Sitzrahmen eines Fahrzeugsitzes
Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Sitzrahmen eines Fahrzeugsitzes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .
Ein derartiger Sitzrahmen eines Fahrzeugsitzes umfasst ein erstes Rahmenteil, ein zweites Rahmenteil und einen Beschlag, der das erste Rahmenteil um eine Schwenkachse schwenkbar mit dem zweiten Rahmenteil verbindet. Mit dem ersten Rahmenteil ist ein erstes Beschlagteil des Beschlags und mit dem zweiten Rahmenteil ein zweites Beschlagteil des Beschlags verbunden, die zum Verschwenken der Rahmenteile zueinander verstellbar sind. Zumindest eines von erstem Beschlagteil und zweitem Beschlagteil weist eine um die Schwenkachse umlaufende, radial nach außen weisende, ringförmige Bundfläche auf, über die das zugeordnete Beschlagteil mit einem eine Öffnung begrenzenden, ringförmigen Anlageabschnitt des zugeordneten Rahmenteils verbunden ist. Ein solcher Beschlag kann als Drehbeschlag oder als Rastbeschlag ausgebildet sein. Bei Ausbildung des Beschlags als Drehbeschlag verwirklichen die beiden Beschlagteile beispielsweise ein Taumelgetriebe, bei dem, angetrieben durch einen am ersten
Beschlagteil gelagerten, zum ersten Beschlagteil drehbaren Exzenter, das zweite Beschlagteil in eine taumelnde Drehbewegung relativ zum ersten Beschlagteil versetzt werden kann, um auf diese Weise das mit dem zweiten Beschlagteil verbundene, zweite Rahmenteil relativ zu dem mit dem ersten Beschlagteil verbundenen, ersten Rahmenteil zu verschwenken.
Ein Drehbeschlag dieser Art ist beispielsweise aus der DE 10 2008 028 105 A1 bekannt, bei der das erste Beschlagteil in Form eines eine Innenverzahnung tragenden Hohlrads und das zweite Beschlagteil in Form eines eine Außenverzahnung tragenden Innenrads ausgebildet ist und über einen Exzenter das Innenrad taumelnd relativ zum Hohlrad verdreht werden kann.
Die Erfindung betrifft jedoch ebenso einen Sitzrahmen mit einem als Rastbeschlag ausgebildeten Beschlag, wie er beispielsweise aus der DE 20 2008 003 706 U1 bekannt ist. Bei dem aus der DE 20 2008 003 706 U1 bekannten Rastbeschlag sind an einem ersten Beschlagteil Sperrriegel radial verschieblich angeordnet, die mit einer Verzahnung eines zum ersten Beschlagteil schwenkbar gelagerten zweiten Beschlagteils in Eingriff gebracht werden können, so dass in einem verriegelten Zustand die Beschlagteile nicht zueinander verschwenkt werden können, in einem entriegelten Zustand hingegen ein Verstellen der Beschlagteile zueinander möglich ist.
Der Beschlag dient zum schwenkbaren Verbinden der beiden Rahmenteile des Sitzrahmens miteinander. Sind über den Beschlag beispielsweise eine Rückenlehne und ein Sitzteil eines Fahrzeugsitzes miteinander gekoppelt, so müssen über den Beschlag große Kräfte - infolge der Belastung der Rückenlehne durch einen Fahrzeuginsassen aufgrund im normalen Betrieb wirkender Gewichtskräfte oder in einem Crashfall wirkender Belastungskräfte - abgeleitet und von der Rückenlehne über den Beschlag in das Sitzteil und darüber in die Fahrzeugkarosserie geleitet werden. Diese Belastungskräfte wirken vorwiegend als Drehmomente um die Schwenkachse des Beschlags - wobei die Rückenlehne als Hebel wirkt -, so dass die Befestigung des Beschlags an den Rahmenteilen des Sitzrahmens so stabil ausgebildet sein muss, dass die zwischen Beschlag und Rahmenteilen wirkenden Kräfte und Momente in zuverlässiger Weise abgleitet werden können, ohne dass die Beschlagteile sich von den zugeordneten Rahmenteilen lösen.
Bei heutigen Sitzrahmen ist ein Beschlagteil zur Schaffung einer festen Verbindung häufig mit dem zugeordneten Rahmenteil beispielsweise mittels Laserschweißen
verschweißt. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass beim Einpassen des Beschlagteils an das zugeordnete Rahmenteil durch Einsetzen der Bundfläche in die zugeordnete Öffnung des Rahmenteils Toleranzen auftreten können, die einen beträchtlichen Fügespalt zwischen der Bundfläche des Beschlagteils und dem Anlageabschnitt des Rahmenteils zur Folge haben können. Bei nicht zentrischer Einpassung des Beschlagteils an das zugeordnete Rahmenteil ist dieser Fügespalt, infolge eines variierenden Abstands zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt, ungleichmäßig, was insbesondere dann nachteilig ist, wenn die Weite des Fügespalts eine bei einem eingesetzten Schweißverfahren erreichbare Spaltüberbrückung überschreitet.
Hierdurch können vermehrt Schweißspritzer auftreten, die sich am Sitzrahmen oder auch an der Fertigungsanlage ablagern. Zudem kann es zu Nahteinfällen oder Nahtüberhöhungen durch aufgeschweißte Schweißspritzer kommen, es können Löcher in der Schweißnaht auftreten, und die Schweißnaht kann zumindest partiell eine verringerte Festigkeit aufweisen. All dies kann zu einem erhöhten Ausschuss in der Fertigung beitragen, kann zudem eine langsamere Schweiß- und somit Prozessgeschwindigkeit bedingen und ist gegebenenfalls nur schwer zu überwachen. Bei einem aus der DE 10 2010 043 625 A1 bekannten Sitzrahmen ist zur Verbindung eines Beschlagteils mit einem Rahmenteil ein Verstärkungsteil vorgesehen, der die Anbindung des als Hohlrad ausgebildeten Beschlagteils an das Rahmenteil herstellt und dabei gleichzeitig die Befestigungsstelle des Beschlagteils an dem Rahmenteil zur verbesserten Kraftableitung verstärkt.
Bei einem aus der WO 2010/020340 A2 bekannten Beschlag sind Tragpunkte zwischen einem Außenelement und einem Innenelement vorgesehen, die dazu dienen sollen, einen Spalt zwischen dem Außenelement und dem Innenelement mit einer definierten Mindestbreite einzustellen. Die Mindestbreite soll nicht unterschritten werden. Zur Verbindung des Außenelements und des Innenelements wird der Spalt durch Schweißen unter Verwendung eines Zusatzwerkstoffs gefüllt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Sitzrahmen zur Verfügung zu stellen, bei dem die Anbindung eines Beschlagteils an ein zugeordnetes Rahmenteil bei einfachem Verbindungsprozess verbessert ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Sitzrahmen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Demnach sind die Bundfläche und der die Öffnung begrenzende Anlageabschnitt zumindest an vorbestimmten Abschnitten unter Wirkung einer zur Schwenkachse radialen Vorspannkraft in spaltfreier Anlage miteinander.
Die vorliegende Erfindung geht von dem Gedanken aus, die Bundfläche und den die Öffnung begrenzenden Anlageabschnitt zumindest abschnittsweise in eine spaltfreie Anlage zu bringen. Die spaltfreie Anlage gewährleistet, dass zumindest an diesen Abschnitten ohne weiteres eine Laserschweißnaht angebracht werden kann, ohne dass das Risiko einer Schweißnaht verminderter Qualität, z.B. aufgrund einer variablen, gegebenenfalls zu großen Spaltbreite und eines daraus resultierenden Nahteinfalls, besteht. Die spaltfreie Anlage wird hierbei dadurch gewährleistet, dass zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt zumindest abschnittsweise eine radiale Vorspannkraft wirkt, die die Bundfläche und den Anlageabschnitt zumindest in vorbestimmten Abschnitten in pressende Anlage miteinander bringt.
Die radiale Vorspannkraft kann auf verschiedene Weise vorgegeben werden.
So ist möglich, dass die Bundfläche in die durch den Anlageabschnitt begrenzte Öffnung eingepresst ist. Hierdurch können die Bundfläche und der die Öffnung begrenzende Anlageabschnitt umfänglich, also umlaufend um die ringförmige Bundfläche und den ringförmigen Anlageabschnitt, in pressende Anlage miteinander gebracht werden, wobei hierzu die Bundfläche und der Anlageabschnitt vorteilhafterweise eine maximale Abweichung von der idealen Rundheit von +/- 0,3 mm aufweisen. Hierunter ist zu verstehen, dass die maximale, in radialer Richtung (bezogen auf die Schwenkachse) gemessene Abweichung von einer idealen Kreisform der Bundfläche und/oder des Anlageabschnitts 0,3 mm nicht überschreitet. Die Abweichung kann beispielsweise zwischen 0,05 mm und 0,25 mm liegen. Damit die Bundfläche pressend in Anlage mit dem Anlageabschnitt gelangt, weist die Bundfläche in einer konkreten Ausgestaltung eine Übermaßpassung mit dem die Öffnung begrenzenden Anlageabschnitt auf. Die Übermaßpassung kann dabei vollumfänglich vorliegen, indem die ringförmige Bundfläche ein Übermaß zu der durch den Anlageabschnitt begrenzten Öffnung aufweist. Entsprechend wird zur Montage die Bundfläche in die Öffnung eingepresst, wobei sowohl die Bundfläche als auch die Anlagefläche ihre Form behalten, also zumindest nicht merklich umgeformt werden. Die radiale Vorspannkraft wird dadurch bewirkt, dass aufgrund des Übermaßes der
Anlageabschnitt die Bundfläche pressend umgibt und unter Vorspannung radial auf die Bundfläche einwirkt, so dass sich eine im Wesentlichen spaltfreie Anlage zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt ergibt. Vorgesehen sein kann jedoch auch, dass ein Übermaß nur an vorbestimmten Abschnitten, beispielsweise an radial vorstehenden Vorsprüngen der Bundfläche oder des Anlageabschnitts besteht. Der Presssitz der Bundfläche mit dem Anlageabschnitt wird somit nur im Bereich der vorbestimmten Abschnitte hergestellt, so dass beim Einpressen der Bundfläche in die Öffnung die Bundfläche und der Anlageabschnitt (nur) in pressende Anlage im Bereich von vorbestimmten Abschnitten gelangen.
Die Bundfläche und der Anlageabschnitt sind vorzugsweise dort miteinander verschweißt, insbesondere laserverschweißt, wo sie spaltfrei aneinander anliegen. Liegt die Bundfläche vollumfänglich spaltfrei unter Wirkung der radialen Vorspannung an dem Anlageabschnitt an, so kann eine Laserschweißnaht umfänglich um die Bundfläche gesetzt werden, so dass eine umfängliche Schweißverbindung zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt hergestellt wird. Liegen die Bundfläche und der Anlageabschnitt nur im Bereich von vorbestimmten Abschnitten pressend aneinander an, so wird vorteilhafterweise eine Schweißverbindung an diesen vorbestimmten Abschnitten hergestellt, wobei die Schweißverbindung auf die vorbestimmten Abschnitte beschränkt sein kann oder gegebenenfalls auch in anderen Abschnitten, an denen keine pressende Anlage besteht, eine oder mehrere Schweißnähte angebracht werden können.
Das Übermaß der ringförmigen Bundfläche zu der durch den Anlageabschnitt begrenzten Öffnung kann beispielsweise maximal 0,5 mm betragen. Hierunter ist zu verstehen, dass der Außendurchmesser der ringförmigen Bundfläche maximal 0,5 mm, beispielsweise zwischen 0,1 mm und 0,4 mm, größer ist als der Innendruchmesser der durch den Anlageabschnitt begrenzten Öffnung. Vorteilhafterweise weisen die Bundfläche und/oder der Anlageabschnitt mindestens eine Unstetigkeit zur Minimierung eines Fügespalts zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt oder zur Zentrierung der Bundfläche zu dem Anlageabschnitt auf.
Dies geht von dem Gedanken aus, Maßnahmen vorzusehen, die einen Fügespalt zwischen der ringförmigen Bundfläche und dem ringförmigen Anlageabschnitt minimieren oder zumindest durch Zentrieren der Bundfläche zu dem Anlagenabschnitt vergleichmäßigen. Die Maßnahmen sollen hierbei bewirken, dass der Fügespalt in seiner
Weite im optimalen Fall auf Null reduziert ist oder dass der Fügespalt, der sich umlaufend zwischen der ringförmigen Bundfläche des Beschlagteils und dem ringförmigen Anlageabschnitt des zugeordneten Rahmenteils erstreckt, in Umfangsrichtung eine ungefähr gleiche Weite aufweist und somit der Abstand zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt in Umfangsrichtung zumindest näherungsweise gleich ist.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt aufgrund ungünstiger Toleranzpaarungen keine großen Abstände auftreten können. Der sich ergebende, minimierte oder gleichmäßige Fügespalt kann in sicherer, zuverlässiger Weise beispielsweise mittels Laserschweißen überbrückt werden, so dass eine Schweißnaht hoher Qualität zur festen Verbindung des Beschlagteils mit dem zugeordneten Rahmenteil hergestellt werden kann. Die Minimierung des Fügespalts zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt oder die Zentrierung der Bundfläche zu dem Anlageabschnitt zur Vergleichmäßigung des Fügespalts wird über mindestens eine Unstetigkeit erreicht, die an der Bundfläche und/oder dem Anlageabschnitt vorgesehen ist. Diese Unstetigkeit kann auf unterschiedliche Weise verwirklicht sein.
In einer ersten Variante können an der Bundfläche und/oder dem Anlageabschnitt als Unstetigkeiten mindestens drei radial vorstehende Vorsprünge angeordnet sein.
Es können beispielsweise drei Vorsprünge an der Bundfläche des Beschlagteils angeordnet sein, die radial von der Bundfläche nach außen in Richtung des zugeordneten Anlageabschnitts des Rahmenteils vorstehen und dazu dienen, in zentrierender Weise einen Fügespalt zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt so einzustellen, dass er in Umfangsrichtung eine zumindest näherungsweise gleiche Weite aufweist.
Alternativ oder zusätzlich können mindestens drei Vorsprünge an dem Anlageabschnitt angeordnet sein, wobei in diesem Fall die Vorsprünge radial nach innen in Richtung der Bodenfläche von dem Anlageabschnitt vorstehen. Denkbar und möglich ist auch, sowohl Vorsprünge an der Bundfläche als auch an dem Anlageabschnitt vorzusehen, wobei in diesem Fall insgesamt mindestens drei Vorsprünge vorzusehen sind, beispielsweise zwei Vorsprünge an der Bundfläche und ein
Vorsprung an dem Anlageabschnitt, wobei es aber auch möglich ist, sowohl an der Bundfläche als auch an dem Anlageabschnitt jeweils mindestens drei Vorsprünge vorzusehen. Die Vorsprünge können beispielsweise an die Bundfläche und/oder den Anlageabschnitt angeformt sein und erstrecken sich vorteilhafterweise axial parallel zur Schwenkachse an der Bundfläche bzw. dem Anlageabschnitt. In diesem Fall werden die Vorsprünge an die Bundfläche unter den Anlageabschnitt bei der Herstellung angeformt und liegen somit bei der Montage des Beschlags an den zugeordneten Rahmenteilen bereits vor.
Vorteilhafterweise ist an den Vorsprüngen eine Übermaßpassung ausgebildet, so dass beim Einsetzen des Beschlagteils in die Öffnung des Rahmenteils eine Presspassung an den Vorsprüngen hergestellt wird. Über die Vorsprünge gelangen die Bundfläche des Beschlagteils und der Anlageabschnitt des Rahmenteils somit in pressende Anlage miteinander, so dass an den Vorsprüngen eine spaltfreie Anlage zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt besteht. Die Vorsprünge bilden insofern vorbestimmte Abschnitte aus, über die die Bundfläche spaltfrei an dem Anlageabschnitt anliegt. Alternativ ist auch denkbar, die Vorsprünge nach dem Einsetzen des Beschlagteils in die Öffnung des Rahmenteils an die Bundfläche und/oder den Anlageabschnitt anzuformen, wobei dies vorteilhafterweise bei der Montage im Rahmen der Befestigung eines Beschlagteils an dem zugeordneten Rahmenteil erfolgt. Durch Einbringen der Vorsprünge in die Bundfläche und/oder den Anlageabschnitt bei der Montage werden die Bundfläche und/oder der Anlageabschnitt unrund gemacht, um auf diese Weise eine Zentrierung der Bundfläche an dem Anlageschnitt und eine spaltfreie, pressende Anlage an definierten, vorbestimmten Abschnitten zu erreichen.
Das Einbringen der Vorsprünge in die Bundfläche kann beispielsweise durch Einpressen eines Stempels in eine zentrale Bohrung des Beschlagteils erfolgen derart, dass die Vorsprünge aus der Bundfläche radial nach außen ausgedrückt werden.
In vorteilhafter Ausgestaltung bilden die Bundfläche und der Anlageabschnitt eine Übermaßpassung aus. Bei dem Vorsehen von Unstetigkeiten in Form von Vorsprüngen, die zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt wirken, besteht hierbei die Übermaßpassung zwischen den Vorsprüngen an dem einen Bauteil und dem zugeordneten anderen Bauteil. Sind die Vorsprünge beispielsweise an der Bundfläche
ausgebildet, so bilden die Vorsprünge der Bundfläche zusammen mit dem Anlageabschnitt eine Übermaßpassung. Weil die Vorsprünge nur lokal an der Bundfläche vorgesehen sind, ist das Ansetzen des Beschlagteils an das zugeordnete Rahmenteil mit - im Vergleich zu einer flächigen Übermaßpassung - kleinerem Kraftaufwand möglich, wobei sich über die Vorsprünge eine zuverlässige Zentrierung und ein gleichmäßiger Fügespalt mit konstanter Weite ergibt.
In einer zweiten Variante - die alternativ oder auch zusätzlich zur ersten Variante zum Einsatz kommen kann - ist an der Bundfläche und/oder dem Anlageabschnitt als Unstetigkeit mindestens ein die Bundfläche oder den Anlageabschnitt in Umfangsrichtung um die Schwenkachse unterbrechender Spalt angeordnet. Der Spalt unterbricht die ringförmige Bundfläche oder den ringförmigen Anlageabschnitt, so dass die Bundfläche oder der Anlageabschnitt nicht geschlossen, sondern an zumindest einer Stelle umfänglich geöffnet ist.
Ist der Spalt an der Bundfläche des Beschlagteils angeordnet, so erstreckt sich der Spalt vorteilhafterweise axial parallel zur Schwenkachse und trennt somit die Bundfläche zumindest abschnittsweise auf. Der Spalt muss sich hierbei nicht notwendigerweise über die gesamte axiale Höhe der Bundfläche erstrecken, erstreckt sich aber zumindest über den Bereich der Bundfläche, mit dem die Bundfläche in die zugeordnete Öffnung des Beschlagteils einzupassen ist. Darunter, dass sich der Spalt axial parallel zur Schwenkachse erstreckt, ist zu verstehen, dass sich der Spalt länglich in axialer Richtung erstreckt und seine längliche Erstreckungslänge somit größer ist als seine Erstreckungslänge in Umfangsrichtung.
Alternativ oder zusätzlich kann ein Spalt auch an dem Anlageabschnitt vorgesehen sein, wobei in diesem Fall der Spalt sich vorzugsweise radial zur Schwenkachse und somit von dem Anlageabschnitt nach außen erstreckt. Die Unstetigkeit in Form des Spalts hat den Zweck, dass bei einer Übermaßpassung zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt sich die Bundfläche und/oder der Anlageabschnitt beim Aufziehen weiten können, so dass eine geringere Kraft zum Aufziehen als bei einer vollflächigen Überpressung ohne Unstetigkeit erforderlich ist und die Bundfläche und der Anlageabschnitt zumindest abschnittsweise zuverlässig unter radialer Vorspannung pressend miteinander in Anlage gelangen. In diesem Fall wird der Fügespalt zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt auf näherungsweise Null
reduziert und somit minimiert, so dass die Bauteile in einfacher Weise schweißend, insbesondere durch Laserschweißen, miteinander verbunden werden können.
Es können ein oder mehrere Spalte an der Bundfläche und/oder dem Anlageabschnitt vorgesehen sein. Durch Auftrennung der Bundfläche und/oder des Anlageabschnitts durch mehrere Spalte kann die erforderliche Kraft zum Aufziehen weiter reduziert werden.
Sind mehrere Unstetigkeiten - beispielsweise mehrere Vorsprünge und/oder mehrere Spalte - vorgesehen, so sind diese Unstetigkeiten vorzugsweise in Umfangsrichtung gleich verteilt an der Bundfläche und/oder dem Anlagenabschnitt angeordnet. Es ergibt sich somit eine gleich verteilte Wirkung der Unstetigkeiten zur Minimierung eines Fügespalts oder zur Zentrierung der Bundfläche zu dem Anlageabschnitt.
Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen: eine Ansicht eines Beschlags in Form eines Drehbeschlags zur um eine Schwenkachse schwenkbaren Verbindung eines ersten Rahmenteils mit einem zweiten Rahmenteil eines Sitzrahmens;
Fig. 2A eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels, bei dem eine
Bundfläche eines Beschlagteils umfänglich in pressender Anlage mit einem Anlageabschnitt eines Rahmenteils ist;
Fig. 2B eine schematische Schnittansicht der Anordnung gemäß Fig. 2A vor der
Montage, darstellend ein bestehendes Übermaß zwischen der Bundfläche und dem Anlageabschnitt;
eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Beschlagteils mit an einer Bundfläche angeordneten Unstetigkeiten in Form von Vorsprüngen; Fig. 4 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels, bei dem
Unstetigkeiten in Form von Vorsprüngen an einem Anlageabschnitt eines Rahmenteils angeordnet sind;
Fig. 5 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels, bei dem Unstetigkeiten in Form von Vorsprüngen an einer Bundfläche mittels eines Stempels eingeformt werden.
Fig. 6 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels, bei dem eine
Unstetigkeit an einem Anlageabschnitt eines Rahmenteils durch einen Spalt verwirklicht ist; und Fig. 7 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels, bei dem
Unstetigkeiten in Form von Spalten an einer Bundfläche eines Beschlagteils angeordnet sind.
Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Explosionsansicht ein erstes Rahmenteil 1 und ein zweites Rahmenteil 2, die jeweils Bestandteil eines Sitzrahmens eines Fahrzeugsitzes sind. Das erste Rahmenteil 1 kann hierbei beispielsweise Bestandteil einer Rückenlehnestruktur des Fahrzeugsitzes sein, während das zweite Rahmenteil 2 beispielsweise Bestandteil einer Sitzteilstruktur ist. Die Rückenlehnenstruktur ist um eine Schwenkachse S schwenkbar mit der Sitzteilstruktur verbunden, um die Neigung einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes gegenüber einem Sitzteil des Fahrzeugssitzes entsprechend den Bedürfnissen eines Sitzbenutzers anpassen zu können.
Zur schwenkbaren Verbindung der Rückenlehnenstruktur mit der Sitzteilstruktur ist das erste Rahmenteil 1 über einen Beschlag 3 schwenkbar mit dem zweiten Rahmenteil 2 verbunden. Der Beschlag 3 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Drehbeschlag ausgebildet und weist ein erstes Beschlagteil 31 in Form eines zylindrischen Hohlrads mit einer kreiszylindermantelformigen Bundfläche 310 und einer Innenverzahnung 312 sowie ein zweites Beschlagteil 32 in Form eines Innenrads mit einer Außenverzahnung 320 auf. Das zweite Beschlagteil 32 steht über seine Außenverzahnung 320 mit der Innenverzahnung 312 des ersten Beschlagteils 31 in Eingriff, wobei sich die Zähnezahl der Außenverzahnung 320 und der Innenverzahnung 312 unterscheiden und auch der Durchmesser der Innenverzahnung 312 derart kleiner ist als der Durchmesser der Außenverzahnung 320, dass das zweite Beschlagteil 32 mit seiner Außenverzahnung 320 an der Innenverzahnung 312 des ersten Beschlagteils 31 zur Verwirklichung eines Exzentergetriebes abrollen kann.
In einer zylindrischen Aufnahmeöffnung 321 des zweiten Beschlagteils 32 ist ein aus zwei Exzenterelementen 34, 35 bestehender Exzenter angeordnet. Die Exzenterelemente 34, 35 sind an einem Zapfen 31 1 des ersten Beschlagteils 31 drehbar gelagert, sind über ein Federelement 37 gegeneinander vorgespannt und stehen über eine Betätigungsplatte 36 mit einem Antriebselement 38 in Wirkverbindung, das über einen Zapfen 381 an einer inneren, zentralen Bohrung des Zapfens 31 1 des ersten Beschlagteils 31 gelagert ist. Das Antriebselement 38 liegt hierbei mit einem Kopf 380 in der zylindrischen Aufnahmeöffnung 321 des zweiten Beschlagteils 32 ein und weist eine Durchgriffsöffnung 382 in Form eines Vierkants auf, in die eine Betätigungswelle zum Betätigen des Antriebselements 38 eingreifen kann.
Im Betrieb werden das Antriebselement 38 um die Schwenkachse S, um die das Antriebselement 38 an dem Zapfen 31 1 des ersten Beschlagteils 31 gelagert ist, verdreht und damit auch die den Exzenter ausbildenden Exzenterelemente 34, 35 in der zylindrischen Aufnahmeöffnung 321 des zweiten Beschlagteils bewegt, so dass dadurch das zweite Beschlagteil 32 zum Abrollen an der Innenverzahnung 312 des ersten Beschlagteils 31 betätigt und das zweite Beschlagteil 32 in eine Drehbewegung relativ zum ersten Beschlagteil 31 versetzt wird. Für nähere Einzelheiten zur Funktionsweise eines solchen Drehbeschlags wird beispielsweise auf die DE 10 2008 028 094 A1 verwiesen.
Das zweite Beschlagteil 32 ist an dem ersten Beschlagteil 31 gelagert und wird hierzu über einen Lagerring 33 an dem ersten Beschlagteil 31 gehalten, so dass ein Lagerkranz 323, an dem die Außenverzahnung 320 des zweiten Beschlagteils 32 angeordnet ist, zwischen einer Bodenfläche 314 des ersten Beschlagteils 31 und dem Lagerring 33 zu liegen kommt. Der Lagerring 33 liegt hierbei in einer durch einen Randabschnitt 313 begrenzten Vertiefung auf einer Auflagefläche 317 des ersten Beschlagteils 31 auf und ist mit dem ersten Beschlagteil 31 verschweißt.
Der Beschlag 3 dient zur schwenkbaren Verbindung des ersten Rahmenteils 1 mit dem zweiten Rahmenteil 2. Hierzu ist das erste Beschlagteil 31 über ein Verstärkungsteil 4 mit dem ersten Rahmenteil 1 verbunden, während das zweite Beschlagteil 32 über einen in Richtung der Schwenkachse S von dem Lagerkranz 323 vorstehenden Verbindungsbund 322 in einer Öffnung 20 des zweiten Rahmenteils 2 angeordnet und mit dem zweiten Rahmenteil 2 verbunden, insbesondere verschweißt ist. Die Wirk- und Funktionsweise des Verstärkungsteils sowie konkrete Ausführungsbeispiele eines solchen
Verstärkungsteils sind in der DE 10 2010 043 625 A1 beschrieben, deren Inhalt vorliegend mit einbezogen werden soll.
Ein solches Verstärkungsteil 4 ist nicht notwendigerweise vorzusehen, sondern es kann auf das Verstärkungsteil 4 auch verzichtet werden. In diesem Fall ist das erste Beschlagteil 31 unmittelbar - ohne Zwischenschaltung eines weiteren Bauteils - an das erste Rahmenteil 1 angebunden.
Das erste Beschlagteil 31 ist zur Befestigung an dem zugeordneten, ersten Rahmenteil 1 in die Öffnung 40 des Verstärkungsteils 4 eingesetzt und wird über die in die Öffnung 40 eingreifende Bundfläche 310 mit dem Verstärkungsteil 4 durch Schweißen, vorzugsweise durch Laserschweißen, verbunden. Das zweite Beschlagteil 32 hingegen greift mit dem Verbindungsbund 322 in die Öffnung 20 des zweiten Rahmenteils 2 ein derart, dass eine radial nach außen weisende Bundfläche 324 des Verbindungsbunds 322 im Bereich eines Anlageabschnitts 200 des zweiten Beschlagteils 2 zu liegen kommt und somit das zweite Beschlagteil 32 ebenfalls durch Schweißen, beispielsweise durch Laserschweißen, mit dem zweiten Rahmenteil 2 verbunden werden kann.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die Bundfläche 310, 324 und der die Öffnung begrenzende Anlageabschnitt 400, 200 zumindest an vorbestimmten Abschnitten unter Wirkung einer zur Schwenkachse S radialen Vorspannkraft in spaltfreier Anlage miteinander. Hierbei können sowohl die Bundfläche 310 des ersten Beschlagteils 31 mit dem Anlageabschnitt 400 des ersten Rahmenteils 1 als auch die Bundfläche 324 des zweiten Beschlagteils 32 mit dem Anlageabschnitt 200 des zweiten Rahmenteils 2 in spaltfreier Anlage sein.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Paarung zwischen dem zweiten Beschlagteil 32 und dem zweiten Rahmenteil 2 beschrieben werden, wobei das Beschriebene analog auch auf die Paarung des ersten Beschlagteils 31 mit dem ersten Rahmenteil 1 Anwendung finden kann.
Bei einem in Fig. 2A und 2B dargestellten Ausführungsbeispiel ist das zweite Beschlagteil 32 mit seinem Verbindungsbund 322 in die durch den Anlageabschnitt 200 begrenzte Öffnung 20 des zweiten Beschlagteils 2 eingepresst. Die Bundfläche 324 des Verbindungsbunds 322 weist hierbei, wie aus Fig. 2B ersichtlich, eine Übermaßpassung U mit dem Anlageabschnitt des Rahmenteils 2 auf, so dass sich beim Einpressen des Beschlagteils 32 in eine Einpressrichtung A bei der Montage eine Presspassung ergibt,
die bewirkt, dass in eingepresstem Zustand eine radiale Vorspannkraft zwischen dem Verbindungsbund 322 und dem Rahmenteil 2, also zwischen der Bundfläche 324 und dem Anlageabschnitt 200, wirkt. Aufgrund dieser radialen Vorspannkraft werden die Bundfläche 324 und der Anlageabschnitt 200 pressend aneinander gehalten, wodurch bewirkt wird, dass sich eine im Wesentlichen spaltfreie, umfängliche Anlage zwischen der Bundfläche 324 und dem Anlageabschnitt 200 ergibt. Die spaltfreie Anlage bewirkt, dass in einfacher Weise eine um die Schwenkachse S umlaufende Schweißnaht zur weiteren Fixierung des Beschlagteils 32 an dem Rahmenteil 2 gesetzt werden kann. Die Schweißnaht wird am Orte der ringförmigen Anlagelinie zwischen der Bundfläche 324 und dem Anlageabschnitt 200 gesetzt und wird beispielsweise, wie in Fig. 2B dargestellt, durch einen senkrecht zur Erstreckungsrichtung des Rahmenteils 2, also tangential zur flächigen Erstreckung des Anlageabschnitts 200, gerichteten Laserschweißstrahl L hergestellt.
Grundsätzlich können jedoch auch andere Schweißnähte unter anderer Schweißrichtung gesetzt werden. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2A, 2B ergibt sich eine im Wesentlichen vollumfängliche, pressende Anlage zwischen der Bundfläche 324 und dem Anlageabschnitt 200. Es ergibt sich somit ein im Wesentlichen spaltfreier Sitz zwischen dem Verbindungsbund 322 und dem Rahmenteil 2 in der Öffnung 20. Vorteilhafterweise weisen hierzu die Bundfläche 324 und der Anlageabschnitt 200 eine Abweichung von der idealen Rundheit auf, die 0,3 mm (gemessen in radialer Richtung zur Schwenkachse S) nicht übersteigt.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 3 bis 7 sind zwischen der Bundfläche 310 des ersten Beschlagteils 31 und dem zugeordneten Anlageabschnitt 400 des ersten Rahmenteils 1 und/oder zwischen der Bundfläche 324 des zweiten Beschlagteils 32 und dem zugeordneten Anlageabschnitt 200 des zweiten Beschlagteils 32 Unstetigkeiten vorgesehen, die die Ringform der Bundfläche 310, 324 oder des jeweils zugeordneten Anlageabschnitts 400, 200 unterbrechen, um auf diese Weise eine Minimierung eines Fügespalts F (siehe z.B. Fig. 4) oder eine Zentrierung der Bundfläche 310, 324 zu dem jeweils zugeordneten Anlageabschnitt 400, 200 zur Vergleichmäßigung der Weite des Fügespalts F zu erreichen. Die Ausführungsbeispiele erläutern die Unstetigkeiten hierbei anhand der Paarung der Bundfläche 324 des zweiten Beschlagteils 32 und des
Anlageabschnitts 200 des zweiten Rahmenteils 2. Entsprechende Unstetigkeiten können in analoger Weise auch bei der Paarung der Bundfläche 310 des ersten Beschlagteils 31 und dem Anlageabschnitt 400 des ersten Rahmenteils 1 eingesetzt werden, wobei selbstverständlich auch denkbar ist, lediglich bei einer Paarung solche Unstetigkeiten zu verwenden.
Bei einem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an der Bundfläche 324 des Verbindungsbunds 322 des zweiten Beschlagteils 32 Vorsprünge 325 vorgesehen, die einstückig an den Verbindungsbund 322 angeformt sind, radial nach außen in Richtung des zugeordneten Anlageabschnitts 200 vorstehen und sich axial parallel zur Schwenkachse S erstrecken. Die Vorsprünge 325 weisen hierbei ein Übermaß zu dem Anlageabschnitt 200 (siehe Fig. 1 ) des zugeordneten zweiten Rahmenteils 2 auf, so dass beim Montieren des zweiten Beschlagteils 32 an dem zweiten Rahmenteil 2 die Vorsprünge 325 in die Öffnung 20 unter Zentrierung des zweiten Beschlagteils 32 zu dem Anlageabschnitt 200 eingepresst werden. Es ergibt sich ein Fügespalt F, der - betrachtet in Umfangsrichtung um die Schwenkachse S - eine zumindest näherungsweise gleichförmige radiale Weite aufweist.
Im Bereich der Vorsprünge 325 liegt der Verbindungsbund 322 zudem spaltfrei an dem Anlageabschnitt 200 an, so dass eine Schweißnaht in einfacher Weise im Bereich der Vorsprünge und ggf. zusätzlich an dem Fügespalt F - unter Überbrückung des Fügespalts F - gesetzt werden kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Vorsprünge 325 über die gesamte Höhe H des Verbindungsbunds 322. Denkbar ist auch, dass die Vorsprünge 325 sich nur über einen Teil der axialen Höhe H an der Bundfläche 324 erstrecken. z.B. ausschließlich über den Bereich des Verbindungsbunds 322 der in die Öffnung 20 des zweiten Rahmenteils eingepasst werden soll. Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel, dargestellt in Fig. 4, sind radial nach innen vorspringende Vorsprünge 201 an dem Anlageabschnitt 200 des zweiten Rahmenteils 2 vorgesehen. Die Vorsprünge 201 entfalten dieselbe Wirkung wie die Vorsprünge 325 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 und dienen zur Zentrierung der Bundfläche 324 des zweiten Beschlagteils 32 relativ zu dem Anlageabschnitt 200 des zweiten Rahmenteils 2 zur Einstellung einer in Umfangsrichtung gleichförmigen Weite eines Fügungsspalts F. Wiederum ergibt sich eine spaltfreie Anlage im Bereich der Vorsprünge 201 .
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 werden Vorsprünge nach dem Einsetzen hingegen in die Bundfläche 324 eingeformt. Dies erfolgt dadurch, dass bei in die Öffnung 20 eingesetztem Verbindungsbund 322 ein Stempel 5 in eine Einpressrichtung A mit einem zumindest abschnittsweise konusförmigen Stempelkopf 50 in die Aufnahmeöffnung 321 des Beschlagteils 32 eingepresst wird, wodurch an dem Stempelkopf 50 ausgebildete Stege 51 sich in den Verbindungsbund 322 eindrücken und zu einem Ausdrücken von radial nach außen vorstehenden Vorsprüngen an der Bundfläche 324 führen. Mittels des Stempels 5 wird die Bundfläche 324 unrund gemacht, wodurch eine Zentrierung des Verbindungsbunds 322 zu dem Anlageabschnitt 200 bewirkt und zudem die Bundfläche 324 zumindest abschnittsweise in pressende Anlage mit dem Anlageabschnitt 200 gebracht wird.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 3 bis 5 wird ein Fügespalt F zumindest nicht vollumfänglich nicht eliminiert, sondern die Bundfläche 324 des Beschlagteils 32 wird zu dem zugeordneten Anlageabschnitt 200 des Rahmenteils 2 zentriert, so dass sich ein gleichförmiger Fügespalt F ergibt. Dies ermöglicht das Aufbringen einer Schweißnaht hoher Qualität zum einen im Bereich der abschnittsweisen spaltfreien Anlage und zudem an dem Fügespalt F gleichmäßiger Breite, wobei gewährleistet werden sollte, dass der eingestellte Fügespalt F ohne weiteres durch das verwendete Schweißverfahren, beispielsweise durch Laserschweißen, überbrückt werden kann, so dass das Risiko eines Nahteinfalls oder auftretender Löcher in der Schweißnaht reduziert ist.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 3 und 4 sind die Vorsprünge 325 bzw. 201 schon vor Montage des Beschlagteils 32 an dem Rahmenteil 2 geformt, wobei - unter Berücksichtigung der Vorsprünge 325 bzw. 201 - sich eine Übermaßpassung ergibt. Weil die Vorsprünge 325, 201 jedoch nur eine geringe Flächenpressung bewirken, kann das Einpressen ohne großen Kraftaufwand erfolgen. Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 5 kann das Anbringen der Vorsprünge 201 bei der Montage und somit bei bereits in die Öffnung 20 eingesetztem Beschlagteil 32 erfolgen. Die Verpressung erfolgt somit bei laufendem Montageprozess.
Bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist als Unstetigkeit ein Spalt 202 im Bereich des Anlageabschnitts 200 des zweiten Rahmenteils 2 ausgebildet. Der Spalt 202 unterbricht den Anlageabschnitt 200 in Umfangsrichtung um die Schwenkachse S und ermöglicht, dass das Rahmenteil 2 sich in Pfeilrichtung P weiten kann, wenn das zweite
Beschlagteil 32 unter Übermaßpassung in die Öffnung 20 des zweiten Rahmenteils 2 eingepresst wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 wird der Fügespalt F zwischen der Bundfläche 324 des zweiten Beschlagteils 32 und dem Anlageabschnitt 200 des zweiten Rahmenteils 2 weitestgehend eliminiert, so dass sich kein Fügespalt F einstellt und ein Verschweißen des zweiten Beschlagteils 32 mit dem zweiten Rahmenteil 2 ohne weiteres möglich ist. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 sind Spalte 326 an dem Verbindungsbund 322 des zweiten Beschlagteils 32 vorgesehen, die die Bundfläche 324 des zweiten Beschlagteils 32 lokal unterbrechen. Wird der Verbindungsbund 322 unter Übermaßpassung in die Öffnung 20 des zweiten Rahmenteils 2 eingepresst, so wird die Bundfläche 324 in Pfeilrichtung P im Bereich des Spalts 326 zur Durchmesserverkleinerung des Verbindungsbunds 322 zusammengedrückt, so dass der Verbindungsbund 322 mit - im Vergleich zum geschlossenen Verbindungsbund 322 - verringerten Kraftaufwand in die Öffnung 20 eingepresst werden kann. Wiederum wird der Fügespalt F weitestgehend eliminiert, so dass ein Schweißen ohne weiteres möglich ist.
Die vorangehend beschriebenen, beispielhaften Varianten von Unstetigkeiten an der Bundfläche 324 oder dem Anlageabschnitt 200 können auch miteinander kombiniert werden. So ist es möglich, Vorsprünge 325, 201 sowohl an der Bundfläche 324 als auch an dem Anlageabschnitt 200 vorzusehen. Ebenso ist beispielsweise denkbar, sowohl Vorsprünge 325, 201 als auch Spalte 326, 202 vorzusehen, beispielsweise Vorsprünge 325 an der Bundfläche 324 und einen Spalt 202 an dem Anlageabschnitt 200.
Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch in gänzlich anders gearteten Ausführungsformen verwirklichen.
Insbesondere sind die hier beschriebenen Maßnahmen zur Minimierung eines Fügespalts oder zur Zentrierung einer Bundfläche relativ zu einem Anlageabschnitt für die Befestigung beider Beschlagteile an den jeweils zugeordneten Rahmenteilen verwendbar, wobei selbstverständlich auch möglich ist, solche Maßnahmen nur an der Paarung eines Beschlagteils und eines Rahmenteils vorzusehen.
Obwohl die Erfindung vorangehend anhand eines Ausführungsbeispiels eines Drehbeschlags beschrieben worden ist, ist die Erfindung ohne weiteres auch auf einen Beschlag in Form eines Rastbeschlags einsetzbar.
Bezugszeichenliste
1 Zweites Sitzrahmenteil
2 Erstes Sitzrahmenteil
20 Öffnung
200 Anlageabschnitt
201 Unstetigkeit (Vorsprung)
202 Unstetigkeit (Spalt)
3 Beschlag
31 Erstes Beschlagteil
310 Bundfläche
31 1 Zapfen
312 Innenverzahnung
313 Randabschnitt
314 Bodenfläche
317 Auflagefläche
32 Zweites Beschlagteil
320 Außenverzahnung
321 Aufnahmeöffnung
322 Verbindungsbund
323 Lagerkranz
324 Bundfläche
325 Unstetigkeit (Vorsprung)
326 Unstetigkeit (Spalt)
327 Abschnitt
33 Lagerring
34, 35 Exzenterteil
36 Betätigungsplatte
37 Federelement
38 Antriebselement
380 Kopf
381 Zapfen
382 Durchgriffsöffnung
4 Verstärkungsteil
40 Öffnung
400 Anlageabschnitt
Stempel
Stempelkopf
Stege
Einpressrichtung
Laserschweißstrahl
Fügespalt
Höhe
Pfeil
Schwenkachse Übermaßpassung