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Einleitung
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Die Erfindung betrifft einen mobilen Personenlift, der es einer Person ermöglichen soll, ohne eine Benutzung einer Trittstufe oder Trittleiter einen Höhenunterschied von ungefähr 0,4 m bis 0,8 m zu überwinden, um Gegenstände in höheren Regalen oder Schränken oder sonstigen Ablage- bzw. Lagereinrichtungen zu erreichen.
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Stand der Technik
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Aus dem Gebiet des Bauwesens sowie der Montagetechnik sind diverse so genannte Hubarbeitsbühnen bekannt, die insbesondere dazu dienen, Bau- oder Montagearbeiten in einer Höhe zwischen 1 m und 5 m, in besonderen Fällen auch bis ca. 10 m oder mehr, auszuführen. Dabei sind die bekannten Hubarbeitsbühnen in der Regel so ausgeführt, dass sie zusätzlich zu einer Mehrzahl von Personen auch noch mit zu verarbeitenden Baumaterialien (Steine, Mörtel, Platten u. ä.) belastet werden können. Charakteristisch für die bekannten Geräte sind somit die großen Hubhöhen und die hohe Belastbarkeit, weshalb die bekannten Einrichtungen auch als „Schwerlast-Hubarbeitsbühnen” bezeichnet werden können.
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So ist beispielsweise aus
EP-A 0 195 467 eine Hubarbeitsbühne für Bauhandwerker bekannt, die eine höhenverstellbar mit Ständern verbundene Arbeitsplattform aufweist. Eine Höhenverstellung der Arbeitsbühne ist möglich, weil das Bühnenteil bzw. die dieses tragende Längsträger mittels Laufrollen in vertikalen Streben der Ständerteile geführt sind. Darüber hinaus ist die vorbekannte Hubarbeitsbühne mit Transportrollen versehen, die während der Benutzung deaktiviert und in einer Parkposition im Abstand oberhalb der Aufstandsfläche der Ständer angeordnet sind. Das Überführen der Transportrollen in die Parkposition ist umständlich und bedarf eines großen Kraftaufwands, da nicht unerhebliche Massen eine Strecke von ca. 0,5 m angehoben werden müssen. Für den häuslichen oder privaten Gebrauch ist die vorbekannte Hubarbeitsbühne jedenfalls ungeeignet. Auch bietet sie nicht die Möglichkeit, das Trittbrett in seiner abgesenkten Ruheposition quasi-barrierefrei zu erreichen.
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Eine andere mobile Hubarbeitsbühne ist in der
DE-A 43 00 849 offenbart. Ein Chassis dieser Bühne ist wiederum auf Rollen gelagert, weshalb das Gerät zu einem gewünschten Aufstellungsort verfahrbar ist. An dem Chassis ist eine so genannte Tandemeinrichtung, d. h. eine Kolben-Zylinder-Einheit, angeordnet, die eine Höhenverstellbarkeit des so genannten Ladeelements ermöglicht. Die Hubarbeitsbühne soll von einem Baukran an beliebige Stelle des Gebäudes, an dem Mauerarbeiten ausgeführt werden sollen, abgesetzt und benötigt für seine Funktionen einen Anschluss an die Stromversorgung. Eine wesentliche Komponente der vorbekannten Bühne ist ein Drehkranz, der eine Rotation der Plattform ermöglicht. Auch bei diesem Gerät handelt es sich um einen Vertreter des Typs „Schwerlast-Hubbühne” mit spezieller Ausrüstung für Mauerarbeiten.
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Aus der
WO-A-00/034174 ist ein Scherenhubtisch bekannt, der im zusammengefahrenen Zustand eine vergleichsweise geringe Resthöhe aufweist, die grundsätzlich ein bodennahes Besteigen möglich macht. Die Besonderheit des vorbekannten Scherenhubtisches besteht darin, dass die Scherenglieder in jeder Winkelstellung zueinander mittig unter dem oberen Rahmen, d. h. der Tischebene, positioniert sind, wodurch gemäß der zugrunde liegenden Aufgabe einseitige Überhänge, d. h. eine asymmetrische Kraftverteilung, insbesondere bei schweren Lasten, vermieden werden sollen. Gelöst wird diese Aufgabe gemäß dem älteren Scherenhubtisch dadurch, dass beidseitig Loslager für die Enden der Scherenlenker vorgesehen werden, wozu die relative Fixierung der Scherenlenker gegenüber dem unteren und dem oberen Rahmen über zusätzliche so genannte Lenkarme erfolgt.
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Eine in den
4 bis
7 der vorgenannten
WO-A-00/034174 gezeigte Ausführungsform weist auf einer Seite zwei fest positionierte Schwenklager der Scherenlenker und auf der gegenüberliegenden Seite der jeweiligen Scherenlenker jeweils ein Loslager auf. Möglichkeiten, den vorbekannten Scherenhubtisch mittels Rollen zu einem Aufstellungsort zu einem anderen bewegen zu können, sind nicht vorhanden.
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Aus der
EP-A-1 760 034 ist ferner eine für Wartungsarbeiten an Luftfahrzeugen vorgesehene Arbeitsbühne bekannt, die mit einem doppelt wirkenden Scherenmechanismus ausgestattet ist. Rollen zur Bewegung des vorgesehenen Wartungsstandes in einer Wartungshalle oder einer sonstigen Flughafen-Freifläche sind zwar vorhanden, doch handelt es sich bei dem vorbekannten „Großgerät” um einen Anhänger mit beträchtlicher Masse, der lediglich unter Nutzung eines geeigneten Zugfahrzeugs bewegt werden kann. Allein aufgrund seiner Maße und Gewichte und der Tragfähigkeit eignet sich das vorbekannte Gerät in keiner Weise für einen häuslichen oder privaten Einsatz.
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Schließlich ist aus der schweizerischen Patentschrift
CH 234 846 eine Hebevorrichtung bekannt, die in größerer Ausführung für Personen oder größere Lasten oder in kleiner Ausführung zur Benutzung innerhalb von Maschinen, z. B. in „Karteigeräten”, verwendet werden soll. Die vorbekannte Vorrichtung besitzt ein mit Rollen versehenes Chassis, auf dem ein Gestell in einer Art Scherenmechanismus angeordnet ist, der in seinem oberen Ende die eigentliche Arbeitsbühne bzw. Trittfläche trägt. An dem Chassis sind an gegenüberliegenden Enden jeweils zwei um eine gemeinsame Achse drehbare Hebel angeordnet, die von einer niedergeklappten Stellung (Ruhestellung) stufenlos in eine angehobene Stellung überführbar sind. Die Überführung erfolgt mit Hilfe jeweils eines Koppelhebels, der in einer nutförmigen Kulissenführung eines scherenartigen Hebels angeordnet ist. Auch an der Unterseite der Arbeitsplattform befinden sich an beiden Enden jeweils zwei um eine gemeinsame Achse schwenkbare Hebel, die aber in ihren Länge veränderlich sind, um den festen Abstand ihrer Drehachsen unabhängig von der aktuellen Höhe der Arbeitsbühne realisieren zu können. Es liegt somit im vorliegenden Fall kein klassisches Scherengestell mit einer gemeinsamen Drehachse der sich kreuzenden Scherenlenker vor. Das vorbekannte Konstruktionsprinzip ist sehr kompliziert und aufwendig in der Herstellung. Darüber hinaus ist die Arbeitsbühne auch in ihrer tiefsten Stellung nicht so weit absenkbar, dass ein Betreten derselben quasi barrierefrei möglich ist.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mobilen Personenlift bereit zu stellen, der es einer einzelnen Person problemlos ermöglicht, einen Höhenunterschied von ca. 0,4 bis 0,8 m zu überwinden, wobei aus Gründen der Benutzungssicherheit ein quasi barrierefreier Zutritt zu der Trittfläche und gleichzeitig ein sicheres Festhalten für die benutzende Person möglich ist.
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Lösung
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Erfindungsgemäß wird die vorgenannte Aufgabe durch einen Personenlift gelöst, mit
- – einem Fahrgestell mit Rollen zur Aufstellung auf einer Aufstandsebene,
- – einem Trittbrett, das eine von einer Person mit beiden Füßen betretbare Trittfläche aufweist,
- – einer Hubeinrichtung, die das Trittbrett mit dem Fahrgestell verbindet, eine Antriebseinrichtung aufweist und mit der das Trittbrett relativ zu dem Fahrgestell zwischen einer der Aufstandsebene nahen Ruhestellung und einer erhöhten Hebestellung bewegbar ist,
- – einer Halteeinrichtung mit einem Halteelement, das von einer auf dem Trittbrett stehenden Person ergreifbar ist,
wobei die Rollen unter der Einwirkung der Gewichtskraft einer auf dem Trittbrett stehenden Person derart blockierbar oder relativ zu dem Fahrgestell bewegbar sind, dass eine Rollbewegung des Fahrgestells auf der Aufstandsebene unterbunden ist, und wobei ein Antriebsmotor der Antriebseinrichtung zumindest in der Ruhestellung des Trittbretts oberhalb der Trittfläche angeordnet ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen Personenlift wird somit ein Gerät geschaffen, das die speziellen Bedürfnisse einer höhenmäßig begrenzten Mobilität in vertikale Richtung für eine Person erfüllt. Die Abmessungen und die Masse des Personenlifts sind so, dass dieser von einer Person getragen werden kann, beispielsweise von einem Fahrzeug in ein Gebäude, oder zwischen verschiedenen Ebenen eines Gebäudes, auch über Treppen. Die Masse des Personenlifts sollte daher 50 kg nicht überschreiten, vorzugsweise sogar unterhalb von 30 kg sein. Dabei sollten Fahrgestell, Trittbrett und Halteeinrichtung eine Einheit bilden und zwecks Transports nicht demontiert werden müssen. Darüber hinaus sind die äußeren Abmessungen des Personenlifts so zu wählen, dass dieser durch gewöhnliche Türen, wie sie im privaten Bereich vorhanden sind, hindurchpasst. Zumindest in eine Richtung sollte daher die Länge des Lifts ein Maß von 0,8 m nicht überschreiten.
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Aufgrund der Rollen des Fahrgestells lässt sich der erfindungsgemäß mobile Personenlift sehr einfach auf dem Fußboden verfahren, um zu dem jeweils gewünschten Ort, an dem eine Hubbewegung stattfinden soll, zu gelangen. Dabei bietet es sich insbesondere an, den Personenlift während der Fahrbewegung an der Halteeinrichtung manuell zu führen, so dass die Halteeinrichtung insofern eine Doppelfunktion erfüllt.
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Unter Sicherheitsgesichtspunkten besonders bedeutsam ist die automatische Blockierbarkeit bzw. Bewegbarkeit (insbesondere Absenkbarkeit) der Rollen, um bei Nutzung der Hubfunktion ein unbeabsichtigtes Wegrollen des Fahrgestells und damit eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr zu vermeiden. Wichtig ist dabei, dass die Unterbindung des Rollens nicht durch irgendeine gesondert auszuführende (händische) Manipulation erfolgt, sondern automatisch in dem Moment, in dem das Trittbrett von der nutzenden Person betreten wird. In dem Moment, in dem durch Gewichtsverlagerung auf das Trittbrett die Gefahr eines Wegrollens eintreten würde, wird durch das Unterbinden der Rollfunktion diese Gefahr automatisch ausgeschaltet. Vorzugsweise sollte eine Unterbindung der Rollbewegung bereits ab einer vergleichsweise geringen Belastung in vertikale Richtung erfolgen, vorzugsweise bei einer Gewichtskraft einer Masse kleiner als 50 kg, weiter vorzugsweise kleiner als 30 kg.
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Unter dem Aspekt der Vermeidung von Unfällen bzw. Verletzungen ist es darüber hinaus sehr wichtig, dass die Trittfläche in der Ruhestellung einen möglichst geringen Abstand zu der Aufstandsebene aufweist. Dieser Abstand sollte weniger als 15 cm, vorzugsweise weniger als 10 cm und noch weiter vorzugsweise weniger als 5 cm betragen. Auf diese Weise ist es möglich, die Trittfläche des Trittbretts zu erreichen, ohne den jeweiligen Fuß um einen größeren Abstand vom Fußboden anzuheben. Der erfindungsgemäße mobile Personenlift eignet sich daher insbesondere auch für ältere und gebrechliche Personen und solche mit Gehbehinderungen oder anderen Handicaps im Bereich der Mobilität. Aber auch im beruflichen Alltag ist der erfindungsgemäße Personenlift vorteilhaft verwendbar, wie z. B. im Bereich des Lagerwesens und der Logistik oder in Apotheken oder sonstigen Geschäften mit Regalen größerer Höhe.
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Zur Realisierung des sehr geringen Abstandes der Trittfläche von der Aufstandsebene ist das erfindungsgemäße Konstruktionsmerkmal von Bedeutung, wonach der Antriebsmotor der Antriebseinrichtung, zumindest in der Ruhestellung des Trittbretts, oberhalb der Trittfläche angeordnet ist. Antriebsmotoren, insbesondere auch elektrische Antriebsmotoren mit einem integrierten Getriebe, besitzen meist Abmessungen, die eine Einhaltung der weiter oben genannten Abstände der Trittfläche von der Aufstandsebene dann kaum erreichbar machen, wenn sich der Antriebsmotor unterhalb der Trittfläche befindet. Indem der Antriebsmotor oberhalb der Trittfläche angeordnet ist, entfällt ein sich auf die Einstiegshöhe ungünstig auswirkender Raumbedarf unterhalb der Trittfläche, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Trittfläche bzw. das diese aufweisende Trittbrett aufgrund der aufzunehmenden Belastung eine gewisse Mindestmaterialstärke bzw. einen bestimmten Mindestquerschnitt aufweisen müssen.
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Der Begriff Trittbrett im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist dabei nicht auf das Material Holz bezogen, sondern soll vielmehr alle möglichen Materialien für dieses Bauteil umfassen. Vorzugsweise kann aus Gründen der leichteren Tragbarkeit der mobile Personenlift zu einem großen Anteil aus Aluminium oder einer hochfesten Leichtmetalllegierung bestehen. Sofern Kostengesichtspunkte von untergeordneter Bedeutung sind, kommt auch die Verwendung von Titan für besonders belastete Bauteile in Frage. Darüber hinaus ist auch eine Herstellung aus Edelstahl möglich, wodurch sich insbesondere auch hohe hygienische Anforderungen erfüllen lassen, wie sie beispielsweise im Bereich der Medizintechnik oder in der Pharmazie oder bei der Verwendung unter Reinraumbedingungen bestehen.
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Von Bedeutung ist darüber hinaus noch, dass die Tragfähigkeit des erfindungsgemäßen Personenlifts auf die üblichen Gewichte von einer Person auszulegen ist. Die maximale Tragfähigkeit kann aus diesem Grund auf 150 kg, in einer leichteren Ausführung auch nur auf 120 kg bzw. 100 kg, begrenzt werden, wodurch die Gerätemasse gesenkt werden kann, was die Tragbarkeit erleichtert.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Fahrgestell Aufstandspunkte aufweist, die im unbelasteten Zustand des Trittbretts in einem Abstand von der Aufstandsebene angeordnet sind und unter Einwirkung der Gewichtskraft einer auf dem Trittbrett stehenden Person durch Absenkung des Fahrgestells mit der Aufstandsebene in Kontakt kommen, wobei die Aufstandspunkte vorzugsweise von einem Material mit hohem Reibungsbeiwert gebildet werden.
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Insbesondere bietet sich an, dass die Rollen durch die Vorspannung einer Feder (auf Druck oder Zug belastete Feder aus Stahl oder eine Gasfeder) in eine solche Position vorgespannt sind, in der die Aufstandspunkte frei sind, so dass das Fahrgestell auf den Rollen beweglich ist. Durch das Besteigen des Trittbretts durch eine Person werden die Rollen so aus ihrer Ruhestellung heraus bewegt, dass die Aufstandspunkte auf der Aufstandsfläche aufsetzen und aufgrund der anschließenden Übertragung der Gewichtskräfte über die Aufstandspunkte eine horizontal wirkende Reibkraft erzeugt wird, die eine weitere Beweglichkeit des Fahrgestells in horizontale Richtung ausschließt. Vorzugsweise können dabei die Aufstandspunkte, die an vier Ecken des beispielsweise rechteckigen Trittbretts verteilt angeordnet sind, mit einem Gummimaterial versehen sein. Es kann aber auch die gesamte Unterseite des Trittbretts mit einer Gummischicht belegt sein und als Aufstandsfläche des Trittbretts mit dem Fußboden in Kontakt kommen.
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Um eine besonders hohe Stabilität des Personenlifts zu erreichen und insbesondere eine gleichmäßige Kraftabstützung zwischen dem Trittbrett und dem Fahrgestell zu ermöglichen, kann die Hubeinrichtung mindestens ein, vorzugsweise zwei, Scherengetriebe aufweisen, wobei gegenüberliegende Enden jeweils eines Scherenlenkers einerseits an das Fahrgestell und andererseits an das Trittbrett, vorzugsweise an dessen Unterseite, anschließen.
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Um vergleichsweise kleine Antriebsmotoren verwenden und dennoch auf mehrstufige Untersetzungsgetriebe verzichten zu können, kann die Antriebseinrichtung einen Spindelantrieb aufweisen, wobei die Längsachse einer Spindelstange vorzugsweise vertikal ausgerichtet ist und weiter vorzugsweise der Spindelantrieb einerseits mit dem Fahrgestell und andererseits mit dem Trittbrett verbunden ist. Auf diese Weise wird ein eventuell verwendetes Scherengetriebe nicht in den Kraftfluss der Antriebseinrichtung eingebunden, sondern dient lediglich der gleichmäßigen Kraftverteilung bzw. der Abstützung des Trittbretts gegenüber dem Fahrgestell. Die Übertragung der Hubkräfte erfolgt demgegenüber unmittelbar von dem Fahrgestell über den Spindelantrieb auf das Trittbrett.
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Aus Gründen einer unterhalb des Trittbretts besonders Raum sparenden Konstruktion ist es sinnvoll, den Antriebsmotor des Spindelantriebs an einem oberen Ende der Spindelstange anzuordnen und die Spindelstange oder ein Spindelrohr das Trittbrett in einer Aussparung durchdringen zu lassen.
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Die Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, dass die Halteeinrichtung ein(e) mit dem Trittbrett verbundene(r) und synchron mit diesem bewegbare(r) Haltebügel oder Haltestange ist, wobei vorzugsweise die Spindelstange zwischen zwei vertikal ausgerichteten Halterohren der Halteeinrichtung und die Halteeinrichtung auf einer Halteseite des Trittbretts angeordnet ist, die einer Einstiegsseite des Personenlifts gegenüberliegt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Halteeinrichtung sich bei einem in der Draufsicht rechteckförmigen Trittbrett lediglich an einer Seite, vorzugsweise einer Schmalseite, befindet. In diesem Fall ist auch ein seitliches Besteigen des Trittbretts möglich.
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Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Personenlifts wird vorgeschlagen, dass die Scherenlenker des Scherengetriebes auf der Halteseite sowohl an dem Trittbrett als auch an dem Fahrgestell drehbar gelagert und auf der Einstiegsseite sowohl an dem Trittbrett als auch an dem Fahrgestell verschiebbar, vorzugsweise in Linearführungen mit Rollen, gelagert sind.
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Um während des Hubvorgangs ein anzuhebendes oder abzulegendes Objekt nicht ständig in den Händen halten zu müssen, ist es unter Bequemlichkeitsgesichtspunkten vorteilhaft, an der Halteeinrichtung ein Ablageelement vorzusehen, vorzugsweise in Form eines Ablagebretts einer Ablageschale oder eines Ablagekorbs o. ä..
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Unter konstruktiven Gesichtspunkten ist es sinnvoll, dass das Trittbrett aus einem Trittblech und mindestens zwei, vorzugsweise drei, Horizontalprofilen zusammengesetzt, vorzugsweise verschraubt oder verschweißt ist, wobei die Horizontalprofile sich oberhalb der die Trittfläche bildenden Oberseite des Trittblechs befinden. Mit drei Horizontalprofilen lässt sich eine stabile Teil-Rahmenkonstruktion erzielen, bei der die Trittfläche gegenüber den Horizontalprofilen abgesenkt ist, was von der Seite aus, an der kein Horizontalprofil vorhanden ist, einen sehr einfachen Zutritt zu der Trittfläche ermöglicht.
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Schließlich ist gemäß der Erfindung noch vorgesehen, dass die Antriebseinrichtung eine Bedieneinrichtung aufweist, die vorzugsweise über ein Verbindungskabel an die Antriebseinrichtung angeschlossen ist, wobei die Bedieneinrichtung vorzugsweise einen wiederaufladbaren Energiespeicher, insbesondere einen Akkumulator aufweist, der der Versorgung des Antriebsmotors der Antriebseinrichtung mit Energie dient. Mit Hilfe einer Steckverbindung kann die Bedieneinrichtung einschließlich des Akkumulators von dem Personenlift abgetrennt werden und am Haushaltsstromnetz wieder aufgeladen werden, ohne dass der gesamte Personenlift an den Aufladeort gefahren werden muss. Es ist aber auch möglich, den Akkumulator getrennt von der Bedieneinrichtung anzuordnen und z. B. fest mit dem Fahrgestell oder dem Trittbrett zu verbinden. Der Antriebsmotor selbst kann mit Niederspannung (beispielsweise 12 oder 24 Volt) betrieben werden, so dass auch die Anforderungen an die elektrische Sicherheit sehr einfach zu erfüllen sind. Grundsätzlich ist selbstverständlich auch eine drahtlose Bedieneinrichtung möglich, die über eine Funkverbindung mit einem Empfangsteil an dem Personenlift, insbesondere an der Antriebseinrichtung kommuniziert. Bei einer Anordnung eines Akkumulators in dem Fahrgestell ist insbesondere auch eine berührungslose Ladung im Wege elektromagnetischer Induktion denkbar, so dass der Personenlift in diesem Fall nur über eine Ladestation bzw. ein Ladefeld geschoben werden muss, um den Ladevorgang einzuleiten und durchzuführen.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels eines Personenlifts, der in der Zeichnung dargestellt ist, erläutert. Es zeigt:
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1: eine perspektivische Ansicht eines mobilen Personenlifts in einer Ruhestellung des Trittbretts;
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2: wie 1, jedoch in einer Vorderansicht;
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3: wie 1, jedoch in einer Zwischenstellung des Trittbretts;
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4: wie 1, jedoch in einer Hebestellung des Trittbretts;
und
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5: wie 4, jedoch in einer Seitenansicht
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Ein in den 1 bis 5 dargestellter mobiler Personenlift 1 weist ein Fahrgestell 2, ein Trittbrett 3, eine Hubeinrichtung 4 mit einer Antriebseinrichtung 5 und eine Halteeinrichtung 6 als wesentliche Baugruppen auf. Wie insbesondere aus den 4 und 5 erkennbar ist, umfasst das Fahrgestell 2 einen in einer Draufsicht rechteckförmigen Rahmen, der an seinen Schmalseiten jeweils mit einem U-förmigen Querträger 7 und an seinen Längsseiten jeweils mit einem Längsträger 8 versehen ist. An jeweils vier eckseitig angeordneten vertikalen Pfosten 9 des Querträgers 7 befinden sich horizontal an den Längsseiten nach außen verlaufende kurze Ausleger 10, an denen jeweils eine Rolle 11 angeordnet ist, die nach dem Teewagenprinzip um jeweils eine vertikale Drehachse 12 drehbar gelagert ist. Jede Rolle 11 ist in einem Rollenträger 13 um eine horizontale Drehachse 14 drehbar gelagert. Jeder Rollenträger 13 besitzt einen vertikal verlaufenden Lagerzapfen 15, der in eine Lagerhülse 16 eingreift, die an jeweils einem der Ausleger 10 befestigt sind. Die Lagerzapfen 15 und die Lagerhülsen 16 sind koaxial zueinander angeordnet und definieren gemeinsam die vertikale Drehachse 12 der Rollen 11.
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Die Lagerzapfen 15 samt den Rollenträgern 13 und den Rollen 11 sind in Richtung der Drehachse 12 verschiebbar in den Lagerhülsen 16 gelagert (siehe Pfeil 23 in 4). Durch die Kraft einer im Inneren jeweils der Lagerhülsen 16 angeordneten Feder wird jede Rolle 11 in einem unbelasteten Zustand des Trittbretts 3 nach unten aus der Lagerhülse 16 herausgedrückt, wodurch das Fahrgestell 2 angehoben wird und vollständig oberhalb einer durch die Aufstandsflächen der Rollen 11 definierten Aufstandsebene (Fußboden) angeordnet ist. In diesem Zustand kann der mobile Personenlift 1 durch Angreifen an dem Haltebügel 17 der Halteeinrichtung 6 auf dem Fußboden verfahren werden, um den gerade gewünschten Einsatzort zu erreichen.
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Wird das Trittbrett 3 des Personenlifts 1 belastet, indem eine nutzende Person mit dem Fuß auf eine Trittfläche 18 des Trittbretts 3 tritt und zumindest einen Teil ihrer Gewichtskraft darauf abstützt (mindestens ca. 10 bis 20 kg), so verlagern sich die Rollen 11 relativ zu dem Fahrgestell 2 nach oben, d. h. das Fahrgestell senkt sich in Richtung auf die Aufstandsebene ab. Hierdurch kommen Aufstandsflächen 19, die sich an einer Unterseite 20 de Querträger 7 unterhalb der Pfosten 9 befinden, mit dem Fußboden in Kontakt. Da die Aufstandsflächen 19 von aus einem Gummimaterial bestehenden Pufferelementen 21 gebildet sind, ergibt sich infolge der Druckbelastung auf die Aufstandsflächen 19 eine hohe Reibkraft zwischen dem Fahrgestell 2 und dem Fußboden, weshalb Horizontalverschiebungen nach einer Druckbelastung auf das Fahrgestell 2 wirksam unterbunden sind. Auf diese Weise besteht nicht die Gefahr, dass das Fahrgestell 2 im Moment des Besteigens des Trittbretts 3 wegrollt, wodurch sich ein erhöhtes Unfallrisiko ergeben würde.
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Die 1 und 2 zeigen das Trittbrett 3 in einer Ruhestellung, in der ein Abstand 22 zwischen der Trittfläche 18 des Trittbretts 3 und dem Fußboden minimal ist. Im vorliegenden Fall beträgt dieser Abstand 22 ca. 10 cm, kann jedoch durch weitere konstruktive Optimierung noch weiter reduziert werden, wobei ein Abstand von 5 cm oder weniger anzustreben ist.
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Die Verbindung zwischen dem Trittbrett 3 und dem Fahrgestell 2 wird durch die Hubeinrichtung 4 gewährleistet, die aus zwei miteinander gekoppelten Scherengetrieben 24 mit jeweils zwei Scherenlenkern 25, 26 besteht und mit Hilfe der Antriebseinrichtung 5 umfassend einen Spindelantrieb 27 angetrieben wird.
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Wie Insbesondere aus den 4 und 5 entnehmbar ist, in denen die Scherengetriebe 24 in einer vertikal gestreckten Stellung gezeigt sind, sind die zwei Scherenlenker 25 um eine gemeinsame horizontale Drehachse schwenkbar gelagert, die in der Nähe des zugeordneten Querträgers 7 angeordnet ist. Die beiden anderen Scherenlenker 26 sind gleichfalls um eine gemeinsame horizontale Drehachse schwenkbar gelagert, und zwar an der Unterseite des Trittbretts 3. Jeweils ein Scherenlenker 25 und ein Scherenlenker 26 kreuzen sich in einer gemeinsamen Drehachse (Koppelachse), die horizontal verläuft und von einer Koppelstange 28 gebildet wird. Diejenigen Enden der Scherenlenker 25, 26, die den jeweiligen Drehachsen der Scherenlenker 25, 26 abgewandt sind, sind mit jeweils einer unteren bzw. oberen Querstange 30, 31 miteinander verbunden. An den jeweiligen freien Enden der Querstangen 30, 31 ist eine Laufrolle (in den Figuren nicht sichtbar) angeordnet, die in aufeinander zugewandten Nuten 29 in den beiden Längsträgern 8 verfahrbar sind, um Winkeländerungen der Scherenlenker 25, 26 der Scherengetriebe 24 zueinander, d. h. Höhenänderungen des Trittbretts 3 über dem Fahrgestell 2, zu ermöglichen.
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Der Spindelantrieb 27 der Antriebseinrichtung 5 besteht aus einem in einem Gehäuse 32 angeordneten Antriebsmotor 33 und einem mit dem Gehäuse 32 fest verbundenen Spindelrohr 34, in dem koaxial eine drehbar gelagerte und mit dem Antriebsmotor 33 gekoppelte Spindelstange 35 verläuft. Ein dem Antriebsmotor 33 abgewandter freier Endabschnitt 36 der Spindelstange 35 ist in den 4 und 5 gut erkennbar und fest mit dem Fahrgestell 2 in einem Lagerelement 37 verbunden. Die genaue Konstruktion des Lagerelements 37 ist dabei an dieser Stelle nicht von Belang. Das Lagerelement 37 kann, falls gewünscht, auch dazu dienen, einen Kolben-Zylinder-Antrieb für die Relativbewegung zwischen dem Fahrgestell 2 und dem Trittbrett 3 zu verwenden.
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Im vorliegenden Fall bewirkt eine Rotation des Antriebsmotors 33, dass die Spindelstange 35 zunehmend aus dem Spindelrohr 34 austritt oder in dieses hineinfährt. Aufgrund dieser Relativbewegung von Spindelrohr 34 und Spindelstange 35 zueinander ergibt sich eine ebenso große Relativbewegung zwischen dem Trittbrett 3 und dem Fahrgestell 2, da das Spindelrohr 34 über die Halteeinrichtung 6 fest mit dem Trittbrett 3 und die Spindelstange fest mit dem Fahrgestell 2 verbunden ist. Hieraus ergibt sich, dass das Scherengetriebe 24 allein die Funktion einer gleichmäßigen Abstützung des Trittbretts 3 gegenüber dem Fahrgestell 2 besitzt und selbst nicht die für den Hubvorgang erforderlichen Antriebskräfte überträgt, sondern lediglich die durch eine auf der Trittfläche 18 des Trittbretts 3 stehenden Person ausgeübten Kräfte.
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Das Spindelrohr 34 stützt sich an seinem oberen Ende über eine horizontale Traverse 38 an zwei parallel zueinander verlaufenden Halterohren 39 des Haltebügels 17 der Halteeinrichtung 6 ab. Dies hat zur Folge, dass das Spindelrohr 34, wenn sich dieses vertikal nach oben bewegt, die Halteeinrichtung 6 und das gesamte Trittbrett 3, einschließlich der Antriebseinrichtung 5, mit nach oben nimmt. Dabei durchdringt das Spindelrohr 34 einschließlich der darin laufenden Spindelstange 35 das Trittbrett 3 in einer Bohrung 40 in dem Trittblech 41, dessen Oberseite die Trittfläche 18 definiert. Das Trittblech 41 besteht aus einem so genannten Riffelblech, das an drei Seiten (zwei Längsseiten und der der Halteeinrichtung 6 zugeordneten Schmalseite) von Horizontalprofilen 42, 43, 44 eingerahmt wird. Wie sich aus 4 ergibt, erstrecken sich die Horizontalprofile 42, 43, 44 im Wesentlichen oberhalb des Trittblechs 41, um das Niveau der Trittfläche 18 in möglichst geringen Abstand oberhalb des Fußbodens zu platzieren. Eine dem schmalseitigen Horizontalprofil 43 gegenüberliegende Schmalseite des Trittbretts 3 ist frei und dient dem quasi-barrierefreien Zutritt zu der Trittfläche 18 im Ruhezustand des Trittbretts 3 (1 und 2).
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Über ein Verbindungskabel 45 ist die Antriebseinrichtung 5, insbesondere deren Antriebsmotor 33, mit einer Bedieneinrichtung 46 verbunden. Die Bedieneinrichtung 46 weist Bedienelemente 47 in Form von Drucktastern auf, die zur Steuerung des Personenlifts 1 dienen, insbesondere zur Auf- und Abbewegung des Trittbretts 3 gegenüber dem Fahrgestell 2. Darüber hinaus beinhaltet die Bedieneinrichtung 47 aber auch einen nicht sichtbaren Energiespeicher in Form eines Lithium-Ionen-Akkumulators, mit dem der Antriebsmotor 33 versorgt wird. Mittels einer Steckverbindung 48 ist die Bedieneinrichtung 46 von dem übrigen Verbindungskabel 45 abtrennbar. Nach Einstecken eines an den Bedienelementen 47 verbleibenden Steckers 49 in eine Ladestation lässt sich der Akkumulator in dem Bedienelement 46 aufladen.
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Aufgrund der festen Verbindung der Halteeinrichtung 6 mit dem Trittbrett 3 bleibt es sowohl in der Ruhestellung des Trittbretts als auch in der Hebestellung als auch in allen Zwischenstellungen (vgl. 3) bei demselben Abstand dem oberen Querrohr 50 des Haltebügels 17 gegenüber der Trittfläche 18 des Trittbretts 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Personenlift
- 2
- Fahrgestell
- 3
- Trittbrett
- 4
- Hubeinrichtung
- 5
- Antriebseinrichtung
- 6
- Halteeinrichtung
- 7
- Querträger
- 8
- Längsträger
- 9
- Pfosten
- 10
- Ausleger
- 11
- Rolle
- 12
- Drehachse
- 13
- Rollenträger
- 14
- Drehachse
- 15
- Lagerzapfen
- 16
- Lagerhülse
- 17
- Haltebügel
- 18
- Trittfläche
- 19
- Aufstandsfläche
- 20
- Unterseite
- 21
- Pufferelement
- 22
- Abstand
- 23
- Pfeil
- 24
- Scherengetriebe
- 25
- Scherenlenker
- 26
- Scherenlenker
- 27
- Spindelantrieb
- 28
- Koppelstange
- 29
- Nut
- 30
- Querstange
- 31
- Querstange
- 32
- Gehäuse
- 33
- Antriebsmotor
- 34
- Spindelrohr
- 35
- Spindelstange
- 36
- Endabschnitt
- 37
- Lagerelement
- 38
- Traverse
- 39
- Halterohr
- 40
- Bohrung
- 41
- Trittblech
- 42
- Horizontalprofil
- 43
- Horizontalprofil
- 44
- Horizontalprofil
- 45
- Verbindungskabel
- 46
- Bedieneinrichtung
- 47
- Bedienelement
- 48
- Steckverbindung
- 49
- Stecker
- 50
- Querrohr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0195467 A [0003]
- DE 4300849 A [0004]
- WO 00/034174 A [0005, 0006]
- EP 1760034 A [0007]
- CH 234846 [0008]