seite Klauen 110 an ihrem Ende auf. An der der Traverse 104 zugewandten Seite weisen hingegen die Regalpaneele 108 in Längsrichtung der Paneele 108 seitlich von den Paneelen abstehende Vorsprünge 112 auf.
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Die Klauenförmige Einschnürungen
110 mit unteren und oberen Nasen bilden dabei eine U-Form, wobei in die durch die U-Form gebildete Aussparung ein gegenstückiger Anschlag der Traverse
106 eingreifen kann. Ferner weisen beide Enden der Regalpaneele
108 Vorsprünge
112 auf, welche in gegenstückige Aussparungen der Traversen
104 und
106 eingreifen können. Dies führt zur Erhöhung der Torsionssteifigkeit der Traversen
104 und
106, wodurch eine Verwindung der Traversen
104 und
106 verhindert wird. Dies ist insbesondere bezüglich der Traverse
106 hilfreich, da, wie aus
1 ersichtlich, die Traverse
106 einen offenen Querschnitt hat, welcher den Vorteil hat, dass das Flächenträgheitsmoment erhöht wird, womit wiederum, wie obig beschrieben, auch die Bauhöhe der Traverse
106 dementsprechend reduziert werden kann. Das hier zugrunde liegende Prinzip zum Verbinden von Paneelen mit Traversen ist ausführlich in der
DE 10 2007 056 589 B3 beschrieben.
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Der Grund für die Erhöhung der Torsionssteifigkeit der Traverse 106 ist, dass durch Einstecken der Paneele in die Traverse 106 bei Torsion der Traverse die resultierende Torsionsmoment von der Traverse 106 auf die Paneele übertragen wird. Denn die Aussparungen der Traverse 106, in welche die Vorsprünge 112 eingreifen sind so ausgebildet, dass bei Torsionsbeanspruchung der Traverse ein Widerlager für die Vorsprünge 112 gebildet wird. Dadurch wird die Traverse 106 von dem Torsionsmoment entlastet, woraus die Erhöhung der Torsionssteifigkeit der Traverse resultiert. Selbiges gilt auch in Bezug auf die Traverse 104, wobei hier die Gefahr einer Torsion der Traverse 104 aufgrund des geschlossenen Profils minimiert ist.
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Die ebenfalls in 1 ersichtlichen Klauen 110 des Paneels 108 dienen zur Verhinderung, dass bei Biegung der Traverse 106 in horizontaler Richtung das Paneel 108 aus der offenen Traverse ausrastet.
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Die genaue Form der ersten und zweiten Arten von Traversen 104 und 106 sei nun im Folgenden im Detail in 2 beschrieben.
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Die 2 zeigt nun in 2a perspektivische Ansichten der Traverse 106. Diese Traverse 106 weist ein offenes Querschnittsprofil auf mit einer oberen horizontalen Fläche 218 und einer unteren horizontalen Fläche 214, wobei die obere und untere Fläche durch eine vertikale Fläche 216 miteinander verbunden sind. Ferner ist an der oberen horizontalen Fläche 218 ein nach oben abstehender Anschlag 212 ausgebildet, welcher zwar im vorliegenden Fall senkrecht zur Fläche 218 absteht, jedoch in weiteren Ausführungsformen auch zusätzlich oder ausschließlich als Schräge in Bezug auf die Fläche 218 ausgebildet sein kann.
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Aussparungen 220 der Traverse 106 sind sowohl an der vertikalen Fläche 216 als auch an der horizontalen Fläche 218 vorgesehen. In der Ausführungsform der 2 sind die Aussparungen 220 sogar teilweise als durchgängige Aussparung an den Flächen 212 und 218 vorgesehen. Diese Aussparungen 220 können nun die in 1 gezeigten Klauen 110 des Regalpaneels aufnehmen.
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Im eingehängten Zustand bilden die Aussparungen 220 bei Torsionsbeanspruchung der Traverse 106 ein Widerlager für die Klauen 110. Damit wird die Torsionssteifigkeit des Regals erhöht.
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Die Traverse 104 unterscheidet sich nun von der Traverse 106 in wesentlichen Punkten. Die in 2b gezeigte Traverse 104 weist nämlich ein umlaufendes Profil auf, wobei die Oberseite des Profils 202 und die Unterseite des Profils 206 jeweils eine Übereinanderfaltung 200 des Profils aufweisen. Bei der oberen Faltung handelt es sich hierbei um eine Materialdopplung. Bei der unteren Faltung 200 ergibt sich sogar eine Verdreifachung der Materiallagen.
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Ferner gezeigt in 2b ist eine nach unten abgeschrägte Kante 204. Diese Kante ist zwischen der horizontalen Oberseite 202 und der vertikalen Seite 208 des Profils angeordnet. Damit wird ein Verkanten oder eine Beschädigung des in dem Regal einzulagernden Gutes beim Einbringen oder bei der Entnahme des Guts aus dem Regal verhindert.
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Schließlich sind bezüglich der Traverse 104 Aussparungen zur rastenden Aufnahme des in 1 gezeigten Regalpaneels 108 gezeigt. Die Aussparungen 210 verlaufen dabei, ausgehend von der abgeschrägten Kante 204, zur vertikalen Fläche 208 des Profils als durchgängige Aussparungen.
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Die 3 zeigt eine perspektivische Ansicht zweier Traversen 104 und 106 mit einem dazwischen angeordneten Regalpaneel 108 sowie einem weiteren Regalpaneel 108, das zunächst in der Traverse 106 eingehängt ist und in einem weiteren Schritt in die Traverse 104 eingesetzt werden soll.
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Anhand der 3 soll nun im Folgenden eine kurze Übersicht darüber gegeben werden, wie eine Montage eines entsprechenden Regals vonstatten zu gehen hat.
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Zunächst werden die Traversen 104 und 106 an entsprechenden Verstrebungen des Regals angeordnet. Dies kann in herkömmlicher Weise beispielsweise durch entsprechende Schraubverbindungen oder Steckverbindungen realisiert werden.
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Anschließend wird das Regalpaneel 108 mit seinen Klauen 110 in die Traverse 106 eingehängt. Durch die spezielle Anordnung der hierzu an der Traverse 106 vorgesehenen Aussparungen 220 (vgl. 2a) wird hierbei im eingehängten Zustand eine Kippbewegung des Regalpaneels 108 in einer Ebene senkrecht zur Erstreckungsrichtung der Traversen 104 bzw. 106 ermöglicht.
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Nach Einhängen des Regalpaneels 108 in die Traverse 106 mittels der Klauen 110 (vgl. 1) kann nun durch die besagte Kippbewegung in Richtung 300 das Regalpaneel 108 mit seinen Vorsprüngen 112 (vgl. 1) in die entsprechenden Aussparungen 210 (vgl. 2b) der Traverse 104 eingesetzt werden. Nach Einsetzen findet vorzugsweise ein Verrasten der Vorsprünge 112 mit den Aussparungen 210 statt. Durch den Rastvorgang wird dabei ein stabiler Gesamtverbund zwischen Traversen 104, 106 und den Regalpaneelen 108 erzielt.
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Die 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Verrasten eines Regalpaneels 108 mit einer Traverse 104 – auf der linken Seite der 4 in Frontansicht und in der rechten Seite der 4 in einer Querschnittsansicht der Traverse 104. Zu diesem Zweck weißt die Traverse 104 die obig diskutierten Aussparungen 210 auf, in welche die L-förmigen Vorsprünge 112 des Regalpaneels 108 rastend eingreifen können.
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Wie schrittweise in den 4a) bis 4d) gezeigt, erfolgt zunächst das Aufsetzen der Vorsprünge 112 des Paneels 108 auf die Aussparungen 210 durch eine Bewegung in Richtung 400. Dadurch greifen – Schritt für Schritt – die Vorsprünge des Paneels 108 mehr und mehr in die Aussparungen 210 ein, welche hier eine schräge Kulisse bilden, wobei die Vorsprünge durch die Aussparungen 210 zusammen gedrückt werden, bis schließlich eine Anschlagsposition 402 erreicht wird. In der in 4d) gezeigten Anschlagsposition 402 stoßen die L-förmigen Enden des Paneels an die schrägen Wandungen Aussparungen 210, wodurch ein Verrastung des Paneels 108 mit der Traverse durch Formschluss bewirkt wird. In der Anschlagposition liegen die L-förmigen Enden auf der Traverse auf, wodurch der Lasteintrag auf die Traverse optimiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Regal
- 102
- Strebe
- 104
- Traverse
- 106
- Traverse
- 108
- Regalpaneel
- 110
- Klaue
- 112
- Vorsprung
- 114
- Richtung
- 200
- Faltung
- 202
- Fläche
- 204
- Schräge
- 206
- Fläche
- 208
- Fläche
- 210
- Aussparungen
- 214
- Fläche
- 216
- Fläche
- 218
- Fläche
- 220
- Aussparungen
- 300
- Richtung
- 400
- Richtung
- 402
- Anschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0273345 A2 [0002]
- DE 102007056589 B3 [0025]