DE102010035442A1 - Verfahren zum Verbinden eines Beschlags mit einem Strukturteil eines Fahrzeugsitzes - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden eines Beschlags für einen Fahrzeugsitz mit einem Strukturteil des Fahrzeugsitzes mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Bei bekannten Verfahren dieser Art ist es üblich, dünnwandige Strukturteile durch zusätzliche Bauteile zu verstärken, um mit der erhöhten Materialstärke eine ausreichende Festigkeit für die im Kraftfluss liegende Verbindung zu schaffen. Zusätzliche Bauteile erhöhen jedoch den Fertigungsaufwand und damit die Kosten. Eine durchgängig erhöhte Materialstärke des Strukturteils erhöht das Gewicht und die Kosten des Strukturteils. Aus der
DE 10 2009 005 130 A1 ist eine partiell erhöhte Materialstärke bekannt. Bei deren Herstellung mittels eines mehrstufigen Umformprozesses werden jedoch teilweise auch Spannungen im Material erzeugt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Die mit Zusatzwerkstoff erzeugte zweite Schweißnaht dient als Aufdickung des Strukturteils, d. h. sie erhöht die effektive Materialstärke Strukturteils lokal an dem – für die Festigkeit kritischen – Rand der Öffnung, ohne das Gewicht allzu sehr zu erhöhen. Gegenüber der Kombination aus einem mehrstufigen Umformprozess zur Erhöhung der Materialstärke und einem einfachen Verschweißen des Strukturteils mit dem Beschlag ist der Ablauf nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit geringerem Aufwand verknüpft. Zudem werden die genannten Spannungen im Material vermieden. Die zweite Schweißnaht ist überwiegend eine Blindnaht am Strukturteil, steht aber auch in Verbindung mit dem Beschlag. Durch eine individuelle Anpassung der Zusatzwerkstoffmenge und -art sowie dem Verlauf der zweiten Schweißnaht kann die Aufdickung an den einzelnen Lastfall optimal angepasst werden. Wegen der höheren Präzision und des geringeren Verzugs ist das Laserschweißen die bevorzugte Schweißart.
- Aufgrund metallurgischer Anforderungen, wenn die Werkstoffpaarungen nur bedingt schweißbar sind, kann es von Vorteil sein, dass auch die erste Schweißnaht mit Zusatzwerkstoff erzeugt wird.
- Der Begriff ”Absatz” soll so weit ausgelegt werden, dass hierunter auch ein Bereich am Außenumfang des ersten Beschlagteils zu verstehen ist.
- Der Beschlag kann ein Getriebebeschlag, vorzugsweise mit einem Exzenterumlaufgetriebe, oder ein Rastbeschlag sein, beispielsweise mit radial verschiebbaren Riegeln.
- Die Erfindung ist vorzugsweise für das Verbinden von Beschlägen und Strukturteilen bei Fahrzeugsitzen einsetzbar, kann aber auch zum Verbinden anderer Bestandteile eines Fahrzeugsitzes verwendet werden.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 einen Schnitt durch einen Teil des Beschlags und des Strukturteils vor dem ersten Schritt, -
2 einen1 entsprechenden Schnitt nach dem ersten Schritt des Positionierens des Beschlags am Strukturteil, -
3 einen2 entsprechenden Schnitt nach dem zweiten Schritt des Verschweißens von Beschlag und Strukturteil mittels der ersten Schweißnaht, -
4 einen3 entsprechenden Schnitt zu Beginn des dritten Schritts mit angelegtem Zusatzwerkstoff, -
5 einen4 entsprechenden Schnitt nach dem dritten Schritt des Verschweißens von Beschlag und Strukturteil mittels der zweiten Schweißnaht, -
6 einen Schnitt durch den Beschlag, -
7 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes, und -
8 eine Explosionsdarstellung des Beschlags. - Ein Fahrzeugsitz
1 für ein Kraftfahrzeug weist ein Sitzteil3 und eine relativ zum Sitzteil3 in ihrer Neigung einstellbare Lehne4 auf. Zur Neigungseinstellung der Lehne4 wird manuell, beispielsweise mittels eines Handrades5 , oder motorisch, beispielsweise mittels eines Elektromotors, eine Antriebswelle7 gedreht, welche horizontal im Übergangsbereich zwischen Sitzteil3 und Lehne4 angeordnet ist. Auf beiden Seiten des Fahrzeugsitzes1 greift die Antriebswelle7 drehfest in jeweils einen Beschlag10 ein. Die Antriebswelle7 definiert die verwendeten Richtungsangaben eines Zylinderkoordinatensystems. - Der Beschlag
10 weist ein erstes Beschlagteil11 und ein zweites Beschlagteil12 auf, welche relativ zueinander verdrehbar sind. Die beiden Beschlagteile11 und12 lassen sich jeweils näherungsweise in eine kreisrunde Scheibenform einbeschreiben. Zur Aufnahme der axial wirkenden Kräfte, also zum Zusammenhalt der Beschlagteile11 und12 , ist ein Umklammerungsring13 vorgesehen. Ein solcher Zusammenhalt mittels eines Umklammerungsrings ist beispielsweise in derUS 6,799,806 B2 beschrieben. Der vorzugsweise metallische Umklammerungsring13 ist fest mit einem der beiden Beschlagteile11 und12 verbunden, vorliegend dem ersten Beschlagteil11 in einem äußeren Randabschnitt, beispielsweise verschweißt oder (in Umfangsrichtung wenigstens teilweise) umgebördelt. Mittels eines radial nach innen weisenden Randes übergreift der Umklammerungsring13 , gegebenenfalls unter Zwischenlage eines separaten Gleitrings, das relativ zu ihm bewegliche, andere der beiden Beschlagteile11 und12 radial außen (d. h. in dessen radial äußerem Randbereich), ohne die Relativdrehung der beiden Beschlagteile11 und12 zu behindern, d. h. der Umklammerungsring13 (welcher eine im wesentlichen flache Form aufweisen kann) und das mit ihm fest verbundene Beschlagteil11 oder12 umklammern das relativ zu ihnen bewegliche, andere der beiden Beschlagteile11 und12 . In baulicher Hinsicht bilden die beiden Beschlagteile11 und12 daher zusammen (mit dem Umklammerungsring13 ) eine scheibenförmige Einheit. - Mit der Montage des Beschlags
10 ist das erste Beschlagteil11 – auf eine später genauer beschriebene Weise – beispielsweise fest mit der Struktur der Lehne4 verbunden, also lehnenteilfest. Das zweite Beschlagteil12 ist dann fest mit der Struktur des Sitzteils3 verbunden, also sitzteilfest. Die Zuordnungen der Beschlagteile11 und12 können jedoch auch vertauscht sein, d. h. das erste Beschlagteil11 wäre dann sitzteilfest und das zweite Beschlagteil12 lehnenfest. Der Beschlag10 liegt also im Kraftfluss zwischen Lehne4 und Sitzteil3 , weshalb die beide Beschlagteile11 und12 aus Metall bestehen, vorzugsweise aus Stahl. - Der Beschlag
10 ist als Getriebebeschlag ausgebildet, bei welchem das erste Beschlagteil11 und das zweite Beschlagteil12 mittels eines Getriebes zum Verstellen und Feststellen miteinander verbunden sind, genauer gesagt mittels eines – vorliegend selbsthemmenden – Exzenterumlaufgetriebes, wie es beispielsweise in derDE 44 36 101 A1 beschrieben ist. - Zur Ausbildung des Getriebes ist am zweiten Beschlagteil
12 ein außenverzahntes Zahnrad16 und am ersten Beschlagteil11 ein innenverzahnter Zahnkranz17 ausgebildet, welche miteinander kämmen. Der Durchmesser des Kopfkreises der Außenverzahnung des Zahnrads16 ist um wenigstens eine Zahnhöhe kleiner als der Durchmesser des Fußkreises der Innenverzahnung des Zahnkranzes17 . Ein entsprechender Unterschied der Zähneanzahl von Zahnrad16 und Zahnkranz17 von wenigstens einem Zahn ermöglicht eine Abwälzbewegung des Zahnkranzes17 am Zahnrad16 . Die Ausbildung von Zahnrad16 und Zahnkranz17 erfolgt vorzugsweise mittels eines einzigen Präge-Stanz-Vorgangs, der zugleich die Beschlagteile11 und12 aus ihrem Ausgangsmaterial ausstanzt. Alternativ können die Beschlagteile11 und12 – mit ähnlichen Geometrien und gleichen Funktionen – durch Massivumformung (vorzugsweise Kaltfließpressen oder Warmfließpressen) hergestellt werden. Vorliegend bildet das Zahnrad16 den radial äußeren Rand des zweiten Beschlagteils12 , d. h. das zweite Beschlagteil12 schließt radial außen mit dem Zahnrad16 ab. - Eines der beiden Beschlagteile
11 und12 weist einen Kragen19 auf, vorliegend das zweite Beschlagteil12 konzentrisch zum Zahnrad16 . Der Kragen19 kann als Kragenzug an dem besagten Beschlagteil angeformt (d. h. einstückig ausgebildet) oder als separate Hülse daran befestigt sein. Im Kragen19 ist ein Mitnehmer21 mittels einer Nabe22 drehbar gelagert. Der Mitnehmer21 besteht vorzugsweise aus Kunststoff. Die Nabe22 des Mitnehmers21 ist zentral mit einer Bohrung23 zur Aufnahme der Antriebswelle7 versehen. Das Profil der Bohrung23 ist passend zum Profil der Antriebswelle7 , vorliegend einem Keilwellenprofil, ausgebildet. Im Anschluss an seine Nabe22 weist der Mitnehmer21 eine einstückig mit der Nabe22 ausgebildete Abdeckscheibe25 mit größerem Durchmesser als die Nabe22 auf. - Auf dem Kragen
19 sind zwei Keilsegmente27 – mit ihren gekrümmten Innenflächen – abgestützt, die – mit ihren gekrümmten Außenflächen – das andere der beiden Beschlagteile11 und12 , vorliegend das erste Beschlagteil11 , lagern. Hierfür ist eine Aufnahme des letztgenannten Beschlagteils mit einer vorzugsweise drehfest eingepressten Gleitlagerbuchse28 ausgekleidet, an der die Außenflächen der Keilsegmente27 anliegen. Die Begriffe ”abstützen” und ”lagern” sollen nicht auf eine bestimmte Richtung des Kraftflusses durch den Beschlag10 beschränkt sein, da diese Richtung von der Montage des Beschlags10 abhängt. - Der Mitnehmer
21 weist – radial beabstandet zur Nabe22 – ein mit Spiel zwischen die Schmalseiten der Keilsegmente27 fassendes Mitnehmersegment29 auf, welches mit der Abdeckscheibe25 und mit der Nabe22 einstückig ausgebildet ist. Die Keilsegmente27 , deren Breitseiten einander zugekehrt sind, nehmen, beispielsweise mit je einer Öffnung oder einer durch vorspringende Materialpartien definierten Ausnehmung, jeweils einen abgewinkelten Endfinger35a einer Omega-förmigen Feder35 auf. Die Feder35 beaufschlagt die Keilsegmente27 in Umfangsrichtung, insbesondere um sie auseinander zu drücken, wobei im Betrieb die Breitseiten der Keilsegmente27 einander berühren und beaufschlagen können. - Der Mitnehmer
21 wird auf der Außenseite des den Kragen19 aufweisenden Beschlagteils durch einen vorzugsweise aufgeclipsten Sicherungsring43 axial gesichert. Der Sicherungsrings43 erstreckt sich in axialer Richtung entlang eines Teiles der Nabe22 , so dass die Nabe22 nicht direkt an der Innenseite des Kragens19 anliegt, sondern unter Zwischenlage des Sicherungsrings43 im Kragen19 gelagert ist (und dadurch der Mitnehmer21 am zweiten Beschlagteil12 gelagert ist). Auf der Außenseite des die Gleitlagerbuchse28 aufweisenden Beschlagteils (vorliegend des ersten Beschlagteils11 ) ist zwischen dessen radial äußerem Rand und der Abdeckscheibe25 ein Dichtring44 vorgesehen, beispielsweise aus Gummi oder weichem Kunststoff, der mit der Abdeckscheibe25 verbunden ist, insbesondere verclipst ist. Der Dichtring44 kann auch aus Metall ausgebildet und mit dem ersten Beschlagteil11 fest verbunden, beispielsweise verschweißt, sein, wobei dann die Abdeckscheibe25 relativ zum Dichtring44 beweglich ist. Innerhalb des Bauraums zwischen den beiden Beschlagteilen11 und12 ist optional ein Trennring45 als interne Dichtung vorgesehen, welcher beispielsweise aus Kunststoff besteht. - Durch die Keilsegmente
27 (und die Feder35 ) wird ein Exzenter definiert, welcher in Verlängerung der Richtung der Exzentrizität das Zahnrad16 an einer Eingriffsstelle in den Zahnkranz17 drückt. Bei einem Antrieb durch die sich (mehrfach) drehende Antriebswelle7 wird ein Drehmoment zunächst auf den Mitnehmer21 und mittels des Mitnehmersegments29 dann auf den so definierten Exzenter übertragen, welcher entlang der Gleitlagerbuchse28 gleitet unter Verlagerung der Richtung der Exzentrizität und damit unter Verlagerung der Eingriffsstelle des Zahnrades16 im Zahnkranz17 , was sich als taumelnde Abwälzbewegung darstellt, d. h. als Relativdrehung mit überlagerter Taumelbewegung. Die Neigung der Lehne4 ist dadurch zwischen mehreren Gebrauchsstellungen stufenlos einstellbar. - Zur Verbesserung des dynamischen Betriebsverhaltens ist vorzugsweise noch als Sperrelement eine Sperrfeder
51 vorgesehen, wie sie beispielsweise in derDE 195 48 809 C1 offenbart ist. Die Sperrfeder51 wirkt vorliegend mit einer Verzahnung55 zusammen, die als weiterer Zahnkranz am ersten Beschlagteil11 ausgebildet ist. Die – vorzugsweise auf einem axialen Überstand der Gleitlagerbuchse28 beweglich gelagerte – Sperrfeder51 sperrt jeweils die Keilsegmente27 im nichtangetriebenen Zustand (indem die Sperrfeder51 mittels Anlage an die Endfinger35a die Feder35 sperrt) und wird durch den angetriebenen Mitnehmer21 gelöst. - Zur Montage des Beschlags
10 , beispielsweise an der Lehne4 , weist das erste Beschlagteil11 auf seiner axial nach außen weisenden Stirnseite einen Absatz11a auf, vorliegend einen Ringabsatz. Die Lehne4 weist ein Strukturteil4a auf, beispielsweise einen Lehnenholm, welches zum Zusammenwirken mit dem ersten Beschlagteil11 und dessen Absatz11a vorgesehen ist. Entsprechendes gilt für das zweite Beschlagteil12 und das Sitzteil3 . - In einem ersten Schritt wird der Beschlag
10 so am Strukturteil4a positioniert, dass der Absatz11a in eine passende Öffnung O des Strukturteils4a greift. Der Eingriff kann ein Formschluss oder eine Presspassung sein oder mit einem radialen Spalt zwischen dem Rand der Öffnung O und dem Absatz11a erfolgen. Die axiale Abmessung y11 des Absatzes11a ist (deutlich) größer als die Materialstärke y4 des Strukturteils4a im Bereich des Randes der Öffnung O, d. h. y11 > y4, beispielsweise 50–150% größer. Der Absatz11a steht also (in axialer Richtung) über das Strukturteil4a über. - In einem zweiten Schritt wird, vorzugsweise mittels Laserschweißens, eine erste Schweißnaht S1 im Bereich zwischen dem Absatz
11a und dem Rand der Öffnung O des Strukturteils4a erzeugt. Die erste Schweißnaht S1 dringt vorzugsweise in axialer Richtung entlang des Absatzes11a und des Randes der Öffnung O in das erste Beschlagteil11 ein, ist also als Stichnaht ausgebildet. Die erste Schweißnaht S1 läuft in Umfangsrichtung um den Absatz11a herum und kann dabei (um eine Kreislinie) pendeln. Sie kann vollständig umlaufend (360°) oder unterbrochen sein. Im Falle von Laserschweißen ist ein spaltfreier Eingriff des Absatzes11a in die Öffnung O des Strukturteils4a bevorzugt. Die erste Schweißnaht S1 wird zwar vorzugsweise in axialer Richtung erzeugt, weil eine bessere Zugänglichkeit gegeben ist, kann aber auch in radialer Richtung, schräg oder abschnittsweise unterschiedlich erzeugt werden. - In einem dritten Schritt wird in dem Bereich, in welchem der Absatz
11a über das Strukturteil4a übersteht, eine zweite Schweißnaht S2 durch Laserschweißen mit Zusatzwerkstoff (”Laserauftragsschweißen”) erzeugt. Das Laserschweißen mit Zusatzwerkstoff ist an sich bekannt, beispielsweise aus derDE 103 36 693 A1 , deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich einbezogen wird. Wie in dieser Druckschrift beschrieben, kann bei Rundnähten, die in der Technik des Laserschweißen mit Zusatzwerkstoff schwierig herzustellen sind, der Zusatzwerkstoff beispielsweise während des Schweißvorgangs in Drahtform hochpräzise zugeführt werden. Die hohe Präzision ist dabei erforderlich, weil der Laserstrahl einen sehr kleinen Wirkpunkt besitzt, so dass eine kleine Änderung der Positionierung des Drahtes die Qualität der zweiten Schweißnaht S2 (stark) reduzieren würde. Bevorzugt ist daher, den Zusatzwerkstoff ZW vor dem Schweißvorgang geformt am Schweißstoß anzulegen (Anfang des dritten Schritts). Der Zusatzwerkstoff ZW kann beispielsweise in Ringform vorliegen und in der Art eines Dichtrings auf den Absatz11a aufgeschoben werden, bis er auch am Strukturteil4a anliegt. Der Laserstrahl schmilzt dann während des Schweißvorgangs (teilweise) das Material des Absatzes11a und des Strukturteils4a sowie den Zusatzwerkstoff ZW auf und bildet daraus die zweite Schweißnaht S2 (Vollendung des dritten Schritts). - Die zweite Schweißnaht S2 verbindet die in axialer Richtung weisende Fläche des Strukturteils
4a mit der in radialer Richtung weisenden Umfangsfläche des Absatzes11a , genauer gesagt mit demjenigen Teil, der durch das Überstehen des Absatzes11a über das Strukturteil4a zugänglich ist. Damit ergänzt die zweite Schweißnaht S2 die durch die erste Schweißnaht S1 geschaffene Verbindung zwischen Beschlag10 und Strukturteil4a . Die Hauptaufgabe der zweiten Schweißnaht S2 ist jedoch, die Aufdickung des Strukturteils4a aus dem Stand der Technik zu ersetzen, also die axiale Abmessung des Strukturteils4a am Rand der Öffnung O zu erhöhen. Mit der dadurch erhöhten Festigkeit des Strukturteils4a wird die Krafteinleitung im Crashfall verbessert. Die zweite Schweißnaht S2 ist daher vorzugsweise vollständig (entlang einer Kreislinie) umlaufend (360°) ausgebildet. Die zweite Schweißnaht S2 kann in axialer Richtung oder schräg dazu erzeugt werden. Aufgrund der Oberflächenspannung des geschmolzenen Materials bildet sich jeweils ein dreieckiges Profil der zweite Schweißnaht S2 aus. - Da die zweite Schweißnaht S2 bereits mit Zusatzwerkstoff erzeugt wird, kann die erste Schweißnaht S1 auch in dieser Technik erzeugt werden. Sofern ein Spalt zwischen dem Absatz
11a und dem Rand der Öffnung O des Strukturteils4a vorgesehen ist, kann der Zusatzwerkstoff für die erste Schweißnaht S1 in Ringform eingelegt werden. Andernfalls liegt der Zusatzwerkstoff auf dem Schweißstoß auf. Der dritte Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt vorzugsweise zeitlich nach dem zweiten Schritt. Gegebenenfalls können die beiden Schweißnähte S1 und S2 jedoch auch gleichzeitig erzeugt werden. - Das zweite Beschlagteil
12 und das Sitzteil3 können ebenfalls mit dem beschriebenen Verfahren verbunden werden. - Das erfindungsgemäße Verfahren wurde anhand eines Getriebebeschlags beschrieben, ist aber auch auf Rastbeschläge anwendbar, wie sie beispielsweise aus der
DE 20 2009 015 235 U1 bekannt sind. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzteil
- 4
- Lehne
- 4a
- Strukturteil
- 5
- Handrad
- 7
- Antriebswelle
- 10
- Beschlag
- 11
- erstes Beschlagteil
- 11a
- Absatz
- 12
- zweites Beschlagteil
- 13
- Umklammerungsring
- 16
- Zahnrad
- 17
- Zahnkranz
- 19
- Kragen
- 21
- Mitnehmer
- 22
- Nabe
- 23
- Bohrung
- 25
- Abdeckscheibe
- 27
- Keilsegment
- 28
- Gleitlagerbuchse
- 29
- Mitnehmersegment
- 35
- Feder
- 35a
- Endfinger
- 43
- Sicherungsring
- 44
- Dichtring
- 45
- Trennring
- 51
- Sperrfeder
- 55
- Verzahnung
- O
- Öffnung
- S1
- erste Schweißnaht
- S2
- zweite Schweißnaht
- y4
- Materialstärke des Strukturteils
- y11
- axiale Abmessung des Absatzes
- ZW
- Zusatzwerkstoff
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009005130 A1 [0002]
- US 6799806 B2 [0019]
- DE 4436101 A1 [0021]
- DE 19548809 C1 [0028]
- DE 10336693 A1 [0032]
- DE 202009015235 U1 [0036]
Claims (10)
- Verfahren zum Verbinden eines Beschlags (
10 ) für einen Fahrzeugsitz (1 ) mit einem Strukturteil (4a ) des Fahrzeugsitzes (1 ), wobei in einem ersten Schritt der Beschlag (10 ), welcher wenigstens ein erstes Beschlagteil (11 ) mit einem Absatz (11a ) aufweist, am Strukturteil (4a ), welches wenigstens eine Öffnung (O) aufweist, positioniert und der Absatz (11 ) von der Öffnung (O) aufgenommen wird, und wobei in einem zweiten Schritt das erste Beschlagteil (11 ) mit dem Strukturteil (4a ) mittels wenigstens einer ersten Schweißnaht (S1) im Bereich zwischen dem Absatz (11a ) und dem Rand der Öffnung (O) verschweißt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Beschlagteil (11 ) mit dem Strukturteil (4a ) mittels einer zweiten Schweißnaht (S2) mit Zusatzwerkstoff (ZW) verschweißt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schweißnaht (S2) in einem dritten Schritt zeitlich nach dem zweiten Schritt erzeugt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schweißnaht (S1) und/oder die zweite Schweißnaht (S2) mittels Laserschweißens erzeugt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schweißnaht (S1) durch Schweißen mit oder ohne Zusatzwerkstoff (ZW) erzeugt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der von der Öffnung (O) aufgenommene Absatz (
11a ) über das Strukturteil (4a ) übersteht, insbesondere in axialer Richtung. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Abmessung (y11) des Absatzes (
11a ) größer ist als die Materialstärke (y4) des Strukturteils (4a ) am Rand der Öffnung (O). - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schweißnaht (S2) die in axialer Richtung weisende Fläche des Strukturteils (
4a ) mit der in radialer Richtung weisenden Umfangsfläche des Absatzes (11a ) verbindet. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schweißnaht (S1) als Stichnaht in axialer Richtung und/oder die zweite Schweißnaht (S2) mit einem dreieckigen Profil ausgebildet ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schweißnaht (S1) und/oder die zweite Schweißnaht (S2) in Umfangsrichtung vollständig umlaufend, insbesondere mit einem Zusatzwerkstoff (ZW) in Ringform, ausgebildet ist.
- Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit wenigstens einem Beschlag (
10 ) und wenigstens einem Strukturteil (4a ), welche mittels eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche miteinander verbunden sind.
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DE201010035442 DE102010035442B4 (de) | 2010-08-23 | 2010-08-23 | Verfahren zum Verbinden eines Beschlags mit einem Strukturteil eines Fahrzeugsitzes |
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DE201010035442 DE102010035442B4 (de) | 2010-08-23 | 2010-08-23 | Verfahren zum Verbinden eines Beschlags mit einem Strukturteil eines Fahrzeugsitzes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE102010035442A1 true DE102010035442A1 (de) | 2012-02-23 |
DE102010035442B4 DE102010035442B4 (de) | 2013-01-31 |
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---|---|---|---|
DE201010035442 Active DE102010035442B4 (de) | 2010-08-23 | 2010-08-23 | Verfahren zum Verbinden eines Beschlags mit einem Strukturteil eines Fahrzeugsitzes |
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