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Die Erfindung betrifft ein Bodenbearbeitungsgerät, insbesondere einen Grubber, Tieflockerer oder dergleichen mit einem Rahmen aus Rahmenprofilen, insbesondere aus Mehrkantprofilen, wie Vierkantrohren, wobei an einem oder an mehreren quer zur Arbeitsrichtung angeordneten Profil/en beabstandet Stiele mit Bodenbearbeitungswerkzeugen angeordnet sind mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Profilrohre in Bodenbearbeitungsgeräten die Stiele mit Bodenbearbeitungswerkzeugen tragen sind hohen Beanspruchungen ausgesetzt, insbesondere Rahmenprofile an denen Überlastsicherungen für die Haltestiele der Bodenbearbeitungswerkzeuge angebracht sind. Diese Rahmenprofile müssen unter Verwendung von Überlastsicherungen beim Einsatz auf Äckern mit hohem Steinbesatz extremen Belastungen standhalten. Durch die zunehmende Leistungssteigerung der Zugschlepper und die dadurch hervorgehende höhere Arbeitsgeschwindigkeit oder größere Arbeitstiefe sind die Rahmenprofile starken Wechselbelastungen ausgesetzt.
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Ein derartiges Bodenbearbeitungsgerät ist beispielsweise in der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 82 32 094 U1 beschrieben. Die Befestigung der Zinken am Rahmenprofil des Grubbers erfolgt mittels Zinkenhalter, die aus einer einheitlichen oder in mehrere, in einer Ebene liegende Teilplatten aufgelösten Befestigungsplatte besteht. Dieser Zinkenhalter ist kostengünstig herstellbar und durch die Schweißverbindung auch kostengünstig mit dem Rahmenprofil verbunden. Durch die Schweißverbindung ist jedoch ein seitliches Verstellen der Zinkenhalter zur Änderung des Zinkenabstandes nicht möglich. Zur Übertragung der Torsions- und Biegekräfte, die vom Bodenbearbeitungswerkzeug übertragen werden, müssen die Schweißnähte am Rahmenprofil entsprechend lang ausgeführt werden, wodurch ein Schweißverzug im Rahmen entsteht, der anschließend durch Richten beseitigt werden muss. Damit das Rahmenprofil durch die Schweißnaht nicht geschwächt wird ist ein dickwandiges Rahmenprofil erforderlich.
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Aus dem deutschen Patentschrift
DE 33 25 911 C2 ist eine Vorrichtung zur Befestigung des Haltestieles eines Werkzeuges am Rahmen eines Gerätes zur Bodenlockerung bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird der Haltestiel zwischen die voneinander getrennten Halteplatten geschraubt und mit den zugehörigen Klemmbügeln und Schrauben am Rahmenrohr spielfrei angeklemmt. Diese Vorrichtung ist relativ aufwendig gestaltet und nur für Haltestiele vorgesehen, die zwischen den Halteplatten montierbar sind. Eine selbstrückstellende Überlastsicherung ist nicht vorgesehen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und in vorteilhafter Weise ein Bodenbearbeitungsgerät mit Klemmhalterung für Haltestiele eines Bodenbearbeitungswerkzeuges vorzuschlagen, das auf dem Rahmenprofil seitlich verschiebbare Klemmhalterungen aufweist und dass die Klemmhalterungen die vom Bodenbearbeitungswerkzeug ausgehenden Kräfte materialschonend auf das Rahmenprofil übertragen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Rahmenprofil mit einer Klemmhalterung aus zwei Klemmschalen mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst, wobei die weiteren Patentansprüche in vorteilhafterweise ergänzende Lösungen zeigen.
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Das erfindungsgemäße landwirtschaftliche Bodenbearbeitungsgerät mit zumindest einem quer zur Arbeitsrichtung angeordneten Rahmenprofil, umfasst zumindest eine Klemmhalterung zur Befestigung eines Haltestieles für ein Bodenbearbeitungswerkzeug, wobei die Klemmhalterung so gestaltet ist, dass der Haltestiel entweder direkt mit der Halterung der Klemmschale verbunden wird oder dass zwischen der Halterung der Klemmschale und dem Haltestiel eine Überlastsicherung angeordnet ist, dabei haben beide Klemmschalen der Klemmhalterung die gleiche Grundform, wobei die Klemmschale für den Stiel zusätzlich noch mit einer Halterung für den Haltestiel und/oder für die Überlastsicherung versehen ist.
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Die am Bodenbearbeitungswerkzeug entstehenden und vom Haltestiel übertragenden Kräfte werden von der Klemmhalterung aufgenommen. Insbesondere durch die breitere Form der Klemmschale im Bereich vom mittleren Biegeradius werden die Torsions- und Biegekräfte materialschonend auf das Rahmenprofil übertragen. Die Klemmschalen der Klemmhalterung sind dabei spielfrei mit dem Rahmenprofil verspannt.
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Durch das Verklemmen der Klemmvorrichtung mit dem Rahmenprofil können die Abstände der Bodenbearbeitungswerkzeuge in vorteilhafter Weise zueinander verstellt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass der gleiche Rahmen für unterschiedliche Arbeitswerkzeuge einsetzbar ist. So können zum Beispiel für die flache Bodenbearbeitung breite Arbeitswerkzeuge mit einem großen Querabstand montiert sein und für die tiefe Bodenbearbeitung besteht die Möglichkeit, schmale Arbeitswerkzeuge mit einem geringen Querabstand einzusetzen.
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Die Klemmschale der Klemmhalterung hat die Form eines Daches mit seitlich angeordneten Schenkeln. Der innere Biegeradius vom mittigen Biegeradius der Dachspitze ist kleiner als der Außenradius vom dazugehörigen Rahmenprofil. Der Winkel zwischen den dachförmigen Schenkeln ist identisch oder nahezu identisch zum Winkel der Schenkel vom Rahmenprofil. Mindestens ein seitlich angeordneter Schenkel der Klemmschale ist mit Bohrungen für die Verbindungselemente versehen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Rahmenprofil aus einem Hohlprofil herzustellen, das nicht eine quadratische Form aufweist, und das die Klemmhalterung eine dem Rahmenprofil angepasste Form aufweist. In der Regel werden zwei Klemmschalen miteinander verschraubt, so dass das Rahmenprofil zwischen beiden Klemmschalen spielfrei eingeklemmt ist. Die Schenkel für die Verbindungselemente sind im montierten Zustand zueinander beabstandet und parallel oder nahezu parallel zueinander angeordnet.
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Zur einfachen Montage ist die Klemmhalterung als Klappscharnier ausgebildet, dabei sind die Klemmschalen in der Lagerung gelenkig miteinander verbunden. Die Verbindungselemente, die in der Regel aus Schrauben bestehen, verspannen nach dem Umfassen des Rahmenprofils die Schraubschenkel miteinander. Die Klemmschalen sind dabei form- und/oder reibschlüssig und spielfrei mit dem Rahmenprofil verbunden. Je nach Anordnung des Haltestieles und/oder der Überlastsicherung kann die Lagerung vom Klappscharnier sowohl unterhalb oder oberhalb vom Rahmenprofil angeordnet sein, als auch davor oder dahinter.
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Eine weitere Ausführung der Klemmhalterung weist an den Klemmschalen zwei Schraubschenkel auf. Die Klemmschalen sind an beiden Schraubschenkeln mit Verbindungselementen miteinander verspannt. Auch bei dieser Ausführung kann die Lage der Verbindungselemente um das Rahmenprofil herum angeordnet sein.
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Im Bereich vom mittleren Biegeradius ist die Klemmschale breiter als im Bereich der Verbindungselemente. Durch diese Ausgestaltung wird eine größere Abstützbasis für die auftretenden Biegekräfte geschaffen, und die Torsionskräfte werden materialschonend auf das Rahmenprofil übertragen. Die Klemmschalenverbreiterung hat im Bereich vom mittleren Radius die Form eines Trapezes. Es sind aber auch andere Formen möglich. Die lange Seite der Verbreiterung erstreckt sich dabei von der Schraubverbindung über den mittleren Biegeradius bis zur Lagerung des Klappscharnieres oder bis zur gegenüberliegenden Schraubverbindung. Auf Grund von Übergangsradien kann die lange Seite im Bereich vom Biegeradius zwischen Schraub- und Klemmschenkel enden.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind in der Beispielbeschreibung und auf den beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein Rahmenprofil mit Klemmhalterung, Überlastsicherung, Haltestiel und Bodenbearbeitungswerkzeug in perspektivischer Darstellung
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2 ein Rahmenprofil mit Klemmhalterung, Überlastsicherung, Haltestiel und Bodenbearbeitungswerkzeug in einer Vorderansicht
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3 ein Rahmenprofil mit Klemmhalterung, Überlastsicherung, Haltestiel und Bodenbearbeitungswerkzeug in einer Draufsicht
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4 ein Rahmenprofil mit Klemmhalterung, Haltestiel und Bodenbearbeitungswerkzeug in einer Seitenansicht Auf dem quer zur Arbeitsrichtung A in 1 dargestellten Rahmenprofil 1 eines nicht dargestellten Bodenbearbeitungsgerätes ist eine Klemmhalterung 2 befestigt. Die Klemmhalterung 2 besteht aus zwei Klemmschalen 6, 7, die von gegenüberliegenden Seiten um das Rahmenprofil 1 montiert sind und mittels Verbindungselemente 8 spielfrei mit dem Rahmenprofil 1 verklemmt sind, wobei die haltestielseitige Klemmschale 7 im Gegensatz zur stielabgewandten Seite eine Halterung für die Überlastsicherung 4 aufweist. An dieser Klemmschale 7 mit Halterung kann sowohl die Überlastsicherung 4 als auch der Haltestiel 3 mit dem Bodenbearbeitungswerkzeug 5 direkt montiert werden, wie in 4 dargestellt.
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Die Klemmschale 6, 7 in 2 und 3 ist im Bereich vom mittigen Biegeradius 10 mit der Breite (a) breiter als im Bereich der Verbindungselemente 8, die Schraubschenkel 12 weisen die Breite (b) auf, und die Klemmschalenverbreiterung 13 hat die Höhe (c), wobei die Klemmschalenverbreiterung 13 die Form eines Trapezes aufweist. Auf der Klemmschale 6 sind die Lagerbleche 16 beabstandet zueinander angeordnet. Der Abstand der Lagerbleche 16 ergibt sich aus der Breite der Lagerung 15 und der Anordnung der Lagerbleche 17 auf der Klemmschale 7. Je nach Ausführung der Klemmhalterung 2 kann die Anzahl der Lagerbleche 16, 17 variieren.
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Die Klemmschale 6 ist mit 2 zweischnittigen Lagerstellen versehen. Zwischen zwei Lagerblechen 16 sind ein Lagerblech 17 von der Klemmschale 7 und der untere Lenker 18 von der Überlastsicherung 4 angeordnet, wobei der Lenker 18 im montierten Zustand in der daraus gebildeten Lagerung drehbar gelagert ist.
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Oberhalb vom Rahmenprofil 1 ist der Lenker 19 von der Überlastsicherung 4 angeordnet und mit dem Lagerblech 17 drehbar verbunden. Das als Halterung ausgebildete Lagerblech 17 ist Bestandteil der Klemmschale mit Halterung 7, wobei das Lagerblech 17 den Schraubschenkel 12 von der Klemmschale 7 versteift. Durch diese Anordnung kann das Bodenbearbeitungswerkzeug 5 bei einem Hindernis nahezu vertikal aus dem Boden heraus ausweichen. Ein seitliches Ausweichen des Bodenbearbeitungswerkzeuges 5 wird vermieden.
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Die Verbindungselemente 8 verspannen oberhalb vom Rahmenprofil 1 die Klemmschale 6 mit der Klemmschale 7, wobei die Verbindungselemente 8 Schraubverbindungen 9 sind, die im Bereich der Schraubschenkel 12 angeordnet sind, so dass Klemmschenkel 11 gegen das Rahmenprofil 1 gepresst werden.
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Das Rahmenprofil 1 mit der Klemmhalterung 2 nach 4 ist ein Hohlprofil mit quadratischem Querschnitt, die Eckenradien sind dabei übereinander angeordnet, bzw. horizontal angeordnet. Die Klemmschenkel 11 stehen zueinander einen Winkel α. Der Innenradius der Klemmschale 6 ist im Bereich vom mittigen Biegeradius 10 kleiner als der Außenradius vom Rahmenprofil 1. Unterhalb vom Rahmenprofil 1 ist die Lagerung 15 vom Klappscharnier 14 angeordnet und oberhalb vom Rahmenprofil 1 verspannt die Schraubverbindung 9 die Schraubschenkel 12 miteinander. Die Schraubschenkel 12 bleiben nach dem Verspannen beabstandet zueinander, dabei bleiben die Schraubschenkel 12 parallel oder nahezu parallel zueinander. An der Klemmschale mit Halterung 7 ist der Haltestiel 3 mit dem Bodenbearbeitungswerkzeug 5 befestigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rahmenprofil
- 2
- Klemmhalterung
- 3
- Haltestiel
- 4
- Überlastsicherung
- 5
- Bodenbearbeitungswerkzeug
- 6
- Klemmschale
- 7
- Klemmschale mit Halterung
- 8
- Verbindungselemente
- 9
- Schraubverbindung
- 10
- mittiger Biegeradius
- 11
- Klemmschenkel
- 12
- Schraubschenkel
- 13
- Klemmschalenverbreiterung
- 14
- Klappscharnier
- 15
- Lagerung
- 16
- Lagerblech
- 17
- Lagerblech
- 18
- Lenker
- 19
- Lenker
- α
- Winkel
- A
- Arbeitsrichtung
- a
- Breite vom Schraubschenkel
- b
- Breite vom Klemmschenkel
- c
- Höhe der Schalenverbreiterung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8232094 U1 [0003]
- DE 3325911 C2 [0004]