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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsgurtanordnung in einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus der gattungsbildenden
DE 199 04 324 A1 ist eine Sicherheitsgurtanordnung in einem Kraftfahrzeug mit einem Dreipunktsicherheitsgurt bekannt. Das Gurtband des Dreipunktsicherheitsgurtes verläuft von einem Gurtaufroller zu einem oberen Umlenkbeschlag und durch eine Gurtlasche schlaufenförmig zu einem unteren, festen Anlenkpunkt. Die Gurtlasche ist durch Ziehen und Entrollen des Gurtbandes über einen daneben längsverstellbar angeordneten Fahrzeugsitz bis zu einem Gurtschloss führbar und einrastbar, wodurch das Gurtband einen Sitzbenutzer in einem Bereich zwischen dem festen Anlenkpunkt und dem Gurtschloss als Beckengurt und in einem Bereich zwischen dem Gurtschloss und dem Umlenkbeschlag als Schultergurt hält. Nach dem Lösen der Gurtlasche ist diese zusammen mit dem selbsttätigen Aufrollen des Gurtbandes durch den Gurtaufroller in eine Ablageposition in die Nähe des Umlenkbeschlags bewegbar. An dem längsverstellbaren Fahrzeugsitz ist im Griffbereich eines Sitzbenutzers eine Gurtlaschenablage angebracht, mittels der die Gurtlasche bei Nichtbenutzung des Sicherheitsgurtes lösbar festlegbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherheitsgurtanordnung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 erfüllt, wobei die Merkmale der Unteransprüche vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen kennzeichnen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Sicherheitsgurtanordnung in einem Fahrzeug auf mit einem Sicherheitsgurt, dessen Gurtband ausgehend von einem Gurtbandaufroller durch eine Steckzunge hindurch zu eine festen Anlenkpunkt geführt ist. Die Steckzunge ist durch Ziehen und Entrollen des Gurtbandes von dem Gurtbandaufroller bis zu einem Gurtschloss führbar und im Gurtschloss einrastbar. Nach einem Lösen der Steckzunge vom Gurtschloss ist die Steckzunge zusammen mit dem selbsttätigen Aufrollen des Gurtbandes durch den Gurtbandaufroller in eine Ablageposition bewegbar. Eine Steckzungenablage ist im Griffbereich eines Sitzbenutzers angebracht, mittels der die Steckzunge bei Nichtbenutzung des Sicherheitsgurtes lösbar festlegbar ist. Dabei ist die Steckzungenablage in einer Seitenwandverkleidung integriert.
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Der Sicherheitsgurt dient zum Angurten des Sitzbenutzers innerhalb des Fahrzeuges mittels des Gurtbandes, damit im Falle eines Unfalles der Sicherheitsgurt den Sitzbenutzer schützen kann, indem unfallbedingte Belastungen des Sitzbenutzers durch den Sicherheitsgurt reduziert werden. In einer Ausführung mit einem üblichen Dreipunkt-Sicherheitsgurt wird das Gurtband durch den Gurtbandaufroller derart eingezogen, dass das Gurtband auf dem kürzesten freien Weg zwischen dem festen Anlenkpunkt und dem Gurtbandaufroller verläuft. Dieser Gurtbandverlauf kann unerwünscht sein, beispielsweise wenn sich die verschiebbar am Gurtband befestigte Steckzunge dann in einer ungünstigen Position zum Ergreifen beim Anschallvorgang befindet. Ebenso kann das Gurtband in einem Bereich verlaufen, in welchem das Gurtband durch bewegliche Teile des Fahrzeuges eingeklemmt werden kann, wodurch die Festigkeit des Gurtbandes möglicherweise beeinträchtigt wird.
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Um den Verlauf des Gurtbandes bei Nichtbenutzung des Sicherheitsgurtes zu verbessern, ist die Steckzungenablage vorgesehen, an der die Steckzunge bei Nichtbenutzung des Sicherheitsgurtes lösbar befestigt werden kann. Wenn die Steckzunge bei Nichtbenutzung des Sicherheitsgurtes an der Steckzungenablage befestigt ist, verläuft das Gurtband bei einem üblichen Sicherheitsgurt von dem festen Anlenkpunkt über die an der Steckzungeablage befestigte Steckzunge bis zu dem das Gurtband einziehenden Gurtbandaufroller. An der Steckzunge wird dabei bei einsprechender Positionierung der Steckzungenablage das Gurtband umgelenkt. Besonders vorteilhaft ist die Steckzungenablage in einer Seitenwandverkleidung integriert.
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In einer Ausführung im Fondbereich des Fahrzeuges sind der Gurtbandaufroller und der feste Anlenkpunkt, welche den Verlauf des Gurtbandes beeinflussen, in dem Bereich einer Seitenwand des Fahrzeuges positioniert. Die Seitenwandverkleidung ist der Seitenwand zugeordnet. Die in der Seitenwandverkleidung integrierte Steckzungenablage befindet sich damit ebenfalls im Bereich der Seitenwand. Der Gurtbandverlauf mit der an der Steckzungenablage befestigten Steckzunge erstreckt sich somit entlang der Seitenwand, wodurch beispielsweise ein Zustiegsbereich zwischen Fahrzeugtür und Sitzplatz von dem Gurtband freigehalten werden kann.
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Die Steckzungenablage wird in der Seitenwandverkleidung integriert, indem die Steckzungenablage in einem Bereich der Seitenwandverkleidung angebracht ist. Die Steckzungenablage kann dabei einstückig mit der Seitenwandverkleidung verbunden oder als separates Bauteil an der Seitenwandverkleidung befestigt sein.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführung verläuft das Gurtband durch die Position der Steckzungenablage derart vom Gurtbandaufroller durch die durch die Steckzungenablage festgelegte Steckzunge bis zu dem festem Anlenkpunkt, dass sich das Gurtband außerhalb eines kritischen Schwenkbereichs einer verschwenkbaren Sitzlehne befindet. Beispielsweise sind in dem Fondbereich des Fahrzeuges verschwenkbare Sitzlehnen zur Vergrößerung eines hinter der Sitzlehne befindlichen Laderaumes üblich. Beim Zurückschwenken und Verriegeln der Sitzlehne in eine zum Sitzen geeignete Position kann das in dem kritischen Schwenkbereich der Sitzlehne befindliche Gurtband gequetscht, und somit die Festigkeit des Gurtbandes beeinträchtigt werden. Der kritische Schwenkbereich beschreibt den Bereich, in welchem das Gurtband zwischen beweglichen Fahrzeugteilen gequetscht werden kann. Der gesamte Schwenkbereich, in welchem sich die Sitzlehne beim Verschwenken bewegt, kann größer sein als der kritische Schwenkbereich. Durch die entsprechende Positionierung der Steckzungenablage wird das durch die an der Steckzungenablage befestigte Steckzunge umgelenkte Gurtband aus dem kritischen Schwenkbereich herausgehalten.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist die in der Steckzungenablage festgelegte Steckzunge im Wesentlichen parallel zu der Seitenwandverkleidung angeordnet. Hierdurch soll die in der Steckzungenablage festgelegte Steckzunge möglichst wenig in einen Fahrzeuginnenraum ragen, in welchem sich die Steckzungenablage befindet. Eine senkrecht zu der Seitenwandverkleidung angeordnete Steckzunge würde weiter in den Fahrzeuginnenraum hineinragen, was den Freiraum für in dem Fahrzeuginnenraum befindliche Insassen reduzieren würde.
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In einer Ausführung wird die Steckzungenablage durch einen Haken gebildet, in welchem die Steckzunge eingehängt werden kann. Ein Einhängen der Steckzunge in den Haken kann beispielsweise an einer für das Einrasten der Steckzunge im Gurtschloss vorgesehenen Aussparung in der Steckzunge erfolgen. Diese Ausführung ist besonders leicht umsetzbar.
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In einer weiteren Ausführung verspannt die Steckzungenablage die festgelegte Steckzunge mittels eines Vorsprungs. Beim Festlegen, also beispielsweise Einstecken oder Einhängen, der Steckzunge drückt der Vorsprung derart auf einen Bereich der Steckzunge, dass dies leicht verbogen, und damit verspannt wird. Durch diese Verspannung wird eine Relativbewegung der Steckzunge in der Steckzungenablage vermieden oder reduziert, wodurch auf diese Weise verursachte Klappergeräusche vermieden oder reduziert werden.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in exemplarischer Weise mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Sicherheitsgurtes in einem angedeuteten Fondbereich eines Fahrzeuges;
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2a eine Steckzunge;
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2b eine Steckzungenablage mit Vorsprung;
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2c eine die durch die Steckzungenablage festgelegte Steckzunge.
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Im 1 ist als beispielhafter Einbauort für einen Sicherheitsgurt 2 ein Fond-Bereich eines Fahrzeuges 1 angedeutet. Die dargestellte Sicherheitsgurtanordnung in dem Fahrzeug 1 zeigt eine beispielhafte Ausführung mit dem Sicherheitsgurt 2, dessen Gurtband 3 ausgehend von einem Gurtbandaufroller 4 durch eine Steckzunge 5 hindurch zu einem festen Anlenkpunkt 6 geführt ist. Die Steckzunge 5 ist durch Ziehen und Entrollen des Gurtbandes 3 bis zu einem in der 1 nicht dargestellten Gurtschloss führbar und im Gurtschloss einrastbar. Nach einem Lösen der Steckzunge vom Gurtschloss ist die Steckzunge 5 zusammen mit dem selbsttätigen Aufrollen des Gurtbandes 3 durch den Gurtbandaufroller 4 in eine Ablageposition bewegbar. Eine Steckzungenablage 7 ist im Bereich einer Dachsäule im Griffbereich eines Sitzbenutzers angebracht, mittels der die Steckzunge 5 bei Nichtbenutzung des Sicherheitsgurtes 2 lösbar festlegbar ist. Die Steckzungenablage 7 ist in einer Seitenwandverkleidung 8 integriert, wobei in dem Ausführungsbeispiel die Seitenwandverkleidung 8 der Dachsäule zugeordnet ist.
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Die Position der Steckzungenablage 7 ist derart festgelegt, dass das Gurtband 3 vom Gurtbandaufroller 4 über die durch die Steckzungenablage 7 festgelegte Steckzunge 5 bis zu dem festen Anlenkpunkt 6 derart verläuft, dass sich das Gurtband 3 außerhalb eines kritischen Schwenkbereichs 9 einer in der Zeichnung nicht dargestellten, verschwenkbaren Sitzlehne befindet. Die Sitzlehne ist einem in der 1 nicht dargestellten Sitz zugeordnet, welcher dem Sicherheitsgurt 2 zugeordnet ist.
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Die in der Steckzungenablage 7 festgelegte Steckzunge ist im Wesentlichen parallel zu der Seitenwandverkleidung 8 angeordnet, damit die festgelegte Steckzunge 5 möglichst gering von der Seitenwandverkleidung 8 absteht.
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In 2a ist eine übliche Steckzunge 5 dargestellt, mit einer länglichen, oberen Öffnung zur Aufnahme des in 2a nicht dargestellten Gurtbandes 3 und einer unteren Öffnung, welche auch als Aussparung 12 bezeichnet werden kann, durch welche die Steckzunge 5 in das in 2a nicht dargestellte Gurtschloss einrastbar ist.
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In 2b ist ein Haken 10 dargestellt, welcher in einer Ausführung die Steckzungenablage 7 bildet. Der Haken 10 weist einen Vorsprung 11 auf.
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In 2c ist die durch den Haken 10 festgelegte Steckzunge 5 dargestellt. Die Aussparung 12 der Steckzunge 5 ist in den Haken 10 eingehängt, wobei der Vorsprung 11 des Hakens 10 die durch das in 2 nicht dargestellte Gurtband 3 nach unten gezogene Steckzunge 5 verspannt, damit Relativbewegungen zwischen der Steckzunge 5 und dem Haken 10 reduziert oder vermieden werden, um somit Klappergeräusche zu vermeiden.
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In anderen Worten kann die Erfindung wie folgt dargestellt werden:
Beispielsweise in einem oberen Bereich einer Seitenwandverkleidung des Fahrzeugs wird ein Haken integriert, an welchem die Steckzunge eingehängt wird. Dadurch kann ein optimierter Gurtbandverlauf in der Ablageposition des Gurtbandes realisiert werden. Zur Vermeidung von Klappergeräuschen ist im Bereich des Hakens eine Geometrie eingebracht, die eine leichte Verspannung der Steckzunge gegenüber der Verkleidung erzeugt. Die Lösung ermöglicht dass durch den Sicherheitsgurt keine Einschränkung des Einstiegsbereichs erfolgt. Eine Gefahr einer Ablösung oder eines Aushebelns der Seitenwandverkleidung durch die abgelegte, zu weit überstehende Steckzunge wird vermieden. Außerdem wird vermieden, dass eine Gurtbandeinklemmung zwischen einer schwenkbaren Lehne und einer benachbarten Verkleidung beim Verschwenken der Lehne erfolgen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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